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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Tag 0 - Rollenspielintro!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Eigentlich hatte Vincent mit einem ruhigen Morgen gerechnet, aber nach Stan und Lancaster schien irgendwo ein Knoten geplatzt und eine wahre Menschenmenge freigegeben zu haben. Vermutlich die Meute vom Marktplatz, die sich endlich sattgesehen hatte. Ein paar von ihnen stürmten direkt zur Bar, ob nun wegen Eryn oder dem Alkohol war momentan nicht abzusehen. Bei den Frauen zwar schon eher, aber selbst da schien Eryn manchen den Kopf verdreht zu haben. Vielleicht waren sie aber auch einfach nur neidisch, dass sich jemand nach dem Ende der Welt noch so in Schuss halten konnte.

    Vincent befriedigte Stan erstmal mit ein paar Flaschen billigstem Fusel — mehr waren die Patronen nicht wert, die lose in seinen Fetzen rumkullerten — und ging dann erstmal von Tisch zu Tisch um Bestellungen entegegenzunehmen. Die meisten wollten einfach nur was essen, aber dazu musste erstmal irgendwer ins Lager. Hätte er mehr Zeit gehabt, wäre das eigentlich kein Problem gewesen. Aber dieser verdammte Schuss schien einen Großteil der Siedlung aus dem Schlaf gerissen zu haben.

    "Eryn, ich bin kurz hinten, falls du Hilfe brauchen solltest. Und dann werde ich mich auch um die Bestellungen kümmern." Ob sie ihn bei der Meute tatsächlich hören konnte war anzuweifeln, aber normalerweise wusste sie eh, wo sie ihn finden würde.

    Geändert von ~Jack~ (06.09.2015 um 15:15 Uhr)

  2. #2
    So offensichtlich eklig wie Derreck war auch nur er. Angewidert machte Eryn sich auf, ihren Job zu tun, gespannt, welche Überraschung ihr schmieriger Chef unter der Kasse versteckt hat. Die Bildschirme, an denen unterbezahlte Lakaien damals die günstigen Junk-Food-Bestellungen aufgenommen und per Touch-Screen-Technologie - davon ließ sie sich erzählen - eingetippt haben, wären wohl irgendwann im Laufe der letzten 20 Jahre eingefroren, wenn sie überhaupt noch mit Strom versorgt werden würden. Sie würden Eryn und Vincent, dem sie nach seiner kurzen Botschaft ein dankbares Nicken zukommen ließ, jedenfalls einiges erleichtern. Doch an derartigen Luxus hatte die Barfrau sich ohnehin nie gewöhnen können. Sie durfte damals noch nicht mal den Nintendo DS ihres großen Bruders benutzen.

    "Der Chef ist hinten!", weihte sie am Arbeitsplatz angekommen den schmutzigen Stammkunden ein, der so zwielichtig war, wie jeder in diesem Drecksloch. Müsste sie ihn einordnen, stünde er aber auf der Seite derer, die sie nicht ganz so sehr ankotzten. Seine Geschichten waren noch interessant - und änderten sich regelmäßig. Vielleicht war das genau die richtige Art und Weise, den Nostalgiefetischisten zu begegnen. Vielleicht hatte er in Wahrheit auch nur etwas zu verbergen. In jedem Fall stach er etwas heraus und offenbarte gelegentlich erstaunliches Unterhaltungspotenzial. Und das entlastete Eryn, was nichts Schlechtes sein konnte.

    "Und bei mir gibt's den Schwarzen nur, wenn nett danach gefragt wird!", fügte sie noch an, mit einem beinahe lehrenden Zwinkern, das skurril war, wenn eine 25-Jährige damit einen alten Mann bedachte, dem die Lebenserfahrung nur so aus den unterlaufenen Augen quoll.

    Geändert von MeTa (06.09.2015 um 15:35 Uhr)

  3. #3
    Salma sah sich die zitternde Sara an, die wohl dank des Vorfalls mit den Nerven fix und alle war, wechselte ihre Position und hob sie vorsichtig hoch. Eine Hand an ihrem Rücken, die andere unter den Kniekehlen.
    "Alles klar, dann zeig den Weg zu deiner Klinik..." sagte sie leise und sah William ruhig an.
    Sie wollte sich nicht als Lebensretter oder Sanitäter anbieten... Aber sonst kümmerte diese Frau einfach keinen...
    "Wenn der Arzt fertig ist, muss ich ihn fragen, ob er auch Hunden helfen kann... Amons linke Vorderpfote macht ihm immernoch Ärger...
    Sie seufzte leise und sah dann weiter zu ihrer Hütte, wo Amon noch wartete, während sie versuchte, ihre Haare mit Kopfbewegungen aus ihren Augen zu bekommen.
    Und vielleicht findet sich in dieser Menschenansammlung auch ein Frisör...

    Geändert von Auratus (06.09.2015 um 15:45 Uhr)

  4. #4
    "Der Chef ist hinten!"
    Ja... natürlich war er das. Der Besitzer der Kneipe war einer von denen, die immer dann weg waren wenn es gefährlich wurde oder auch nur im Ansatz irgendwas zu tun gab.
    Lancaster fragte sich wie er es überhaupt geschafft hat so einen Schuppen zum Laufen zu kriegen.

    "Und bei mir gibt's den Schwarzen nur, wenn nett danach gefragt wird!" Das aufmüpfige Zwinkern nach dieser Bemerkung riss Lancaster wieder zurück in die Realität.
    "Hab mit Derrek gerechnet"
    Lancaster kannte Eryn kaum. Immer mal wieder gesehen, immer mal wieder aneinander vorbei gelaufen.
    Nur ab und an wenn ihn irgendjemand mal wieder was fragte und er in seinem Kopf nach einer Geschichte kramen musste, bemerkte er auch Eryn, die fleißige Bardame des Dusty Derreks. Bisher zählte sie nie zu den Leuten die sich um ihn herum versammelt haben um ihm zu lauschen.
    "Wenn du zu dem nett bist fühlt er sich am Ende noch wertvoll."

    Lancaster trat an den Tresen heran und legte seinen Flachmann darauf ab.
    "Könntest du mir den voll den machen? Hab nichts groß zum eintauschen, aber wenn du bei irgendwas Hilfe brauchst kannst du mich fragen. So mach ich das zumindest immer mit Derrek ab."

