Mh. Soviel zum Thema "nicht wie ein Kind behandelt werden". Nach der Reise, die größtenteils stumm verlief, hatte Haile eigentlich ein ganz positives Gefühl von Leo. Okay, mal von dem Blick abgesehen, der immernoch in regelmäßigen Abständen Hailes frische Brandwunde streifte. Während sie oben Wache schieben sollte (Wache? Wovor denn, schnell wachsendem Gras?) und Leo offensichtlich im Keller herumvorwerkte und eine Tür nach ihrem werten Befinden ausfragte (oder was auch immer sie da tat) schaute sich Haile ein wenig in Riviera um. Über der Geisterstadt lag ein gespenstischer Nebel und der Geruch von Verwesung um Sumpf war allgegenwärtig.
Ihre Gedanken wurden rüde von der merkwürdigen Frau unterbrochen, die noch irgendwas von Stoff und Gestank faselte, und dann mit harschen Arbeitsanweisungen die Stille durchschnitt. Vor Schreck verschluckte Haile sich fast an einer widerspenstigen Haarsträhne und würgte kurz. Die meinte ein Kichern von vorne zu hören und riss sich schnell wieder zusammen. Der Geruch war mittlerweile dem in den Tempeln sehr ähnlich.
"Ich werde nur den Teil oberhalb des oberen Scharniers der Tür entfernen, die Untoten haben da keine gute Handhabe und die Tür hält höchstwahrscheinlich weiter stand. Hilf mir dann gleich mal bitte mit ein paar Regalen und der Kühltruhe, ja?“
"..."
Haile hatte schon früh gelernt, in solchen Situationen keine Widerworte zu geben (Wie auch) und einfach die Aufgaben zu verrichten. Dann musste man wenigstens keine Konversation treiben. oder wurde gleich in Ruhe gelassen. Was auch immer das Ziel war, nach einigen schweißtreibenden Umbauarbeiten wurde Haile schließlich entlassen.
"Danke, den Rest schaffe ich denke ich allein, schieb draußen weiter Wache oder was auch immer Du willst.“
"..."
Haile schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. Soll sie halt machen. Bisher war sie sich noch nicht ganz sicher, ob die Frau zu ihrer neuen Familie gehörte, und dementsprechend war sie sich definitiv zu schade, bei dem Massaker an den Gereinigten zu helfen.
Kaum war sie wieder in den Straßen von Riviera Beach angekommen, führten ihre Füße sie wieder zu den ehemeligen Anlegestegen. Dieser Geruch. Irgendetwas darin zog Haile magisch an. Gerade die großen Boote, die ihr entfernt bekannt vorkamen (waren das nicht Versorgungsschiffe? Die kannte sie von Jacks Insel.) schienen noch in einem einigermaßen guten Zustand zu sein. Warum sind sie hier, und nicht auf dem Meer? Grazil wie eine Raubkatze bewegte sie sich auf die vermoderten Holzplatten zu und achtete auf jeden einzelnen Schritt. Eine Schwimmtour musste nun wirklich nicht sein. Die große Yacht, auf der in vergilbten Buchstaben ein Name stand, den Haile nicht lesen konnte.. Ja, das war der Ursprung des Geräuschs, und damit auch ihr Ziel.
Sara hatte wiederholt versucht, das Wort und damit die Initiative an sich zu reissen, doch Eryn hatte ihr keine Chance gelassen.
Noch ehe Sara endlich zu einer Antwort ansetzte, wusste sie, dass sie gewonnen hatte, denn die schlanke, fleißige Frau blickte nach unten und schien angestrengt zu überlegen.
Eryn: Probe Handel: Bestanden.
Doch was sie dann sagte, wusste die Schönheit und den ehemaligen Polizisten trotzdem zu verwirren. Mit ganz ruhiger Stimme und mit einem Blick, der um Verständnis bat, sprach sie:
"Wie ich bereits sagte. Ich kann Niemanden bevorzugen. Und ich werde Niemanden bevorzugen. Jeder bekommt die gleiche Chance und Niemand von mir eine besonders wertvolle Aufgabe zugewiesen."
Franks Schultern sackte ein wenig nach unten und er nickte, wusste er die Beharrlichkeit von Eryn ebenso zu schätzen wie die Ehrlichkeit und Integrität von Sara.
Eryn jedoch wurde langsam wütend, an diesem Tag, an dem einfach nichts gelingen wollte und während sich ihre Wangen vor Frust und Enttäuschung rot färbten, war es diesmal an Sara, ihrem Gegenüber das Wort zu verbieten.
"Was jedoch nur MICH etwas angeht, sind die Aufgaben, die ich erledige und die MIR zugewiesen sind." Nun grinste sie sogar schelmisch. "Ich bevorzuge Niemanden. Aber ich tausche gerne meinen Job mit Sylvia und zwar den bei den Hühnerhäusern. Durch die Verletzung bin ich sowieso nicht in der Lage, mich zu bücken und ehrlich gesagt total froh, wenn ich am Tag einmal vier Stunden sitzen und auf die Kinder aufpassen kann. Und die Arbeit mit Talia bei den Hühnern wird sehr gut belohnt." Sie nickte den Beiden fröhlich zu und Frank atmete erleichtert auf.
"Wenn Sheng so reden könnte wie du, Eryn, dann hätten wir hier mittlerweile U-Bahnen und ein Space-Program.", flachste "Foremen" und Frank und sie begannen schallend zu lachen, während Eryn augenscheinlich nicht verstand, was diese Relikte der alten Welt sein sollten.
Aber eines schien sicher - Thomas und Richard waren nun sicher versorgt.
"Und nicht vergessen, Eryn, du schuldest mir Einen.", zwinkerte Sara als die wieder gingen.
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Leo konzentrierte sich, holte einmal tief Luft und begann, den Plan in die Tat umzusetzen.
Die Untoten, deren Augen in der Dunkelheit des Raumes nur gruselig glänzten und die so dumm waren, nach ihr greifen zu wollen, verloren ihre Hände an die Machete. Schmutzigschwarzer Schleim tropfte von den Armstümpfen und mit einem Geräusch von in sich zusammenfallender Wäsche landeten Arme und Hände gleichermaßen nebeneinander.
Danach machte sie sich daran, den Kadaver von Lili in den Raum zu wuchten und in eine Ecke zu werfen und die Untoten folgten diesem neuerlichen Impuls. Schnell hatte sie dann die Fackel hinterhergeworfen und erkannte die stark verwesten Untoten, die teilweise mit ihrer Kleidung zusammengewuchert waren und sich nun ungelenk dem Kadaver der armen Lili näherten, diesen ungeschickt dabei mit den Füßen weiter wegstoßend, doch waren diese Bewegungen geeignet, damit Leo ihr Bewegungsmuster erkennen konnte. Sie wurden von kaum mehr als den verroteten Muskelstränken zusammengehalten, waren jedoch noch immer von tödlicher Fressgier erfüllt...
Leo erkannte zudem in dem Raum an der hinteren Stirnweise in einer Vitrine ein wunderschönes Jagdgewehr mit Scharfschützenaufsatz und an der linken Seite des Raumes eine kleine Werkbank, an der allerhand verschiedene Gegenstände zu liegen schienen, als hätte sich hier Jemand als Bastler versucht.
