Auf dem Weg nach draußen bat Niki nochmal Jäger kurz am Ausgang auf ihn zu warten. Er rannte schnell aus dem Blickfeld und war kurze Zeit später genau so unmittelbar wieder da, zusammen mit seinem Klappergefährt, das heute etwas rumgezicket hatte.
"Ich wusste nicht, dass du Maschine hast", zeigte er sich nüchtern, aber durch seine Worte auch überrascht.
"Doch doch. Aber ich mache daraus keinen großen Hehl, das wäre wahrscheinlich auch nicht gut."
Jäger begutachtete das Gefährt in einem Rundgang und nickte ihm dann ein "Not bad" zu, den Niki einfach weggrinste. Er steckte den Zündschlüssel ein und drehte zweimal kräftig. Jäger hätte damit gerechnet, dass nun ein Feuerwerk an Motoren auf ihn zukäme, tatsächlich war es aber ein harmloses, recht kuschliges Brummen. Niki lächelte ihn an:
"Den ganzen Weg fahren wir damit natürlich nicht. Dafür ist das Ding dann doch ein Tick zu laut."
"Ist trotzdem nicht laut wie ich gedacht."
Das nicht so wirklich als Kompliment wahrnehmend setzte er sich ruckzuck auf den Vordersitz und patschte ryhthmisch auf den Platz hinter sich:
"Keine Sorge, das Ding beißt schon nicht. Halt dich aber gut fest!"
"Da - ich meine Ja!"
In Gedanken kratzte Jäger sich für diesen Ausrutscher an den Haaren und folgte Nikis Aufforderung. Keine zwei Sekunden später fuhren sie los. Je mehr Strecke sie hinterließen, umso lauter schien ihm das Gefährt zu werden. Der Staub hinter ihnen verschwand so schnell wie Fußspuren im Schnee während eines Blizzards. Irgdendwie weckte dies Erinnerungen...
"Damals, als ich noch in Vietnam war", brach Niki die Stille, "habe ich Russisch in der Schule gelernt."
"Oh? So?", zeigte Jäger sich interessiert an seiner Aussage.
"Ja, wegen Kommunismus und so damals. Meine Eltern haben die Sprache fast perfekt beherrscht."
"Das ist...", er rang um das eine Wort, "beeindruckend! Ist nicht leichte Sprache, Russisch."
"Ha ha, nein. Ich weiß auch fast gar nichts mehr. Oh, doch, eins fällt mir ein: Spasibo! War das nicht so?"
"Спасибо. Heißt Danke!"
"Wusste ich's doch! Vielleicht kannst du mir ja helfen, wieder ein wenig aufzufrischen!"
Sie lachten beide, doch das Tackern der Maschine und der Staub verschluckten ihr Gelächter, je näher sie sich dem Stützpunkt näherten. Aus sicher Entfernung stellte Niki das Gefährt an einem größeren Felsen ab. Aus einer bestimmten Perspektive hätte man auch "hinter" sagen können, aber man wusste ja nie, aus welcher Richtung die Leute heutzutage alles kommen würden.
"Na dann, der Herr. Du hast den Vortritt. Ich bin als Bohnenstange nur hinter den Kulissen zu gebrauchen." Zügig gingen Jäger und Niki voran, um ihre Aufgabe möglichst schnell und zuverlässig hinter sich gebracht zu haben. Jedoch blieben sie in ihrer Mission nicht mehr allzu lang alleine.
Verdammter Skorpion! brüllte Frank wütend, nachdem er sich wieder halbwegs gefangen hatte und gesehen hatte was passiert war. Die Wunde war nicht zu tief und Ranger versorgte ihn oberflächlich aber es ärgerte ihn. Weil er nicht richtig aufgepasst hatte, hatte er einen wertvollen Beweis zerstört. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass da nichts wiederliches drin gewesen war, was jetzt in seinem Blutkreislauf zirkulierte. Da er sich jedoch noch halbwegs gut fühlte, entschied er sich weiter zu machen, zumindest etwas herauszufinden. Also nahm er den mumifizierten Finger und sah ihn an. Wenn hier auch jetzt niemand mehr war, so war das grab einst mit einem Menschen gefüllt gewesen. Er war also wie es scheint wieder ausgegraben worden.
In diesem Moment hörten sie ein lautes, beinahe tierisches Schreien von Vincent und Ranger sprang auf um dem ganzen auf den Grund zu gehen. Frank machte sich auch langsam daran aufzustehen, aber noch schmerzte die Wunde zu sehr, als dass er schnell etwas hätte machen können. Er krempelte seine Hose wieder herunter, sodass der Verband unsichtbar wurde. Am Anfang noch leicht humpelnd aber sehr bald wieder normal gehend, machte auch er sich auf den Weg in den Bunker hinein. Er musste wissen was dort vor sich ging, doch schon bevor er ankam, schien die Lage gelöst zu sein. Zumindest irgendwie. Auf dem Weg nach draußen fand er Ranger entgegen kommend, welcher Frank vor Vincents zustand warnte und das sie etwas gefunden hätten. Den Ursprung von allem.
Was dieses alles war, erfuhr er im Bunker selbst dann. Als er Vorsichtig den Raum betrat, sah er den zerbrochenen Tisch und den schwer atmenden Vincent. Vorsichtig nahm er die Notizen auf und begann ebenfalls zu lesen.
Als er fertig war und die volle Wahrheit begriffen hatte, fühlte er sich innerlich taub. Er wusste nicht was er tun oder fühlen sollte. Er wusste nicht ob er schreien, weinen oder lachen sollte. Er konnte perfekt nachvollziehen wie Vinzent sich fühlte. Auch er hatte damals alles verloren, wie so viele andere Menschen auf der Welt. Er dachte an Silvia und seine Familie und schaffte es so, seinen Verstand beisammen zu halten. Er schob die Notizen in seinen Rucksack. Ich gehe jetzt zu einem Arzt und dann zu Sheng, ihm dieses Buch zeigen oder auch anders herum und durchsuche nocheinmal das Grab draußen. Nicht zwingend in dieser Reihenfolge. brachte Frank schließlich heraus und verließ den Bunker dann. Er hatte genug von diesem Ort. Draußen dann durchsuchte er nocheinmal das Grab nach mehr Hinweisen und grub an der Stelle, an der er den Finger gefunden hatte. Er glaubte nicht wirklich daran etwas zu finden aber möglich war es auf jeden Fall.
Die behäbigen Schritte Lancasters führten auf das Dusty Derrecks zu. Schwer atmend. Wenn er es nicht besser wüsste würde er glauben Feuer verschluckt zu haben.
Wie war das nochmal? Damals dieser Film in dem Harrelson gespielt hat. Regel #1. Cardio. "Cardio am Arsch..."
Lancaster drückte die Türe des alten McDonalds auf nur um gleich zur Seite zu weichen.
Da war dieses kleine Mädchen vom Strand. Er sah sie nur kurz von der Seite, aber irgendwie wirkte sie leicht... bleich.
Doch das war nicht alles. Das Mädchen, dessen Namen er immer noch nicht wirklich kannte, befand sich im Schlepptau einer ihm Unbekannte Latina... sie beäugte ihn, ehe sie kichernd zur Tür heraus verschwand.
Lancaster blickte den beiden nach und wunderte sich nur über diese Begegnung ehe er den Kopf senkte, ihn schüttelte und in das Dusty Derrecks blickte...
...eigentlich wusste er garnicht was er hier wollte.
Es ist nicht so als würde er hier mehr zur Ruhe kommen als bei sich in seinem Zelt.
Schnell wandte sich Lancaster wieder ab. Irgendwas zog ihn von hier weg. "Bin ich bereits so ein alter Sack, dass mich das bisschen Aufregung bereits so aufreibt?"
Seine Schritte wurden bedachter, er versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen.
Langsam, tief ein, tief aus.
Seine Brust hob sich und sank wieder. Sachter Rhytmus. Um ihn trieben die Leute umher.
Der Ruhepunkt in einem Sturm.
Vielleicht müsste er das auch sein. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, Sheng hatte es bereits gesagt. Sie würden einen Anführer brauchen, jemanden mit Durchsetzungswillen, Erfahrung.
Gerüchte waren niemals vertrauenswürdig, gaben aber zumindest ein schönes ungefähres Bild ab.
Er hatte ein paar Stimmen auf seiner Seite und sich selbst noch garnicht geäußert.
Er würde sich auch nicht äußern. Was sollte er sagen? Er würde die Aufgabe gerne annehmen und auch für sich stimmen wenn nötig, aber... irgendwie wusste er auch das er sowas vor sich selbst nicht rechtfertigen konnte.
Bevor er also seine Stimme aufgrund irgendeines moralischen Dilemmas welches nur in seinem Kopf existierte in irgendeine generell gut klingende Richtung war würde er sich enthalten.
Sand. Wie kam der unter seine Fü...
Er hatte es nichtmals gemerkt.
Lancaster war an den Trailern, Wellblechhütten und Zelten vorbei, direkt zum Strand gelaufen.
Vor ihm erhob sich die INS Ahladit. Das mächtige Schiff hatte seine besten Zeiten hinter sich.
Rost durchfraß den Kollos, Schlick, Schlamm und Seetang umgaben die Schneiße welche sich das Schiff in den Sand gebahnt hatte und dicke Seepocken hafteten am Rumpf und haben sich über die letzten Jahre immer mehr und mehr vermehrt.
Wer sich in die Nähe des Schiffes begab der wusste entweder wo er hintreten konnte oder er rutschte aus und schnitt sich die Füße an den scharfen Kanten der Pocken auf.
Lancaster mochte den Strand nicht... auch wenn er zugeben musste das er beruhigend wirkte wenn der Alte es zuließ.
Den Strand überblickend musste er immer wieder blinzeln und hielt sich die Hand wie einen Schirm über die Augen um das Sonnenlicht ein wenig zu blocken.
Das Lachen von Kindern drang an seine Ohren und kam näher.
Die Kinder der INS Ahladit. Es war eine mittelgroße Gruppen von Teenagern und Kindern die so werden wollten die coolen Schiffkids.
Es wäre eine Geschichte wie aus einem Märchenbuch gewesen.
Eine Bande von Kindern, zusammen leben sie auf und in einem großen Schiff. Sie blieben unter sich, Erwachsene sagten ihnen nicht viel.
Es hatte etwas von Peter Pan und seinen verlorenen Jungs.
Ja... Peter Pan und die verlorenen Kinder der Apokalypse. Ein ganz tolles Kindermärchen.
Lancaster lehnte sich nun an die Außenwand der Wäscherei und beobachtete die spielenden Kindern.
Sein Blick war ruhig und konzentriert und er konnte so auch genau sehen wie irgendwann eines der Kinder auf ihn zeigte und die Bande sich langsam näherte. "Das kann ja was werden..."[Aufgabe My - Die „Ahladita-Kids“ suchen lassen: Unterhalter]
Sheng war traurig. Gestand er sich die Wahrheit ein, dann war er eigentlich wütend.
Wieder hatte Haile seine klaren Anweisungen missachtet, wieder hatte sie sich davongestohlen, als hätte sein Wort nichts zu bedeuten.
