Sara hatte wiederholt versucht, das Wort und damit die Initiative an sich zu reissen, doch Eryn hatte ihr keine Chance gelassen.
Noch ehe Sara endlich zu einer Antwort ansetzte, wusste sie, dass sie gewonnen hatte, denn die schlanke, fleißige Frau blickte nach unten und schien angestrengt zu überlegen.

Eryn: Probe Handel: Bestanden.

Doch was sie dann sagte, wusste die Schönheit und den ehemaligen Polizisten trotzdem zu verwirren. Mit ganz ruhiger Stimme und mit einem Blick, der um Verständnis bat, sprach sie:
"Wie ich bereits sagte. Ich kann Niemanden bevorzugen. Und ich werde Niemanden bevorzugen. Jeder bekommt die gleiche Chance und Niemand von mir eine besonders wertvolle Aufgabe zugewiesen."
Franks Schultern sackte ein wenig nach unten und er nickte, wusste er die Beharrlichkeit von Eryn ebenso zu schätzen wie die Ehrlichkeit und Integrität von Sara.
Eryn jedoch wurde langsam wütend, an diesem Tag, an dem einfach nichts gelingen wollte und während sich ihre Wangen vor Frust und Enttäuschung rot färbten, war es diesmal an Sara, ihrem Gegenüber das Wort zu verbieten.
"Was jedoch nur MICH etwas angeht, sind die Aufgaben, die ich erledige und die MIR zugewiesen sind." Nun grinste sie sogar schelmisch. "Ich bevorzuge Niemanden. Aber ich tausche gerne meinen Job mit Sylvia und zwar den bei den Hühnerhäusern. Durch die Verletzung bin ich sowieso nicht in der Lage, mich zu bücken und ehrlich gesagt total froh, wenn ich am Tag einmal vier Stunden sitzen und auf die Kinder aufpassen kann. Und die Arbeit mit Talia bei den Hühnern wird sehr gut belohnt." Sie nickte den Beiden fröhlich zu und Frank atmete erleichtert auf.
"Wenn Sheng so reden könnte wie du, Eryn, dann hätten wir hier mittlerweile U-Bahnen und ein Space-Program.", flachste "Foremen" und Frank und sie begannen schallend zu lachen, während Eryn augenscheinlich nicht verstand, was diese Relikte der alten Welt sein sollten.
Aber eines schien sicher - Thomas und Richard waren nun sicher versorgt.
"Und nicht vergessen, Eryn, du schuldest mir Einen.", zwinkerte Sara als die wieder gingen.

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Leo konzentrierte sich, holte einmal tief Luft und begann, den Plan in die Tat umzusetzen.
Die Untoten, deren Augen in der Dunkelheit des Raumes nur gruselig glänzten und die so dumm waren, nach ihr greifen zu wollen, verloren ihre Hände an die Machete. Schmutzigschwarzer Schleim tropfte von den Armstümpfen und mit einem Geräusch von in sich zusammenfallender Wäsche landeten Arme und Hände gleichermaßen nebeneinander.
Danach machte sie sich daran, den Kadaver von Lili in den Raum zu wuchten und in eine Ecke zu werfen und die Untoten folgten diesem neuerlichen Impuls. Schnell hatte sie dann die Fackel hinterhergeworfen und erkannte die stark verwesten Untoten, die teilweise mit ihrer Kleidung zusammengewuchert waren und sich nun ungelenk dem Kadaver der armen Lili näherten, diesen ungeschickt dabei mit den Füßen weiter wegstoßend, doch waren diese Bewegungen geeignet, damit Leo ihr Bewegungsmuster erkennen konnte. Sie wurden von kaum mehr als den verroteten Muskelstränken zusammengehalten, waren jedoch noch immer von tödlicher Fressgier erfüllt...

Leo erkannte zudem in dem Raum an der hinteren Stirnweise in einer Vitrine ein wunderschönes Jagdgewehr mit Scharfschützenaufsatz und an der linken Seite des Raumes eine kleine Werkbank, an der allerhand verschiedene Gegenstände zu liegen schienen, als hätte sich hier Jemand als Bastler versucht.
Sie wusste aber auch, dass sie - sollte sie den Raum wirklich betreten - sich maximal nur einer Sache würde widmen können.
Das Gelände war schlichtweg zu unsicher und je mehr Lärm sie machten, je länger sie sich in Riviera Beach aufhielten, umso gefährlicher wurde es, denn jeder Kampf mit Untoten verursachte Lärm. Schnelligkeit war das Gebot der Stunde.

a.) Sich der Werkbank nähern: normale Kampfprobe, da Vorplan sehr gut.
b.) Sich dem Gewehr nähern und einmal den Trait "Schütze" zum Verteilen abgreifen: normale Kampfprobe, da Vorplan sehr gut.


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