Sie wusste aber auch, dass sie - sollte sie den Raum wirklich betreten - sich maximal nur einer Sache würde widmen können.
Das Gelände war schlichtweg zu unsicher und je mehr Lärm sie machten, je länger sie sich in Riviera Beach aufhielten, umso gefährlicher wurde es, denn jeder Kampf mit Untoten verursachte Lärm. Schnelligkeit war das Gebot der Stunde.
a.) Sich der Werkbank nähern: normale Kampfprobe, da Vorplan sehr gut.
b.) Sich dem Gewehr nähern und einmal den Trait "Schütze" zum Verteilen abgreifen: normale Kampfprobe, da Vorplan sehr gut.
Frank musste sich mit Mühe zusammen reißen, um Eryn nicht um den Hals zu fallen, so dankbar war er. Nun würde Silvia gut für sich und die Kinder sorgen können, während er fort war und er konnte aufbrechen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Nun musste er es nur noch schaffen in einem Stück wieder zurück kommen, was auch nicht schwerer werden konnte, als Sara zu überzeugen. Ein wenig über seinen eigenen Witz grinsend wandte er sich zu Eryn. Vielen Dank Eryn, du hast meiner Familie soeben einen wirklich großen Gefallen getan. sagte er aus tiefstem Herzen. Wenn sich zufällig doch noch etwas ergeben sollte, bei dem ich dir helfen kann, sei es einem Hund auf 500 Meter die Flöhe vom Fell zu schießen oder gestohlene Munition zu finden, dann bin ich dein Mann. erklärte er ernsthaft. Er drang jedoch bewusst nicht weiter in sie ein. Er sah dass etwas sie bedrückte, wenn sie sich ihm anvertrauen wollte, dann würde sie es tun.
Ich muss dann zu Silvia und ihr die gute Nachricht überbringen Eryn, wenn du mich brauchst, weißt du ja wo du mich finden kannst. Danke nocheinmal. erklärte Frank als er sich auf den Weg zu Silvia machte.
Als er schließlich bei ihr ankam, war sie gerade dabei Thomas zu erklären, dass er von nun an ein kleines Brüderchen haben würde, weil seine echte Mama sehr sehr krank gewesen sei und sie versprochen hatten, sich um ihren Sohn zu kümmern. Als Thomas die schwierige Frage stellte, wo denn der Papa sei, schaltete sich zu Silvias Erleichterung Frank ein und erklärte seinem Sohn, dass der Papa gestorben sei um seine Frau zu retten. Die Wahrheit, die wahrscheinliche Vergewaltigung mussten sie einfach verschweigen. Die Geschichte war einfacher und besser, Thomas würde sie glauben, taten dies schließlich auch Figuren in Märchen.
Als sie Thomas schließlich zufriedenstellend die Angelegenheit erklärt hatten, wandte er sich an Silvia um ihr das Ergebnis des ganzen mitzuteilen.
Ich habe mit Sara gesprochen und erst meinte sie, sie könne nicht einfach jemanden bevorzugen, du kennst sie ja. begann Frank seine Erzählung am Anfang. Doch glücklicherweise habe ich Eryn getroffen und sie hat sich bereit erklärt mir zu helfen. Sie hat Sara dann überzeugt, dir etwas zu helfen. Sie tauscht mit dir den Job, du bekommst ihren Job bei Talia und den Hühnerhäusern. Die Bezahlung da ist alles andere als schlecht und es ist auch keine Knochenarbeit. begann Frank zu erklären und schob dann auch noch alle anderen Details des Gesprächs nach. es dürfte reichen um dich und die Kinder zu versorgen. schloss Frank seine Erklärung als er fertig war.
Sheng, Frank und ich haben bedeutende Fortschritte im Fall der Munition und, naja, Stuttons erzielt. begann Strider zu erklären Wir haben zuerst mehrere Spuren in der Waffenkammer gefunden, unter anderem in Wingmans Tagebuch die Sichtung von Stutton in der Nähe der Waffenkammer in der nacht in den letzten Jahren wiederholt vorgefunden und für vorletzte Nacht auch die Sichtung einer Blonden Kultistin. Frank hat hier Haile als Verdächtige ausgeschlossen und ich denke ich schließe mich an. Wir haben schließlich die Spur Stuttons verfolgt und sind zu ihm in den Leuchtturm gegangen, wo wir ihn erhängt vorfanden, Selbstmord, letzte Nacht um genau zu sein, wie Will hier feststellen konnte,außerdem hatte er kurz zuvor noch Sex gehabt und direkt vor dem Tod eine Ohrfeige bekommen. Im Leuchtturm fanden wir neben einem unglaublichen Chaos zum einen vor, dass der Leuchturm zu einem Morsegerät gen Westen umgebaut wurde. Auch haben wir die gestohlene Munition in Stuttons schwarzem Rucksack gefunden, sie ist bei Wingman im Dusty Derrecks. Im Übrigen haben wir dieses Puzzel in Stuttons Mund gefunden. führte Doc Strider aus und erklärte dabei den Tatort gründlich. Dann als er das Puzzel erwähnte, holte er es aus der Dose und breitete es vor Sheng aus. Sagen dir die Worte 'Der Auserwählte ist auferstanden.' etwas? Das ganze scheint sich auf unseren Sarg dort draußen zu beziehen. fügte Doc Strider noch hinzu.
Es klopfte an Jägers Tür. Drei feste, regelmäßige Schläge mit der Faust. Ohne zu zögern richtete er sich auf und stieg von seiner alten Matratze herunter. In der kleinen Pause, die nun jäh unterbrochen wurde, hatte er in seiner Hütte gelegen und mit halboffenen Lidern an die Decke gestarrt. Jegliche Versuche, die Geschehnisse vor seinem geistigen Auge Revue passieren zu lassen, schlugen fehl. Sobald er es schaffte einen halbwegs kohärenten Gedanken zu fassen, drängte sich das Bild von einer perfekt gerollten, perlweißen Kippe vor sein geistiges Auge. Hey, meldete sich seine innere Stimme zu Wort, machst du dir etwa Sorgen über die bevorstehende Reise ohne Wiederkehr? Ist es etwa die Angst vor der Rache blutrünstiger Plünderer, die dich an deinen eigenen Eingeweiden aufhängen würden, wenn sie nur die Gelegenheit dazu hätten? Dann dieses Gefühl, das Schicksal der gesamten Menschheit auf dem Rücken zu tragen; muss auch ganz schön eigenartig sein, unmöglich mit Worten zu fassen und doch allgegenwärtig, stimmts? Ah, und so denkst du also sieht Georgina nackt aus. Doch warte! Hier, schau. Ist das Zigarettenpapier nicht bei Weitem attraktiver als irgendein eingeschnapptes Weibsbild und weitaus befriedigender als die Aussicht auf das Fortbestehen des homo sapiens? Schau wie zärtlich es sich auf deine Finger legt, die Fingerkuppen mit seiner Leichtigkeit streichelt. Und dieser Geruch! Das ist doch nicht etwa? Oh doch. Wie fein der goldbraune Tabak auf das Weiß rieselt. Nun benutz deine Finger, komm, du kennst die Bewegungen. Vergiss nicht, du hältst hier nicht deine krumme Kosakenkeule zwischen den Beinen, sondern etwas ganz filigranes, ein zartes Geschöpf, das Respekt und Zärtlichkeit verdient. Jäger ertappte sich, wie er mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger eine Rollbewegung vollführte. Es hat nicht viel gefehlt und er wäre aufgesprungen, hätte eine seiner Kippen rausgekramt und sie sich mit zittrigen Pfoten alles andere als filigran in die Schnauze gestopft.