Als Bürgermeister war er es gewohnt, dass seine Anweisungen in Frage gestellt wurden, er war vertraut mit Diskussionen und wie stark und vehement Menschen ihre Ansichten zu verteidigen wussten, doch bei Haile war es anders.
Es war nicht ihr Ungehorsam, es war schlichtweg die Tatsache, dass sie fort war und er nicht wusste, wo sie war und ob es ihr gut ging.
Hätte er den Ort gekannt, er wäre ihr sofort hinterher gereist. Und es wurde ihm klar, dass er ihr wahrscheinlich trotz Allem niemals eine große Hilfe gewesen wäre.
Schatten umwölkten seine Seele, es war, als würde ihn die Realität zurück zu sich holen und ihm die Wahrheiten, denen er sich so lange verschlossen hatte, mit Gewalt ins Gesicht schreien.
Sie hielt diese Welt für einen Abenteuerspielplatz. "Und für sie ist die Welt ein Spielplatz, denn sie schlägt sich besser durch diese Welt als Jeder, den du ausgebildet hast.", flüsterte das Stimmchen.
Sie ist in Gefahr. "Nein, denn sie kennt keine Furcht. Sie kennt keine Gefahr. Sie IST die Gefahr.", war das wieder das kleine Stimmchen zu hören, welches ihn in einen Abgrund zu zerren trachtete.
Sie wird da draußen sterben. "Nein, das wird sie nicht. Aber sie wird jedem den Tod bringen, der ihr dieses Schicksal zugedacht hatte.Sie kann sich mehr selbst beschützen als du es jemals konntest.", triumphierte das Stimmchen, welches mittlerweile zu einem stimmenartigen Orkan angeachsen war und Sheng schloß die Augen.
"Es würde mich gar wundern, wenn sie überhaupt wieder zurück kommen würde."
Die Stimme hatte Recht. Er war nicht ihr richtiger Vater. Er war nicht einmal ein besonders guter Soldat. Er hatte nur Liebe und Hoffnung zu geben und dies waren Währungen, die heute keinen Wert mehr zu haben schienen. Eine Welt, die zerfressen war vom Recht des Stärkeren.
Er hatte ihr nichts zu geben und nichts beizubringen, es gab nichts, was er wirklich für sie tun konnte.
Es war Zeit, Haile in die Wirrungen und Irrungen dieser Welt flügge werden zu lassen, denn in Wirklichkeit gab es nichts, wozu sie ihn brauchte.
Er gestand sich ein, dass er der schlechteste Vater der Welt war...
Und dann stand sie plötzlich wieder im Dusyt Derrecks. Sie stand einfach nur da, die Nase stolz erhoben und ohne jede Regung im Gesicht. Es schepperte, als sie den Rucksack zu Boden gleiten ließ und eine Menge Einmachgläser mit Nahrung - so wertvoll wie keine andere Sache auf der Welt - über den Boden kullerten.
Ehe er sich versah, war er bei ihr und schloß sie in seine Arme, drückte sie an sich.
"Ich habe mir SOLCHE Sorgen gemacht." flüsterte er leise und sein Herz wurde weich und zerfloss vor Zuneigung, als sie die Umarmung erwiderte. Voller Vertrauen und so lange wie noch nie in ihrem Leben.
Während Sheng noch immer von einer Hand Hailes umarmt wurde, bewegte sie wild deutend ihren anderen Arm und zeigte mit der Hand auf ihre Beute, dann auf die noch leeren Regale und für ihn war klar, dass sie damit sagte, dass sie die Vorräte für ihn und die Mission, an die er so fest glauben wollte, geholt hatte. Zuversicht durchströmte ihn.
Denn eines war für Sheng vollkommen klar: Er war der beste Vater der Welt.
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"Blades" war verzweifelt. Raoul, den sie so sehr bewunderte, war schon viel zu lange verschwunden und hartnäckig hielten sich die Gerüchte, dass sein geisterhafter Schatten im Schiffsbauch gesehen worden war.
War er zu Tode gekommen oder machten sich die Kinder nur lustig über sie, weil jeder wusste und spottete, dass sie Guts so verehrt hatte. Ja, sie hatte sich mit ihm eingelassen und sich dadurch erhofft, so etwas wie Ruhe oder Halt oder Zuflicht zu finden, doch dann hatte er sie verstoßen, nicht grob, doch gleichgültig, ein Messer, das tiefer schnitt und schneiden konnte als alle Anderen.
Sie lachten sie heimlich aus, sie wusste, sie konnte ihnen keine Befehle geben. Sie sahen in ihr eine Schwester, keine Anführerin und nun saß sie hier wie die große Schwester und sah ihnen beim Spielen zu. Eine hoffnungsvolle Illusion von Familie, denn jedes der Kinder saß nur hier, weil der Ort in diesem Moment am besten geeignet war, würde eines der Kinder oder sie fehlen, dann würde es von den Anderen nicht einmal bemerkt werden. Sie seufzte und versuchte in Abwesenheit von Raoul das zu tun, was er getan hätte, erreichte aber genau das Gegenteil. Sie ließ sie spielen, während er sie auf Raubzug geschickt hätte. Sie erzählte ihnen Geschichten, während Raoul sie würde gegeneinander aufhetzen und kämpfen lassen. Sie machte einfach alles falsch...
"Blaaaades - kannst du uns nochmal die Geschichte vom Zombie ohne Zähne erzählen?", baten die Kleinen plötzlich und machten Anstalten, die unnachahmlichen Zombiegeräusche nachzumachen und wie Zombies durcheinander zu stolpern. Aber sie hatte keine Ideen mehr. Ihr Kopf war leergefegt. Sie hatte die Geschichte gestern erfunden, nur damit sie im "Hauptquartier" der Bande endlich mal für ein paar Stunden Ruhe zum Schlaf fand, doch war jede Idee wie weggeblasen. Sie wusste noch nicht einmal um was es ging in dieser blöden Geschichte.
Und dann sah sie den alten Mann den Strand entlang gehen. Sie kannte nicht seinen Namen, wusste aber, dass er und Stan es liebten, Geschichten zu erzählen.
"Seht mal, Bande! Da ist der Geschichtenerzähler von Shengs Hope." sagte sie ihnen und zeigte direkt auf Lancaster. Die Kinder blickten hoch von ihrer Partie "Gedärme stapeln" - bei der es eigentlich nur darum ging, möglichst viele schleimige und eklige und feuchte Objekte aufeinander zu stapeln bis der "Turm" einbrach - und dann schnatterten sie wild durcheinander. Blades war froh, die Augenblicke der Ruhe zu haben, als die Kinder auf ihn zugelaufen kamen. Und seltsamerweise folgte sie ihnen, als würde der Rattenfänger von Hameln mit Geschichten und mächtigem Vollbart und weniger mit einer Flöte aufspielen...
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Sara biss die Zähne zusammen, als sie sich endlich auf ihrer Decke niederließ und sofort hörte das Pochen in ihrem Bein auf und sie lächelte wieder.
Endlich hatte sie genug Zeit, sich wieder um die Reparatur der Werkzeuge zu kümmern, nun, da sie in Sylvia eine Helferin für Talia gefunden hatte.
Gutgelaunt begann sie damit, die Werkeuge auseinander zu nehmen, sie zu ölen, zu feilen und zu entgraten und sie genoss die Sonne, die herunterschien und ihre Schultern sanft wärmte.
Sie war gerade dabei, eine Gartenschere, die sie für alle Zwecke außer Kampf einzusetzen gedachte, wieder zusammen zu schrauben, als
Plötzlich schob sich ein Schatten in ihr Gesichtsfeld und sie konnte nach oben blicken, wo sie Will, den jungen und unerhört gutaussehenden Arzt erkannte, durch dessen dunkles Haar nun die Sonne hindurchschien und ihm ein sanftes Auftreten gab. "Ich bin hier... um nach deinem Bein zu sehen." sagte er leise und lächelte, als er sich die Brille mit dem Finger zurecht rückte.
"Na dann mal los, es sticht wenn ich auftrete und juckt wenn ich schwitze.", lachte sie burschikos und fügte hinzu: "Und schwitzen passiert bei mir ständig. Das viele Vieh macht einiges an Arbeit."
Sie krempelte den Stoff ihrer Hose hoch und offenbarte die Wunde, wo "Blades" sie versehentlich angeschossen hatte.
Will wollte soeben mit der Behandlung beginnen, während Sara sich versuchte, entspannt zurück zu lehnen und sich gegen die sicherlich gleich aufkommenden Schmerzen zu wappnen, als sie ein so lautes, dröhnendes und donnerndes Niesen und Husten hörten, dass sie Beide zusammenzuckten. Will sah sie erschrocken an und Sara zeigte lachend mit dem Gesicht zu ihrer linken, oberen Seite. Der Doktor sah, dass sich dort eine Pferdebox befand, in der ein einzelnes Pferd stand und unruhig auf und ab tänzelte. Die Augen waren feucht und hatten deutlich Ausfluss.
"Es gibt ja noch einen Patienten hier.", sagte Will sanft und lächelte und Sara blickte ihn überrascht an. "Du bist er Erste, der sich um das Pferd wirklich Gedanken macht." Sie wirkte überrascht und beeindruckt.
"Wenn du ihr Leid wirklich lindern kannst, dann - weißt du was - schenke ich sie dir. Sie hat oft kleinere Sorgen und Probleme und kommt mit anderen Pferden nicht aus. Wenn du sie mitnimmst und pflegst, ich verspreche dir, wird sie dir immer gute Dienste leisten." Sie lächelte vergnügt. "Und dich an Shengs Hope erinnern, damit du nicht vergisst, warum du die Welt rettest."
Will schien nachzudenken und im Kopf die für die Pferdeinfluenza notwendigen Medikamente durchzugehen. Er hatte noch Reserven an Antibiotika.
Probe Will: Medizin: Bestanden!
"Ich mache es.", sagte er ernst und blickte Sara an. "Dann soll Merete dir gehören.", lächelte sie.
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Der Keller des Bunkers war noch ein ganzes Stück tiefer im Bunker verborgen, sogar noch unter dem Schacht, der zum Geheimgang führte, den Ranger als Erstes untersucht hatte.
Dort gab es eine weitere metallerne Leiter nach unten. Vincent spürte als erstes die dicke Schicht Sand, die sich mittlerweile dort gesammelt hatte und wie stickig und erdrückend die dicken Betonwände in dem kleinen Raum auf ihn wirkten. Der Generator war kaum zu übersehen und links und rechts zwei große Tanks zu finden. Der Rechte hatte eine dicke Delle, als hätte jemand in großer Wut dagegen geschlagen, der linke hingegen war verdächtig gut gepflegt worden und entsprechend in bestem Zustand.
Vincent brauchte nicht lange, um vorsichtig eines der Ventile zu schließen und den Tank somit in eine Art Wartungsmodus zu versetzen, so dass er weitere Schrauben lösen konnte.
Es knirschte, als er schließlich den Deck anhob und in den Tank blicken konnte. Da ihm eine Lichtquelle fehlte, tastete er zuerst vorsichtig herum und wann immer er neben dem vielen filigranen Plastikpapier wahrscheinlich schon verspeister und geheim gehaltener Rationen etwas Festeres erspüren konnte, brachte er es zur Leiter, damit er es dort im einfallenden Licht studieren konnte.
