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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Tag 0 - Rollenspielintro!

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  1. #1
    Sheng lächelte Evi noch immer an und holte gerade tief Luft, als wäre die Geschichte, die es zu erzählen gab, eine wirklich lange Geschichte, als Frank, der Wachmann der Siedlung unversehens auftauchte und ihn weg lotste. Es war, als fiele ein Vorhang über sein Gesicht, als ihm unbewusst in Erinnerugn gerufen wurde, dass sein Leben hier nur aus Pflichten bestand, wobei er sich wunderte, warum er diesen Kampf so genossen hatte. Lag es an der Bewegung, dem Nervenkitzel, dem Sieg der der Kampfgefährtin? Er wusste es nicht, doch nickte er Evi entschuldigend zu und ließ sich dann von Frank zur Seite führen.

    Und Dieser ihm die Neuigkeiten mitteilte, schien es, als würde jeder Hieb von Steve mit doppelter Kraft zurückschwingen, denn es war, als hätte ihm Jemand den Boden unter den Füßen weg gezogen. Jeder der im Raum Anwesenden konnte sehen, wie Sheng sich augenscheinlich aller Kraft beraubt, kurz abstützen musste und es war klar, dass eine simple Frage bezüglich eines Wachplans ihren Bürgermeister niemals so stark zusetzen hätte können. Schon begannen die ersten Gäste, die vorher johlend dem Kampf beigewohnt waren, zu tuscheln.

    "Die ganze Waffenkammer? Frank... dazu wäre ein LKW von Nöten gewesen!", stammelte Sheng und strich sich abermals eine der schweißnassen schwarzen, Strähnen aus der Stirn. "Du weißt doch noch, was ein LKW ist..." blaffte er den Wachmann viel härter an als beabsichtigt...
    "Wir müssen sofort zur Armory und mit Wingman sprechen und wir müssen diese Katastrophe verhindern!", flüsterte er aufgeregt und presste vor Anspannung die Lippen zusammen. "Heute Nacht ist es zu dunkel, um viel tun zu können, denn nur die Klinik, Floyd-Williams und die Bar haben Strom und damit Licht. Im Schein der Fackeln werden wir zu wenig finden. Morgen früh legen wir sofort los."


    Und während Steve noch immer friedlich vor sich hin ratzte, schob Shaun müde das Tischtuch, das noch immer sein Gesicht bedeckte zur Seite und betastete murrend sein Gesicht, welches höllisch brannte und seine Nase, aus der unaufhörlich Blut floss.

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2015 um 10:33 Uhr)

  2. #2
    Noch während er sprach, merkte er wie er sich versprach. Er hatte tatsächlich Waffenkammer und nicht Munitionsvorrat gesagt. Mist, so schlimm war es dann doch nicht. Er nahm Sheng die harte Reaktion nicht übel, hatte er sich beim Entdecken des Munitionsstandes doch selbst zusammen reißen müssen um die Ruhe zu bewahren. WIngman war ja schließlich schon halb durchgedreht.Okay, tut mir leid, es ist nicht die ganze Waffenkammer, sondern nur der Munitionsvorrat. Wingman hat noch eine Hand voll Patronen in seinem Versteck, genug für eine Pistole oder zwei und ich habe auch noch ein paar Kugeln zuhause gebunkert aber da hört es dann auf. korrigierte Frank sich entschuldigend. Viel weniger schlimm ist das jedoch auch nicht. Wingman hält die Stellung und wahrt den Schein. Nebenbei ist er sicher dabei alle Nahkampfwaffen auf Hochglanz zu bringen wie ich ihn kenne. Wir haben es noch mit müh und not geschafft, die Nachtschicht der Wache mit Munition zu versorgen. Über Nacht wird es niemand herausfinden wenn wir es nicht verraten. Ich werde dann morgen früh als erstes "CSI: Shengs Hope" spielen. erklärte er die Situation flüsternd und versuchte sich an einem kleinen Scherz.

    Geändert von wusch (09.09.2015 um 10:03 Uhr)

  3. #3
    Vincents Schlag traf Will so überraschend das er keine Chance hatte auszuweichen oder sich zu verteidigen.
    Er hatte schon ganz vergessen wie sich Schmerz anfühlte. Die Wucht des Schlags stieß ihn zurück und er viel unsanft rückwärts auf eines der vielen leicht rostigen Metallregale auf denen diverse Konserven gelagert wurde. Von diesen fielen einige, durch den Aufprall mit lautem Scheppern hinten aus dem Regal heraus. Will wurde für einen kurzen Moment schwarz vor Augen. Dieser Idiot hatte ihn direkt an der Schläfe getroffen und warscheinlich würde er morgen mit einem blauen Auge aufwachen. Er hatte sich wohl auch den Hinterkopf beim Aufprall leicht verletzt denn unter seinem leicht lockigen Haar spürte er etwas warmes seinen Kinterkopf herunterlaufen. Wie konnte jemand der bewusstlos auf dem Boden lag so eine Kraft in einen Schlag stecken? "Hmpf." Er zog sich an dem rostigen und leicht wackeligen Regal hoch. Seine Geduld wurde heute doch schon sehr strapaziert. Zielstrebig ging Will in den Küchenbereich und füllte eines der herumstehenden Gläser mit altem, abgestandenen Spülwasser. Wieder bei Vincent hielt er einen gewissen Sicherheitsabstand, man wusste ja nie, und goss das Wasser über Vince Gesicht.

    Geändert von Kaia (09.09.2015 um 10:36 Uhr)

  4. #4
    Sheng wirkte nicht weniger beunruhigt, wohl aber deutlich weniger schockiert.
    "Das könnte sich zu einer riesigen Katastrophe ausweiten, Frank." raunte er und schüttelte verdrossen den Kopf. "Die Karawane ist ebenfalls überfällig. Wir bekommen deswegen auch so schnell keine neue Munition. Du MUSST herausfinden, was passiert ist und wenn du dafür Jemanden als Hilfe brauchst, lass es mich wissen. Es gibt ja noch genug vertrauenswürdige Personen hier in der Siedlung." Er nickte nachdenklich und ließ seinen Blick über die Gäste der Bar schweifen.

    Er hasste diese vielen kleinen Probleme, das Leben in der Apokalypse war nur mehr eine Folge von kleinen Katastrophen, die sich aneinanderreihten und die schnell gelöst werden mussten, damit die Menschen, für die er sich so verdammt verantwortlich fühlte, die Illusion eines geregelten und sicheren Lebens genießen konnten. Aber es war immerhin ein Leben. An manchen Tagen in Shengs Hope sogar ein gutes Leben.

    Trotzdem wünschte sich der Bürgermeister in diesem Augenblick weit weg. Oder einfach nur mal eine Nacht ohne beunruhigende Meldung durchschlafen zu können. In solchen Momenten fühlte er sich einsam und er hätte genauso gut auch allein auf der Spitze eines Berges stehen können.
    Viele Mitstreiter aus den ersten Jahren waren ihm nicht geblieben. Wenn er die chaotischen ersten Jahre Revue passieren ließ, dann wurde ihn klar, dass er George an den Machthunger verloren hatte, Toske und Stutton an den Wahnsinn und Wingman sich selbst am allermeisten selbst im Weg stand. Derreck war seit Wochen nicht wieder zu erkennen und schon davor kein sehr zuverlässiger Verbündeter gewesen.
    Sara und Frank waren im Grunde Befehlsempfänger, mit ihnen wollte er seine menschlichen Sorgen nicht teilen, es war schwer genug, in einer Welt am Abgrund, in der es jeden Tag an Nahrung und Munition fehlte, die Autorität zu wahren.