    Geändert von Gendrek (06.09.2015 um 16:36 Uhr)

  5. #5
    Evi war völlig überrumpelt davon, wie zielsicher sich ihre neue Begleitung einen Weg durch den Schiffsbauch bahnte. Überhaupt war sie leicht verwirrt von dem Mädchen. Also, Mädchen hatte Evi noch nie ganz verstanden, aber die hier war nochmal ein anderes Kaliber.
    "Wie heißt du denn nun?", fragte Evi, vorrangig um die unangenehme Stille zu überbrücken, aber sie bekam natürlich keine Antwort. Gut, dann nenne ich dich eben Creep. Weil du gruselig bist., dachte Evi trotzig. Oder Miss Creep. Nein, nein, das geht nicht so leicht von der Zunge. Sie war nicht völlig zufrieden, aber es ging ja auch nicht darum, den Namen jemals laut auszusprechen. Plötzlich blieb ihre Begleiterin stehen, nachdem sie eine Weile lang schweigend durch kniehohes Wasser gewatet waren.
    Beide Frauen konnten in einer dreckigen Koje das weggelaufende Mädchen und Raoul sehen. Ergh. Dieser schmierige Raoul mit dem dreckigen Flaum am Kinn, den er Bart nennen wollte.
    Eine Weile lauschten sie der Unterhaltung, aber "Creep" sah eigentlich gar nicht hin, sondern starrte Evi an. "Äh... danke, gut gemacht?" Sie wusste wirklich nicht, ob es das war, das ihre Begleitung hören hatte wollen, aber immerhin hörte sie danach auf zu starren.

    Der Satz hatte nun die beiden Kinder in der Koje aufgeschreckt. "Dir ist jemand gefolgt?", zischte Raoul wütend, während dem Mädchen jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. "Oh, ja, hallo.", sagte Evi recht beschwingt. Sie hatte zwar keine Waffe, und dieser "Guts" hatte bestimmt den ein oder anderen Trick auf Lager, aber prinzipiell fühlte sie sich in der Oberhand. Und es war ja nur wichtig, dass er dieses Gefühl auch hatte, ganz egal wie die Wahrheit aussah. Sein Gesichtsausdruck war aber eher bedrohlich, mit nur eine kleinen Prise Sorge darin. "Wenn du sie mitnehmen willst, dann..." Evi sah ihn verdutzt an. Mitnehmen? Sie brauchte ein bisschen, bis sie verstand, dass er dachte, sie würde zu diesen "Erwachsenen" gehören, von denen er gesprochen hatte. "Ach weißt du, für eine kleine Gegenleistung kann ich denen in der Siedlung auch irgendeinen Mist erzählen." Raouls Augen verengten sich. "Was für eine Gegenleistung?". "Puh, ihr habt hier doch sicher noch anderen Kram. Ich will irgendwas Wertvolles." Evis verbale Verhandlungskünste waren noch nie ihre Stärke gewesen, und auch Raoul schien misstrauisch. "Du bist verrückt wenn du meinst, dass ich dir einfach so glaube." Ein kurzes Schweigen entstand, in dem Evi meinte, ein leicht gelangweiltes Seufzen zu vernehmen. Oh, sie hatte "Creep" völlig vergessen.

    "Also, ich bin nicht die Verrückte von uns beiden." Sie nickte unmissverständlich zu ihrer Begleiterin. "Ich bin nur zum Verhandeln hier, aber die da, die kennt keine Gnade." Evi hoffte inständig, dass Creep irgendein Gesicht machte, das man als Normalsterblicher nicht deuten konnte. Sie traute sich gar nicht hinzusehen, aber Raoul fixierte das Mädchen in ihrem schwarzen Lumpenkleid, das ihr durch die Nässe ein fast mystisches Aussehen gab. Dann kramte er plötzlich etwas aus einem kleinen Beutel hervor. "Nehmt das und verschwindet." Evi zog die Augenbrauen hoch. Was der Junge da in der Hand hielt war wirklich einfandfrei erhaltener... Korkenzieher mit Holzgriff.

    Kurze Zeit später traten Evi und Creep wieder ins Freie. Es tat gut, wieder die etwas weniger abgestandene Luft zu atmen, auch wenn der muffelige Gestank aus dem Schiff immer noch an ihnen hing. Evi ließ sich zufrieden in den Sand plumsen, während ihre Begleiterin stehen blieb und in den Himmel zu sehen schien. "Das war schon nicht so schlecht.", sagte die Taucherin nun zufrieden. "Auch gut, dass du dabei warst." Sie hoffte, dem Mädchen durch das Kompliment vielleicht doch eine Silbe zu entlocken, aber es war auch ernst gemeint. Da Evi Raoul davon überzeugen konnte, dass der dumme Korkenzieher nicht viel wert war - zumindest nahm sie an, dass das Dusty Derrecks von denen genug hatte, andere Leute selten Flaschen mit Korken hatten, und das auch als Waffe nicht so gut taugte - verriet er ihr eine Stelle zum Tauchen. Unter der Bedingung, dass Evi nur ein Mal hinunter gehen würde, und danach den Platz wieder seinen Leuten überlassen würde. Das war gar kein Problem für sie. Es war ihr zwar ziemlich egal, was für Zustände bei den Waisenkindern herrschten, aber völlig ausnehmen musste sie die nun auch nicht. Sie waren ja schon auch irgendwie bemitleidenswert.
    Zufrieden seufzend griff Evi nun in ihren Rucksack, holte den Korkenzieher heraus und hielt ihn vor das Gesicht der jungen Frau, die immer noch neben ihr stand. "So. Und was machen wir jetzt damit? Immerhin gehört ein Anteil davon auch dir." Sie grinste.

    Geändert von Lynx (06.09.2015 um 16:36 Uhr)

  6. #6
    "Hier entlang bitte." Zusammen verlassen die drei den Marktplatz und gehen zur Klinik die nicht weit entfernt ist. Dort angekommen führt will Salma in ein provisorisch eingerichtetes Behandlungszimmer. "Du kannst sie hier absetzen, vielen Dank." Er zeigt auf eine metallene Liege die wohl aus Schrottresten zusammengebaut wurde auf der das Leder einer alten Autorückbank angebracht ist. An den Wänden hängen Regale aus altem Holz auf denen abgewetzte Bücher, kleine Fläschchen und einige Pflanzen stehen. Sobald Salma Sara abgesetzt hatte, begann William damit diese zu versorgen. Er wusch sich die Hände mit dem Wasser aus einem der vielen kleinen Eimern die im Raum standen, entferne vorsichtig das Tuch und begann mit einer Pinzette vorsichtig die Kugel aus der Wunde zu entfernen. Die Blutung war mittlerweile so minimal, dass er diese erstmal ignorieren konnte. Salma kümmerte sich derweil darum, dass sich Sara nicht zu sehr bewegen konnte. Die Kugel war schnell entfernt und schien in einem Stück zu sein. "Sieht aus als wäre sie nicht besonders tief in das Gewebe eingedrungen. Die Kugel ist vollständig, Knochen und die größeren Blutgefäße sind unverletzt." William schien sich gedanklich Notizen zu machen und sprach mehr zu sich selbst als zu Sara oder Salma. Nach dem er die Wunde desinfiziert und mit wenigen Stichen genäht hatte verpasste er ihr noch einen kleinen Verband.

