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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 1 - "Wave Shengs Hope Goodbye"

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Als Frank alles in Wingmans 'Wohnung' und der Waffenkammer durchsuchte. Gewann der ehemalige Pilot bei ihm einiges an Hochachtung. Nicht nur, dass er Frank gegenüber einen schon geradezu unerhörten Vertrauensbeweis erbracht hatte, er war wohl auch nicht nur irgendein Pilot gewesen sondern ein echtes Ass, wenn man sich seine Uniform so ansah. Zu schade, dass sie kein funktionierendes Flugzeug hatten in dem Wingman seine Talente beweisen konnte. Man hatte geradezu gesehen, wie Wingman aufblühte als es um geradezu militärische Planung ging.
    Ihm ging es nun ebenso. Während er jeder noch so kleinen Spur nachging, verschwanden innerlich seine Falten, sein Haar gewann an Fülle und seine Augen bekamen auch äußerlich einen jugendlichen Glanz. Für einen Moment war er wieder der 25 Jahre alte, frisch gebackene Detektiv der einfach nur einen Fall von schwerem Diebstahl untersuchte. Alle Sorgen waren von ihm abgefallen und er war ganz in seinem Element. Er spürte wie er diese Arbeit vermisst hatte. Das Puzzeln. Er freute sich über die ersten Puzzleteile die er hier erhalten hatte und überlegte sich nun, wie er fortfahren sollte. Da er nun ein paar Teile einer Ecke hatte, konnte er ansetzen. Er entschied sich schließlich nach sorgfältigem Abwägen dazu, sich noch ein paar Teile vom Rand zu besorgen, bevor er sich zur Mitte des Bildes vorarbeiten konnte. Vielleicht sah Doc Strider mit seinem anderen Blickwinkel ja etwas, dass ihm entgangen war. Er konnte nur davon profitieren.
    Er ging also zurück zum Sammlungspunkt, nachdem er wieder abgeschlossen hatte und fand dort noch den Doc vor, den er schließlich fragte, ob er ihm bei seinen Ermittlungen behilflich sein konnte. Ja natürlich Frank. erklärte sich der etwas seltsam anmutende Arzt schnell bereit.
    Daraufhin führte Frank ihn zum Tatort, der Waffenkammer und weihte ihn in seine bisher vorhandenen Ermittlungsergebnisse ein und gab acht das niemand mithörte. Vor Ort zeigte Frank Doc Strider seine Funde und ließ ihn sich selbst einmal in Ruhe umsehen, während Frank ihm zu sah.
    Frank und Doc Strider sehen sich in der Waffenkammer (Lambda) mit SPRACHGENIE erneut den Tatort an.

    Geändert von BIT (12.09.2015 um 11:10 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  2. #2
    Nach einer weiteren Tatortbegehung konzentrierte sich das ungleiche Duo diesmal samt und sonders auf das Büchlein selber.
    Frank zeigte dem seltsamen Bastler die Stelle, wo er das Buch gefunden hatte und nachdem sie die Uniform angehoben hatten, sahen sie eine großa Anzahl weiterer solcher Bücher, es schien, als hätte der als sehr paranoid geltende Wingman tatsächlich jede Kleinigkeit, die ihm aufgefallen war, zu Papier gebracht.
    Es würde möglicherweise Wochen brauchen, alle Bücher nach Hinweisen abzusuchen.

    Mutlos blätterten die Beiden durch die stummen Zeugen der Akribie des Wingman.
    Probe Doc: Sprachgenie: Bestanden!

    Und dann fiel es Doc Strider durch seine sprachliche Begabung schnell auf, dass es ein immer wiederkehrendes Muster gab. Es war unterschiedlich formuliert und manchmal sogar nicht einmal zu Ende geschrieben.
    Aber Sätze wie Diese begannen vor drei Jahren deutlich zuzunehmen um dann in schnellen Phasen wieder weniger zu werden:

    "Stutton mit schwarzem Rucksack aufgegriffen. Weggeschickt."

    In der Nähe jedes einzelnen Angriffes, wann immer Wingman zur spätesten Stunde ausrückte, war es Stutton, den er Tage zuvor verscheucht hatte, da er um die Waffenkammer herumgeschlichen war.
    Und eine weitere Sache fiel dem "Doc" sofort auf: "Fast ausnahmslos alle Einsätze, die in die Phasen fielen, in denen Stutton die Waffenkammer umschlich, waren falsche Alarme gewesen.

    Mehr würden sie hier nicht finden.

    Geändert von Daen vom Clan (11.09.2015 um 21:05 Uhr)

  3. #3

    Gast-Benutzer Gast
    Und dann schien er zu verstehen und entsetzt die Luft zwischen den Zähnen einzusaugen. "Dann ist Will wahrscheinlich auch in großer Gefahr.", presste er hervor und seine Hand griff automatisch dorthin, wo er seine Pistole zu tragen pflegte, doch dort war nichts, denn er hatte sie heute morgen nicht eingepackt.
    "Wir müssen sie nach ihrer Rückkehr unbedingt in Gewahrsam nehmen. Kann ich dich mit dieser Aufgabe betrauen?"


    So hatte er sich das eigentlich nicht vorgestellt aber das konnte er nun auch nicht mehr ändern. Okay, aber ich kann Sie nicht einfach so mitten auf der Straße packen, es gibt zu viele Trunkenbolde in der Stadt die das falsch verstehen würden. Ich habe eine Idee, du wartest hier vor oder im Derrecks und ich begleite WIll und Eryn hierher wenn Sie zurück sind. Ich behaupte einfach du möchtest mit ihnen über Ol'Cletus sprechen da du schon länger keine Informationen über den Zustand der Farm und der Familie gehört hast. Wenn Sie dann hier sind, können wir Will immer noch wegschicken und Eryn ausquetschen, was hier eigentlich los ist.
    Das dürfte wohl die vernünftigste Lösung sein, eine die wohl auch nicht all zu viel aufsehen unter den restlichen Bewohnern erregen sollte..

    Gesagt, getan. Ranger machte sich zum Westtor auf an dem er auf die zurückkehrenden Will und Eryn wartete. Als diese eintrafen sprach er Sie direkt an. Eryn, Will - schön das ihr wieder zurück seid, hat alles funktioniert? Ich hab schon eine ganze Weile auf euch gewartet, Sheng hat mir aufgetragen euch zu ihm zu bringen wenn ihr wieder zurück seid, er hat schon lange nichts mehr von der Farm gehört und möchte von euch wissen wie der Zustand der Familie und der Plantage ist. Na dann kommt mal mit, er wartet vor Derrecks Kneipe auf uns.Er ließ den Beiden gar keine große Wahl als mit ihm zur Kneipe zu gehen. Unterwegs fragte er Sie nach den Zuständen im Gelände um die Stille und den Weg zu überbrücken. Außerdem musste er ja bald ebenfalls in ähnliche Richtung aufbrechen.

    Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück teilte er dem Bürgermeister vor der Kneipe mit. Hierbei postierte er sich so bei Eryn, dass sollte Sie versuchen davon zu laufen, er ohne größere Probleme Sie greifen konnte.

  4. #4
    Das waren doch ein paar interessante neue Teile des Puzzles zu ergeben, die vielleicht sogar schon verrieten, was genau auf dem Bild zu sehen sein würde oder besser gesagt, einen kleinen Teil dessen. Es war wirklich eine gute Idee gewesen Doc Strider mit einzubeziehen. Ihm war dieses Muster garnicht wirklich aufgefallen: Vielleicht musste er sich bei Wingman entschuldigen, denn eventuell war er garnicht paranoid oder zumindest noch lange nicht so paranoid wie alle dachten. Nützlich war Wingmans Akribie alle mal. Das ist doch mal etwas interessantes, da beginnt langsam sich etwas zusammen zu setzen, vielleicht ist es nichts aber das werden wir ja sehen... sagte Frank laut, teils zu Doc Strider, teils zu sich selbst. und führ sich über den 5-Tage Bart, während er überlegte.
    Wir sollten Definitiv Stutton mal einen Besuch abstatten und ihm ein paar fragen stellen. Er hat wohlmöglich nichts mit all dem zu tun aber was du da gefunden hast finde ich zu auffällig um es einfach zu ignorieren. Darüber hinaus glaube ich nicht das wir es mit einem Kultisten zu tun haben. Ein weiblicher, blonder Kultist, das passt viel zu perfekt auf Haile. Da hat wohl jemand sie als Sündenbock missbrauchen wollen. Auch wenn ich mich der Kultistentheorie nicht vollends verschließe, glaube ich nicht an sie. Vielleicht war es Georgina, dafür habe ich jedoch nicht den leisesten Beweis, geschweige denn Indiz. Haile hat damit unter garantie nichts zu tun. Auch müssen wir unbedingt Wingman in einem ruhigen Moment abpassen und ihn wegen der Haarsträhne befragen, bevor wir etwas anderes tun, denn die war hier nirgendswo. breitete Frank seine überlegungen aus und sah zu Doc Stutton und wartete ab, wie er dazu stand.

    Geändert von wusch (11.09.2015 um 21:31 Uhr)

  5. #5
    So nah und doch so fern. Evi starrte eine Weile lang durch das Gitter auf die wertvolle Beute und wünschte sich, alleine ihre Willenskraft würde die dünne Barriere zwischen ihnen einfach verschwinden lassen. Das Gitter hatte an einigen Stellen die rötliche Farbe von Rost angenommen, wirkte aber immer noch recht stabil. Mit einem leichten Schaudern erinnerte sich die Taucherin an die verdreckte Decke, die sich in einem Raum nicht allzu weit entfernt bedenklich bewegt hatte. Natürlich konnte es auch nur eine Ratte gewesen sein, aber riskieren wollte sie nichts. Das Gitter musste ab, ohne das halbe Schiff aufmerksam zu machen.

