Seite 2 von 10 ErsteErste 123456 ... LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 40 von 198

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Tag 0 - Rollenspielintro!

  1. #21
    "Diese Tiere!", murmelte Eryn zu sich selbst. Von hinten schrien die Verrückten, und aus dem Pub brüllte ihr Arbeitgeber. Sie betrat die alte McDonalds-Filiale, fast etwas angewidert, diesem unhöflichen Gebaren nun folge leisten zu müssen. Als sie ihren Chef endlich fand, ließ sie ihm ein absichtlich müdes Lächeln da. "Freundlicher, Derreck! Wo ist dein Charme geblieben?", fragte sie den schmutzigen Mann, wohl wissend, dass er so etwas wie Charme nie besessen hat. "Wenn du so brüllst, verscheuchst du all deine Gäste, die ich dir herangeholt habe."

    Er war Eryns Boss, doch so sprang man nicht mit ihr um - und das ließ sie ihn zu gerne wissen. Darüber hinaus hielt die verführerische Arbeitskraft seine Hände für gebunden. Was sollte er schon tun? Er war auf sie angewiesen. Sie war der Star dieses Etablissements. Ohne sie kein guter Ruf, sondern nur die traurigen Überreste von etwas, das schon zu Zeiten, an die sie sich nicht erinnern konnte, Scheiße produzierte. Sie brachte den Glanz in das staubtrockene Etwas, das er Pub nannte.

    "Also, was ist los? Und wo ist der stille Packesel? Ich seh' hier noch keine Gäste... die Drecksarbeit brauch' ich ja wohl nicht machen!"
    Als hätte sie es beschworen, trat nicht eine Sekunde später Vincent ins Dusty Derrecks, zu allem Überfluss auch noch Suffkopf-Stan im Gepäck habend - oder eher andersrum?
    "Na, toll!", nuschelte sie. Damit begann der Tag dann wohl doch schneller und unangenehmer als erhofft.

    Und dann schrie noch jemand.

    Geändert von MeTa (06.09.2015 um 16:00 Uhr)

  2. #22
    Etwas neugierig und gleichzeitig misstrauisch beobachtete Selma Will, als er in seiner Tasche wühlte. Sie drehte ihren Kopf und blickte Sara nun direkt in die Augen.
    "Mach dich locker, das wird weh tun. Er sieht aus, als wüßte er, was er tut..." sprach sie leise.
    Anschließend wendete sie sich Will zu.
    "Du willst erst sehen ob eine Kugel drin ist, sie dann rausziehen und sie anschließend verbinden? Soll ich sie dir fest halten und anschließend tragen helfen?"
    Unsicher legte sie ihre Hände in den Schoß, die Oberkante der Motorradhandschuhe gab nur ein paar cm bis zu ihren Ellenbogen frei, das war aber genug, um zumindest an ihrem rechten Unterarm eine Narbe zu sehen.
    "Dieses Mädchen hatte echt Unglück... Es hätte Sara an einer gefährlicheren Stelle treffen können... wo ist das Gör eigentlich hin? Und haben wir keine Schusswaffen in der Armory, dass dieses alte, gammlige Ding so umworben wird? dachte sie sich nur bei sich und schloss kurz die Augen.

    Geändert von Auratus (06.09.2015 um 15:27 Uhr)

  3. #23
    Will dachte kurz darüber nach, Sara lieber in der Klinik zu behandeln und der staubige Boden und seine schmutzigen Hände überzeugten ihn. "Es ist besser wenn wir das in der Klinik tun. Hier ist es zu schmutzig und da wir die Möglichkeit haben sollten wir eine Infektion vermeiden. Außerdem ist keine Arterie verletzt, du wirst uns also nicht verbluten." Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. Schnell schlang er ein sauberes Tuch aus seiner Tasche um die Einschussstelle und verschnürte es fest genug um den Blutfluss einzudämmen. "Sara kannst du stehen? Salma und ich helfen dir, es ist nicht weit bis zu mir." Er sah Salma bittend an und ließ Sara eigentlich keine Wahl nein zu sagen.

    Die anderen Personen die sich auf dem Marktplatz befanden blendete William vollkommen aus. Ihn interessierten diese Machtkämpfe meist nicht auch wenn sein Vater sich gerne über alle Beteiligten ausließ.

    Geändert von Kaia (06.09.2015 um 16:15 Uhr)

  4. #24
    Georgina, verehrtesteste, begann Frank mit vor Sarkasmus tropfender Höflichkeit, als er die alte, rostige Waffe aufhob und wieder zu ihr blickte. Ich gebe es gern zu, Wingman hat so seine Fehler, wahrscheinlich nichteinmal weniger aber du Georgina bist scheinbar auch nicht besser. sagte er mit scharfer, deutlicher Stimme ohne wirklich laut zu sprechen, so dass jeder ihn gut verstand. Erinnern wir uns doch einmal wie die Szenerie hier sich gestaltete: Ein Mädchen fand anscheinend eine Waffe, schoss sich ausversehen selbst an und was tatest auch du während sie mit schmerzend am Boden lag? Hast du dich um sie gekümmert? Nein. Du bist zielstrebig zur Pistole gegangen, um sie dir vor Wingman zu schnappen und hast Sara nicht eines Blickes gewürdigt.
    Dann warf er einen genaueren Blick auf die Waffe um sie einzuschätzen und sah dann wieder zu den anderen. Und wofür das alles? Für eine alte, kaputte Waffe. So wie sie auf den ersten Blick aussieht ist sie, wenn sie funktioniert im besten Fall unzuverlässig. Dann warf er einen Blick zu Sara und sah, das sich bereits um sie gekümmert wird, was ihn beruhigte. Das kann hier ja noch was werden. Mit Wingman hier muss ich mal reden. dachte er, sagte jedoch dann noch zu Wingman: Sobald die Situation hier geklärt ist, könntest du dann mit mir zusammen einen Blick auf die Waffe werfen Wingman? Du kennst dich schließlich gut aus. Wenn sie überhaupt etwas wert ist, kann sie für die Verteidigung herhalten, ansonsten für Ersatzteile. Damit schob er die Waffe, als er sicher war das sie gesichert war, in seine Jackentasche. Er hoffte somit vielleicht die Situation gegenüber Wingman etwas entspannen zu können

