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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Tag 0 - Rollenspielintro!

Baum-Darstellung

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  1. #18
    Eryns Plan ging auf. Die fordernde Gästeschaft ließ sie das Intermezzo mit Floyd-Williams schnell vergessen. Es war einiges aufzuholen, auch, wenn sie sich eingestehen musste, dass Vincent in ihrer Abwesenheit so manches geleistet hatte. Aber alleine alle zufrieden zu stellen - das wäre wahrscheinlich auch nur ihr vollständig gelungen.

    Wurden also nach und nach die hungrigen Morgenmäuler gestopft und Lebern bewässert, scheute sich das Dusty Derreck nicht davor, noch voller zu werden. Zu den hinzukommenden Gästen zählte auch Evi, die mit ihrer Bestellung nicht lange auf sich warten ließ, sie erwischte, als sich Eryn gerade wieder auf den Weg in Richtung andere Tresenseite machte. Auch die Taucherin zählte zu den wenigen regelmäßig auftauchenden Gestalten, die die Bardame tendenziell eher mochte. Zu Weilen hielt die rothaarige Frau in etwa Eryns Alter ihr aufdringliche Gäste vom Hals, indem sie sich einfach mit ihnen abgab. Das war mehr, als die Voll-Irin jemals vorhatte, zu tun. Nun besah sie sich das pre-apokalyptische Artefakt, das die Liebhaberin von besonders rauen und dreckigen Männern dort in der Hand hielt und ihr als Bezahlung darbot. Die Bardame ließ ihren hübschen Kopf etwas wackeln.

    "Würde hier nur verstauben...", sagte sie. So etwas mag einst Wert besessen haben, gerade in einem Etablissement wie diesem, doch diese Zeiten waren vorbei. Gelagert wurden die Flüssigkeiten nicht luxuriös, in tollen Flaschen, die sich auch noch mit etwas wie Kork verschließen lassen würden. In der Regel war man froh, wenn man überhaupt etwas verschließen konnte. Oft wurden aus den alten, roten Ausgabe-Tabletts passende Deckel geschnitzt oder in die Jahre gekommene Werbeplakate und Burger-Verpackungen so geknüllt, dass sie als Verschluss dienlich waren. Die Gäste merkten es nicht. Oder es war ihnen egal. Denn es war das Beste was sie bekamen.

    Nichtsdestotrotz gab Eryn Evi per Handzeichen zu verstehen, dass sie kurz warten sollte, setzte ihren Weg hinter den Tresen fort, um die Durstige und ihre - selbst für einen Ort wie diesen - überdurchschnittlich seltsame Begleitung kurz darauf mit zwei Drinks, alkoholisch und unalkoholisch, zu beglücken. Evi trank oft wie sie sich verhielt - hemmungslos und wie ein Mann. Fast etwas schade, wie die Schönheit fand. Sie hatte Potenzial. Hätte sie nicht augenscheinlich Jahre ihres jungen Lebens damit verschwendet, Männerarbeit zu leisten und ihren Körper zu stählen sowie die Gesellschaft von Leuten wie Derreck zu genießen, wäre sie ein adäquates Mittel, um dem Ruf des Pubs womöglich noch etwas mehr gut zu tun. Natürlich nicht auf einer Stufe mit Eryn selbst - aber vielleicht auf einer mit Georgina.

    "Aber du solltest Morris fragen... der bezahlt für sow..." - "RAUS MIT DER MENSCHENFRESSERIN!"

    Eryn stutzte einen Moment. Da war Derreck, brüllend. Und dann war da Evis Begleitung. Ihr Blick huschte hin und her, fast ruhelos. Doch nach dem Beginn des heutigen Tages waren ihre Sympathien klar verteilt. Irgendwann war das Maß voll. Und der Geduldsfaden, der noch immer hauchdünn gewesen ist, nachdem sie sich mit der Aufnahme der Arbeit lediglich ablenkte, riss nun. Kurzerhand griff sie nach einem nahe gelegenen, leeren Krug und warf ihn in Richtung ihres Chefs. Glücklicherweise hatte sie keinen talentierten Wurfarm und das Gefäß flog, um drei, vier Meter hinter ihm mit einem fast dumpfen Geräusch am Tresen abzuprallen und erst auf dem Boden zu zerschellen.

    "Sie ist... ZAHLENDE KUNDSCHAFT!", log sie, in hohem Ton schreiend. "Und DU HAST UNS LANGSAM GENÜGEND GÄSTE VERGRAULT!" Sie baute die Distanz zwischen Derreck und sich ab. So ungern sie ihn sonst auch anfasste - ihr Zeigefinger legte sich nun auf seine Brust und bohrte beinahe ein Loch hinein. "Geh zurück in dein scheiß Büro...", zischte sie, nun wieder in gedämpfter Lautstärke. "... oder sei einmal in deinem Leben ein guter Wirt und hilf uns beim Ausschenken, aber sei doch BITTE, bitte, bitte ein mal nicht asozial, verhalte dich wie ein normaler Mensch und lass das arme Mädchen trinken."

    Ihr Finger zog sich wieder zurück und sie drehte sich um, nur um ihn über die eigene Schulter hinweg noch mal anzublicken. "Und wenn sie jemanden fressen sollte, dann weiß ich, wen ich mir wünsche!", sagte sie wieder leiser, doch laut genug, um es ihn hören zu lassen. "GOTT!" Wieder suchte sie ihr Versteck hinter der ehemaligen Burger-Durchreiche auf - dieses Mal nicht aus Angst, sondern um nicht vollends der aufkeimenden Wut zu erliegen. "Beim nächsten Mal treffe ich!", murmelte sie flüsternd zu sich selbst, als sie aus dem Blickfeld der Anwesenden verschwand. Das Mädchen - offensichtlich eine Kultistin - war ihr egal, doch Derreck hörte nicht auf, ihr einen der schlimmsten Tage seit Ankunft in Sheng's Hope zu bescheren.

    Geändert von MeTa (07.09.2015 um 11:33 Uhr)

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