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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 1 - "Wave Shengs Hope Goodbye"

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Sie erlaubte den beiden Leibwächtern, die zu ihr eilten, ihre Hände zu nehmen, würdigte sie aber keines Blickes. Sofort traf ihr Blick den von Morris. Dieser sollte wissen - oder glauben -, dass sie nur für ihn gekommen war. Natürlich war sie nur für sich gekommen. Für ein wenig Luxus und eine angemessene Belohnung.

    Kaum erreichte sie den breit lächelnden Morris, warf sie einen Blick über die eigene Schulter hinweg, zurück zu den beiden Jungen, die ihm als Personenschutz dienten. "Irgendetwas, das die Gäste des Dusty Derrecks nicht bekommen würden!", beantwortete sie seine Frage. "Und vielleicht... ein wenig Zweisamkeit. Ich bin es doch wert, deine Äffchen wegzuschicken, nicht? Oder hast du etwa Angst vor mir?" Sie gestattete nicht jedem, was sie dem Luxus liebenden Mann gestatten würde.

    Morris bedeutete seinen Leuten, das Beste heranzuholen, dass er besaß. Und dann schickte er sie weg, um der 25-Jährigen ihren Wunsch zu erfüllen. Sein Blick war schon lange neugierig. "Und wie willst du die Zweisamkeit nutzen?", fragte er sie, gespannt abwartend. Sie grinste. "Ich habe gesehen, dass das Mädchen vor mir dich massiert hat...", fing sie an und Morris unterbrach sie: "Sie ist nicht vergleichbar..." - "Ich weiß!" Sie setzte sich auf die freie Liege neben Morris, auf die seine Leibwächter nur kurz zuvor ein frisches Handtuch gelegt hatten. "Die Arbeit in Derrecks Laden ist anstrengend...", klagte sie dann, jedoch mit einem wissenden Lächeln. "Sicherlich wagen sich die Wenigsten, dich danach zu fragen, doch... auch mir würde eine Massage gut tun. Ich will mich aber nicht vom Wäschereijungen massieren, sondern von... einem Mann, der Klasse zu schätzen weiß. Und der selbst Klasse hat!"

    Sie hätte nicht mal so dick auftragen müssen. Schon beim Gedanken daran, die Barfrau massieren zu dürfen, glänzten die Augen des Mannes, der Luxus gewöhnt war - doch selten so einen. Auch die restlichen Worte schmeichelten ihm, machten sein Vergnügen exklusiver. "Wer wäre ich, einer Schönheit wie dir diesen Wunsch zu verwehren..."

    Eryn schenkte dem Mann noch ein Lächeln und ließ ihn dann sehen, was Ben sich nur hatte vorstellen können. Sie hob ihren Po von der Liege und legte die Finger auf Bauchhöhe an den Stoff ihres Kleids, das ihr schon bei den Orchards geholfen hatte, wirbelte diesen geschickt auf und griff schließlich an den Saum, als sich dieser weit die Oberschenkel hinauf geschoben hatte. Und dann zog sie sich den fliederfarbenen Stoff in einer sich streckenden Gäste nach oben über Körper und Kopf, präsentierte dabei jeden Zentimeter ihres Körpers, der nicht von Slip und BH verdeckt war. Sein Gaffen war fast aufdringlich. Doch nichts, das sie nicht erzwungen hätte. Es hätte nicht leichter fallen können, den selbstbewussten Statussymbol-Fanatiker aus der Fassung zu bringen. Sie genoss seine Aufmerksamkeit.

    Morris wusste nicht, welche Stelle ihrer unfassbaren Figur seine Blicke am ehesten verdient hatten. Er ließ seine Pupillen jedoch fliegen, so lange sie ihm das erlaubte. Als sie sich dann bäuchlings zurück auf die Liege begab, fiel es ihm leichter. Ihr Po im perfekt sitzenden Höschen schreite danach, von ihm angesehen zu werden. "Ich hoffe, du weißt, was du tust!", sagte Eryn und schien ihn damit aus seinen Gedanken zu reißen, in denen er schon viel weiter war. Er sprang fast auf. Seine Souveränität tauschte er immer mehr gegen die Aufgewühltheit eines kleinen Jungen, dem man zu Weihnachten Actionfiguren und Spielekonsolen versprach. Zumindest fühlte die Schönheit sich an ihren großen Bruder und eben solch kindliche Freude erinnert. Nur, dass dieser Anblick nichts für ein Kind war.

    Er führte die Finger an ihren Hüftknochen, nachdem er ein gehauchtes "Darf ich?" von sich gab, schob den schlanken Körper der Barfrau ein kleines Stück zur anderen Seite der Liege, um sich neben ihre nackte Haut und auf das Handtuch zu setzen, das noch nach Wäscherei roch. Er genoss einen weiteren Moment den Anblick und war dann drauf und dran, die Massage zu beginnen. Doch seine Augen blieben am störenden Verschluss des Kleidungsstücks hängen, das sich unter ihren Schultern um die Brust und den Rücken schlang. Sie hatte ihren Kopf zur Seite gelegt und sah sein Zweifeln. Ihre Hände ließen sich zu der Anstrengung verführen, hinter ihren eigenen Rücken zu greifen und den BH zu öffnen. Sie wollte ihn nicht in die Situation bringen, sich womöglich ungeschickt zu verhalten. Der Lebemann war vielleicht erfahren, doch sicher nie so nervös gewesen wie in diesem Moment. Er sollte es genießen.

    Morris grinste, schob den Verschluss selbst zur Seite und in einem Anschwung von Mut die Träger etwas von ihren Schultern. Sicher hätte er sie zu gerne einfach auf den Rücken gedreht, um sein großes Glück ins Unermessliche steigen zu lassen. Doch nie im Leben hätte er sich diese Situation ruinieren wollen. Eryn hatte ihn in der Hand - und das obwohl seine Hände nun ihre Haut berührten. Sie waren weich. Weicher jedenfalls als man es gewohnt war, doch wunderte dies die junge Frau nicht, die nun ihre Lider herunterklappte und genoss. Er war geschickt, streichelte die gepflegte Haut ihres Rückens teils sanft, doch legte auch Kraft in seine Massage, wollte sie von seiner Männlichkeit überzeugen. Immer wieder trieb es ihn so weit wie möglich in Richtung ihres Pos, den er jedoch nur kreisend mit den Daumen touchierte, stets darauf bedacht, keine Grenze zu überschreiten, die diese Frau ihm sicher setzen würde. Sie war hier bei ihm, bot sich ihm an - und war doch so teuer.

