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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Tag 0 - Rollenspielintro!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Sheng hatte große Probleme, die Übersicht über den Lärm zu behalten, das Jubeln, das Rufen, das Schreien.
    Sein treuester Wachmann hatte sich sofort gemeldet und zusammen mit Jegor keinen Zweifel an seiner Loyalität aufkommen lassen. Sheng glaubte, dass er ehemalige Polizist, der sich an alle Regeln hielt und dank Frau und Kund an das Gute der Welt glaubte, die perfekte Ergänzung zum absolut unorthodoxen und tiefenentspannten Scavenger war, der sein Herz auf der Zunge trug.

    Auch Vincent hatte sich gemeldet, wahrscheinlich hatte er das schon vor einigen Minuten vorgehabt und wollte ihm nur mehr Information entlocken, ein wirklich kluger Mann, wie Sheng zugeben musste.

    Dann war Haile nach vorne gekommen und die Menge wurde kurz stiller, er konnte gar sehen, wie einige Leute erbost zurück wichen, doch was dann folgte, berührte ihn tief. Der ganze Überlebenswille des Mädchens sammelte sich in ihrem Trotz, sie wusste genau was sie tat. Und dann sprach sie und er verstand. Sein Platz war hier und er schwieg berührt. Obschon sie nicht sprechen wollte, obschon sie für Niemandem ein Wort übrig hatte, hatte sie ihm gerade klar gemacht, dass sie an seiner Statt gehen würde und ihre Fähigkeiten dazu einsetzen würde, das Leben Jener zu retten, die sie hassten. Und seine Aufgabe war dafür zu sorgen, dass es noch Jemanden gab, der gerettet werden konnte. In diesem Moment fühlte sich der Bürgermeister wie ein Vater und in seinen Augen, mit Denen er Haile musterte, war nichts als Stolz und Zuneigung zu erkennen. Es berührte ihn tief, dass sie all diese Leute Lügen strafte, die sie aus der Siedlung hatten werfen wollten.

    Auch Evi war nach vorne getreten und Sheng bewunderte den Ausdruck in ihrem Gesicht, der durch Fackeln und Laternen etwas Mystisches hatte. Noch bevor sie es gesagt hatte, wusste er, was folgen würde. Nun verstand er auf traurige Art und Weise, was mit dem Sprichwort des lachenden und des weinenden Auges gemeint war, denn er hatte ihre Gesellschaft so sehr genossen, doch die Freude, dass Haile und sie aufeinander aufpassen würden, durchzog sein Herz und wärmte es auf eine seltsame Art und Weise.

    Mittlerweile hatte die Menge damit begonnen, einige Hochrufe auf die Freiwilligen anzustimmen und auch wenn eine gehörige Portion Skepsis angebracht war und vielleicht sogar lebensnotwendig, so war doch deutlich zu spüren, dass die Bürger, die jeden Tag um ihr Überleben kämpften, sich nur zu gerne an jeden Strohhalm klammerten. Die Möglichkeit, der Welt, die aus den Fugen geraten war, wieder einen kleinen Schubs zu geben. Und das Gefühl, das Hochgefühl, sich einmal vom Joch befreien zu können, der Spielball der waffenstarrenden Gewalten von Plünderern zu sein.

    Dann trat der seltsame Doc Strider auf den Plan und erklärte sich bereit, gefolgt von "Micha", die sich augenscheinlich gerade feiern ließen. Sheng grinste, sie hatten es sich Beide verdient.
    In diesen Augenblicken wurden Bilder erschaffen, an die sich die Einwohner von Shengs Hope noch Wochen zurück erinnern würden. Gerade als der Falke auf "Michas" Arm landete, gab es erneuten Jubel, die Menge hatte endlich Menschen aus ihrer Mitte gefunden, zu Denen sie hochschauen konnte. Deren Taten sie inspirieren würden, ihren Teil beizutragen, den Frieden zu wahren. Morris hatte mittlerweile damit begonnen, laut lachend die Sprechchöre der Freiwilligen anzustimmen und anzuführen und die Menge ging begeistert darauf ein.
    Übertönt wurden sie nur von Stan, der laut krakeelend und schrecklich schief ein Lied anstimmte, als Lancaster sich meldete.
    Neben ihm stand Wingman und es war sichtlich, dass es ihn schauderte vor Nervösität.
    "Haben sie eine Chance?" wisperte er leise und Sheng flüsterte mehr zu sich selbst: "Wer, wenn nicht sie?"
    "Glauben sie das alle wirklich?" sagte der ehemalige Pilot leise und deutete mit dem Kopf auf die Menge. "Nein.", flüsterte Sheng, "Sie hoffen es, das ist viel wichtiger und geht tiefer."