    Während Will mit seiner Patientin beschäftigt war gesellte sich sein Vater, Henry, dazu. Er beobachtete seinen Sohn vom Türrahmen aus und als William fertig war Saras Wunde zu versorgen verpsrach er, sie weiter zu überwachen und die Akten zu schreiben. Will nahm dieses Angebot dankend an und nachdem er sich die Hände gereinigt hatte bat er Salma mit nach draußen zu kommen. "Danke für deine Hilfe, das war gar gute Arbeit. Sie braucht jetzt Ruhe und Henry wird sie später nach Hause bringen." Er sah in den Himmel und versuchte auszumachen wie spät es war. Eigentlich hatte er vor gehabt nach seinem Spaziergang einige Stunden schlafen zu gehen, doch die Sonne stand schon schon relativ hoch und er musste seinen Schlafrythmus beibehalten. William seufzte. "Gut ich geh dann mal."

  7. #7
    Salma war erleichtert, als sie nach der Aktion die Klinik verlassen konnte. Ein seltsamer Ort, der Williams Reich war...
    "Bitte, kein Problem... Ich hätte da noch eine Frage..." murmelte sie dann und sah sich um. Sie mochte es gar nicht, eine Schwäche zuzugeben.
    "Kannst du auch Tiere behandeln? Mein Hund..."

  8. #8
    Lancasters leicht respektloser Kommentar, der dem von ihr ungeliebten Derreck galt, verführte die Barfrau doch zu einem kurzen Schmunzeln. Sie griff nach dem Flachmann und nickte, machte sich auf die Suche nach dem angefragten Schwarzen, um das Gefäß wenige Augenblicke später großzügig befüllt wieder zum Eigentümer zurück zu bringen. "Geht auf's Haus!", gab sie sich großzügig. "Aber ich freue mich über die Hilfe natürlich trotzdem, wenn ich sie brauchen sollte", fügte sie charmant lächelnd hinzu, mehr der Vollständigkeit halber. Eryn ging nicht davon aus, besagte Hilfe jemals zu brauchen. Es gab hier etliche Gäste, die ihr nach günstigen und kostenlosen Drinks einen Gefallen schuldeten und auch ohne diesen Gefallen nur zu gerne bei allem geholfen hätten, wofür die 25-Jährige keine Lust aufbringen würde. Da war einer mehr oder weniger kaum von Relevanz.

    Sie stützte sich mit den Armen etwas auf den unschönen, doch wenigstens sauberen, eisern glänzenden Tresen, unter denen sich die einst roten aber inzwischen vergilbt braunen Tablett-Sets befanden, die man hier früher benutzt haben musste. Der Fliesenboden, auf dem sie stand, war von Kratzern und dicken Furchen nur so überzogen. Vor einer Weile war einer der alten Bildschirme einfach aus seiner Verankerung gefallen und auf dem Boden zerschellt. Fast gefährlich, bedenkt man, wie oft sie an genau dieser Stelle stand. Doch zu ihrem Glück passierte das nachts. Und auch um das Wegwischen der Scherben kümmerte sich jemand anders, wahrscheinlich der stille Schreiberling. Ein Blick ins Lager verriet ihr, dass Vincent noch nicht wieder auf dem Weg nach vorne war. Noch wirkten die Gäste aber nicht unruhig.

    "Hat sich inzwischen geklärt, wer da auf wen geschossen hat?", fragte sie den alten Mann schließlich. Smalltalk war keine zu große Leidenschaft von ihr, aber eben eine Notwendigkeit, wenn man tat, was sie tat. Und ganz frei von Neugier war sie schließlich auch nicht. In einer Siedlung wie dieser konnte es nicht schaden, wenn man über die wichtigsten Ereignisse stets informiert war. "Muss ja irgendwas Großes gewesen sein, wenn ganz Sheng's Hope sich so in Aufruhr versetzen lässt. Ich glaube, ich sollte darüber nachdenken, eine Bleibe weiter abseits vom Marktplatz zu suchen." Die letzten Sätze galten mehr ihr selbst als der eingefallenen Persönlichkeit vor ihr.

    Geändert von MeTa (06.09.2015 um 17:18 Uhr)

  9. #9
    Eigentlich war es eine Leichtigkeit alles Wichtige aus dem Lagerraum zu holen und sich in kürzester Zeit um die Gäste zu kümmern. Doch während Vincent alles zusammensuchte, ging plötzlich ein Ruck durch einen an der hinteren Wand stehenden Stapel von Kisten. Vincents Kopf schoss in die Höhe, doch außer wackelnden Kisten konnte er nichts weiter vernehmen. Für einen Moment schien es so, als hätte er sich das nur eingebildet. Doch dann passierte es erneut. Mit solch einer Wucht, dass direkt daneben stehende Kisten ebenfalls in Bewegung gesetzt wurden.

    "Hallo? Ist da hinten jemand?" Eine schwachsinnige Frage. Die Kisten standen so eng an der Wand, dass die einzige Möglichkeit dahinter zu kommen darin bestünde, erst einen Freiraum zu schaffen und sich dann wieder einzusperren. Kinder könnten vielleicht auf die dumme Idee kommen, aber diese hätten sich schon längst durch ein Kichern verraten.

    Erneut ging ein Ruck durch die Wand aus Kisten. Eine stürzte zu Boden und zerbrach mit lauten Knall. Dutzende Konserven rollten daraufhin über den Boden. Lebensgefährlich für jeden der nicht wusste was gerade passiert war. Vincent hatte allerdings keine Zeit sie wieder einzusammeln. Er schnappte sich seine Pistole, entsicherte sie und begab sich langsam aber sicher zur Quelle allen Übels.

