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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 1 - "Wave Shengs Hope Goodbye"

Baum-Darstellung

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  1. #19
    Nach seiner Bekundung wer ihr Anführer auf dem langen Weg, der vor ihnen Stand, sein sollte, machte sich Howard auf zum metallenen Behälter. Es war noch früher Morgen, ein leichter Wind zog vom Meer Richtung landeinwärts. Howard hatte sich während seiner Zeit in Sheng’s Hope an dieses salzige Aroma gewöhnt. Es erinnerte ihn an das Haus seiner Großeltern, das nahe am Strand situiert gewesen war, unweit von Sydney. Vielleicht hatte er deshalb die Hütte direkt über dem Wasser ausgesucht, sicherlich nicht weil sie sonderlich trocken gewesen war. Er hatte das Gefühl, dass die Luft in den letzten Jahren frischer geworden ist, vielleicht ein Effekt der Apokalypse, weniger Abgase die in die Atmosphäre gepumpt werden.

    Am Ziel seines Interesses angekommen, der silberne Sarg, wie ihn manche in der Siedlung gemeinhin nannten, erkannte er schnell, dass er diesen wohl kaum aus erste Nähe beobachten konnte. Einige der gefährlich aussehende Scavenger von Sheng’s Hope bewachten es und gaben ihm klar zu wissen „Du bleibst wo du bist!“. Er war zu weit gekommen um jetzt von einer Wache umgebracht zu werden. Er dachte sich ebenfalls, dass er auf der Reise und spätestens am Ziel noch genügend Möglichkeiten haben würde, diesen Patient 0 zu analysieren. Er saß sich etwas entfernt von Behälter, neben einer Hütte die ihm etwas Schatten spendete, auf einer Holzbank hin. Er holte das alte Notizbuch hervor, und lass sich seine Aufzeichnungen durch. Warum wusste er nichts über einen erst infizierten? Er wusste, dass es noch andere Labors wie ihre gegeben hatte, sowohl in Australien, als auch weltweit. Aber niemand schien zu wissen, wo genau sich die Krankheit genau ausgebreitet hatte. Sobald es die ersten Flugreisenden erreicht hatte, war es praktisch unmöglich den genauen Vorgang zurück zu verfolgen. Aber Howard war sowieso davon überzeugt, dass diese Krankheit keine natürliche Ursache hatte. Die einzige Art, wie man sicher sein konnte, wer „Patient 0“ war, war in dem man es selbst verursachte oder beobachte hatte. Er ging nicht davon aus, dass die Person in dem Behälter noch lebte. Aber eventuell ließ sich im Labor entschlüsseln woher er kam.

    Der Morgen wurde schnell zum Mittag. Um Howard herum tobte rege Aktivität. Die Karawanen brauchten noch Nahrung und Waffen, die beiden elementaren Ressourcen in dieser Welt. Er würde sich selbst einbringen, aber er war kein Kämpfer und seine physischen Fähigkeiten ließen zu wünschen übrig.
    Aber schließlich hörte er die Rufe, die wohl nur er beantworten konnte.
    „Ein Arzt! Sofort in das Dusty Derreck!“, schrie einer der Scavenger.
    Howard packte seine Sachen ein und stand auf. „Was ist passiert?“, fragte er und sobald der Mann ihn sah schnappte er ihn sich mit beiden Händen und wies ihn unmissverständlich die Richtung.
    Als er die Schwingtüren des Derreck öffnete, bot sich ihm ein einzigartiges Bild. Praktisch alle Tische waren entweder voll mit Munition und Ausrüstung, oder warteten gierig mit eben solcher belegt zu werden. Bis auf einen. Darauf lag ein junges Mädchen. Howard erkannte sie als die junge Kultistin, der Grund für den Streit den Derreck gestern losgezapft hatte. Er sah auch sofort die schwere Verletzung auf ihrer Schulter. Es sah nach einem Speer aus, der sich tief in ihrem Körper befand. Howard hatte nur selten solche Verletzungen gesehen. Er behielt es für sich, dass keines der Patienten überlebt hatte, aber keine davon war so jung wie dieses Mädchen.
    Als er den Raum betreten hatte, herrschte Stille. In ungewöhnlich autoritärer Stimme befahl Howard,
    „Was soll das hier? Eine Krippenvorstellung? Das Kleine Ding ist am verbluten. Sheng, hol mir sofort so viel gebranntes wie es gibt von Hinten, möglichst hochprozentiges. Nein, nicht für mich.“, als er seinen Blick sah. „Und irgendjemand muss in die Klinik gehen, Wundverband und Desinfektionsmittel, und schaut ob ihr Wundnähzeug findet, das sollte aussehen wie Nadel und Pfaden.“
    Sheng machte sich nach hinten, wo die Getränke waren, auf, und einige der Anwesenden eilten aus dem Raum, wohl in die Klinik. Howard näherte sich an Haile, den Namen hatte er von Sheng erfahren. Sie schien verdammt blass. Wohl vom Verlust. So wie die Wunde plaziert war, konnte er nicht durch Druckaufwand die Blutung stoppen, und eine Ader abdrücken funktionierte auch nicht. Er wusste, dass Zeit der wichtigste Faktor war. Er hatte nicht die Sicherheit, dass er einfach frisches Blut zur Verfügung hatte, ihr Körper musste sich selbst genesen.
    Schnell genug, war neben ihm, auf einem zweiten Tisch versammelt. Er rief Sheng zu sich. „Ich werde jetzt langsam den Speer entfernen. Es dürfte verdammt wehtun, und ich brauch jemanden der sie festhält.“ Er musste nicht mehr sagen, Sheng fixierte ihren Oberkörper am Tisch. Sie war noch bewusstlos, aber das könnte sich bald ändern.
    Langsam fasste er die abgebrochene Speerspitze fest und begann zu ziehen. Das Mädchen zuckte, aber war noch scheinbar bewusstlos. Die Blutung war unterdessen nicht langsamer geworden. Er musste sich beeilen. Langsam aber sicher kam der metallene Eindringling aus ihr raus.
    Der Schmerz brachte Haile wieder zu Bewusstsein. Doch zu Howard Überraschung fing sie nicht an zu schrien. Mit schermzerfüllter Miene ertrug sie die Behandlung. Howard musste an einige harte Männer denken, die schon bei der Entfernung von Schusswunden wie kleine Babies weinten. Das Mädchen hatte Schneid.
    Schließlich zog er vorsichtig den Speer raus. Die Spitze war nicht abgebrochen, auch nicht überraschend, es war ein massives Stück Stahl. Sofort schoss ein Blutschwall aus der nun offen klaffenden Wunde. Howard drückte einen Wundverband gegen Wunde, und begann diese eng zu verbinden. Darüber noch eine Zweite.
    Howard starrte gespannt auf den Verband. Falls er halten sollte, war es das fürs erste. Es gebe noch ein andere Möglichkeit, aber er wollte das Mädchen nicht noch mehr qäulen als absolut nötig war.
    „Hey, Doc, schaut doch“, rief Sheng. Ein roter Fleck aus dem Verband zum Vorschein, und noch einer. Die Blutung war nicht gestoppt.

