Ein Grinsen schlich über Léos Gesicht als sie den höchst wachsamen Wachmann sprechen hörte und seinen forschenden Blick auf sich ruhen spürte. Hatte sicher das Gefühl das große Pokerface aufzusetzen und dass sie nicht merken würde, wie skeptisch er war. Soll er nur.
Munition und Essen, als ob sie ein riesiges Waffenarsenal hier irgendwo versteckt hätten, aber für ihre Schätzchen im Baumhaus wäre etwas Munition zu finden sicher nicht verkehrt. Man weiß ja nie, mit Schußwaffen war sie zwar nicht so bewandert aber im Fall der Fälle ist ihre Reichweite immer nützlich.
Mit einer Stimme voll eklig triefender Freundlichkeit klimperte sie ihm ein “Vielen Dank, Sir, zu freundlich.“ entgegen, ehe sie sich der Karte zuwand und dabei die Augen verdrehte.
Die Karte war in der Tat sehr hilfreich, musste sie sich eingestehen.
"Mh. Riviera..."
Das klang nach einem Ort ihres Formates, nach der ehemaligen Heimat reicher Säcke mit Yachten und Strandvillen. Es war zwar recht weit von hier, doch mit Mula sollte sich das gut überbrücken lassen. Außerdem war es am Wasser gelegen und wenn sie sich mit etwas im Laufe der Jahre auseinander zu setzen gelernt hat, dann mit Wasser in jeglicher Form.
"Riviera...."
Hieß nicht eine ihrer Nachbarn in Tijuana Riviera. Wie der ehemalige Nationalkünstler? Vielleicht war das sogar diese Familie, Diego Riviera hatte ja so einige Kinder in die Welt gesetzt...
Sie fühlte ein Tippen von hinten und wand sich um. Das Mädchen schaute sie durchdringend an. Den Blick erwiderte sie gerne.
"..."
"Was?"
Konnte oder wollte sie nicht sprechen?
"...!"
Sie zeigte auf die Karte, auf sich, auf Léo und dann auf die verrosteten Türen des Dusty Derrecks.
Pff
"Ich glaube kaum, dass du bereit für einen Ausflug in die Sümpfe bist, wenn du dich selbst hier in der Siedlung kaum verteidigen kann..."
"...!" Die Halbwüchsige schüttelte resolut den Kopf und nickte in Richtung des blutigen Speers, der immernoch auf dem Boden der Kneipe lag. Léo seufzte und zuckte mit den Schultern.
Wenn sie unbedingt will, von ihr aus. Vielleicht geht sie ja drauf, wenn sie sich schon hier so verletzt und dann hat Léo wieder mehr als genug Vorrat für eine Weile. Oder wenn sie ihr auf die Nerven geht hilft sie etwas nach. Sie bezweifelte, dass jemand misstrauisch werden würde, dass eine verwundete Teenagerin bei einer potentiell riskanten Unternehmung etwas Schwerwiegendes zustößt.
Ein weiteres Tippen und das Mädchen machte sich bedacht unauffällig vor den Augen ihre „Wächter“ aus dem Staub. Ein Schmunzeln kam über Léos Gesicht. Sie konnte dem Gefühl, bevormundet und nicht für voll genommen zu werden nur zu gut nachfühlen.
Doch bevor auch sie das Derrecks wieder verließ wollte sie noch einen zweiten Blick auf die Gäste werfen. Der Wachmann war unverändert da, genau wie zwei Herren, ein älterer und jüngerer, die sich offenbar auf medizinischem Gebiet auskannten. Ihre besorgten Blick dem Teengaer-Mädel ließen zumindest darauf schließen. Dann war da eine ältliche Frau, die Léo schon länger bekannt vorkam. Es war kein Magenzusammenziehen dabei, das ihre Rachegelüste weckte, aber dennoch war sie sich nicht ganz sicher, wen sie da vor sich hatte. Das könnte man auch noch später erörtern und so machte sie sich mit einem Nicken bereits auf den Weg nach draußen, als ihr ein unverschämt gutaussehender, älterer Mann auffiel, der ziemlich nach Atem rang. Vielleicht Asthma.
Doch das fesselte sie nicht so an ihn, sondern ein dumpfes, wages, aber angenehmes Erkennen, verbunden mit der Erinnerung von Rubicon auf der Zunge und einem sehr witzigen Namen. Mit einem leisen Kichern nickte sie ihm zu, ehe sie die Bar verließ.
Den würde sie auf jeden Fall nochmal genauer unter die Lupe nehmen, wenn sie von der Riviera zurückgekommen war.
Draußen fand sie auch schon das Mädchen ungeduldig auf sie warten. Schnell war ihr Maultier abgebunden, Álvaro an der Seite festgemacht und aufgesessen. Mit einer Hand half sie der Heranwachsenden hinter sich auf, ehe sie zu zweit der Riviera entgegentrabten. (Aufgabe Epsilon.)
Haile - Probe auf Survival
Leo - Probe auf Fortbewegungsmittel + Terrainwissen Sümpfe
Haile schien auf dem Weg der Besserung zu sein, doch Sheng schwor sich, sein kleines Mädchen nie wieder solchen Gefahren auszusetzen.
Es hatte ihm fast das Herz gebrochen, sie so verletzt zu sehen, doch auch Sheng war ein Produkt der neuen Welt, er wusste, dass es außerhalb der Mauern gefährlich sein konnte. Und obschon er es sich nicht eingestehen wollte, war er stolz darauf, wie verbissen sie sich gewehrt hatte. Möglicherweise mit mehr Mut als er selber aufbringen könnte, möglicherweise mit mehr Stärke als er zu geben und zu leisten bereit war.
Und trotzdem war es ihm unmöglich, sie aus den Augen zu lassen...
Er wollte ihr durch Fürsorge zeigen, was es bedeutet, Teil einer Familie zu sein, doch spürte er auch instinktiv, dass sie es nicht wirklich verstand, sondern möglicherweise mehr wie eine Strafe ansah.
Schon begann sie am Verband herum zu zupfen, immer wieder unterbrochen von Sheng, der ihre Hand sanft und sachte zu senken vermochte und ihr gut zusprach, den Schlaf zu nutzen.
"Du hast es dir verdient zu ruhen, mein Mädchen.", sprach er zu ihr, "Du hast die Beute des Tages schon gehabt."
"...!"
"Was meinst du damit, dein Appetit ist erst jetzt richtig geweckt?"
Sie legte den Kopf schief, als wäre es vollkommen logisch und Sheng lächelte sie an und stand auf. "Dann werde ich dir etwas holen.", sprach er und blickte sie eindringlich an.
Alles in ihm schrie, dass er sie bitten sollte, hier zu bleiben, doch er wusste, dass selbst sein kleines Mädchen nicht so verrückt war, jetzt wieder aufzustehen.
Als er gerade mit einem heiß dampfenden Teller Suppe zurück war, wurde er von Vincent angesprochen. Dem fiel natürlich sofort auf, dass der Bürgermeister in Eile war und seinen augenscheinlich feinen Antennen entging auch nicht, dass etwas in seiner Seele und seinem Herzen rumorte.
Müde lächelte Sheng, als er davon erfuhr, dass Vinzent noch mehr Munition auftreiben konnte und er nickte ihm dankbar zu. "Das ist wirklich großartig. Ich hatte gar nicht gewusst, dass du einen so guten Draht zu den Bewohnern der Siedlung hast.", sagte er, unwissend, woher die Munition stammte. "Haile, das Kultistenmädchen wurde eben verletzt.", sagte Sheng und fast wären die Dämme seines Herzen gebrochen und er hätte sich ihm anvertraut, aber etwas hielt ihn ab. Es war, als würden die Worte hervorsprudeln wollen, doch als würde ein dicker, schwerer Kloß in seiner Kehle den Impuls blockieren, Schwäche zu zeigen und zu weinen.
Sheng sehnte sich danach, mit Jemandem reden zu können, doch vorerst brauchte ihn die Siedlung und obschon er alles gab was er konnte, machte ihn die Angst zu versagen gerade einsam.
Also klopfte er Vinzent auf die Schulter und sagte: "Ich bin nur gestresst." Das war schlecht gelogen, doch eine Notwendigkeit.
Als er dann endlich wieder bei Haile ankam, musste er von ganz alleine lächeln. "Schau mal was ich für dich von Sylvia habe auftreiben..."
Tonlos senkte er die Schale und die Suppe tröpfelte auf den Boden und beschmutzte den Stoff seiner Hose. Er schloß die Augen und glaubte, würgen zu müssen. Haile war weg. Mitsamt ihrer Ausrüstung.
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Wingman war mit seinen Gedanken ganz woanders. Ranger war zurück - für Wingman lediglich das Ende einer formidabel erfüllten Mission und Ranger damit wieder ein Asset, eine Ressource, die man zuordnen konnte.
Der Pilot, der zu Armyzeiten sehr arrogant gewesen war, merkte gar nicht, wie Ranger weiter auf ihn einredete. Erst, als dieser seine Nadeln von der Karte fegte, regte sich Wut und er schenkte ihm Aufmerksamkeit, blickte ihn zum ersten Mal richtig an und ballte die Fäuste.
"Was redest du da, Mann?", presste er hervor und ging aggressiv und mit dem bekannten fiebrigen Ausdruck seiner Augen auf sein Gegenüber zu und stand ihm nun dicht an dicht.
Betont leise sagte er: "Ich habe JEDE einzelne Falle abgebaut. Im Schacht. Bei den Schränken. Am Eingang. Doppelt und dreifach überprüft. Und ich mache keine Fehler bei sowas."
Sie taxierten sich mit Blicken und Ranger musste auffallen, dass die Wut in Wingmans Augen echt schien.
Dann trat der Pilot einen Schritt zurück, ließ den Augenkontakt wie zur Stärkeprobe noch einen Augenblick bestehen und sah dann weg.
"Wir haben dort ein leeres Grab. Toske wurde auf einer Patrouille von Plünderern überfallen und verschleppt. Ich konnte nicht weg um nach ihm zu suchen. Ich hatte meine..." *er stutzte kurz* "Befehle."