    Natürlich stellte Howard eine wichtige Frage, er hätte es wissen müssen, kommen sehen MÜSSEN, dass sich gerade die Ehemaligen und Veteranen, die mit ihnen vor dem großen Zehren als Menschen gelebt hatten, keiner Sache verschreiben wollten, die ihr Herz ein zweites Mal brechen würden. Ihnen schuldete er die meisten Antworten, doch etwas in ihm krampfte sich zusammen. Er wusste, dass möglicherweise Späher der Plünderer unter ihnen lebten oder Jemand jederzeit unter der Folter der Kultisten etwas erzählen würde. Dies galt es abzuwägen.
    Doch sie standen an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter - sollten ihre Feinde nur davon hören, dass die Hoffnung an diesem Orte wieder ein Heim hatte.

    Er versuchte um Ruhe zu bitten, so gut es ihm möglich war und zeigte dann auf den Behälter. "Was wir darüber wissen, wissen wir von Niki und Lexi und einem Mann namens Toske, der uns bereits früh verlassen musste. In diesem Behälter befindet sich Jemand, der früher in der Medizin..." Sheng dachte angestrengt und verzweifelt nach... er hatte es früher in Filmen gehört... vor Ewigkeiten, in einem anderen Leben. "Patient 0", flüsterte Wingman atemlos und Sheng nahm den Hinweis gerne an.
    "In diesem Behälter befindet sich Patient 0. Der erste, der mit diesem Virus infiziert wurde und angeblich die Kreatur, in dessen Adern eine Medizin schlummerte, die sich auf andere übertragen lässt." Er gab sich alle Mühe so zu sprechen, dass auch die jungen Überlebenden und Geborenen der Apokalypse ihn verstehen konnten. "Mit seinem Blut wären wir in der Lage, einen Zombiebiss ungefährlich zu machen. Und damit könnten wir uns wieder in die Großstädte wagen. Unser Scavenger könnten Orte voller Wunder und Schätze aufsuchen. Wir könnten die großen Ruinen der Städte unserer Großväter und Großmütter wieder zu den Unseren machen. Und uns so besser vor den Angriffen von Plünderern schützen. Wir können die Weltanschauung der Kultisten in ihren Grundfesten erbeben lassen. Die Kultisten beten die Untoten an und wir vernichten die gefährlichste Waffe dieser Brut. Als ob wir ihre Götter töten würden." rief Sheng nun laut aus und die Menge, die einfachen Leute von Shengs Hope, schienen ihn dafür zu lieben. Mochten sie an ihm zweifeln, mochten sie ihn verurteilen wegen seiner vielen Fehler der Vergangenheit, aber heute würde er diesen Menschen die Hoffnung, die er nun unbestreitbar in seinem Herzen spürte, näherbringen. Er wusste einfach, dass es funktionieren konnte! Es war die größte Chance, die sie in den letzten zwanzig Jahren erhalten hatten, es war ihre Pflicht, sie zu nutzen.

    Als selbst Georgina strahlte und sich die Blässe ihres Gesichtes mit einem warmen Rot überzog, wusste er, dass sie es schaffen konnten. Auch wenn die Tochter von George nur Augen für den Sarg hatte.

    Sheng hoffte auf weitere Freiwillige, während sein Verstand fieberhaft bereits die beste Reiseroute vorausplante und er im Kopf Munition- und Essensvorräte durchrechnete. Und dass sie irgendwoher Batterien für die Lebenserhaltung gewinnen mussten. Und eine kleine Stimme in seinem Innersten hoffte auf einige ruhige Minuten mit Haile. Um mit ihr sprechen zu können. Und so auch er sich den Luxus von Hoffnung erlauben durfte, auch einen ruhigen Moment mit Evi...
    Wonach es nicht aussah. Er hoffte still, dass er nicht bis zu ihrer Rückkehr damit warten musste.