    Geändert von wusch (06.09.2015 um 16:12 Uhr)

  5. #25
    Howard hatte eine Weile des geschehen beobachtet, ohne sich direkt einzumischen. Er hatte erwartet, dass einer üblichen Verdächtigen zu tief in die Flasche geschaut hatte und etwas zu schnell auf den Abzug gedrückt hat. Aber stattdessen bot sich im ein viel seltsameres Anbild, zwei Kinder (er betrachtete alle unter 20 eigentlich als Kinder, die nur diese neue kaputte Welt kannten), waren wohl unerhofft auf die Waffe gestoßen und eines wurde, wohl aus versehen, verletzt. Die Wunde schien auch nicht schlimm, nur die Disinfektion sollte wichtig sein, so weit er es von seiner Position ausmachen konnte. Er hätte sich darum gekümmert, wenn der junge Arzt sich nicht bereits darum gekümmert hatte.

    (Vielleicht Zeit weiterzuziehen, der Junge macht mir die Kunden streitig, und schlimmer noch, scheints sich auch besser darauf zu verstehen. Und auch sonst scheint Shengs Hope und Umgebung mich nicht weiterzubringen.)


    Der Gedanke an eine Reise weiter Landeinwärts machte ihn unruhig. Er schob es schon eine Weile vor sich hin. In dieser "schönen neuen Welt" war wenig gefährlich als die Wildniss zwischen den wenigen bewohnten Flecken Erde. Und alleine war es Selbstmord und jünger wurde er auch nicht. . .
    Howard entfernte sich von den Geschehnissen am Marktplatz, schien ihn eh nicht zu betreffen, und machte sich auf in die Bar, ins "Dreckige Derek".

  6. #26
    "Ehm..." sagte Derrek und ließ das strahlendste Lächeln seiner gelben Zähne sehen, während er sich geräuschvoll ausatmend in seinem linken Ohr mit dem Ringfinger bohrte.
    "Ich habe später ne besondere Aufgabe für dich." grinste er dann. "Aber geh du erst mal die Gäste bedienen und wenn du willst, ich hab' dir deinen Lohn unter die Kassa gelegt."
    Er grinste breit, als schien er auf ein besonderes Danke zu warten und fuhr dann fort: "Also, ich geh mich mal beliebt machen. Sprich mich später mal an. Also, wegen des Auftrags..." sagte er, leicht abgelenkt wirkend, weil er noch das Ergebnis seines Ohren puhlens interessiert auf seiner Fingerspitze betrachten musste.

  7. #27
    Eigentlich hatte Vincent mit einem ruhigen Morgen gerechnet, aber nach Stan und Lancaster schien irgendwo ein Knoten geplatzt und eine wahre Menschenmenge freigegeben zu haben. Vermutlich die Meute vom Marktplatz, die sich endlich sattgesehen hatte. Ein paar von ihnen stürmten direkt zur Bar, ob nun wegen Eryn oder dem Alkohol war momentan nicht abzusehen. Bei den Frauen zwar schon eher, aber selbst da schien Eryn manchen den Kopf verdreht zu haben. Vielleicht waren sie aber auch einfach nur neidisch, dass sich jemand nach dem Ende der Welt noch so in Schuss halten konnte.

    Vincent befriedigte Stan erstmal mit ein paar Flaschen billigstem Fusel — mehr waren die Patronen nicht wert, die lose in seinen Fetzen rumkullerten — und ging dann erstmal von Tisch zu Tisch um Bestellungen entegegenzunehmen. Die meisten wollten einfach nur was essen, aber dazu musste erstmal irgendwer ins Lager. Hätte er mehr Zeit gehabt, wäre das eigentlich kein Problem gewesen. Aber dieser verdammte Schuss schien einen Großteil der Siedlung aus dem Schlaf gerissen zu haben.

    "Eryn, ich bin kurz hinten, falls du Hilfe brauchen solltest. Und dann werde ich mich auch um die Bestellungen kümmern." Ob sie ihn bei der Meute tatsächlich hören konnte war anzuweifeln, aber normalerweise wusste sie eh, wo sie ihn finden würde.

    Geändert von ~Jack~ (06.09.2015 um 16:15 Uhr)

  8. #28
    So offensichtlich eklig wie Derreck war auch nur er. Angewidert machte Eryn sich auf, ihren Job zu tun, gespannt, welche Überraschung ihr schmieriger Chef unter der Kasse versteckt hat. Die Bildschirme, an denen unterbezahlte Lakaien damals die günstigen Junk-Food-Bestellungen aufgenommen und per Touch-Screen-Technologie - davon ließ sie sich erzählen - eingetippt haben, wären wohl irgendwann im Laufe der letzten 20 Jahre eingefroren, wenn sie überhaupt noch mit Strom versorgt werden würden. Sie würden Eryn und Vincent, dem sie nach seiner kurzen Botschaft ein dankbares Nicken zukommen ließ, jedenfalls einiges erleichtern. Doch an derartigen Luxus hatte die Barfrau sich ohnehin nie gewöhnen können. Sie durfte damals noch nicht mal den Nintendo DS ihres großen Bruders benutzen.