Er räusperte sich in die unangenehme Stille hinein. "Toske war nie ein angenehmer Kerl. Er war Wissenschaftler und dafür verantwortlich, den Sarg sicher nach San Antiono zu schaffen. Damit das klappen konnte, wurden Elitesoldaten in Richtung des Bunkers entsandt, um zu helfen. Ich war der Einzige, der sich je dort eingefunden hatte. Und mein Vogel war abgestürzt, also half ich ihm, indem ich im Bunker die Stellung mit ihm bezog. Der Sarg ist nie angekommen, wie du weißt. Keine Ahnung, wie oder wann wir den übersehen konnten." Er blickte zu Boden, in Erinnerungen gefangen.
"Als klar wurde, dass wir das Zeitfenster massiv überschritten hatten, hatten wir einen jungen Soldaten bereits hochgepäppelt, der hier ebenfalls angekommen war und mehr aus der Welt machen wollte. Er gründete eine Siedlung, das war Shengs Hope. Dann, nach langer, langer Zeit kam eine Frau zu ihm. Lexi. Sie erzählte ihm alles und von da an war Sheng wie besessen, diesen Ort auszubauen und zu beschützen. Er wusste vielleicht, dass der Sarg noch auftauchen musste, er hatte mehr Glauben als wir alle. Toske war fort, von Plünderern entführt und wahrscheinlich getötet. Wir haben ihm zum Dank das Grab geschaufelt." Wingman kratzte sich am Kinn und hob dann die Nadeln Stück für Stück auf. "Der Bunker IST sicher. Niemand außer mir, Sheng und jetzt dir, kennt die Kombination.", beharrt er und ihm und Ranger schien gleichzeitig die Frage im Gesicht zu stehen: Wer hatte dann die Fallen aufgebaut?"
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Sylvia war vollkommen überrumpelt, als sie auf dem Markt von Lancaster das Baby in die Hand gedrückt bekommen hatte. Zumal er sehr ruppig war und sich sofort brüsk abwandte, als wolle er das hinter sich lassen.
Und die Menge glotzte, als Sylvia, mit ihrem Kind auf dem Arm, plötzlich ein zweites, plärrendes Kind hielt. Sie sehnte sich Frank herbei, er würde wissen, was davon zu halten sei und sogleich machte sie sich auf die Suche nach ihrem Ehemann. Als sie ihn schließlich fand und ihn informierte, schloß sie mit den Worten einer zitternden Stimme: "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Zwei Kinder zu versorgen, während du weg bist..."
Sie sah ihn hilfesuchend an, wollte Rat, während sich ihre Augen mit Tränen füllten...
Evi und Andrea mussten lange marschieren, und das, obschon die Hitze des Tages sich wieder von der schlimmsten Seite zeigte.
Kleine ölige Flecken schwammen trübe auf der Oberfläche des Sumpfes, der Gestank war fast unerträglich und da die Menschen sich nicht mehr anschickten, der Natur das Revier streitig zu machen, fanden sie immer wieder den einstmals angelegten Künnpeldamm durchbrochen vor, so dass sie gezwungen waren, kleinere Abschnitte zu schwimmen. Einmal sahen sie eine Schlange sich träge dahinwinden und als sie endlich wieder festen Grund unter ihren Füßen hatten und an zwei verrosteten und vollkommen zerstörten Autowracks angekommen waren, traten sie auf die Siedlung zu.
Wie so viele typische, cajunartige Sumpfbauwerke, waren auch Diese aus Holz erbaut und als Stelzenkonstruktion normalerweise vor der Witterung geschützt. Doch Stürme, Winde und eine fehlende menschliche Hand, hatte den Zahn der Zeit schnell voranschreiten lassen. Das Holz war warm, der einstmalige weiße Lack so gut wie abgeplatzt und zwischen allen Brettern hatten sich ganze Stauden und Sträucher von Sumpfpflanzen erbarmungslos ihren Weg gesucht. Sicherlich würde sich in den Häusern noch Einiges befinden, dessen waren sich die beiden Frauen sicher, als sie vorsichtig und bedächtig, jeden Schritt genau maßnehmend, das größte der Gebäudeansammlung betraten und zu ihrer Verwunderung die Reste einer Kirche vorfinden konnten.
Das Kreuz und der Altar waren komplett überwuchert, so viel konnten sie erkennen, da einige wenige Sonnenstrahlen durch das löchrige Dach schienen, während die rasch wachsenden Bäume, das Moos und andere Pflanzen die Fenster bereits so überwuchert hatten, dass in der Kirche sehr schlechte Sichtverhältnisse herrschten und alles in einen dunkelgrünen Schimmer getaucht war.
Unter ihren Füßen knirschten die Bretter und leise gurgelnd war das Sumpfwasser zu hören, welches sich durch Tiere immer wieder träge bewegte. Einige seltsame Formationen auf den uralten und morschen Bänken der Kirche erregte schließlich ihre Aufmerksamkeit und vorsichtigen Schrittes gingen sie näher. Es war ein Anblick, der einem das Blut gefrieren lassen konnte.
Die Formationen waren stark verweste und mumifizierte Leichen, die mittlerweile vollkommen vermodert vom Moos und Schimmel bewachsen und überwuchert waren.
Sie waren hier im Sonntagsstaat erschienen, es waren Hauben über schlohweißem Totenhaar und Smokings gut zu erkennen. Jede der bemitleidenswerten Kreaturen hielt eine Bibel umklammert, deren vergilbte Seiten ebenfalls unlesbar oder verrottet waren. Jede von ihnen hatte ein feines, rundes Loch im Kopf. Ihnen gegenüber, auf einem Stuhl, war die mumienartige Leiche eines Mannes zu erkennen, der das Ornat eines Priester trug. In seiner Hand ein alter Rosenkranz und eine komplett unbrauchbare, verrostete Pistole.
Und unter dem Pfarrer, eingeschlagen in eine fleckige Plastiktüte, genug Munition, um ihrer Sache zu helfen.
Munition +1
Beide lächelten stumm, wagten sie es doch nicht, die heilige Ruhe dieses Ortes zu stören.
Und dann wurde es noch gruseliger, noch absurder.
Beide ruckten herum, als sie plötzlich leise summend eine Melodie hörten. Es klang nach einer guten, tiefen, brummenden Singstimme, dem ein wenig Fisteln eines alten Mannes beigemengt war.
Und sie sahen einen Schatten an der Wand der Kirche langsam vorbei huschend.
Geschickt schlichen sie bis zu einem der Fenster und erkannten einen Mann, der schwarz gekleidet war. Er hatte eine Art pervertierten christlichen "Hirtenstab" bei sich, doch dieser bestand oben aus einer großen Klinge. Hinter sich zog er ein Bündel her, welches er dann öffnete und einen bewusstlosen Jungen von vielleicht 16 Jahren offenbarte. Er hatte eine Platzwunde am Kopf, schien blass, doch am Leben zu sein.
Die beiden Frauen schlichen Fenster für Fenster, um ihn weiter beobachten zu können und erkannten, dass er den Jungen, der in eine wunderschöne schwarze Robe gekleidet war, an einen verkrüppelten, schief gewachsenen, tiefschwarzen Baum festband. Bald lag der Junge hilflos in den Fesseln und der Mann drehte sich einmal im Kreise, der brummende Singsang wollte nicht aufhören. Und sie erkannten, dass er eine Maske trug, die aussah, als wäre sie aus holz und Wachs geschnitzt worden. So, wie sie von Kultisten des "Cults of Vision" immer beschrieben wurden.
Der Geang wollte nicht aufhören und dann begann der Mann eine kleine Flöte aus seiner schwarzen Robe zu holen und sie leise fiepend zu spielen, als wolle er etwas anlocken.
Und den Beiden wurde klar, dass sie nun Zeuge einer Opferung wurden.
Sie hatten nur zwei Optionen:
a.) Den Mann angreifen, bevor die Untoten erscheinen konnten: Probe auf: Beliebiges Kampftalent, Bonus für Kultisten, Sümpfe oder Ruinen
b.) Sich still versteckt halten, bis der Spuk vorbei war: Probe gelingt automatisch.
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Zum zweiten Mal brach Haile in die Wüste auf, diesmal hatte sie eine andere Begleiterin bei sich. Wie immer geschickt die Deckung von Sträuchern und alten Bewässerugnsgräben ausnutzend, kamen sie gut voran und hatten bald schon Riviera Beach erreicht.
Der Ort war in desolatem Zustand, es schien, als hätte die Baffin Bay mit großem Maule beschlossen, die Siedlung langsam zu schlucken, so wie eine Würgeschlange es unendlich langsam mit seinen Opfern machte. Einstmals prächtige Yachten lagen nun leckgeschlagen und schief im Waffer, noch immer angebunden an die Kais, die mittlerweile unter Wasser lagen oder deren Bretter wie Gerippe aus dem Wasser ragten.
Die Häuser, die sich hier fanden, standen alle frei und keines von ihnen war vernagelt. Es gab keine Spuren eines Kampfes. Es schien, als hätte die Siedlung aufgehört, Lebende zu beherbergen. Noch immer waren Schilder aufgestellt, die Leo, die früher zumindest eine Schule besucht hatte, als einen Willkommensgruß identifizieren konnten und die Einwohner zum großen sogenannten "BBQ" einluden.
Vorsichtig und wachsam schoben sie sich Deckung für Deckung nach vorne und tiefer in den Ort hinein. Noch immer war es verdächtig still und die Anspannung zehrte an ihren Nerven, denn sie Beide waren in jeglicher Hinsicht Ausgeburten des großen Zehrens, geboren oder geschaffen, um in dieser Welt überleben zu können. Sie hatten gerade eine wild wuchernde Hecke durchquert, als Leo etwas sah, das sie sofort erkannte. Etwas, das sich seltsam in ihr Herz schob und ihr von alten Zeiten zuflüstern wollte.