Bald schon hatte er eine rostige Schere und einen vollkommen steifen und brauchbaren Pinsel ebenso hervorgebracht wie eine kleine Liste an Modellbaufarben, rot, grün, gelb und braun. Der größte Schatz waren jedoch die Unmengen an fast unbegrenzt haltbarer Militärnahrung und die Konserven, die allerlei Köstlichkeiten versprachen.
Nahrung +2
Geändert von Daen vom Clan (15.09.2015 um 18:39 Uhr)
Kinder fingen an sich um ihn zu versammeln.
Die Bande von Rotzlöffeln deutet hinter sich "Blades meinte du kennst Geschichten. Erzähl uns die Geschichte vom zahnlosen Zombie!" "Ein zahnloser Zombie, eh?"
Lancaster lächelte in sich hinein und wartete bis die Kinder um ihn herum standen und auch Blades, das Mädchen mit der Pistole, war dabei.
"Der zahnlose Zombie? He, lasst mich euch eines sagen. Einen zahnlosen Zombie kenne ich nicht. Die schimmeligen Draufgänger die ich so kennengelernt hab, hatten zwar nicht das beste Gebiss der Welt und rochen aus dem Mund wie eine Dose gammliger Fisch, aber knabbern konntn se alle gut."
Lancaster deutete den Kindern sich zu setzen. Sie wollten also eine Geschichte, die sollten sie bekommen.
"Aber ich kenn da eine spannende Geschichte. Habt ihr schonmal von Peter Pan gehört?"
"Die ist langweilig!"
"Ja, Peter Pan ist doof. Die Kinder da können fliegen, niemand kann fliegen!"
"Mhh... okay. Aber ich wette ihr habt noch nie etwas von den Goonies gehört."
Die Augen der Kinder starrten ihn ratlos an. Perfekt.
Auch wenn der Film damals gut ankam, irgendwie verlor man ihn immer wieder aus dem Gedächtnis. Schade eigentlich. Er fand, dass Matuszak eine gute Figur gemacht hat.
"Dann passt mal gut auf. Die Geschichte der Goonies ist eine Geschichte voller Spannung. Es geht um Kinder wie euch die auf der Suche nach dem Schatz des Einäugigen Willie sind."
Lancaster fing an malerisch die Szenerie des alten Filmes zu beschreiben. Versank dabei in alten Erinnerungen.
Die graue, immer leicht nass wirkende Landschaft gab dem Film das besondere etwas, das wusste er noch genau.
"Ein böser Mann versucht die Heimat der Kinder zu zerstören. Langsam will er alles übernehmen und auch die Eltern der Kinder vertreiben nur um sein eigenes Reich zu haben."
Fast vollkommen unbewusst deutete Lancaster dabei hinter sich in die ungefähre Richtung des Anwesens von Floyd-Williams.
"Aber dann finden die Kinder heraus, dass es irgendwo in der Stadt einen Schatz geben soll. Einen Piratenschatz! Was würdet ihr mit so einem Schatz machen?"
"Ich würd ganz viel zu essen kaufen!"
"Ich auch!"
"Was sind Piraten?"
Lancaster schmunzelte leicht.
"Piraten sind Leute die mit großen Schiffen über das Meer fahren und dabei die tollsten Dinge sammeln."
"Wir haben hier auch ein Schiff!"
"Mhh und da sind bestimmt auch ganz viele tolle Dinge drin."
"Ja klar, ganz viel!"
Lancaster drückte sich von der Wand des Waschsalons ab.
"Na, worauf warten wir dann noch? Echte Goonies würden losziehen und richtige Ahladit-Kids würden dann auch noch reiche Beute machen!"
Als würden seine Worte Magie wirken sprangen einige der Kinder direkt auf die Füße und liefen sofort los... und Lancaster würde folgen, wer weiss was der Bauch des Schiffes noch alles versteckt hielt. Er wusste immerhin, dass das Ungetüm bis heute nicht komplett ausgeschlachtet war.
Schnell drangen die Kinder und der alte Geschichtenerzähler in das Innere des rostigen Kolosses vor.
"Was haben die Goonies dann gemacht?"
"Sich auf den Weg gemacht, wie wir. Wir haben es glücklicherweise einfacher. Die Goonies mussten in einen tiefen Brunnen hüpfen."
"Brunnen?"
"Ein Loch im Boden aus dem Leute Wasser holen. Die Goonies sind also reingehüpft. Ohne Zweifel zu haben, denn sie wussten ja ganz genau... egal was sie hier fanden, einen Schatz würde es auf jeden Fall geben."
Es roch modrig und nach nassem Rost.
Lancaster kam nicht vom Gefühl ab, dass die Wände so aufgeweicht waren wie eine Scheibe Toast und eigentlich nachgeben müssten.
Dicke Tropfen sammelten sich an der Decke und fielen immer mal wieder mit einem dicken Platschen hinunter. Landeten auf dem kalten Metall und dröhnten durch den gesamten Raum. Das modrige Wasser stank und klebte fürchterlich.
"Aber das ist doch nicht alles oder?!"
"Nein, natürlich nicht. Zu jedem guten Abenteuer gehören auch Gefahren. Willie wollte nicht das man seinen Schatz findet. Also hat er böse Fallen aufgestellt."
"Was denn zum Beispiel?"
"Oh, da gab es zum Beispiel diese Orgel. Die mussten die Kinder spielen um eine geheime Türe zu öffnen."
"Mein Papa hat mal Orgel gespielt, gibt es sowas noch?"
"Das klingt aber nicht gefährlich"
"Orgel... sind bestimmt selten geworden." Lancaster drehte sich zu dem zweifelnden Kind hin und beugte sich leicht runter.
"Ja... klingt es nicht gefährlich? Stell dir vor... ein kalter, nasser Raum. Dicke Tropfen fallen von der Decke. Immer wieder hörst du das Platschen, wenn Wasser auf den Boden fällt."
Das Kind blickte sich um. Ja, die Goonies waren natürlich nicht in einem Schiff sondern einer richtigen Höhle... aber die Atmosphäre passte irgendwie...
"Und dann siehst du es. Du kommst um eine Ecke und siehst diese große Orgel, verhüllt von Nebel. Du fasst sie an und irgendwie... fühlt sie sich eigenartig an. Stumpf, rau..."
Lancaster hob die Hände an, hielt sie vor sich und krümmte leicht die Finger.
"Bis dir auffällt, dass du den Knochen einer Leiche angefasst hast! Der Nebel lichtet sich und du starrst einem leeren Schädel direkt ins Gesicht."
Im passenden Moment tropfte es wieder von der Decke und machte ein Punktlandung im Nacken des Kindes.
Der erschrockende Schrei hallte durch das ganze Schiff und lies auch die anderen zusammen zucken.
"Stell dir vor, dass du darauf spielen musst... dass du die Knochen anfassen musst und wehe du drückst den Falschen! Einer der Goonies hat nämlich genau das getan und musste das fast mit dem Leben bezahlen als unter ihm der Boden zusammenbrach!"
"Ich will nicht mehr!"
Ein Mädchen hatte sich hinter Blades versteckt, schien deutlich verängstigt von der Geschichte zu sein.
"Das wollten die Goonies auch nicht... aber weisst du was? Sie hielten alle zusammen. Einige hatten auch Angst und wollten nur nach Hause. Aber mit Freunden ist man stärker und das haben auch die Goonies gelernt."
Blades drückte das Mädchen an sich und strich ihm über die Schulter.
"Kommt Ahladit-Kids, wir müssen noch einen Schatz finden!"
Lancaster folgte wieder den Kindern die sich einen Weg durch das Schiff bahnten. Er hatte keine Ahnung wo es hin ging, aber vertraute ihnen einfach.
Es war sich sicher, dass die Geschichte von einem Schatz, dem Zusammenhalt von Freunden und der Versprechung alles gemeinsam zu schaffen und dabei auch noch etwas Tolles zu finden irgendetwas aus dem Koloss zu Tage fördern würde.
Noch immer hing sie ihren Gedanken nach, als Léo Haile, die Vorräte im Gepäck hinterherblickte. Die Teenagerin hatte einen durchaus schönen Namen, aber vor allem fantastische Haare. Es war schon einige Zeit vergangen, seitdem die Halbmexikanerin das letzte Mal sich selbst oder gar eine andere Person frisiert hatte. Eine willkommene Ablenkung war es gewesen.
Doch nun, da sie ihren Trip erledigt hatten und sie allein wie bestellt und nicht abgeholt auf Mula saß, kam sie sich verdammt unnütz vor und das Geschehene der Riviera Beach bahnte sich ihren Weg zurück in ihr Bewusstsein. Sie musste sich dringend beschäftigen und ein Ventil für die angestaute Energie finden. Schnell stieg sie von ihrem Maultier ab und rannte beinahe schon zurück zum Dusty Derrecks, um sich alsbald wieder aufmachen zu können.
Eingetreten war sie fast sofort an der Karte mit den verschiedenen markierten Orten, an denen man noch etwas finden könnte. Besonders fiel ihr ein Markierung auf, die verhieß, dass ein Cap infiltriert wurde und man nun die „Schätze“ nur noch abfrühstücken müsste. Das klang perfekt. Aufmerksam prägte sie sich den Weg ein, es war wieder ein ganzes Stück entfernt, aber mit Mula war das kein zu großes Problem.
Zurück draußen musste sie eine Weile nach ihrem reitbaren Untersatz suchen, der sich im Alleingang Nachtankmaterial gesucht hatte. Wenn sie nach dieser Aufgabe zurück waren, schuldete Leocadia ihrem „Ross“ eine große Verwöhnkur.
Schnell war sie aufgestiegen und machte sich bereits auf dem Weg raus aus Shengs Hope, als sie auf das Barmädchen traf, Eireen war ihr Name oder zumindest etwas in der Art. Diese schien gerade auch nach einer Beschäftigung zu suchen.
"Hey, ich will gerade zu einem plünderbarem Camp, um mehr Zeug für unsere große Reise zu holen und zusätzliche Augen zum suchen und Hände zum tragen sind sicher nützlich, ich nehm Dich mit, wenn Du willst..."
Einige Augenblicke lang wurde sie von ihrem Gegenüber mit undefinierbarer Miene gemustert, dann willigte die Schöne ein und saß hinter Léo auf.
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Endlich waren sie angekommen. Der Ritt war erwartungsgemäß unaufregend gewesen und die Halbmexikanerin immernoch nicht wirklich zum Schwatzen aufgelegt. Dennoch war sie so etwas wie froh, nicht völlig alleine hierhin zu kommen. Zwar war sie überzeugt, nur sich selbst, Álvaro und Papa wirklich trauen zu können, aber anderweitige Gesellschaft war häufig zweckmäßig wenn nicht lecker. Ihr fiel auf, dass sie ernsthaft Hunger bekam.
Ebenso das Motorrad, dass sie gerade so bei einem größeren Felsen ausmachen konnte. Als ob es verteckt wurde.
"Ich glaube, wir sind nicht allein hier...wir sollten sehr wachsam sein." meinte Léo leise zu Eireen und zog ihre Machete.