    Er straffte sich und lächelte Frank aufmunternd an. "Wir werden auch diese Krise überwinden. Morgen untersuchst du dne Ort des Verbrechens und findest die Munition. Vielleicht können wir auch Jegor los schicken und mit den anderen Scavengern nach der Karawane suchen lassen. Was meinst du, jetzt, wo Shaun ausfällt, macht es Sinn, Jegor das Kommando zu übertragen?"

    Er blickte sich wieder um, streifte den bewusstlosen Steve und Shaun, der sich gerade mit sichtlich brummendem Schädel wieder aufrichtete und sah dann Will, dessen Hinterkopf ebenfalls rot glänzte. Er schloss kurz die Augen - denn die Probleme nahmen nie ab, das wurde ihm gerade klar....
    Und das Mädchen Haile, für das er sich verbürgt hatte, war noch immer verschwunden während in der Siedlung die Gerüchteküche brodeln musste...


    Eine Barbesucherin, die Al und Lisa flüchtig als "Talia" kannten, stand neben den Beiden und hatte es bisher noch nicht gewagt, sich wieder zu setzen, seitdem die Schlägerei losgegangen war. Talia war ein kräftige, etwas arg dünne und abgemagerte junge Frau, die sich unter Sara um die Hühner kümmerte und einen eigentümlichen Ruf besaß, wirklich alles einer nützlichen Funktion zuführen zu können. Sie roch immer ein wenig strenger und normalerweise fanden sich auf ihrer Kleidung auch Reste von Hühnerkot oder Federn. Hätte sie den Segen von Seife und Wasser erfahren, war sie sicherlich attraktiv, doch davon war sie heute Abend wieder weit entfernt. Als sie Lisas Frage hörte, antwortete sie anstelle und flüsterte: "Es geht um das Kultistenmädchen, das Sheng reingelassen hat. Einige Idioten glauben noch immer, dass sie 'ne Gefahr ist, dabei weiß doch jeder, dass sie keine Kultistin ist, sondern eigentlich hätte gefressen werden sollen. Meiner Meinung nach hat Sheng genau das richtige getan und diese Idioten sind alles Schwachköpfe. Hoffentlich passiert der Kleinen nichts."
    Dann blickte sie zur Seite und schien Lisa und Al überhaupt erst zu erkennen. "Al!", sagte sie dann eine ganze Spur lauter und grinste breit. "Hast du noch was von diesem Styropor?" sprach sie ihn auf eine seiner Waren an, die er vielleicht als Ramsch abgetan hätte, für Talia jedoch ein echter Schatz zu sein schien. Es war außerdem auffallend, wie fehlerfrei sie das Wort aussprach, obschon sie wahrscheinlich noch sehr jung gewesen sein musste, als das 'große Zehren' begonnen hatte. "Und hey, Lisa.", grüßte sie noch fröhlich dazu.

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2015 um 11:36 Uhr)

  5. #5
    "Dummes Kind!", fluchte Eryn sich leise selbst zu, um ihrem Ärger Luft zu machen, doch Wills Vater dabei nicht zu wecken. Dieser Tag nahm wirklich kein Ende. Dass sie sich nach all dem noch von einem kleinen Gör verarschen ließ, setzte der ganzen Sache die Krone auf.

    In der Klinik hielt sie jetzt nichts mehr, weswegen die Bardame sie verließ. Erst warf sie vorsichtige Blicke in Richtung des Pubs, vor dem drei Gestalten standen, die sich miteinander unterhielten, recht entspannt, wie sie fand. Vielleicht war das Massaker drinnen inzwischen ja tatsächlich zu einem Ende gekommen. Hoffentlich zu einem Guten. Gut hieß für sie, dass Evi nichts passiert war, Shaun und sein Affe so schnell nicht wieder aufwachten - vielleicht nie - und Sheng kleine, oberflächliche Wunden besaß, die ihm vielleicht jemand vorsichtig abtupfen musste.

    Eryn verringerte die Distanz und trat näher. Als sie schließlich auch Stimmen aus der Bar hörte, deren Tür offen stand, nachdem Talia zu Al und Lisa gestoßen war, ging sie weiter, grüßte die Drei mit einem kurzen ""Hallo!" und betrat dann wieder ihre Arbeitsstätte. Es war relative Ruhe eingekehrt. Der Laden war ein Schlachtfeld geworden, doch ihre prüfende Miene hellte sich auf, als sie sah, dass es dem zwar besorgt dreinblickenden Sheng doch verhältnismäßig gut ging. Schnelle Schritte führten die 25-Jährige zum Bürgermeister, nachdem sie noch einen kontrollierenden Blick in Richtung von Will und Vincent geworfen hatte. "Geht's dir -... ist alles in Ordnung?", fragte sie den Gründer der Siedlung. Sie lenkte sich damit auch etwas vom Gedanken ab, das Chaos wieder in Ordnung bringen zu müssen - erst Recht nachdem ihr Kollege wohl vorerst außer Gefecht gesetzt schien und Derreck sich seit den Eskapaden am vergangenen Morgen nicht mehr hat blicken lassen. "Brauchst du irgendwas?", fügte sie noch an und besah sich seine Verletzungen, strich dabei mit den Fingern über eine scheinbar unverletzte Stelle an seinem linken Arm. Dass ihm Howard vermutlich viel eher helfen könnte, war ihr egal. Eryn wollte Sheng zumindest wissen lassen, dass sie für ihn da sein würde, wenn er ihre Hilfe haben wollte. Und wenn diese Hilfe nur daraus bestehen sollte, ihm das Händchen zu halten.

    Geändert von BIT (11.09.2015 um 15:55 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  6. #6
    Evi hatte dem alten Doc ihre Hand hingestreckt, nachdem sie ihn gebeten hatte, sich das kurz anzusehen. Howard hatte sie erst überrascht angesehen - scheinbar überrumpelt, tatsächlich auf eine ärztliche Leistung angesprochen zu werden - und schließlich seine müden Augen auf ihre Fingerknöchel gerichtet. Schon nach kurzer Zeit und ein paar einfachen Abtastungen, die nicht unbedingt angenehm gewesen waren, konnte er feststellen, dass es nicht allzu schlimm war. "Am besten kühlst du die Stelle und schläfst erst einmal eine Nacht darüber. Wenn es schlimmer wird, solltest du nochmal zum Arzt", dabei völlig offen lassend, zu welchem. Wollte er sie loswerden und ihr sagen, sie sollte lieber zum hübschen Doc und seinem Vater gehen? "Danke, ich bring dir morgen was als Entschädigung für die Diagnose. Ich hab ne vielversprechende Stelle gefunden."
    Gerade als sie sich dankend wegdrehen wollte, bemerkte sie, dass Shaun sich das Tuch vom Gesicht genommen hatte und mit seiner Pranke darin herumtatschte - beziehungsweise in dem Blut, das aus seiner Nase zu laufen schien. "Äh, er könnte sicher auch Hilfe brauchen.", sagte Evi zu Howard, weil sie immer noch nicht bemerkt hatte, dass auch Will irgendwo in der Bar war. Sie selbst hatte eher vorbehalte, sich noch einmal in seine Nähe zu wagen.