Dankbar für die Unterbrechung und mit intaktem Stolz marschierte er in seiner Unterwäsche zur Tür. Dahinter wartete Sara auf ihn, nickte leicht zur Begrüßung und sagte:
"Wingman wartet auf dich. Sind das Ponys auf deinen Shorts… Wingman wartet auf dich. Bereite dich auf einen Einsatz vor und bitte bring ihn nicht auf die Palme, Jegor. Der Mann hat sehr viel zu tun im Moment und braucht jetzt keine Sprüche."
Ohne recht zu wissen, was er da tat, schlug Jäger die Tür vor Saras Nase zu. In etwas weniger als einer Minute riss er in voller Montur die Tür wieder auf, wo Sara mit verschränkten Armen auf ihn wartete.
"Du wirst deinen Rucksack brauchen, Soldat. Mission lautet: Ressourcenbeschaffung, so viel kann ich dir schon sagen."
3,2 Sekunden später liefen sie über den Marktplatz in Richtung Derrecks umfunktioniertem Ex-McDonalds-Filiale Pub-Stützpunkt. Jäger gab sich Mühe, die Augen nicht auf die Marktstände zu richten und dabei Gefahr zu laufen einen Blick auf eine perfekt symmetrisch aufgestellte Reihe nigelnagelneuer Zigaretten zu erhaschen. Er hatte Angst die Selbstbeherrschung zu verlieren und damit all das harte, langjährige Training zu betrügen. Sara war es, die das Schweigen brach:
"Schläfst du etwa auf dem Boden, Jegor?"
"Boden? Nein, kein Boden. Habe gute stabile Matratze. Reicht."
"Ja, das mein ich. Du weißt schon, dass du jederzeit ein Bettgestell, frische Bettwäsche und eine neue Matratze bekommen kannst, wenn du danach fragst."
"Ich weiß, ich weiß. Nur, einfache Matratze besser. Sie nicht hart wie Boden, aber auch nicht weich wie Feder. Gut für Rücken. Und wenn du schläfst im Freien, dann du besser gewöhnt daran. Wir in Wälder oft auf harte Boden geschlafen. Rücken und Arsch wie Beton, kann schlafen auf spitze Steine wie Fakir, verstehst?"
"Das hier sind aber nicht deine Wälder in Osteuropa. Ist es nicht das, wofür wir alle so hart arbeiten? Komfort, kleine Genüsse, die gut tun und das Leben lebenswert machen?"
"Jeder wie er mag, sage ich. Es wird eben sehr schade sein für mich, wenn ich merke, dass schlafen auf harte Grund plötzlich weh tut, nur weil ich immer auf Zuckerwattewölkchen gepennt. Herz von echte Soldat muss hart bleiben, wie Arsch nach Jegors Matratze."
Große Worte, sagte er sich bitter und dachte daran wie er noch vor wenigen Minuten kurz davor stand, an in Papier eingewickelten Pflanzenresten zu saugen als wär es die Muttermilch. Sie bedachte ihn mit einem für Sara ungewohnt mildem Blick und ein leichtes Schmunzeln spielte auf ihren Lippen. Als sie eine Abzweigung erreicht hatten, sagte sie:
"Ich muss noch Niki abholen. Er wird dich dieses Mal begleiten. Dass ihr mir ja vollzählig und heil wieder antanzt. Das ist ein Befehl, verstanden?"
"Jawohl!", erwiderte Jäger und salutierte locker mit zwei Fingern.
Kopfschüttelnd hatte Andrea begonnen, dem Jungen die Fesseln durchzuschneiden, der sich danach haltsuchend an sie schmiegte und so erschöpft wirkte, als ob er alleine nicht würde gehen können, so klammerte er sich an Arme und Rücken der alten Dame und zog Diese fast mit nach unten auf die festgestampfte Erde des Little Cadiens.
„Hilf mir mal…“ flüsterte die alte Frau in Richtung der Taucherin, wissend, dass die Gefahr durch die Untoten noch nicht gebannt war und Zeit noch immer ein wichtiger Faktor war, da sie wahrscheinlich beim Rückweg einen verletzten, ihnen jedoch gänzlich unbekannten, Jungen zu schleppen hatten.
Doch Evi blickte die Maske an und die Sonne, die sich in den Augen hinter der Maske spiegelte und wie das Licht dieser Augen langsam erstarb, als die Kreatur hinwegdämmerte.
Die Maske selbst sah aus wie aus Holz und Wachs geschaffen, sie hatte keine Mundöffnung, also musste er die Flöte herum drapiert haben, als er sie gespielt hatte. Sie war kunstvoll geschmückt, verziert, als schien sie ihrem Besitzer sehr viel zu bedeuten, die Ränder waren abgegriffen, als wäre sie lange und viel getragen und immer wieder aufgesetzt worden. Gekleidet war der Kultist in eine schwere Robe, im Gegnesatz zu der Robe, die der Junge trug, war diese aus grobem, hässlichen und stumpfen Stoff und wirkte vielfach geflickt.
Entschlossen und Andreas leise Rufe nach Unterstützung ignorierend, ging sie mit der Beweglichkeit ihres agilen Körpers schnell auf die Knie und legte beide Hände an der Maske an.
„Nicht… Nein…“ hörte sie eine schleppende Stimme unter der Maske rau und verloren hauchen, ein letztes Flackern kehrte in die Augen zurück, die sie nun musterten, obschon eine Pupille nicht mehr zu erkennen war, nur dunkle Schatten.
Evi zog die Maske mit einem Ruck vom Gesicht des Kultisten und erstarrte. Ein entfernt menschliches Gesicht blickte sie an, doch Lippen und Nase waren vollkommen zerfressen und verfault. Die Haut des Gesichtes war mit Totenflecken übersät und es sah aus, als würde der Mann bei lebendigem Leib verschimmeln und verrotten. „Nicht… tot…“ flüsterte der Mann ein weiteres Mal und die Taucherin erkannte, dass der Mann trotzdem nicht atmete, hatte er doch auch jede Art von Schmerz ignoriert. Sie blickte auf die Fingerspitzen der beiden Hände, mit denen sie die Maske entfernt hatte und erkannte, dass diese mit einer schleimig-schwarzen Flüssigkeit bedeckt war, dazwischen Schlieren von Blut. Sie hatten ihm in den Schädel geschossen, doch noch lebte er und sein Blick suchte den Ihren. "...auferstanden...", wisperte er und starb, während er unentwegt Evi anblickte.
Andrea half dem Jungen auf die Beine und legte ihm eine Hand unter das Kinn, um ihn besser ansehen zu können.
"Und wen haben wir da?", fragte die alte Dame und der Junge antwortete flüsternd und erschöpft: "Ich bin Rory Cletus, von der Farm... wir sind Verbündete der Siedler hier..."
Erst dann schien er die andere Frau wahrzunehmen und etwas stahl sich in seinen Blick. "Bringt mich nach Hause... mein Pa wird euch mit Munition belohnen...", sagter abermals sehr leise, den Blick unangenehm starrend auf Evi gerichtet.