    Erst versuchte sie es mit sanftem Drücken, aber die Barriere gab kaum nach, weil Evi kaum Kraft in ihre rechte Hand legen konnte. "Scheiße.", fluchte sie leise, und zog sich unwirsch ihre Bandana vom Kopf. Sie war ziemlich durchnässt und kalt - eigentlich perfekt. Erst versuchte sie, mit dem feuchten Stoff, den sie in das Gitter wickelte, ebenjenes nach innen zu ziehen, aber schnell war ihr klar, dass es sich nur in die andere Richtung öffnen ließe. Also band sie ihre Bandana um ihre rechte Hand. Das Wasser hatte die Temperatur einer abgestandenen Brühe gehabt, aber jetzt - wieder im Trockenen - fühlte sich der feuchte Stoff angenehm kalt an. Und der Druck gab Evi das Gefühl, ihr kleines Handicap professionell behandelt zu haben.
    Nun versuchte sie also, das Gitter mit beiden Händen in den Raum zu drücken, und schaffte es immerhin, eine Seite so zu verbiegen, dass die Ecken nur mehr lose befestigt schienen. Den letzten Schub verpasste sie dem Ding mit ihrem Fuß, und dann war es endlich geschafft. Die letzte Aktion war nicht völlig stumm verlaufen, aber besser, als Evi Anfangs erwartet hatte.

    Trotzdem wollte sie sich beeilen. Sie verstaute die trockene Munition in den Außentaschen, und die Gewehre so halb, aber gut befestigt, in der Haupttasche ihres Rucksacks, wo sie leise gegen den Korkenzieher klackerten. Die Taucherin musste ein bisschen grinsen - der Wert ihrer Besitztümer war soeben ungefähr unendlich mal gestiegen. Auch wenn das Zeug jetzt natürlich allen in der Gruppe für die Sarg-Pilgerei zur Verfügung stehen würde.

    Zufrieden, und nur noch mit ein paar schnellen Blicken, um auch ja nichts zu übersehen, machte sich die Taucherin schließlich auf den Rückweg.
    Obwohl das Gewicht ihres Gepäcks deutlich schwerer war, fiel ihr die Strecke nun leichter. Wahrscheinlich, weil sie so beflügelt von ihrem Erfolg war. Deshalb grinste sie auch schon zehn Minuten, bevor sie überhaupt vor dem Dusty Derrecks ankam, bis über beide Ohren.
    "Ich melde mich zurück!", sagte sie schließlich in eine unbestimmte Richtung, als sie angekommen war, und stellte stolz ihren Rucksack ab, aus dem unverkennbar die Waffen ragten.

    Geändert von Lynx (11.09.2015 um 22:21 Uhr)

  6. #6
    Nachdem Eryn und Will von ihrer erfolgreichen Expedition zurückkehrten - mit der Information im Gepäck, dass es unweit von Sheng's Hope neues Leben gab - wurde ihnen augenblicklich von Ranger aufgelauert. Er verhielt sich kurios, beinahe zu freundschaftlich in Anbetracht der Tatsache, dass sie doch nahezu keine Berührungspunkte hatten. Immerhin war er so gut wie nie im Dusty Derrecks zugegen. Fast wirkte er als führte er etwas im Schilde. Da die Barfrau jedoch ohnehin zum Bürgermeister gewollt hatte, machte sie es sich einfach und folgte ihm, während sie Will überließ, den Vogelfreund über das Geschehen auf der Farm aufzuklären.

    "Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück", sprach er schließlich, woraufhin sich der Asiate zu ihnen umdrehte. Erst grüßte er freundlich, doch blickte dann vor allem die 25-Jährige sorgenvoll und irgendwie zweifelnd an, während sich Ranger fast etwas aufdringlich hinter ihr positionierte. "Eryn, ich muss mit dir reden!", sagte Sheng ernst und bekam als Antwort nur einen fragenden Gesichtsausdruck. Er und auch der Ex-Kanadier wirkten angespannt, als wäre irgendetwas mit ihr verkehrt. "Okay, ähm...", fing sie an, doch der Bürgermeister unterbrach sie: "Unter vier Augen!"

    Als sie ihm folgte, rätselte sie noch, doch nachdem Sheng sie an eine ruhigere Ecke der Nordseite ihrer Arbeitsstätte geführt hatte, arbeitete ihr Verstand wieder. Sie hatte Derreck beim erst- und zweitmaligen Durchqueren der Siedlung nicht wieder gesehen. War er bereits in Gewahrsam? Wollte er über ihn sprechen? Hatte ihr Chef sie womöglich verraten? Der ehemalige Soldat positionierte sich vor ihr, nicht bedrohlich, aber offensichtlich Bereitschaft zeigend, sie jederzeit abzufangen. Als hätte sie irgendeine Chance.

    "Ich bin ehrlich, Eryn: Ich habe etwas gehört, dass mich beunruhigt..." - sie stoppte den Gründer der Siedlung noch bevor er richtig anfangen konnte mit einer erhobenen Hand. "Ich kann's mir denken, Sheng!", erwiderte sie und ihre Miene verdunkelte sich. Sie nahm sich augenblicklich vor, ihm Drama zu liefern. Doch als die Erinnerungen zurückkehrten, brauchte sie dieses Drama nicht mal spielen.

    "Ich bin so dumm!", fluchte sie und tat, als wäre das lediglich Ärgernis über sich selbst, das er nicht hören sollte, sah ihn dann an und fuhr fort. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Dieses Mal erlaubte sie sich das Weinen. Dieses Mal sollte es ihr helfen. Sie hob die Arme kurz, um anzudeuten, Sheng in eben diese zu nehmen, doch unterließ es dann bewusst, zog zurück. Sie wusste nicht, was er wusste. Seinem Gebaren nach verdächtigte er sie richtigerweise, ein aktiver Teil der gestrigen Eskapaden zu sein. "Es tut mir Leid!"

    Sie holte tief Luft und schluckte das Schluchzen runter. Die errötete Nase und die Tränen nahmen ihr die Attraktivität, doch diese würde ihr ohnehin nicht weiterhelfen. Nicht bei Sheng. Nicht jetzt. "Ich hätte es dir erzählen müssen, ich... d-dummes Ding!", klagte sie. "Aber ich... i-ich wollte nicht, dass es öffentlich wird, verstehst du? Erst weißt du davon und dann... und dann Floyd-Williams..." - ihre Stimme wurde für einen Moment leiser, als sie paranoid in Richtung des Anwesens des Mannes sah, der Schuld am ganzen Dilemma gewesen ist. "Ich wollte nur nicht, dass es noch schlimmer wird. Ich hatte so Angst..."

    Wieder folgte eine Pause, doch wieder ließ sie die Pause nicht so lang werden, das der Bürgermeister das Wort ergreifen konnte. "Ich bin bei Ben in der Wäscherei gewesen!", fing sie an, den vorigen Abend zu rekapitulieren. "Ich habe ihn darum gebeten, die Sachen zu Wingman zu bringen und bin zurück in die Kneipe. Ihr wart noch da und ich habe überlegt, wo ich anfange mit den ganzen Reparaturen und der Reinigung. Und dann habe ich nach Derreck gesucht, damit er hilft. Am Mittag hatten wir einen Streit, weil er das Kultistenmädchen vor allen Leuten 'Menschenfresserin' nannte. Ich hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen und dann war sein Büro abgeschlossen. Ich bin also zur Kasse und habe den Ersatzschlüssel geholt und aufgemacht. Da war er dann, mit einem menschengroßen Beutel - und genau das war da auch drin, ein Mensch!" Sie gab sich fassungslos. Immerhin war sie das gestern auch gewesen. "Erst versuchte er mich abzuwimmeln, aber ich ließ das nicht zu. Der Junge im Sack - Raoul - war wohl ein Dieb. Er hatte von der Farm von... George" - wieder ein Blick auf die Felder - "... gestohlen. Der dachte lange Zeit, dass Derreck der Dieb war, doch... Derreck wusste die Wahrheit. Er wollte nichts verraten, weil... weil irgendwo in dem Kerl doch ein Herz steckt, aber Floyd-Williams hat seine Schläger geschickt und ihn immer wieder übel zugerichtet. Das brachte ihn aber immer noch nicht dazu, ihn auszuliefern. Erst als sie drohten..." - der Ausdruck auf ihrem Gesicht wurde ein schuldbewusster - "... mich zu... verletzen, knickte er ein. Und dabei erwischte ich ihn dann auf frischer Tat. Wie er gerade den Jungen bewusstlos geschlagen hatte, um ihn gegen meine Unversehrtheit einzutauschen. Ich habe ihm gesagt, dass das nicht geht. Dass ich die Entscheidung nicht treffen kann. Er sagte, dass ich das nicht müsse. Er sagte, ich solle einfach gehen und ihn machen lassen, doch das konnte ich nicht. Das wäre doch auch eine Entscheidung gewesen." Wieder atmete sie tief ein.

    Da war er; der Moment. Schneller als erwartet. Der Moment, in dem sie die Möglichkeit hatte, ihr frisch belastetes Gewissen rein zu waschen. Ihre Sorgen, ihren Kummer, ihre Schuld in Worte zu fassen und loszuwerden, bei dem Mann, der vermutlich immer nur das Beste für sie und den Rest der Siedlung gewollt hatte.

    Doch sie brachte es nicht zustande. Die Barfrau setzte alles auf eine Karte. "Ich habe ihn darum gebeten, es nicht zu tun, den Jungen gehen zu lassen, auf ihn eingeredet, mehrere Minuten lang. Doch dann nahm er diese... Pfanne und schlug auf den Kopf des Jungen ein. Zwei mal! Beim ersten Mal konnte ich seine Nase brechen hören, beim zweiten Mal gab er schon keinen Mucks mehr von sich." Sie machte einen angewiderten Gesichtsausdruck. "Ich hätte ja was getan, aber... wie? Ich flehte Derreck an, es nicht zu tun. Ich sagte, es würde mir schon nichts passieren, doch er hatte seine Entscheidung getroffen. Er stieg nur aus dem Fenster und zog den Jungen mit sich. Ich weiß nicht mal, ob er da nicht vielleicht schon tot gewesen ist."