    Nun bemerkte Evi, dass Eryn plötzlich auch wieder im Dusty Derrecks war, und bei Frank und Sheng stand. Oder schon fast auf Sheng, so nah wie sie an ihn herangerückt war. Ein merkwürdig unangenehmes Gefühl in ihrem Bauch ignorierend, trat sie vorsichtig an das Trio heran. Dass Frank etwas Wichtigeres als Wachpläne mit dem Bürgermeister besprochen hatte, war inzwischen relativ klar, genauso wie die Tatsache, dass der wahre Grund für die Unterredung logischerweise nicht für ihre Ohren bestimmt war. Aber da Frank reichlich abwesend in die Runde sah, während die Bardame mit eher sanftem Blick mit Sheng redete, nahm Evi an, es würde inzwischen um etwas anderes gehen.
    "Hey Erin,", sagte sie mit einem Gesicht, dass der jungen Frau deutete, dass sie eigentlich nicht stören wollte. Mit der Bardame des Dusty Derrecks verscherzte man es sich nicht. "Habt ihr zufällig etwas Kaltes, mit dem ich meine Hand kühlen kann?" Automatisch hob sie ihre Hand, die eine deutlich rötlichere Farbe angenommen hatte, als die andere, und grinste dabei, als wäre es eine stolze Trophäe. Ihr Blick fiel auf Sheng, und das Grinsen wandelte sich in ein etwas rücksichtsvolleres Lächeln, weil er jetzt irgendwie elender aussah, als nach der Schlägerei. "Oh, und übrigens,", sagte sie an ihn gerichtet, bevor sie es wieder vergessen würde. "Ich habe durch einen ganz komischen Zufall heute fast den ganzen Tag mit Haile verbracht. Sie war sogar hier mit mir, wie du vom Duo Sheve ja schon gehört hast, aber es wurde ihr dann irgendwann zu viel. Ich bin sicher, sie hat sich irgendwo zurückgezogen."

    Geändert von Lynx (09.09.2015 um 13:05 Uhr)

  7. #7
    Es war schwer, die Erinnerungen zurück zu drängen. Sie wusste, tief im Inneren, dass ihre Probleme, ihre Gedanken, ihr Dasein im Allgemeinen nichts weiter war als ihre eigene Kreation. Sie würde es niemals in derartigen Worten ausdrücken, aber es war ihr bewusst: sie war ein Wrack. Ein gottverdammtes, dem Tode nur knapp entkommenes Wrack.

    "Meine Güte, siehst du scheiße aus...", murmelte sie ihrem Spiegelbild entgegen. Sie verließ nur ungern die Sicherheit ihrer Hütte. Draußen waren haufenweise Leute, die sie nicht kannte und nicht kennen lernen wollte. Wahrscheinlich wussten diese Menschen nicht einmal, dass Lexi existierte. Aber das war okay. Sie würde sich selbst auch nicht kennen wollen, so wie Unglück und Tod sie überallhin verfolgte. Egal wo, egal wer, egal wie gut die Lage auszusehen schien - Leute gingen drauf in ihrer Gegenwart. Seien es ihre Kumpanen, mit denen sie sich professionell auf Zombiejagd begeben hatte bevor diese komische Frau im Anzug sie erschossen hatte, oder sei es dieses Piratencamp.

    Sie konnte sich selbst nicht vergeben. Sie war mittlerweile in einem Alter, in dem man sich nicht mehr bemühen musste, seine eigenen Fehler großartig zu analysieren. Das Einzige, was im Moment zählte, war dass sie hier war. Hier, in diesem beschissenen Bungalow umgeben von noch mehr beschissenen Bungalows. Als wäre das hier 'ne bekackte Favela-Siedlung in Südamerika. Und da war noch Sheng. Sheng, den sie vielleicht liebte. Oder auch nicht. Es war nur eine kurze, knackige Sache zwischen den beiden. Aber sie war weniger darauf aufgebaut, dass sie irgendwelche Gefühle füreinander hegten. Es war mehr eine Sache von "Ich bin allein, du bist allein, also: wieso nicht?". Sex half, aber es war kein Substitut für irgendeine Art von Erlösung oder Kummerbewältigung. Es war nur...

    Es war nur ein Bliepen auf dem EKG. Eine kurze Aufwärtskurve in einer flachen Linie, die nun Lexi Miller war. Lexi "Zwei Pistolen und eine Shotgun" Miller. Lexi "Ich reise meinem Bruder hinterher" Miller. Lexi "Meine Güte, wo kommen all diese Falten in meinem Gesicht her?!" Miller. Sie wünschte sich so sehr, dass es mit Sheng geklappt hätte, aber die Chance war schon lange breit grinsend und freundlich winkend vorbeigezogen. Sie war alt, sie war mittellos, nur mit einer blöden Machete bewaffnet inmitten eines ekelerregenden, endlos wirkenden Chaos, das einfach kein Ende zu haben schien.

    Doch da war jetzt etwas. Ein funkelnder, kurzer Gedanke, der durch ihren Kopf schoss. Er hatte mit der Bar zu tun. Sie wollte nicht raus, sie wollte niemanden sehen - aber sie wollte jetzt, in diesem Augenblick, was trinken. Oder wenigstens die Illusion was zu trinken. Sie musterte sich kurz im vergilbten Kosmetikspiegel, den sie provisorisch mit Panzertape an die Wand geheftet hatte, schüttelte den Kopf und warf sich den Poncho über,mder sie schon seit ettlichen Jahren als ihre Standardbekleidung begleitete. Sie zog sich die Army-Kappe tief ins Gesicht und trat Das erste Mal seit bestimmt einer Woche vor die Tür. Einen kurzen Fußweg später gelangte sie in die Bar. Die Hütte war voll. Zu voll. Oh Gott, soviele Leute. Und der Erste, der sie anblickte war...

    "H-Hi, Sheng.", murmelte sie, fügte noch ein verhaltenes "Hey." in die Runde und sah sich mit sichtlich verkrampfter Körperhaltung um. Blicke trafen sie wie Millionen kleiner Glassplitter. Anscheinend hatte sie einen peinlichen Moment erwischt, um rauszugehen. Fuck.

  8. #8
    Sheng brauchte einen kurzen Augenblick, all die neuen Informationen zu verarbeiten, als er schließlich zudem noch Lexi in die Bar kommen sah und ihn begrüßte.
    Ohne sich dagegen wehren zu können, wurde sein Blick weich und für den Bruchteil einer Sekunde verlor er sich in der Erinnerung der kurzen und heftigen Affäre. Was auch immer zwischen ihnen jetzt war, sie würde ihn immer an die Anfangstage der Siedlung erinnern. Die vielen Verluste. Die Schlachten gegen Untote und die "Flameriders", die in ihnen so leichte Beute gesehen hatten. Und an ihre erste Nacht, als sie fast inmitten eines brennenden Schlachtfeldes übereinander hergefallen waren. Weniger aus Lust, mehr aus Liebe am Leben. Als müsste man sich an einer Person festhalten und sie küssen, um wirklich sicher sein zu können, das Gemetzel überlebt zu haben...