    „Verdamt, sieht als aus hätte wer auch immer diese Wunde zugefügt hatte, ihren Job verdammt gut gemacht. Wir müssen dann wohl die Blutung direkt stoppen.“,
    sprach Howard mehr zu sich selbst.
    Er reichte die Metallspitze zu Sheng.
    „Fixier mit das an einem Stück Holz, oder sonst was. Und halte die Spitze über ein Feuer, bis es weiß glüht.“

    Er wusste sofort was der alte Mann vorhatte und zögerte.
    „Wir haben keine Wahl, wenn sie die heutige Nacht überleben soll, darf sie nicht mehr Blut verlieren.“

    Er verließ wiederwillig die Taverne.
    Howard sah sich Haile an, sie war wieder bewusstlos. Er fasste ihre Hand und legte eine Finger auf die Schlagader und zählte gleichmäßig auf 10, während er Herzschläge zählte. Das Luxus einer Uhr hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Ihr Puls lag bei 60, fallend und sehr schwach. Sie hatte nicht mehr viel Zeit.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Sheng wieder zurück, in der Hand der nun reparierte Speer. Sein Glühen erhellte den stickigen Raum des Dusty Derreck. Es stank nach Desinfektionsmittel und Schweiß. Er verwieß Sheng wieder Haile festzuhalten, und öffnete den Verband. Die Blutung war etwas zurückgegangen, aber immer noch ungehalten. Er zögerte ein wenig, die Hitze der glühenden Metallspitze brachte ihn zum Schwitzen. Dann überkam er es und näherte es langsam an die Wunde.

    „AAaaaaah!“, schrie das Mädchen, das bisher stumm geblieben war. Howard blendete es aus, und hielt den Speer weiter fest. Der Geruch von verbannten Blut und Fleisch kam an seine Nase. Nach einigen Sekunden zog er es vorsichtig aus der Wunde und legte es in einen Kübel Wasser, den er ebenfalls beordert hatte. Es zischte und das Glühen verschwand wieder. Er machte sich jetzt daran die Wunde zu vernähen. Haile konnte wohl wegs der Vebrennung kaum mehr was spüren und so konnte Howard die Nadelstiche schnell durchziehen und die Wunde schließen. Danach drückte er einen frischen Wundverband auf ihre Schulter und befestigte ihn vorsichtig.

    Haile Gesicht war immer noch schmerzerfüllt, und man sah ihr die Anstrengung an.

    Alle blickten gespannt auf ihre Schulter, weiß vom Wundverband. Man konnte die Anspannung förmlich spüren. Doch als die Sekunden zu Minuten wurden, und immer noch nichts zu sehen war, entspannte sich Howards Züge und er gab den anderen mit einem Nicken zu erkennen, dass es geschafft war.

    Sie sollte die nächsten Tage im Bett bleiben, ihr Körper muss sich erholen. Auch sollte man vielleicht bei Will nachfragen, ob er Medikamente gegen Tetanus hat, falls er wieder zurückkommt.“
    Die nächsten Sätze sprach er leise genug, dass nur Sheng es hören konnte. „Die nächste Nacht sollte es am schwersten werden, wenn sie den Morgen übersteht, sollte sie über den Berg sein. Bis dahin können wir nichts mehr für sie tun.“

    Geändert von Mivey (12.09.2015 um 13:33 Uhr)

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