Bedächtig saßen beide ab und entdeckten zwei Gestalten in einiger Entfernung. Mit schnellen Schritten näherten sie sich ihnen. Einer von beiden kam Léo mehr als bekannt vor.
Einige Meter vor Niki blieb sie stehen und brachte mit eisiger Stimme nur ein Wort hervor:
"Du."
Nachdem Frank noch eine Weile ergebnislos gegraben hatte, gab er es auf. Hier würde er ausser ein paar Scherben und dem Skorpion nichts weiteres finden. Mit etwas Mühe kletterte er aus dem Grab wieder hinaus und klopfte sich den Schmutz von der Kleidung, bevor er sich auf einen Stein setzte und die neuen Puzzelteile in das Muster einfügte. Was sie hier gefunden hatten, veränderte alles. Das Bild wuchs plötzlich und sah gänzlich aus. Das ganze hatte völlig andere Dimension als die kleine Siedlungsverschwörung die er vermutet hatte. Hier ging es um wesentlich mehr. Ein paar der Losen enden des Falls hatten sich zueben in das Gesamtbild eingefügt. Der zum Morsegerät umgebaute Leuchtturm ergab nun einen Sinn, genauso wie Stuttons eventueller Selbstmord nun nicht länger vollkommen Rätselhaft erschien. Doch all das andere... Ihm schwirrte immer noch der Kopf von diesen unglaublichen Informationen. Die Zombieapokalypse ausgelöst von einem Programm zur Züchtung von Supersoldaten? Er musste kurz bitter auflachen als er die Ironie begriff. Jahrzehntelang hatten Filme von verrückten Experimente des Militärs erzählt, welche die Welt ins Unglück stürzen würden und dann geschah es schließlich wirklich. Jahrelang hatten sie ausschau gehalten und den entscheidenden Moment verpasst. Wie musste es sich für Stutton angefühlt haben, als der Sarg plötzlich auftauchte, nach all dieser Zeit? Er empfand nun ernsthaft Mitleid mit dem Mann. Wenn möglich, dann würde er herausfinden, was genau mit ihm passiert war und den eventuellen Mörder aufspüren.
Er entschied sich noch auf Vincent zu warten.
Blades war unglaublich glücklich und erleichtert, wie wunderbar leicht Lancaster die Kinder um sich geschart hatte und sie zum ersten Mal seit sie die Kleinen kannte, so unbeschwert und begeistert „spielen“ sah. Bis jetzt hatte sie die Absichten des Geschichtenerzählers freilich nicht durchschaut, und selbst wenn, sie hätte ihn wohl gewähren lassen, denn mit ihren Gedanken war sie gänzlich woanders.
Die Kinder hatten Lancaster durch den Bauch des Schiffes geführt und ihm viele „echte Piratenstellen“ gezeigt. Zum Einen natürlich den „ersten Maat“ des einäugigen Willies, einen Zombie, der noch immer eingeklemmt unter einem Wasserschott klemmte und die ganze Zeit leise gurgelnd nach den Kindern greifen wollte. „Seht ihr…“ sagte Lancaster, „der erste Maat versucht auch Orgel zu spielen.“
Und tatsächlich sahen die nach den Kindern gierig greifenden Finger aus, als würde er unsichtbar das Instrument bedienen. Die Kinder staunten mit offenen Mündern, so hatten sie Raouls Angstmach-Zombie noch nie gesehen, doch sie mussten einhellig zugeben, dass die Geschichte von Lancaster sehr viel stimmiger schien. Plötzlich platzte es aus einem Kind heraus: „Wenn es die gruselige Orgel wirklich gibt, dann muss es auch den Schatz des einäri---des reinährigen…des einaugenigenen Willie geben!“ Nun gab es für die Kinder kein Halten mehr!
Alle zerrten sie an Lancaster, dessen gespielt verdrießliche Miene Blades zum lauten Lachen rührte.
„Komm mit, Erzählmann, ich weiß wo der Pirat seine Rüstung aufbewahrt!“, schrie das eine Kind, das Andere zerrte an seiner Jacke und wollte ihm eine „echte Schatzdublone“ zeigen, in Wirklichkeit ein Kronkorken einer Colaflasche. Ein kleines Mädchen fing an zu weinen und zeigte auf den Boden, an dem sich ein Loch befand in dem Wasser auf tieferen Lagen vor sich hin dümpelte und immer wieder greinte, dass „die Guuuhuuuuhuuunis tot sind…“
Blade lehnte sich an Lancaster und wisperte ihm zu, dass hier vor zwei Monaten drei der Kinder bei der Suche nach Wertvollem ertrunken wären und die Kleine es wohl für einen „Brunnen“ hielt.
Kurzum: Das Tohuwabohu war grenzenlos und Lancaster dröhnte fast der Schädel vor lauter schriller Kinderstimmen.
Und dann plärrte der kleinste der Diebeskinder los: „Ich weiß wo der Schatz von dem einigen Willie ist.“
Lancaster hatte es kaum verstanden, das Geschrei schwoll zum Crescendo an, doch er suchte den kleinen Jungen, der in einer verblichenen Spongebob-Schwimmhose dastand und so laut geschrieen hatte, dass ihm ein Faden Rotz – in Farbe und Form an Pattex erinnernd – aus dem Nasenloch hing. „Haha, Dogeater spielt Hangman mit seiner Nase!“ gröhlte eines der älteren Kinder und die anderen lachten eklig.
Doch der alte Mann kniete sich zu ihm und fragte: „Der echte Schatz?“ „Ja. Goooold. Ohne Ende.“ „Magst du uns das zeigen?“ „Das geht nicht.“, sagte das Kind und blickte ganz verdrießlich und traurig zu Boden. „Man muss ein Messerdieb sein, um da hin zu dürfen.“
Lancaster blickte Blades an, die schlagartig rot anlief und sich unsagbar für Raoul und seine lächerlichen „Ränge“ fremdschämte.
Schnell sagte sie: „Ich erkläre dich hiermit sogar zum Felderfiesling.“ „Boooah, jetzt bin ich dreimal mehr mächtig als wie ihr!“, brüllte das Kind und hüpfte so rasch auf und ab, dass sich der Rotzfaden löste.
„Zeigst du uns nun den Goldschatz vom einäugigen Willie?“ fragte der Geschichtenerzähler und der Kleine, den sie „Dogeater“ genannt hatten, rannte vorweg in das Schiff hinein, tiefer und tiefer ging die Reise in die Gedärme des toten Stahlschiffes.
Am Staunen der anderen Kinder und der sorgenvollen Miene von Blades erkannte der Mann, dass sie augenscheinlich tiefer im Schiff waren als je zuvor, selbst die etwas ältere Diebin schien sich nicht perfekt auszukennen.
Und dann ging es unter Wasser. Für die meisten sah es nur nach einer Pfütze aus, doch Dogeater sprang hinein und verschwand vollkommen, es schien sich um ein überschwemmtes Belüftungsrohr zu handeln.
Der kleine Dieb schwamm vorneweg, hinter ihm Lancaster und dann tauchten auch die anderen Kinder ein.
Nachdem sie dem Rohr kurz gefolgt waren, schienen sie in einer Art Gang zu sein, der noch über eine Luftblase verfügte. Dort schöpften sie Atem und unruhig und total aufgeregt, wurde Lancaster vom Dreikäsehoch zum Weiterschwimmen getrieben.
Und plötzlich schwammen sie an einem chromblitzenden Tor vorbei und Lancaster traute seinen Augen nicht: Gold! Überall Gold! Vor Überraschung wäre ihm fast die Luft aus den Lungen geächzt.
Als er genauer hinsah, erkannte er jedoch den wahren Schatz: Kein Gold, sondern unzählige Dosen im klassischen Design von Lebensmitteldosen. Die Etiketten waren schon lange abgefallen und abgefault, deswegen leuchteten sie in diesem Lichteinfall wie Gold.
Das waren nicht Wenige – nun brauchte er einen Plan, die Dosen allesamt nach oben zu schaffen…
a.) Guter Plan: erhöhte Belohnung
b.) Kack Plan: normale Belohnung
c.) Probe Packesel und beliebiger Plan: erhöhte Belohnung
Geändert von Daen vom Clan (15.09.2015 um 21:01 Uhr)
Schließlich kam Vincent nach einer ganzen Weile wieder nach draußen, bewaffnet mit einer ganzen Wagenladung an Armeerationen, von denen die Ganze Gruppe einen oder 2 Tage würde zehren können. Quasi unendlich haltbare Militärvorräte waren wirklich zu etwas gut, dagegen konnte man absolut nichts sagen. Ranger und Frank halfen Vince, indem sie die Rationen unter sich aufteilten, sodass sie sich wesentlich leichter tragen ließen.
Nach einer Weile kehrten sie zurück zu Sheng, der noch mit Haile zusammen war. und luden die Munition und die Militärrationen ab. So Sheng, wie du siehst waren wir nicht gänzlich erfolglos. Wir haben alte Militärrationen gefunden und die Fallen erfolgreich abbauen können. Im Grab hat definitiv gelegen, denn ich habe einen mumifizierten Finger gefunden, allerdings leider eine Phiole mit schwarzer Flüssigkeit zerstört und mich daran verletzt als ein Skorpion mich stechen wollte und mich erschreckt hat. gab er zu, während Vincent die Rationen die er getragen hatte, ziemlich grob auf einen Tisch warf und sich sofort aus dem Staub machte. Anscheinend wollte er nur noch allein sein.
Die Durchsuchung des Bunkers hat noch etwas interessantes ergeben. erklärte Frank während er die Notizen aus seinem Rucksack holte. Wir wissen jetzt was das mit dem 'Morseleuchtturm sollte der stur nach Westen ausgerichtet war und darüber hinaus... fuhr Frank fort, beugte sich so vor, dass sein Mund fast Shengs Ohr berührte und er flüsterte so, dass nur Sheng ihn hören konnte, denn noch wollte er es nicht alle hören lassen. Zuerst sollte Sheng es erfahren wenn er es nicht wusste, danach konnten es gern alle anderen auch erfahren. Wissen wir nun wie die Zombies damals entstanden sind Als er mit diesen Worten seinen Bericht fürs erste Schloss, überreichte er Sheng die Notizen zur Lektüre und fühlte sich als ob er Staatstragende informationen übergab, dass musste er selbst lesen, niemand anderes konnte das so gut erklären, zumindest nicht Frank selbst.
Mit leise quietschenden Reifen kam das Motorrad neben einem großen Felsen zum Stehen. Niki drehte den Zündschlüssel und der leise knurrende Motor erstarb. Sobald sie sich etwas von dem Gerät entfernt hatten, bemerkten sie zwei Gestalten, die ein Reittier hinter sich zurückließen und eiligen Schrittes auf sie zukamen. Jäger blieb stehen und stemmte etwas verunsichert seine Arme in die Hüften. Mit nach vorn gerecktem Hals starrte er in die Richtung der Neuankömmlinge. Dann schnalzte er laut mit der Zunge, immer noch ohne einen Schritt getan zu haben. Er schirmte seine Augen mit der Hand ab, verengte sie zu engen Schlitzen und stand in dieser Haltung eine Weile da. Kopfschüttelnd holte er wieder Niki ein, der den anderen Beiden bereits entgegen lief.
"Hey, Niki?"