    Doch ihnen war keine Zukunft bestimmt. In Shengs ureigenster Auffassung konnte er nur eine Sache wirklich gut: Dinge reparieren. Und Lexi war nicht kaputt, doch beseelt vom Gedanken, es zu sein. Und das hatte sie Beiden wieder voneinander entfernt. Was er wirklich konnte, brauchte sie nicht. Und für das was er wirklich tat, war sie blind gewesen - denn sie hatte in ihm den Entschluss reifen lassen, die Siedlung zu mehr zu machen als nur die Sammlung an Zelten und Munitionskisten. Doch das war lange her. Mehr als zehn Jahre. Eine Ewigkeit, die aus Überleben und Aufbauen bestand und wenig Zeit ließ für weitere Aussprachen.
    Er nickte ihr zu und versuchte, sie nicht mit dem Blick zu fesseln, sie frei zu lassen.


    Und dann wandte er sich Eryn zu und lächelte sie an, unbewusst seine Hand auf ihre Hand legend, die noch immer über die eigentlich unverletzten Stellen fuhr.
    "In der Tat, du könntest mir helfen." Eryns Züge erhellten sich.
    "Es ist jedoch etwas Persönliches, wenn ich ehrlich bin." Eryn hatte immer gewusst, dass sie sich auf ihr Äußeres verlassen konnte und sie zeigte ihre ebenmäßigen, weißen Zähne und legte schmunzelnd den Kopf schief.
    "Dir macht es doch nichts aus, mir an die Wäsche zu gehen?", hörte sie Shengs Stimme wie von weiter Ferne, da sie sich nicht genau konzentrierte und damit beschäftigt war, den Blick zwischen Lexi und Evi hin- und herschweifen zu lassen, doch verneinte sie. "Das lief besser als erwartet!", jubilierte sie innerlich und mit samtener Stimme fragte sie: "Und was soll ich genau machen, lieber Bürgermeister?"
    "Wie ich sagte, wenn du für mich zur Wäscherei gehen könntest. Das wäre eine enorme Hilfe. Die gewaschenen Sachen liegen da seit einiger Zeit herum und Wingman wartet auf unsere Sandtarn-Jacken." Eryn blinzelte und blickte ihn jetzt zum ersten Mal klaren Blickes an. Ihre Gedanken rasten: "Zur Wäscherei gehen? Sagte er gerade nicht etwas von...?" "Das wäre großartig, danke dir.", nickte er und blickte sie dankbar an, tätschelte sogar kumpelhaft ihre Hand, die sie wie von der Tarantel gestochen zurück zog. Sie war empört und schnaubte leise, als sie sich auf dem Absatz umdrehte und wieder in Richtung der Bar ging.

    "Habe ich etwas falsches gesagt?", fragte er Frank vollkommen verwundert und dann hörte er die für sich wahrscheinlich beste Nachricht des Abends - Haile ging es gut. Er blickte Evi tief in die Augen und in seinem Blick stand Wärme, als er leise sagte: "Danke, dass du dich heute um sie gekümmert ist."
    Er legte ihr unbewusst die Hand an den Oberarm und sie erkannte die tiefe Sorge in seinen Augen, als er über seine wahrscheinlich größte Bürde sprach. eines Tages würde er Jemanden erzählen müssen, was Haile für ihn bedeutete udn was es mit der sehr umstrittenen Aufnahme auf sich hatte, "Ich hoffe sehr, sie ist irgendwo untergekommen, im Moment gibt es einige hässliche Gerüchte in der Stadt."
    Wie gerne hätte er einfach nur Evis Hand genommen und einen Ort aufgesucht, der erfüllt war von Stille und wie unendlich sehnte er sich nach einem belanglosen Gespräch über Dinge, die nicht vom Überleben handelten. Er wollte von Wein reden, davon, irgendeine Sportart zu erfinden, davon... wie der Schuttzzaun von Containern ausgebessert werden müsste, wie wneig Munition wir hatten, wie sehr es ihn innerlich zerfleischte, zwischen Plünderer, Kultisten und Untoten eingezwängt zu sein und als einer der Wenigen zu wissen, dass die Plünderer der 'Road-Vultures' planten, bald wieder auf Raubzug zu gehen und sie allem Anschein nach mitten in der Einflugschneise lagen. Wie gerne hätte er sie einfach nur gefragt, ihm tauchen beizubringen und unter Wasser zu bleiben, bis die Welt eine Andere geworden war.
    Doch stattdessen zog er die Hand wieder zurück und lächelte unverbindlich. Eine Maske, so wächsern, wie Jene, die die Kultisten trugen.
    Zu einem Wohl, das drohte, jeden Tag mehr aus seinen Augen zu entschwinden, da er langsam nicht mehr wusste, wofür er überhaupt kämpfte.
    Es gab Tage, da blickte er gen Himmel und hoffte auf ein Zeichen. Heute war dieses Flehen größer denn je.

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2015 um 14:22 Uhr)

  9. #9
    Lancaster klopfte dem alten Säufer ordentlich auf den Rücken.
    "Ja, is ja gut Stan. Immer raus damit."
    Wow. Jetzt durfte er Kindermädchen für Stan spielen der kaum noch geradeaus denken konnte.
    "HUAAAAAAAAAAAH"
    "Ja, is ja gut Stan... immer raus damit..."
    Wo nahm er das alles her? Das war jetzt schon der dritte Schwung an Erbrochenem den der Säufer aus sich rauskatapultierte.

    Lancaster wusste selber nicht so recht was er da eigentlich tat. Stan war immerhin erwachsen. Der hatte jeden zweiten Abend so ein feucht-fröhliches Erlebnis, der musste doch wissen wie das geht.
    Leise grummelte er in seinen Bart hinein und kratzte sich über die kaputte Kopfhaut.
    "Uh... uhhhh... huaaAAAAAAAAAH"
    "Ja, is ja gut Stan... immer raus damit."
    Noch einmal klopfte Lancaster dem unverbesserlichen Stan auf den Rücken, provozierte damit gleich eine weitere Attacke an, wie er es gerne nannte, Bröckchenhustens.

    Zwischenzeitlich kamen auch so einige Leute an ihm vorbei der halbherzig begrüßte. Einzig Sheng bildete da eine Ausnahme. Auch wenn sich Lancaster sicher war, dass Sheng ihn nicht mehr erkannte. Er erinnerte sich an das Gesicht. An die Zeit. Was ein Zufall dachte er sich damals, als er das erste Mal nach Shengs Hope kam.
    Nur wenige Minuten später hörte er das aufgeregte Grunzen aus dem Dusty Derrecks.
    "Joar... gerad noch mal rechtzeitig hier raus. So Stan... den Rest machst du alleine. Kommt ja eh nurnoch Wasser, daran erstickst schon nicht"
    Ein weiterer Klopfer, ein weiteres Aufstoßen. Wo nahm er das nur alles her? Der Mann müsste mittlerweile komplett leer sein.

    Lancaster befand sich auf dem Rückweg zu seinem kleinen Zelt. Etwas an diesem Tag gefiel ihm einfach nicht. Es war viel zu viel komisches und dummes auf einmal passiert.