Sie sah eine in sich zusammengesunkene Hüpfburg. Weiße Bänke und Stühle. Einen verrosteten Grill. Einen mit Unrat gefüllten Pool und viele, viele bunte Gummireste am Boden liegen, die etwas an ihr als Luftballons wiedererkannte. Instinktiv wusste wie, wohin sie blicken musste, als sie das vollkommen zerfetzte Banner über dem Eingang sah: "Happy 7.th Birthday little Chelsea" erahnte sie mehr, als sie lesen konnte...
Als sie in diesem Haus dann in den Keller gingen und noch immer keine Spur von Toten oder Lebenden gefunden hatten, tat sich vor ihnen folgender Anblick auf:
Unzählige Regale waren dort angebracht und auf Diesen standen spinnwebenverhangen und mit einer dichten Schicht Staub bedeckt, Einmachgläser mit farbigen Inhalten. Viele Etiketten waren schon vergilbt, doch der Inhalt, eingelegt Essig oder Öl hatte noch Struktur. Ebenso der mittlerweile steinharte Honig, der dicht versiegelt in einem Regal stand und von Leo als etwas entfernt Bekanntes identifiziert wurde.
+2 Nahrung
Und dann hörten sie ein leises Rumoren.
Sie blickten an den Regalen vorbei und sahen eine verriegelte Tür. Bretter waren hier quer vor eine Tür genagelt worden und alte, mittlerweile leere Kanister mit Benzin standen davor. Ein den beiden unbekanntes, silbernes Objekt lag dort auf dem Boden, Leo brauchte lange, um sich zu erinnern, dass ihr Vater mit so etwas früher immer Feuer gemacht hatte.
Ihre Rucksäcke waren voll bepackt, doch eigentlich waren mindestens die Yachten noch einen Besuch wert...
Doch etwas dort roch komisch. Dort wimmelte es vor im Uferschlamm begrabenen Untoten.
Zitat
Aufgabe Sigma
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch:
Proben:
- Die Yachten untersuchen: Ermittler ODER Kampftaucher ODER Parcour UND ein beliebiges Kampftalent. (Ja, eine Doppelprobe)
Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Wissen: Zombies
Erfolg: ?
Misserfolg: Konsequenzen
...
Geändert von Daen vom Clan (13.09.2015 um 23:58 Uhr)
Frank war für einen Moment völlig überfordert und musste ersteinmal begreifen, was hier genau vor sich ging. Eben noch war er in der Planung der ganzen Angelegenheit und im Fall vertieft gewesen und plötzlich stand hier Silvia mit einem neugeborenen auf dem Arm. Wenn er die Situation richtig verstanden hatte, dann hatte Lancaster das Kind einer Sklavin von der Farm außerhalb der Siedlung befreit und es Silvia anvertraut, da sie ja Mutter war. Natürlich freute er sich irgendwie, denn das hatten sie ja gewollt, ein zweites Kind, nur da fingen die Probleme an, Silvia hatte Recht. Der junge brauchte Essen und sie waren nicht Arm aber 2 Kinder zu versorgen würde für sie allein schwer werden. Warte, ich nehme ihn, bringen wir ihn erstmal nach hause, wir haben doch noch Thomas altes Babybett stehen.meinte er sich zu erinnern und nahm den jungen Silvia ab und wiegte ihn sanft um ihn ruhig zu halten und überlegte, was er nur machen konnte um es für Silvia einfacher zu machen. Wo konnten sie das Essen her bekommen? Thomas alte Kleidung würde ja herhalten können.
Verkauf mein Buch wenn es sein muss. sagte er kurzentschlossen und meinte natürlich sein handsigniertes Buch, seinen wertvollsten Besitz wenn man ihn fragte. Bei den richtigen Leuten war es einiges Wert. Leuten wie Morris. Ich werde mal mit ein paar Leuten sprechen ob sie dir helfen können solange ich weg bin. Da ich für eine gute Sache unterwegs bin, kann Sheng vielleicht dafür sorgen, dass du etwas mehr bekommst. Vielleicht auch Sara. Und ich werde natürlich einige Kugeln da lassen, welche du ebenfalls verkaufen kannst. Das Wohl des Kindes geht vor. beschloss er. Sobald ich wieder da bin werde ich dafür sorgen, das es wieder finanziell bergauf geht. Mit etwas Glück findet sich in der großen Stadt etwas nützliches.
Der Kleine hat noch nichteinmal einen Namen. fiel Frank auf und er lächelte kurz. Wie wäre es mich Richard? schlug er vor.
Eryn lief ihrem Chef, dem ersten Impuls folgend, hinterher. Sämtliche echte und eingebildete Berührungsängste gegenüber dem oberflächlich widerwärtigen Derreck ignorierte sie, als sie nach seinem Oberarm griff. "Du kannst nicht gehen", sagte sie eher bittend und fand im ersten Moment keine rechtfertigende Erklärung. "Komm mit mir... zurück nach Sheng's Hope." Der lebensmüde Mann lachte kurz, spuckte mehr aus Gewohnheit auf den trockenen Boden. Seine Mimik drückte nichts als Spott aus. "Stell dich nicht naiver als du bist, Eryn. Wir beide wissen, dass das nicht geht!"
Ihre Finger, die für einen Moment fast an seinem dreckigen Ärmel gezerrt haben, fuhren - nein - fielen den Stoff nun langsam und ohne festen Halt herunter, bis der Kontakt verloren ging. "Es muss gehen!", fluchte sie fast und besah sich den Boden, über dem der seichte Wind Sandkörner aufwirbelte. Aus den Gedanken rissen sie Schüsse, aus dem Westen kommend. Irgendwo zwischen Sheng's Hope und der Farm der Orchards. Hatte jemand diese fürchterliche Familie aufgemischt? Vielleicht dem Neugeborenen die Chance auf eine friedliche, schöne Zukunft erhalten? Zukunft. Ihr Blick widmete sich wieder dem Mann vor ihr. Er sah für sich selbst keine Zukunft mehr - und das wegen ihr.
"Ich werde sehr bald gehen!", erstaunte sie ihn aus dem Nichts. Seinen fragenden Gesichtsausdruck konternd, klärte sie ihn darüber auf, was in der Siedlung Großes passiert war, erzählte von Shengs Ansprache und dem Abenteuer, an dem sie teilnehmen würde. Ihr war nicht nach einem positiven Ausblick, doch trotzdem versuchte die 25-Jährige Optimismus zu vermitteln. Vielleicht würde er bleiben, wenn die berechtigte Hoffnung bestand, dass die Welt sich ändern konnte. "Sheng bleibt in der Stadt. Du kannst zu ihm gehen, dich vorerst wegsperren lassen. Irgendwo versteckt, wo kein Floyd-Williams und auch keiner seiner Leute dich findet. Und wenn wir wiederkommen, sieht alles ganz anders aus. Vielleicht schaffen wir es dann, uns ihm zu widersetzen!" Sie seufzte. "Der Kerl kann mit sowas nicht durchkommen, Derreck."
Ein weiterer Einfall verdrängte den ersten. "Oder du kommst mit, das Heilmittel zu eskortieren. So tust du, was Floyd-Williams sagt, bleibst nicht im Dorf, und... außer Sheng weiß es niemand.... naja, gut: Vielleicht die Person, die ihn informiert hat, aber... aber da bist du sicher. Jedenfalls so sicher wie jeder andere von uns!" Sie klang verzweifelt, und genau so schien er auch wahrzunehmen. Er regte sich nicht, doch sein Blick kam der Barfrau eindeutiger vor als jedes "Nein" und heftige Kopfschütteln dieser Welt. Sie hatte verstanden. Und wie zu häufig in den letzten Tagen musste sie ihre Tränen zurückhalten.
"Dann... will ich dich nicht länger aufhalten. Ich war dir wohl genug göttliche Strafe!", resümierte sie enttäuscht, sich an seine stechenden Worte erinnernd. "Ich glaube nicht daran, aber ich hoffe, dass du deine Meinung änderst. Dass du zurück kommst. Dass ich dich nicht zum letzten Mal sehe." Sie lächelte bitter. "Komm her, du Idiot!" Eryn zog ihn an sich heran, ließ ihm keine Chance, die folgende Umarmung zu verhindern. Ihre Hände drückten fest gegen seinen Rücken, pressten ihn an ihre Brust - doch nicht erotisch; liebevoll. Bevor die unerwünschten Tränen sie übermannen sollten, ließ sie ihn wieder los, um direkt einen großen Schritt nach hinten zu wagen.
Du bist ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen.
Seine Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Ein vielleicht letztes Mal richtete sie das Wort an ihn, während ihre Finger in den eigenen Nacken glitten. "Du bist glücklos, häh?", fragte sie, doch kannte die Antwort. Sie zog sich die wertvolle Kette vom Hals, die Morris ihr gegeben hatte, und griff mit den Fingern der zweiten Hand nach seiner, öffnete die Finger, unter deren Nägel sich der Dreck vieler Jahre gesammelt hatte. "Wenn du von mir weggehen musst, um dein Glück zu finden, ist das wohl so. Aber diese... Erinnerung an mich soll dir Glück bringen." Sie legte das Silber in seine Handfläche, schloss seine Finger wieder und warf einen letzten Blick in seine traurigen Augen. Dann drehte sie sich um, um im Schutze der steinernen Naturbauten den sicheren Weg zurück in die Siedlung zu finden.
Die Hitze, die ihre vom Schwimmen nassen Klamotten unangenehm an ihrem Körper kleben ließ, und der Dreck, der wie Gewichte an ihren Schuhen haftete, waren in dem Augenblick vergessen, als sie den unheimlichen Mann entdeckt hatten. Genauso wie die Freude über die gefundene Munition.
Die Flötentöne, obwohl leise, schrillten in Evis Ohren wie Alarmglocken. Augenblicklich zuckte ihr Körper, wie von einem fremden Reflex gesteuert, und sie wollte schon losrennen, doch Andrea legte ihr die Hand auf den Oberarm. Nicht fest, aber bestimmt. "Warte.", flüsterte die Frau. "Aber wir müssen etwas unternehmen!", antwortete Evi leise und gleichzeitig aufgebracht. "Und zwar schnell.", fügte sie hinzu, als das Flötenspiel ihr immer durchdringender erschien. Andrea hatte immer noch die Hand auf dem Oberarm der Taucherin, starrte aber gebannt auf den Mann in den schwarzen Roben. Sie schien fieberhaft zu überlegen, und den Hirtenstab mit der Klinge zu mustern.