Der Rückweg würde schwierig werden, denn im Sumpf rührten sich bereits Geräusche und das seltsame Schmatzen von Füßen im Schlamm war leise zu vernehmen.
Was nur sollten sie mit dem Jungen machen?
--
Haile kam der Yacht und seinem Hafen immer näher. Die meisten Schiffe waren eindeutig schon lange tot und vergessen, sie lagen schief im Wasser, wurden unterspült oder waren schließlich komplett gesunken.
Doch eines der Schiffe ragte dabei heraus und zog das junge Mädchen förmlich magisch an. Es war eine wunderschöne alte Yacht aus Holz, sie war sauber vertaut worden und auf den ersten Blick mochte man meinen, dass sie im exzellenten Zustand war. Doch so wie ein waidwundes Tier blutend auf dem Altar lag und mit großen Augen seinen eigenen Gedärmen nachblickte, ein Anblick, der Haile immer irgendwie Trost und Ruhe gespendet hatte, so war auch dieses Schiff tödlich verwundet, wie ihr auffiel.
Ein anderes Schiff hatte sich unter die Yacht geschoben und hielt sie alleine dadurch noch über Wasser.
Am interessantesten wirkten jedoch die großen Kisten und Bündel mit - offensichtlich - Proviant, die am Deck der Yacht vertaut waren und mit einem Netz festgehalten wurden. Doch auch die Gereinigten hielten sich hier auf, wie ihr auffiel. Im Wasser waren sie, in den Netzen des unten liegenden Fischerbootes gefagen, dümpelten sie wie schlafend, so friedlich, dahin. Doch Haile wusste, dass es gereicht hätte, einen Stein ins Wasser zu werfen, um die Untoten aufzuscheuchen und auf Jagd gehen zu lassen - so sicher wie eine Spinne auf Bewegung in ihrem Netz reagierte...
Sollte es ihr also gelingen, ihren Weg auf das Schiff zu finden, dann musste sie unglaublich schnell sein und zumindest einige der Dosen des Proviantes retten. Denn das Schiff würde vielleicht durch ihre Bewegung zur Seite gerückt und endgültig abrutschen und sie damit genau in die Fänge der Gereinigten treiben. Und dafür war es zu früh...
Ergebnis der Proben per PN.
Geändert von Daen vom Clan (14.09.2015 um 17:23 Uhr)
"Ah! Tut das gut!" seufzte Lisa erleichtert aus, als sie in der Bar Platz nahm und ihre Füße endlich einmal ruhen konnten. Den ganzen Tag war sie unterwegs gewesen und der Weg zur Karawane und zurück hatte an ihren nackten Füßen seine Spuren hinterlassen. Es war doch ein gewaltiger Unterschied, ob sie nur in der Siedlung unterwegs war, oder draußen auf der Straße. Lisa nahm sich vor auf jeden Fall noch die alten Senkers ihrer Mutter einzupacken, bevor sie endgültig von hier aufbrachen. Bis in die große Stadt würde sie es ohne Schuhe definitiv nicht schaffen. Und Pferde, Wagen oder sonstige Fortbewegungsmittel hatten sie nicht für alle, es würde definitiv ein großer Teil zu Fuß laufen müssen. Und wenn sie mitgehen wollte, durfte sie für keinen ein Hindernis oder eine zusätzliche Last darstellen.
"Soll ich dir und Al ein wenig zu essen organisieren? Ihr wollt doch nicht abermals ausrücken, ihr müsst und solltest euch einmal ausruhen, ihr habt Großartiges erreicht. Gerade bei Perlmutter weiß man nie, woran man ist, sie ist sehr misstrauisch ab und an." Lisa nickte Sheng dankbar zu. "Ja, gerne. Eine kleine Pause tut auf jeden Fall gut." Nur wenige Augenblicke später kam Sheng mit zwei neuen Tellern voll Suppe zurück. Die Suppe war klar und roch leicht würzig, viel Einlage hatte sie allerdings nicht. Lisa nahm einen Löffel und führte ihn vorsichtig in Richtung Ihres Mundes. Immerhin war die Suppe heiß. Sie pustete vorsichtig und probierte, konnte es sich allerdings nicht verkneifen ihre Mundwinkel leicht zu verziehen. 'Eh... lecker ist anders' dachte sie sich, zwang sich jedoch noch ein paar Löffel hinunter, bis es ihr reichte. Sie stand auf und ging hinüber zu Wingman, der offensichtlich den Überblick über den Einsatzplan und alle Ressourcen hatte. "Hey, Wingman! Wie sieht es denn mit unseren Nahrungsmittelvorräten aus? Ich würde zum Abschied aus Shengs Hope gerne noch einmal etwas schmackhafteres essen als diese Brühe hier." Der Angesprochene, wie immer tief in seine Pläne vertieft, sah verdutzt auf. "Naja, unsere Nahrungsressourcen sind noch ziemlich knapp. Da könnten wir auf jeden Fall noch mehr vertragen. Erst recht, wenn du zum Abschied ein Festmahl wünscht."
Lisa kratze sich am Kopf. Wo könnte sie noch Nahrung auftreiben? Bis die Karawane hier war, würde es vermutlich noch eine Weile dauern, abgesehen davon würde dies auch nicht für das Fest und die bevorstehende Reise ausreichen. In Lisas Magengegend knurrte es. Wir gerne würde sie sich einmal wieder so richtig satt essen? Fleisch, Gemüse, Kartoffeln... 'Was für ein Luxus' wollte sie diesen Gedanken sofort wieder abtun, als ihr bei dem Wort Luxus eine Idee kam. "Morris!" entfuhr es ihr und schon rannte sie hinaus aus dem Dusty Derrecks und in Richtung Norden auf Morris' Yacht zu.
Kurz vor ihrem Ziel verlangsamte sie ihre Schritte und legte sich einen Plan zurecht. Morris liebte den Luxus und ein ausschweifendes Leben. Bestimmt freute er sich auf die Feier und das angekündigte Festmahl. Und Lisa konnte recht passabel kochen. Dort wollte sie ansetzen.
"Hallo Morris!" begrüßte sie den Lebemann mit einem fröhlichen Lächeln. "Na, schon in Vorfreude auf die große Abschiedsfeier? Ich bin gerade dabei alles vorzubereiten und habe mir überlegt, was du da wohl gerne essen möchtest. Ich möchte natürlich, dass einer von Shengs Hope größten Gönnern mit allem zufrieden ist. Vielleicht kann ich dir ja vorab eine kleine Kostprobe zubereiten?"
OOC: Lisa kocht für Morris (Aufgabe Iota, Koch und Gebräuche: Siedler)
Ihre Finger fuhren langsam die verblassten, eingebrannten Buchstaben an der Seite des Schiffes entlang. Sie würde keine Zeit haben. Zumindest nicht viel. Genau so wenig Zeit, wie die Besitzer dieses Schiffes, die es offensichtlich schon mit Vorräten und Proviant beladen hatten. Heute war nicht mehr viel davon zu sehen - nur noch wenige Reste des Essens schienen überhaupt genießbar. Aber das war auch egal. Dieser Geruch. So süß. So schwer. So unwiderstehlich. Haile warf einen letzten Blick auf die Gereinigten, die in den Netzen unter dem Schiff vor sich hindümpelten.
"..."