    Sie blickte auf den Boden, um dann den Augenkontakt mit Sheng zu suchen. Das konnte sie: Menschen in die Augen sehen. Die Tränen waren in ihrem Gesicht getrocknet, darin lag nun Verzweiflung und Entsetzen. "Ich hätte es dir erzählen müssen...", wiederholte sie sich. "Aber ich kann doch Derreck nicht... er hat es immerhin für mich getan!" Sie sah den Bürgermeister an, in seinem Blick nach Verständnis für ihr angebliches Verhalten suchend.

    Und dann legte sie ihre Arme nach vorne, in einer fast einladenden Gäste. Die Handgelenke drückte sie zusammen. "Ich bin Mitwissende einer Straftat", klärte sie ihn auf. "Nimm mich fest, ich hab' Mist gebaut." Beschämt sah sie zur Seite. "Ich hätte etwas unternehmen müssen", fügte sie ihrem Geständnis leise hinzu.

    Und wenigstens der Satz mit dem sie abschloss entsprach wieder der Wahrheit: "Aber ich bin zu feige!"

    Geändert von MeTa (11.09.2015 um 23:16 Uhr)

  7. #7
    Als sie wieder in Shengs Hope ankamen hatte Will die Geschehnisse im Haus von Cletus immer noch nicht verdaut. Auf dem Rückweg hatte er sich viele Gedanken über das Mädchen gemacht welchem er grade geholfen hatte ein, von ihr wahrscheinlich nicht gewolltes, Kind zu gebären. Sie hatte geschrien, geweint und wollte das kleine Knäul Leben nicht einmal ansehen oder anfassen. Er fühlte sich schrecklich dabei sie und das Neugeborenen dort zurückzulassen.
    Will bemerkte einen neuen, nicht besonders ansehnlichen, Fleck auf seinem Hemd welcher zu den unzähligen anderen unansehnlichen Flecken dazu gekommen war. Dieser hier war jedoch nicht sein Blut und jeder versuch dieses schnell herauszuwaschen war gescheitert.

    Eryn und er hatten auf dem Rückweg nach Shengs Hope nur wenige Worte gewechselt doch das was sie besprochen hatten, hatte ein klares Ziel. Das Mädchen und ihr Kind zu retten. Wills Hände verkrampften sich. Er wollte gar nicht daran denken wie viele der Kinder auf Cletus Gelände so geboren worden waren. Oder wie oft sein Vater dabei geholfen hatte diese Kinder zur Welt zu bringen. Eryn und Will beschlossen, in Shengs Hope jemanden zu suchen der die Sache sauber und ohne Zwischenfälle ausführen konnte. Doch kaum hatten sie einen Fuß hinter die improvisierten Mauern der Siedlung gesetzt kam Ranger auf sie zu und wies Eryn und Will an ihm zu folgen. Wie sehr wünschte Will sich jetzt eine kalte Dusche. Kein Eimer gefüllt mit abgekochtem Wasser den man sich über den Kopf goss. Eine Dusche mit fließend Wasser. Oder ein heißes Bad.

    Vor dem Dusty Derrecks angekommen wollte Sheng mit Eryn unter vier Augen reden. Will war jede Pause recht und er setzte sich auf das, was einmal vor Jahrzehnten, eine Bordsteinkante gewesen war. Kurz überlegte er, ob er Ranger erzählen sollte was auf der Plantage passiert war. Er war sich aber nicht sicher ob der Mann mit der Krähe wirklich der richtige Gesprächspartner für dieses sehr spezielle Thema war.

    Will entschloss sich dagegen mit Ranger darüber zu sprechen, es gab Personen in Shengs Hope die mehr Einfühlungsvermögen hatten als dieser Haufen Muskelmasse. Die Frage war nur, wo trieb sich diese Person herum?

    Geändert von Kaia (11.09.2015 um 23:16 Uhr)

  8. #8
    Al freute sich, dass Lisa ihn begleiten wollte. Allein hätte er sich ungern auf den Weg gemacht, denn auf einer Reise, selbst auf offener Straße, musste man immer mit Gefahren rechnen.

    Die beiden waren der gleichen Meinung, dass sie keine Zeit verlieren und sofort aufbrechen sollten. Noch war es früh, und sie wussten nicht, wie weit die Karawane entfernt war. Zum Glück kannte Lisa die Umgebung besser als er. Sie war hier aufgewachsen und war mit den Wegen und Menschen vertraut.

    Nach kurzer Vorbereitung machten sich die beiden auf den Weg und folgen der westlichen Straße. Igor war in die Lüfte gestiegen, um die Umgebung im Blick zu behalten. Ein Fahrzeug hatten sie leider nicht dabei, aber sie hätten es ohnehin beide nicht steuern können.

    „Wenn er Menschen sieht, oder Untote, dann wird er uns warnen“, erklärte Al Lisa.
    „Dann brauchen wir ja keine Angst vor bösen Überraschungen zu haben“, gab diese zurück.
    „Es sei denn, wir finden die Karawane nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit. Falken können nachts leider nicht viel mehr sehen als wir, dann können wir uns nur noch auf sein Gehör verlassen – und unseres.“
    Lisa nickte verstehend. „Na dann... sehen wir zu, dass wir's noch heute schaffen.“ Diese Antwort gefiel Al. Er lachte, und die beiden beschleunigten ihr Tempo.

    Die Sonne stieg höher und der Tag wurde heißer. Es beeindruckte Al, wie Lisa ohne Schuhwerk auf der Straße laufen konnte, ohne sich die Füße zu verbrennen. Bis jetzt hatten sie noch nichts gesehen, und auch Igor war nur einmal heruntergeschnellt, als er Beute erspäht hatte.

    Die Stunden vergingen, die Sonne wanderte weiter und es verblieb nicht mehr viel Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit. Der Zustand der Straße verschlechterte sich zunehmends. Zweimal wäre Al fast in ein tiefes Schlagloch getreten – einen verstauchten Fuß konnte er jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Lisa hingegen umging alle Hindernisse leichtfüßig.

    „Falls wir die Karawane nicht mehr entdecken, und danach sieht es aktuell aus, und es Nacht wird“, sprach er Lisa zugewandt, „verlass dich bloß nicht auf mich, falls wir doch überrascht werden sollten. Als Kämpfer tauge ich nicht viel, das hat die Vergangenheit mir leider allzu oft bewiesen.“
    „Von mir brauchst du auch nicht erwarten, dass ich Zombies oder Banditen in die Flucht schlagen werde“, antwortete Lisa lachend.
    „Gut, dann wissen wir ja, was wir tun müssen: uns so schnell wie möglich aus dem Staub machen.“

    Doch dazu kam es nicht mehr. Igor stieß einen Schrei aus. Kurz darauf sahen es auch Lisa und Al: Ein paar hundert Meter vor ihnen, etwas abseits der Straße, befanden sich verschiedene Wagen und Tiere. Ja, es war eindeutig die Karawane.

    (ZIELORT ERREICHT: KARAWANE)

    Geändert von BIT (12.09.2015 um 11:10 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  9. #9
    Kurz zuvor:
    Misstrauisch geworden hatte Sheng damit begonnen, die Bar zu durchsuchen und einmal komplett auf den Kopf zu stellen.
    Und er wurde fündig, genau das was Ranger beschrieben hatte, lag dort, wo es sein sollte. Nicht, dass er dem Mann misstraut hatte, er hatte vielmehr dafür Sorge tragen wollen, dass die Bar nun vollkommen sauber und menschenfrei war, denn ohne seinen Besitzer würde es das perfekte Lager abgeben.
    Auch das Schiff war vorgeschlagen worden, doch hier bestand die Gefahr der Jugendbande und zu vieler dunkler Ecken und Verstecke.

    Er blickte sich um und begann, Tische und Stühle in eine Art Anordnung zu bringen, so dass sie alle Fundgüter der Reihe nach würden auflisten können.
    Wingman verstand die Idee und begann damit, seinen liebevoll erstellen Einsatzplan ebenfalls nach drinnen zu bringen, wo er ihn von dem ehemaligen Tresen des McDonalds herunterhängen ließ.
    So würden sie mit ein wenig Hilfe der Anderen ganz schnell eine Basis haben.

    Sheng wollte die Zeit schnell nutzen, bevor Ranger wieder auftauchen würde, denn es würde ihn eine sehr unangenehme Pflicht erwarten. Sollte sich die Geschichte als wahr herausstellen, dann musste ein Urteil gefällt werden. Und das gegen eine Frau, die heute morgen noch erklärt hatte, dass sie beitragen würde, die Siedlung zu retten.
    Er war gerade dabei, einen der Schränke freizuräumen, als die Taucherin wieder ankam und stolz die erste Ausbeute des Tages in das alte Restaurant brachte.
    Sheng begrüßte sie lachend und nickte ihr anerkennend zu.
    "Das kannst du unmöglich alles alleine gesammelt haben.", schnaufte er lachend, während er versuchte, einen der schweren Tische auf einen anderen zu stapeln, um so eine Art Hochregal zu erzeugen.
    "Richtig...", erwiderte die rothaarige Frau gutgelaunt, "Aber wenn man auf einem Hai reitet, geht es eben doppelt so schnell."
    Der Asiate schüttelte lachend den Kopf, schaffte es jedoch nicht, den Tisch endgültig hochzustemmen. "Lass dir doch helfen...", sagte die Frau lachend und Sheng erwiderte schnaufend: "Niemals, wie steh' ich denn dann vor euch da. Hier glauben doch sowieso alle, ich könnte nicht einmal ein Messer richtig führen."
    Kopfschüttelnd ging sie ihm zur Hilfe und bereitwillig machte er ihr Platz, damit sie am Tisch perfekt anfassen konnte.
    "Du musst mir erzählen, was es mit dem Hai auf sich hat." lockte sie und Sheng erwiderte noch immer unter höchster Kraftanstrengung. "Also, da war dieses..."
    Und dann gab es ein lautes Knacken und der Tisch darunter gab mit einem lauten Knacken nach, die beiden Stützen, die den Beiden zugewandt waren, gaben nach und der obere Tisch, den sie nicht mehr festhalten konnten, sauste direkt auf Sheng und Evi zu. Durch Shengs Leib peitschte Adrenalin, seine Knie spannten sich an, durch seinen ganzen Körper strahlte die Aufregung wie kochende Lava, es gab für ihn nur eine Sache zu tun!
    Er drehte sich zu Evi um, damit er sie heldenhaft zur Seite ziehen konnte, doch noch bevor er sich umgedreht hatte, spürte er schon einen harten Ruck an seinem Leib als Evi ihn aus der Flugbahn des herabstürzenden Tisches rammte. Beide schlugen auf dem Boden auf, sie auf ihm sitzend, die Gesichter ganz nah, Augen, die sich musterten.
    "Danke..."flüsterte Sheng lächelnd. "Bitte." erwiderte sie mit flatternden Lidern ebenso leise und sanft.
    Und dann biss Sheng sich auf die Lippen. Er würde es wagen. Wenn nicht jetzt, wann...

    Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück, rief da die energische Stimme von Ranger schon von weitem und die agile Taucherin sprang sofort auf und kam mit einem Satz auf die Beine.
    Sheng war einen Bruchteil später auf den Beinen und rannte nach draußen, als in dem Moment Ranger um die Ecke kam und ihm abermals das Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück entgegenrief. "Ha, gut!" erwiderte Dieser ohne rechte Freude und Begeisterung.






    Mum Perlmutter war schon lange genug in diesem Geschäft. Sie wusste genau, dass eine gebrochene Achse im Niemandsland das Todesurteil war.
    Normalerweise hätte sie nun Jemanden nach Shengs Hope geschickt, aber sie traute den Leuten dort nicht. Sie hasste Floyd-Williams und mochten die Gerüchte stimmen, dann gab es dort mittlerweile eine wachsende Gemeinde an Kultisten, die Blutopfer und Herzen an die Plünderer verkauften. Sie spuckte auf den Boden und blickte sich um. "Verdammter Sheng. Hatte nichts im Griff."
    Ihre eigenen Leute waren gerade dabei, die Achse des Hauptwagens zu reparieren, doch sie kamen nur langsam voran, viel zu langsam. Und das war schon der zweite Unfall, den sie hatten. Das Gebiet der Baffin Bay war verflucht. Sie spuckte zu Boden und fischte dann aus ihrem Futteral ein Zigarillo hervor, ein Artefakt und eine Angewohnheit aus der alten Welt. Eigentlich eine lästige Angewohnheit, doch unten im Süden gab es noch immer Menschen, die sowas herstellten. Als wollten die Menschen keinen Fehler der Vergangenheit je aufgeben.
    Sie erwartete die Plünderer schon und schirmte die Augen gegen Hitze und Sonne mit einer Hand ab, kniff die Augen zusammen. Sie wusste, dass sie hier waren und lauerten. Sie umkreisten einander schon seit Stunden, so kam es ihr vor und die Männer und Frauen ihrer Leibwache wurden langsam müde. Denn sie lagen schon seit gefühlter Ewigkeit unter den Wagen und zielten mit ihren Gewehren auf Wolken, Kakteen, Sträucher und jedes Kleintier, dass sich in ihre Richtung vorgewagt hatte.

    Doch noch keine Plünderer. Sie blies den Rauch aus einem Mundwinkel und ließ den Blick über ihre Waren schweifen. Es war nicht viel, aber es war wertvoll. Einige Gewehre, etwas Munition. Sehr wenige Lebensmittel und einige besonderen Luxusartikel wie eine handgefertigte Gitarre sowie gute, feste Kleidung. Und darunter transportierte sie ihre wahren Schätze.
    Sie ging im Kopf ihre Reisestrecke durch, die Geschäfte mit den Sammlern im Süden, der recht geringe Kopfpreis bei den Vultures. Doch jetzt würde sie Territorium der Flameriders und der Bucaneers durchqueren und mit Denen konnte man nicht reden. Wieder grollte ihr Magen vor Durst und Hunger. Doch mehr von ihrer Ware konnte und wollte sie nicht essen. Die eisenharte Frau würde lieber verdurstend unter ihrem Wagen verrecken, als weiter Wertgegenstände zu vernichten, indem sie diese aß oder trank.
    Und dann sah sie einen Vogel zielstrebig über der Karawane kreisen.
    "PLÜNDERER!", schrie sie ihren Leuten zu und mit einer fließenden Bewegung ließ sie ihren Bogen von der Schulter gleiten und schoß einen verdammt gut gezielten Pfeil auf den Vogel ab, von denen sie wusste, dass Plünderer sie oft benutzten, um ihre Beute zu markieren.

    Der Pfeil verfehlte Igor nur knapp und als er sich in leichtem Bogen wieder senkte, schlug er genau neben Al und Lisa ein.
    Beide blickten über den Hügel und konnten die Karawane nun genau erkennen. Bewegung war in die Leute gekommen, sie sammelten sich eindeutig, um gegen sie vorzugehen.

    Al: Probe Handel: Bestanden!
    Lisa: Probe Sprachgenie: Bestanden!


    Es schien, als könnten sie sich gefahrlos nähern und den Kontakt aufnehmen mit den wettergegerbten Händlern.

    Geändert von Daen vom Clan (11.09.2015 um 23:12 Uhr)

  10. #10
    Wieder zurück in der Siedlung machten sich Jäger und Vincent sogleich auf den Weg zum Pub. Es war durchaus befremdlich am Eingang der ehemaligen McDonalds Filiale zwei gut bewaffnete Wachmänner vorzufinden.

    "Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück!"

    Dem Ruf folgend öffneten sich die Türen der improvisierten Einsatzzentrale und heraus kam Sheng, der den Eindruck machte, etwas neben sich zu stehen. Er nickte den Beiden grüßend zu und sagte:

    "Gehts euch gut? Alles in Ordnung? Okay. Geht schon mal rein, bin gleich bei euch."

    Im Inneren fanden sie Evi, die ihre Arme in die Hüften gestemmt hatte und gedankenverloren auf einen umgeworfenen Tisch starrte. Als sie die Zwei bemerkte, kam wieder Leben in ihr Gesicht und sie grüßten einander. Jäger waren ihre eigenartig geröteten Wangen und der leicht entrückte Blick in den Augen nicht entgangen. Entweder tat ihr dieser arme Tisch wirklich sehr sehr leid, oder sie und Sheng... Ech, wie dem auch sei. Gemeinsam hoben sie den Tisch wieder vom Boden, drehten ihn um und stellten ihn an der bevorzugten Stelle ab. In diesem Augenblick kam Wingman hereingestürmt und breitete eine große Karte auf der neu aufgestellten Unterlage aus, ohne die Anderen zur Kenntnis zu nehmen. Jäger und Vincent warfen einander belustigte Blicke zu. In Shengs Hope ging das Gerücht um, dass der fleißige Offizier ein Wespennest im Arsch haben muss, aus dem in unbestimmten Abständen die gelben Tierchen herausfliegen und er gezwungen ist im hektischen Lauftempo von einer Aufgabe zur Anderen zu rennen und niemals länger als eine Minute an ein und demselben Ort zu verweilen. Die ganze Operation hatte wohl das ganze Nest aufgescheucht. Er zeichnete mehrere Minuten lang etwas auf die Karte, wischte sich dann mit dem Ärmel die feuchte Stirn ab und bemerkte schließlich, dass er nicht alleine war.

    "Die Buccaneers, richtig? Also?"

    "Mission erfüllt.", meldete sich Vincent zu Wort. "Kanns kaum erwarten, den Dreck aus meine Ohren zu waschen."

    "Ja, auch ich.", stimmte Jäger zu.

    "Also?", wiederholte Wingman und musterte sie erwartungsvoll.

    "Ist kleine Werkstatt dort. Sie stellen selbst Patronen her und lagern viel Kram, auch Essen."

    "Stank bis zum Himmel. Da werden wir lange die Spreu vom Weizen trennen müssen."

    "Wir auch gesehen fette Beute. Große Säcke, die sie anderen bestimmt geklaut. Wir nun klauen von ihnen."

    "Stark bewacht?"

    "Habe Schlimmeres gesehen. Eine Wache behält die Küste im Auge, zwei Männer drehen langsame Runden um den Perimeter. Es wird einfach sein, sie leise aus dem Verkehr zu räumen ohne die Anderen aufzuschrecken."

    "Ja. Berichte von Scout sind korrekt. Wir Trümmer und Einschusslöcher gesehen. Kampf erst neulich stattgefunden. Sie wahrscheinlich von Kanonenboot angegriffen, große Kaliber. In Mauer auf Rückseite ist Loch, man kann durchkommen. Wir sie mit Blechteil zugedeckt, damit niemand sie bemerkt."

    "Unser Ticket nach El Dorado, würde ich sagen."

    Wingman ließ sich das Ganze durch den Kopf gehen. Dann riss er einen Streifen Papier ab, schrieb etwas drauf mit seiner krakeligen Schrift und befestigte es mit einem kleinen Pin an der Karte.

    "Gute Arbeit, Jungs. Die Dusche habt ihr euch redlich verdient."

    Geändert von BIT (12.09.2015 um 11:11 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  11. #11
    Dem guten Bürgermeister, der zwar mutig war und pflichtversessen, der großartig planen konnte, doch in der Tat nicht kämpfen, ging das Herz auf, als er die Geschichte der armen Bardame hörte, die, so weit war es doch bekannt, sehr unter den Nachstellungen von Derrick hatte leiden müssen.
    Als sie ihm endlich die ganze Wahrheit erzählte, presste er die Lippen zusammen und schloß kopfschüttelnd die Augen.
    Ihm wurde klar, dass sie das Opfer war. Genauso wie Derrick auch, der das Pech hatte, sich in diese Schönheit zu verlieben. Aber wer konnte es ihm verdenken...?