Ja, das Ding sah schon gefährlich aus, aber der Typ war alleine gegen zwei halbwegs fähige Frauen, die er noch dazu überhaupt nicht erwartete.
Schließlich fiel Evis Blick noch einmal auf die armselige Gestalt des Jungen, der an den knorrigen Baum gebunden war. Irgendetwas in ihr regte sich, als hätte sie eine entfernte Erinnerung, die unter all dem Schlamm und Dreck, der an ihr klebte, vergraben war. Aber die Fenster erlaubten ihr durch die Witterung und die wild wuchernde Flora keinen besseren Blick. "Andrea...", flüsterte Evi nun ungeduldig. Die Frau nickte und sah der Taucherin nun in die Augen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen.
Während sich Frank um seinen neugewonnen Adoptivsohn und seine Frau kümmerte und überlegte, wie sie beide wohl nun ihre zwei Kinder ernähren könnten während er selbst weg war, machte sich Doc Strider daran, weiter den Fall zu bearbeiten. Frank wollte er für den Moment nicht stören. Dieser war beschäftigt und genoss den Moment mit seiner Familie. Davon würde er für eine Weile nicht mehr viele haben. Frank, ich mache mich auf den Weg und kümmere mich darum, dass sich jemand, vermutlich Will, um die Obduktion kümmert. Wenn du mich suchst, bin ich entweder hier, bei Stuttons Leuchtturm oder in Wills Klinik. erklärte der verschrobene Bastler dem ehemaligen Polizisten. Gut, danke, bis nachher dann. Ich bin für den Moment bei mir zuhause und stoße bald wieder zu dir. erwiederte Frank und machte sich zusammen mit Silvia und seinen Kindern, während sie miteinander sprachen, auf den Weg zu ihrer Hütte. Doc Strider unterdessen machte sich auf den Weg zu Will um die Untersuchung Stuttons in der Leiche in die Wege zu leiten. Guten Tag Will, da Frank gerade mit seinem neuen Adoptivsohn beschäftigt ist, wollte ich fragen, ob du mit mir zum Leuchtturm kommen könntest. Frank und ich bräuchten leider deine Fähigkeiten um Stuttons Leiche zu obduzieren. erklärte der Bastler.
Will war gerade dabei die Sachen welche er für Hailes Wunde genutzt hatte einzupacken und den Tisch wieder an seine eigentliche Stelle zu rücken als Doc Strider ihn ansprach.
"Guten Tag Will, da Frank gerade mit seinem neuen Adoptivsohn beschäftigt..." Will hörte ihm nur mit einem Ohr zu. Der alte Lancaster musste das Baby gerettet haben. Aber was war mit der Mutter des Kindes passiert? "...Fähigkeiten um Stuttons Leiche zu obduzieren."
Als Doc Strider zu ende gesprochen hatte sah Will ihn ungläubig an. "Stutton ist tot?!"
Er räusperte sich. Auch wenn Stutton ein kauziger alter Mann war über den meist schlechte gesprochen wurde, empfand er nichts als Mitleid. "Bring mich zu ihm. Warte müssen wir in den Leuchtturm?" Will war unwohl dabei dieses Ding zu betreten. Um den Turm rankten sich seltsame Geschichten von hunderten tödlichen Fallen und Tunnelsystemen die ganz Shengs Hope und Umgebung abdeckten. Will war beunruhigt und Doc Strider schien ihm das anzumerken denn dieser legte seinen Kopf schief.
"Also hilfst du oder willst du hier noch länger wie angewurzelt herumstehen?" Witzelte Doc Strider. Will brachte nur ein gequältes Lächeln zu stande und zusammen brachen sie sich zu Stuttons Leuchtturm auf.
Als die beiden dort ankamen musste Will sich cstark zurpückhalten seinen Mageninhalt nicht auf die Schwelle des Leuchtturms zu entleeren. Der Geruch war abartig. Fast schon bestialisch. Er hielt sich seinen Ärmel vor die Nase und wies Doc Strider an ihn zu Stutton zu führen. Dort angekommen sah Will sich erst einmal um. Die Lichtverhältnisse hätten besser sein können doch es würde schon gehen. Will kniete sich neben den alten Stutton und fing an, ihn genauer zu untersuchen.
"Richard?", ließ Sylvia den Namen auf sich wirken und schien noch immer vollkommen perplex, die Furcht, dieser Herausforderung und Aufgabe nicht gewachsen zu sein, war ihr deutlich anzusehen. "Vielleicht können Sheng oder Sara wirklich helfen, oder Jeden, den du auftreiben kannst."
Sie seufzte leise. "Warum hat Lancaster den kleinen Jungen eigentlich... so wirsch abgegeben, nachdem er für ihn wohl durch die Hölle gegangen ist, so abgekämpft wie er aussah.", fragte sie ihren Mann.
"Aber was auch kommt, ich liebe dich dafür, dass du stets versuchst, das Richtige zu tun und diesem Leben einen Hauch von früher gibst."
Sie lächelte tapfer und schmiegte sich an, bevor er wieder im Auftrag des Bürgermeisters zu gehen hatte.
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Derrick ließ sich von ihr in den Arm nehmen und er war erschrocken über die Tonlosigkeit, über das ausbleibende Hochgefühl, über die schlimme Leere seines Herzens. Einst war er nächtelang wachgelegen und hatte seine Zeit mit Tagträumen verbracht, um sich auszumalen, wie es sein könnte, von ihr berührt zu werden, wenn sie in ihm mehr sehen würde als einen perversen Spinner, der ihre Zeit nicht wert war.
Und nun war dieser Moment gekommen und wieder hatte ihm die neue Welt alles genommen, wonach er sich so sehr gesehnt hatte.
Nun war ihre Berührung schal geworden, ihr Kummer für ihn mehr greifbar.
Es schien, als wären alle Gefühle, die er für sie hatte gestorben und hatten einer großen Leere Platz gemacht.
In seiner Brust schlug ein Herz, dass sich jetzt mit aller Macht die Bar und ihre ewigen Grabenkämpfe zurück wünschte, doch nichts konnte die Zeit anhaltne oder zurück drehen, nichts konnte ihm im Moment wieder die sachte Hoffnung einpflanzen.
Und er merkte nicht einmal, wie er schwieg, wie er die ganze Zeit schwieg Eryn doch in seinem Gesicht jede Antwort genau herauslesen konnte, selbst jedes Schweigen perfekt deutete. Als wären sie schon immer ein Team gewesen, so eng und so gut, dass sie einander blind kannten.
Er hatte George FLoyd-Williams dafür, was er aus ihm gemacht hatte und wäre in dieser Sekunde lieber unglücklich verliebt gewesen anstatt vollkommen distanziert. Er hätte sie gerne getröstet, sah es als seine Aufgabe, mehr noch, vielleicht als Pflicht des Mannes an, der sie mehr begehrt und gleiebt hatte als wahrscheinlich je ein anderer Mann neben ihm
Doch er blieb stumm. Tonlos. Distanziert und schweigsam.
Er spürte, dass er ihr noch mehr weh tat, doch nichts konnte ihren Schmerz jetzt noch lindern.
Und dann schenkte sie ihm die Halskette.
Er hatte ihr stumm hinterhergeblickt, spürte noch die Wärme ihrer Hand in der Seinen, als sie ihm das Kleinod reichte. Und als ihr Haarschopf hinter dem Felsen verschwand, prasselten die Gefühle wie ein Wolkenbruch auf ihn herein, er sank auf die Knie und begann hemmungslos zu weinen, in der Hand das Amulett haltend, welches sie ihm geschenkt hatte.
Er wünschte sich nur, er hätte die Umarmung erwidert, wünschte es sich mehr als alles Andere im Leben. Fest, freundschaftlich und voller Zuneigung.
Doch war er zu langsam gewesen, ein Pechvogel wie immer.
"Das war nicht das letzte Mal, dass wir uns wiedersehen...", wisperte er leise. "Versprochen."
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Doc Strider führte Will also zum Leuchturm und auch der junge, gutaussehende Arzt war entsetzt darüber, wie ein Mensch nur so hausen konnte.
Der Gestank nach Müll und schließlich auch nach Fäkalien raubte ihm den Atem, doch ohne mit der Wimper zu zucken, näherte er sich dem Leichnam und begann ihn vorsichtig zu untersuchen.
Probe: Will: Medizin Bestanden!
Zuerst suchte er den Leib nach Spuren eines Kampfes ab, typische Schäden, die man davontrug, wenn man sich wehrte, also Haare oder Hautfetzen unter den Fingernägeln, doch bis auf den schwarzen Rand an Dreck, der dort vielleicht schon seit zwanzig Jahren klebte, war nichts zu sehen oder zu finden.
Will legte den Kopf schief und tastete dann den Rest des Leibes ab, doch es war nur das Würgemal des Seils am ausgemergelten Leib zu finden, Spuren von Gewalt an den Handgelenken fielen ebenfalls aus.
Nachdenklich und einer inneren Eingebung folgend, entfernte er die Kleidung des Mannes und konnte verwundert feststellen, dass der Mann unmittelbar vor seinem Tode noch Geschlechtsverkehr gehabt haben musste, was ihn nun vollends verwirrte.
Der junge Arzt wollte die Autopsie fast schon beenden und ob seiner reichen Erfahrung den Todeszeitpunkt auf die letzte Nacht setzen, als er im Dämmerlicht noch eine merkwürdige Sache bemerkte: Die Haut an seiner Wange war seltsam gerötet. Er kniff die Augen zusammen und drehte den Kopf vorsichtig und in aller Würde, die er dem Toten schenken konnte, nach links und rechts, um den Einfallwinkel des Lichts zu verändern.
Und dann schauderte es ihn, denn er erkannte relativ deutlich die Abdrücke einer Hand auf seiner Wange, die aussahen, als hätten sie sich eingebrannt, da der Körper nicht mehr in der Lage gewesen war, Normalität anzunehmen, bevor der Tod eingetreten war.