Flink kletterte sie auf die "Heather" und ließ die Konservendosen links liegen. Es trieb sie tiefer in den Bauch der Yacht. Es ging eine wackelige Treppe hinunter. Dort fand sie die Quelle des Duftes: Kleine Glasflaschen, schön drapiert und mit bunten Flüssigkeiten gefüllt. Eine davon war zerbrochen und verströmte ihr Aroma. Was war das? So etwas intensives hatte Haile noch nie gerochen. Der Flakon hatte einst anscheinend die Form einer Katze, aber mehr konnte sie nicht erkennen. Aber dafür zog etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Ein Spiegel.
Ein wunderschöner Handspiegel, mit einem Griff aus Metall, mit Verzierungen um die glänzende Fläche herum. Himmel, sah ich schon immer so scheisse aus?
Einige ihrer Zöpfe hatten sich im Laufe des Tages gelöst, und zum ersten Mal konnte sie einen unverstellten Blick auf ihre Schulter werfen. Die schwarze Wunde sah viel schlimmer aus, als sie es gedacht hätte und was war eigentlich mit diesen schwarzen...
"!!!"
Ein Ruck ging durch die "Heather". Unter dem Schiff rumorte es, und wenn man darauf achtete, wurde die Schieflage noch etwas schlimmer. Haile riss ihren Blick von dem Spiegel weg und rannte an Deck. Japp. This ship is going down. Jetzt ging es weniger um Finesse, sondern um Schnelligkeit. Sie sprang auf den Holzsteg, der ebenfalls bereits gefährlich wankte.
So schnell sie ihre Füße trugen, hastete Haile von einer Holzstrebe zur nächsten. Das ganze Konstrukt stürzte unter ihr zusammen, und hinter ihr hieften sich die lebenden Leichen aus dem Wasser. Der Steg vor ihr war schon fast komplett eingebrochen, und von links und rechts schoben sich Gereinigte auf die kläglichen Überreste der Holzkonstruktion. Haile holte tief Luft und drückte sich mit all ihrer Kraft vom letzten Stück des Stegs ab und sprang.
Es war, als hätte die Welt aufgehört, sich zu drehen. Unter ihr die Untoten, vor ihr das überwucherte Ufer und das Gewicht des Spiegels fest in ihrer Hand. Ihre Füße berührten das schilfige Gewächs, als es geschah. Sie rutschte aus und fiel rückwärts zurück ins Wasser, direkt in die gierigen Arme der Gereinigten. Ein Schicksal, für das zahlreiche Kultisten getötet hätte. Nicht so. Die Dunkelheit der See umfing Haile wie ein Mantel, sie spürte die Kratzer, die Arme und Beine um sich herum. So nicht.
Mit all ihrer Willenskraft stieß Haile ihre Arme nach hinten und köpfte damit einen der nassen Zombies glatt. Oh. Wasser tut denen nicht gut.. Aufgeweichte, tote Haut, Hände, Kiefer - die Untoten hatten Haile wenig entgegenzusetzen. Sie waren im Wortsinne eingeweicht von ihrem jahrzehntelangen Bad. Aber noch war es nicht überstanden. Sie bekam ein altes Tau zu fassen und zog sich damit wieder über Wasser. Ihre Beine traten nach wie vor unkoordiniert nach den Gereinigten unter Wasser. Langsam, mühsam, sanken alle Untoten zum Boden des Ufers und bildeten damit ein Bett, aus welchem Haile sich ans Ufer ziehen konnte.
Mit letztem Atem, durchnässt, zerkratzt, aber glücklich ließ Haile sich auf den überwuchertern Boden fallen. Sie war voller Schilf und Moos, ihre Haare ein einziges Nest aus feuchten Strähnen und ihr Kleid noch zerfetzter als zuvor, ihre Kohlezeichnungen im Gesicht verlaufen. Sie ließ den Spiegel sinken, seufzte tief und machte sich dann zurück auf den Weg zu Leo.
Bis zu Ablenkung hatte ihr Plan ausgezeichnet funktioniert.
Die fast schon von selbst zerfallenden Untoten scharten sich um die Überreste der armen Lili und erschienen vollkommen eingenommen davon. Zu eingenommen, denn sie konnte sie garnicht wieder an die Tür kriegen.
Der Blick durch den Raum verriet ihr zwei sehr verführerische Dinge: Zum Einen ein Prachtstück von einem Gewehr und zum Anderen eine verheißungsvolle Werkbank mit Sachen, die sie von ihrer Position aus nicht genau erkennen konnte. Sie erinnerte sich an die Worte de Wachmannes, nach derer Munition neben Nahrung dringend gesucht wurde für ihre Unternehmung. Doch ob das Gewehr geladen war, und noch wichtiger, Nachlademunition in der Vitrine oder deren Nähe gegeben war, konnte sie nicht sicher sagen. Sie wusste aus ihren Beobachtungen, dass es einige bewanderte Schützen in Shengs Hope gab, doch die waren meist auch bewaffnet.
Zwar konnte sie bei der Werkbank gar nicht ausmachen, was es zu holen gab, doch die Verheißung und Neugier auf etwas unglaublich Nützliches gewann die Oberhand in ihr und fällte die Entscheidung.
Léo konnte sich ohne Probleme durch den Spalt zwängen-das große Zehren hatte Übergewicht zu einer Legende für die meisten Leute gemacht-doch sicher ist sicher. Lautlos und vorsichtig löste sie das zweit höchste Brett von der Tür, um leichter und schneller wieder aus dem Raum herauszukommen.
Dann machte sie sich daran, sich langsam und bedächtig ohne Laut in den Raum zu wagen, mit der Werkbank als Ziel.
Sheng besah sich das Puzzle lange Zeit, stumm und stillschweigend, denn ein sehr ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit.
Er hielt die Stücke, einzeln in die Höhe und die Ähnlichkeit zum Sarg war verblüffend. "Was denkt ihr, wie alt ist das Pergament?", fragte er in die Runde, als Doc Strider als Jemand, der schon viel gebastelt hatte und sich gut auskannte, antwortete: "Rein vom Papier her? Es ist vergilbt und dreckig, es ist einige Jahre alt."
"Genau das meine ich." meinte Sheng und zeigte auf einige Ränder und Farbverläufe. "Das Papier ist alt, die Farbe darauf aber mindestens genau so alt."
"Was bedeutet, dass dieses Stück Papier schon lange vor Adams Rückkehr angefertig wurde.", schloss Frank den Faden und die Drei sahen sich unbehaglichen Blickes an. Es wirkte, als wäre es plötzlich einige Grad kälter in der ehemaligen Bar geworden...
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Sara schmunzelte. "Dieser Russe ist schon ein echtes Original.", dachte sie sich und ging über den Markt, um Talia Bescheid zu geben, dass sie fortan eifrige Unterstützung am Hühnerhaus haben sollte.
Der Tag kam ihr auf einmal viel heller und fröhlicher vor, nun, da sie Frank und seiner Familie helfen konnte, ohne ihre Prinzipien dabei zu verraten. "Das sind schon gute Leute..." sagte sie sich, als sie schmerzhaft das Bein nachzog und ein klein wenig murrte. Von der Verletzung würde sie noch einige Zeit etwas haben, soviel war ihr klar.