    "Heh, am Strand sitzt diese Menschenfresserin. Ganz allein."
    "Krass, ich hab von meiner Mama gehört, dass die jemanden einen Teller entgegengeworfen hat weil sie keine Augensuppe bekam!"
    "Ich wette wir kriegen irgendwas wenn wir die aus dem Dorf treiben!"
    Kinder... Lancaster kannte den Spruch noch von früher, Kinder sind unsere Zukunft. Das traf heutzutage vermutlich noch mehr zu als früher. Doch wenn er sich diese Bälger anhörte... die meisten in Shengs Hope konnten nicht mal auf sich selbst aufpassen, wie sollten sie es dann hinkriegen ein Kind grozukriegen und dabei noch einen anständigen Menschen drauß machen? Bei den beiden war zumindest einiges kaputt.
    "Hey ihr beiden."
    Die beiden Kinder zuckten zusammen. Sie kannten das Gesicht der alten Lancasters und auch seine Stimme.
    "Es ist dunkel... solltet ihr nicht schon lange zu Hause sein?"
    "W... wir müssen noch etwas wichtiges für Shengs Hope machen!"
    "Indem ihr einem Mädchen in eurem Alter Angst machen geht? Ich kann mich an den Tag erinnern als sie hier ankam. Ohne Mutter, ohne Vater, ohne Geschwister und auch ohne Freunde. Wenn ihr euch nützlich machen wollt, dann fragt eure Eltern ob sie bei etwas Hilfe brauchen."
    Die beiden schauten sich nur an. Es war klar, dass sie nicht wirklich Respekt vor dem alten Mann hatten. Die Standpauke schien sie aber genug zu nerven damit sie tatsächlich verschwanden und das Kultistenmädchen in Ruhe liesen.
    Trotzdem... jetzt saß bei Nacht ein einsames Mädchen irgendwo am Strand... und das war auch nicht gut.

    Das Meer war tiefschwarz wenn nicht gerade die Sonne darauf schien, das leise Rauschen der Wellen die über den Sandstrand schwappten trugen auch immer wieder eine Menge Dreck mit sich mit.
    Eigentlich ideal... wenn es denn nützlicher Dreck gewesen wäre.
    Lancaster vermied es am Strand zu sein, er mochte es hier nicht. Er hatte genug von Stränden und auch vom Meer gesehen.
    Zum Glück fand er das Mädchen schnell und wie schon von dem einen Jungen berichtet saß sie tatsählich ganz alleine am Strand und blickte in die Ferne.

    "Ganz alleine hier?"
    Haile drehte ihren Kopf kurz zur Seite und beäugte den alten Mann der ihr hier sehr fehl am Platze vorkommen musste.

    "..."
    "Redest nicht viel was? Ist okay... ich kann für mehr als einen reden..."
    "..."
    Haile schaute wieder zurück aufs Meer und fing erneut an die Wellen zu beobachten."
    "Hab dich im Derrecks gesehen, warst da mit dieser Frau die hier immer ins Meer hüpft. Find ich gut das du Freunde findest... hast hier ja sonst keinen, oder?"
    "..."
    Hätte er mit rechnen können.
    "Ist beruhigend hier. Klarer Himmel, Wellenrauschen... war bestimmt nötig nach der ganzen Aufregung im Derrecks. Könnt mir aber vorstellen, dass deine neue Freundin sich bestimmt fragt wo du bleibst. Bist ja schon echt lange weg."
    Lancaster hielt dem stillen Mädchen einladend die ausgestreckte Hand hin.
    "Wenn du magst können wir zusammen noch mal hin... oder zumindest vor dem Laden warten. "

    Geändert von Gendrek (09.09.2015 um 14:25 Uhr)

  10. #10
    Als unmittelbare Antwort auf Shengs Anweisung und bitte nickte er zur Bestätigung. Ja, er würde das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen und dann hoffentlich am Ende des ganzen die Munition in den Händen halten und sie wieder sicher verstauen. Er war auch froh Sheng in dieser Sache hinter sich zu wissen. Gut, danke Sheng, ich habe auch schon eine grobe Vorstellung wen ich mir greifen werde. Ich überlege mir das alles noch genau heute Abend und informiere dich dann morgen. Heute lasse ich dich dann mal noch den Abend etwas genießen, soweit es geht. Jegor wäre übrigens eine gute Wahl wenn du mich fragst. Er ist ein guter, fähiger Mann. meinte der ehemalige Polizist und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er die 3 Damen nach und nach auf Sheng und damit indirekt auch sich zukommen sah. Sie alle hatten etwas für Sheng übrig und er konnte auch sehen warum.
    Am liebsten wollte er nun Wingman noch von dem heutigen Ergebnis des ganzen berichten aber wenn er nun einfach los rannte, sah es zu sehr nach einer Flucht aus und das war jetzt nicht gut. Also entschied er sich, dass er noch etwas bleiben und mit Lexi, Eryn und Evi plaudern würde. Warum auch nicht? Es war ein langer und anstrengender Tag gewesen. Einfach mal abschalten konnte ihm ganz gewiss nicht schaden. Hallo ihr drei. begrüßte er die Frauen Ich hoffe euer Tag war in Ordnung. Bei mir auf dem Wachposten gab es heute zum Glück nichts neues. alles die reine Wahrheit. Was danach geschehen war, sprach er nicht an.

    Geändert von wusch (09.09.2015 um 14:33 Uhr)

  11. #11
    Jäger befand sich wieder auf wackeligen Beinen. Er rieb sich das Gesicht und den Nacken, beide waren heiß und mit hoher Wahrscheinlichkeit gerötet. Er strich sich mit den Fingerkuppen um die Lippen und nahm das darauf verschmierte Blut zur Kenntnis. Er tastete die Zähne mit seiner Zunge ab, ohne an einer Lücke hängen zu bleiben.

    Hinter ihm hörte er den alten Doc sagen:

    "Keine Verletzungen, Freund? Meinst du die beiden da unten ..."
    Er zeigte auf Shaun und Steve "... sind zahlungsfreudige Kundschaft? Die gehen nicht so schnell wieder in die Wildnis..."

    Jäger folgte Howards Blick. Shaun schien sich wieder unter den Lebenden zu befinden, hockte auf dem Boden und hielt sich die blutende Nase mit der Hand. Sein Kollege dagegen sah immer noch Sternchen.

    Bei der Schlägerei wurde Jäger die Trunkenheit förmlich aus dem Körper geprügelt und etwas wie Klarheit kehrte zu ihm zurück. Sein Blick fiel auf Evi, die ihn anlächelte und ihm den Daumen hochhielt. Schüchtern hob er seine Hand, nickte ihr zu und drehte sich errötend wieder Howard zu.

    "Na komm, Deduschka. Ich helfe Idiot Nummer eins", er zeigte auf Shaun und dann auf Oger, "du hilfst Idiot Nummer zwei, ja? Sag ihm in Ohr 'mmhhhh, diese Schaschlik schmeckt guuuut' und er wird aufspringen wie neugeboren."

    Er grinste mit seinen blutverschmierten Zähnen und ging neben Shaun in die Hocke, dem er versöhnlich auf den Rücken klopfte.

    "Na, alles gut?"

    Der andere zuckte leicht zusammen, während er sich weiter die Hand auf das Nasenbein presste, nickte aber kaum merklich.

    "Gut, gut. Narben machen Mann schöner. Warum du überhaupt Streit angefangen?"

    Der Andere sah ihn an, als würde Jäger den Elefanten im Raum nicht sehen und seine Stimme klang mühevoll und die Worte kamen wegen der Hand vor seinem Gesicht gedämpft an:

    "Warum? Da, siehst du ihn? Sheng, unser braver kleiner Pfadfinder, bringt diese kleine Ratte mitten vor unsere Haustür. Scheiß auf ihn und seinen selbstgerechten Einzeltrip."