    Ein Stöhnen drang an seine Ohren. Weit entfernt, aber doch so nah. Konnte es sein? Hatte einer der wandelnden Toten es tatsächlich geschafft sich im Lager zu verstecken? Eine absurde Vorstellung. Als könnten Zombies denken. Oder würden nahrhaftes Menschenfleisch ignorieren und stattdessen im Dunkeln lauern. Aber falls doch...

    Ein weiterer Ruck brachte einen Stapel neben Vincent fast zum Einsturz. Er warf sich dagegen und stemmte ihn zurück. Plötzlich stürzte etwas aus der Dunkelheit. Vincent hatte keine Zeit es ins Auge zu fassen. Stattdessen richtete er seine Pistole auf die Kreatur und drückte ab. Eine gewaltige schwarze Ratte stürzte zu Boden. Sie war augenblicklich tot, ihr Hirn durchbohrt.

    "Gottverdammter Dreckshaufen!" Er hatte schon so manches Ungeziefer im Lager gefunden. Aber solch eine monströse Ratte noch nie. Erklärt vermutlich, warum er einen Zombie hat stöhnen hören obwohl keiner anwesend war. Warum sich seine Erinnerungen auch manchmal mit der Realität vermischen mussten?

    Kurz darauf trat er aus dem Lager hervor, die Ratte in eine Tüte gewickelt und alle Blicke auf sich ziehend. "Irgendwer Lust auf eine gegrillte Riesenratte? Oder gar eine ausgestopfte Rattentrophäe?"

    Geändert von ~Jack~ (06.09.2015 um 17:22 Uhr)

  10. #10
    Es wurde schnell klar, dass dem Lager keine unmittelbare Gefahr droht. Die wandelnden Leichen befinden sich auf der anderen Seite des Zauns, so wie es sich gehört. Auch haben weder Banditen noch Plünderer irgendwelche Schwachstellen in der Umzäunung entdeckt und sie ausgenutzt. Jäger sog die frische Meeresluft tief in seine Lungen ein und steckte sich eine Kippe in den Mund. Als er die Verletzte durch die Menschentraube hindurch gesehen hatte und den Ort des Einschusslochs auf ihrem Körper erhaschte, entschied sich Jäger nicht in Panik zu geraten. Der Doc kümmerte sich bereits um alles.

    "Sssara.", sagte er leise zu sich selbst und die Kippe bewegte sich mit seinen Lippen. Er hatte immer noch einen starken Akzent und seine Worte kamen in dieser Sprache immer noch nicht in der korrekten Reihenfolge heraus. Dennoch gab er sich mühe. Es ist wichtig, dass du dir das Denken auf deutsch angewöhnst, hatte sein deutscher Kamerad damals zu ihm gesagt. Jäger brachte ihm Russisch bei, damit er mit den Anderen in der Basa besser kommunizieren konnte. Im Gegenzug lehrte ihn der Ex-Bundeswehrsoldat die deutsche Sprache, nachdem sie sich entschlossen hatten in dem kleinen deutschen Dorf zurückzubleiben. Nun musste er auch noch auf Englisch umsteigen, die Sprache des Klassenfeindes, dachte sich Jäger amüsiert und marschierte wieder zurück in seine Hütte. Er wischte die Kletteraxt mit einem Stofftuch ab und hängte sie an einen rostigen Nagel, den er eigens für diesen Zweck in ein Holzbrett genagelt hatte. Das Ding musst du stets griffbereit haben, sagte er sich. Seine Hütte, oder Chalupa wie er sie im Kopf immer nannte, hätte nicht spartanischer sein können. In der Ecke ein Holzbett mit einer miefenden alten Matratze. Ein kleines Tischchen mit zwei Holzstühlen, darauf eine Sammlung leerer Flaschen und ausgedrückter Zigarettenstummel im Aschenbecher. In der anderen Ecke stand ein Kleiderschrank mit etwas Besteck hinter den verglasten Türchen und Jägers zerknitterten Hemden und Hosen in den unteren Regalen. Die Bekleidung für Außeneinsätze hat Jäger auf einem dicken, mit schnörkel verzierten Teppich sorgsam ausgebreitet. Sollte man ihn mitten in der Nacht zum Appell rufen, würde er innerhalb von 2 Minuten fertig angezogen und mit dem Rucksack auf den Schultern auf dem Marktplatz strammstehen.

    Du warst ein verdammt guter Lehrmeister, Bog. Wehmütig dachte Jäger an die alte Zeit in den Wäldern. Ein guter Lehrmeister und ein alter, sturer Bock.

    Nachdem er sich ordentlich angezogen hatte und sein Feuerzeug in die Brusttasche seines olivgrünen Hemdes schob, ging er wieder hinaus. Außer einem blassen Blutfleck auf dem Boden erinnert nichts mehr an den Vorfall. Alle sind inzwischen ihrer Wege gegangen. Daraufhin schlenderte Jäger Richtung "Dreckiger Derek", seiner zweiten Wohnung wie er sie nannte. Dabei lief er dem alten Mann über den Weg, der offenbar das selbe Ziel ansteuerte. Einige Sekunden lange versuchte sich Jäger an dessen Namen zu erinnern. Hans... Hill... Hol... Howart, nein Howard. Ja! Das war es. Ein weiterer Arzt. Guter Kerl. Half Jäger mit einem verstauchten Knochen, als er auf einem Scavenger Run die Höhe des Balkons falsch eingeschätzt hatte und beim Sprung falsch auf dem Boden aufkam. Als er näher kam, nickte er dem Alten freundlich zu.

    Geändert von truecarver (06.09.2015 um 17:29 Uhr)

  11. #11
    Howard erwiderte den Gruß von Jäger. Er hatte ihn nach seinen Namen gefragt, als er ihn das erste Mal behandelt hatte, aber scheinbar wollte er nur noch so genannt werden. Es war ihm recht, solange er für seine Dienste mit einigen Kleinigkeiten zahlen konnte, die er auf seinen Plünderfahrten fand. Er fragte ihn auch immer wieder ob er Spuren von Labors oder gut erhaltene Aufzeichungen von solchen fand, aber scheinbar schien es in der Umgebug nichts davon zu geben.

    "Und, mit dem Knie alles in Ordnung?", fragte er ihn.