Trotzdem fiel ihr auf, wie allgemein heiter, fröhlich, gar ausgelassen die Menschen der Siedlung waren. Selbst Georgina erinnerte an ein aufgeregtes und aufgekratztes Kind, während die Bewohner ihr längst nicht mehr so feindselig gegenüberstanden, zumindest dem Anschein nach, nachdem sie mit ihnen die halbe Nacht gejubelt hatte. "So fügte sich eben alles zusammen.", schloß sie ihren Gedankengang fröhlich und nickte und grüßte die Bürger der Siedlung, die eifritg Nahrung und Munition zusammentrugen, während sie sich aufmachte, die in Frage kommenden Transportmittel zu inspizieren.
Bald schon sollte sich Jemand aus der Mitte der Reisenden ein Gefährt aussuchen. Sie jedenfalls war gespannt.
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Morris war dabei die Sonne zu genießen und malte kleine Buchstaben in den Flugsandstaub seines Schiffes, während er auf dem Sonnendeck lag und sich seinen Wein schmecken ließ.
Als er die Stimme von Lisa hörte, drehte er sich lächelnd um und musste sich eingestehen, dass es ihn schon ein wenig verwunderte, so viel angenehmen Besuch plötzlich zu haben, auf der anderen Seite sagte ihm ein feines Stimmchen, dass es wohl an seiner heute Nacht mehr als großzügigen Spende von Nahrung und Lebensmitteln gelegen haben musste.
Er jedenfalls ließ es sich gefallen, er genoss es sogar. Dass er seinen Lakeien, den lieben Kleinen und auch einigen Frauen aus der Siedlung alles befehligen konnte, sicherte ihm seinen Lebensstandard, doch die Wahrheit ist und war, dass er sich schrecklich gelangweilt fühlte. Wäre er nur zehn Jahre jünger gewesen und körperlich deutlich robuster, so hätte er sich sofort zu dieser Selbstmordmission gemeldet, doch er war weich geworden und hatte es geschafft, sich selbst zu verhätscheln. Ein wenig grimmig blickte er auf das kleine Bäuchlein hinab, welches seinen eigentlich sehr attraktiven, da nahtlos braungebrannten und narbenlosen, Leib in seinen Augen verunstaltete, doch letzten Endes nützte alles Hadern nichts. Als er aufstand und zur Reling ging, erkannte Lisa, dass der Mann splitterfasernackt da stand und sie schelmisch fröhlich begrüßte.
"Miss Schiller" - er deutete eine Verbeugung an und schenkte ihr ein warmes Lächeln - "Es ist unerheblich was gekocht wird. Stimmt die Begleitung, mit der man zusammen diniert, dann steht es außer Frage, dass der Abend gelingt. Und in Ihrem Fall, wie sagt man so schön, isst das Auge auf jeden Fall mit." Es war offensichtlich ein Scherz, dass er sie siezte, er war manchmal dafür bekannt, sich wie die fröhliche Parodie eines echten Kavaliers zu geben, obschon sein Charme dank seines guten Aussehens bestimmt nicht immer ziellos verpuffte.
Er schlang sich ein Handtuch um die Hüften und eilte die Treppe nach unten, um sie zu begrüßen, kehrte jedoch nach halber Strecke schnell laufend wieder zurück, um die dahingemalten Buchstaben E,Y,N,R schnell mit den Füßen zu verwischen.
Unten angekommen, ewies er Lisa die Ehre und lud sie auf seine Yacht ein, in dem er ihr die Hand darbot, um sie die kleine Stufe von Strand zu Yacht überspringen zu lassen.
"Also? Was darf ich dir kochen?", versuchte Lisa ihn lächelnd aus der Reserve zu locken, doch die Lippen des Lebemannes kräuselten sich leicht und schmunzelnd machte er ihr Komplimente.
Schließlich jedoch setzte er sich ihr gegenüber und trommelte mit seinen Fingern, an denen nicht ein Staubkorn Dreck hinh, auf den Tisch. Wieder musterte er sie lange, dann sagte er: "Die Geste rührt mich. Es ist so schön, endlich einmal Kontakt mit den Einwohnern der Siedlung zu haben, ohne dass Interessen dahinterstecken." Er holte zwei Weingläser hervor und trat an sie heran. "Sicher haben Sie schon lange keinen Wein mehr getrunken. Oder Sie sind zu jung, um diese Wonne überhaupt kennengelernt zu haben?", mutmaßte er und schenkte einen sehr kleinen Schluck in das Glas.
"Hüten Sie sich vor dem Alkohol, Lisa, schauen Sie nur, was er aus mir gemacht hat." Lachend hob er die Arme und zeigte auf sein kleines Reich.
"Doch was ihre Frage betrifft - wir machen es folgendermaßen: Ich möchte heute speisen, was Sie gerne essen. Bekochen Sie uns und zeigen Sie mir, was Sie aus den besten Zutaten, die die neue Welt aufbieten kann, bieten kann. Gefällt mir was ich sehe, schmeckt mir was ich esse und bringen Sie mich heute Abend zu lachen, dann... nehmen Sie sich was sie wollen aus meinem Fundus der Freuden." Er nickte ihr zu, eine Mischung aus echter Freude, Lebemann und Gönnerhaftigkeit. "Denn egal was es ist, ich will es mit Ihnen gemeinsam kosten."
Lisa machte sich im Kopf Gedanken und dann fielen ihr ein paar gute Ideen was man aus der Menge an Obst, Gemüse und Eiern machen konnte, die Morris hier bunkerte, ebenso wie einige alkoholische Getränke, Kartoffeln und einem ansehnlichen Vorrat unterschiedlichster Konservendosen. Er war sehr gut ausgestattet, nur frisches Fleisch schien zu fehlen.
Probe Lisa: Kochen: Bestanden!
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Leo war sich sicher, dass ihr Plan perfekt war. Perfekt genug, um beide wertvolle Ressourcen zu sichern. Die Untoten schienen abgelenkt zu sein, sie machten sich gerade über die Überreste von Lili her.
Vorsichtig griff sie nach dem trockenen Holz der Tür und ließ sich in den Raum gleiten, sie landete geschickt wie eine Raubkatze auf ihren Füßen und sah vor sich das Gewehr und links von sich die Werkbank.
Und dann hörte sie es. Nein, sie spürte es mehr. Ein Mahlen und Schaben hinter sich, klackernde Geräusche von Zähnen, die aufeinanderschlugen oder sachte mahlend gegeneinander gerieben wurden.
Sie schloß kurz die Augen und drehte sich um. Natürlich - sie hatte nur die erwachsenen Zombies mit ihrem Plan richtig gut erreichen konnten. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, auch wandelnde Kinderleichen zu sehen. Direkt vor ihr, nun, da sie sich umgedreht hatte, sah sie eine stark verweste Untote, die noch Reste eines blauen Kleids und angeschimmelt und verrostet die Reste eines Plastikdiadems trug. Die andere Mädchen, es waren weitere acht Stück, waren ebenfalls in kleine Kleidchen gekleidet gewesen und unwillkürlich kam ihr die Szene aus dem Garten wieder in den Sinn. Etwas in ihr, ein Stimmchen, das vielleicht noch ein kleines Mädchen war, wollte diesen andere Mädchen ein Geburtstagslied singen.
Doch die Stimme erstarb schnell, sie wusste, sie musste nun schnell machen.