    "Was für Ratte? Von was du redest?"

    "Das Gör aus dieser Sekte, verdammt. Du weißt schon, diese Irren die Menschen an Zombies verfüttern. Bestimmt vögeln sie auch die Leichen und bringen abartige kleine Monsterkinder zur Welt. He, Jetzt haben wir unser ganz persönliches kleines Monster hier. Und warum, hm?"

    Shaun blickte Jäger herausfordernd an und sah mit unverhohlenem Hass zu Sheng rüber.

    "Weil Herr Bürgermeister den Verstand verloren hat und nicht mehr im Interesse seiner Bürger handelt. Von uns wird erwartet, dass wir alles Schlucken was uns dieser Boyscout vorsetzt. Darum."

    Shaun begann sich aufzurichten und als Jäger ihm unter die Achseln greifen wollte, stieß er ihn weg.

    "Bist auch so einer, stimmts?", sagte er zu Jäger, dem die aufrichtige Enttäuschung in diesen Worten nicht entgangen war.

    "Ich weiß nicht über Mädchen.", sagter Jäger, "Ich weiß nicht von wo sie kommt und warum sie hier ist, okay? Ich weiß nicht. Aber ich weiß, dass Sheng hier Chef ist. Mein Chef und dein Chef. Er sagt ich soll bewachen, ich bewache. Er sagt ich soll Tier füttern, ich Tier füttere. Wenn du ihn beleidigst, du mich beleidigst und wenn du ihn schlägst, ich schlage zurück."

    Er wollte noch etwas sagen und legte Shaun die Hand auf die Schulter, doch der stieß ihn brüsk beiseite, fluchte und entfernte sich. Jäger ist in dem Augenblick klar geworden, dass ihre gemeinsamen Scavenger Hunts wohl nicht mehr so wie früher sein werden.

    Geändert von truecarver (09.09.2015 um 15:06 Uhr)

  12. #12
    Da sich Vincent sich nicht zu rühren schien blieb Will keine andere Wahl als ihn zur Überwachung mit in die Klinik zu nehmen. Dann fiel ihm das junge Waisenmädchen wieder ein welche ja dort noch auf ihn warten müsste. In Shengs Hope war schon lange nicht mehr so viel los gewesen. Will fuhr sich vorsichtig mit den Fingerspitzen über seine malträtierte Schläfe und zuckte zusammen. Scheiße das tat wirklich weh.

    Die Lage schien sich vorne beruhigt zu haben und er konnte mehrere bekannte Stimmen hören. Wenig motiviert, er war immernoch unglaublich müde, versuchte er Vince irgendwie hochzuhiefen um ihn aus dem Dusty Derrecks zu kriegen. Keine Chance. Ihm war außerdem auch ein bisschen schwindelig musste die Wunde am Kopf sein. Alleine war das nicht zu schaffen. William ging also nach vorne um sich von einem der Anwesenden helfen zu lassen.

    "Uhm hey. Falls einer von euch grad' Zeit hat, könntet ihr mir helfen Vince in die Klinik zu tragen? Er ist Ohnmächtig und ich bekomm' ihn nicht wach."

    Er nahm sich die Brille von der Nase und reinigte sie an seinem Hemd um ja nicht irgendeinen der Anwesenden ansehen zu müssen.

    Geändert von Kaia (09.09.2015 um 15:41 Uhr)

  13. #13
    "Ja, ja, natürlich...", sagte sie, ihre Enttäuschung schnell hinter lächelnder Fassade versteckend. Nicht, dass noch jemand anders bemerkte, dass Sheng Eryn gerade abgewiesen hatte. Hatte er sie gerade abgewiesen? Das war ihr ja noch nie passiert. Der Bürgermeister dürfte der erste Mann sein, der sie jemals nicht gewollt hatte. Oder flirtete sie einfach nicht eindeutig genug? Er war immerhin ein Mann der Taten und Pflichten. Wahrscheinlich wusste er gar nicht mehr, wie Menschen miteinander sprachen, wenn sie nicht entweder Befehle erteilten oder annahmen. Ja, das musste es sein.

    Sie sah noch mal zu Evi und hob kurz den Arm, senkte ihn dann wieder. "Äh... ich weiß nicht. Frag Vincent oder... oder guck' selbst nach. In der Küche... hinten!", beantwortete sie das Anliegen der Taucherin nur wenig motiviert und vergaß dabei sogar, dass ihr Kollege momentan kaum ansprechbar war. Dass zur anstehenden Grundreinigung und Wiederherstellung der Räumlichkeiten vor Ort auch noch eine weitere Aufgabe hinzukam, half nicht dabei, sie widmender auf die Bitte des Rotschopfs reagieren zu lassen. Die Eile, mit der sie dann die Bar verließ, mochte unhöflich auf die Anwesenden - besonders Frank, der gerade das Gespräch suchte - wirken, doch das war ihr herzlich egal. Die Barfrau hatte der enttäuschenden Anweisung des Bürgermeisters nachzukommen und war damit offiziell entschuldigt.

    So tänzelte Eryn vorbei an den draußen noch immer stehenden Schau- oder Hörlustigen und an den Sturzbächen aus Erbrochenem, mit denen Stan den trockenen Untergrund düngte. Ihr Ziel war die Wäscherei, ein Etablissement im Norden der Siedlung, praktischerweise eng am Meer in einer kleinen Holzhütte untergebracht. Sie war hier keine Fremde. Viele der Bewohner von Sheng's Hope wuschen ihre Kleidung selbst, doch ihr war das nicht nur zu viel Aufwand - die Leute dort verstanden sich auch tatsächlich auf die Reinigung. Es tat ihrer Kleidung - die sich zu jeder Zeit vom Durchschnitt innerhalb der Gemeinde abhob - nur gut, hier behandelt zu werden. Dies würde auch bald wieder nötig sein. Immerhin hatte ihr knielanges samtig-türkises Kleid im Zuge der Prügelei einiges von den auslaufenden Spirituosen abbekommen. Ob die Ballerinas überhaupt noch zu retten waren?

    Als sie die Wäscherei erreichte, klopfte sie von Außen vorsichtig an das Holz. Immerhin wollte sie niemanden zu abrupt hochschrecken lassen, wo es doch schon beinahe tiefste Nacht war. "Hallo? Noch jemand wach? Der Bürgermeister bat mich, Wäsche abzuholen...", erklang ihre Stimme leise.

    Geändert von MeTa (09.09.2015 um 15:50 Uhr)

  14. #14
    Shaun war wütend. Im Grunde auf alles. Dass Sheng nicht sehen konnte, dass dieses Mädchen eindeutig eine Späherin der Kultisten war, die wahrscheinlich gerade in seinen eigenen Kindern die saftigsten und zartesten Stücke für ihre Fleischkulthandlungen aussortierte. Darauf, dass er sich mit Jegor geprügelt hatte, obschon sie sich eigentlich schon hundertmal gegenseitig den Arsch gerettet hatten und auf Steve, der sich wie eine Sprotte hatte vorführen lassen. Und er ärgerte sich darüber, dass er die Schlägerei nicht mehr genossen hatte.
    "Was ein scheiss Abend..." knurrte er und packte zusammen mit Howard Steve, um ihn schließlich aus der Bar zu schleppen, dabei leise murmelnd.
    "Wahrscheinlich werde er zuhause wieder richtig Streit bekommen, dreckige Scheisse, Niemand hier weiß zu honorieren, was wir Scavenger machen. Selbst die eigene Frau nicht. Und diese Weiber wie Eryn oder Lisa hatten nicht mal ein nettes Wort für einen über..."
    Müde und geschlagen schleppte er sich von Dannen und war froh, als die kühle Nacht über seinen heißen Kopf zusammenschlug und ihn kühlte, als hätte er ihn in ein Fass Wasser getaucht. "Diesem Jegor werde ich mal ein paar Kultistenruinen zeigen...!", grollte er, aber in Wirklichkeit tat es ihm schon wieder leid, sich so dämlich benommen zu haben. Und weil er Niemanden finden konnte, dem er so richtig die Schuld zuweisen konnte, grollte er weitere leise in die Nacht hinein.