    Dann legte er ihr sanft die Hand auf ihre Arme und drückte sie nach unten und anstatt ihr Handschellen anzulegen - die sowieso Frank hatte - nahm er sie in den Arm und drückte sie so voller Trost und Wärme, wie er nur konnte.

    "Die Liebe macht uns alle blind und zu Trotteln.", sagte er leise und strich tröstend mit der Hand über ihren Rücken.
    "Das ist richtig.", stellte Eryn leise wispernd und schniefend fest und erwiderte die Umarmung zärtlich, froh, dass alles so perfekt gelaufen war.

    "Wir können den Funkenflug der Liebe nicht kontrollieren, wissen weder ein noch aus, wenn er uns entzündet. Und in diesen dunklen Zeiten ist es schon ein wahres Geschenk und Privileg, wenn man Jemanden findet, den man sein Herz schenken kann. Das ist mir jetzt erst richtig klar, wo ich Jemanden gefunden habe, der mich anders denken lässt. Und der mir Hoffnung gibt, wo ich schon dachte, das Wort zu vergessen.", sprach er mit seiner sanften Stimme weiter und Eryn erwiderte nun die tröstende Umarmung. "Das ist auch richtig. Aber warum hast du mich dann gestern Abend weg geschickt?", fragte sie flüsterleise und merkte, dass er sie gar nicht hörte, da er mit den Gedanken komplett abwesend schien.

    Und so sprach er weiter, während Eryn immer verwirrter zuhörte und sich in seine Umarmung schmiegte.

    "Aber jetzt bin ich mir sicher. Ich muss nur einen Weg finden, es auszudrücken."
    Ich stehe direkt vor dir, Trottel...?"
    "Aber das würde sie von ihrer Mission ablenken, das ist es, was ich befürchte. Sie gefährden."
    "Ich komme schon wieder, sei ohne Sorge.", lächelte sie und Sheng löste sich von ihr und hielt sie auf Armlänge Abstand.

    Dann drehte er sich um, Eryn den Rücken zu und blickte auf die Stelle, wo Evi ihn umgestoßen hatte. Es wirkte, als würde er zu sich selbst sprechen.
    "Für ein Leben unter Wasser mit ihr fehlen mir zwar die Kiemen, aber ich würde es gerne wagen..." Er schüttelte den Kopf und etwas in Eryn schrie laut "Eeeevi!"
    Und sie wünschte sich eine breite Pfanne herbei, um sie Sheng über den Kopf ziehen zu können.
    Stattdessen lächelte sie und schniefte eine kleine Träne weg, ihre Rolle noch immer perfekt spielend.

    Sheng sah sie nachdenklich an und schien keine Sekunde an ihrer Version zu zweifeln.

    "Derrick hat dies aus Liebe getan. Weil er dich verehrt, vergiss das bitte nicht. Trotzdem muss und wird er sich für seine Verbrechen verantworten müssen."

    Er sah mit einem lauten Seufzen nach unten. "Wenn ich daran denke, was dir fast unterstellt worden wäre, das tut mir sehr leid. Ich schäme mich sogar, wo du dich doch für die Siedlung freiwillig gemeldet hast, obschon du sicherlich mit jeder Faser deines Herzens lieber hier geblieben wärst."

    Eryn nickte stumm und spielte ihren Part weiterhin perfekt aus.
    "Und nun müssen wir Derrick suchen. Wir haben ihn lange nicht mehr gesehen. Hast du irgendeine Idee, wo er sich befinden könnte?"

    'Wieder schossen Tränen in ihre Augen, sorgfältig und wohldosiert, doch nicht zu übertrieben, ganz perfekt, und sie schüttelte den Kopf.

    "Dann komm jetzt erst einmal zur Ruhe und erhole dich. Vielen Dank, dass du die Reise auf dich genommen hast. Wenn du magst, kannst du zudem gerne hier helfen. Wir werden die Bar für die nächsten paar Tage zu einem Kommandoposten ausbauen."

    Er nickte ihr noch einmal zu und machte sich daran, Frank zu suchen, um ihn darüber aufzuklären, dass Derrick dringend gefunden werden musste...

    Doch Frank schien noch bei der Untersuchung des Falles der verschwundenen Munition mit Doc Strider zu sein und der Bürgermeister machte sich im Kopf eine Notiz, das Thema noch einmal anzusprechen.
    Und er nahm sich vor, Haile zu fragen, ob sie vielleicht wusste, wie die Kinder im Schiff mit Verlusten umgingen. Immerhin lebten sie fast zusammen mit ihnen auf dem toten rostigen Metallberg.

    Währenddessen überlegte Eryn fieberhaft, wer sie gesehen und vor allem gehört haben könnte und schmiedete Pläne...

    Geändert von Daen vom Clan (12.09.2015 um 00:06 Uhr)

  12. #12
    Lancaster war in seinem Zelt, er wusste, dass sie nicht mehr lange hier in Shengs Hope bleiben würden.
    Die Abreise stand schon bald bevor und er wollte noch ein letztes Mal durch seine Sammlung privater Erinnerungsstücke gehen.
    Viel war nicht mehr übrig, kaum etwas aus der alten Welt hatte überlebt. Nichts aus seiner alten Welt hatte überlebt. Alles was er dabei hatte musste er in den Jahren tauschen. Oft gegen sein Leben... oder etwas was das zumindest sicher hielt.
    Lancaster griff unter sein Feldbett, eine Sache gab es, die er aufgehoben hat. Eine Sache, die er niemandem anvertraut hat.
    Eine kleine Ledermappe, fest umbunden mit einem rauen Garn welches er selbst gewickelt hat.
    Schnell stopfte er die Mappe in seinen ausgebleichten Rucksack und warf sich diesen wieder über die Schulter.

    Seine unruhigen Schritte führten ihn zurück in die Nähe des Dusty Derrecks. Immer wieder lief er über den Marktplatz, die Zeichen von Veränderung und Aufbrauch standen einigen im Gesicht auch wenn sich diese Leute garnicht mit auf die Reise begaben. Irgendwie wussten sie aber dennoch, dass sich etwas in Bewegung setzen wird.
    "Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück!"
    Mhh...
    "Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück!"
    Das war einer der Mitreisenden. Die Aufregung lag in seiner Stimme.
    Lancaster hatte am Rande mitbekommen, dass einige aus der Reisegruppe sich ins Umland aufgemacht haben um Vorräte zu holen, Gefallen einzulösen und Vorkehrungen zu treffen. Der Stimmlage nach zu urteilen schien zumindest nicht schlimmes vorgefallen zu sein.
    Seine Augen fuhren zum Dusty Derrecks... hatte sein Gefühl ihn getäuscht? Will, der junge Arzt stürmte irgendwie... aufgelöst auf den abgeranzten McDonalds zu. Irgendwas schien nicht zu stimmen.
    Schnellen Schrittes folgte Lancaster der guten Seele von Shengs Hope um der Sache auf den Grund zu gehen.

    "He... Will. Hab dich hier so langstürm sehn. Bist ja kreidebleich, ist irgendwas vorgefallen?"
    Will auf einer alten Borsteinkante, direkt vor dem Dusty Derrecks. Der junge Mann vergrub seine Stirn in der rechten Hand und während sich seine Augen sichtlich unruhig bewegten, schienen ihm die Lider schwer zu sein.
    "Gut schaust jedenfalls nicht aus... ich hoff mal unser Arzt brauch keinen Arzt"
    Will schaute nun langsam auf, die grau-blauen Augen schienen leicht glasig und Lancaster konnte gleich erkennen, dass einiges dahinter zu bewegen schien. Etwas musste den Mann vor ihm sehr schockiert haben.
    "...Lancaster, ja?"
    "Ja."
    "Ehm... Eryn und ich... wir waren draußen auf der Obstfarm, Cletus Obstfarm."
    "Bei den beschissenen Rednecks? Die sind gruselig."
    Lancaster sah wie sich Will über das Hemd strich.
    "Der ist frisch... was is da draußn passiert?"
    "Eryn... ich... also wir. Wir wollten ein wenig was aushandeln. Gefallen gegen Vorräte für die Reise, wir dachten das wäre eine gute Idee."
    "Aber... irgendwas lief... schief? Unerwartet?"
    Will blickte erneut auf, diesmal direkt in die Augen von Lancaster. Der alte Geschichtenerzähler konnte förmlich sehen wie sich die Zahnräder in Wills Kopf drehen mussten.
    "Weisst du... ich hab einiges gesehen. Vieles was echt nicht schön ist. Aber Cletus... dieser Mann ist ein widerlicher Dreckskerl!"
    Der junge Arzt stand schlagartig auf und legte seine Hand auf Lancasters Schulter, ungewöhnlich für den sonst so ruhigen Menschen drückte er seine Finger fest zusammen.
    "Lancaster... die haben da ein Mädchen. Eingesperrt. Werhlos. Keine Ahnung wo sie her kommt, aber sie gehört da nicht hin. Ich weiss nicht was dort passiert ist aber... Cletus hat sie nur als Stute bezeichnet."
    Lancasters Augenbrauen zogen sich zusammen, die Stirn legte sich in Falten und jetzt wurde ihm auch klar was dieser frische Blutfleck auf Wills Hemd war.
    "Brauchst nicht weiter zu reden... sprich die Details garnicht erst aus."
    Der alte Mann griff Will in die Armbeuge und zog sie leicht nach unten.
    "Ich lauf seit 20 Jahren durch dieses pissige Ödland. Aber so eine Scheiße... habe ich nie mit angesehen ohne irgendwas zu machen."

