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[Eure Daenigkeit]
Der Oger grinste breit, trat mit dem Fuß auf Shengs Hand, so dass dieser nicht so leicht wieder auf die Beine kommen würde und drehte sich Richtung "Jäger."
"Jegor, du bist Scavenger wie wir. Ein Runner wie wir. Du wirst dich doch nicht mit diesen Freunden der Kultisten•••• verbrü..." Weiter kam er nicht, denn Evi rammte ihn direkt den Kopf in die Seite, wobei ihr der Schädel dröhnte, denn der Mann bestand nur aus Muskeln und Flakjacke.
Instinktiv ließ sich der Schläger fallen und riss Evi mit sich. Und mit der ganzen Gewalt eines erfahrenen Überlebenden, drückte er sie nun auf den Boden, hielt sie am Hals fest und mit einem Ausdruck irrer Gewaltbereitschaft, hob er seine Faust, um sie Evi ins Gesicht zu schmettern.
Das war es, was sie über den "Kick-In-instinct" gehört hatte, der einzigartigen Gabe der jetzt noch lebenden Scavenger, in Extremfällen wie dem Durchsuchen einer Ruine hellwach zu sein. Kompromisslos und unglaublich kampfstark. Und doch war ihre Tat nicht unvergebens und keinesfalls umsonst - denn Sheng kam wieder frei und richtete sich auf. Schnell, gezielt und durchatmend. Sein Blick streifte die Anwesenden und blieb kurz bei Eryn hängen. Er bedeutete ihr und einigen anderen in Deckung zu gehen.
Shaun hatte sich vollends umgedreht, ohne Probleme hatte er "Jäger" als den kampfstärksten der Gegner ausgemacht und während er betont lässig sein Hemd aufknüpfte und ablegte und seinen Leib bestehend aus Narben, Muskeln und Schmutz zeigte, taxierte er sein Gegenüber mit dem Raubtierinstinkt eines Mannes, der wusste, was er konnte. "Tus nicht, Jegor.", grinste Shaun. "Das wird sonst die Tracht Prügel deines Lebens, Russki. Und wenn ich dich verbeule, ist es auch scheisse, denn wir brauchen dich da draußen. Und ganz ehrlich, das is' die •••••••• nich' wert."
Evi sah mit purem Entsetzen, wie die Faust auf sie zugeschossen kam. Mit all der Wendigkeit der erfahrenen und sportlichen Schwimmerin, wand sie ihren Oberkörper zur Seite, saß der Oger ja noch immer halb auf ihr und der Fausthieb schlug krachend in die uralten McDonaldsfließen unmittelbar neben ihrem Kopf ein. Kleinere Splitter von Stein wurden weggeschleudert und sie spürte den Luftzug, wie der Oger abermals ausholte. Sein Blick war nicht menschlich, doch irgendwas dahinter, etwas hinter seinem Blick, schrie dem Oger in die Seele, aufzuhören. Doch das konnte er nicht. Es galt, einen Feind auszuschalten, der Scavenger hatte das Denken übernommen und vom Menschen nichts gelassen.
Wieder sauste die Faust nach unten, Evi wurde kurz schlecht, wusste sie doch, dass sie diesmal getroffen werden würde, doch plötzlich und im Bruchteil der Sekunde war da ein kräftiger, schlanker Arm, der die Faust umbog und direkt neben dem Gesicht des Ogers sah sie Sheng, der sich an den Mann klammerte. "Jetzt!", keuchte er unter Anstrengung und sah Evi an, denn beide Arme des Ogers waren kurzzeitig gefangen...!

Blades Gesicht und ihre beiden Hände waren am Fenster deutlich zu sehen. Hätte sie nur gewusst, was eine Keksdose war, hätte sie nun den Ausdruck eines Kindes gehabt, welches man mit der Hand sprichwörtlich in ebenjener Keksdose ertappt hätte.
"Oh gieriger Chupacabra!", entfuhr es ihr, als die Kiste endgültig unter ihr nachgab und ihr Gesicht vom Fenster verschwand, ein Krachen und Splittern von Holz gab unmissverständlich Auskunft darüber, was passiert war.
Will blickte noch wenige Augenblicke zum Fenster und eilte dann zur Tür, wo er nach kurzem Umrunden des Hauses das Mädchen auch im Staub liegen sah...
Blades war den Tränen nahe. Sie war mit Sicherheit die größte Schande, welche der Bauch der großen Mutter "Ahladita" je hervorgebracht hatte. Ihr Rücken tat weh, sie spürte, das ihr Bein leicht blutete und ihr schließlich eine Träne die Wange herunter rann. Schicksalsergeben schloss sie die Augen und erwartete die Tracht Prügel, die unweigerlich folgen musste. Wie immer. Wie schon so viele Male von den anderen Kindern und wie so häufig von Raoul.
Doch nichts Dergleichen geschah und verwundert öffnete sie die Augen. Und wunderte sich: Zum Einen, warum der Mann neben ihr so sanft wirkte und sie so milde ansah. Und zum Anderen darüber, wie gut er eigentlich aussah, wenn man ihn nicht von weitem sah und als Beute einschätzen musste...
Geändert von Daen vom Clan (08.09.2015 um 14:09 Uhr)
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