    Zwischenzeitlich hatte auch Eryn die Kühle der Nacht genossen, gerade weil es in der Bar heiß gewesen war und an dem Ort angekommen, an dem die Zugeteilten die Wäsche waschten, staunte sie nicht schlecht, als Ben den Kopf heraus streckte, offensichtlich selbst am meisten überrascht, denn eigentlich war Ben ein Scavenger.
    "Whoa, Eryn, du hier? Um die Uhrzeit? Bitte gib mir jetzt nicht deine Unterwäsche zum Waschen." frötzelte er und zeigte ihr ein breites Grinsen, welches sein gutes Aussehen noch unterstrich. Soweit Eryn wusste, war Ben als Flüchtling vor drei Jahren hier angekommen und hatte sich schnell in die Gemeinschaft eingefügt. Er war recht groß gewachsen und sehr sportlich, so wie die meisten Scavenger. Zudem hatte er kurze braune Haare, ein für seine zwanzig Jahre markant männliches Gesicht mit feinem Schatten von Bartwuchs.

    Eryn verfiel sofort wieder in den gurrenden Singsang, von dem sie wusste, dass er - wie ja im Grunde alles an ihr - recht unwiderstehlich wirkte. Und ihr war klar, dass sich Sheng noch sehr grämen würde, das recht eindeutige Angebot heute ausgeschlagen zu haben.
    Bevor ich dich an meine Unterwäsche lasse, würde ich lieber gerne wissen, was du in der Wäscherei machst. Oder suchst du gerade nach getragener Unterwäsche?" scherzte sie und Ben glotzte sie überrascht an und lachte dann leise. "Was? NEIN! Ist mein erster Tag hier, ich komme frisch aus dem Lazarett, also meine Hütte. Henry hat mir heute endlich erlaubt, wieder aufzustehen."
    Eryn blickte ihn fragend an und hob sein Shirt hoch, wo ein strahlend weißer Verband sich um die Bauch schlang - und an dem sich die Muskelpartien deutlich abzeichneten, wie Eryn durchaus bemerkte.
    "Haben zwei Plünderer der 'Flameriders' entdeckt, ultrahässliche Kerle. Die lungern seit einiger Zeit hier in der Gegend rum. Steve gab Anweisung, dass wir sie uns vorknüpfen damit sie die Siedlung nicht beobachten können. Er hatte seinen schnell unten, brach mit ihm dann aber durch den Boden, weil wir sie auf dem Dach eines alten Ladens angriffen, der... äh... 'Fülme' oder so etwas Ähnliches verkauft hat. Naja, jedenfalls war Steve weg und ich sah mich einer echt durchgedrehten Plünderin gegenüber. Ich wollte Munition sparen, also habe ich mich auf meine Machete verlassen, aber WHOA!", rief er begeistert aus und zuckte voll Schmerz zusammen, als die Wunde sich meldete, "Die konnte vielleicht gut mit der Lanze umgehen. Dachte erst, das wäre ein Stock zum Klettern gewesen, aber dann hatte ich das Ding schon in meiner Seite drin. Zum Glück kam Steve angelaufen und hat mit diesen DVD's, also diesen alten, runden, strahlenden Metallscheiben geworfen und sie abgelenkt. Ich lag ja am Boden und hatte genug Zeit, mir das anzusehen. Sie ist dann entkommen und ich war erst Mal ein paar Tag außer Gefecht. Und deswegen hat mich Sheng in die Wäscherei gesteckt. Sitzend kann ich ja problemlos nähen und 'Stoff unter Wasser drücken'", äffte er Shengs sanfte Stimme nach und grinste wieder.
    "Also, willst du was abgeben oder abholen? Oder bist du wegen mir hier?"

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2015 um 15:44 Uhr)

  15. #15
    Das Ende der Schlägerei hatte irgendwie dazu geführt, dass die Bar fast mehr vor Leben brummte als sie es den ganzen Abend lang getan hatte. Am Eingang hatten sich ein paar tuschelnde Gäste, darunter Talia, versammelt und eine Frau mit Army-Kappe hatte den Schuppen betreten. Ganz dunkel erinnerte Evi sich, das Gesicht schon mal gesehen zu haben, aber eine regelmäßige Bar- oder Marktbesucherin war das sicher nicht. Sheng schien sie allerdings zu kennen - natürlich, wie sollte es beim Bürgermeister auch anders sein - und schien eine Weile abgelenkt.
    Es war eine ganz merkwürdige Situation, obwohl Evi überhaupt nicht benennen konnte, warum. Vor allem Eryn war irgendwie nicht bei der Sache - wobei es bei dem herrschenden Schweigen nicht wirklich eine "Sache" gab. "Äh... ich weiß nicht. Frag Vincent oder... oder guck' selbst nach. In der Küche... hinten!" Die Taucherin nickte dankbar und hielt nach Vincent Ausschau, der immer noch nicht zu sehen war. Genau in dem Moment erschien der junge Doc, wo auch immer der plötzlich herkam, und bat um Hilfe, Vince in seine Klinik zu tragen, aber zumindest in ihrer Runde fühlte sich momentan niemand angesprochen. Und sie selbst würde mit ihrer Verletzung nicht die größte Hilfe sein.
    Frank versuchte dann offenbar, die ganze Situation aufzulockern. Ich hoffe euer Tag war in Ordnung. Bei mir auf dem Wachposten gab es heute zum Glück nichts neues. ... Da niemand zu antworten schien, sagte Evi ohne jede Ironie "Also mein Tag war zumindest alles andere als langweilig. Das "Neue", das im Wachtposten gefehlt hat, gabs hier gleich doppelt." Aber niemand ließ sich zu mehr als einem Lächeln verführen. Puh, die dicken Muskeln vom Oger waren ein Dreck gewesen gegen die dicke Luft hier. Schließlich verschwand die hübsche Bardame einfach, und Sheng fragte Frank, ob er etwas Falsches gesagt hatte.
    Hä? War sie die einzige, die hier etwas total verpasste?