Unmittelbar vor seinem Tode hatte Stutton sich augenscheinlich noch eine Ohrfeige eingefangen.
Und dann stieß Will auf etwas, das alles noch mysteriöser machte. Der verkniffene Mund des Mannes war geschlossen, wie im Todeskrampf verbissen, doch die Wangen wirkten unnatürlich aufgebläht oder in seltsamer Form. Er öffnete die Lippen und dann das schiefe Gebiss der wenigen Zähne, die ihm noch geblieben waren und fand ein mit Speichel und Sabber benetztes kleines, braunes Ledersäckchen.
Als er dieses öffnete, rieselten ihm viele kleine gelbliche Papierschnipsel entgegen...
Das Geheimnis um Stutton schien noch nicht gelöst, als Will und Doc Strider sich aufmachten, die Schnipsel einzsammeln und möglicherweise in eine Form zu bringen: http://three.flash-gear.com/npuz/puz...781&k=79286209
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Geändert von Daen vom Clan (14.09.2015 um 11:15 Uhr)
Das hohe Fiepen der Flöte und der monotone Singsang des Alten zerrten an Andreas Nerven, ließ sie kaum einen klaren Gedanken fassen. Alle Muskeln in ihrem Körper waren angespannt, sie erwartete geradezu, dass jeden Moment Zombies herbeiströmen und über den Jungen herfallen würden. Und genau das würde geschehen, wenn sie nichts tun würden, darin stimmte sie Evi zu.
"Evi, hör zu." Die Stimme der alten Schmugglerin war nicht mehr als ein Wispern, aber jedes Wort betonte sie deutlich und klar, während sie die junge Frau eindringlich anschaute, insbesondere die starken Oberarme musterte. Die würden sicher nützlich werden. "Schleich dich nach draußen, bis du einen Schuss hörst, dann rennst du los. Ich werde von hier aus versuchen, den Kultistenbastard umzulegen - falls ich es nicht schaffe, bist du dran." Andreas Hoffnung war, dass er dann noch zu sehr von ihren Schüssen abgelenkt sein würde und Evi ihn kalt erwischen könnte. Der Plan stieß offenbar auf Zustimmung, denn Evi nickte. "Dann kümmern wir uns um den Jungen. Und wenn du Zombies siehst", ihr Griff um den Arm des Mädchens wurde eine Spur fester, "siehst du zu, dass du Land gewinnst. Mit oder ohne den Jungen." Die letzten Worte fielen ihr schwer, denn selbst nach zwanzig Jahren in einer postapokalyptischen Welt war es nicht leichter geworden, die Hilflosen zurückzulassen, um das eigene Leben zu retten. Kein bisschen. Selbst wenn es sein musste, weil sonst keine Möglichkeit bestand, irgendjemanden zu retten.
Andrea hatte den Eindruck, dass Evi gegen diese Anweisung protestieren wollte, doch sie würgte sie ab, indem sie mit starrem, kühlen Blick den Kopf schüttelte und stumm eine Handgeste in Richtung des Eingangs machte. Noch während Evi davonhuschte, drehte sie sich wieder um, musterte die Szene und legte gleichzeitig die Hand an die Waffe. Ihre treue, alte Pistole, die sie schon länger begleitete als jeder Reisegefährte. Und ihr mindestens schon so oft das Leben gerettet hatte. Leise nahm Andrea sie in beide Hände, legte einen Finger an den Abzug. Ruhig und routiniert waren ihre Bewegungen - das Produkt zahlreicher Jahre des Kämpfens, des sich Durchbeißens, des Überlebens. Sie hatte oft genug in solchen Situationen gestanden, um kein Mitleid mehr zu empfinden, um das Gefühl von Unbehagen und Übelkeit in ihrer Magengrube auszublenden und die Waffe gegen einen lebendigen Menschen zu richten, wenn es sein musste. Und selbst wenn sie Vorbehalte gehabt hätte... spätestens als ihre kalten Augen ein weiteres Mal flüchtig den ohnmächtigen Jungen streiften, hätten sich diese in Rauch aufgelöst. Wie alt mochte er sein? Fünfzehn, sechzehn? Siebzehn vielleicht? Zu jung, viel zu jung um irgendetwas getan zu haben, womit er das hier verdiente.
Grimmig visierte Andrea den Kultisten an. Sie war bereit, seinen Kopf in ein Küchensieb zu verwandeln. Sie konnte ohnehin ein neues gebrauchen, ihr altes rostete schon.
[OOC: a) Mann angreifen
Evi - Raufbold, Terrain: Sümpfe
Andrea - Schütze, Terrain: Ruinen]
Geändert von Zitroneneis (14.09.2015 um 11:42 Uhr)
Lisa schaute ziemlich verdrießlich drein, als sie von der mehrfach gebrochenen Achse erfuhr. Hier wurde eindeutig handwerkliches Talent gebraucht, welches sie leider jedoch nicht besaß. Fragend blickte sie zu Alfons hinüber, welcher jedoch ebenfalls relativ ratlos erschien.
„Oh je…“ Lisa verzog den Mund und zog ihre Stirn in Falten. „Vermutlich werden wir hier nicht viel helfen können, außer in Shengs Hope Bericht zu erstatten und jemanden zu schicken, der sich damit auskennt.“ Mum Perlmutter sah sie zweifelnd an. „Hatte ich wohl doch nicht so unrecht mit meiner Einschätzung. Seid wohl doch Waschlappen, was?!“ Lisa senkte ihren Kopf, irgendwie fühlte sie sich ertappt. Hatte sie mit ihren Zweifeln, ob sie bei der Expedition zur „Rettung der Welt“ überhaupt nützlich war, doch Recht gehabt? Und während sie noch überlegte, was sie tun könnte, um die Situation hier zu retten und die aufgebaute positive Stimmung nicht zu zerstören, kam ihr Al zu Hilfe. „Werte Perlmutter. Wir beide hier mögen zwar nicht die Richtigen sein, um die Achse zu reparieren, dennoch sind wir nicht umsonst gekommen. Immerhin kennen wir nun das Problem und wissen, womit wir genau helfen können. Und in der Siedlung haben sich zahlreiche mutige Männer und Frauen zusammen gefunden, deren Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen ruhen. Ich persönlich werde dafür sorgen, dass sich der beste Handwerker aus ganz Shengs Hope sogleich auf den Weg macht.“ Al mochte ein wenig übertreiben, aber so ganz Unrecht hatte er ja nicht. „Und mit den Tieren kann ich möglicherweise auch helfen. Ich habe da ein ganz gutes Händchen“ fügte er nach einer kurzen Atempause mit einem Blick auf Igor hinzu.
...
Bewundert und mit einem leichten grinsen auf den Lippen drehte sich Lisa zu Alfons herum, nachdem sie sich vorerst von Mum Perlmutter verabschiedet hatten. „Hey Al, da hast du ja ganze Überzeugungsarbeit geleistet!“ Al lachte zurück „Ja, in Zeiten wie diesen muss man sich schließlich irgendwie zu helfen wissen. Und wenn du sie nicht mit Stärke besiegen kannst, dann quatsch sie halt tot. Also im übertragenen Sinne natürlich.“ – „Das hast du auf jeden Fall gut gemacht“ lobte sie ihn und wollte ihm anerkennend auf die Schulter klopfen, zog ihre Hand dann aber kurz vorher doch wieder zurück. Wie würde das denn aussehen?
Als sie Shengs Hope erreich hatten, stellten sie fest, dass Sheng, Wingman und die anderen ihren Treffpunkt inzwischen von vor der Bar in selbige hinein versetzt hatten. „Na, dann werd ich da wohl doch mal hinein gehen“ sagte Lisa leise, mehr zu sich selbst als für irgendwen bestimmt. Im Dusty Derrecks suchte sie sogleich Sheng auf, welcher mit einem halben Teller Suppe in der Hand ein wenig hilflos und verwirrt da stand und sich suchend umblickte. „Hchm…“ räusperte sie sich leise. „Bürgermeister, entschuldige, aber wir bringen Neuigkeiten von der Karawane“
Wundervoll.
Sie werden auf eine Reise wegen einem alten, eingeweckten Mann gehen und dabei altes, eingewecktes Zeug mampfen.
Wirklich wundervoll.
Das waren die Momente, in denen sie die Erweiterung ihrer Speisekarte wirklich nicht bereute.
Sich allerdings so vollkommen auf ihre Delikatesse zu versteifen, wie die mutmaßlichen Untoten hinter der zugebretterten Tür, wäre auch zu monoton gewesen. Beilagen sollte man nie verachten.
"Geh nach oben und schieb dort Wache, falls irgendwer oder -was uns einen Besuch abstatten will. Ich schau mich hier um und möchte mich im Fall lieber auf eine Richtung konzentrieren können."
"...!"
Sie sah die Sprachlose durchdringend and, bis diese entnervt umdrehte und sich auf den Weg nach oben machte.
Schnell zog Léo ihre Machete, man weiß ja nie und begann, den Keller noch einmal gründlich zu durchsuchen, besonders, ob der mutmaßliche Feueranzünder noch funktionierte, noch etwas von dem wohl verschüttetetn Benzin vorhanden war, dass man anzünden könnte und allgemein die Tür. Zum Schluß hämmerte sie gegen die Tür und ruft "Hallo?" Es waren wahrscheinlich nur ein paar wandelnde Tote, aber es wäre nicht das erste Mal, dass irgendjemand auf kränkere Gedanken gekommen war.
Als Leo endlich alleine war, durchsuchte sie den Keller weiter, konnte jedoch außer einigen rostbedeckten Gartenwerkzeugen und einer Tiefkühltruhe nichts weiter entdecken. Bei Letzterer war der Strom natürlich seit Ewigkeiten ausgefallen und der Schimmel musste sich dort drin als Pilzgeflecht bereits tummeln.
Das Benzin der Kanister, die vor der Tür standen, waren leer und auch vom Zahn der Zeit massiv zerstört. Doch sie konnte in einem der Regale zwei weitere Kanister finden, die unversehrt und gefüllt wirkten.
