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Ritter
Eryn konnte nachvollziehen, wie Sheng darauf kam, Ben in der Wäscherei einzusetzen. Bei seinem Sixpack konnte man kaum anders, als an ein Waschbrett zu denken. Eigentlich war er auch viel zu schade, um das gefährliche Leben eines Scavengers zu führen. Auf der anderen Seite würde er auf Dauer doch uninteressanter werden, als einfacher Wäschejunge. Für einen Moment fragte sich die Barfrau, ob der Bürgermeister sich vielleicht auch so gerne den Bauch des Verletzten besah wie sie es tat. Womöglich war er das schwule, postapokalyptische Pendant zur alten, einsamen Frau des Geschäftsmannes, und Ben sein Poolboy. Eine weitere, zugegeben weit hergeholte Erklärung dafür, warum er zuvor nicht auf ihre Avancen reagiert hatte. Doch sie verwarf den Gedanken schnell wieder, um Ben zu lauschen.
"Steve wird so schnell nicht wieder die Siedlung verlassen", ließ sie ihn dann wissen. "Der hat zusammen mit Shaun den Bürgermeister angegriffen und die Bar verwüstet!" Sie meinte, den Hauch von Sorge auf dem Gesicht des Scavengers erkennen zu können, warf ein: "Keine Angst, mir ist nichts passiert. Shaun und Steve haben's aber voll abgekriegt. Naja..." - sie zog etwas Luft ein, sah an sich herab. "Meine Sachen könnten schon eine Reinigung vertragen." Sie gab sich fast etwas angewidert von den Getränkeresten am Stoff ihres Kleids und den Schuhen. Eryn war sicher noch immer eine Augenweide, doch war sie auch weiter von 'makellos' entfernt als gewohnt.
"Aber bevor du an meine Sachen darfst, gibst du mir erst mal die Wäsche für Sheng. Er sagte irgendwas von Tarnsandjacken, oder so?!" Nachdem sie ihm nun unmissverständlich klar gemacht hatte, nicht für ihn hier zu sein, ließ sie ihren verführerischen Charme doch noch etwas spielen. Während Ben den Zeigefinger einer seiner kräftigen Hände hob, um ihr den Moment Geduld abzuverlangen, den er brauchte, um die angefragte Wäsche zusammenzutragen, musterte sie den jungen Mann. "Du solltest darüber nachdenken, beim Waschen zu bleiben. Du machst dich gut hier!", bescheinigte sie ihm in ungewöhnlichen Worten, die irgendwo Kompliment waren, doch auch eine Form der Anmaßung. Wirklich ernst gemeint war der Vorschlag nicht. "Außerdem sieht man dich so öfter." Dann grinste sie. "Und manche vertrauen dir sicher mindestens so gerne die Unterwäsche an wie das eigene Leben!", fügte sie hinzu, offen lassend, ob auch die 25-Jährige zu eben jenen zählte.
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