    Die Entschlossenheit war Lancaster ins Gesicht geschrieben. Er konnte sich nur ausmalen was auf der Ranch passierte. Aber egal wie oft er versuchte etwas weniger grauenvolles in seinen Gedanken zu formen. Am Ende blieb immer diese eine Vermutung.
    Irgendein inzüchtiger Redneck hatte seinen Schwanz nicht unter Kontrolle.
    Vielleicht konnte Lancaster zumindest diesem einen Mädchen helfen. (Aufgabe Xi – Befreie das Mädchen)

    Geändert von Gendrek (12.09.2015 um 00:50 Uhr)

  13. #13
    Haile erkannte ihn sofort wieder. Das war der junge Mann mit dem Kind, den sie gestern auf dem Markt gesehen hatte. Den, den Sheng gestern Niki genannt hatte und immer mit seinem ... Sohn? ... unterwegs war, wenn er sich in der Siedlung blicken ließ. Okay, nachdem Evi bereits verschwunden war und auch ansonsten geschäftiges Treiben unter den Glückssuchern herrschte. Haile mochte es nicht. Sie wollte wissen, was im Ödland auf sie wartete. Sie brauchte einen Beschützer? Pff, genau, ICH brauche einen Beschützer Durch das Gewusel bewegte sie sich auf den weißhaarigen Mann zu.

    "...?"
    "Hmm?"
    "..."
    Sie zupfte an seinem Ärmel und zeigte auf die Stelle in der Ferne, die in unregelmäßigen Abständen aufflackerte.

    "Was?"
    Niki schirmte seine Augen vor dem Sonnenlicht ab und starrte auf den Horizont
    "Da...da ist etwas. Wolltest du mir das sagen?"
    Haile nickte enthusiastisch. Endlich verstand sie jemand auf Anhieb.
    "Willst du...?"
    "...!"
    Haile zupfte wieder an seinem Ärmel und zog ihn in Richtung von Sheng. Mit sanfter Gewalt zog sie Niki und damit auch Alex zum Bürgermeister. Ihr Finger bohrte sich etwas unwirsch in seinen Arm

    "!!!"
    "Haile, nein, du..." Etwas verwundert brach Sheng seinen üblichen Sermon ab und schaute Niki an. "Willst du sie begleiten, Niki?"
    "Anscheinend?"
    Wieder seufzte der Bürgermeister schwer.
    "Na gut."
    "!!!"
    Haile gab ein quietschendes Geräusch von sich und umarmte Sheng stürmisch. Dann strahlte sie Niki an, zeigte auf ihn, dann auf sich, dann auf die Stelle am Horizont. Enthusiastisch drehte sie sich um und wollte schon loslaufen...

    "Warte, du willst doch wohl nicht etwas laufen"
    Was denn sonst?
    "Warte eine Sekunde..."

    Niki nahm Alex an der Hand und schien ihm etwas einzuschärfen. Er fasste das Kind beruhigend an den Schultern und lächelte den Jungen liebevoll an. Dann lief er kurz weg, hinter die Container und kam schließlich mit einem merkwürdigen Motorbiest zurück. Haile kannte so etwas nur aus Erzählungen - die anderen Bewohner der Siedlung allerdings schauten mit einem verwunderten, aufgeregten und offenbar anerkennenden Ausdruck dem jungen Mann mit den weißen Haaren hinterher.

    "Damit sind wir schneller da. Und sicherer..."

    Sie sah das Motorbiest an und zog eine Augenbraue nach oben. Und das sollte schneller sein? Oder gar sicherer? Immer noch ein wenig verunsichert nahm sie hinter Niki Platz.

    "Halte dich gut fest, ja?"
    "...!"

    Niki warf Alex einen letzten, aufmunterten Blick zu, bevor er die Maschine mit einem lauten Rattern anwarf und nach Süden aufbrach. Etwas wehmütig sah Sheng seinem jungen Schützling nach, als sie gemeinsam mit Niki in die Wildnis aufbrach und rieb sich dabei gedankenverloren den Arm. Das Motorrad wurde im Licht der Morgensonne immer kleiner...

    For the Record: [Haile und Niki machen sich auf, das Mysterium um Aufgabe [Delta] zu lösen]

    Es waren nur wenige Minuten vergangen (das Motorbiest war SCHNELL), da sah Haile etwas. Etwas BEWEGTE sich. Und dieses Etwas schien sich auf sie ZU zu bewegen...

    Geändert von Caro (12.09.2015 um 00:52 Uhr)

  14. #14
    Redwrath war ein Hüne von zwei Metern und stolzer Besitzer zweier sehr wertvoller Dinge - seines Feuerstuhls den er liebevoll Vulcan nannte und seiner Gefährtin, der vom Clan der Namen "Kerosa" verliehen wurde.
    Und mit ihr an seiner Seite fühlte er sich nur nur wohler, sondern auch deutlich sicherer. Es war ein guter Tag zum Jagen für die Plünderer des Clans der Flame-Rider. Der Anführer hatte sie heute raugeschickt, damit sie Ausschau hielten nach den "Road-Vultures", die unlängst zwei in Maschinenöl eingelegte Köpfe an sie geschickt hatten.
    Einer davon war der Bruder von Redwrath gewesen und diese Geste konnte nur bedeuten, dass es Krieg geben würde. Und er freute sich darauf. Krieg war eine Bestimmung, der Grund, warum er geboren wurde und feuergetauft war.
    Wie die meisten Plünderer des Clans der "Flame-Riders" hatte auch Redwrath Narben von Verbrennungen an den Beinen, denn die große Flamme hatte ihn geküsst, das hohe Fieber ihn niedergestreckt und nur seiner Stärke war es zu verdanken, dass er wiedergeboren wurde als vollwertiger Mann des Clans. Grinsend blickte er zu Kerosa, die ihn mit schmutzigen Zähnen anbleckte, als wollte sie ihn auffordern, das Fernglas endlich zur Seite zu legen und sich angenehmeren Dingen zu widmen - nämlich ihr.

    Probe Haile: Konstitution: Bestanden!

    Probe Niki: Fortbewegungsmittel: Misslungen!

    Doch plötzlich hielt der Hüne inne, obschon er im Begriff gewesen war, ihr das Oberteil aus Leder vom Leib zu reißen.
    Es näherte sich etwas. Und zwar schnell und hielt genau auf sie zu.
    "Siedler." grinste Kerosa und bleckte wieder ihre schrecklich schrägen und schmutzigen Zähne, während Redwrath glücklich grunzte und seine lange Lanze schulterte.
    Diese Schwachköpfe hatten sich entdecken lassen, frohlockte er und die Plünderin ergänzte vor Freude staunend: "Und sie haben etwa aus der großen Herde dabei....!"

    Niki und Haile waren auf dem Motorbiest genau in die Falle der beiden Plünderer gerauscht.
    Plötzlich bockte das Gefährt auf und überschlug sich, als ein Wurfspeer aus Chrom sich in die Speichen bohrte, sich verbog und Beide wurden in die Luft geschleudert, doch stürzten auf dem heißen, doch weichen Sand nicht schwer.

    Gehetzt blickten sie sich um als sie zwei Gestalten erkannten, die sich aus dem Sand erhoben.
    Ein Mann, ein riesiger Kerl von mindestens zwei Metern, dessen Oberkörper mit einer dicken Weste aus Leder geschützt war, die Beine jedoch waren unbedeckt und verbranntes Narbengewebe.
    Seine Begleiterin hatte tiefschwarze Haare und mochte etwas älter sein, vielleicht 22 Jahre. Ihr Leib war komplett bedeckt von einer Montur wie man sie früher bei Rockern gesehen haben mochte, doch erkannte man bei ihr das ebenfalls verbrannte Narbengewebe am Halsansatz, das sich bis zu ihrer Brust ausgebreitet zu haben schien.

    "Plünderer!" flüsterte Niki erschrocken und ihm wurde klar, dass er nichts hatte, mit dem er sich würde verteidigen können.
    Haile selbst war bereits aufgesprungen und blickte die Beiden mit der Wildheit eines Raubtiers an, ihren Körper immer wieder leicht wiegend. So wie sie es im Tempel gelernt hatte, die Jagd nach Blut konnte beginnen, Kerosa und Haile bleckten gleichzeitig die Zähne.

    Die beiden Plünderer grinsten sich an und teilten sich auf, da schoß Haile nach vorne und trat Niki die Beine weg.
    Dieser war so erschrocken, dass er keinerlei Gegenwehr leisten konnte und ob dieses Stoßes rutschte er hilflos die Böschung nach unten und verschwand dort im Gerümpel und Schrott einiger uralter Autowracks, perfekt, um sich zu verstecken.
    Kerosa und Redwrath blickten sich an waren abgelenkt.
    Haile griff an, denn nun konnte sie tun, wozu sie geboren war. Sie hatte ein Schaf gerettet und sich das Recht erworben, nun Wolf zu sein. Und ihre Beute stank heute nach Benzin.
    Eines ihrer Opfer trug einen weiteren Speer aus Chrom, die Frau nur ihre Fäuste, doch sie sah zäh aus. Hailes Herz schlug bis zum Hals vor Freude....

    Probe Haile: Raufbold: Bestanden!
    zweite Probe Haile deutlich erschwert (-50% durch doppelten Gegner): Raufbold! Misslungen!

    (Spieler hatte darum gebeten, alleine zu kämpfen und dafür massive Mali in Kauf zu nehmen um alleine mit den Konsequenzen umzugehen-> PN)

    Geändert von Daen vom Clan (12.09.2015 um 01:35 Uhr)

  15. #15
    Lancaster kannte die ungefähre Richtung, sobald er in Reichweite war könnte er die Obstplantage eh nicht mehr übersehen.
    Er war einmal hier, einmal und nie wieder hatte er damals noch gesagt. Die verbohrten Rednecks gefielen ihm noch nie. Wofür er damals keinen Grund abgesehen von Abneigung fand, so hatte er jetzt zumindest einen guten Grund dafür zu sorgen, dass die Kacke ordentlich dampfen konnte.
    Aber er wusste auch, dass Cletus nichts dem Zufall überlies und überall Patroullien das Gebiet abritten und sicherten.
    Unentdeckt auf die Farm zu kommen würde schwer werden... aber wie zum Teufel sollte er ins Haus kommen?