    Er hatte mehr gewollt, ohne Frage. Doch eine Massage für diese Frau gab ihm mehr Erfüllung als es ihm jeder Sex mit der letzten hätte geben können. Und so protestierte er nicht, als Eryn sich entspannt seufzend, doch auch ein wenig Enttäuschung ausdrückend, meldete. "Ich fürchte, die Pflichten der Siedlung holen mich ein. Ich hatte kaum Zeit hierfür, doch Sheng wartet auf mich!", log sie, doch ließ es so bedauerlich klingen wie Morris es fand. Auch er seufzte. "Sehe ich dich wieder?", fragte er und gab sich dabei fast devot und bekam ein säuselndes "Wenn du das möchtest..." zu hören.

    Sie überließ ihm, die Träger wieder zurecht zu ziehen und ließ auch ihn den Verschluss des Stoffes schließen, der sie davor bewahrte, sich weiter zu entblößen. Und dann stand sie auf, nahm dem Lebemann in einer finalen Geste den letzten Atem, als sie ihn umarmte. "Das war wunderschön!", hauchte sie ihm in seine Ohren, spürte dabei wieder seine Hände auf ihrem Rücken, die nun fast zitterten und presste ihre weiche, bare Haut an die seine. Als sie sich löste, schien er noch geladener als zuvor. "Lass uns das wiederholen. Vielleicht bist beim nächsten Mal du dran!" Ein verführerisches Zwinkern bildete den Abschluss ihrer Show, die Morris nur schwer hätte noch mehr genießen können. "Warte hier!", bat er sie.

    Es war eine wahre Wiedergabe des Eindrucks, den sie hinterlassen hatte: Morris selbst verließ das Oberdeck, um kaum zwei Minuten später zurückzukehren. Er hatte eine angemessene Vergütung gesucht, doch Gentleman der er war darauf geachtet, es nicht nach einer Bezahlung aussehen zu lassen. "Das möchte ich dir schenken!", sagte er und hielt eine Halskette in der Hand, die nicht nur einen wertvollen, sondern auch äußerst bezaubernden Anschein machte. "Wenn du gestattest?" Sie nickte und erhob den Kopf, um Platz an ihrem Hals zu schaffen. Er legte die Kette darum und beugte sich vor, um in einem letzten Anflug von Mut seine Lippen auf ihr linkes Schulterblatt zu legen und einen sanften Kuss zurück zu lassen.


    [OOC: Eryn erlangt durch das Verführen von Morris (Iota) eine Halskette, die symbolisch für einen geheimen Metalevel-Trait steht]

  2. #2
    Erschrocken sprang Lisa zu Seite, als der Pfeil nur knapp neben ihnen in den Boden einschlug. "Ach du Scheiße!" fluchte sie. "Was soll das denn?" - "Entweder die Karawane wurde von Plünderern unterwandert, oder wir werden gerade selbst für welche gehalten" mutmaßte Al. "Verdammt. Ich hoffe letzteres." Lisa dachte kurz nach. "Los, nimm deine Arme hoch und zeig, dass du unbewaffnet bist und in Frieden kommst." forderte sie ihn auf, während sie selbst schon ihre Hände in die Höhe reckte.

    Und so gingen sie vorsichtig auf die Menschen zu und setzen alles auf eine Karte. "Hallo!" rief Lisa ihnen entgegen. "Wir sind aus Shengs Hope und auf der Suche nach der Karawane Perlmutter". "Wir dachten, Sie brauchen vielleicht Hilfe" führte Al hinzu. Ein paar Meter von Mum Perlmutter entfernt hielten Sie an und warteten was passieren würde. Sie konnten sehen, dass sie Pfeil und Bogen in der Hand hielt und ihnen kritisch entgegen blickte. "Aus Shengs Hope, sagt ihr? Keine Plünderer?" Lisa strecke ihre Hände von sich. "Nein, wir sind keine Plünderer. Seht, wir sind unbewaffnet, einfache Siedler. Ich bin Lisa Schiller, vielleicht erkennt ihr mich? Ich habe schon öfters mit Sara geholfen die Waren abzuladen." Mum Perlmutter senkte den Bogen und ging einen Schritt weiter auf die beiden zu. "Ja, Lisa. Ich erinnere mich." antwortete sie. "Aber dich kenne ich nicht!" wandte sie sich nun an Al. "Mein Name ist Alfons. Ich bin erst seit wenigen Wochen in Shengs Hope. Aber auch vor mir braucht ihr keine Angst haben. Bürgermeister Sheng erwähnte, dass die Karawane überfällig sei und es seltsam sei, dass kein Bote mit einer Nachricht geschickt wurde. Daher bot ich an nach euch zu sehen." Sein Blick fiel auf die gebrochene Achse und die Arbeiter, die dabei waren sie zu reparieren. "Mir scheint, ihr habt ein Problem?" - Mum Perlmutter nickte. "Ja, uns ist eine Achse gebrochen. So ein verdammter Mist." - "Können wir irgendwie helfen?"

    Geändert von Layana (12.09.2015 um 15:11 Uhr)

