Es hatte sich keine Gelegenheit ergeben mit Sheng zu reden. Zunächst störte in Georgina, die nach den Geschehnissen in der Bar fragte, aber weiß Gott was tatsächlich im Schilde führte. Denn nach seiner Antwort schien es als seien die Dinge in der Bar eher unrelevant, ging Sie doch Richtung Osten davon, die Bar lag aber im Westen.
Nach und nach verließen Personen die Kneipe, aber Sheng befand sich nicht dabei. Zuletzt sah er Eryn heraustreten und in der Dämmerung verschwinden. Muss ich wohl doch wieder tagsüber schlafen, grumelte Ranger vor sich hin. Er wartete noch einige Minuten und fasste dann einen Entschluss. All zu viele konnten sich ja nicht mehr im Gebäude aufhalten, er würde Sheng schon irgendwo unter 4 Augen informieren können. Ein gutes Gefühl hatte er schon von Anfang an nicht gehabt und spätestens seit er gesehen hatte wie Eryn die Kneipe verließ rechnete er nicht mehr damit dem Jungen großartig helfen zu können. Dennoch war er der Meinung Sheng sollte wissen was für Spielchen in "seiner Stadt" gespielt wurden.
Ranger befand sich einen Sekundenbruchteil vom Eingang entfernt als er hinter sich eine Mischung aus anschwellendem Gebrüll und Gelächter hörte. Irgendwo begann ein Hund mit einzustimmen. Er drehte sich um und sah wie der "General" brüllend und lachend zugleich über den Marktplatz und an ihm vorbei rannte. Das Geschrei ließ vermuten, dass der Alte in Richtung westlicher Wall rannte. Ist der Alte nun völlig übergeschnappt? Er drehte sich und Erblickte mehrere Gesichter aus dem Eingang der Kneipe schauen, das Geschrei des Alten hatte sie verständlicherweise neugierig gemacht. Ranger erblickte Sheng und wollte diesen Gerade zur Seite sprechen als ein ohrenbetäubendes lautes Piepen durch die Siedlung halte.
Noch bevor er etwas sagen konnte rannte Sheng in Richtung Norden, aus der das Piepen kam, im Schlepptau folgten ihm die restlichen Gäste der Kneipe.
Da es offensichtlich war, dass er in nächster Zeit nicht mit Sheng sprechen können würde, entschied sich Ranger zunächst sein Glück in der Kneipe zu versuchen. Möglicherweise befand sich Derrick noch hier, oder er hatte den Jungen nur eingesperrt. Ranger durchsuchte die Bereiche hinter der Theke, Küche und Lagerraum konnte aber keine Spur von dem Jungen erkennen. Er entschied sich das Büro von Derreck zu betreten, sollte dieser sich noch darin befinden musste er halt improvisieren, es würde ihm schon etwas einfallen.
Er öffnete die Türe und atmete tief durch als er erkannte das keiner zugegend war. Das ist gut dachte er SCHLECHT, schlecht für den Jungen. Sehr schlecht, fügte er an, als er das Blut und die Pfanne auf dem Boden sah. Ob Sie ihn erschlagen haben - Nein, nicht möglich, zu wenig Blut - Außerdem hatte Derrick gesagt er müsse ihn zu Floyd bringen. Ranger bemerkte gar nicht, dass er mit sich selber sprach.
Hier kann ich offensichtlich nichts mehr tun, schauen wir mal was das Piepsen im Norden zu bedeuten hatte. Erst jetzt viel ihm auf, dass er es bereits seit einigen Minuten nicht mehr gehört hatte.
Als er im Norden ankam, fand er eine jubelnde Menge vor, die offensichtlich Shenq feierte, der wiederum auf irgendeinem glänzenden Kasten stand. Er fragte einige der umstehenden Leute was den genau los sei Shenq hat ein Heilmittel gefunden - Ja, es musste 20 Jahre im See reifen - Er sucht Leute die Das Ding nach San Antonio bringen, dann gibts die Alte Welt wieder - Mit dem Ding im Ding können wir uns beißen lassen und werden nicht krank. Er war offensichtlich in dem Teil der Menge gelandet wo sich die Stammkunden der Kneipe aufhielten die schon lange ihre grauen Zellen gegen Alkohol eingetauscht hatten. Nicht vieles ergab einen Sinn was er zu hören bekam, lediglich, dass der glänzenden Kasten irgendwie helfen sollte das jetzige und zukünftige Dasein zu verbessern. Dazu müsste es aber nach San Antonio gebracht werden und Sheng suchte nach freiwilligen für diese Aufgabe.
Plötzlich wurde er unsanft zur Seite gestoßen und ein junger Kerl bahnte sich einen Weg durch die Menge. „Micha also! Ich freue mich, dich dabei zu haben!“ Es könnte keine größere Ehre für mich geben. Für die Rettung der Menschheit bin ich bereit, alles zu geben – selbst mein Leben. Ich schwöre euch, ich werde alles dafür tun, dass der Sarg seinen Zielort erreicht.“ Ein Pfiff und ein Falke landete auf dem Arm des jungen Mannes. Saß dieser gerade eben nicht noch neben Sheng auf dem silbernen Kasten? kam es ihm in den Sinn. er fragte sich ob das Ganze Absicht gewesen war oder der Kerl nur den Schein wahrte.
Ranger versank in Gedanken Das ganze kam einen Spaziergang durch die Hölle gleich, In Winterkleidung. Es gab da draußen genug Menschen die einem an die Gurgel wollten, die unterschiedlichen Raider, die durchgeknallten Kultisten ganz zu schweigen von den degenerierten Untoten und dann sollten Sie sich auch noch in eine Stadt begeben. Da könnte man sich gleich ein paar Kultisten suchen und sich ihnen als Hauptgang für Thanksgiving anbieten... Es brauchte also eine Gruppe an geeigneten Individuen, groß genug zur Not auch einen Kampf zu gewinnen aber gleichzeitig klein genug um so wenig aufzufallen und so schnell wie möglich voranzukommen.
Und was wurde aus Shengs Hope, dieser Name machte nun auch einen Sinn, wenn zu viele der Personen gingen die die Rädchen am Laufen hielten.
Für Ranger war klar, dass es eine Reise ohne wiederkehr sein würde, aber saß er nicht schon zu lange an diesem einen Ort fest? Die letzten Ereignisse machten eigentlich deutlich, dass es mit der Ruhe in Shengs Hope in nächster Zeit vorbei sein würde und er war sich eigentlich ziemlich sicher, dass er sich dann lieber weit entfernt dieser Siedlung aufhalten wollte, anstatt in ihr. Ranger hatte bereits für sich eine Entscheidung gefällt wollte aber abwarten, wer sich denn noch so freiwillig melden würde. Außerdem stand er nicht gerne im Mittelpunkt, lieber beobachtend im Hintergrund.
Erst jetzt viel ihm auf, dass der ein oder andere der umstehenden ihm mit merkwürdigem Blick betrachtete. Ohne es zu registrieren hatte er wohl begonnen ein Lied vor sich hin zu pfeifen. "Ein guter Kamerad", kein gutes Zeichen schoss es ihm durch den Kopf. Ranger zuckte kurz mit den Schultern und verließ dann die Szenerie um doch noch ein paar Stunden Schlaf zu sammeln, er hatte die Vermutung, dass er in nächster Zeit wieder weniger davon bekommen sollte.