Falsch pariert. Falscher Winkel. Keinerlei Fußarbeit. Es war sehr viel wahrscheinlicher, dass sich dieser Typ die Waffe selbst ins Gesicht haut, als irgendjemandem damit ernsthaft zu schaden. Jeglicher Hauch von Macht, Einschüchterung und Autorität, die der Junge vielleicht im Bauch des Stahlmonsters hatte, wich im Sonnenlicht der harten Realität. Haile kannte dieses Verhalten von ihren älteren Brüdern, besonders Jack II. und Jack VII., die auf der Insel versuchten, die phillipinischen Sklavenmädchen zu beeindrucken. Mussten sie eigentlich gar nicht, denn wer nicht folgte, bekam den Zorn von General Jack zu spüren. Oh, und lebte nicht mehr allzu lange. Versuchte dieser Junge...sie zu betören?

"Soll ich dir was richtig Tolles zeigen?"
"..."
Der Enthusiasmus des Jungen...Raouls?... war praktisch greifbar. Und Hailes Alltag in Shengs Hope war fürchterlich langweilig. Aufwachen, Streit um sie, am Meer sitzen, Tuscheln über sie, Mittagessen mit Sheng (er aß, sie schaute zu), Streit über sie, am Meer sitzen, Schlafplatz suchen, Ende. Im Tempel war sie wenigstens nie allein. Niemals. Sie erwiderte seinen Blick und nickte. Sie warf einen letzten Blick hinter sich in die Bar, und folgte Raoul, der sein Glück offensichtlich nicht fassen konnte. Sheng hatte nur gesagt, sie solle sich nicht mit machtvollen Personen einlassen. Von halben Kindern war nie Rede.