"Ja?"
"Ich sehe zwei Frauen und eine Esel."
"Das da ist doch Eryn, erkennst sie nicht? Die andere Frau da habe ich auch schon ein paar mal bei uns gesehen, aber ich weiß grad' ihren Namen nicht. Sollte aber auch keine Probleme machen."
"Ah, gut.", sagte Jäger und blies erleichtert Luft durch die Nase. "Ich froh, dass du das auch siehst. Dachte ich langsam Verstand verliere und muss zu Doktor."
"Entweder wir laufen uns zufällig über den Weg oder Wingman hat einfach kein Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Was sagst man dazu, hm?" Er warf Jäger einen amüsierten Blick zu.
"Alles gut.", sagte Jäger, dem der Humor in Nikis Stimme entgangen war. "Wenn Chef sagt, Mission besser mit vier Leuten, dann wird so sein."
"Weißt du, manchmal beruhigt mich deine Unterwürfigkeit, Jegor, und manchmal macht sie mich richtig nervös." Dieses Mal verpasste Jäger die Ernsthaftigkeit in der Bemerkung. Er stieß ein herzhaftes Lachen hervor und klopfte Niki kameradschaftlich auf den Rücken.
Als sich alle vier schließlich trafen, wurde irgendwann klar, dass sie ein gemeinsames Ziel hatten. Der kleine Buccaneers Stützpunkt war bereits ausgekundschaftet und ein Loch in der Rückwand würde ihnen erlauben, unbemerkt ins Innere einzudringen. Das Ziel war eine kleine Werkstatt, nicht weit von dem Einstiegsloch entfernt. Sobald sie sich in der Räumlichkeit befinden, würde Jäger mit seiner lautlosen Kletteraxt im Anschlag den Eingang bewachen, während der Rest nach Proviant und Materialien suchen würde.
Jäger kam von hinten angetanzt, ohne, dass Niki bemerkt hatte, dass er zurückgefallen war, und sprach seine Bedenken gegenüber den zwei Personen hinter ihnen aus, die er nicht erkannte. Niki selbst musste erst mit Hand und Augenkneifen an die Szene heranzoomen, bis er problemlos die beiden Gesichter ausgemacht hatte. Erleichtert ging er wieder in eine bequeme Standposition zurück.
"Das da ist doch Eryn, erkennst du sie nicht? Die andere Frau da habe ich auch schon ein paar mal bei uns gesehen, aber ich weiß grad' ihren Namen nicht. Sollte aber auch keine Probleme machen."
"Ah, gut", er zog erleichtert Luft durch seine Nase, "Ich froh, dass du das auch siehst. Dachte ich langsam Verstand verliere und muss zu Doktor."
Er grinste ihn mit ehrlichem Kichern an: "Entweder wir laufen uns zufällig über den Weg oder Wingman hat einfach kein Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Was sagst du dazu, hm?"
"Alles gut", antwortete Jäger ihm ernsthaft, "wenn Chef sagt, Mission besser mit vier Leuten, dann wird so sein."
Niki behielt sein Lächeln, nahm jedoch eine deutlich besorgtere Miene an: "Weißt du, manchmal beruhigt mich deine Unterwürfigkeit, Jegor, und manchmal macht sie mich richtig nervös."
Jäger lachte bloß und klopfte ihm auf den Rücken. Scheinbar hatte er den Spaß und den Ernst in Nikis vorherigen Sätzen vertauscht, aber er versuchte, sich nicht zu viele Gedanken darum zu machen. So wichtig war es ja auch wieder nicht, und irgendwie hatte er es ja doch geschafft, ihn zum Lachen zu bringen. Sie blieben stehen und warteten still und artig auf die anderen beiden, als Pocahontas plötzlich Eryn mit ruckartigen Schritten hinter sich ließ und näher an die beiden Männer herantrat, dabei wenige Meter exakt vor Niki stehenblieb und ihm einen mörderischen Blick zuwarf.
"Du." Ihre Stimme, eiskalt.
"Äh", brachte sie ihn zum Stottern. (Sie spricht doch unsere Sprache, oder?) "H-Hey."
Er versuchte, diesen unangenehm seltsamen Moment weitesgehend zu ignorieren und musterte die Umgebung hinter dem befremdlichen Mädchen ab, als er Eryn auf sie zukommen sah.
"Eryn! Du hast jemanden mitgebracht. Hat euch jemand geschickt?" Er war froh, den Gesprächsteilnehmer gewechselt haben zu können.
"Na ja, so halb", setzte sie an und verfiel in eine resignierende Nachdenkpose, "ehrlich gesagt ist sie diejenige, die mich mitgebracht hat. Sie meinte, es gäbe hier etwas zum Plündern und hat nicht lange drumherum geredet."
"Und du bist ihr einfach gefolgt?", fragte er, nicht auf dem Schirm habend, dass das Mädchen alles verstehen konnte, worüber sie reden, "oder kennst du das Mädchen?"
"Ich 'kenne' sie nicht, aber sie ist mir nicht unbekannt. Sie war für mich vertrauensweckend genug, dass ich hierher gekommen bin, um was Nützliches zu machen."
"Na, wenn du das sagst", gab Niki immer noch leicht suspekt klingend von sich, "dann hoffe ich mal auf gute Zusammenarbeit. Wir waren nämlich auch gerade dabei, die Stätte zu plündern, und der gute Jäger hier hat die Ortschaft bereits ausgekundschaftet! Er übernimmt also fürs erste die Führung!"
Er patschte dem Russen zweimal auf die Schulter, während dieser nur verlegen zurücklächelte. Dann sah Niki das Mädchen an und versuchte, ihr ein gelassenes Grinsen zuzuwerfen, aber sie gab ihm nur einen seltsamen Blick zurück, den er nicht verstand und verstehen konnte. Wenn er bloß gewusst hätte, wer hinter diesem Gesicht gesteckt hatte, dann wäre das Gespräch wohl fatal anders verlaufen. Aber jetzt hatte er keine Zeit, großartig darüber nachzudenken, wer dieses Mädchen sein konnte, und klatschte einmal sanft in die Mitte des Gruppenkreises.
"So, dann denke ich, sollten wir loslegen und zuschauen, nicht mit leeren Händen zurückzukehren! Wie gesagt, war Jäger heute schon mal hier und es ist am sichersten, wenn wir erstmal seinen Worten Folge leisten. Alles klar?"
Die vier Reisenden Eryn, Niki, Jegor und Leo waren nah genug am Lager der Bucaneers heran, um sich vorsichtig einen ersten Überblick verschaffen zu können. Mit einer Palisade, die augenscheinlich nicht perfekt dicht schloß, hatten sie einen Teil der Halbinsel komplett gegen einen Übergriff von Land abgesperrt und abgesichert, trotzdem würde das Tor aus Holz, welches sich dort befand, einem ernstgemeinten Angriff nicht lange standhalten, auch wenn der Vorteil einer reinen Infiltration dann null und nichtig wäre.
Die größte Gefahr könnte und würde jedoch von einem turm in der Mitte des Lagers ausgehen, auf dem sich genau ein Plünderer befand. Dieser stemmte stolz die Hände in die Hüften und ließ den Blick über das Lager schweifen, auf seinem Rücken erkannte der erfahrene Jegor ein recht modernes Scharfschützengewehr. Dieser Plünderer hatte den Überblick und würde in jeden Bereich Einsicht haben können. Sollten sie also ihre jeweiligen Aufgaben nicht schnell erledigen, bestand die Gefahr, von ihm entdeckt und angegriffen zu werden.
Ansonsten bestand das Lager aus schmutzigen Holzhütten und dreckigen Zelten, ebenso ungewaschen und verdreckt waren auch seine Bewohner, noch einmal gut zehn Männer und Frauen, die sich um ihre täglichen Aufgaben kümmerten.
Von größtem Interesse war hierbei wahrscheinlich die Werkbank, an der sich mittlerweile einige Öl- oder Benzinfässer befanden, es machte den Anschein, als würden die Plünderer größere Mengen von werfbaren Brandbomben vorbereiten oder bauen. Die Werkbank selbst war umstellt von Kisten und allerei rostzerfressenen Autowracks, das Anschleichen sollte dank dieser Deckung auf jeden Fall machbar sein.
Die Kisten, in denen sich Habseligkeiten befinden könnten, standen zusammen mit den Kisten voller Lebensmittel fast ganz im Osten der Siedlung, direkt am Wasser gelegen, als wäre es eben erst ausgeladen worden. Dort war ein recht großes Feuer aufgeschichtet, welches lichterloh brannte und wahrscheinlich von den Sachen gespeist wurde, welche die Plünderer nicht mehr verwenden konnten und verbrannten, ähnliches traf sicherlich auch auf die Lebensmittel zu, so sehr wie das Feuer stinkden und dichten schwarzen Qualm absonderte, der gut dazu geeignet war, ihnen weiterhin Deckung zu geben.
Ansonsten war das Lager ein Ausbund an Dreck, alten Kisten und an Land gezogenen, wahrscheinlich leckgeschlagenen Booten.
Den Bewohnern aus Shengs Hope war klar, dass sie sich recht einfach von Deckung zu Deckung bewegen konnten, um sich an ihre jeweiligen Zielorte anzuschleichen.
Doch dann reifte in Jegor ein weiterer Plan...:
a.) Aufgabe Omnikron durchführen wie geplant, also normale Proben auf Koch, Schulbildung oder Packesel
b.) 20% erschwerte Probe auf Schütze ODER Schulbildung, um die Chemikalien und das Öl an der Werkbank zu entzünden und das Lager, sowie den Munitionsbonus zu zerstören. Durch das Chaos gelingen die anderen beiden Proben automatisch
Geändert von Daen vom Clan (16.09.2015 um 12:10 Uhr)
"Bis alles zusammengesammelt ist und die Karawane aufbrechen kann, werden sicherlich noch ein oder zwei Tage vergehen. Sie haben es sich mehr als verdient, sich an meinen Vorräten zu bedienen, doch würde ich Sie gerne fragen, ob ich Sie vielleicht dazu einladen dürfte, Ihnen zu zeigen, wie man früher, also vor dem großen Zehren, ein solches Mahl genossen hat? Ich will dieses Essen nicht alleine genießen und vielleicht geht es Ihnen genauso. Und wenn ich ehrlich bin - wenn Ihre liebe Mutter ebenfalls nicht zuhause sitzen möchte, lade ich sie mit dazu ein. Es wäre mir eine Ehre, sie Beide zu einem Ausflug in alte Zeiten mitzunehmen... "
Lisa fühlte sich ernsthaft geschmeichelt von Morris‘ Worten und sie spürte eine leichte Röte in ihren Wangen aufkommen und hoffte, dass er es nicht bemerkte. Falls doch, würde sie es auf die Hitze in der Küche und die heiße Suppe schieben. „Oh Morris.. Ja, sehr gerne“ Sie lächelte ihn ein wenig schüchtern an. „Meine Mutter werde ich aber wohl leider entschuldigen müssen. Sie ist sehr krank und bettlägerig. Aber vielleicht wäre es möglich, dass ich ihr nach unserem Mahl ein paar Reste vorbei bringe?“ – „Oh, das ist aber schade. Vielleicht sollte ich sie dann einmal besuchen gehen.“ entgegnete er daraufhin, auch wenn sich Lisa nicht sicher war, ob er seinen letzten Gedanken ernsthaft in die Tat umsetzen würde. Sie versuchte Morris‘ Blick zu deuten. War sein Bedauern, dass Jul krank war und ihnen keine Gesellschaft leisten konnte echt, oder überwog bei ihm doch die Vorfreude auf ihr Essen zu zweit? Lisa wusste um ihr Aussehen und ihre Wirkung auf Männer und dies wollte sie an diesem Abend einmal ausnutzen. Auch wenn ihr Morris für eine Liebesbeziehung oder sonstiges eindeutig zu alt war, die Einladung zu ein bisschen Luxus und vor allem einem schmackhaften Essen schlug sie nicht aus.