Mit fliegenden Bewegungen, antrainiert durch den Wahnsinn und die Gefahr der neuen Welt, raste sie zur Werkbank und sah nur unnützen Müll und Unrat. Das Einzige, was dort lag und die Absurdität der ganzen Szene unterstrich, war ein Banjo, welches dort an der Wand hing. Die Waffe unerreichbar fern und kein funktionstüchtiges Stück Werkzeug - doch ein Banjo, ein Musikinstrument, soweit sie sich erinnerte.
Doch ihre Entscheidung war getroffen - nun musste sie so schnell sie nur konnte wieder zur Tür gelangen und entkommen, denn die Armada aus neun Mädchen kam mit mahlenden Zähnen auf sie zu, während die größeren Zombies sich nur ganz langsam in ihre Richtung bewegten. Ihr Plan war sehr gut gewesen, sie konnte das schaffen!
Probe Leo: Hiebwaffen oder Klingenkreuzer, ohne Erschwernis durch guten Plan: Bestanden!
Ein Banjo, Trait "Unterhalter" zum einmaligen Weitergeben oder Behalten, errungen. Alternativ lässt sich das Banjo als 1xHandelsware gebrauchen
Geändert von Daen vom Clan (14.09.2015 um 22:41 Uhr)
Irgendwoher muss Stutton von Adam gewusst haben und aus irgendeinem Grund hat es ihm solche Angst gemacht das er sich umgebracht hat. sagte Frank mit grüblerischer Mine zu sich selbst und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Da Stutton eh geistig instabil war, ist das durchaus möglich, allerdings erklärt das noch nicht die Schnipsel in seinem Mund. Es ist eindeutig eine Botschaft an uns, es sollte gefunden werden. Mehr Sinn würde es machen wenn er ermordet worden wäre doch wir haben uns gründlich umgesehen. Wir müssen von Selbstmord ausgehen. Dann ist da noch die Tatsache das er Sex hatte. Seien wir mal ehrlich: Stutton war nicht der größte Frauenheld des Dorfes, es sei denn er hat es gut zu verstecken gewusst. Da hat jemand etwas von ihm gewollt oder er hat etwas in der Hand gegen sie gehabt. Mit Blick auf die Ohrfeige ist das am wahrscheinlichsten denke ich. ging er nocheinmal seine Gedanken durch. Und die Zeichnung... er ist hier doch schon ewig. Er wirkt wie der klassische Alte der im neunzehnten Jahrhundert der verrückte Alte des Ortes war. Es ist wahrscheinlich, dass er irgendetwas wusste. Entweder hat er vor 20 Jahren etwas mitbekommen als es aktuell war oder er hat im Laufe der Zeit etwas mitbekommen führte Frank seine Gedanken weiter und schaute Sheng dabei an. Sheng, ist es möglich das er irgendwann in den letzten 20 Jahren etwas mitbekommen hat? War er an einem Platz an dem du Aufzeichnungen hattest unbeobachtet oder in der Nähe als du dich mit jemanden darüber unterhalten hast oder hast ihn kurz danach bemerkt? befragte Frank Sheng kurz.
Dann nahm er einen Teil des Bildes und drehte ihn vor seinen Augen umher, um ihn von allen Seiten zu betrachten. Was soll das überhaupt? Das ganze wirkt wie eine Prophezeihung aus einem Film oder Roman von dem großen Retter, welcher uns von der Plage befreien wird.
Der Bunker IST sicher. Niemand außer mir, Sheng und jetzt dir, kennt die Kombination.", beharrt er und ihm und Ranger schien gleichzeitig die Frage im Gesicht zu stehen: Wer hatte dann die Fallen aufgebaut?"
Du behauptest also, dass du damals jede Falle abgebaut hast? Wiederholte er nochmal den für ihn wichtigsten Satz aus der Antwort von Wingman. Wer Ranger beobachtete konnte sehen wie die Zahnräder in seinem Kopf sich drehten und er fieberhaft Gedanken verknüpfte und Schlussfolgerungen entwarf um Sie danach wieder zu zerreisen und neu zusammenzusetzen. Egal wie man es dreht und wendet, setzte er an, wenn es stimmt was du sagst, und momentan gibt es keinen vernünftigen Grund daran zu zweifeln, dann würde das bedeuten, jemand hat nach deinem Verschwinden die Fallen angebracht und DAS wiederum würde bedeuten, dass es entweder Sheng war - eine äußert abwegige Vermutung - oder, viel wahrscheinlicher NOCH JEMAND den Code zu Bunker kennt und diesen "unsicher" gemacht hat.
Sie wussten Beide, das Sheng mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschied aber wenn er wählen könnte würde dies Ranger eher zusagen. Sheng konnte er ein Stück weit einschätzen, bei einem Unbekannten wusste er überhaupt nicht was ihn erwarten würde. Aber zumindest hier konnte man sich Gewissheit holen, Sheng befand sich ja im selben Raum und hatte gerade mit dem Dorfsheriff und dem Arzt mit der komischen Maske gesprochen. Offensichtlich hatten diese ebenfalls Probleme, denn sie sahen so aus wie es vor wenigen Minuten noch Ranger und Wingman taten als ihnen die Erkenntnis kam, dass möglicherweise noch jemand in dem Bunker war.
Hin und wieder den Anstand vergessend, Ranger schob dies auf die lange einsame Zeit in den Wäldern - außerdem empfand er Tiere sowieso als angenehmere Gesellschaft, rief er Sheng einmal kurz durch den Raum zu sich und riss diesen aus der Unterhaltung mit den anderen zwei. Sheng, SHENG - wir brauchen dich mal kurz hier - DRINGEND - ASAP!
Dieser kam sichtlich genervt auf Ranger und Wingman zu.Du hast wohl deine Manieren mit der alten Welt untergehen lassen oder? Siehst du nicht das ich gerade ein Gespräch geführt habe? Sorry, großer Boss, aber es gibt was sehr wichtiges zu besprechen. Ich brauche, das heißt WIR, WIngman und Ich, brauchen ein paar Antworten. 1. Wann hast du den Bunker zum letzten mal betreten? 2. Wie sah der Bunker aus als du ihn verlassen hast, also in welchem Zustand befand er sich? 3. Wer kennt / kannte alles den Zugangscode und 4. Was ist aus Toske geworden? Sheng war schon dabei sich über die Art und Weise zu beschweren, als Weniger Diskutieren, mehr Antworten - Wir erklären es dir sobald du uns erzählt hast was wir wissen wollen, Nein wissen müssen.
Sheng blickte zunächst zweifelnd Ranger an, als er dann aber sah, dass Wingman ihn ebenfalls durchdringend anblickte und wusste, dass es den beiden ernst war.
Im McStützpunkt angekommen, wurde Jäger von der Atmosphäre hektischer Betriebsamkeit beinahe erschlagen. Es herrschte Hochbetrieb als Shengs Männer die erworbenen Ressourcen hinein und einsatzkritisches Equipment wieder heraus trugen. Längliche Holzkisten, gekennzeichnet mit fortlaufenden Nummern dienten als Behälter. Siedler in Zivil, alle mit Notizheftchen in den Händen, hockten in gebeugter Haltung neben dem aus der Ferne unkenntlichen Inhalt und erfassten Bezeichnung, Eigenschaften, Anzahl und Zustand beziehungsweise die Haltbarkeit. In ihren Gesichtern stand eine ansteckende Konzentration, obwohl sie gewiss schon seit Stunden durch die Haufen nützlicher Materialien und unbrauchbaren Ramsch wühlten. Irgendwo dröhnten batteriebetriebene schnurlose Werkzeuge bei dem Versuch mehr Platz zu schaffen oder irgendwo irgendwas zu befestigen. Die Umwandlung war immer noch im vollen Gange.