  12. #12
    Eryn reichte Lancaster. Anstatt einen direkten Schluck daraus zu nehmen, verstaute er diesen lieber in seinem Rucksack.
    "Aber ich freue mich über die Hilfe natürlich trotzdem, wenn ich sie brauchen sollte"
    Eine recht klare Ansage. Lancaster war nicht von gestern, er wusste recht genau wenn jemand eigentlich "Danke, aber nein danke" sagen wollte.
    Ein leises Grummeln drang aus seiner Kehle.
    "Hat sich inzwischen geklärt, wer da auf wen geschossen hat? Muss ja irgendwas Großes gewesen sein, wenn ganz Sheng's Hope sich so in Aufruhr versetzen lässt. Ich glaube, ich sollte darüber nachdenken, eine Bleibe weiter abseits vom Marktplatz zu suchen."
    "Nichts wildes. Irgendein Kind hat anscheinend eine Pistole gefunden und das Teil fürn Spielzeug gehalten. 'N Schuss hat sich gelöst und jemanden ins Bein getroffen. Hab schlimmeres gesehen. In ein bis zwei Wochen läuft die wieder wennse die Zähne zusammenbeißt."

    BÄNG

    Die Muskeln des alten Mannes krampften zusammen und er sprang sofort auf.
    Schon wieder ein Schuss, dieser kam jedoch direkt aus dem Nebenraum.
    Ohne zu zögern griff Lancaster einen der Barhocker und krallte seine Hand um eines der Stuhlbeine.
    Er hätte mit vielem gerechnet. Aber nicht mit... dem Typen.
    Diesem feingeleckten Kerl der irgendwie das Bild eines normalen Menschen in einer normalen Welt beibehalten möchte.

    "Irgendwer Lust auf eine gegrillte Riesenratte? Oder gar eine ausgestopfte Rattentrophäe?"

    Lancaster lies den Barhocker wieder sinken. Sein Arm, seine Hand entspannte sich und der Hocker fiel laut auf den gefließten Boden.
    "Bist du eigentlich noch ganz richtig in deiner behämmerten Bubibirne?"
    Die starren, braunen Augen zogen sich zusammen, wer zum Teufel erschießt bitte eine Ratte?
    "Hast du nen nervösen Finger oder bist du einfach nur ein verschwenderischer Vollidiot? Ne Ratte, im Lagerraum... und das Vieh erschießt du?"
    Lancaster ging auf Vincent zu und schaute ihn zornig an.
    "Andere töten für eine einzige verfickte Kugel und du ballerst damit auf Ratten. Hast du irgendeine Vorstellung davon wie wertvoll dein Leben im Vergleich zu einer beschissenen Pistole oder Kugel sein wird wenn dieser Ort hier irgendwann vor die Hunde geht? 'N Scheiß. Werd erwachsen und erschlag die Viecher. Löcher in Pelzen sind scheiße."

    Geändert von Gendrek (06.09.2015 um 19:32 Uhr)

  13. #13
    Evi hielt Haile das merkwürdige Teil unter die Nase. Oben ein gerader Holzgriff, unten ein rostiges, in sich gedrehtes Stück Metall. Es hatte entfernte Ähnlichkeit mit einem Opferdolch, nur sah es fürchterlich unpraktisch aus. Sie erinnerte sich, ein ähnliches Gerät im Schloss ihres Vater gesehen zu haben - aber sie hatte keine Ahnung, was man damit machen sollte. Um jemandem das Herz herauszubohren war es entschieden zu kurz. Das sah sie auf den ersten Blick.

    "So. Und was machen wir jetzt damit? Immerhin gehört ein Anteil davon auch dir."

    Haile zuckte unverbindlich mit den knochigen Schultern und kickte ein Steinchen ins Meer. Was sollte sie schon damit machen? Haile beobachtete gerne das Treiben auf dem Markt, das Tauschen von wertlosen Gegenständen aus der alten Wert und Nahrungsmitteln war ihr aber zuwider. Warum wurde nicht alles geteilt, wie in den Tempeln? Die Überreste der Opferlämmer, deren Besitztümer, "Spenden" der Ungläubigen außerhalb der Tempelmauern - jeder durfte sich nehmen, was er benötigte. Das rottende Fleisch der gnadevollen Toten und der feste Glaube waren den Kultisten genug Speise. Evi sollte dieses Ding behalten. Haile zeigte auf ihre rothaarige Begleiterin.

    "...!"
    "Ich soll das nehmen? Aber was ist mir dir? Du könntest wirklich einen Bissen vertragen"

    Haile schüttelte den Kopf. Sheng teilte seine großzügige Ration mit ihr. Und das Mädchen musste eh nicht mehr viel essen. Evi hob eine Augenbraue. Aber hey, geschenkt ist geschenkt. Sie verstaute den Öffner wieder in ihrer Tasche.

    "Kannst du nicht reden oder willst du nicht reden?"
    "..."
    "Mhh, dumme Frage, schon verstanden."

    Evi zuckte mit den Schultern und ließ ihren Blick über das dreckige Meer gleiten. Ein paar Sekunden später spürte sie, wie Haile sie anstupste und auf ein merkwürdiges Paar zeigte: Ein junger Mann mit fast weißen Haaren und ein kleiner Junge. Evi lebte nun schon lange hier, aber auch sie sah das ungleiche Duo nur selten. Die beiden schienen zum Markt zu schlendern und auch Creep wollte anscheinend in die generelle Richtung des Dorfplatzes gehen. Mit einem Kopfnicken in Richtung des Platzes nahm das gruselige Mädchen Evi an der Hand.

    "Okay, ich kann eh einen Drink gebrauchen. Mal, schauen, was uns das Baby hier einbringt. Aber, ähm, kannst du loslassen? Aus dem Alter bin ich raus..."
    "..."

    Wie ein Schatten lief Haile hinter Evi her, bis sie den Dorfplatz vor Dusty Derreks erreicht hatten, wo sich die schaulustige Meute ein wenig aufgelöst hatte. Die Menschen hielten Abstand von den beiden jungen Frauen - viele fanden es reinen Wahnsinn von Sheng, ein Kultistenmädchen in ihre Mitte zu bringen. So ein Kultistenmädchen noch dazu. Pff, als würde ich EUCH fressen wollen. Ihr und euer unreines Fleisch. . Nur der Mann mit Kind schien von dem Getuschel um sie herum nichts mitzubekommen. Wie auch, der kleine Junge zupfte an seinem Oberteil und zeigte auf eine bunte Frucht. "Niki, Niki, bitte...".