    "Wer wird die Truppe dann eigentlich anführen?", brüllte Shaun gutgelaunt und klang noch arg nasal von der Schlägerei des frühen Abends. "Ich meine, wem soll ich mein Glückshalstuch denn geben?"
    "Eine gute Frage, ich denke, das werden und sollen unsere Freiwilligen untereinander ausmachen.", erwiderte Sheng.

    Geändert von Daen vom Clan (11.09.2015 um 00:22 Uhr)

  2. #2
    "Wer wird die Truppe dann eigentlich anführen?", brüllte Shaun gutgelaunt und klang noch arg nasal von der Schlägerei des frühen Abends. "Ich meine, wem soll ich mein Glückshalstuch denn geben?"
    "Eine gute Frage, ich denke, das werden und sollen unsere Freiwilligen untereinander ausmachen.", erwiderte Sheng.
    Hmpf, da ruft der Bürgermeister schon zu einer waghalsigen Reise auf, will aber nicht selber das Kommando übernehmen? Für einen alten und gebrechlichen Mann wäre das sicherlich nichts, aber im Derrecks hat er mehr als deutlich bewiesen, dass er noch so einiges auf dem Kasten hat. Sogar mehr, als man jemandem mit seinem Titel zutrauen würde. Aber gut, dann sollte es halt jemand anderes sein. Nur wer? Den Frauen wollte Vincent das nun wirklich nicht aufhalsen. Nicht, dass er ihnen keine Verantwortung zutrauen würde, aber wer auch immer die Gruppe leitet, könnte sich vermutlich gleich eine Zielscheibe auf die Brust malen. Dann doch lieber jemand der ... entbehrlicher ist? Inkompetent sollte er aber auch nicht sein...
    "Wie wäre es denn mit Lancaster? Seine Geschichten mögen ab und zu zwar sehr bizarr wirken, aber er scheint doch ganz schön was auf dem Kasten zu haben. Und bei seinem Aussehen wird ihm sicherlich kein Plünderer so ohne weiteres auf die Füße treten wollen."
    Mehr war dann wohl vorerst nicht zu tun. Von daher pflanzte Vincent sich auf einen aus dem Sand ragenden Stein und betrachtete das weitere Geschehen.

  3. #3
    Gespannt lauschte Lisa Shengs Worten. Dieser Sarg, das sogenannte Heilmittel… Wie oft hatte sie schon davon gehört? Besonders in ihren frühen Kindertagen. Jeden Abend erzählte ihre Mutter ihr die gleiche „Gute-Nacht-Geschichte“, von den Ereignissen vor ihrer Geburt. Wie sie von der Insel namens „Camp Hope“ übers Meer nach China vor den Untoten geflüchtet waren und schließlich auf diesen „Schatz“ gestoßen waren. Und nun lag dieses Teil tatsächlich vor ihr. Sie konnte es kaum Glauben. „Das muss ich Mum erzählen!“ rief sie aus und rannte davon in Richtung ihres Wohnwagens.