    Offensichtlich, denn plötzlich schienen Shengs Gedanken wieder zu dem, was sie über Haile gesagt hatte, zu wandern. "Danke, dass du dich heute um sie gekümmert hast.", sagte er mit einem Blick, der Evi noch viel mehr verwirrte. "Ich hoffe sehr, sie ist irgendwo untergekommen, im Moment gibt es einige hässliche Gerüchte in der Stadt." Als sie seine Berührung auf ihrem Oberarm spürte, war ihr fast, als würde dieser eine Satz in Wahrheit für hundert andere stehen, die ihm gleichzeitig noch durch den Kopf gingen.
    Was war denn nur geschehen? War es das, was Frank gesagt hatte? Oder Eryn? Oder Army-Braut? Oder sie selbst? Wo war der Sheng, der gerade mit ihr gegen einen Riesen gekämpft und glorreich gesiegt hatte?
    Als er seine Hand wieder zurückzog und ein Bürgermeister-Lächeln lächelte, legte Evi ganz unbewusst ihre eigene Hand auf die Stelle, als könnte sie damit die Wärme seiner ehrlichen Berührung festhalten. "Du musst nur rufen, und ich wische mit den hässlichen Gerüchteverbreitern den Boden!", sagte sie schließlich breit grinsend, während sie mit einem Arm scherzhaft die Muskeln spielen ließ. Das rächte sich gleich, weil sie den rechten Arm benutzt hatte, und Evi verzog das Gesicht vor Schmerz. "Äh, morgen. Oder so." Sie lachte gespielt verlegen, und erforschte dabei Shengs Gesicht um zu sehen, ob es half, dass sie sich ein bisschen zum Affen machte.

    "Auch wenn du offensichtlich einiges um die Ohren hast, muss ich dir aber trotzdem noch eine weitere Pflicht aufschwatzen.", sagte sie schließlich und ihr Ton wurde weniger witzelnd, sondern eher sanft. "Wenn du irgendwann mal Zeit hast, und die Bude hier wieder steht... oder wenigstens jemand hinter der Bar steht... dann müssen wir noch auf unsere gewonnene Rauferei anstoßen. So macht man das nämlich. Und dann kannst du mir auch erzählen, wie ich jeden Morgen einen feinen Reitausflug auf dem Rücken meines Hammerhais mache. Oder was auch immer man sich erzählt."

    Geändert von Lynx (09.09.2015 um 16:56 Uhr)

  16. #16
    Eryn konnte nachvollziehen, wie Sheng darauf kam, Ben in der Wäscherei einzusetzen. Bei seinem Sixpack konnte man kaum anders, als an ein Waschbrett zu denken. Eigentlich war er auch viel zu schade, um das gefährliche Leben eines Scavengers zu führen. Auf der anderen Seite würde er auf Dauer doch uninteressanter werden, als einfacher Wäschejunge. Für einen Moment fragte sich die Barfrau, ob der Bürgermeister sich vielleicht auch so gerne den Bauch des Verletzten besah wie sie es tat. Womöglich war er das schwule, postapokalyptische Pendant zur alten, einsamen Frau des Geschäftsmannes, und Ben sein Poolboy. Eine weitere, zugegeben weit hergeholte Erklärung dafür, warum er zuvor nicht auf ihre Avancen reagiert hatte. Doch sie verwarf den Gedanken schnell wieder, um Ben zu lauschen.

    "Steve wird so schnell nicht wieder die Siedlung verlassen", ließ sie ihn dann wissen. "Der hat zusammen mit Shaun den Bürgermeister angegriffen und die Bar verwüstet!" Sie meinte, den Hauch von Sorge auf dem Gesicht des Scavengers erkennen zu können, warf ein: "Keine Angst, mir ist nichts passiert. Shaun und Steve haben's aber voll abgekriegt. Naja..." - sie zog etwas Luft ein, sah an sich herab. "Meine Sachen könnten schon eine Reinigung vertragen." Sie gab sich fast etwas angewidert von den Getränkeresten am Stoff ihres Kleids und den Schuhen. Eryn war sicher noch immer eine Augenweide, doch war sie auch weiter von 'makellos' entfernt als gewohnt.

    "Aber bevor du an meine Sachen darfst, gibst du mir erst mal die Wäsche für Sheng. Er sagte irgendwas von Tarnsandjacken, oder so?!" Nachdem sie ihm nun unmissverständlich klar gemacht hatte, nicht für ihn hier zu sein, ließ sie ihren verführerischen Charme doch noch etwas spielen. Während Ben den Zeigefinger einer seiner kräftigen Hände hob, um ihr den Moment Geduld abzuverlangen, den er brauchte, um die angefragte Wäsche zusammenzutragen, musterte sie den jungen Mann. "Du solltest darüber nachdenken, beim Waschen zu bleiben. Du machst dich gut hier!", bescheinigte sie ihm in ungewöhnlichen Worten, die irgendwo Kompliment waren, doch auch eine Form der Anmaßung. Wirklich ernst gemeint war der Vorschlag nicht. "Außerdem sieht man dich so öfter." Dann grinste sie. "Und manche vertrauen dir sicher mindestens so gerne die Unterwäsche an wie das eigene Leben!", fügte sie hinzu, offen lassend, ob auch die 25-Jährige zu eben jenen zählte.

  17. #17

    Gast-Benutzer Gast
    Es war wieder einer dieser typischen Tage für Ranger, schlafen wenn andere arbeiten und des Nachts, wenn andere schliefen, durch die Siedlung streifen. Hin und wieder begab er sich hierbei außerhalb der schützenden Mauern, jedoch blieb er immer in Sichtweite zur Siedlung. So war er auch vergangene Nacht erst wieder bei Sonnenaufgang zu seiner Schlafstätte, einem verankerten Floß nördlich des Frachters, zurückgekehrt. Im Laufe des noch jungen Tages wurde er durch einen Schuss aus dem Schlaf gerissen. Seine über die Jahre geschulten Sinne signalisierten ihm kurz darauf, dass keine Gefahr bestand und er seinen Schlaf fortsetzen konnte - es fehlten einfach weitere Anzeichen (weitere Schüsse, panischer Lärm, Schreie) einer Bedrohung. Bei einer tatsächlichen Bedrohung hätte ihn sicherlich auch eine Warnung von "Crow" erreicht.

    Wie lange es wohl noch dauert, bis Sie begreifen dass diese Waffen mehr Gefahr als Sicherheit bedeuten ? Dachte er bei sich und setzte seinen Schlaf fort.

    Als er am gegen Abend aufstand ging er zunächst einige Runden schwimmen, er war der Meinung, dass das kühle Nass half die Muskeln und das Hirn von der Müdigkeit zu befreien. Anschließend begab er sich in der bereits einsetzenden Dämmerung zum Marktplatz. Er suchte sich ein dunkles Plätzchen von welchem er sowohl den Eingang der Bar, dem Schiff und die Straße in Richtung Gewächshaus einsehen konnte. Er beobachtete gerne andere Menschen und auch wenn er die Bar selber nur äußert selten und ungern betrat so ergaben sich hier doch meist die interessantesten Ereignisse, oder nahmen hier ihren Anfang. Mann musste schon sehr aufmerksam sein um ihn an seiner Position in der Dunkelheit ausmachen zu können und selbst wenn ihn jemand sah, wer beachtete schon wirklich einen Mann der eher mit einem Vogel als den Menschen um sich herum sprach.

    Auch diese Nacht schien wieder einiges los zu sein. Auch wenn es eher ungewöhnlich war den Bürgermeister und den Dorfpolizisten zu solchen Zeiten in der Nähe der Bar zu sehen, dass musste nicht unbedingt gutes verheißen.

    Es könnte eine interessante Nacht werden, mein lieber Freund, sprach er und warf ein paar Körner vor "Crow" welcher sich auf dem Busch neben Ranger niedergelassen hatte.

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