    Zahllose Schritte waren es die ihn immer näher an das Gelände brachten.
    Das trappeln von Hufen war in deutlicher Ferne zu hören, hatte er etwas Glück und die letzten Grenzreiter waren gerade vorbei?
    Der Alte wollte ebenso wie Cletus keinerlei Risiken eingehen. Er lauschte, er beobachte und erst als er sich wirklich sicher war, das keine Gefahr mehr drohte fing er an die Beine in die Hand zu nehmen.
    Er sprintete so schnell er konnte über die Ödnis hinweg, wirbelte leichte Staubwolken auf und mit einem gewaltigen Satz sprang er über eine kleine Umzäunung die noch aus alten Tagen vorhanden war.
    Zwischen den Obstbäumen war er erstmal gut versteckt... doch das Gelände um das Haus herum selbst war gut überschaubar. Hier könnte er nicht einfach so durch die Gegend rennen und vor allem würde er auch nicht ins Haus kommen ohne sich etwas auszudenken.
    "Dios mio! Un ladrón!"
    Scheiße.
    Lancaster schaute sich um, direkt neben ihm stand ein ausgemergelter Bursche, keine 18 Jahre schätzte er.
    "Eh... mi es... eh no ladrón...mi es un... trabajador! Yo soy como tu, sólo mayor!"
    Die Panik im Gesicht des Jungen nahm ein wenig ab. Der Auftritt den Lancaster hinlegte war vermutlich nicht das vertrauenswürdigste, zum Glück war sein eingerostetes Spanisch aber irgendwie hilfreich. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass ihm das nochmal hilfreich wird.
    "Mi... tomar... sombrero prestado?"
    Lancaster deutete auf den zerfledderten Strohut den der Junge trug. Den würde er brauchen und vielleicht hatte er ja Glück und der Junge würde ihm den Hut tatsächlich kurz ausleihen.

    Was auch immer er für ein Glück heute hatte. Der Bursche schien verängstigt und rückte den Hut raus.
    Diesen tief ins Gesicht gezogen schlich sich Lancaster aus den tiefen Gewirr der Bäume heraus, auf seiner Reise fand er noch einen Korb, gefüllt mit dicken, prallen Orangen. Das Werk eines anderen würde ihn zumindest in das Haus bringen... so hoffte er.

    Langsam schlich er sich heran, versuchte entspannt, ruhig und vor allem unauffälig zu sein. So als würde er hier schon lange arbeiten.
    Seine Schritte führten ihn ums Haus herum, der Haupteingang war keine Option aber... Jackpot. Eine Hintertür, zur Küche und sie stand weit offen.
    Ohne noch lange zu fackeln stürzte sich der Alte in das Gebäude, stellte den gefüllten Korb auf einem Tisch ab und drang tiefer ins Haus ein,
    Irgendwo hier befand sich das ausgebeutete Mädchen und er würde es finden.

  16. #16


    Oh, das wird spaßig.

    Wie ein Blitz schoss Haile auf das Duo zu, ganz den Effekt der Überraschung ausnutzend. Mit einem Schrei stürzte sie sich auf den riesigen Mann. Ihre Nägel gruben sich tief in die muskelbepackten Schultern. Das schien den Hühnen allerdings kaum zu stören, er schüttelte sie einfach ab wie eine lästige Fliege. Aber statt im Sand zu landen, trat Haile geschmeidig wie eine Katze auf dem Untergrund auf und sprang zur Seite, um dem gewaltigen Schlag von Redwrath auszuweichen.

    Dabei flog Haile förmlich in die Frau, die durch den Aufprall zur Seite geschleudert wurde und im Sand liegen blieb. Mit den Händen bremste Haile ihren Fall und bleckte erneut die Zähne. Völlig unbeeindruckt bewegte sich Redwrath auf die junge Frau zu. Er hatte sogar die Nerven, seinen Speer achtlos zur Seite zu werfen.

    "Oh, Kleine, das war ein ganz großer Fehler..."

    In der Tat. Haile stürzte sich förmlich auf den Chromspeer, wirbelte die Waffe herum und stieß sie tief in die Luftröhre des Plünderers. Vom Blutgeruch animiert zog sie den Speer mit einem Ruck heraus und stürzte sich mit bloßen Zähnen auf ihr Opfer. Mit aller Kraft biss sie zu. Ein Seitenhaken des Riesen riss sie zur Seite, bis sie im Staub lag. Redwrath setzte gerade zum Schlag an, aber Haile kam ihm zuvor und drückte ihre dreckigen, mit Asche bemalten Hände in die offene Wunde. Der Riese schrie auf und zuckte zurück. Wieder trieb das Kultistenmädchen ihre Zähne in seinen Hals. Das tat es endgültig.

    Fast ein bisschen selbstzufrieden wischte sich Haile das Blut vom Mund und lächelte. Sie rappelte sich mühsam hoch. Der Hühne unter ihr zuckte zwar noch, aber auch das würde sich bald legen. Niemand greift meine Famili...

    Der Schlag traf sie unvorbereitet.

    Sie konnte noch leise Oh denken, bevor sie auf dem weichen, sandigen Boden aufschlug. Kerosa thronte über ihr, mit einem irren Blick und einem fast manischen Lachen. Sie schlenderte fast schon zur Leiche von Redwrath und griff nach dem Chromspeer, wischte ihn leicht angewidert an seiner Lederkutte ab und entfernte damit die Reste ihres Ex-Liebhabers von der glänzenden Waffe. In der Zwischenzeit konnte sich Haile wieder hochrappeln und wollte gerade zum Sprung ansetzen, als Kerosa den Speer mit einem irren Schrei in ihre Schulter rammte. Die Welt wurde schwarz um Haile.

    "Na, du ••••••••, jetzt sagst du nichts mehr, häh!?"

    Kerosas irres Lachen ließ Nikis Ohren klingeln. Er traute sich kaum, hinzuschauen. Er kannte das Mädchen zwar kaum, aber konnte sich gut ausmalen, was passi...

    "!!!"
    Aus dem Liegen heraus trat Haile zu. Kerosa zog es den Boden unter den Füßen weg, während Haile den Schwung nutzte, um sich über die Plünderin zu hiefen und ihrem zahnlosen Gesicht einen Schlag nach dem anderen zu verpassen. Während der Chromspeer immernoch aus ihrer Schulter ragte, natürlich. Er hatte glatt ihr Schlüsselbein durchbohrt und ragte an ihren schmalen Schulterblättern ein paar Zentimeter heraus. Kerosa griff nach dem wortwörtlichen Strohhalm und presste das Metallstück weiter durch den Körper ihrer kleinen Gegnerin. Der markerschütternde Schrei von Haile und die kurze Kampfpause dadurch nutzte die Plünderin, um aufzuspringen, zu Vulcan zu rennen und die Maschine mit einem Tritt zum Leben zu erwecken.

    "Das wirst du bereuen, du ••••••••!"

    Mit diesem Schrei verschwand die Frau in den Hügeln.

    _________________

    Sheng wurde langsam ungeduldig. Was konnte nur so lange dauern? Sein Gedanke wurde von den Spähern auf dem südlichen Wachturm rüde unterbrochen. Er rannte fast und nahm am Tor den völlig erschöpften Niki in Empfang, der Haile auf seinem Rücken zurück zur Siedlung geschliffen hatte. Immernoch ragte das glänzende Stück Metall aus dem komplett blutüberströmten Mädchen. Sie schien sonst aber nicht verletzt, war sogar bei Bewusstsein und starrte Sheng aus großen, goldenen Augen an, wie ein Hund, der eine Belohnung für das erfolgreiche Verjagen eines Einbrechers haben wollte.

    "Ein Arzt? Irgendwer?"

    Geändert von Caro (12.09.2015 um 02:24 Uhr)

  17. #17
    Nach der überraschend erfolgreichen Infiltration des Plünderer-Lagers wurde Vincent von einem Hochgefühl gepackt — einer beinahe übernatürlich wirkenden Gewissheit, dass heute nichts mehr schiefgehen konnte, ganz egal was er sich auch vornahm. Von daher schien es nur logisch, dass er sich direkt auf eine weitere Aufgabe stürzen würde. Diesmal vielleicht sogar alleine. Nur um sicher zu gehen, dass er auch ohne Jäger etwas auf die Reihe brachte. Fragte sich nur was? So viele Talente die ihm bei der Suche nach Vorräten helfen könnten besaß er leider nicht. So konnte er weder handeln noch andere Menschen um den Finger wickeln. "Aber vielleicht ist das ja gar nicht nötig."

    Grübelnd starrte Vincent in die Ferne. Wenn er sich an Plünderern vorbeischleichen konnte, dann dürfte alles andere doch ein Kinderspiel sein. Wie wäre es also damit, Morris mal einen Besuch abzustatten? Wenn irgendwer noch Vorräte besaß, dann er. Immerhin hortet er selbst das mittlerweile nur noch zum Arsch abwischen geeignete Papiergeld so als wäre es ein Schatz. Das dürfte es allerdings beinahe unmöglich machen ihm seine Vorräte abzuluchsen. Tauschgegenstände besaß Vincent nämlich keine. Aber wozu sich Umstände machen, wenn Vincent einfach in dessen Yacht einsteigen und ein bisschen was mitgehen lassen könnte? Bis er das merkte war es doch eh viel zu spät. Außerdem war es ja für einen guten Zweck.