    „Mum!“ stürmisch öffnete Lisa die Tür. „Mama! Er wurde gefunden. Der Sarg. Du hattest Recht. Er ist tasächlich hier! Sheng sagt, das Teil muss nach San Antonio. Er sucht Freiwillige die mitgehen!“ Vor Aufregung sprudelten Lisa alle Worte auf einmal heraus. „Was? Echt?“ Jul schreckte vor Überraschung hoch, löste dabei jedoch einen enormen Hustenanfall aus. Sie war in den letzten Jahren enorm schwach geworden und verbrachte so gut wie den ganzen Tag im Bett. „Oh Lisa, mein Kind!“ blickte sie ihre Tochter traurig an. Wenn sie körperlich in besserer Verfassung gewesen wäre, hätte sie sich sofort freiwillig für die Expedition gemeldet. Hatte sie doch damals, vor 20 Jahren, dazu beigetragen, dass diese Hoffnung immer noch unter ihnen weilte. Wäre der Sarg doch nur einige Jahre früher gefunden worden. Aber jetzt war eine neue Generation an der Reihe. Sie sah Lisa tief in die Augen. Freude und Hoffnung lagen darin, ebenso aber ein Mut sowie eine Entschlossenheit, die sie bisher noch nicht von ihrer Tochter kannte. „Willst du dich melden?“ fragte sie. Lisa setzte sich zu ihrer Mutter ans Bett und senkte den Kopf. „Ich denke schon.“ Es war mehr ein flüstern als richtige Worte und sie konnte dabei eine Träne, die aus ihrem rechten Auge kam, nicht unterdrücken. „Du hast mir so oft von früher erzählt. Wie ihr euch durch all diese Gefahren gekämpft habt und ich bin jedes Mal so stolz auf dich gewesen. So stolz, dass du meine Mama bist. Wie kann ich da jetzt tatenlos zusehen? Andererseits...“ Sie schluckte schwer. „Was ist mir dir?“ Jul lächelte sie an. „Mach dir keine Sorgen um mich, Kind. Mir wird hier schon nichts passieren. Hier in Shengs Hope waren wir all die Jahre sicher und solange nicht die komplette Siedlung mit nach San Antonio wandern will, wird es hier noch genug Menschen geben, die sich um alles kümmern werden.“ Lisa nickte vorsichtig und küsste ihre Mutter auf die Stirn. „Oh Mama.“ Dann stand sie wieder auf. „Ok, ich werde mein Bestes geben, um deinem Erbe gerecht zu werden. Und sei dir nicht zu schade um Hilfe zu bitten. In dieser Siedlung gibt es gute Menschen, wie Sara oder Silvia. Ich werde sie bitten sich ein wenig um dich zu kümmern.“ Jul nickte und lächelte ihrer Tochter noch einmal zu während diese ihre wichtigsten Dinge, die sie für die Reise brauchten konnte, zusammen packte und schließlich den Wohnwagen verließ.

    Draußen atmete sie noch einmal tief durch und ging schließlich wieder auf die Versammlung zu. „Ich melde mich auch freiwillig“ sagte sie mit zwar nicht besonders lauter, aber dennoch fester Stimme. Sie besah sich die übrigen, die sich bereits freiwillig gemeldet hatten. Die Truppe konnte sich sehen lassen und kurz flammte in Lisa der Gedanke auf, ob man sie da überhaupt dabei haben wollte. Doch da fiel ihr Blick auf Evi, die sie seit einiger Zeit heimlich bewunderte. So wie sie wollte sie auch einmal werden, wenngleich sie auch weniger Zeit in der Bar verbringen wollte. Aber alles andere… Lisa ertappte sich dabei, die junge rorhaarige Frau ein paar Sekunden zu lang anzustarren und hoffte, dass es niemand bemerkte und blickte deshalb hastig in eine andere Richtung.

    Geändert von Layana (11.09.2015 um 10:03 Uhr)

  4. #4
    Während sich immer mehr Freiwillige meldeten, darunter inzwischen sogar eine weitere Frau - Lisa, der sie so einen Mut vielleicht gar nicht unbedingt zugetraut hätte. Danach erklärte Sheng noch etwas genauer die Hintergründe zum Sarg. Die Euphorie hatte nicht abgenommen und es gab genügend wirklich produktive Wortmeldungen, aber Evi hörte nur mit halbem Ohr hin, weil sie immer wieder auf den Falken starren musste, den dieser Micha auf ganz fulminante Weise zu sich gerufen hatte. Was war Micha überhaupt für ein komischer Name? Und wer war dieser Kerl, der eine ganz einnehmende Art hatte - kaum zu glauben, dass nicht einmal der Bürgermeister ihn zu kennen schien.

    "Wer wird die Truppe dann eigentlich anführen? Ich meine, wem soll ich mein Glückshalstuch denn geben?", säuselte Shaun durch eine ziemlich verstopfte Nase. "Evi soll es sein.", rief Frank darauf, und die Taucherin lachte. Sie hielt es für einen Scherz - es wäre ja auch zu komisch, wenn Shaun ausgerechnet ihr seinen Glücksfetzen geben musste, den er bei der Schlägerei offensichtlich nicht getragen haben konnte. Es wäre auch bei Jäger und Sheng mindestens genauso witzig gewesen, aber zumindest Sheng ging ja nicht mit. Eigentlich völlig logisch, der Bürgermeister konnte nicht mit ein paar Lappen die Siedlung verlassen, und alles irgendwelchen anderen überlassen. Er hatte das Ding hier schließlich aufgebaut.
    Trotzdem spürte Evi ein Bedauern, das sie nicht so wirklich unterdrücken konnte. Vielleicht wäre das mal die Gelegenheit gewesen, Sheng Abseits seiner Pflichten anzutreffen. Noch einmal Seite an Seite zu kämpfen. Oder...