Das Feuerzeug würde möglicherweise noch einmal, zweimal eine kleine Flamme erzeugen können.
Und als sie an die Tür hämmerte und rief, hörte und vernahm sie, wie sich dahinter etwas regte. Ein leises Schaben war zu hören, wie von unzähligen kleinen Knochen, die über Betonboden gescharrt und gezogen wurden. Gefolgt von leisem Kratzen am Holz der Türe und dem unverkennbaren Geräusch von schnappenden Kiefern. Es klang, als wären nicht wenige der Untoten hinter der Tür gefangen.
Ein Angriff auf Diese oder selbst nur das Öffnen der Tür musste wohl überlegt sein und konnte sich bei einem unbedachten Vorgehen schnell in einen Kampf ohne Chance verwandeln.
Wird die Tür geöffnet, muss die RP-Beschreibung stimmen und kreativ sein, da sonst hohe Mali bei einer Kampfprobe drohen.
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Leise fiepte die Melodie noch immer, dann nahm die Gestalt die Flöte von den Lippen und begann wieder den leise monotonen Singsang.
Und der gefangene Junge schlug die Augen auf und blickte voll Entsetzen auf den Kultisten vor ihn. Andrea war klar, dass er - sollte er nun schreien - noch deutlich mehr Untote würde anlocken und sie alle dem Tode oder Schlimmerem überantworten...
Andrea legte auf den Mann an und hatte im Grunde ein perfektes Schußfeld. Sie ahnte, dass Evi irgendwo in den Büschen sein würde, bereit, auf ihr Zeichen zu warten. Doch ihr war auch klar, dass ein Schuß sehr bald schon weitere Untote anlocken würde, es musste also schnell gehen und perfekt aufeinander abgestimmt sein.
Ihr Atem verflachte sich und sie zielte genau. Sie ließ sich Zeit mit dem Schuss, während die Welt um sie herum leise wurde, dann vollendes stillstand. Das Zirpen verschwand und wurde leiser, das allgegenwärtige, fast fröhliche, Glucksen des Wassers trat in den Hintergrund.
Andrea hielt den Atem an und ihr Finger krümmte sich um den Abzug...
Die rothaarige Taucherin tat das, was sie am besten konnte, sie schwamm. Hinten aus der Kirche, um nicht in das Blickfeld des Feindes zu gelangen, durchschwamm sie so langsam und mit all ihrer Erfahrung den Weg zum Strand, dessen Erde wieder dichter wurde, ohne groß etwas aufzuschrecken. Und dann lag sie im Uferschlamm, der nach Algen und Muscheln und Brackwasser roch, für sie nicht unangenehm. Ihre Haut war mittlerweile komplett dunkel und schwarz durch den feuchten Schlamm des Ufers und ihre Tarnung somit perfekt. Sie erkannte den Kultisten genau, ebenso sein Opfer und wartete nur auf den Schuss, die Beine permanent angespannt, bis diese zu zittern begannen.
Und dann durchschnitt ein Schuss die Stille, Evi rannte los, sie sprintete, wie noch nie zuvor in ihrem Leben und Schlamm spritzte hinter ihr in die den Sumpf, als sie sich explosionsartig in Bewegung setzte. Hart schlug ihr Herz in ihren Rippen, als sie ihren adrenalingeschwängerten Leib nach vorne schnellen ließ und auf den Jungen zu hielt. Sie sah, wie der Kultist getroffen wurde, mehr am Hals als am Kopf und während sie an Tempo aufnahm und sich den Beiden näherte, erkannte sie mit unglaublicher Präzision und der Genauigkeit des Moments, dass der Schuss die Kutte durchschlug, doch kaum Blut spritzte, es schien, als würde fast nur gelblicher Staub aus der Wunde austreten und dann drehte sich der Angeschossene in aller Seelenruhe um und die Taucherin blickte in eine goldene Maske, die der Mann trug, sie war stark akzentuiert und zeigte das aufgerissene Maul eines Untoten. Und die Spitze des Hirtenstabes zeigte genau auf ihre Körpermitte und würde sie durchbohren, sollte sie nicht abbremsen...
Ergebnisse der Probe via PN... Sorry für das Ergebnis
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Sheng stand mit dem Teller Suppe da und starrte noch immer auf die Stelle, wo er Haile verlassen hatte. Als Lisa ihn dann ansprach und von der Karawane berichtete, erhellten sich seine Züge sofort und er schloß dankbar die Augen, als hätte er sich nach guten Nachrichten gesehnt.
"Das war gute Arbeit, ich bin froh, dass ihr wohlbehalten wieder da seid." Er nickte ihr zu und stellte den Teller mit den Suppenresten ab. "Soll ich dir und Al ein wenig zu essen organisieren? Ihr wollt doch nicht abermals ausrücken, ihr müsst und solltest euch einmal ausruhen, ihr habt Großartiges erreicht. Gerade bei Perlmutter weiß man nie, woran man ist, sie ist sehr misstrauisch ab und an."
Er lächelte ein ehrliches und warmes Lächeln in Richtung Lisa und zeigte Wingman einen "Daumen hoch", was Diesen veranlasste, ein weiteres Fähnchen zu setzen. "Wir nähern uns an, wir nähern uns an.", schmunzelte er und wischte sich vorsichtig die suppenbefleckten Finger mit einem Tuch sauber.
Geändert von Daen vom Clan (14.09.2015 um 12:08 Uhr)
Wills Gehirn fing sofort an auf Hochtouren zu arbeiten. Es war ein wenig makaber wie er da neben der Leiche des alten Stutton hockte und zwischen dieser und den riesigen Mengen Unrat anfing die Schnipsel zusammenzuführen. Seine Finger huschten über den Boden und hin und wieder war ein genervtes Grummeln zu hören.
"Ne ne das muss da nicht hin."
Will wurde aus seinen Gedanken gerissen als Doc Strider zum wiederholten Male etwas vollkommen offensichtliches Einwarf. Natürlich wollte dieser nur helfen doch Will musste sich konzentrieren. Das Papier war schon leicht angeweicht und die Tinte war an einigen stellen verschwommen, so dass es ihm schwer fiel die Linien genau zu erkenn. Er rückte seine Brille zurecht und arbeitete weiter. "Bitte, Doc. Stellen sie sich da rüber, sie stehen mir im Licht oder seien sie wenigstens leise."
Langsam ergab sich ein Bild vaus den unzähligen kleinen Papierschnipseln.
"El elegido..."
Will wischte sich den Schweiß von seiner Stirn. Es war unglaublich heiß und stickig. Er atmete tief ein und wünschte sich Striders Atemmaske auf sein Gesicht. Er wollte sich gar nicht vorstellen was er hier alles in seine Lunge beförderte. Der Geruch von Kot stieg ihm vwieder in die Nase. Wie traurig, Stuttons Körper musste sich nach seinem Tod selbst entleert haben. Angewiedert verzog Will sein Gesicht und richtete seine Konzentration wieder auf das, was sich jetzt eindeutig als ein Bild darstellte. Es schien eine Art Kasten zu sein. Links und rechts davon war etwas gezeichnet, was sich entfernt als Blitze oder wtwas ähnliches identifizeiren ließ. Unter dem Kasten waren kleine Gebäude und ein Zelt eingezeichnet und über all diesem stand ein Satz auf Spanisch, wie Will erkannte.
'El elegido ha aumentado!'
Will legte seine Stirn in Falten. Er hatte auf der Flucht vor den Untoten viele Menschen kennengelernt die viele unterschiedliche Sprachen gesprochen haben und hier und da etwas aufgeschnappt oder von diesen Leuten gelernt. Das letzte mal, das er aktiv Spanisch gesprochen hatte war allerdings schon sehr lange her.
Er winkte Strider zu sich heran. "Schauen sie sich das an."
[OOC: Probe Sprachgenie um den Satz lesen zu können]
Frank legte den kleinen in Thomas ehemaliges Kinderbettchen, wo er, für den Moment, friedlich schlief. Dann nahm er Silvia in den Arm und hielt sie so für einen Moment. Mach dir keine Sorgen, alles wird gut. sagte er in langsamer, beruhigender Tonlage. Wir haben noch immer alle Herausforderungen bestanden und an dieser einen wird es nicht scheitern. versuchte er ihr Mut zuzureden. Als er sich wieder von ihr löste, schenkte er ihr noch ein lächeln. Was Lanchester anbelangt denke ich, dass er einfach mit der Situation überfordert war. Er wusste nicht genau was er mit dem Kind machen sollte und wie du schon sagtest, es war sicher auch sehr schlimm fpr ihn, die Mutter zurück zu lassen. erklärte er Silvia und warf einen Blick auf Thomas. Sie würden ihm noch erklären müssen dass er nun auch einen Bruder hatte. Das Konzept des Adoptierens würden sie sich für ein anderes mal aufheben müssen.
So Schatz, sagte er nach ein paar Minuten. Ich muss jetzt weiter an meinem Fall arbeiten, den ersten Teil habe ich schon gelöst. Die gestohlene Munition ist wieder da. Zuvor jedoch gehe ich noch zu Sara um sie um Hilfe zu bitten. erklärte er ihr, bevor er sich auf den Weg zu Saras Wohnung machte.
Bei Sara angekommen, klopfte er an und wartete, bis er ein Herein hörte, bevor er eintrat. Hallo Sara, ich hoffe deinem Bein geht es wieder besser. begrüßte er sie, bevor er, sich etwas unwohl fühlend, zur Sache kam. Ich weiß nicht ob du schon davon gehört hast aber auf Cletus Farm haben sie ein Mädchen als Sklavin gehalten und Will hat ihren Sohn zur Welt gebracht. Lanchaster hat dann ihren Sohn gerettet und sie selbst auf ihre Bitte hin zurück gelassen. Den Jungen hat er dann Silvia gegeben und sie und ich haben uns dann entschlossen ihn zu adoptieren und ihn mit Thomas zusammen großzuziehen. Wir nennen ihn wohl Robert. Nur... die Tatsache das ich jetzt weggehe stellt uns vor das Problem das Silvia beide Kinder allein ernähren muss und wir uns nicht sicher sind, ob wir das einfach so schaffen bis ich wieder da bin. Daher wollte ich fragen, ob du Silvia helfen könntest, in dem du ihr etwas leichtere gut bezahlte Arbeit gibst oder dergleichen. Frank fühlte sich wirklich nicht wohl dabei, so um hilfe bitten zu müssen aber was sollte er anderes tun?