Er holte eine Flasche Wein und goss Lisa ein Glas ein. „Miss Schiller, bitte kosten Sie von diesem Wein. Er sollte hervorragend zu unserem Menü passen.“ Und so stießen sie gemeinsam an. Auf diesen Abend und auf die Mission, die vor ihnen liegen würde.
…
Einige Stunden später kam Lisa zurück ins Dusty Derrecks, die Wangen vom Wein noch deutlich gerötet. „Hi! Ich hab Essen mitgebracht!“ grinste sie in die Runde und stellte etliche Konservendosen auf einen der Tische und hielt sich gleich darauf mit ihrer rechten Hand an der Tischkante fest um nicht erkennen zu lassen, dass sie leicht torkelte.
Haile hielt die Umarmung mit Sheng noch ein paar Sekunden lang aufrecht, während seine Gedanken rasten. Sie bemerkte davon nichts, und selbst wenn, wollte sie ihn nicht unterbrechen. Als sie sich von ihrem sowas-in-der-Art-wie-Vater löste (Hey, er ist meilenweit besser als Jack!), blickte sie einem leicht verwirrten Wingman direkt in die Augen, der seinen Bürgermeister so anscheinend noch nie erlebt hat. Der Rucksack, aus dem verschiedene Metall- und Glasbehälter purzelten, lag immer noch auf dem Boden. Nachdem sie diese Köstlichkeiten neben all den anderen Nahrungsmitteln auf dem Regel neben der Karte angerichtet hatte, wollte sie sich schon wieder umdrehen, als ein Geruch ihre Nase kitzelte.
"..."
Irgendwie...fruchtig? Er erinnerte Haile an Heimat, an die Insel, an...
"...!"
Sie tippte Sheng an und zeigte auf die Quelle - die Räume hinter der Bar.
"Was? Willst du etwas? Ich meine dahinten wohnt Derreck, aber...mh, er ist nicht da..."
Haile nickte bekräftigend.
"Ich denke, es spricht nichts dagegen, wenn du dich da kurz umschaust..."
„Hi! Ich hab Essen mitgebracht!“
Ugg, und schon war der fruchtige, leicht süße Geruch verflogen und wurde ersetzt von einem stechenden, warmen, tiefen Geruch, als eine junge Frau die Bar betrat, grinste wie eine Wahnsinnige und anscheinend Probleme hatte, das Regel mit den Vorräten auch wirklich zu treffen.
Wir sind SOLCHE Helden.
Immerhin: Die Dosen sahen gut aus. Aber genug davon.
Haile macht sich auf, um den fruchtigen Geruch zu verfolgen, und durchsucht Derrecks Räumlichkeiten nach irgendwas Interessanten und/oder Essbaren.
Morris war köstlich angetan von der Tatsache, dass sie den Abend zusammen verbringen würden, vor allem, weil es sich bei ihrer Begleitung um eine so wundervolle Frau handelte.
Es erinnerte ihn an wunderbare alte Zeiten, als er sich in jungen Jahren nur mit solchen Frauen, die Männern förmlich den Kopf verdrehten, umgeben hatte und obschon diese Welt am Abgrund war und alles Gute und Schöne verloren hatte, sah er in Lisa immer noch mehr alte Welt als in vielen anderen Frauen hier, allen voran natürlich den jungen Frauen die ihm oft zu Dienste waren und damit perfekt in diese neue Welt passten.
Zudem sah er es als riesigen Streich, einen liebevollen Schabernack an, ihr ein wenig das Leben der alten Welt näherzubringen. Sollte sie ihn nur für verrückt halten, aber alles was sie vom Gedanken ablenkte, sich irrsinnigerweise nach draußen begeben zu müssen, mochte ihr vielleicht helfen. Und wer weiß, vielleicht kämpfte sie auch härter den Kampf, den sie auszustehen hatte, wenn sie wusste, wofür sie kämpfte. Und auch das konnte ihm nur recht sein.
Wie ein Derwisch also sauste er durch den größten Raum seiner Yacht und bereitete Tisch und Ambiente vor - immerhin sollte es perfekt sein.
Leise und eindringlich flüsternd schickte er seine beiden Leibwächter und seine Lieblingsgespielin los, damit sie ein paar Sachen für ihn besorgten und während der Duft des Gekochten langsam die ganze Yacht durchzogen, rieb er sich die Hände. "Das wird ein feiner Spaß werden.", grinste er.
Als Lisa endlich fertig war und sacht verschwitzt und auch ein wenig müde das Kochen beendet hatte und aus der Küche in den Hauptraum kam, erkannte sie nichts wieder. Für einen Moment zweifelte sie an ihrem Verstand, denn es sah aus, als wäre sie eine eine andere Welt geraten. Eine Welt, die sie nur aus der Erzählung ihrer Mutter kannte. Es war befremdlich und doch schön, etwas Ähnliches einmal mit eigenen Augen zu sehen.
Der Raum war vollkommen abgedunkelt mit feinem Stoff, der die Ablenkung der lärmenden Siedlung draußen hielt. Kerzen waren angezündet worden und tauchten den Raum in ein schummriges, doch in diesem Ambiente faszinierendes Licht. In der Mitte stand ein Tisch mit zwei Stühlen, darauf eine abgeklebte Colaflasche mit einem Blumenstauß darin.
Morris eilte auf sie zu und lächelte sie an. "Miss Schiller, wenn ich bitten dürfte?" "Um was denn?", fragte sie unbedarft und er hakte sich grinsend unter, eine Art des gemeinsam Gehens, die Lisa auf den ersten Blick als sehr unpraktisch empfand. "Lassen Sie mich sie heute Abend einfach in die Welt entführen, in der Ihre Mutter und ich aufgewachsen sind." sagte er und Lisa beschloss, darauf einzugehen. Um es einmal erlebt zu haben. Auch für ihre Mutter und die Welt, die vielleicht einmal nochmal so werden könnte.
Mit ihr am Arm flanierte er durch den kleinen Raum der Yacht und führte sie dann zum Tisch. Natürlich reckte er ihr de Stuhl zurecht und wies sie an, sich zu setzen.
"Erlauben Sie mir, Sie zum Essen einzuladen.". säuselte er grinsend und Lisa öffnete den Mund um zu sagen, dass es doch bereits schon Essen gab, doch sie beschloss, mitzuspielen.
"Dann werfen Sie doch mal einen Blick auf die Speisekarte, Teuerste.", grinste er und reichte ihr zwei Stück Pappkarton, auf denen im Grunde genau das Menü aufgemalt und aufgezeichnet war, das sie bereits gekocht und vorbereitet hatte. In diesem Moment tauchte neben ihr einer der beiden jungen Männer auf, die Morris sonst immer umgaben und mit sichtlich konzentrierter Miene sagte er wie auswendig gelernt vollkommen tonlos auf: "Willkommen im Four Seasons. Was darf ich Ihnen zu trinken und zu essen bringen?"
Lisa gab sich Mühe, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, aber sie spürte und erkannte, dass die Magie dieses Abends und dieser Maskerade für Morris irgendwie unglaublich wichtig war. Und noch machte es Spaß...
Als Morris genau das bestellte was sie gekocht hatte, musste sie wieder unwillkürlich lächeln und vergrub ihr Gesicht mit den geröteten Wangen in der "Speisekarte".
Als der junge Mann entschwunden war, verlangte Morris nach "Maestro, Musik!" und der Mann kam auf halbem Wege mit entschuldigender Miene zurück geeilt und machte sich an einem seltsamen Gerät zu schaffen. Es sah aus wie ein Kasten, auf dem sich schwarze runde Dinger drehten und durch ein seltsames Metallrohr dann Musik erschien. Das Morris es leider nie geschafft hatte, das Grammophon reparieren zu lassen und die Musik stattdessen von einem Kassettenrekorder hinter dem Grammophon kam und auf dem letzten Rest Batterie lief, sollte sie indes nie erfahren. Was sie jedoch hörte, war klassische Musik. Eine sehr seltsame Musik. Bekannt nur aus Erzählungen und Beschreibungen ihrer Mutter.
Er holte eine Flasche Wein und goss Lisa ein Glas ein. „Miss Schiller, bitte kosten Sie von diesem Wein. Er sollte hervorragend zu unserem Menü passen.“ Und so stießen sie gemeinsam an. Auf diesen Abend und auf die Mission, die vor ihnen liegen würde.
Morris hatte ihr den gesamten Abend lang artig Komplimente gemacht und jedweden Ausgang offen gelassen und so erzählte er ihr mit Begeisterung und leicht angetrunkener Redseligkeit von den "Wundern" der alten Welt, von Porsches, von Yachten, von Aktien und Golfplätzen. Von einer Zeitschrift namens Playboy, die wohl Zeichnungen seiner Exfrau beinhaltet hatten und natürlich von allerlei Speisen, die es heute auf der ganzen Welt nicht mehr gab.
Und für Morris war es einer der schönsten Abende seines Lebens. Er lächelte noch lange, selbst als Lisa mit einem großen Rucksack voll Dosen gegangen war und der Kassettenrekorder langsam erstarb.
--- Sheng hatte es sich auf einer Liege gemütlich gemacht, eine Art improvisierten, doch unglaublich unbequemen Feldbett und war sofort wach, als er Jemanden eintreten hörte.
Es war zunehmend schwierig geworden, das Kommandozentrum, den Sarg und die Siedlung selbst zu koordinieren, also hatte er ein paar seiner wichtigsten Habseligkeiten in die Bar gebracht, die nun ihr Basislager war und auch dort geschlafen.
Er war sehr froh, dass Haile wieder da war und versuchte sich mehr und mehr am Gedanken, sie endlich ziehen zu lassen, damit sie ihren Weg finden konnte, immerhin war es offensichtlich, dass sie keinen wirklichen Schutz brauchte. Für ihn trotzdem ein kleiner Stich Bedauern.
Da er nicht wirklich einschlafen konnte, doch seine Füße schmerzten, blieb er auf der Liege sitzen und dachte nach. Wingman würde normalerweise die Wache jetzt haben, doch dieser war besessen davon "eine Kultistin zu finden", wie er den Bürgermeister gehetzt wissen ließ und befand sich im Moment wohl auf einer Art Patrouille. Wahrscheinlich würde Sara später noch kommen und ihn ablösen. Zumindest hoffte er das...
"Was ist denn mit dir passiert?", fragte er lächelnd ob ihrer guten Laune, den geröteten Wangen und klatschte begeistert in die Hände, als er die Konservendosen sah.
"Das ist großartig, wir kommen damit unserem Ziel immer näher. Wahrscheinlich könnt ihr die Reise bald beginnen.", sagte er und wirkte plötzlich wieder ein ganzes Stück ernster und eindeutig melancholischer, als würde ihn großes Fernweh überkommen...
---
Haile ging in Richtung der hinteren Räume und ihre Nase ließ sie nicht im Stich.
Der fruchtige Geruch wurde intensiver und dann überlagert von etwas, das ihr noch vertrauter, fast familär vorkam und von ihr sofort erkannt wurde.
Als sie schließlich die Tür zu Derrecks altem Büro aufmachte, erkannte sie Beides sofort. Der Korb mit den Früchten stand noch immer dort, fast vollkommen unberührt, da Vincent nur ein klein wenig davon genommen hatte. Und daneben lag eine alte gusseiserne Pfanne, von welcher Geruch nach Blut ausging.
Fasziniert tauchte sie den Finger auf die mittlerweile geronnene Flüssigkeit und ihre Fingerspitze fuhr in kreisenden Bewegungen darum, ein kleines Muster auf das Metall der Pfanne malend, zäh und schmierig war das Blut.
Und dann widmete sie sich des Obstkorbes, wissend, dass sie Vieles davon würden mitnehmen können.
Als Sheng sich kurz ausgeruht hatte, nahm er den Bericht der Truppe entgegen, die dem Bunker mit großem Erfolg seine Geheimisse entlockt hatten.
"Ein mumifizierter Finger? Und Stutton hatte in Richtung des Bunkers Lichtsignale abgegeben?"
Er stutzte kurz und nickte vorsichtig. "Das erklärt durchaus einige seltsame Signale, die wir nachts wahrgenommen hatten, wann immer Toske... oder sollten wir ihn Stane nennen, uns für schlafend gehalten hatte. Die Vorräte sind natürlich eine großartige Sache." Dann jedoch zog Wut in sein Gesicht, was bei ihm immer noch recht geduldig und sanft aussah, und er grollte los: "Und das erklärt auch, warum wir fast an Hunger gestorben wäre. Was hatte sich Stane dabei nur gedacht, wir waren doch nur hier um zu helfen, nicht, um zu richten."
Frank nickte ihm beipflichtend zu.
"Diese Katastrophe hat das Schlimmste und Beste aus den Menschen zutage befördert. Wenn mir noch etwas einfällt, dann melde ich mich. Aber vielleicht sollten wir in der Zwischenzeit Jemanden finden, der sich in den Gebräuchen der Leute hier auskennt. Vielleicht kann uns da Jemand helfen, das Mysterium des Fingers zu klären?"
"Leute?", meinte Frank.
"Naja, Bewohner hier, die sich mit Plünderern oder dem Kult auskennen und den Finger deuten können." Frank schien sofort Jemand einzufallen und Sheng schob schnell nach: "Aber nicht Haile. Schlimm genug, dass sie ständig an ihre Vergangenheit erinnert wird."
Seufzend fiel Sheng wieder ein, dass er sich selbst auferlegt hatte, nicht mehr so übertrieben beschützend zu agieren und hilflos fügte er dann doch hinzu: "Oder... wenn es nicht anders geht, dann nur zu."
Dann brachte er schon wieder ein Grinsen zustande und klopfte Frank auf die Schulter: "Du hast hier mittlerweile Einiges geleistet und die Anderen auch zu Höchstleistungen getrieben, das ist alles richtig gute Arbeit gewesen, ich danke dir dafür. Und auch deine Ratschläge bedeuten mir viel."
Und während er dies sagte, flüsterte sein Stimmchen wieder: "Auch wenn du mir wahrscheinlich in Sachen einer pubertierenden, rebellischen, mörderischen Adoptivtochter genausowenig wohl helfen könntest wie im Falle, dass ich mich selbst bei der Verteilung von Armors Pfeilen immer brav hinten anstelle."
"Das, also deine Hilfsbereitschaft ist ein echter Gewinn für die Sache. Schau dir mal an, was schon alles gesammelt wurde. Wir sind fast soweit. In der Zwischenzeit plane ich auch noch euer Abschiedsfest. Was meinst du - Bier und Braten und eine recht wilde Feierlichkeit? Oder mehr etwas Ernstes und Feierliches?"
Geändert von Daen vom Clan (16.09.2015 um 17:03 Uhr)
Frank hörte aufmerksam zu und freute sich innerlich, das Sheng ihm anscheinend so sehr vertraute und seine Leistungen anerkannte. Schließlich hatte er seit dem Essen nichts anderes getan als durch die Gegend zu laufen und Detektiv zu spielen, ganz im Geiste der alten Zeiten und er hatte sich gut dabei gefühlt. Es war irgendwie erstaunlich. All die Jahre hatte er sich gefragt wo genau die Zombies herkamen. Wie das Virus entstanden war und hier lag der Schlüssel, nur eine kurze Wegstrecke von seiner Hütte entfernt in einem Bunker, behütet von nur ein paar alten Sprengfallen. Schon verrückt. Nach außen zeigte er seine dankbarkeit und Freude nur durch ein Lächeln, ein Nicken und ein. Gern geschehen Sheng, das ist mein Job. Auch spürte er hier, wieviel Haile Sheng wirklich bedeutete. Sie war für ihn seine Tochter die er beschützten musste und es viel ihm ebenso leicht sich von ihr zu trennen wie es Frank auch nicht leicht viel, sich von seiner Familie zu trennen, doch es musste sein. Für das Heilmittel.
Also einen Tipp kann ich dir im Bezug auf Hailes Erziehung geben: Vergiss das mit dem Hausarrest. Der wird bei ihr absolut nichts bringen. meinte Frank und grinste wegen seines eigenen Scherzes. Und ich schaue mal wen ich als Experten auftreiben kann. erwiederte Frank und machte sich die geistige Notiz, dass er Haile erst Fragen würde wenn es keinen anderen gab. Allerdings wusste er, dass es Leute geben musste. Ein bisschen nachdenken sollte da helfen.
Und wie die Feier aussehen soll... Gute Frage... meinte Frank und lehnte sich gegen die Wand, während er auf die Essensvorräte schaute, Ich denke am Anfang einen feierlichen Akt einzubauen wäre nicht schlecht aber danach eine Freudenfeier einzubauen wäre nicht schlecht. Schließlich ist jetzt nach all den Jahren der Entbehrung endlich eine Besserung in Sicht und seien wir mal ehrlich: Nicht jeder, der Shengs Hope verlässt, wird es auch lebendig wieder sehen.. gab Frank zu bedenken.
Ein ganzer Raum voller Konserven. Ja, das war ein echter Schatz.
Lancaster dachte nur wenige Minuten zurück, als ihm die Kinder erzählten, dass sie sich von einem Piratenschatz ganz viel zu essen kaufen würden.
Das bräuchten sie jetzt erstmal nicht, denn der Schatz war ja essbar und es war genug für alle da. Die Kinder, Shengs Hope und auch für die kleine Reisegruppe.
Jetzt müssten sie das nurnoch hier raus bekommen.
Lancaster hielt sich über Wasser und blickte den Kindern zu.
"Ahladit-Kids! Wir haben den Schatz von Willy gefunden!"
Der alte Geschichtenerzähler deutete auf die Tür hinter der er die Konservendosen sah.
"Der Schatz?"
"DER SCHATZ!"
"Gut gemacht Bande, jetzt müssen wir nurnoch die Dosen holen. Habt ihr bereits eine Idee wie wir die Dosen holen sollen?"
"Jeder schwimmt rein, holt sich so viele Dosen wie möglich und dann wieder raus hier?"
Blades dachte... ein wenig einfach. Aber wenn jeder gleichzeitig los möchte dann würde hier das größte Chaos ausbrechen und das würde garantiert nicht gut gehen.
"Onkel Lancaster..."
Da war das ängstliche Mädchen wieder.
"W... wir sollten wie die... die Gonnis einen Plan machen und Freunde sein!"
Lancaster schaute das Mädchen verwirrt an. Der Satz... ergab irgendwie keinen Sinn.
"Mhh, Hast du denn eine Idee was für einen Plan wir brauchen?"
"wirsolltenzusammenarbeiten"
"Mhh... wie war das?"
"W... wir sollten zusammen arbeiten und nicht jeder für sich."
"Mhh..."
Lancaster nickte und ihm kam eine Idee wie sie auch genau das umsetzen können.
"Hört alle auf eure Freundin hier. Die Goonies hätten jetzt auch einen Plan gehabt. Passt auf, ich hab da eine Idee. Wir versammeln uns hier. Einer von uns taucht los und holt sich zwei Dosen.
Dann kommen wir zurück hierher in diesen Gang und geben die Dosen an jemanden der zurück zum Eingang schwimmt, da durch das Rohr wieder zurück. Dann kann der nächste los und Dosen holen, wieder zurück und die Dosen an den geben der gerade am Luft holen war, der schwimmt dann wieder durchs Rohr zurück. Alles klar?"
Die Kinder guckten verwirrt, der Plan war vielleicht zu kompliziert. Aber Lancaster war sich sicher, sobald jemand erstmal vormacht wie es geht würden die Kinder es verstehen.
"Blades wird hier aufpassen das auch alles gut geht. Ich geh als erstes los und mache vor wie ich es meine."
Ohne groß zu zögern schwamm Lancaster auf die Türe zu. Er holte tief Luft ehe er untertauchte und sich daran machte die Türe zu öffnen.
Schwerfällig und begleitet von einem lauten Kratzen schob sich die Türe nur widerwillig auf. Aber Lancaster schaffte es sie aufzustemmen und gänzlich zu öffnen.
Da waren sie. Jede Menge Konservendosen. Unbeschädigt. Glänzend. Besser könnte es nicht sein.
Ohne weiter Zeit zu verlieren schwamm Lancaster durch den Raum und griff nach 2 Dosen und machte sich auf den Rückweg.
Kaum war er zurück drückte er die beiden Dosen dem schüchternen Mädchen in die Hände.
"So... du schwimmst jetzt durch das Rohr zurück und wartest auf uns, ja? Wir sind gleich wieder zusammen."
Lancaster drehte sich um und deutete einem der anderen Ahladit-Kids sich auf den Weg in den Raum zu machen und sofort zurück zu kommen sobald er die Dosen hatte.
Alles sollte am Schnürchen laufen.
Sobald das Kind zurück war würde er die Dosen nehmen und sich dann auf den Rückweg machen, durch das Rohr um das Mädchen nicht zu lang allein zu lassen.
Sie würden eine Kette bilden und nach und nach die Dosen aus dem Raum holen können.
Jetzt blieb eigentlich nur abzuwarten wie viele Dosen sie so zurück ans Tageslicht befördern könnten... [Umsetzung eines Plans ohne Probe auf Packesel]
Lancaster: Probe auf super Plan machen: Bestanden!
Ächzend streckte sich Blades aus und hustete ein wenig Wasser heraus. Ihr taten sämtliche Glieder weh und ehrlich gesagt der ganze Leib, denn sie hatte sich wie wahrscheinlich jeder der Bande dutzendemale gestoßen an so ziemlich jedem herabhängendem Rohr und jeder stählernen Kiste, die da auf dem Weg ihrer menschliches Dosenförderbands gelegen und gehangen war.