  3. #3
    Lancaster schaute tief in die Augen des schwachen und gebrechlichen Mädchens.
    "Ich komme nicht mit."
    Sein Blick wurde eindringlich und er wusste nicht mehr was er sagen soll.
    "Ich kann kaum laufen. ich bin am Ende. Wegen mir wirst du sterben! Rette nur das Kind, lass sie mich hier töten..." die schwache und leise Stimme zitterte vor Angst und Lancaster musste jetzt eine schwere Entscheidung treffen.
    Am liebsten hätte er sich die Frage gestellt... was wäre jetzt das richtige? Aber er wusste... Cletus würde es verdammt schwer machen etwas richtig zu machen. Klar, er könnte sie hier rausboxen und mitnehmen. Aber was dann? Sie nach Shengs Hope bringen? Cletus würde sie aufspüren und dann gäbe es gewaltig viel Ärger? Sie und das Kind mit auf Ihre Reise nehmen? Nein... das wäre zu gefährlich für beide.
    Aber er wollte sie auch nicht hierlassen. Nicht hier, bei diesen widerwärtigen Rednecks.
    "Hör zu... ich kann mir nur vorstellen was hier abgeht. Das ist doch kein Leben. Willst du etwa, dass diese Familie jede Nacht über dich herfällt bis du das hier wieder durchmachen musst? Jahr ein, Jahr aus..."
    "Nein, aber ich komme hier auch nicht weg. Nimm das Kind... nimm es und lauf... bitte... lauf einfach..." Die Tränen sammelten sich im Gesicht der jungen Frau und rollten in schmalen Bahnen an ihren Wangen hinab.
    Lancaster wurde bewusst, egal was er tat. Egal was er versuchen würde. Das Leben der jungen Mutter war im Eimer. Wie sollte sie sich auch jemals von sowas hier erholen? Psychiater gab es vermutlich im Umkreis von mehreren hundert Kilometern keinen.
    Er alte Mann nickte. Vor ihm lag eine gebrochene Frau, aber in ihren Worten lag ein starker Wille und der sollte erfüllt werden.
    "Wenn du wirklich sterben möchtest um dem hier zu entgehen..."
    Lancaster lief auf die andere Seite des Raumes. Ein kleiner Spiegel hing dort, durchzogen von Rissen. Ohne groß zu zögern, schlug er mit dem Ellbogen gegen die spiegelnde Oberfläche, knapp am Rand der Fassung entlang.
    Ein zartes Knacken durchzog den Raum ehe Lancaster versuchte eine Scherbe aus dem Rahmen herauszubrechen.
    "...dann leg es wirklich drauf an..."
    Mit einem starken Ruck riss er eine spitze Scherbe aus dem kaputten Spiegel heraus und warf sie hinter sich auf das Bett.
    "...und zeig ihnen, wer hier wen fickt."
    Mit diesen Worten drückte sich Lancaster den Hut den er gerade trug fest auf den Kopf und griff nach dem nackten Baby welches nur in ein nasses, rotes Lacken eingewickelt wurde und machte sich auf und davon. [Aufgabe Xi - Nur das Kind wird gerettet]

  4. #4
    "Hey, Lexi - uh..."
    Lexi schaute Niki mit Verwunderung im Blick an.
    "Wir... nennen sie Haile. D-Damit du's weißt. Und uhm... sie redet eigentlich mit niemandem. A-Also eher kaum, aber so gut wie nie. Gib dir also... nicht zu viel Mühe."
    Lexi nickte stumm und lud Hailey sachte auf einem der Tische ab. Im Zuge dessen räumte sie den gesamten Tisch ab: Gläser, Becher, Kerzen - scheiß der Hund darauf, wenn es runterfiel. Hauptsache, die Verletzte konnte irgendwo untergebracht werden. Diese Aktion wurde mit geschockten Blicken der Umstehenden quittiert. Einige regten sich, suchten wohl nach irgendwelchen wie auch immer gearteten Ärzten, während alle anderen dem Treiben nur zuzugucken schienen. Das nervte Lexi arg.
    "Hey, Erde an Hobbyalkoholiker!", entfuhr es ihr ungewohnt aggressiv. Oder, naja, wohl eher innerhalb der letzten paar Jahre ungewohnt aggressiv. "Halo..."
    "Haile.", sufflierte Shorty trocken.
    "... Haile ist verletzt. Braucht 'nen Arzt. Oder sowas in der Art. Guckt nicht so dämlich."
    Unbequeme Stille erfüllte den Raum.
    "Echt jetzt!"
    Im nächsten Augenblick kam Doc Grandpa in die Bar gestürmt und vergab Anweisungen, als gäbe es kein Morgen mehr. Sheng rannte los, holte Nadel und Faden, Doc Grandpa zog sein Ding durch und versuchte, mit einer Urgewalt die Blutung an Hailes Schulterwunde zu stoppen. Ein cooler, alter Typ eben. Lexi wusste nicht viel über ihn, aber sie wusste eines: er hatte einiges drauf und er war umeiniges erfahrener und weltgewandter als ein Großteil der hier Anwesenden.

    Sie beobachtete stumm mit Shorty zusammen das rege Treiben der Ärzte (sprich erst Doc Grandpa und dann Doc Fotomodel) und legte zwischendurch ihre Hand auf seine Schulter. Die stumme Art der Kommunikation war ihr immer die Liebste, und sie mochte Niki auf einer fast schon mütterliche Art und Weise. Sie hatte innerhalb der letzten paar Jahre kaum geredet (auch mit ihm nicht) und hatte sich nur ab und zu gezeigt, aber Niki erinnerte sie an die guten Zeiten während all dieses Wahnsinns. Und die guten Dingen waren vieles wert in einer Welt voller Scheiße.
    Sie löste sich irgendwann aus ihrer starren Haltung und bewegte sich auf Haile zu, die mittlerweile in einer halbwegs aufrechte Sitzposition gebracht worden war und, pardon, aussah wie ausgekotzt. Doc Fotomodel schmierte ihr irgendeine Art von Wundsalbe auf die Schulter und murmelte ihr etwas zu, bevor er sich aufrichtete und beim Umdrehen Lexi in die Augen sah.
    "W-Wie...", fing sie an. "Wie geht's ihr? Braucht sie irgendwas? I-Ich kann helfen, yo." Die letzten Worte betonte sie extra stark, in der Hoffnung, dass irgendwer der in charge war sie hören konnte.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (12.09.2015 um 18:34 Uhr)

  5. #5
    Will richtete seine Brille und beendete so schnell den Blickkontakt zu Lexi. Diese Frau wirkte wie eine abstruse Karikatur seiner Mutter - auch wenn sie ihr kein Stück ähnlich sah.
    Ihre Ausdrucksweise und ihr Auftreten passte nicht zu der mütterlichen Wärme die ihre Augen ausstrahlten. Er musste sich erst ein- zweimal räuspern bevor er ein Wort rausbekam.
    "Also, also eigentlich braucht sie Ruhe, viel Flüssigkeit und Nährstoffe. Bei der Wundheilung von - jetzt - Brandverletzungen verbraucht der menschliche Körper viel Energie und dieser Verlust muss ausgeglichen - ehm - werden." Will fühlte sich als würde er grade eine Prüfung ablegen, so unangenehm war ihm Lexi ihn musterte. "Sie muss irgendwo hin wo sie Ruhe hat, wo es trocken und windgeschützt ist. Am besten nicht in die Ahladita, ja."
    Er überlegte kurz wo sie sicher und in Ruhe schlafen konnte - die Klinik verwarf er. Henry war wieder aufgetaucht und schien an irgendetwas zu arbeiten. Will wollte ihn nicht stören - und ihn am besten auch nicht sehen.
    "Und sie darf die Schulter einige Tage nicht belasten."

    Geändert von Kaia (12.09.2015 um 20:11 Uhr)

  6. #6
    "Halt...", kam es da mit schwacher Stimme vom Bett her, Sails rieb sich die Handgelenke und blickte ihn flehentlich an.
    "Bitte erzähl ihm nicht, was seine Mutter war und wie sie ihn geboren hat."
    Lancaster nickte stumm und feierlich und wies noch einmal mit einer Kopfbewegung auf die Scherbe, die nun auf der schmutzigen, blutdurchwirkten Bettdecke lag und die Züge von Sails wurden hart.

