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[Eure Daenigkeit]
Im allgemeinen Trubel und Jubeln war es schwer, das eigene Wort zu verstehen, doch die weiteren Meldungen gingen nicht unter und wurden von weiteren Hochrufen begleitet.
Sheng wusste, dass Ranger und Will sehr wertvolle Verbündete waren und bestens dafür geeignet, dafür zu sorgen, dass der Wagen sicher in San Antonio ankommen konnte. Und je mehr sich von Jenen meldeten, die sein vollstes Vertrauen genossen, umso mehr war er sich auch sicher, dass sie einander beschützen würden, so dass sie alle heil wieder hier ankamen und sie beginnen konnten, eine neue Welt aufzubauen...
Eine bessere Welt.
Lisas Meldung war für Sheng hingegen keine Überraschung, es hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass Lisas Mutter ebenfalls Teil der legendären Gruppe um Lexi und Niki herum gewesen war, auch wenn Beide es nie kommentierten und Sheng bisher nicht den Mut gehabt hatte, Juliane die Frage zu stellen, obschon er sich seit Monaten Sorgen um die alte Frau machte. Plötzlich bereute er es, sie in letzter Zeit nicht aufgesucht zu haben.
Er musste dies nachholen, alleine schon um Lisa zu zeigen, wie sehr er ihren Mut bewunderte, sich dem ungewissen Wagnis anzuschließen.
Frank hatte sich an seine Seite gesellt und eine nicht unwesentliche Frage gestellt. Sheng blickte sich um, um allzu neugierige Lauscher auszumachen und sagte etwas lauter, um den Lärm der Jubelnden nicht zu übertönen, aber um Franks Ohr erreichen zu können. "Das habe ich mich auch schon gefragt. Toskes Aufzeichnungen waren nicht sehr genau. Wir müssen unbedingt Jemand zum Bunker schicken und noch mehr Informationen einholen. Wo wir Batterien finden, glaube ich, weiß ich sogar, aber das wird eine üble Geschichte. Erinnerst du dich an diesen Händler, der damals aus Mexiko zu uns kam und die ganzen elektronischen Geräte hatte?" fragte Sheng und legte nachdenklich den Finger an die Lippen. "Wie hieß der noch? Ein ganz dämlicher Name?" "Electrizi-Dad", sagte Frank mit einem Augenrollen ob des typischen Ödlandhändlernamens, die ihren eigenen kruden Humor hatten. "Ja, genau. Der hatte ja richtig viel Ausrüstung dabei und zudem diesen riesigen Stapel Autobatterien, die er aus dem Süden hatte. Er sagte damals, dass es da eine Enklave gibt, angeblich alles Mexikaner, die in der alten Welt Verbrecher waren und jetzt Bauern sind. Stimmt das noch immer, liegen sie da noch immer rum. Und wir müssen die finden, die noch Saft haben und funktionieren." "Also geht es erst einmal nach Süden?" fragte Frank. "Genau. Und von dort aus schlägt der Treck einen Bogen nach Westen. So umgeht ihr genau die schlimmsten Gebiete, aber der Weg ist natürlich weiter." Frank nickte stumm. "Aber das erläutere ich am besten später nochmal genauer und ich zeichne eine Karte.", schloss Sheng gut gelaunt und klopfte seinem Wachmann fröhlich auf den Rücken.
Kurze Zeit später hatte er sich bei Niki eingefunden, der offensichtlich unsicher war, welche Rolle ihm zugedacht wurde in diesem Spektakel.
"Niki." sagte er mit seiner sanften Stimme, die ihm schon so oft als Schwäche ausgelegt worden war - kein Wunder bei einer Welt, in der die Stärksten normalerweise regieren.
"Niemand auf dieser Welt kann von dir verlangen, ein weiteres Mal da raus zu gehen. Du hast schon mehr für diese Bürger und ihre Erde getan als die meisten hier. Solltest du dich dagegen entscheiden, bin ich sehr froh, dich hier an meiner Seite zu haben, um diese Siedlung weiterhin zu schützen und dafür zu sorgen, dass sie jederzeit in die Sicherheit dieser Containermauern zurückkehren können. Doch solltest du dich entschließen, das Wagnis auf dich zu nehmen, dann sollst du wissen, dass mein Herz jubelt. Ich weiß, dass deine Erfahrungen dafür sorgen können, dass Haile, Jegor und Frank und alle anderen wieder sicher hierher zurück kehren..." Warum nur drängte sich das Bild der rothaarigen Evi gerade in seine Gedanken? "Und das bedeutet sehr viel. Ich glaube an die neue Welt. Und du kannst denen helfen, die sie erschaffen oder jenen helfen, die der Grund sind, warum die Reisenden es tun.
Du bist ein Lebender. Ein Siedler. Ein Mensch mit dem Herz am rechten Fleck. Du würdest überall auf der Welt gebraucht werden. Was ich dir jedoch versichere, ja, feierlich verspreche, ist, dass ich mich um Alex kümmern werde. Und bestimmt ist bei Sylvia und Salma noch ein Platz frei, wenn Alex das Schiff nicht gefallen sollte."
Er lächelte aufmunternd.
Und dann blickte er sich um, versuchte Haile oder Evi auszumachen, doch war ihm kein Erfolg beschieden. Nur aufgeregt plappernde Menschen, die den Sieg schon feierten, obschon noch kein Schritt getan war.
Vielleicht wäre es das Beste, endlich zu versuchen, Schlaf zu finden und sich dann an die Vorbereitungen zu machen, denn in wenigen Stunden würde der Tag SEHR anstrengend werden...
Geändert von Daen vom Clan (11.09.2015 um 12:43 Uhr)
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