    Grinsend begab Vincent sich also zu Morris' Behausung. Bereits aus der Ferne konnte ein fröhliches Pfeifen vernommen werden. Da war wohl jemand guter Laune. Und dementsprechend nicht allzu aufmerksam. Der perfekte Zeitpunkt für Aufgabe Iota (Infiltrator)!

  18. #18
    Frank und Doc Strider hatten noch ein paar Minuten zusammen überlegt was sie nun die beste Vorgehensweise war. Sie konnten als erstes entweder zu Stutton gehen oder Wingman befragen. Wingman war jedoch noch mit dem Einsatzplan beschäftigt, wesewegen er momentan nicht wirklich für ein vertrauliches Gespräch zur Verfügung stand. Ein weiterer guter Ansatz war ein gespräch mit Stutton, welcher ebenfalls einige interessante Einträge in Wingmans Büchlein hatte. Zudem war er eh jemand der noch aufgesucht und nach Informationen befragt werden musste. Sie konnten so also 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen wenn sie halbwegs vernünftig vorgingen. Das Problem an Stutton war nur die Unberechenbarkeit des verrückten alten Mannes. Von seinem Leuchtturm aus sah er jedoch viel und wer konnte schon wissen was dieser verrückte alte alles verbarg. Vielleicht war er aber auch nur ein roter Hering. Aber wer konnte das vorher schon wissen? Eine Versuch war es in jedem Fall Wert.
    Das ungleiche Ermittlerduo, so unterschidelich wie sonst nur in Actionkomödien, machte sich auf den Weg zum alten Stutton. Sie würden ihn immer nur als Zeugen befragen und zuerst allgemein nach seinen Informationen befragen, bevor sie das Thema langsam in Richtung Munitionsdiebstahl und seine wiederkehrende Anwesenheit bei der Waffenkammer einkreisen würden. Tatsächlich als einen Verdächtigen würden sie ihn bei der Befragung erst behandeln, wenn sich dahingehend passende Hinweise oder Beweise finden ließen. Als der jenige mit Erfahrung verhören von Zeugen würde Frank die 'Vernehmung' führen, jedoch an Strider abgeben, falls Stutton auf ihn besser reagierte.

    Frank und Doc Strider gehen zu Stutton um von ihm Informationen zu bekommen (Theta) und herauszufinden was er mit der Munitonsangelegenheit zu tun hat und was es mit seiner wiederkehrenden Anwesenheit auf sich hat. (Lambda)

    Für Lambda:
    Frank: Ermittler+Terrainwissen: Siedlungen
    Doc Strider: Sprachgenie+Terrainwissen: Siedlungen

    Geändert von wusch (12.09.2015 um 08:53 Uhr)

  19. #19
    Für den Bruchteil von Sekunden war die Welt wieder völlig einsam gewesen, nur von zwei Individuuen bevölkert, deren Herzen im Einklang schlugen . Aber die schnarrende Stimme, die Wills und Eryns Rückkehr ankündigte, störte den gemeinsamen Takt so unangenehm, dass Evi wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen war.
    Nun stand sie mit in die Hüften gestemmten Armen wie ein Dödel im Dusty Derrecks und versuchte, in die Realität zurück zu finden. Sheng war augenblicklich mit Eryn in einer ruhigere Ecke verschwunden, und die Taucherin kam sich unglaublich dumm vor. Sie bereute es auch, Frank damals für seine Störung verflucht zu haben, weil er offenbar nur einer von vielen war, die Geheimnisse mit dem Bürgermeister austauschten. Offenbar hatte die halbe Siedlung vertrauliche Gespräche mit ihm, während sie einfach nur die blöde Schlägerin war, der er vermutlich das Leben gerettet hatte - weil er allen in der Siedlung ohne zu Zögern das Leben retten würde - und die man fürs Tischeschleppen heranzog. Und nicht mal das hatte gut geklappt.
    Sie ärgerte sich über sich selbst. Wahrscheinlich täuschte sie sich, wenn sie dachte, sie hätten besondere Momente geteilt, aber woher sollte sie das auch wissen? Bei den Männern, mit denen sie sonst herumgehangen war, gab es keinerlei Zweifel - wenn du ihn interessierst, hast du nach zwei Minuten seine Hand auf deinem Schenkel. Und dann haut man ihm entweder eine rein, oder eben nicht, und die Fronten waren geklärt.

    Schließlich kamen Jäger und Vince in die Bar, und der Anblick der beiden, die offenbar gerade von einer ganz eigenen Mission wieder gekommen waren, entspannte die Taucherin wieder etwas. Holte sie zurück in die Realität. Es gab Wichtigeres.

    Sie folgte also den beiden zu Wingman, der den Einsatzplan inzwischen auf einen Tresen gelegt hatte. Sie musterte ihn kurz und fand tatsächlich einige Aufgaben, mit denen sie sofort loslegen würde, aber offenbar galt das Gebot, niemanden alleine in bestimmte Gegenden zu lassen. "Hey, Jäger, willst du nicht mit mir-" aber der Russe war schon verschwunden.
    Und dann lief plötzlich Sheng aus der Bar, und die Leute im Dusty Derrecks folgten ihm mit besorgten Blicken. "Ein Arzt? Irgendwer?", hörte man von draußen, und als Evi ebenfalls nachsehen wollte, was geschehen war, wurde ihr klar, warum der Einsatzplan wenige Einzelaufgaben vorsah.

  20. #20
    Lancaster: Probe auf super Plan machen: Bestanden!


    Ächzend streckte sich Blades aus und hustete ein wenig Wasser heraus. Ihr taten sämtliche Glieder weh und ehrlich gesagt der ganze Leib, denn sie hatte sich wie wahrscheinlich jeder der Bande dutzendemale gestoßen an so ziemlich jedem herabhängendem Rohr und jeder stählernen Kiste, die da auf dem Weg ihrer menschliches Dosenförderbands gelegen und gehangen war.
    Sie genoß die Wärme auf der Haut, die durch das rostige Metall auf sie überging und sie liebte das aus den Augenwinkeln wahrnehmbare Glänzen des "Schatzes" schon jetzt.

    Sie sah Lancaster neben dem "Schatz" sitzen und mit den Kindern gemeinsam rätseln, was sich wohl in der Dose befinden könnte und was er da an seltsamen Worten in den Raum warf, überstieg ihre Fantasie.
    "Onkel Clancester, was sind denn Bravioli?", fragte eines der Kids vorwitzig und schüttelte eine Dose bis sein Kopf ganz rot war von der Anstrengung, ohne jedoch der Dose das Geheimnis entlockt zu haben.
    "Und was ist ein Spam?", greinte da schon das schüchterne Mädchen und plötzlich sprang eines der Kinder auf Lancasters Bauch, der sich gerade ausgestreckt hatte um Atem zu schöpfen und brüllte: "Ich bin jetzt ein eeeechter Guhuni!"
    Sofort fielen alle anderen Kinder mit ein und wollten noch mehr "Goonie" sein als das Kind, das sich zuvor die Seele aus dem Leib gebrüllt hatte.
    "Das war ein wirklich toller Nachmittag.", war Blades plötzlich neben ihm und lächelte. "Ich wusste nicht, dass es noch Leute hier gibt, die sich für die Waisen interessieren. Stutton, Wingman und Floyd-Williams haben da recht klare Anweisungen hinterlassen..." sagte sie schulterzuckend.
    "Hm.", machte Lancaster nur und schien zu überlegen, was er sagen konnte, um den Moment nicht zu ruinieren, da sprang schon wieder eines der Kinder in sein Sichtfeld und plärrte in Richtung Blades, dass sie Lancaster jetzt zum Ahdalita.Kid machen müssten und er sich mindestens den Rang "Windelklauer" verdient hätte. Schnell waren die Kinder in eine angeregte und sehr laute und tränenreiche Diskussion verstrickt, an dessen Ende sie sich auf "Obermesserstecher mit ohne Angst vor Floyd-Williams" einigten.
    Lancaster grinste und sah Blades an. "Ist das gut?"
    Sie zuckte lachend mit den Schultern. "Ist im guten Mittelfeld, aber der Beiname zeigt, dass du ein Held bist und deswegen gegen Raoul um seinen Posten kämpfen könntest." Sie schluckte kurz einen Kloß hinunter und lächelte dann wieder. "Ach Raoul."

    Lancaster erhob sich dann und erklärte den Kindern, warum er drei Stapel gemacht hatte, erklärte vom "goonigen Piratenkodex" des Schatz teilens und begann dann, seinen Anteil zusammenzupacken, wobei er mitbekam, wie die Kinder plötzlich damit begannen, munter "ihre" Anteile zu tauschen und untereinander zu verschenken.
    Ihm kam eine Idee und er nahm Blades zur Seite.
    "Blades?" Sie blickte ihn an. "Der dritte Stapel ist nicht zum Essen, der ist für eure Zukunft gedacht. Diese Dosen nimmst du und ihr verteilt sie unter den in Shengs Hope, die noch weniger zu essen haben als ihr."
    Blades wirkte für einen Moment wie ein kleines Kind, es wirkte, als wolle sie trotzig mit dem Fuß aufstampfen. "Vertrau mir. Einem Erwachsenen der weiß, wie Erwachsene denken." Er sprach ruhig und eindringlich mit seiner Märchenerzähleronkelstimme und schließlich verstand auch Blades. "Du hast Recht... sie werden diese Geste nicht vergessen. Im Gegenteil."
    "So ist es. Du bist jetzt ihre Anführerin und keine schlechte dazu. Ich wette, so gut ging es euch noch nie." Er lächelte sie an und log dann ein wenig, um sie noch mehr zu motivieren: "Das ist alleine dein Verdienst, mach was draus."
    Er winkte den Kindern dann zu und machte sich auf den Weg nach draußen, auf dem Rücken einen riesigen Sack voll Dosen.

    "Komm uns bald wieder besuchen.", schrien die Kinder gleichzeitig und Blades stumm im Kopf.


    Nahrung +2

    Geändert von Daen vom Clan (16.09.2015 um 19:04 Uhr)

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