    Evi hob eine Augenbraue. Sie war anscheinend auch kein Fan von Kindern. Sie wandte sich in Richtung der Bar, in die Haile (aus guten Gründen) noch nie einen Fuß gesetzt hatte und nickte mit dem Kopf in Richtung des Eingangs.

    "Gehen wir?"

    Geändert von Caro (06.09.2015 um 19:46 Uhr)

  14. #14
    Niemand hätte so schnell gucken können, wie Eryn sich hinter den ehemaligen Burger-Durchreichen verschanzte als sie den Schuss aus dem Nebenraum wahrnahm. Sollte sie die Hilfe des alten Mannes doch schneller benötigen als ihr lieb war? Er gebar sich jedenfalls wie ein furchtloser Held, als er nach dem Barhocker griff und - anders als sie - der drohenden Gefahr trotzen wollte, die sich kurioserweise als ihr bebrillter Kollege herausstellte, der harmloser kaum hätte aussehen können. "Scheii..." - erst jetzt begann ihr Herzschlag wieder, der sich für einen Moment im Stadium des Stillstandes befunden haben musste. Die Angst verwandelte sich in Unverständnis, vielleicht den Anflug von Wut, die ihr jedoch genommen wurde als der Träger des Flachmanns wiederum seinen Ärger in laute, klare Worte packte.

    "Bist du eigentlich noch ganz richtig in deiner behämmerten Bubibirne? Hast du nen nervösen Finger oder bist du einfach nur ein verschwenderischer Vollidiot? Ne Ratte, im Lagerraum... und das Vieh erschießt du? Andere töten für eine einzige verfickte Kugel und du ballerst damit auf Ratten. Hast du irgendeine Vorstellung davon wie wertvoll dein Leben im Vergleich zu einer beschissenen Pistole oder Kugel sein wird wenn dieser Ort hier irgendwann vor die Hunde geht? 'N Scheiß. Werd erwachsen und erschlag die Viecher. Löcher in Pelzen sind scheiße."

    Sie wollte fast dazwischenspringen und knirschte etwas mit den Zähnen, als der Barhocker zu Boden fiel und die zahlreichen Schäden im ohnehin nie sonderlich schön aussehenden Boden mit einem klirrenden Geräusch um ein paar erweiterte. Und auch Vincent tat ihr nach der Tracht an verbaler Prügel fast etwas Leid. Sie verließ ihr zwischenzeitliches Versteck doch wieder.

    "Hey, hey, hey!", säuselte sie, leicht aufgebracht und mit schnellerem Puls, in einem Duktus, der beruhigend wirken sollte. "Es war..." - sie warf einen kurzen Blick zum frisch gewordenen Rattenmörder - "... wirklich nicht das Schlauste, aber..." - nun machte sich ihre Augen wieder auf, eine beruhigende Wirkung auf Lancaster zu haben - "... nach der Aufregung heute morgen sind die Nerven bei uns allen etwas... angespannt?" Eryn wagte ein seichtes Lächeln. Die Szenerie - nicht nur der Schuss, sondern auch die anschließende Wutrede des Mannes auf der anderen Seite des Tresen - war nicht spurlos an den restlichen Gästen vorbeigegangen, die zum Teil nur schaulustig guckten, zum Teil auch aufgestanden waren und nun den Kopf schüttelten, sich wieder hinsetzten und leise Beleidigungen murmelten. "Krieg ich jetzt meinen scheiß Drink?", wollte Suffkopf-Stan wissen und verführte die hübsche Bardame zu einem gezischten, mit einem falschen Lächeln versehenen "Gleich!"

    "Also beruhigen wir uns jetzt wieder, genießen zusammen einen Drink und nehmen uns vor, beim nächsten Mal besonnener vorzugehen, ja?" Sie kam sich vor wie eine Kindergärtnerin - noch dazu nicht wie eine besonders gute. Doch die Gemüter sollten sich schließlich von alleine beruhigen. Vincent war nicht der Typ, um dem wütenden Kerl groß kontra zu geben, was in Anbetracht der Situation ein glücklicher Umstand war. Denn momentan sehnte sich Eryn nur danach, wieder Normalzustand herzustellen, sofern das hier überhaupt möglich war. Dieser Tag war schon jetzt vollends im Eimer.

    Geändert von MeTa (06.09.2015 um 20:00 Uhr)

  15. #15
    "Also beruhigen wir uns jetzt wieder, genießen zusammen einen Drink und nehmen uns vor, beim nächsten Mal besonnener vorzugehen, ja?"
    "Ich weiß nicht, wo das Problem liegt," erwiderte Vincent, nach dem Tod der Ratte wieder die Ruhe selbst. "Hätte ich gewusst, dass eine Ratte durchs Lager streunt, dann hätte ich sie sicherlich nicht erschossen." Er drehte sich zu Lancaster und öffnete die Tüte mit dem monströsen Ratten-Kadaver. Sie starrte mit offenem Maul und einer triefenden Wunde gen Decke. "Aber sehen sie sich dieses Vieh doch an. Es hätte mich fast mit einem Stapel Kistel erschlagen als es aus seinem Versteck gekrochen kam. Wäre es ihnen lieber gewesen, dass ich mir einen Besen schnappe und wohlmöglich einem Zombie in die Arme laufe?" Er konnte es vor eigenen Augen sehen. Wie er sich den Kisten näherte, um die Ecke lugte, und plötzlich von einem verrotenden Monstrum gepackt und bei lebendigem Leibe verspeist wurde.

    "Wo bleibt denn jetzt mein gottverdammter Drink?" schrie Stan schon wieder.
    "Sag bloß, er ist schon wieder fertig? Ich habe ihm doch vorhin erst ein paar Flaschen gebracht damit du dich damit du dich nicht mit ihm herumplagen musst," sagte er an Eryn gewandt, Lancasters Wutausbruch bereits aus seinem Kopf vertreibend. Igoriert zu werden schien dem Kerl aber gar nicht zu gefallen, fingen seinen Schläfen doch an zu pulsieren als Vincent einfach an ihm vorbeiging um Stan zu versorgen und dann irgendwie die Ratte loszuwerden. Und danach wurde es wirklich Zeit die anderen Gäste mit Nahrung zu versorgen. Sonst würde er noch aus ganz anderen Gründen als einer erschossenen Ratte gelyncht werden.

    Geändert von ~Jack~ (06.09.2015 um 21:33 Uhr)

  16. #16
    Sara hatte noch eine ganze Zeitlang still dagelegen und es schien, als wäre sie schließlich weggedämmert.
    Wills Vater sah kurz von seinen Unterlagen auf, als Sara schließlich hochschreckte. Normalerweise hätte er nun ein tyüisches Gebaren erwartet, so wie Leute, die aus einem Alptraum hochschrecken und so etwas von sich geben wie "Mein Kind!" oder "Wo bin ich."
    Sara stattdessen schrak hoch und gab ein verwirrtes: "Meine Eier!" von sich, was den alten Arzt kurz erheiterte, er lachte gutmütig.

    Trotz aller Einwände des alten Arztes war Sara sehr schnell wieder auf ihren Beinen und mit ihrer Behelfskrücke auf den Weg nach draußen, um Will zu suchen.
    Und in der Zwischenzeit wollte sie alle Leute, die sie nur konnte und kannte, ansprechen und sie bitten, ihr bei den Hühnern zu helfen.


    "Ist das geil, ist das geil!", dachte Raoul immer wieder, nachdem das ungleiche Paar verschwunden waren und ihm ein seltsames Artefakt abgeluchst hatten, das er eigentlich Morris hatte geben wollen, der wegen dieses "Kronkenzeigers", oder wie es nochmal hieß, ein paar dicke Belohnungen versprochen hatte. Doch obschon sie offensichtlich Verbündete der Erwachsenen waren und außerdem somit Feinde, hatte es ihn wie einen Schlag getroffen, als er sie sah. Natürlich war Evi eine Frau, die etwas in ihm berührte. Lust wahrscheinlich, aber Raoul hatte für sein junges Alter genug erlebt und es gab asusreichend Mädchen, die sich mit ihm abgaben. Aber diese gruselige Blonde. Das Kultistenmädchen. Eine echte Schafsherzesserin. Eine Dünenpriesterin. Die Begriffe für Jene, die hier jeder mehr als die Toten fürchtete, waren zahlreich. Er hatte es zuerst für einen Witz gehalten, als das Gerücht aufkam, dass Sheng sie aufgenommen hatte. Doch obschon Sheng ein viel zu gutes Herz hatte und sie so allen noch den Untergang weihen würde, hatte er mit seinen alten Soldatenstiefeln einen nicht unerheblichen Schatz dagegen gewettet und die Wette verloren. Das wurmte ihn, doch Wettschulden waren Ehrenschulden, so war es "Brauch im Bauch", wie er die heilige Initiationsformel für Rituale der "Ahladita-Kids" für sich steng auslegte.
    Aber sollte es ihm gelingen, die Kultistin in die Bande zu bringen. Sich mit ihr zu zeigen. Sich mit ihr sehen zu lassen oder mehr... dann... Er schluckte schwer vor Aufregung und Anspannung und ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Sie war sein Ticket für richtig viel Ansehen und Macht. Und eines wusste er sicher: Sie würde ihm sicherlich noch einige Tricks beibringen können.
    Und so schlich er den beiden Frauen hinterher. Er nutzte jede Deckung aus und hoffte, nicht gesehen zu werden, wusste er doch um seine Fähigkeit, fast unsichtbar zu werden, wenn er es nur wollte.

    Wingman nahm die Pistole dankbar an, riss sie Frank fast aus den Händen und mit fliegenden Fingern entlud er sie, nahm das Magazin entgegen und wisperte leise zu sich selbst: "Leer. Keine weitere Patrone. Zustand schlecht. Muss sie reparieren. Mann, reparieren."
    Er sah sich hastig um und warf Frank noch einen gehetzten Blick zu, nickte dankbar und sagte leise: "Komm später vorbei. Ich muss etwas loswerden."
    Doch gehetzt hieß nicht leise und es war deutlich zu sehen, wie Georgina ihre Ohren gleichsam spitzte.
    Mittlerweile hatte die Menge begonnen, sich zu zerstreuen, sie schienen geteilter Meinung zu sein über das was stattgefunden hatte. Es war offensichtlich, dass einige in der Menge sie dank Franks Rede nun durchschauten, doch nicht Wenige schienen Georgina nun anzulächeln und sie zu grüßen, wenn sie ihr begegneten. Für sie ein echter Triumph.
    Sie warf Frank noch einen Blick voll zuckersüßer Leidenschaft zu und gurrte: "Immer wieder ein Vergnügen, dir zu begegnen, oh glücklicher Ehemann.". Dann lächelte sie unmerklich als würde sie etwas wissen, was ihn interessieren könnte, drehte sich von ihm weg und ordnete sich die Haare neu, den Blick einiger weniger Bewunderer sichtlich genießend.


    Derreck hatte die letzten Stunden damit verbracht, auf einem der Ausleger gemütlich zu angeln, hauptsächlich hatte er sich ausgeruht, denn er wusste, dass die Nacht wieder lange werden würde.
    Als er dann wie durch eine Fügung des Schicksals Raoul aus dem Schiffsbauch kommen sah, der von Versteck zu Versteck huschte, setzte er sich kerzengerade auf und schlug sich die Hand vor den Kopf.
    Schnell stand er auf und wetzte zurück in Richtung seiner Bar.
    An sich liebte er seine Bar. Er hatte es auch gemocht, die faulen Abendstunden Leute mit Burgern zu bedienen und würde heute für einen einfachen Cheeseburger einen Mord begehen.
    Doch Eryn war in seinen Augen ein Naturtalent. "Natürlich - Titten und Arsch.", sagte er halblaut zu sich selbst und formte mit den Händen die Konturen von Eryns Körper nach, dabei eine der Kühe anblickend die doof zurück glotzte und nicht höflich genug war, zustimmend zu muhen.
    Endlich war er in seiner Bar angekommen und rief lautstark nach Eryn. Die hübsche Frau war gerade dabei zu bedienen und in der Luft hing der Geruch nach Schießpulver. Er öffnete den Mund um eine Frage zu stellen, schloß ihn jedoch sofort wieder und rief nach seiner Bardame. "Eryn! Hinteres Zimmer. Also... mein Zimmer! Jetzt sofort." Es klang aufgeregt und grinsend bis mitleidige Blick, mit dem so mancher Gast Eryn musterte, schien Bände zu sprechen.