Doc Strider unterdessen sah zu wie Will das Puzzle löste und dies schließlich auch relativ schnell schaffte. Er selbst hätte es wohl genauso schnell geschafft, aber etwas selbst zu tun war schließlich immer etwas anderes als einfach nur dabei zuzusehen. Was soll das darstellen? Adams Sarg? fragte sich Doc Strider selbst laut, als Will fertig war und Platz machte, damit er den Text übersetzen konnte. Gut, ich versuche es mal, es kann nur sein, dass mein Spanisch recht eingerostet ist. sagte Doc Strider und sah sich den Text genau an. 'El elegido ha aumentado!' murmelte er dabei den Text
Doc Strider: Sprachgenie um den Satz zu übersetzen.
Evi fühlte sich wie im Rausch der Sinne. Sie hörte ihren gehetzten Atem, roch den Duft von labbrigen Algen, sah im Blitzen der Sonne eine Klinge...
Zum Abbremsen war es fast zu spät, deshalb änderte die Taucherin den Plan und verlagerte all ihr Gewicht nach hinten. Sie wollte sich absichtlich fallen lassen und mit dem Schwung vielleicht sogar noch den aus der Nähe furchteinflößenden Kultisten mitreißen, ohne seine Klinge jemals zu berühren. Doch sie hatte ihre Geschwindigkeit etwas überschätzt, weil der Boden hier trockener war, als noch Schritte zuvor. Also kam sie halb liegend direkt vor dem Mann zum Halten, der sie durch die groteske Maske ohne erkennbare Regung anstarrte. Langsam, als müsste er erst verarbeiten, was geschehen war, hob er nun seinen Hirtenstab und machte Anstalten, der Frau unter sich mit einem gezielten Schlag auf den Kopf ein Ende zu bescheren. Mit Leichtigkeit rollte Evi sich weg, sah aber Zentimeter von ihr entfernt, wie die Klinge mit solch einer Wucht in den Boden einschlug, dass die Erde spritzte, als wäre sie puffige Watte. Beflügelt durch leichte Angst, die bei dem Anblick in ihr aufstieg, trat die Taucherin nun mit voller Wucht gegen das Schienbein des Mannes. Doch wieder schien ihn dies nicht zu beeindrucken, und er verlor zwar kurzzeitig das Gleichgewicht, drehte sich schließlich aber in aller Ruhe in die Richtung seiner Gegnerin und hob erneut seine Waffe, die nun mehr an ein Henkersbeil, als an einen Stab erinnerte.
***
Die Realisierung, dass es sich hier unmöglich um einen Menschen handeln konnte, sickerte schnell durch, eigentlich schon genau in dem Moment, als der Schuss den Kultist traf und alles andere als die erwünschte Wirkung zeigte. Kaum Blut, kein Anzeichen von Schmerz. Nicht einmal ein erschrockenes Zusammenzucken. Man hörte immer wieder davon, dass neue Arten von Untoten auftauchten, aber das hier...
"Fuck!", knurrte Andrea, nachdem die Kugel Ziel knapp verfehlt hatte, und zwang sich, ruhig auszuatmen, obwohl Adrenalin durch ihre Adern schoss und ihre Lungen danach schrien, immer schneller und immer mehr Luft einzusaugen.. Panik war in solchen Momenten der größte Feind. Ruhig bleiben. Schnell handeln, präzise. Sie konnte sehen, wie Evi von der anderen Seite angerannt kam und sich sichtlich bemühen musste, nicht aufgespießt zu werden. Dann geriet sie auch schon in den direkten Kampf mit dem Kultisten, der unbeeindruckt von ihren Schlägen weiter gegen sie kämpfte. Was unglücklicherweise auch verhinderte, dass Andrea aus ihrem Versteck heraus einen sauberen Schuss abfeuern konnte.
Fluchend, und so schnell es eben möglich war, kletterte sie durch die Fensteröffnung nach draußen. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde vom Geschehen abgelenkt, als ihr Hemdsärmel sich an einem scharfkantigen Rest der Fensterscheibe verfing. Erneut stieß sie einen leisen Fluch aus, und zerrte hektisch ihren Arm nach vorne, bis sie das leise Geräusch reißenden Stoffs hörte - und den Schmerz eines Schnittes spürte. Davon ließ sie sich jedoch nicht beirren, sie hatte genügend wertvolle Sekunden verloren. Vorwärts preschte sie, bis sie etwas seitlich hinter dem Kultisten zum Halt kam, der nun erneut seinen Stab hob und gegen Evi richtete.
Andrea verlor keine weitere Zeit, sie zückte erneut ihre Waffe. Ihre Hände zitterten nun doch leicht, ihr Atem ging schwer und sie war sich bewusst, dass durch einen kleinen Fehler ihre Verbündete getroffen werden könnte. Dass eine winzige Unachtsamkeit sie alle in ein frühes Grab befördern würde. Der Lauf der Pistole war auf den Kultisten gerichtet, als dieser seinen morbiden Stab auf die junge Taucherin niedersausen ließ. Zwei Kugeln, gleich hintereinder zerteilten die Luft und flogen auf den Gegner zu, aber noch ehe sie sehen konnte, wo sie einschlugen, wusste Andrea, dass sie ihr Ziel erneut verfehlt hatte...
***
Zwei laute Schüsse preschten durch die Luft, und Evi zuckte vor Schreck zusammen, weil sie überraschend nahe abgefeuert worden waren. Im ersten Moment schien nichts passiert zu sein, aber dann folgte die Taucherin dem Blick der dunklen Maskenaugen, die auf den Boden gerichtet waren. Andrea hatte mit einer Kugel direkt den Arm des Kultisten getroffen - genauer gesagt das Handgelenk, und durch die Einwirkung hatte er seinen Stab fallen gelassen. Und als er sich, immer noch ohne jegliche Schmerzen, nach seiner kostbaren Waffe bücken wollte, trat Evi ihm so fest es ging mit beiden Beinen in die Brust, wodurch der Mann nach hinten in Richtung des Baumes geschleudert wurde. Fast hätte die Taucherin einen Blick auf den Jungen geworfen, der zum Glück bisher keinen Mucks von sich gegeben hatte, aber es war keine Zeit, sich jetzt um ihn zu kümmern
Sie stürzte sich wie ein Tier auf den Kultisten, war augenblicklich auf seinen Oberkörper gesprungen, um irgendwie an seinen Kopf zu gelangen. Das musste doch seine Schwachstelle sein. Also packte sie sein Haupt und versuchte in schierer Verzeiflung, es so hart wie möglich an den Boden zu schlagen - immer und immer wieder. Schwarze Tropfen aus Schlamm und Schweiß verteilten sich auf der goldenen Maske, die Evi beinahe hämisch anzustarren schien. Und dann merkte sie, wie sich der Körper unter ihren Beinen bewegte, bereit, sich jeden Moment wieder aufzubäumen.
"Andrea!!", brüllte Evi, als der Kultist sich mit schierer Leichtigkeit aufrichtete und die Taucherin nun unter sich zu begraben schien - eine Hand schlang sich kräftig um ihren Hals und drohte ihr die Luft abzuschnüren.
Nur schattenhaft registrierte Evi, dass jemand herbei eilte, während sie sich fragte, ob die Augen aus der Maske das letzte waren, was sie je sehen würde.
Aber Andrea hatte nun endlich eine Gelegenheit, ohne großes Risiko auf den Kultisten zu schießen. Als er nun mit stoischer Ruhe, als hätte er alle Zeit der Welt, die Taucherin würgte, legte sie die Waffe an seine Schläfe und drückte ohne ein weiteres Wort ab.
"Glaubst du, das wars?", fragte Evi besorgt, nachdem sie sich unter dem Körper des Mannes, der sich nun nicht mehr regte, hervorgekämpft hatte. "Oder steht er gleich wieder auf?" Andrea zuckte mit den Schultern und hob den Hirtenstab auf. "Wir sollten nicht bleiben, um es herauszufinden. Uns läuft die Zeit davon." Sie machte sich mit der Klinge an den Fesseln des Jungen zu schaffen, der nun leise vor sich hinwimmerte. Aber Evi starrte weiterhin auf den Kultisten. Irgendwie wollte sie schon wissen, was sich unter der gruseligen Maske verbarg. Und das Ding würde auch ein super Souvenir abgeben.
Sara blickte Frank lange und nachdenklich an und dann betrübt zu Boden.
"Frank...", sie seufzte "Ich weiß es unglaublich zu schätzen, was du für die Siedlung tust. Aber ich kann und darf Niemanden bevorteilen. Es gibt so einige Mütter in der Siedlung, so Viele, die so Vieles verloren haben."
Trotz der vernünftigen Argumente, schien Sara ähnlich dogmatisch und unflexibel im Denken zu sein wie Wingman. Es war ein Wunder, dass sich die Beiden eher schlecht verstanden.
Sie schüttelte leise den Kopf und blickte ihn entschuldigend an.
Ooc: Vielleicht könnte Jemand mit einem sozialen Talent noch einmal mit Sara reden?
In der Zwischenzeit waren Doc Strider und Will komplett auf das kleine Stück Papier fixiert, dass sie auf einer der dreckigen Kisten in Stuttons Turm zusammensetzten. Und langsam ergab das Bild einen Sinn, die Schrift, obschon schwer zu lesen, war nun zu erkennen und sie starrten beide angestrengt darauf.
"Der Auserwählte ist auferstanden." sagten dann Beide gleichzeitig und sowie aus einem Munde laut vor sich hin, den Blick starr auf das Pergament gerichtet.
Und doch wirkte es eindeutig, wie nicht von einem Muttersprachler verfasst, die Botschaft jedoch war ohne Zweifel besorgniserregend.