    "Der Chef ist hinten!", weihte sie am Arbeitsplatz angekommen den schmutzigen Stammkunden ein, der so zwielichtig war, wie jeder in diesem Drecksloch. Müsste sie ihn einordnen, stünde er aber auf der Seite derer, die sie nicht ganz so sehr ankotzten. Seine Geschichten waren noch interessant - und änderten sich regelmäßig. Vielleicht war das genau die richtige Art und Weise, den Nostalgiefetischisten zu begegnen. Vielleicht hatte er in Wahrheit auch nur etwas zu verbergen. In jedem Fall stach er etwas heraus und offenbarte gelegentlich erstaunliches Unterhaltungspotenzial. Und das entlastete Eryn, was nichts Schlechtes sein konnte.

    "Und bei mir gibt's den Schwarzen nur, wenn nett danach gefragt wird!", fügte sie noch an, mit einem beinahe lehrenden Zwinkern, das skurril war, wenn eine 25-Jährige damit einen alten Mann bedachte, dem die Lebenserfahrung nur so aus den unterlaufenen Augen quoll.

    Geändert von MeTa (06.09.2015 um 16:35 Uhr)

  9. #29
    Salma sah sich die zitternde Sara an, die wohl dank des Vorfalls mit den Nerven fix und alle war, wechselte ihre Position und hob sie vorsichtig hoch. Eine Hand an ihrem Rücken, die andere unter den Kniekehlen.
    "Alles klar, dann zeig den Weg zu deiner Klinik..." sagte sie leise und sah William ruhig an.
    Sie wollte sich nicht als Lebensretter oder Sanitäter anbieten... Aber sonst kümmerte diese Frau einfach keinen...
    "Wenn der Arzt fertig ist, muss ich ihn fragen, ob er auch Hunden helfen kann... Amons linke Vorderpfote macht ihm immernoch Ärger...
    Sie seufzte leise und sah dann weiter zu ihrer Hütte, wo Amon noch wartete, während sie versuchte, ihre Haare mit Kopfbewegungen aus ihren Augen zu bekommen.
    Und vielleicht findet sich in dieser Menschenansammlung auch ein Frisör...

    Geändert von Auratus (06.09.2015 um 16:45 Uhr)

  10. #30
    "Der Chef ist hinten!"
    Ja... natürlich war er das. Der Besitzer der Kneipe war einer von denen, die immer dann weg waren wenn es gefährlich wurde oder auch nur im Ansatz irgendwas zu tun gab.
    Lancaster fragte sich wie er es überhaupt geschafft hat so einen Schuppen zum Laufen zu kriegen.

    "Und bei mir gibt's den Schwarzen nur, wenn nett danach gefragt wird!" Das aufmüpfige Zwinkern nach dieser Bemerkung riss Lancaster wieder zurück in die Realität.
    "Hab mit Derrek gerechnet"
    Lancaster kannte Eryn kaum. Immer mal wieder gesehen, immer mal wieder aneinander vorbei gelaufen.
    Nur ab und an wenn ihn irgendjemand mal wieder was fragte und er in seinem Kopf nach einer Geschichte kramen musste, bemerkte er auch Eryn, die fleißige Bardame des Dusty Derreks. Bisher zählte sie nie zu den Leuten die sich um ihn herum versammelt haben um ihm zu lauschen.
    "Wenn du zu dem nett bist fühlt er sich am Ende noch wertvoll."

    Lancaster trat an den Tresen heran und legte seinen Flachmann darauf ab.
    "Könntest du mir den voll den machen? Hab nichts groß zum eintauschen, aber wenn du bei irgendwas Hilfe brauchst kannst du mich fragen. So mach ich das zumindest immer mit Derrek ab."

    Geändert von Gendrek (06.09.2015 um 17:36 Uhr)

  11. #31
    Evi war völlig überrumpelt davon, wie zielsicher sich ihre neue Begleitung einen Weg durch den Schiffsbauch bahnte. Überhaupt war sie leicht verwirrt von dem Mädchen. Also, Mädchen hatte Evi noch nie ganz verstanden, aber die hier war nochmal ein anderes Kaliber.
    "Wie heißt du denn nun?", fragte Evi, vorrangig um die unangenehme Stille zu überbrücken, aber sie bekam natürlich keine Antwort. Gut, dann nenne ich dich eben Creep. Weil du gruselig bist., dachte Evi trotzig. Oder Miss Creep. Nein, nein, das geht nicht so leicht von der Zunge. Sie war nicht völlig zufrieden, aber es ging ja auch nicht darum, den Namen jemals laut auszusprechen. Plötzlich blieb ihre Begleiterin stehen, nachdem sie eine Weile lang schweigend durch kniehohes Wasser gewatet waren.
    Beide Frauen konnten in einer dreckigen Koje das weggelaufende Mädchen und Raoul sehen. Ergh. Dieser schmierige Raoul mit dem dreckigen Flaum am Kinn, den er Bart nennen wollte.
    Eine Weile lauschten sie der Unterhaltung, aber "Creep" sah eigentlich gar nicht hin, sondern starrte Evi an. "Äh... danke, gut gemacht?" Sie wusste wirklich nicht, ob es das war, das ihre Begleitung hören hatte wollen, aber immerhin hörte sie danach auf zu starren.