    Geändert von Daen vom Clan (06.09.2015 um 21:21 Uhr)

  17. #17
    Der nächste Ausbruch Lancasters schien als Reaktion auf Vincents Art und Weise sich zu rechtfertigen nur eine Fingerbreite entfernt, doch liebend gerne hätte sie ihm sogar persönlich dabei geholfen, jeden Barhocker und jede einzelne Fliese zu zerstören, anstatt dem anweisenden Rufen ihres Chefs Folge zu leisten. Wenn der Tag bisher schon im Eimer war, nahm Derreck diesen Eimer jetzt, setzte sich mit seinem vor Hämorrhoiden sicherlich pulsierenden Arsch darauf und schiss flüssig auf diesen Tag. "Scheiße!", fluchte Eryn leise, wie zum Bestätigen dieser wenig geistreichen Metapher, die aber alles war, was ihr in den Sinn kommen konnte, um zu beschreiben, wie sie sich dabei fühlte, in das Zimmer ihres Bosses geordert zu werden. "Ich komme!", rief sie laut zurück, mit einer Hauch von Wut in der Stimme. Allein die Interpretationen, die manche der Gäste womöglich wagen könnten, waren zu viel des Guten - aber wer wusste schon, was der schmierige Lappen von Wirt von ihr wollte.

    "Wenn ich schreie, rette mich!", bat Eryn trocken und blickte dabei den Mann an, der ihr vor wenigen Minuten eine Dienstleistung für das Gratisgetränk versprochen hatte. Dies wäre der passende Moment. Nicht, dass Derreck das Format hatte, ihr wirklich gefährlich zu werden, aber... Ugh. Sie wollte gar nicht daran denken.

    Vincent für den Moment alleine mit der Meute an hungrigen und durstigen Gästen lassend - sie war ja entschuldigt - begab sie sich in den hinteren Bereich der Bar. Sie würde jede Riesenratte Derreck vorziehen, soviel war sicher. Doch die Ratte - deren Todesspuren auf dem Boden des Lagers früher oder später noch beseitigt werden müssten - hatte nach der Begegnung mit ihrem schießwütigen Kollegen nicht mehr nach Eryn rufen können. Und so sollten ihre Beine sie doch in Richtung des Mannes tragen, der jedem Menschen mit Geschmack ein Graus war.

    "Was ist?", fragte sie, kurz vor der Tür stehend. Sie war doch vorsichtiger als es vielleicht nötig gewesen wäre, doch sie traute diesem Tag nicht. Derreck war kein Mann großer Diskretion. Obwohl er sich um die eigene Körper- und Gesichtspflege einen Dreck scherte, konnte er nicht unter totalen Geschmacksverirrungen leiden. Er hatte sie nicht ohne Grund eingestellt und sie kannte seine Blicke. Ahnung von ihrer Qualifikation hatte er sicher nicht und viel auffälliger gaffen hätte er auch nicht können. "In Zukunft würde ich mir ein etwas dezenteres Vorgehen wünschen. Ich möchte nicht, dass jeder Gast hört, dass du mich in dein Privatquartier rufst!", teilte sie ihm noch durch die Holztür mit, die Derreck selbst einst hineinpresste, wo früher ein Kühlhaus war und vermutlich Burger-Patties, große Mengen glutamatdurchzogenes Eis sowie kleine Tütchen Majonäse und Ketschup gelagert wurden.

    Dann nahm sie doch den Mut zusammen und öffnete die Tür - in der festen Erwartung, mit ihren sensiblen Augen den vielleicht abartigsten Mann des Dorfes nackt und mit der letzten roten Rose der Welt zwischen den schwarzen und gelben Zahnresten geklemmt erblicken zu müssen.

    Geändert von MeTa (06.09.2015 um 22:11 Uhr)

  18. #18
    William sah ein wenig verdutzt drein. "Ich habe zwar schon einmal Tiere versorgt, das waren aber meist Pferde die sich Schürfwunden oder dergleichen zugezogen haben." Er hielt kurz inne und schien über seine Worte nachzudenken. "Es kann aber ja nicht schaden es sich mal anzusehen, nicht wahr?" Er dachte kurz daran, was der Hund für Probleme haben könnte und wie er ihm gegebenenfalls helfen könnte oder müsste. Tiere waren etwas sehr wertvolles nicht nur weil sie ihren Haltern etwas bedeuteten.
    William räusperte sich und rückte seine Brille zurecht. "Du wohnst bei Frank und Silvia richtig?" Während er dies aussprach fing er schon an in die Richtung von Franks Haus zu gehen. Langsam spürte er, wie ihm die schlaflose Nacht doch tief in den Knochen saß und die Arbeit schien gar nicht weniger werden zu wollen. Ich brauche Urlaub, oder sowas ähnliches. Um nicht in unangenehme Stille zu verfallen, versuchte Will das Thema wieder auf Salmas Hund zu lenken. "Ich habe ein paar Fragen bezüglich deines Hundes. Was ist das Problem, Wann hast du es zum ersten Mal bemerkt und in welchen Aspekten schränkt es ihn ein."

  19. #19
    "Oh, ah. Alles gut., antwortete Jäger während er und Howard sich der Bar näherten.

    "Gelenk wie Stahl. Nie richtig kaputt, heh." Er klopfte sich demonstrativ auf den Oberschenkel, dann an seinen Kopf.

    "Birne auch, siehst? Schwermetall.", sagte er und lachte herzlich über den unter Russen beliebten Scherz. Schweigsam setzten sie ihren Weg fort. Nach einer Weile steckte Jäger die Hände in die Hosentaschen, schüttelte seinen Kopf und sagte:

    "Hast du kleine Gör gesehen, mit der Pistole? Muss ehrlich sagen, mir hat sehr weh getan zu sehen wie diese Maljavka eine Kugel verschwendet hat. Piff paff, einfach so. Ich sage, Kugel ist teuer heute. Wäre im Kopf von Zombie viel besser. Und nun? Kugel weg und Doktor muss Medikamente nutzen um sinnlose Wunde zu heilen."

    Er klopfte sich laut die Hände ab als wären sie staubig und hob mit gespielter Resignation die Handflächen.

    "Wenn es nach mir ginge, dann ich würde Kind fangen, Hinterteil versohlen bis er nachts heller leuchtet als das Leuchtturm, und dann aus Lager schmeißen. Das haben wir damals bei uns auch gemacht! Wenn du seltene Res... Resur... Re-ssour-cen nicht zu schätzen weißt, gehörst du nicht in Gruppe. Ende."

    Er nahm noch einen Zug und war stolz auf den langen Satz, den er gerade noch so hinbekommen hatte.

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