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Geändert von Daen vom Clan (14.09.2015 um 13:01 Uhr)
Muertos, wie sie vermutet hatte und noch dazu ein ganzer Haufen davon.
Wenn sie also nicht zum lang ersehnten Imbiss für die Vergammelten werden wollte, musste sie erfinderisch werden. Denn die Neugier, was sich in dem Raum abgesehen schlecht riechenden und recht mobilen Leichen noch verbergen mag, ist übergroß.
Gott seid Dank hatte sie noch volle Benzinkannister und ein paar alte Gartengerätschaften gefunden, die ihr helfen könnten. Auch die Regale an sich und die sperrige Kühltruhe könnten sich als sehr nützlich erweisen.
Die kleinen Fenster öffnete sie mit einigem Strecken bereits für den Fall, dass sich ihre Brandstiftungsidee als sinnvoll erwies. Aber noch viel wichtiger war es im Moment, etwas frische Luft in das muffige Gemäuer zu bekommen, denn es würde wohl gleich noch viel schlimmer werden. Sie kramte einen starkes Tuch aus Álvaro, dass sie sich als Mundschutz umband, ehe sie die Kühltruhe öffnete, um nachzusehen, ob sich noch etwas Verwertbares als Ablenkung für die Zombies finden ließ (wie abgepacktes Fleisch). Im Moment wollte sie keine Möglichkeit ausgelassen haben.
Frustriert kaute Frank auf seiner Unterlippe herum, als er Sara wieder verließ. Es war wahrscheinlich eine gute Idee, jemand nocheinmal mit ihr reden zu lassen, der sich besser mit Worten auskannte als er selbst. Sara war eine gute Frau, das wusste er ganz genau. Nur war es manchmal ein bisschen schwierig mit ihr. Andrea war wahrscheinlich die richtige dafür aber diese war gerade außerhalb des ortes. Eine andere gute Option war Eryn, sie konnte sehr gut mit Menschen umgehen. Vielleicht würde sie ihm helfen können. Also machte er sich auf die Suche nach ihr und er fand sie, als sie die Siedlung betrat. Hallo Eryn, ich bräuchte deine Hilfe um Sara zu überzeugen... sagte er und erklärte ihr die Situation ungefähr so, wie er sie schon Sara erklärt hatte und merkte dann schlussendlich, dass er nicht er einzige mit Problemen hier war. Alles okay Eryn? fragte er sie schließlich
Irgendetwas musste Stutton gewusst haben, soviel war schoneinmal klar. Diese Zeichnung war nicht so jung. Vielleicht hatte er einmal etwas mitbekommen oder hatte generell mehr gewusst als es den Anschein gehabt hatte? Doc Strider jedoch wusste es nicht genau. Er war noch nicht lange genug hier um das genau zu wissen aber vielleicht wusste Sheng ja mehr. Er war von allen anscheinend am besten über die Sache informiert, zusammen mit einigen wenigen anderen. Er würde es vielleicht machen. Will, ich schlage vor, wir zeigen dieses 'Puzzel' hier Sheng, er weiß möglicherweise mehr über die ganze Angelegenheit hier.
Leo hatte gottlob ihren Mund geschützt, denn als sie den schweren Deckel der typisch amerikanischen - also riesigen -Külhtruhe anhob, stoben ihr Wellen von schwärmenden Fliegen entgegen. Sie erkannte, dass die gesamte Truhe befallen war von Schimmelpilz, der sich dort in riesigen Bahnen ausgebreitet hatte und die Truhe fast wie ein morbides Himmelbett wirken ließ.
In der Mitte, vollkommen von Maden zerfressen, mehr Skelett als Haut, lag die Leiche eines Hundes, wie Leo erkannt.
Darauf ein vollkommen dreckiger Umschlag, der ebenfalls ein wenig am Leichnam klebte und früher einst mit pinken Herzen verziert gewesen sein musste.
Neugierig öffnete Leo ihn und entzifferte mit dem verbliebenen Wissen eines Mädchens, das früher lesen gelernt hatte:
Zitat
Lieber Dad, liebe Mum,
wenn ihr das hier lest, bin ich wahrscheinlich schon weg bei Aunt Lynn. Ich wollte Chelseas Geburtstag nicht ruinieren, also bin ich abgehauen.
Ihr hättet mir nie verziehen, dass Damian Lili erschlagen hat. Aber er musste es tun!! Er war trotz seiner fiesen Krankheit bei mir wegen der Tanzübung für die Promnight und Lili hat ihn die ganze Zeit angeknurrt und nach ihm gebissen. Damian wurde dann so wütend, wie ich ihn vorher nie erlebt habe und hat Lili erschlagen. Es tut mir alles so leid, deswegen habe ich den Hund versteckt und werde mit ihm nach Maine fahren. Bitte macht euch keine Sorgen, Damian ist ja bei mir und beschützt mich.
Eure euch liebende Tochter Chastity
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Mit etwas Glück ließe sich der Leichnam des Hundes vielleicht als Köder verwenden, doch an sich war er schon stark verwest.
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Geändert von Daen vom Clan (14.09.2015 um 13:27 Uhr)
Das war nun wirklich das Letzte, was die Halbmexikanerin erwartet hatte. Einen treuen Hund zu töten war ja mal so ziemlich unterste Schublade. Mögen die beiden dafür elendig verreckt sein. Lilis Überreste könnten aber mit etwas Glück noch gutes Futter für die Zombies sein- für eine kleine Weile.
Sie rief die Teenagerin zu sich, empfahl ihr aber vorher, den Mund und die Nase zu bedecken. Ein Husten und Würgen hörte sie hinter sich, als sie an die Tür getreten war und sich daran machte, das oberste Brett abzulösen.
"...?"
"Ich werde nur den Teil oberhalb des oberen Scharniers der Tür entfernen, die Untoten haben da keine gute Handhabe und die Tür hält höchstwahrscheinlich weiter stand. Hilf mir dann gleich mal bitte mit ein paar Regalen und der Kühltruhe, ja?“
Das Brett löste sich ab und sogleich machte sich Léo daran, vorsichtig den von ihr beschriebenen Teil der Tür mit der Machete wegzuschlagen, ohne zuviel Schaden anzurichten.
Das Stöhnen war nun deutlich lauter zu hören und auch einige vermoderte Hände lugten durch den größeren Spalt (etwa 20-25 cm), doch die Tür hielt weiter stand soweit. Mit einigen Machetenhieben trennte sie zu vorwitzige Hände von ihren Untoten Besitzern. Das könnte tatsächlich recht unfallfrei klappen, wenn sie nicht zu übermütig würde.
Mithilfe ihrer stummen Begleiterin verschob sie zunächst eines der Regale gut einen Meter vor die Tür, einige Kerben wurden in beide Seiten mit der Machete geschlagen, dann zunächst ein weiteres schräg dagegen, so dass es den Weg zur rechten Seite hin blockierte, aber gleichzeitig einen schnellen Aufstieg bot. Durch die Kerben verkeilten sich die Regale ganz passabel. Damit das „schräge“ Regal unter der Belastung eines Menschen auf Dauer nicht abrutschte, rückten die beiden Frauen die Kühltruhe unter Stöhnen dagegen. Versuchweise kletterte Léo das Regal empor und probierte, wie standfest diese Konstruktion war und sie erwies sich als recht solide. Auch hatte sie den gewünschten Zugang zum und Einblick in die selbstgeschaffene Öffnung. Der Raum dahinter lag erwartungsgemäß im Dunkeln, doch sie konnte ausmachen, dass sich in der Tat eine Menge lebende Tote darin befinden mussten.
Einige abgehackte Hände später kraxelte sie wieder nach unten, um die Gartengeräte und das Benzin ranzuschaffen. Den grobzinkigen Rechen und die Gartenhacke spitze sie am Stielende an und verkeilte sie zwischen Frontregal und Tür für etwas mehr Stabilität der Letzteren und einiger aufgespießter Untoter, sollten diese doch die Tür aufbersten können. Ein weiteres Regal wird dann zur vollkommenen Barrikade von der anderen Seite dagegen geschoben und verkeilt, dann noch zwei zu den aufrechten Seiten hin zur Verstärkung.
"Danke, den Rest schaffe ich denke ich allein, schieb draußen weiter Wache oder was auch immer Du willst.“
"...?"
"Hey, mein Plan ist super. Zuerst hacke ich möglichst allen Zombies ihre Hände ab, wenn nicht schon geschehen, das sollte sie ziemlich einschränken. Dann nehme ich Lili“, sie deutete zum Hundekadaver ,"und schmeiße sie soweit in den Raum hinein wie möglich, dass lenkt sie hoffentlich ab. Je nachdem kann ich mir die Zombies vereinzelter herlocken oder muss eben weiter mit allen von oben klarkommen. Im ersten Szenario watscheln sie zu Lili und ich nehme diese improvisierte Fackel...“ dabei bricht sie den verrosteten Spaten entzwei, umwickelt ein Ende mit einem Stück ihres primitiven Atemschutzes und tränkt es in Benzin „.. die ich dann an einen strategisch günstigen Punkt platziere, um etwas mehr Einblick in den Raum und die Anzahl meiner Gegner zu bekommen. Ansonsten muss ich sie so werfen. In jedem Fall nehme ich dann diese formschöne Forke und spieße den Vergammelten da drin nacheinander die Köpfe auf. Im schlimmsten Fall schaffen sie es durch die Tür, dafür habe ich die Barrikade, die mir etwas Zeit gibt, trotzdem mit ihnen fertig zu werden und wenn alles nichts hilft...“ Sie greift sich einen der vollen Benzinkanister und verteilt den Inhalt über die Barrikade und den geschaffenen Schutzraum darüber
„dann fackel ich die Bude hier ab und halte sie so hoffentlich lang genug auf, um rauszukommen und mich oben einzeln um sie zu kümmern.“ Die Jüngere schüttelte den Kopf und ging nach oben, nicht ohne ihr vorher den Vogel zu zeigen. Soviel Aufhebens wegen vielleicht nichts war nun wirklich bescheuert und vielleicht hatte sie Recht.
Aber Léo war fest entschlossen und machte sich daran, ihren Plan in die Tat umzusetzen