    Der Satz hatte nun die beiden Kinder in der Koje aufgeschreckt. "Dir ist jemand gefolgt?", zischte Raoul wütend, während dem Mädchen jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. "Oh, ja, hallo.", sagte Evi recht beschwingt. Sie hatte zwar keine Waffe, und dieser "Guts" hatte bestimmt den ein oder anderen Trick auf Lager, aber prinzipiell fühlte sie sich in der Oberhand. Und es war ja nur wichtig, dass er dieses Gefühl auch hatte, ganz egal wie die Wahrheit aussah. Sein Gesichtsausdruck war aber eher bedrohlich, mit nur eine kleinen Prise Sorge darin. "Wenn du sie mitnehmen willst, dann..." Evi sah ihn verdutzt an. Mitnehmen? Sie brauchte ein bisschen, bis sie verstand, dass er dachte, sie würde zu diesen "Erwachsenen" gehören, von denen er gesprochen hatte. "Ach weißt du, für eine kleine Gegenleistung kann ich denen in der Siedlung auch irgendeinen Mist erzählen." Raouls Augen verengten sich. "Was für eine Gegenleistung?". "Puh, ihr habt hier doch sicher noch anderen Kram. Ich will irgendwas Wertvolles." Evis verbale Verhandlungskünste waren noch nie ihre Stärke gewesen, und auch Raoul schien misstrauisch. "Du bist verrückt wenn du meinst, dass ich dir einfach so glaube." Ein kurzes Schweigen entstand, in dem Evi meinte, ein leicht gelangweiltes Seufzen zu vernehmen. Oh, sie hatte "Creep" völlig vergessen.

    "Also, ich bin nicht die Verrückte von uns beiden." Sie nickte unmissverständlich zu ihrer Begleiterin. "Ich bin nur zum Verhandeln hier, aber die da, die kennt keine Gnade." Evi hoffte inständig, dass Creep irgendein Gesicht machte, das man als Normalsterblicher nicht deuten konnte. Sie traute sich gar nicht hinzusehen, aber Raoul fixierte das Mädchen in ihrem schwarzen Lumpenkleid, das ihr durch die Nässe ein fast mystisches Aussehen gab. Dann kramte er plötzlich etwas aus einem kleinen Beutel hervor. "Nehmt das und verschwindet." Evi zog die Augenbrauen hoch. Was der Junge da in der Hand hielt war wirklich einfandfrei erhaltener... Korkenzieher mit Holzgriff.

    Kurze Zeit später traten Evi und Creep wieder ins Freie. Es tat gut, wieder die etwas weniger abgestandene Luft zu atmen, auch wenn der muffelige Gestank aus dem Schiff immer noch an ihnen hing. Evi ließ sich zufrieden in den Sand plumsen, während ihre Begleiterin stehen blieb und in den Himmel zu sehen schien. "Das war schon nicht so schlecht.", sagte die Taucherin nun zufrieden. "Auch gut, dass du dabei warst." Sie hoffte, dem Mädchen durch das Kompliment vielleicht doch eine Silbe zu entlocken, aber es war auch ernst gemeint. Da Evi Raoul davon überzeugen konnte, dass der dumme Korkenzieher nicht viel wert war - zumindest nahm sie an, dass das Dusty Derrecks von denen genug hatte, andere Leute selten Flaschen mit Korken hatten, und das auch als Waffe nicht so gut taugte - verriet er ihr eine Stelle zum Tauchen. Unter der Bedingung, dass Evi nur ein Mal hinunter gehen würde, und danach den Platz wieder seinen Leuten überlassen würde. Das war gar kein Problem für sie. Es war ihr zwar ziemlich egal, was für Zustände bei den Waisenkindern herrschten, aber völlig ausnehmen musste sie die nun auch nicht. Sie waren ja schon auch irgendwie bemitleidenswert.
    Zufrieden seufzend griff Evi nun in ihren Rucksack, holte den Korkenzieher heraus und hielt ihn vor das Gesicht der jungen Frau, die immer noch neben ihr stand. "So. Und was machen wir jetzt damit? Immerhin gehört ein Anteil davon auch dir." Sie grinste.

    Geändert von Lynx (06.09.2015 um 17:36 Uhr)

  12. #32
    "Hier entlang bitte." Zusammen verlassen die drei den Marktplatz und gehen zur Klinik die nicht weit entfernt ist. Dort angekommen führt will Salma in ein provisorisch eingerichtetes Behandlungszimmer. "Du kannst sie hier absetzen, vielen Dank." Er zeigt auf eine metallene Liege die wohl aus Schrottresten zusammengebaut wurde auf der das Leder einer alten Autorückbank angebracht ist. An den Wänden hängen Regale aus altem Holz auf denen abgewetzte Bücher, kleine Fläschchen und einige Pflanzen stehen. Sobald Salma Sara abgesetzt hatte, begann William damit diese zu versorgen. Er wusch sich die Hände mit dem Wasser aus einem der vielen kleinen Eimern die im Raum standen, entferne vorsichtig das Tuch und begann mit einer Pinzette vorsichtig die Kugel aus der Wunde zu entfernen. Die Blutung war mittlerweile so minimal, dass er diese erstmal ignorieren konnte. Salma kümmerte sich derweil darum, dass sich Sara nicht zu sehr bewegen konnte. Die Kugel war schnell entfernt und schien in einem Stück zu sein. "Sieht aus als wäre sie nicht besonders tief in das Gewebe eingedrungen. Die Kugel ist vollständig, Knochen und die größeren Blutgefäße sind unverletzt." William schien sich gedanklich Notizen zu machen und sprach mehr zu sich selbst als zu Sara oder Salma. Nach dem er die Wunde desinfiziert und mit wenigen Stichen genäht hatte verpasste er ihr noch einen kleinen Verband.