    Nun schlug der Vater-Typ - ach ja, Niki war der Name gewesen-, der vor zwanzig Jahren Patient 0 mit ein paar anderen gefunden hatte, eine Lexi als Anführerin für den Ausflug vor. Ergab eigentlich Sinn, wenn man bedachte, dass diese auch in die Sache verwickelt gewesen war. Aber Evi kannte diese Lexi nicht, bei der es sich offenbar um die Frau mit der Army-Kappe handelte. Anführer war am besten ein starker, aber auch vernünftiger Kerl, den die Taucherin kannte, wo sie sich auch wohlfühlte, und demjenigen ohne zu Zögern ihr Leben anvertrauen würde. Okay, Letzteres musste man nicht so genau nehmen, weil damit ohnehin alle ausschieden, die mitkamen. Außer Jäger vielleicht, aber er war jemand, der loyal folgte, aber nicht führte. Also...
    "Ich bin auch für Lancaster."

    Geändert von Lynx (11.09.2015 um 10:11 Uhr)

  5. #5
    Bei Will kam nicht annähernd das gleiche Gefühl der Euphorie auf wie es bei den restlichen Bewohnern von Shengs Hope schien. Ihm war immer noch schlecht. Es musste ein seltsames Bild sein wie er, der zurückhaltende, sonst immer höfliche Arzt sich da durch die Massen schob. Seine linken Gesichtshälfte schien eine leicht bläuliche Färbung anzunehmen und sein Blick war starr und emotionslos. Will stieß den ein oder anderen jubelnden Zuhörer unsaft zur Seite bis er endlich im Kreis der ihm besser bekannten Gesichter stand. Er sah Evi, Frank, Vincent und einige weitere bekannte Gesichter.

    Die Worte seines Vaters hatten sich fest in Wills Gehirn eingebrannt.
    "Ich bin dein Vater und du hast mir zu gehorchen!"
    In einem Anfall von spätjugendlicher Auflehnung erhob er seine Hand. Er war in letzter Zeit oft genug geflohen jetzt war es Zeit sich zu stellen und Position zu beziehen. "Ich melde mich ebenfalls freiwillig!" DIe Luft um ihn herum war frisch doch seine Eingeweide schienen zu verbrennen. Sein Blick fiel auf Lancaster. Der alte Mann hatte Erfahrung auf dem Schlachtfeld das sich Welt nannte und Will hatte oft seinen Geschichten gelauscht. Unter Lancasters Führung würde Will sich sicher fühlen.

    Geändert von Kaia (11.09.2015 um 11:45 Uhr)

  6. #6
    Im allgemeinen Trubel und Jubeln war es schwer, das eigene Wort zu verstehen, doch die weiteren Meldungen gingen nicht unter und wurden von weiteren Hochrufen begleitet.
    Sheng wusste, dass Ranger und Will sehr wertvolle Verbündete waren und bestens dafür geeignet, dafür zu sorgen, dass der Wagen sicher in San Antonio ankommen konnte. Und je mehr sich von Jenen meldeten, die sein vollstes Vertrauen genossen, umso mehr war er sich auch sicher, dass sie einander beschützen würden, so dass sie alle heil wieder hier ankamen und sie beginnen konnten, eine neue Welt aufzubauen...
    Eine bessere Welt.
    Lisas Meldung war für Sheng hingegen keine Überraschung, es hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass Lisas Mutter ebenfalls Teil der legendären Gruppe um Lexi und Niki herum gewesen war, auch wenn Beide es nie kommentierten und Sheng bisher nicht den Mut gehabt hatte, Juliane die Frage zu stellen, obschon er sich seit Monaten Sorgen um die alte Frau machte. Plötzlich bereute er es, sie in letzter Zeit nicht aufgesucht zu haben.
    Er musste dies nachholen, alleine schon um Lisa zu zeigen, wie sehr er ihren Mut bewunderte, sich dem ungewissen Wagnis anzuschließen.