Sie genoß die Wärme auf der Haut, die durch das rostige Metall auf sie überging und sie liebte das aus den Augenwinkeln wahrnehmbare Glänzen des "Schatzes" schon jetzt.
Sie sah Lancaster neben dem "Schatz" sitzen und mit den Kindern gemeinsam rätseln, was sich wohl in der Dose befinden könnte und was er da an seltsamen Worten in den Raum warf, überstieg ihre Fantasie.
"Onkel Clancester, was sind denn Bravioli?", fragte eines der Kids vorwitzig und schüttelte eine Dose bis sein Kopf ganz rot war von der Anstrengung, ohne jedoch der Dose das Geheimnis entlockt zu haben.
"Und was ist ein Spam?", greinte da schon das schüchterne Mädchen und plötzlich sprang eines der Kinder auf Lancasters Bauch, der sich gerade ausgestreckt hatte um Atem zu schöpfen und brüllte: "Ich bin jetzt ein eeeechter Guhuni!"
Sofort fielen alle anderen Kinder mit ein und wollten noch mehr "Goonie" sein als das Kind, das sich zuvor die Seele aus dem Leib gebrüllt hatte.
"Das war ein wirklich toller Nachmittag.", war Blades plötzlich neben ihm und lächelte. "Ich wusste nicht, dass es noch Leute hier gibt, die sich für die Waisen interessieren. Stutton, Wingman und Floyd-Williams haben da recht klare Anweisungen hinterlassen..." sagte sie schulterzuckend.
"Hm.", machte Lancaster nur und schien zu überlegen, was er sagen konnte, um den Moment nicht zu ruinieren, da sprang schon wieder eines der Kinder in sein Sichtfeld und plärrte in Richtung Blades, dass sie Lancaster jetzt zum Ahdalita.Kid machen müssten und er sich mindestens den Rang "Windelklauer" verdient hätte. Schnell waren die Kinder in eine angeregte und sehr laute und tränenreiche Diskussion verstrickt, an dessen Ende sie sich auf "Obermesserstecher mit ohne Angst vor Floyd-Williams" einigten.
Lancaster grinste und sah Blades an. "Ist das gut?"
Sie zuckte lachend mit den Schultern. "Ist im guten Mittelfeld, aber der Beiname zeigt, dass du ein Held bist und deswegen gegen Raoul um seinen Posten kämpfen könntest." Sie schluckte kurz einen Kloß hinunter und lächelte dann wieder. "Ach Raoul."
Lancaster erhob sich dann und erklärte den Kindern, warum er drei Stapel gemacht hatte, erklärte vom "goonigen Piratenkodex" des Schatz teilens und begann dann, seinen Anteil zusammenzupacken, wobei er mitbekam, wie die Kinder plötzlich damit begannen, munter "ihre" Anteile zu tauschen und untereinander zu verschenken.
Ihm kam eine Idee und er nahm Blades zur Seite.
"Blades?" Sie blickte ihn an. "Der dritte Stapel ist nicht zum Essen, der ist für eure Zukunft gedacht. Diese Dosen nimmst du und ihr verteilt sie unter den in Shengs Hope, die noch weniger zu essen haben als ihr."
Blades wirkte für einen Moment wie ein kleines Kind, es wirkte, als wolle sie trotzig mit dem Fuß aufstampfen. "Vertrau mir. Einem Erwachsenen der weiß, wie Erwachsene denken." Er sprach ruhig und eindringlich mit seiner Märchenerzähleronkelstimme und schließlich verstand auch Blades. "Du hast Recht... sie werden diese Geste nicht vergessen. Im Gegenteil."
"So ist es. Du bist jetzt ihre Anführerin und keine schlechte dazu. Ich wette, so gut ging es euch noch nie." Er lächelte sie an und log dann ein wenig, um sie noch mehr zu motivieren: "Das ist alleine dein Verdienst, mach was draus."
Er winkte den Kindern dann zu und machte sich auf den Weg nach draußen, auf dem Rücken einen riesigen Sack voll Dosen.
"Komm uns bald wieder besuchen.", schrien die Kinder gleichzeitig und Blades stumm im Kopf.
Nahrung +2
Geändert von Daen vom Clan (16.09.2015 um 19:04 Uhr)
Niki, Jäger, Eryn und Léo hockten hinter einer Felswand, die Köpfe vorsichtig über den Rand gestreckt um sich ein Bild von der Situation im Buccaneers Camp zu machen. Nach einer Weile bedeutete ihnen Jäger mit einer Handbewegung wieder abzutauchen.
"Habe Schlimmeres gesehen.", stellte Niki fest, konnte die leichte Unruhe in seiner Stimme aber nicht ganz verbergen.
"Stimmt.", nickte Jäger. "Sie alle zermürbt von Angriffen durch Vultures. Konnte kaputte Zelte und verbrannte Erde sehen. Bestimmt sie haben Tote oder Verwundete irgendwo in eine Zelt. Solange sie Wunden lecken, sie abgelenkt. Wir also haben zwei Möglichkeiten."
"Bin ganz Ohr." Léo rückte näher heran und heftete ihre Augen erwartungsvoll an Jäger.
Niki hob erstaunt die Augenbrauen. "Hast du grade zermürbt gesagt? Wo hast das denn aufgeschnappt?"
"Irgendwo Magazin mit nackte Ladies gefunden. Gute Vokabeltraining für Jegor.", grinste er schelmisch und setzte sogleich eine ernste Miene auf. Während er sprach, hatte sich seine Stimme schlagartig verändert. In einem militärischen Tonfall fuhr er fort, während seine Augen zwischen den drei Anderen hin und her wanderten:
"Ok. Es gibt Möglichkeit, Gefahr auf eine Streich zu neu-trali-sieren. Neben Werkstatt stehen brennbare Materiale. Ich während Aufklärung gesehen, wie Kollege dort Schießpulver hergestellt, deshalb fast ganze Boden vollgestellt mit entzündbare Chemie. Vorsichtig einer von uns kann anschleichen und es anzünden. Wenn die Bucas Feuer sehen, sie laufen weg und wir haben Zeit für fette Beute. Für uns das bedeutet, keine Lebensgefahr. Gut?"
Niki legte die Stirn in sorgenvolle Falten und verzog den Mund. "Und was bedeutet das für die Anderen? Ich habe Frauen gesehen, auch Verletzte mit Verbänden. Eh, das gefällt mir nicht. Was wenn das Feuer außer Kontrolle gerät und alles in die Luft fliegt, dann können wir auch dem wertvollen Plunder gute Nacht sagen."
Eryn hatte die ganze Zeit über aufmerksam zugehört. Nun redete sie schnell und energisch, ihr ganzer Körper schien unter Spannung zu stehen, als sie zum Sprechen ansetzte.
"Das sind alles abscheuliche Räuber, Niki. Gib ihnen die Gelegenheit und sie nehmen uns auseinander ohne mit der Wimper zu zucken. Und wir sorgen uns um ihr Wohlbefinden? Denk mal nach. Wir hätten freie Bahn, wenn sie alle davonlaufen wie aufgescheuchte Hühner. Das gesamte Lager würde uns offen stehen, wir könnten rein- und wieder rausspazieren ohne unser Leben aufs Spiel zu setzen."
Jäger pflichtete ihr mit einem Kopfnicken bei. "Ich meine, Gefahr besteht trotzdem für alle. Für uns, für sie. Aber wir unsere Gesundheit weniger riskieren. Aus Sicht von Krieg und Strategie, wir fahren besser mit menschenleere Zielgebiet."
Gerade als Niki den Mund aufmachen wollte um darauf zu antworten, hatte Léo bereits das Wort ergriffen.
"Jäger, du hast zwei Möglichkeiten gesagt. Ich gehe davon aus, Numero Dos ist gute alte Infiltration der feindlichen Basis, stimmts?"
"Jawohl.", nickte er. "Wir schleichen uns in Lager. Irgendwann wir erreichen Werkstatt in Nordosten. Dann ich und Léo uns hinter Eingang mit Waffe positionieren und Wache halten. Ihr Zwei beginnt alles durchzusuchen. Gut?"
Niki nickte. "Gut. Finesse statt Feuer, gefällt mir." Er zwinkerte Eryn zu. Sie verdrehte die Augen und schüttelte leicht den Kopf, murmelte jedoch dann: "Meinetwegen."
Léo biss sich auf die Unterlippe und rieb sich angespannt die Hände. Sie schien als könne sie es kaum erwarten ins Kalte zu springen, stellte Jäger bewundernd fest. Er sagte:
"Okay, Kollegen. Wir machen also schleichen, wie kleine Igel im Wald, ja? Ziel ist nicht gesehen zu werden. Reihe von Zelten an östlicher Wand sehr dicht nebeneinander. Ich auf der Seite niemanden gesehen, also sieht aus wie tote Winkel. In Reih und Glied wir leise uns bewegen vorwärts. Vor jeder Spalte zwischen Zelt, ich uns anhalte und gucke hinaus. Sobald niemand auf andere Seite herumläuft und Mann auf Turm Kopf wegdreht, ich winke jeden einzelnen an mich vorbei. Wenn wir an Werkstatt sind, dann machen wie vorhin gesagt: ich und Léo nehmen Waffe in Hand und beobachten Eingang. Eryn, du guter Koch, stimmts? Dann du suchst nach guter Nahrung."
Eryn nickte und Léo fuhr mit der Zunge über die Lippen. "Mhh. Für mich bitte Schweinesteak mit Champignons und Gemüse."
"Für mich Burger mit Fritten.", fügte Niki hinzu und stupste Léo freundschaftlich mit dem Ellenbogen an. Sofort erstarb Léos Lächeln, so als wäre sie aus einem Tagtraum erwacht und sie wandte den Kopf weg.
Jäger fuhr fort. "Kann sein, dass ich dich am Eingang nicht brauche und sie dort zu viel Essen lagern. Dann ich dir gebe Zeichen mit der Hand, so." Er hielt ihr den Mittelfinger hin.
"Du bist ein Arsch, Jegor."
"Wenn du also Zeichen siehst, Léo, geh zu Eryn und hilf ihr suchen, okay? Niki, du musst gucken, was wir sonst mitnehmen können. Sie mischen dort Schießpulver, also greif alles was in Waffe passen könnte. Mein Rucksack hier wie schwarze Loch. Packt alles rein bis er ist randvoll, ich kann helfen. Gut?"
Jäger blickte nochmal jeden Einzelnen an. In ihren Gesichtern stand Anspannung und Tatendrang, es gab keinen Grund die Mission länger hinauszuzögern. Vorsichtig richteten sie sich auf.
Eryn - Koch: durchsucht Werkstatt nach Essbarem
Niki - Schulbildung: durchsucht Werkstatt nach nützlichen Werkzeugen und Munition
Léo - Koch: hilft Eryn bei der Suche nach nom nom
(Bonus: Léo - Sümpfe)
Jäger - Packesel: das Gefundene verstauen + Metaleveltrait
(Bonus: Jäger - Klingenkreuzer + Hiebwaffen: unerwarteten Eindringling überrumpeln und Alarm verhindern)