    Während Will mit seiner Patientin beschäftigt war gesellte sich sein Vater, Henry, dazu. Er beobachtete seinen Sohn vom Türrahmen aus und als William fertig war Saras Wunde zu versorgen verpsrach er, sie weiter zu überwachen und die Akten zu schreiben. Will nahm dieses Angebot dankend an und nachdem er sich die Hände gereinigt hatte bat er Salma mit nach draußen zu kommen. "Danke für deine Hilfe, das war gar gute Arbeit. Sie braucht jetzt Ruhe und Henry wird sie später nach Hause bringen." Er sah in den Himmel und versuchte auszumachen wie spät es war. Eigentlich hatte er vor gehabt nach seinem Spaziergang einige Stunden schlafen zu gehen, doch die Sonne stand schon schon relativ hoch und er musste seinen Schlafrythmus beibehalten. William seufzte. "Gut ich geh dann mal."

  13. #33
    Salma war erleichtert, als sie nach der Aktion die Klinik verlassen konnte. Ein seltsamer Ort, der Williams Reich war...
    "Bitte, kein Problem... Ich hätte da noch eine Frage..." murmelte sie dann und sah sich um. Sie mochte es gar nicht, eine Schwäche zuzugeben.
    "Kannst du auch Tiere behandeln? Mein Hund..."

  14. #34
    Lancasters leicht respektloser Kommentar, der dem von ihr ungeliebten Derreck galt, verführte die Barfrau doch zu einem kurzen Schmunzeln. Sie griff nach dem Flachmann und nickte, machte sich auf die Suche nach dem angefragten Schwarzen, um das Gefäß wenige Augenblicke später großzügig befüllt wieder zum Eigentümer zurück zu bringen. "Geht auf's Haus!", gab sie sich großzügig. "Aber ich freue mich über die Hilfe natürlich trotzdem, wenn ich sie brauchen sollte", fügte sie charmant lächelnd hinzu, mehr der Vollständigkeit halber. Eryn ging nicht davon aus, besagte Hilfe jemals zu brauchen. Es gab hier etliche Gäste, die ihr nach günstigen und kostenlosen Drinks einen Gefallen schuldeten und auch ohne diesen Gefallen nur zu gerne bei allem geholfen hätten, wofür die 25-Jährige keine Lust aufbringen würde. Da war einer mehr oder weniger kaum von Relevanz.

    Sie stützte sich mit den Armen etwas auf den unschönen, doch wenigstens sauberen, eisern glänzenden Tresen, unter denen sich die einst roten aber inzwischen vergilbt braunen Tablett-Sets befanden, die man hier früher benutzt haben musste. Der Fliesenboden, auf dem sie stand, war von Kratzern und dicken Furchen nur so überzogen. Vor einer Weile war einer der alten Bildschirme einfach aus seiner Verankerung gefallen und auf dem Boden zerschellt. Fast gefährlich, bedenkt man, wie oft sie an genau dieser Stelle stand. Doch zu ihrem Glück passierte das nachts. Und auch um das Wegwischen der Scherben kümmerte sich jemand anders, wahrscheinlich der stille Schreiberling. Ein Blick ins Lager verriet ihr, dass Vincent noch nicht wieder auf dem Weg nach vorne war. Noch wirkten die Gäste aber nicht unruhig.

    "Hat sich inzwischen geklärt, wer da auf wen geschossen hat?", fragte sie den alten Mann schließlich. Smalltalk war keine zu große Leidenschaft von ihr, aber eben eine Notwendigkeit, wenn man tat, was sie tat. Und ganz frei von Neugier war sie schließlich auch nicht. In einer Siedlung wie dieser konnte es nicht schaden, wenn man über die wichtigsten Ereignisse stets informiert war. "Muss ja irgendwas Großes gewesen sein, wenn ganz Sheng's Hope sich so in Aufruhr versetzen lässt. Ich glaube, ich sollte darüber nachdenken, eine Bleibe weiter abseits vom Marktplatz zu suchen." Die letzten Sätze galten mehr ihr selbst als der eingefallenen Persönlichkeit vor ihr.

    Geändert von MeTa (06.09.2015 um 18:18 Uhr)

  15. #35
    Eigentlich war es eine Leichtigkeit alles Wichtige aus dem Lagerraum zu holen und sich in kürzester Zeit um die Gäste zu kümmern. Doch während Vincent alles zusammensuchte, ging plötzlich ein Ruck durch einen an der hinteren Wand stehenden Stapel von Kisten. Vincents Kopf schoss in die Höhe, doch außer wackelnden Kisten konnte er nichts weiter vernehmen. Für einen Moment schien es so, als hätte er sich das nur eingebildet. Doch dann passierte es erneut. Mit solch einer Wucht, dass direkt daneben stehende Kisten ebenfalls in Bewegung gesetzt wurden.

    "Hallo? Ist da hinten jemand?" Eine schwachsinnige Frage. Die Kisten standen so eng an der Wand, dass die einzige Möglichkeit dahinter zu kommen darin bestünde, erst einen Freiraum zu schaffen und sich dann wieder einzusperren. Kinder könnten vielleicht auf die dumme Idee kommen, aber diese hätten sich schon längst durch ein Kichern verraten.

    Erneut ging ein Ruck durch die Wand aus Kisten. Eine stürzte zu Boden und zerbrach mit lauten Knall. Dutzende Konserven rollten daraufhin über den Boden. Lebensgefährlich für jeden der nicht wusste was gerade passiert war. Vincent hatte allerdings keine Zeit sie wieder einzusammeln. Er schnappte sich seine Pistole, entsicherte sie und begab sich langsam aber sicher zur Quelle allen Übels.