    Er presste das Kind an sich, welches zu seinem großen Glück noch schlief und lief durch das schmutzige und riesengroße Haus.
    Endlich hatte er den Weg, so wie er ihn sich gemerkt hatte, gefunden und warf sich selbst mit einer geschickten Bewegung um die Ecke in einen weiteren Raum, von dem er dachte, dass hier die Treppe sein musste.
    Stattdessen blickte er in einen Raum, in dem zwei Kerle der Familie halbnackt auf einer der vergilbten Matratze lagen, zwischen den Beiden eine junge Frau, die ebenfalls verdammte Ähnlichkeit mit den Gesichtern der Familie hatte.
    "Natürlich..." grollte Lancaster und nahm sofort den Rückweg, als sich einer der beiden Rednecks regte und schmatzte.
    "Verdaaammt! Wie riesig ist dieses Haus...?" dachte er sich, während der Kleine ihn mit seltsam großen Augen anblickte und nicht schrie.

    Dann sah er seine Chance in Form eines Fensters im Flur gekommen. Das Fenster führte auf ein Vordach und von dort aus zum Boden.
    Einfach war es nicht, sich mit dem Neugeborenen im Arm herunterzulassen, doch endlich lag er zwischen zwei alten schwarzen Düngefässern, die erbärmlich stanken.

    Und dann sah er, dass er genau, aber haargenau, auf ein Feld blickte, in dem circa ein Dutzend Arbeiter dabei waren, die Ernte einzubringen. Er saß hier sprichwörtlich in der Falle.
    Und dann hörte er ein jämmerliches Quiecken - wie von einem Mann in Todesangst, der unvorstellbare Schmerzen durchlitt. Und ein Schreien: "SAILS, du ••••••••! Ich bring' dich um...!!"
    Die Arbeiter sahen sich an, blickten auf das Haus und begannen zu laufen, wahrscheinlich, um ihrem Kamerad zur Hilfe zu eilen.

    "Du hast ja keine Ahnung, was du für den Kleinen gerade getan hast.", dachte sich der alte Mann und sprintete los.

    Lancaster Probe: Infiltration: Bestanden!

    Es lief super. Er lief super, trotz seiner müden alten Knochen, doch noch war er noch nicht aus dem Schneider, denn die Cletus-Familie hatte Pferde. Schnelle Pferde. Und dann begann Sails Baby urplötzlich laut zu greinen und zu schreien.

    --

    "Mum Perlmutter hatte aufmerksam gelauscht und immer wieder ließ sie ihren krähenhaften Blick zwischen den Beiden hin und her wandern.
    "Sara is' ne Gute.", sagte sie dann und ging einen Schritt nach vorne, direkt auf Lisa zu. "Aber Sheng ist ein Waschlappen.". Dann griff sie Lisa an ihr Kinn und drehte es, als wäre sie eine Ware, die es zu begutachten galt, die junge Frau spürte die Kraft in den rauen Fingern der warmen Hand.
    Noch immer hatte sie nicht auf das freundliche Hilfeangebot reagiert, sie schien wirklich sehr misstrauisch zu sein. Noch immer ihr Kinn fest haltend, schnarrte sie: "Dieser Alfons, kann der was?"
    Lisa nickte nur stumm, dann ließ Perlmutter sie los und entspannte ihren Bogen, während Al verärgert danebenstand, als wäre er Luft gewesen.
    "Wir müssen schnell sein.", sagte sie dann. "Die Plünderer haben bereits Vögel ausgesandt. Diese verdammten Tiere sprechen mit Tieren." Dann spuckte sie wieder aus und ließ ihr Zigarillo im Mund von links nach rechts wandern.

    In diesem Moment kam Igor angeflogen und setzte sich auf den Lederhandschuh von Al.
    "Da brat mir doch einer einen Storch..." keuchte Perlmutter und ihre Leibwächter kamen neugierig und staunend näher, während Al stolz grinste.
    "Ihr seid sicher, dass ihr aus Shengs Hope kommt? Dachte bisher, dass da nur Waschlappen leben."
    Perlmutter lächelte nun zum ersten Mal und spuckte unvermeidlich wieder zu Boden.

    "Ihr könnt tatsächlich helfen. Aber viel kann ich euch nicht geben.", sagte sie und verfiel wieder ein bisschen in misstrauische Abwehrhaltung.
    "Ein wenig Munition wäre angemessen.", sagte Alfons bestimmt und Lisa deutlich geschliffener: "Zumal wir jedoch auch mit Handelswaren vorlieb nehmen würden. Dafür finden wir ebenfalls Verwendung."
    Die Händlerin nickte und erklärte dann von ihrem Pech, dass innerhalb weniger Tage die Achse mehrfach gebrochen war und die Unglücksserie auch nicht von ihren Zugtieren Halt gemacht hatte.

    Zitat Zitat
    Aufgabe Rho
    Erforderliche Teilnehmer: variabel
    Erledigt durch:
    Proben:
    - Die Achse reparieren: Handwerk
    - Die Zugtiere wieder einfangen: Tierfreund ODER Survival
    Hilfsmittel: Gebräuche: Siedler, Terrain: Ödland

    Erfolg: Einmalig +1 Nahrung oder +1 Munition. Danach: Einmalig +1 Handelswaren
    Misserfolg: Konsequenzen