    Frank hatte sich an seine Seite gesellt und eine nicht unwesentliche Frage gestellt. Sheng blickte sich um, um allzu neugierige Lauscher auszumachen und sagte etwas lauter, um den Lärm der Jubelnden nicht zu übertönen, aber um Franks Ohr erreichen zu können. "Das habe ich mich auch schon gefragt. Toskes Aufzeichnungen waren nicht sehr genau. Wir müssen unbedingt Jemand zum Bunker schicken und noch mehr Informationen einholen. Wo wir Batterien finden, glaube ich, weiß ich sogar, aber das wird eine üble Geschichte. Erinnerst du dich an diesen Händler, der damals aus Mexiko zu uns kam und die ganzen elektronischen Geräte hatte?" fragte Sheng und legte nachdenklich den Finger an die Lippen. "Wie hieß der noch? Ein ganz dämlicher Name?" "Electrizi-Dad", sagte Frank mit einem Augenrollen ob des typischen Ödlandhändlernamens, die ihren eigenen kruden Humor hatten. "Ja, genau. Der hatte ja richtig viel Ausrüstung dabei und zudem diesen riesigen Stapel Autobatterien, die er aus dem Süden hatte. Er sagte damals, dass es da eine Enklave gibt, angeblich alles Mexikaner, die in der alten Welt Verbrecher waren und jetzt Bauern sind. Stimmt das noch immer, liegen sie da noch immer rum. Und wir müssen die finden, die noch Saft haben und funktionieren." "Also geht es erst einmal nach Süden?" fragte Frank. "Genau. Und von dort aus schlägt der Treck einen Bogen nach Westen. So umgeht ihr genau die schlimmsten Gebiete, aber der Weg ist natürlich weiter." Frank nickte stumm. "Aber das erläutere ich am besten später nochmal genauer und ich zeichne eine Karte.", schloss Sheng gut gelaunt und klopfte seinem Wachmann fröhlich auf den Rücken.

    Kurze Zeit später hatte er sich bei Niki eingefunden, der offensichtlich unsicher war, welche Rolle ihm zugedacht wurde in diesem Spektakel.
    "Niki." sagte er mit seiner sanften Stimme, die ihm schon so oft als Schwäche ausgelegt worden war - kein Wunder bei einer Welt, in der die Stärksten normalerweise regieren.
    "Niemand auf dieser Welt kann von dir verlangen, ein weiteres Mal da raus zu gehen. Du hast schon mehr für diese Bürger und ihre Erde getan als die meisten hier. Solltest du dich dagegen entscheiden, bin ich sehr froh, dich hier an meiner Seite zu haben, um diese Siedlung weiterhin zu schützen und dafür zu sorgen, dass sie jederzeit in die Sicherheit dieser Containermauern zurückkehren können. Doch solltest du dich entschließen, das Wagnis auf dich zu nehmen, dann sollst du wissen, dass mein Herz jubelt. Ich weiß, dass deine Erfahrungen dafür sorgen können, dass Haile, Jegor und Frank und alle anderen wieder sicher hierher zurück kehren..." Warum nur drängte sich das Bild der rothaarigen Evi gerade in seine Gedanken? "Und das bedeutet sehr viel. Ich glaube an die neue Welt. Und du kannst denen helfen, die sie erschaffen oder jenen helfen, die der Grund sind, warum die Reisenden es tun.
    Du bist ein Lebender. Ein Siedler. Ein Mensch mit dem Herz am rechten Fleck. Du würdest überall auf der Welt gebraucht werden. Was ich dir jedoch versichere, ja, feierlich verspreche, ist, dass ich mich um Alex kümmern werde. Und bestimmt ist bei Sylvia und Salma noch ein Platz frei, wenn Alex das Schiff nicht gefallen sollte."

    Er lächelte aufmunternd.

    Und dann blickte er sich um, versuchte Haile oder Evi auszumachen, doch war ihm kein Erfolg beschieden. Nur aufgeregt plappernde Menschen, die den Sieg schon feierten, obschon noch kein Schritt getan war.
    Vielleicht wäre es das Beste, endlich zu versuchen, Schlaf zu finden und sich dann an die Vorbereitungen zu machen, denn in wenigen Stunden würde der Tag SEHR anstrengend werden...

    Geändert von Daen vom Clan (11.09.2015 um 13:43 Uhr)

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