    Ein Stöhnen drang an seine Ohren. Weit entfernt, aber doch so nah. Konnte es sein? Hatte einer der wandelnden Toten es tatsächlich geschafft sich im Lager zu verstecken? Eine absurde Vorstellung. Als könnten Zombies denken. Oder würden nahrhaftes Menschenfleisch ignorieren und stattdessen im Dunkeln lauern. Aber falls doch...

    Ein weiterer Ruck brachte einen Stapel neben Vincent fast zum Einsturz. Er warf sich dagegen und stemmte ihn zurück. Plötzlich stürzte etwas aus der Dunkelheit. Vincent hatte keine Zeit es ins Auge zu fassen. Stattdessen richtete er seine Pistole auf die Kreatur und drückte ab. Eine gewaltige schwarze Ratte stürzte zu Boden. Sie war augenblicklich tot, ihr Hirn durchbohrt.

    "Gottverdammter Dreckshaufen!" Er hatte schon so manches Ungeziefer im Lager gefunden. Aber solch eine monströse Ratte noch nie. Erklärt vermutlich, warum er einen Zombie hat stöhnen hören obwohl keiner anwesend war. Warum sich seine Erinnerungen auch manchmal mit der Realität vermischen mussten?

    Kurz darauf trat er aus dem Lager hervor, die Ratte in eine Tüte gewickelt und alle Blicke auf sich ziehend. "Irgendwer Lust auf eine gegrillte Riesenratte? Oder gar eine ausgestopfte Rattentrophäe?"

    Geändert von ~Jack~ (06.09.2015 um 18:22 Uhr)

  16. #36
    Es wurde schnell klar, dass dem Lager keine unmittelbare Gefahr droht. Die wandelnden Leichen befinden sich auf der anderen Seite des Zauns, so wie es sich gehört. Auch haben weder Banditen noch Plünderer irgendwelche Schwachstellen in der Umzäunung entdeckt und sie ausgenutzt. Jäger sog die frische Meeresluft tief in seine Lungen ein und steckte sich eine Kippe in den Mund. Als er die Verletzte durch die Menschentraube hindurch gesehen hatte und den Ort des Einschusslochs auf ihrem Körper erhaschte, entschied sich Jäger nicht in Panik zu geraten. Der Doc kümmerte sich bereits um alles.

    "Sssara.", sagte er leise zu sich selbst und die Kippe bewegte sich mit seinen Lippen. Er hatte immer noch einen starken Akzent und seine Worte kamen in dieser Sprache immer noch nicht in der korrekten Reihenfolge heraus. Dennoch gab er sich mühe. Es ist wichtig, dass du dir das Denken auf deutsch angewöhnst, hatte sein deutscher Kamerad damals zu ihm gesagt. Jäger brachte ihm Russisch bei, damit er mit den Anderen in der Basa besser kommunizieren konnte. Im Gegenzug lehrte ihn der Ex-Bundeswehrsoldat die deutsche Sprache, nachdem sie sich entschlossen hatten in dem kleinen deutschen Dorf zurückzubleiben. Nun musste er auch noch auf Englisch umsteigen, die Sprache des Klassenfeindes, dachte sich Jäger amüsiert und marschierte wieder zurück in seine Hütte. Er wischte die Kletteraxt mit einem Stofftuch ab und hängte sie an einen rostigen Nagel, den er eigens für diesen Zweck in ein Holzbrett genagelt hatte. Das Ding musst du stets griffbereit haben, sagte er sich. Seine Hütte, oder Chalupa wie er sie im Kopf immer nannte, hätte nicht spartanischer sein können. In der Ecke ein Holzbett mit einer miefenden alten Matratze. Ein kleines Tischchen mit zwei Holzstühlen, darauf eine Sammlung leerer Flaschen und ausgedrückter Zigarettenstummel im Aschenbecher. In der anderen Ecke stand ein Kleiderschrank mit etwas Besteck hinter den verglasten Türchen und Jägers zerknitterten Hemden und Hosen in den unteren Regalen. Die Bekleidung für Außeneinsätze hat Jäger auf einem dicken, mit schnörkel verzierten Teppich sorgsam ausgebreitet. Sollte man ihn mitten in der Nacht zum Appell rufen, würde er innerhalb von 2 Minuten fertig angezogen und mit dem Rucksack auf den Schultern auf dem Marktplatz strammstehen.

    Du warst ein verdammt guter Lehrmeister, Bog. Wehmütig dachte Jäger an die alte Zeit in den Wäldern. Ein guter Lehrmeister und ein alter, sturer Bock.

    Nachdem er sich ordentlich angezogen hatte und sein Feuerzeug in die Brusttasche seines olivgrünen Hemdes schob, ging er wieder hinaus. Außer einem blassen Blutfleck auf dem Boden erinnert nichts mehr an den Vorfall. Alle sind inzwischen ihrer Wege gegangen. Daraufhin schlenderte Jäger Richtung "Dreckiger Derek", seiner zweiten Wohnung wie er sie nannte. Dabei lief er dem alten Mann über den Weg, der offenbar das selbe Ziel ansteuerte. Einige Sekunden lange versuchte sich Jäger an dessen Namen zu erinnern. Hans... Hill... Hol... Howart, nein Howard. Ja! Das war es. Ein weiterer Arzt. Guter Kerl. Half Jäger mit einem verstauchten Knochen, als er auf einem Scavenger Run die Höhe des Balkons falsch eingeschätzt hatte und beim Sprung falsch auf dem Boden aufkam. Als er näher kam, nickte er dem Alten freundlich zu.