    ---

    In Shengs Hope saß der Bürgermeister noch immer an der Seite von Haile, während Wingman sich Mühe gab, alle anfallenden Aufgaben alleine zu erledigen.
    Er wollte aufstehen und sich nützlich machen. Er sollte aufstehen und sich nützlich machen, doch sein Blick war wie gebannt auf das Gesicht von Haile gerichtet.
    Howard hatte sie umsorgt, dann war auch noch Will gekommen und sie schienen Beide unglaublich gute Arbeit geleistet zu haben.
    Er fühlte sich, als hätte ihn jede Kraft verlassen und schalt sich doch einen Narren.
    Er kannte dieses Mädchen erst sei drei Jahren, hatte sie abgemagert und in schwarzen Lumpen gefunden. Steve war zu seinem Glück vermummt gewesen und hatte vorgeschlagen, das Mädchen gleich kalt zu machen, was Hailes erstes Erinnerung an Shengs Hope gewesen sein musste, doch etwas an ihr ließ ihn innehalten und Steve das Messer aus der Hand schlagen.
    In ihren Augen fieberte der Wahnsinn, doch auch etwas Anderes. Unendlich viel Treue und ein Meer an Sternen, als hätte es das Kind verdient, die Welt sehen zu dürfen und nicht unter dem Messer eines Ex-Marines zu sterben.
    Sheng hatte an diesem Tag Kultisten getöte. Doch sie konnte er nicht anrühren. Stattdessen nahm er sie auf den Arm, wo das Mädchen ihn nicht aus den Augen ließ und trug sie nach draußen, während hinter ihr der Tempel brannte und dicken schwarzen Rauch absonderte. Damals waren alle Blicke auf ihn gerichtet. Unglauben, Entsetzen, doch auch Faszination und Wohlwollen, obschon deutlich in der Minderheit.
    Sheng gestand es sich ein - hier lag seine Tochter. Oder ein Wesen, das dem am allernächsten kam. Das stets seine Nähe suchte, um ihn dann zu bedrohen. Die sich an ihn schmiegte, um dann nach seiner Hand zu schnappen. Die ihm einmal stolz lächelnd einen Vogelkopf, noch blutig, gebracht hatte, weil er scherzhaft gesagt hatte, dass er immer so langweilig kochen würde. Und die in der Lage war, aus einem Unterschenkelknochen eines Menschen eine Flöte zu schnitzen und darauf zu spielen.
    Und nun lag sie hier verletzt und er, Sheng, hatte nicht mehr die Kraft, aufzustehen und weiter zu machen. Nach zwanzig Jahren verließ ihn die Stärke und die Zuversicht.
    Es wirkte, als würde der Asiate einfach nur einen Kickstart brauchen...

    Geändert von Daen vom Clan (12.09.2015 um 20:25 Uhr)

  7. #7
    Morsen, in der Tat, nur wohin? Was befindet sich denn im Westen, dass man dorthin morsen könnte ausser dieser Obstfarm und den Plünderern? überlegte Doc Strider laut um Frank mit einzubeziehen und entfernte auch hier einen Sichtschutz nach dem anderen. Licht konnte auch hier nicht schaden. Wer weiß was sie sonst übersahen. Gute Frage aber irgendeinen Sinn muss es ja gehabt haben. Selbst der alte Stutton hat nichts völlig ohne Sinn und Verstand getan. Vielleicht hat Stutton ja irgendwo aufzeichnungen nur die hier zu finden, das kann heiter werden. erwiederte Frank und kratzte sich an seinem Kinn als auch er die Konstruktion betrachtete. Stutton hatte anscheinend mit diesen 'Kultisten' regelmäßig Kontakt gehabt, wer auch immer sie letztendlich waren. Wir haben da unten eine Leiche zu liegen. Zeit die Rechtsmedizin ins Spiel zu bringen. überlegte Frank noch nebenbei murmelnd, als er innerlich die Karte der Umgebung durchging und überlegte, wen im Westen der alte Stutton wohl kontaktiert hatte und wie das alles mit dem Munitionsdiebstahl zusammen hängen konnte. Hier hatten sie defintiv Informationen gefunden, die kaum Fragen beantwortet und viel mehr davon aufgeworfen hatten. Immerhin lagen hier ein paar Puzzelstücke herum. Nur wo gehörten sie hin? An den Rand? In die Mitte? In ein anderes Puzzel?
    Gut Doc, ich gehe dann mal ins Dusty Derrecks um Sheng und Howard zu holen. Wir brauchen hier definitiv einen qualifizierten Arzt. erklärte er und machte sich dann auf den Weg, dieses mal besser auf die Treppe aufpassend. Letztes mal hatte er sich hier fast den Hals gebrochen. Unten angekommen schaute er sich die Schrift noch einmal genau an. Was genau sollte das bedeuten? Ja, er brauchte wirklich einen Experten, vielleicht Haile, nur leider war sie dafür dann wohl doch eine zu große Plaudertasche.
    Als er gerade das Gebäude verließ, besah er sich den Boden und was alles darauf lag noch einmal gründlich. Erst jetzt viel ihm auf, das es irgendwie seltsam geklungen hatte, als sie beim Herein kommen hier entlang gegangen waren. Zu sehr waren sie vom Geruch abgelenkt worden.

    Als er schließlich kurz darauf im Dusty Derrecks ankam, sah er gerade die Überreste der Operation und Sheng der an Haile geschmiegt war. Er, sah nicht so aus, als ob er im Moment wirklich ansprechbar war, es schien als ob schon genug auf ihm Lasten, er wollte nicht noch mehr auf ihn laden. Also wendete er sich zuerst an Howard, den alten Arzt und Fragte ihn. Howard, ich weiß das du eigentlich ein Mikrobiologe bist aber wie sehen deine Kenntnisse in Rechtsmedizin aus? Ich muss leider gestehen, dass ich deine Kenntnisse in dieser Richtung gebrauchen könnte. Komm bitte so schnell wie möglich in Stuttons Leuchtturm.

    Doch Stutton unterdessen sah sich noch etwas bei der alten Lichtmaschiene um und überlegte, den Knopf zu drücken um zu sehen was passierte. Dann jedoch besann er sich eines besseren. Vielleicht schreckten sie damit etwas oder jemanden auf.

    Geändert von wusch (12.09.2015 um 21:53 Uhr)

  8. #8
    Eryn fühlte sich fantastisch. Sie war obenauf. Wem sonst gelang es, sich eine erstaunlich gute Massage geben zu lassen und dafür noch etwas zu bekommen? Wohl nur ihr. Was auch immer für Dunkelheiten sich in den letzten 24 Stunden in ihre Seele geschlichen hatten - man schien sie der Barfrau nicht anzumerken. Wäre die Welt so, wie sie sie kaum kennengelernt hat, würde sie wahrscheinlich eine verdammt gute Schauspielerin sein, die die Männer vor den Bildschirmen zusätzlich die Köpfe verdrehte. Das weibliche Pendant zu den einst berühmten Männern, von denen ihre Mutter immer geschwärmt hatte: George Klinsey, Richmond Gere und Hugh Jackman, oder wie sie nicht alle geheißen haben. Wahrscheinlich waren das nun noch ältere Männer. Oder sie waren den Umständen zum Opfer gefallen. Oder einfach an Altersschwäche verreckt.

    Doch das sollte die 25-Jährige nicht stören. Sie war in der Blüte ihres Lebens und würde noch viele Jahre die Bewunderung der Personen um sie genießen können, bis sie selbst irgendwann ergraute. Vielleicht stünde ihr dann ein Leben als Köchin bevor - das war schließlich auch eines ihrer Talente. Oder sie würde selbst die Bar übernehmen. Oder irgendeine andere Bar dieser Welt. Wer wusste es schon? Vielleicht würde die Erde ja bald tatsächlich wieder aussehen wie vor langer Zeit; durch ihre Mithilfe.

    In einem - den Umständen entflohenen - Anfall von Optimismus und Tatendrang, nahm sich Eryn vor, ihr letztes Problem in den Griff zu bekommen. Derreck musste irgendwo sein. Das letzte Mal als sie ihn gesehen hatte, war sein Blick ihr gegenüber fast angewidert, hatte sie dem jungen Raoul doch mindestens die Nase gebrochen. Die aufkeimende Schuld schluckte die Femme Fatale herunter, bevor sie ihr die Laune vermiesen konnte.

    Sie warf einen Blick in Richtung Leuchtturm. Ihr Chef hatte sich in stillen Momenten gerne dort aufgehalten, doch nun herrschte auch dort reges Treiben. Frank und Doc Strider schienen das Bauwerk zu bevölkern, und auch Stutton war da ja noch. In Gedanken ging sie die Orte durch, die der Gründer des Pubs sonst aufgesucht hatte, wenn ihm nicht nach Gesellschaft gewesen ist. Da kamen ihr die Baffin Hills in den Sinn. Es gab dort eine kleine Steinformation vor der Felsenge, in die man besser keinen Fuß setzte, wenn sie nicht durch regelmäßige Patrouillen abgesichert wurde.

    So sattelte Eryn ihren Rucksack, den Anschein machend, Sheng's Hope wieder für etwas wie den Orchard-Handel verlassen zu wollen. Dieses Mal sollte ihr Weg sie in Richtung Südosten führen. Trotz aller zwielichtigen Sicherheiten war sie vorsichtig, bewegte sich nur zu gerne langsam und zwischen Felsen. Einsam und allein wäre sie unvorsichtig ein zu gutes Opfer für einen Überfall oder Schlimmeres. Ol' Cletus und seine Jungs waren furchtbar genug, jedoch noch lange nicht das Maß aller boshaften Dinge in der Gegend. In diesem Wissen schlich die 25-Jährige sich im Schutze der Schatten werfenden Naturgebilde und ihrer tänzerischen Gewandtheit vor, bis sie die erwartete Steinformation erblickte, die skurril genau das Bild eines Halbmondes traf. Schon von Weitem sah sie ein Bein auf einer Seite herunterhängen, in dreckigen Lumpen gehüllt, die lange keine Wäscherei mehr von innen gesehen hatten. Es konnte nur Derreck gehören.

    Und tatsächlich - als sie näher kam, sah sie seinen krummen Körper dort eingefallen im steinernen Mond sitzen, hörte die traurigen, schrägen Klänge seiner alten, von Rost zerfressenen Mundharmonika, die er in all den Jahren nie zu beherrschen gelernt hatte. Sie trat näher, vorsichtig, um den Mann nicht aufzuschrecken, den die letzten Wochen sicher schreckhaft gemacht haben. Und dann räusperte sie sich. Einerseits, um sich anzukündigen und andererseits, um den trockenen Staub und Sand, der in der Luft lag, aus ihrer Kehle zu befördern. "Derreck?, bat sie dann mit sanfter Stimme um seine Aufmerksamkeit. "Derreck, ich muss mit dir reden!" Sie gab sich ernst - angemessen ernst. Seine Musik verstummte, er sah sie an. In seiner Miene lag Leid, Kummer, doch auch Sehnsucht und ein kurzes, wenngleich bitteres Lächeln, als er ihr in die Augen und auf die Lippen blickte. "Eryn!", stellte er lethargisch fest.

    Die Angestellte trat näher an ihren Chef heran. Sie setzte sich neben seine Füße, die er bewusst etwas zurückzog, zuvor noch kurz den Dreck mit den Sohlen wegwischend, ohne wirklichen Erfolg. "Derreck, Sheng weiß, was passiert ist!", sagte sie dann ernst und sah ihn an. "Irgendwie muss er es mitgekriegt haben... er ließ mich abfangen, als ich von den Orchards zurückkam." Sie konnte den Ausdruck auf dem Gesicht ihres Chefs nicht klar definieren, doch eine fragende Tendenz lag allemal darin. Wahrscheinlich verstand er nicht, warum sie hier war. Er musste glauben, dass sie vor einer Festnahme geflüchtet war. Doch Eryn ließ mögliche Fragen nicht lange offen. "Ich habe ihm gesagt, dass du es alleine gemacht hast", gestand sie und setzte sofort einen entschuldigenden Gesichtsausdruck auf. Ein Moment von echter Scham war ihrem Gesicht abzulesen. "Es tut mir Leid, ich bin soo feige!", schüttelte sie den Kopf. "Du hingst komplett drin, ich habe nur meinen eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen können. Glaub mir, ich hätte dich gerettet, wie du mich gerettet hast, aber dafür wusste er zu viel." Sie sah beschämt zur Seite. "Ich habe gesagt, dass du den Jungen mit der Pfanne geschlagen hast, bevor ich reagieren konnte. Dass du dann abgehauen bist und ich nicht wusste, was ich tun soll." Sie ließ eine kurze, bedeutsame Pause folgen, die ausdrücken sollte, dass sie sich selbst verabscheute. Das tat sie nicht wirklich, doch zumindest empfand sie etwas Reue. "Aber Sheng versteht dich, Derreck. Er findet es genau so ehrenhaft wie ich es finde. Er sagt, dass ich daran denken soll, dass du es aus Liebe zu mir getan hast - und das tue ich." Das tat sie wirklich. Und es verwirrte sie zutiefst. "Aber er sagte auch, dass er nicht umher kommen wird, dich für deine Tat zu bestrafen", schloss sie schließlich ab und sah ihm in die kümmerlichen Augen, seine Reaktion abwartend. Sie war ehrlich zu ihm, spielte kein doppeltes Spiel, sondern gestand ihre Fehler. Das war mehr Geste als jeder andere von ihr zuletzt erfahren hatte.

  9. #9
    Derreck blickte sie mit einer Bitterkeit an die zeigte, dass er alles in seinem Leben verloren hatte und sich eigentlich wohl nur zum Sterben hier zurückgezogen hatte.
    Und dann sagte er etwas so Geistvolles, wenngleich in ihren Augen vielleicht nicht unbedingt korrektes, dass sie sich den Satz unbewusst wahrscheinlich immer merken würde:
    "Du bist ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen."