Jägers Blick fiel auf den War Room, wenn man denn die überschaubare Ecke in Derrecks ehemaliger Spelunke so bezeichnen konnte. Nichtsdestotrotz stand es dem provisorischen Lager in Geschäftigkeit im Nichts nach. Frank, der ehemalige Polizist, hatte seine Stirn in Falten gelegt und starrte gedankenverloren einen unbestimmten Punkt irgendwo in weiter Ferne an. Der Mann in der alptraumhaften Maske stand neben ihm und seine lange, gekrümmte Nase bewegte sich leicht auf und ab. Er schien etwas zu sagen, doch in dem anhaltenden Getöse gingen seine Worte unter und drangen nicht bis Jäger vor. Sheng hatte sich gerade widerwillig zu Wingman und Ranger gestellt. Mit ernsten, nachdenklichen Mienen starrten sie einander an. Als Wingman Jägers erwartungsvollen Blick auffing, nickte er schnell mit dem Kopf und bedeutete ihm mit dem Zeigefinger, dass er gleich bei ihm sein wird. Damit stellte Jäger seinen leeren Rucksack auf dem Boden ab, lehnte sich an die kühle Wand und vergrub die Hände in den Hosentaschen. Es war ein wohliges Gefühl, als er die Augen schloss und seine Sinne von dem Krach betäuben ließ.
Sheng fixierte Ranger noch einmal mit einem Blick und schien offensichtlich nachzudenken.
"Ich verlasse mich darauf, dass das lebensnotwendig ist.", nickte er dann Wingman zu, worauf Ranger dies sofort bejahte und begann zu erzählen, was er wusste.
"Also, der Bunker. Das muss irgendwann während der Aufräumarbeiten gewesen sein, ich war aber nicht direkt im Bunker, eigentlich mehr draußen und habe alles in den Jeep verladen. Wingman war allein drin und hat die Fallen abgebaut." Wingman nickte dazu, blickte dann aber wieder nervös zu Ranger. "Als ich ihn das letzte Mal sah, wirkte er wie immer. Eben auch unaufgeräumt, da in den letzten Tagen des großen Zehrens unzählige Meldungen reinflatterten. Den Zugangscode kennen eigentlich ausschließlich nur Wingman und ich."
"Und nun Ranger.", warf Erstgenannter ein und Sheng nickte, es war schwer abzuschätzen, ob er das gut oder schlecht fand. "Was Toske betrifft, der wurde von Kultisten entführt.", schloß Wingman ab und Sheng hob sachte die Hand. "Da bin ich anderer Meinung. Zu der Zeit gab es den Kult noch nicht, denke ich." Die beiden Männer blickten sich an und gingen im Kopf ein paar Details des ersten Jahres nach der großen Katastrophe durch, aber es schien müßig.
"Es ist vielleicht unmöglich zu sagen, wer genau Toske entführt hat. Zu der Zeit gab es ja auch noch so viele kleine Splittergruppen. Die Reste des amerikanischen Militärs, ganze Züge von Menschen, die auf der Flucht waren. Wir haben damals nur Kampfspuren gefunden und zerstörte Ausrüstung von Toske. Es schien offensichtlich, dass er sich gewehrt hatte, doch Blut war keines am Boden, insofern sind wir von lebendigen Angreifern ausgegangen." Sheng zuckte mit den Achseln. "Wir befanden uns damals in einem Krieg. Wir mussten erst den Bunker und dann die Siedlung jede Nacht und jeden Tag verteidigen, zumal es schon so viele Jahre zurück liegt. Es ist verschwommen. Stutton hätte vielleicht noch mehr gewusst, aber ihn können wir nun nicht mehr fragen, befürchte ich..."
Geändert von Daen vom Clan (15.09.2015 um 07:37 Uhr)
Langsam legte Frank das Teil des Bildes wieder zurück an seinen Platz, sodass das Bild wieder vollständig war. Wenn ich so darüber nachdenke, dann passt das in ein uns bekanntes Schema. Dieser seltsame pseudoreligiöse Quatsch passt gut zu den Kultisten. Die Kultisten ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Ermittlung. Eine Kultistin bei der Waffenkammer beziehungsweise der Mauer, unmittelbar vor dem Diebstahl, möglicherweise um Wingman abzulenken. Dann diese kultistenhafte Schrift in Stuttons Leuchtturm an der Wand und nun das hier. Etwas das ganz nach einer Prophezeihung aussieht. In Kombination mit der Tatsache das Stutton die Munition hatte und er den Leuchtturm zum Morsen nach Westen nutzt, legt den Schluss nahe, dass sich im Westen unter Umständen Kultisten aufhalten. erklärte Frank, zu welchem Schluss er gelangt war, der ihn, um ehrlich zu sein, nicht gerade fröhlicher stimmte.
Wir sollten uns einmal im Westen umsehen, allerdings sind doch auch schon mehrere Teams dorthin aufgebrochen oder? Dort sind doch nur die Farm von Cletus, Plünderer und Zombies. Was soll das also? Oder vielleicht gibt es dort noch etwas oder jemand anderes. Es sahg zumindest nicht danach auch, dass das Licht in letzter Zeit bewegt worden wäre. Es war immer starr nach Westen ausgerichtet.
"Es ist vielleicht unmöglich zu sagen, wer genau Toske entführt hat. Zu der Zeit gab es ja auch noch so viele kleine Splittergruppen. Die Reste des amerikanischen Militärs, ganze Züge von Menschen, die auf der Flucht waren. Wir haben damals nur Kampfspuren gefunden und zerstörte Ausrüstung von Toske. Es schien offensichtlich, dass er sich gewehrt hatte, doch Blut war keines am Boden, insofern sind wir von lebendigen Angreifern ausgegangen." Sheng zuckte mit den Achseln. "Wir befanden uns damals in einem Krieg. Wir mussten erst den Bunker und dann die Siedlung jede Nacht und jeden Tag verteidigen, zumal es schon so viele Jahre zurück liegt. Es ist verschwommen. Stutton hätte vielleicht noch mehr gewusst, aber ihn können wir nun nicht mehr fragen, befürchte ich..."
Wir wissen also nicht sicher, was mit Toske passiert ist, oder Wer Toske passiert ist. Die wichtigste Frage hierbei, und entschuldige wenn du das indirekt schon beantwortest hast aber ich muss hier jeden Zweifel ausräumen, kannte Toske den Zugangscode ? Wie du vielleicht mitbekommen hast, hatte ich mich zum Bunker aufgemacht. Wingman und nun auch nochmals Du haben mir versichert, dass es dort keine Fallen oder Sicherheitsmechanismen mehr gibt und dennoch wäre ich beinahe im unterirdischen Zugang zum Bunker von einer funktionierenden Sprengfalle zerissen worden. Im Bunker selber bin ich dann noch auf weitere Fallen gestoßen. Verzeih mir die unhöfliche Art vorhin, aber sicherlich verstehst du nun wie wichtig es war dich dazu zu befragen.