    Geändert von truecarver (06.09.2015 um 18:29 Uhr)

  17. #37
    Howard erwiderte den Gruß von Jäger. Er hatte ihn nach seinen Namen gefragt, als er ihn das erste Mal behandelt hatte, aber scheinbar wollte er nur noch so genannt werden. Es war ihm recht, solange er für seine Dienste mit einigen Kleinigkeiten zahlen konnte, die er auf seinen Plünderfahrten fand. Er fragte ihn auch immer wieder ob er Spuren von Labors oder gut erhaltene Aufzeichungen von solchen fand, aber scheinbar schien es in der Umgebug nichts davon zu geben.

    "Und, mit dem Knie alles in Ordnung?", fragte er ihn.

  18. #38
    Eryn reichte Lancaster. Anstatt einen direkten Schluck daraus zu nehmen, verstaute er diesen lieber in seinem Rucksack.
    "Aber ich freue mich über die Hilfe natürlich trotzdem, wenn ich sie brauchen sollte"
    Eine recht klare Ansage. Lancaster war nicht von gestern, er wusste recht genau wenn jemand eigentlich "Danke, aber nein danke" sagen wollte.
    Ein leises Grummeln drang aus seiner Kehle.
    "Hat sich inzwischen geklärt, wer da auf wen geschossen hat? Muss ja irgendwas Großes gewesen sein, wenn ganz Sheng's Hope sich so in Aufruhr versetzen lässt. Ich glaube, ich sollte darüber nachdenken, eine Bleibe weiter abseits vom Marktplatz zu suchen."
    "Nichts wildes. Irgendein Kind hat anscheinend eine Pistole gefunden und das Teil fürn Spielzeug gehalten. 'N Schuss hat sich gelöst und jemanden ins Bein getroffen. Hab schlimmeres gesehen. In ein bis zwei Wochen läuft die wieder wennse die Zähne zusammenbeißt."

    BÄNG

    Die Muskeln des alten Mannes krampften zusammen und er sprang sofort auf.
    Schon wieder ein Schuss, dieser kam jedoch direkt aus dem Nebenraum.
    Ohne zu zögern griff Lancaster einen der Barhocker und krallte seine Hand um eines der Stuhlbeine.
    Er hätte mit vielem gerechnet. Aber nicht mit... dem Typen.
    Diesem feingeleckten Kerl der irgendwie das Bild eines normalen Menschen in einer normalen Welt beibehalten möchte.

    "Irgendwer Lust auf eine gegrillte Riesenratte? Oder gar eine ausgestopfte Rattentrophäe?"

    Lancaster lies den Barhocker wieder sinken. Sein Arm, seine Hand entspannte sich und der Hocker fiel laut auf den gefließten Boden.
    "Bist du eigentlich noch ganz richtig in deiner behämmerten Bubibirne?"
    Die starren, braunen Augen zogen sich zusammen, wer zum Teufel erschießt bitte eine Ratte?
    "Hast du nen nervösen Finger oder bist du einfach nur ein verschwenderischer Vollidiot? Ne Ratte, im Lagerraum... und das Vieh erschießt du?"
    Lancaster ging auf Vincent zu und schaute ihn zornig an.
    "Andere töten für eine einzige verfickte Kugel und du ballerst damit auf Ratten. Hast du irgendeine Vorstellung davon wie wertvoll dein Leben im Vergleich zu einer beschissenen Pistole oder Kugel sein wird wenn dieser Ort hier irgendwann vor die Hunde geht? 'N Scheiß. Werd erwachsen und erschlag die Viecher. Löcher in Pelzen sind scheiße."

    Geändert von Gendrek (06.09.2015 um 20:32 Uhr)

  19. #39
    Evi hielt Haile das merkwürdige Teil unter die Nase. Oben ein gerader Holzgriff, unten ein rostiges, in sich gedrehtes Stück Metall. Es hatte entfernte Ähnlichkeit mit einem Opferdolch, nur sah es fürchterlich unpraktisch aus. Sie erinnerte sich, ein ähnliches Gerät im Schloss ihres Vater gesehen zu haben - aber sie hatte keine Ahnung, was man damit machen sollte. Um jemandem das Herz herauszubohren war es entschieden zu kurz. Das sah sie auf den ersten Blick.

    "So. Und was machen wir jetzt damit? Immerhin gehört ein Anteil davon auch dir."

    Haile zuckte unverbindlich mit den knochigen Schultern und kickte ein Steinchen ins Meer. Was sollte sie schon damit machen? Haile beobachtete gerne das Treiben auf dem Markt, das Tauschen von wertlosen Gegenständen aus der alten Wert und Nahrungsmitteln war ihr aber zuwider. Warum wurde nicht alles geteilt, wie in den Tempeln? Die Überreste der Opferlämmer, deren Besitztümer, "Spenden" der Ungläubigen außerhalb der Tempelmauern - jeder durfte sich nehmen, was er benötigte. Das rottende Fleisch der gnadevollen Toten und der feste Glaube waren den Kultisten genug Speise. Evi sollte dieses Ding behalten. Haile zeigte auf ihre rothaarige Begleiterin.

    "...!"
    "Ich soll das nehmen? Aber was ist mir dir? Du könntest wirklich einen Bissen vertragen"

    Haile schüttelte den Kopf. Sheng teilte seine großzügige Ration mit ihr. Und das Mädchen musste eh nicht mehr viel essen. Evi hob eine Augenbraue. Aber hey, geschenkt ist geschenkt. Sie verstaute den Öffner wieder in ihrer Tasche.

    "Kannst du nicht reden oder willst du nicht reden?"
    "..."
    "Mhh, dumme Frage, schon verstanden."