    Derrecks Haut war mittlerweile puterrot, seine Lippen aufgesprungen, der Sonnenbrand, der sich bei diesem Mann anbahnte, würde schrecklich sein und ihn wahrscheinlich noch mehr verunstalten, als er es jetzt schon war.
    "Sheng?" Er lachte bitter auf. "Der "echte" Bürgermeister dieser Stadt hat mich vertrieben. Gesagt, ich darf nun gehen und die Stadt verlassen. Damit das Verschwinden von Raoul mit mir zusammenfallen würde."

    "Was hast du mit Raoul gemacht?", fragte Eryn mitfühlend und plötzlich spürte sie einen Kloß in ihrem Hals, denn seine Tat würde genau IHR Handeln reflektieren. Sie schloß die Augen und wünschte sich so sehr, er würde ihr gleich eröffnen, dass er ihn freigelassen hatte und dass Raoul sich freudestrahlend davon gemacht hatte, glücklich und mit überraschend geheilter Nase entkommen zu sein...

    Doch Derrick enttäuschte sie - wie so oft in ihrer gemeinsamen Zeit. "Ich habe ihn ausgeliefert." Er straffte sich und sein Blick war voller Selbstverachtung. "Ich konnte nicht anders. Ich stand schon mit ihm am Tor... das schwöre ich dir. Aber..." Er biss sich auf die spröden Lippen und diese rissen auf, einen feinen Blutstropfen offenbarend. "...ich musste die ganze Zeit an dich denken. Wie ich es so oft getan hatte, vergebliche Mühe. Nur diesmal musste ich daran denken, wie seine irre Tochter dir die Kehle durchschneidet. Wie sie mit dem Messer an dir herumspielt, wie sie es bei mir getan hat."
    Eryn sog erschrocken die Luft ein - sie hatte Georgina für wunderlich und wenig mit ihr vergleichbar gehalten, aber für so eine Sadistin niemals. Der ehemalige Barbesitzer schnaufte geräuschvoll und nickte tonlos.
    "Es ist dumm und hat mein Leben zerstört. Aber ich habe es für dich getan. Und ich würde es wieder tun. Immerhin... konnte ich in dieser kranken Welt wengistens Geüfhle zeigen. Und sind wir ehrlich, die Bar ist in deinen Händen viel besser aufgehoben." Er lächelte schief und entblößte seine grausam unappetitlichen Zähne.
    Und damit wandte er sich von ihr ab und flüsterte leise: "Bitte mach was aus meinen Sünden. "


    ---

    Frank untersuchte weiter den Tatort, doch es war viel zu unaufgeräumt und dreckig. Es lag überall Müll und Unrat herum, Stofffetzen, Kisten, in denen sich Schrott auftürmte.
    Dem Polizisten war klar, dass er nicht würde alles sinnvoll durchsuchen können, denn dafür hätte man sicherlich eine Armee gebraucht. Wenn er nur wüsste, wonach er Ausschau halten sollte?
    Gab es irgendetwas, das Stutton mit dem Fall in Verbindung brachte?

    Geändert von Daen vom Clan (12.09.2015 um 22:24 Uhr)

  10. #10
    Frank sprach gerade mit Howard, dem alten Mikrobiologen und hatte ihn gebeten, sich die Leiche in Stuttons Leuchtturm anzusehen, als ihm ein Licht aufging. Etwas hatte ihn die ganze Zeit gestört. Er hatte nicht genau gewusst was es war aber er wusste da war etwas in dem Chaos, das Stutton seine Wohnung nannte und nun war ihm auch klar was.
    "Stutton mit schwarzem Rucksack aufgegriffen. Weggeschickt." hörte er Wingman innerlich sagen als er diesen erblickte.
    Der schwarze Rucksack! Wenn er den Fand, kam er vielleicht weiter. Der war es der Stutton mit dem Munitionsfall verband!
    Nun sah man Frank deutlich die Erleuchtung an. Entschuldigen sie Howard aber ich muss dringend Los, ich habe eine Idee! Wir treffen uns im Leuchtturm! sagte der ehemalige Polizist noch und machte auf dem Absatz kehrt und eilte zurück in den Leuchtturm, um den Rucksack zu suchen. Der war hier garantiert. Doc! rief er Strider zu kommen sie mal runter und helfen sie mir Stuttons schwarzen Rucksack zu finden. bat er seinen Kollegen, als er mit Suchen begann.

    Geändert von wusch (12.09.2015 um 22:58 Uhr)

  11. #11


    Der Saustall, in dem Stutton gewohnt hatte, war wirklich schrecklich.
    Doc Strider und Frank mussten sich durch Müll, Fäulnis und Schimmel wühlen und es wurde langsam klar, warum Stutton nicht nur als wunderlich galt, es war offensichtlich, dass er seinen Verstand ebenfalls auf dieser Müllkippe verloren haben musste.
    Vor allem fanden sie viele Dinge, die keinerlei Sinn ergaben, zerstörte Feldstecher, verbogene Ausrüstungsteile, die aussahen, als wären sie mutwillig zerstört worden.

    Hinter einem Schrank fanden sie etwas, dass sie schockierte: Auf einem alten Korkbrett fand er mehrere Objekte, die sie als persönliche Objekte identifizierten. Diese waren fein säuberlich mit Nadeln auf dem Korkbrett befestigt und schienen das einzige zu sein, das er regelmäßig gepflegt hatte. Sie waren wie Schmetterlinge aufgespießt und das Korkbrett war an den Seiten so abgegriffen, als wäre es oft in der Hand gehalten worden.

    Er sah eine Schwimmhose, ein paar Ohrringe, ein auffälliges Freundschaftsarmband und Frank wurde es flau im Magen. Stutton war dafür bekannt gewesen, früher oft am Strand und am Schiff unterwegs gewesen zu sein. Und was sie hier vor sich sahen, waren die Habseligkeiten Jener, die Frank offiziell als "beim Schwimmen und Tauchen vermisst" kannte. Keiner der Leiber wurde je wiedergefunden und so wurden sie für tot erklärt. Gerade das Tauchen im Schiff oder auch in der Bay - vor allem in der Anfangszeit, in der Untote noch im Uferschlamm lauerten - galt als sehr gefährlich und das war es heute noch.

    Doc Strider erkannte dank seines geschulten Blickes, dass das Korkbrett seltsam dick war. Als der erfahrene Bastler es auseinander nahm, fanden sie eine doppelte Wand.
    Mit Kohle stand dort geschrieben. "Es springt über und badet dich in Sicherheit. Familie."

    Sie ließen das Brett vorsichtig auf eine Ablagefläche sinken und machten mit der Suche weiter.

    Der "Doc" rief kurz nach Frank, als er unter einer Decke etwas hervorzog, das sie ein Koffer aussah. Als sie ihn vorsichtig öffneten, kam ihnen ein grausiger Gestank nach Fäulnis entgegen.
    Darin befanden sich allerlei kleine Messerchen, Skalpelle und auch ein Korkenzieher, an dem noch einige schwarze Haarsträhnchen klebten. An allen Klingen waren eingetrocknete Reste von Blut zu erkennen, die beiden Männer blickten sich vielsagend an.

    Und dann fanden sie endlich das Objekt, welches sie so lange gesucht hatten. Unauffällig und absolut leer.
    Frank ließ frustriert und enttäuscht den Rucksack finden und schüttelte den Kopf.
    "Hier MUSS etwas sein.", sagte er sich und begann unter dem Schrank zu suchen, wo er den Rucksack gefunden hatte. Tastend ließ er seine Finger fliegen und dann fand er einen kleinen Spalt. Als würde sich ein Teil des Bodens anheben lassen. Frank schwitzte in der Hitze dieses Turms und der Staub kitzelte seine Nase und beschmierte ihn mit einer dicken Schicht Flusen, doch es gelang ihm, eine Hand in das Loch zu bringen und erspürte und ertastete: Hülsen. Eindeutig in der Form von Patronen. Sie hatten die verschwundene Munition gefunden!

    Munition +3 erhalten!
    Der Koffer mit den "Werkzeugen" könnte einer besonders morbiden Person überantwortet werden und den Trait "Klingenkreuzer" generieren ODER als 1 x Handelsware eingesetzt werden.



    Jetzt musste sich nur noch um Stutton selbst gekümmert werden, wer weiß, welche Geheimnisse ein Arzt ihm würde entlocken können?

    Geändert von Daen vom Clan (12.09.2015 um 23:03 Uhr)

  12. #12
    Frank kam nicht umhin zu grinsen. Sie hatten die Munition gefunden und das sogar schneller als erhofft und es war anscheinend auch noch so gut wie alles da. Es war nicht genug für die Reise aber es würde sie einen großen Schritt weiter bringen. Geschätzt war dies ungefähr ein Drittel der benötigten Menge. Seine Nase jedoch hatte einen hohen Preis bezahlen müssen. Es hatte ihm einiges an selbstbeherrschung abverlangt sich hier zu beherrschen. An sich war das Chaos kein zu großes Problem aber in Verbindung mit dieser Tödlichen Mischung aus Fäkalien und Verwesungsgestank war es fürchterlich.
    Ich danke ihnen für ihre Hilfe hier Doc, ich glaube ohne sie hätte ich die Munition lange nicht so schnell finden können. Sagte Frank Behalten sie dieses Zeug hier für den Moment, ich glaube daraus lassen sich einige nützliche Waffen gewinnen oder wir könnten sie verkaufen. Wenn sie sich für die Waffen entscheiden Doc, könnte ich ihnen ein paar Handgriffe zeigen. meinte er noch und bedankte sich so für DOc Striders hilfe. Er war es schließlich gewesen, der in Wingmans Büchlein den Hinweis mit dem schwarzen Rucksack entdeckt hatte.
    Dann sollten wir jetzt am besten gehen und unsere Beute bei Wingman abliefern, er wird sich sicher freuen sie wieder zu sehen. meinte Doc Strider. Frank nickte zur Antwort und begann die Munition in den schwarzen Rucksack zu schaufeln, mit dem Stutton sie wohl auch gestohlen hatte, daher war er das passende Gefäß für den Transport.
    Gemeinsam machten sie sich auf zum Dusty Derrecks und als sie schließlich dort ankamen, kam er nicht umhin, seinen Rucksack Wingman und auch Sheng mit einem Ratet mal was ich gefunden habe! zu präsentieren. Die Umstände des Fundes waren traurig gewesen aber sie hatten Die Munition. Das war ein großer Erfolg.
    Bei dieser Gelegenheit gab er auch Wingman seinen Schlüssel zurück. Vielen Dank für dein Vertrauen, dass hat bei der Auffindung der Munition sehr geholfen. bedankte er sich noch bei dem ehemaligen Kampfpiloten.

    Geändert von wusch (13.09.2015 um 06:41 Uhr)

  13. #13
    Wingman fielen fast seine liebevoll hergestellten Flaggennadeln aus der Hand, als Frank und Doc Strider mit der guten Nachricht zu ihm kamen und zudem den schwarzen Rucksack mit der Munition triumphal-laut auf einen der wenigen freien Tisch fallen ließen, so dass die Hülsen schepperten wie ein einfahrender Zug.
    "Vor so guter Arbeit kann ich nur salutieren!", flüsterte der Pilot und es war offensichtlich, dass er widerstand, die Beiden in den Arm zu nehmen. "Ihr habt mir meinen Arsch gerettet, ich schulde euch was.", sagte er und wirkte zum ersten Mal seit Tagen etwas gelöster und etwas weniger nervös und getrieben.
    Doch gegen seine wahre Natur kam er nicht an. Nachdem er mit einem fast ausgetrocknetem Edding einen großen grünen Haken an die Armory gesetzt hatte, blickte er sich wieder mit flinken Augen auf dem Rest der Karte um und verfiel wieder in stumpfes Brüten.

    "Eine Ressource verletzt, mit der Munition stehen wir gut da. Aber Lebensmittel sind noch ein riesiges Problem." Es wirkte, als würde er mehr zu sich selbst sprechen.
    "Habt ihr eigentlich die schwarze Robe und das blonde Haar als Beweisstück gefunden?", fiel ihm dann noch ein und Frank verneinte.
    "Dann ist und bleibt es irgendwie doch ganz schön rätselhaft.", seufzte Wingman. "Was hatte Stutton dazu getrieben? Warum jetzt? Und was hatte er vorgehabt? Das passte alles wirklich nur schlecht zusammen und zumindest bei mir hinterlässt es ein mieses Bauchgefühl." Das Wingman im Grunde die Definition von Paranoia und "sich selbst zu stressen" war, ließen die Beiden vorsichtshalber unerwähnt, aber binnen Sekunden schoben sich dunkle Schatten auf Wingmans Gesicht und umwölkten seine Stirn. Es war offensichtlich, dass er sich gerade schreckliche Horrorszenarion ausmalte...

    Geändert von Daen vom Clan (13.09.2015 um 10:07 Uhr)

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