    Evi zuckte mit den Schultern und ließ ihren Blick über das dreckige Meer gleiten. Ein paar Sekunden später spürte sie, wie Haile sie anstupste und auf ein merkwürdiges Paar zeigte: Ein junger Mann mit fast weißen Haaren und ein kleiner Junge. Evi lebte nun schon lange hier, aber auch sie sah das ungleiche Duo nur selten. Die beiden schienen zum Markt zu schlendern und auch Creep wollte anscheinend in die generelle Richtung des Dorfplatzes gehen. Mit einem Kopfnicken in Richtung des Platzes nahm das gruselige Mädchen Evi an der Hand.

    "Okay, ich kann eh einen Drink gebrauchen. Mal, schauen, was uns das Baby hier einbringt. Aber, ähm, kannst du loslassen? Aus dem Alter bin ich raus..."
    "..."

    Wie ein Schatten lief Haile hinter Evi her, bis sie den Dorfplatz vor Dusty Derreks erreicht hatten, wo sich die schaulustige Meute ein wenig aufgelöst hatte. Die Menschen hielten Abstand von den beiden jungen Frauen - viele fanden es reinen Wahnsinn von Sheng, ein Kultistenmädchen in ihre Mitte zu bringen. So ein Kultistenmädchen noch dazu. Pff, als würde ich EUCH fressen wollen. Ihr und euer unreines Fleisch. . Nur der Mann mit Kind schien von dem Getuschel um sie herum nichts mitzubekommen. Wie auch, der kleine Junge zupfte an seinem Oberteil und zeigte auf eine bunte Frucht. "Niki, Niki, bitte...".

    Evi hob eine Augenbraue. Sie war anscheinend auch kein Fan von Kindern. Sie wandte sich in Richtung der Bar, in die Haile (aus guten Gründen) noch nie einen Fuß gesetzt hatte und nickte mit dem Kopf in Richtung des Eingangs.

    "Gehen wir?"

    Geändert von Caro (06.09.2015 um 20:46 Uhr)

  20. #40
    Niemand hätte so schnell gucken können, wie Eryn sich hinter den ehemaligen Burger-Durchreichen verschanzte als sie den Schuss aus dem Nebenraum wahrnahm. Sollte sie die Hilfe des alten Mannes doch schneller benötigen als ihr lieb war? Er gebar sich jedenfalls wie ein furchtloser Held, als er nach dem Barhocker griff und - anders als sie - der drohenden Gefahr trotzen wollte, die sich kurioserweise als ihr bebrillter Kollege herausstellte, der harmloser kaum hätte aussehen können. "Scheii..." - erst jetzt begann ihr Herzschlag wieder, der sich für einen Moment im Stadium des Stillstandes befunden haben musste. Die Angst verwandelte sich in Unverständnis, vielleicht den Anflug von Wut, die ihr jedoch genommen wurde als der Träger des Flachmanns wiederum seinen Ärger in laute, klare Worte packte.

    "Bist du eigentlich noch ganz richtig in deiner behämmerten Bubibirne? Hast du nen nervösen Finger oder bist du einfach nur ein verschwenderischer Vollidiot? Ne Ratte, im Lagerraum... und das Vieh erschießt du? Andere töten für eine einzige verfickte Kugel und du ballerst damit auf Ratten. Hast du irgendeine Vorstellung davon wie wertvoll dein Leben im Vergleich zu einer beschissenen Pistole oder Kugel sein wird wenn dieser Ort hier irgendwann vor die Hunde geht? 'N Scheiß. Werd erwachsen und erschlag die Viecher. Löcher in Pelzen sind scheiße."

    Sie wollte fast dazwischenspringen und knirschte etwas mit den Zähnen, als der Barhocker zu Boden fiel und die zahlreichen Schäden im ohnehin nie sonderlich schön aussehenden Boden mit einem klirrenden Geräusch um ein paar erweiterte. Und auch Vincent tat ihr nach der Tracht an verbaler Prügel fast etwas Leid. Sie verließ ihr zwischenzeitliches Versteck doch wieder.

    "Hey, hey, hey!", säuselte sie, leicht aufgebracht und mit schnellerem Puls, in einem Duktus, der beruhigend wirken sollte. "Es war..." - sie warf einen kurzen Blick zum frisch gewordenen Rattenmörder - "... wirklich nicht das Schlauste, aber..." - nun machte sich ihre Augen wieder auf, eine beruhigende Wirkung auf Lancaster zu haben - "... nach der Aufregung heute morgen sind die Nerven bei uns allen etwas... angespannt?" Eryn wagte ein seichtes Lächeln. Die Szenerie - nicht nur der Schuss, sondern auch die anschließende Wutrede des Mannes auf der anderen Seite des Tresen - war nicht spurlos an den restlichen Gästen vorbeigegangen, die zum Teil nur schaulustig guckten, zum Teil auch aufgestanden waren und nun den Kopf schüttelten, sich wieder hinsetzten und leise Beleidigungen murmelten. "Krieg ich jetzt meinen scheiß Drink?", wollte Suffkopf-Stan wissen und verführte die hübsche Bardame zu einem gezischten, mit einem falschen Lächeln versehenen "Gleich!"

    "Also beruhigen wir uns jetzt wieder, genießen zusammen einen Drink und nehmen uns vor, beim nächsten Mal besonnener vorzugehen, ja?" Sie kam sich vor wie eine Kindergärtnerin - noch dazu nicht wie eine besonders gute. Doch die Gemüter sollten sich schließlich von alleine beruhigen. Vincent war nicht der Typ, um dem wütenden Kerl groß kontra zu geben, was in Anbetracht der Situation ein glücklicher Umstand war. Denn momentan sehnte sich Eryn nur danach, wieder Normalzustand herzustellen, sofern das hier überhaupt möglich war. Dieser Tag war schon jetzt vollends im Eimer.

    Geändert von MeTa (06.09.2015 um 21:00 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •