Ergebnis 1 bis 20 von 198

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Tag 0 - Rollenspielintro!

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Da der Weg von der Waffenkammer zum Dusty Derrecks nicht sonderlich lang war, nur einige Meter die Straße entlang, war er auch bald da, bald genug um noch die Nachwehen der Schlägerei. Es tat ihm richtiggehend leid, dass er den Bürgermeister von Evi wegziehen musste. Hallo Evi, Hallo Sheng. begrüßte er die beiden so freundlich wie es ging ohne auffällig zu wirken und setzte ein Lächeln auf. Innerlich war er jedoch nervös und angespannt. Shen würde früher oder später durch seine Maskerade durchblicken können, sowie auch Evi. Entschuldigt das ich euch stören muss aber ich muss etwas mit Sheng bezüglich des Wachdienstes abklären, wir sind sicher schnell fertig. zwischen den Zeilen versuchte er Shen mitzuteilen das es wirklich wichtig war.
    Dann legte er den Arm um Sheng und geleitete ihn einige Schritte vom Trubel weg, sodass sie außer Hörweite waren. Shen, flüsterte er schließlich. Jemand ist heute in die Waffenkammer eingedrungen. Die Waffenkammer ist absolut leer. Noch weiß keiner davon.

    Geändert von wusch (09.09.2015 um 10:03 Uhr)

  2. #2
    Als der junge Arzt am Hintereingang des Dusty Derrecks ankam war ihm die ganze Sache nicht mehr geheuer. Aus dem Inneren konnte Will kein Geschrei oder Geschepper mehr hören. Eigentlich hielt er sich lieber zurück und arbeitete fern ab vom Schlachtfeld. Auch wenn das, was er im Dusty Derrecks vorfinden würde hoffentlich nur eine Lappalie war. Langsam öffnete er die hölzerne Tür. Sie war sehr schwerfällig und Will war sich sicher, dass das kratzende Geräusch welches die Tür beim über den Boden schleifen von sich gab, in der alten McDonalds Filiale zu hören war. Er schloss die Tür hinter sich. Langsam kroch er über den Boden als ihm wieder einfiel was Eryn gesagt hatte. William schloss die Tür mit dem Schlüssel ab und legte ihn gut sichtbar auf eine der geschlossene Aufbewahrungsboxen. Dann schlich er in Richtung des improvisierten Schankraumes. Geduckt wie er ging konnte er nicht genau erkennen was genau passiert war aber er hörte Bürgermeister Sheng lachen und schaute immernoch geduckt über den Tresen um sich ein Bild von der Situation zu machen.

    Sheng und Evi standen im Raum, es ging ihnen augenscheinlich ganz gut auch wenn Evi sich die Hand hielt. Jegor stand etwas abseits, sah aber auch fit aus. Shaun und Steve, die beiden wichtigsten Scavenger der Siedlung, lagen auf dem Boden. Will konnte nicht sehen wie schwer sie verletzt waren. Außerdem betrat Frank so eben den Raum. Will verschwand wieder hinter der Burgertheke und kroch zu Vincent. Nachdem Will dessen Puls und Atmung überprüft hatte und sich sicher war, dass Vincent keine Platzwunde hatte sondern nur ein paar kleine Schnitte die man später desinfiziren müsste, versuchte er Vince durch leichtes Rütteln und direkte, laute Ansprache aufzuwecken.

  3. #3
    Howard hatte eine Weile mit Jäger geplaudert und trank von seinem einen Glas, mehr waren die wenigen Gegenstände die er dafür eintauschen konnte nicht wert. Er vertrug auch deutlich weniger, als früher, musste er zugeben, wobei er noch nie sonderlich abgehärtet gegen Alkohol war. Sein Trinkpartner währenddessen hatte schon einige davon problemlos weggesteckt und verlangte was konstant nacheiner Nachfüllung. Als halbwegs erfolgreicher Scavenger, wie er nicht müde wurde zu betonen, musste er sich auch keine Probleme um die Bezahlung machen. Bei ihm selber war im Moment nicht so flüssig, die letzten Wochen gabs keine großen Verletzungen, und er hatte sich auch zu wenig mühe gegeben, dem jungen Arzt Konkurrenz zu machen. Eigentlich sollte er froh sein, dachte er sich, aber ein paar Verletzungen hier und da würden ihm schon weiterhelfen, konnte er er nicht umhin sich zu denken als er den letzten Schluck von seinem Glas trank.

    Er verfiel in einen Zustand tiefen Nachdenkens und blendete die Welt um sich herum aus. Dies war heutzutage die einzige Art wie er wirklich in Ruhe nachdenken konnte, zu viel Lärm überall, egal wo. Er ging im Kopf über seinen derartigen Stand seiner Nachforschungen.
    Zitat Zitat
    Er wusste, schon seit 20 Jahren, dass sich der Virus ähnlich wie gewisse afrikanische Grippeviren verhielt, aber es ging zu prezise vor, er konnte sich nicht vorstellen, dass sich so etwas natürlich entwickelt hätte, nicht ohne, dass die Welt davon erfahren hätte, solche Sachen passieren nicht über Nacht, die Mutter Natur tickte nach ihrer eigenen Uhr, und die bewegte sich im Bereich von Jahrmillionen, nicht wenigen Jahren. Aber was ihn, damals wie heute, am meisten verblüffte war die unglaubliche Resistenz der Infizierte auf den Verwesungsprozess. Die Nervenbahnen, blieben funktionsfähig, Muskeln konnten immer noch bewegt werden, auch wenn das Fleisch um sie herum langsam komplett verfiel. Er wusste, dass aus lebendigen Beuten gewisse Nahrungsquellen gewannen konnten, dass hatten ihre Experimente dort gezeigt, aber dies schien nur als Reserve für das Nervensystem zu dienen, kein nennenswerter Stoffwechsel sonst. Und wenn man den Berichten glauben schenken darf, konnten sie auch einen Winterschlaf ähnlichen Zustand verfallen um ihre restlichen Reserven zu bewahren. Ein unglaubliches Werk an Bio-Manipulation. Jahrhunderte dem, damals, modernen Stand der Virologie voraus.
    Howard fuhr plötzlich von seinem Überlegungen hoch, als der Lärm noch lauter wurde als gewöhnlich. Eine regelrechte Prügelei war ausgebrochen. Howard wusste besseres sich einzumischen, was sein russicher Freund sofort tat. Vielleicht auch zum besseren, zwei Scavenger bedrohen Vincent, den Barkeep und eine junge Frau mit der dieser sich wohl noch unterhalten hatte. Ihm fiel auch auf, dass sich sogar der Bürgermeister in diesem Getümmel befand. (Zuerst die Schießerei und jetzt das? Irgendwas stimmt heute nicht.), dachte sich Howard und blieb ruhig am Ende der Bar hocken.

    Nachdem das gröbste Übel vorbei zu sein schien, näherte sich Howard an Jäger. "Keine Verletzungen, Freund? Meinst du die beiden da unten ..." Er zeigte auf Shaun und Steve "... sind zahlungsfreudige Kundschaft? Die gehen nicht so schnell wieder in die Wildnis..."

  4. #4
    Nach seinem Abtauchen in die tiefen Abgründe der Ohnmacht und des Rausches hatte Vincent angefangen zu träumen. Erneut war die Schlägerei in vollem Gange, nur dass er diesmal tatsächlich teilnahm und überall gute Hiebe austeilte. Der Strom an Störenfrieden wollte zwar irgendwie nicht abnehmen, ganz egal wieviel er auf die Bretter schickte, aber solange die Frauen ihn anschmachteten, störte Vincent das nicht besonders.

    Plötzlich find die Welt zu Beben an — eine Folge von Wills Versuch Vincent ins Reich der Lebenden zurückzurufen. Darauf folgte ein ohrenbetäubender Schrei der so klang als würde Gott höchstpersönlich nun das jüngste Gericht einleiten. Eine absurde Vorstellung, hatten die Zombies doch schon reichlich zur Dezimierung der Menschheit beigetragen. Alles andere könnte kaum noch schlimmer sein. Und wäre vermutlich das geringe Übel im Vergleich zum ewigen Überlebenskampf. Wirklich durch den Kopf ging Vincent aber nur eines: er musste sich verteidigen, selbst wenn es hieß Gott höchstpersönlich aus den Latschen zu kippen. Also holte er aus und rammte seine Faust in Wills Gesicht, immer noch so tief in seinem Traum, dass er die Folgen gar nicht wahr nahm.

  5. #5
    "Was? Die Geschichte, die man über dich erzählt kennst du nicht?" Evi zog die Augenbrauen hoch und sah Sheng zweifelnd an. "Einen Hai... zureiten.", wiederholte sie tonlos und prustete dann los. "Na das interessiert mich je-" Hallo Evi, Hallo Sheng. Entschuldigt das ich euch stören muss aber ich muss etwas mit Sheng bezüglich des Wachdienstes abklären, wir sind sicher schnell fertig." Goddammit Frank. Um diese Zeit hatte er wirklich nichts anderes zu tun? Schlafen zum Beispiel?

    Aber sie nickte artig und sah den beiden bedauernd nach. Normalerweise mussten die Sieger nach so einem Kampf miteinander anstoßen. Und darum wetteifern, wer die fiesesten Verletzungen abbekommen hatte. Wobei das gar nicht so lustig war, immerhin wich das Taubheitsgefühl in ihrer Hand nun wieder immer mehr einen pochendem Schmerz, der nur schwer zu ignorieren war. Zumindest jetzt, wo sie alleine herumstand. Wie gesagt, eigentlich hätte sie mit Sheng noch auf die ganze Sache anstoßen müssen. Es gab eben kaum ein besseres Zusammengehörigkeitsgefühl, als sich gemeinsam für dieselbe Sache zu prügeln.
    Wobei die Bar wirklich aussah wie ein Sauhaufen, wie Evi jetzt auffiel. Hier war heute wohl eher nichts mehr zu holen, vor allem - wie sie verblüfft feststellte - weil jegliches Barpersonal fehlte. Eryn und Vince waren nirgends zu sehen, und nur ein völlig leergeräumtes Regal deutete an, dass auch der Bereich nicht unangetastet geblieben war. Warte, wie ist das denn passiert?
    Weiters bemerkte Evi nun, dass der verrückte Doc Strider es geschafft hatte, in dem Durcheinander aufzutauchen, als wäre er schon den ganzen Abend lang da gewesen. Und der alte Doc war wieder von den Toten auferstanden! Er unterhielt sich mit Jäger, dem sie, als er ihren Blick kurz auffing, zugrinste und den Daumen nach oben reckte. Gut gemacht.

    Derreck würde ausrasten, wenn er sah, was sie hier angerichtet hatten. Vor allem, wo er ja sowieso schon einen schlechten Tag gehabt hatte. Und da fiel ihr wieder ein, warum der Bürgermeister eigentlich in die Bar gekommen war. "Creep!", rief sie halblaut aus und vom Boden hörte sie ein Grunzen. Shaun lag immer noch mit dem Tischtuch über dem Kopf da. "Erm... nichts für Ungut ja?", sagte sie in seine Richtung. "Das war alles ein TOTALES Missverständnis." Shaun grunze noch einmal sehr langgezogen und sein Arm begann zu zucken. Evi hüpfte reflexartig einen Schritt zurück. "Oookay, okay, gut, dass wir das geklärt haben."

    Vielleicht kam Sheng ja tatsächlich gleich nochmal wieder, nachdem Frank seine ach so wichtigen Wachpläne mit ihm besprochen hatte. Sie musste ihm immerhin von Creep erzählen. Haile. Wobei es da nicht wirklich viel zu sagen gab.
    Aber wenn schon der alte Doc wieder auf den Beinen war, konnte sie genauso gut ihre Hand von ihm ansehen lassen und warten. Falls der Bürgermeister doch nicht mehr wieder kam, konnte sie sich ja immer noch selbst auf die Suche nach Haile machen.

  6. #6
    Nachdem Lisa den Tag größtenteils in ihrem Wohnwagen verbracht hatte, wurde es nun an der Zeit doch einmal hinaus zu gehen. Ihr spärliches Geschirr, von dem sie und Jul bereits seit 2 Tagen gegessen hatten, musste dringend gewaschen werden. Sie packte also Topf, Teller, Messer, Gabel, Löffel und den Becher in einen alten Leinenbeutel und begab sich nach draußen. Außerdem wollte sie bei Sara vorbei schauen und sie fragen, ob sie ihr am nächsten Tag irgendwie zur Hand gehen könne. Ihre Vorräte neigten sich langsam den Ende zu, durch gelegentliches Aushelfen bei Sara oder sonst wo in der Siedlung schaffte sie es jedoch immer sich über Wasser zu halten. Hoffentlich schlief sie noch nicht.

    Ihr Weg führte sie über den großen Hauptplatz von Shengs Hope, dem sogenannten Marktplatz. Morgens herrschte hier meist ein reges Treiben, zu dieser späten Stunde jedoch hielt sich so gut wie niemand mehr dort auf. Die meisten waren entweder in ihren Hütten oder versackten im Dusty Derrecks, der örtlichen Bar oder – wie Jul stets zu sagen pflegte – dreckigen Spelunke. Lisa ging nur selten dort hin, auch wenn die inzwischen in ein Alter gekommen war, in der sie Alkohol konsumieren könnte. Sie hatte es sich einfach nie angewöhnt. An diesem Abend hörte sie lautes Stimmengewirr aus der Kneipe tönen. Dies war normalerweise nichts ungewöhnliches, aber irgendwie klangen die Rufe und Schreie an diesem Abend anders. Als schienen die Leute sich nicht, wie sonst, einfach nur zu amüsieren, sondern eher als ob ein Aufruhr im Gange war. Neugierig ging sie näher und erblickte Al, einen jungen Mann, der erst seit wenigen Wochen in der Siedlung war, der neben der Tür an die Wand gedrückt dastand und sich nicht bewegte. Als schien er lauschen zu wollen, was da drinnen vor sich ging. Lisa ging auf ihn zu und in diesem Moment schien der Lärm von drinnen zu verstummen. "Was ist denn da drinnen los?" fragte sie, als sie bei Al ankam.

    Geändert von Layana (09.09.2015 um 07:56 Uhr)

  7. #7
    Sheng lächelte Evi noch immer an und holte gerade tief Luft, als wäre die Geschichte, die es zu erzählen gab, eine wirklich lange Geschichte, als Frank, der Wachmann der Siedlung unversehens auftauchte und ihn weg lotste. Es war, als fiele ein Vorhang über sein Gesicht, als ihm unbewusst in Erinnerugn gerufen wurde, dass sein Leben hier nur aus Pflichten bestand, wobei er sich wunderte, warum er diesen Kampf so genossen hatte. Lag es an der Bewegung, dem Nervenkitzel, dem Sieg der der Kampfgefährtin? Er wusste es nicht, doch nickte er Evi entschuldigend zu und ließ sich dann von Frank zur Seite führen.

    Und Dieser ihm die Neuigkeiten mitteilte, schien es, als würde jeder Hieb von Steve mit doppelter Kraft zurückschwingen, denn es war, als hätte ihm Jemand den Boden unter den Füßen weg gezogen. Jeder der im Raum Anwesenden konnte sehen, wie Sheng sich augenscheinlich aller Kraft beraubt, kurz abstützen musste und es war klar, dass eine simple Frage bezüglich eines Wachplans ihren Bürgermeister niemals so stark zusetzen hätte können. Schon begannen die ersten Gäste, die vorher johlend dem Kampf beigewohnt waren, zu tuscheln.

    "Die ganze Waffenkammer? Frank... dazu wäre ein LKW von Nöten gewesen!", stammelte Sheng und strich sich abermals eine der schweißnassen schwarzen, Strähnen aus der Stirn. "Du weißt doch noch, was ein LKW ist..." blaffte er den Wachmann viel härter an als beabsichtigt...
    "Wir müssen sofort zur Armory und mit Wingman sprechen und wir müssen diese Katastrophe verhindern!", flüsterte er aufgeregt und presste vor Anspannung die Lippen zusammen. "Heute Nacht ist es zu dunkel, um viel tun zu können, denn nur die Klinik, Floyd-Williams und die Bar haben Strom und damit Licht. Im Schein der Fackeln werden wir zu wenig finden. Morgen früh legen wir sofort los."


    Und während Steve noch immer friedlich vor sich hin ratzte, schob Shaun müde das Tischtuch, das noch immer sein Gesicht bedeckte zur Seite und betastete murrend sein Gesicht, welches höllisch brannte und seine Nase, aus der unaufhörlich Blut floss.

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2015 um 10:33 Uhr)

  8. #8
    Noch während er sprach, merkte er wie er sich versprach. Er hatte tatsächlich Waffenkammer und nicht Munitionsvorrat gesagt. Mist, so schlimm war es dann doch nicht. Er nahm Sheng die harte Reaktion nicht übel, hatte er sich beim Entdecken des Munitionsstandes doch selbst zusammen reißen müssen um die Ruhe zu bewahren. WIngman war ja schließlich schon halb durchgedreht.Okay, tut mir leid, es ist nicht die ganze Waffenkammer, sondern nur der Munitionsvorrat. Wingman hat noch eine Hand voll Patronen in seinem Versteck, genug für eine Pistole oder zwei und ich habe auch noch ein paar Kugeln zuhause gebunkert aber da hört es dann auf. korrigierte Frank sich entschuldigend. Viel weniger schlimm ist das jedoch auch nicht. Wingman hält die Stellung und wahrt den Schein. Nebenbei ist er sicher dabei alle Nahkampfwaffen auf Hochglanz zu bringen wie ich ihn kenne. Wir haben es noch mit müh und not geschafft, die Nachtschicht der Wache mit Munition zu versorgen. Über Nacht wird es niemand herausfinden wenn wir es nicht verraten. Ich werde dann morgen früh als erstes "CSI: Shengs Hope" spielen. erklärte er die Situation flüsternd und versuchte sich an einem kleinen Scherz.

    Geändert von wusch (09.09.2015 um 10:03 Uhr)

  9. #9
    Vincents Schlag traf Will so überraschend das er keine Chance hatte auszuweichen oder sich zu verteidigen.
    Er hatte schon ganz vergessen wie sich Schmerz anfühlte. Die Wucht des Schlags stieß ihn zurück und er viel unsanft rückwärts auf eines der vielen leicht rostigen Metallregale auf denen diverse Konserven gelagert wurde. Von diesen fielen einige, durch den Aufprall mit lautem Scheppern hinten aus dem Regal heraus. Will wurde für einen kurzen Moment schwarz vor Augen. Dieser Idiot hatte ihn direkt an der Schläfe getroffen und warscheinlich würde er morgen mit einem blauen Auge aufwachen. Er hatte sich wohl auch den Hinterkopf beim Aufprall leicht verletzt denn unter seinem leicht lockigen Haar spürte er etwas warmes seinen Kinterkopf herunterlaufen. Wie konnte jemand der bewusstlos auf dem Boden lag so eine Kraft in einen Schlag stecken? "Hmpf." Er zog sich an dem rostigen und leicht wackeligen Regal hoch. Seine Geduld wurde heute doch schon sehr strapaziert. Zielstrebig ging Will in den Küchenbereich und füllte eines der herumstehenden Gläser mit altem, abgestandenen Spülwasser. Wieder bei Vincent hielt er einen gewissen Sicherheitsabstand, man wusste ja nie, und goss das Wasser über Vince Gesicht.

    Geändert von Kaia (09.09.2015 um 10:36 Uhr)

  10. #10
    Sheng wirkte nicht weniger beunruhigt, wohl aber deutlich weniger schockiert.
    "Das könnte sich zu einer riesigen Katastrophe ausweiten, Frank." raunte er und schüttelte verdrossen den Kopf. "Die Karawane ist ebenfalls überfällig. Wir bekommen deswegen auch so schnell keine neue Munition. Du MUSST herausfinden, was passiert ist und wenn du dafür Jemanden als Hilfe brauchst, lass es mich wissen. Es gibt ja noch genug vertrauenswürdige Personen hier in der Siedlung." Er nickte nachdenklich und ließ seinen Blick über die Gäste der Bar schweifen.

    Er hasste diese vielen kleinen Probleme, das Leben in der Apokalypse war nur mehr eine Folge von kleinen Katastrophen, die sich aneinanderreihten und die schnell gelöst werden mussten, damit die Menschen, für die er sich so verdammt verantwortlich fühlte, die Illusion eines geregelten und sicheren Lebens genießen konnten. Aber es war immerhin ein Leben. An manchen Tagen in Shengs Hope sogar ein gutes Leben.

    Trotzdem wünschte sich der Bürgermeister in diesem Augenblick weit weg. Oder einfach nur mal eine Nacht ohne beunruhigende Meldung durchschlafen zu können. In solchen Momenten fühlte er sich einsam und er hätte genauso gut auch allein auf der Spitze eines Berges stehen können.
    Viele Mitstreiter aus den ersten Jahren waren ihm nicht geblieben. Wenn er die chaotischen ersten Jahre Revue passieren ließ, dann wurde ihn klar, dass er George an den Machthunger verloren hatte, Toske und Stutton an den Wahnsinn und Wingman sich selbst am allermeisten selbst im Weg stand. Derreck war seit Wochen nicht wieder zu erkennen und schon davor kein sehr zuverlässiger Verbündeter gewesen.
    Sara und Frank waren im Grunde Befehlsempfänger, mit ihnen wollte er seine menschlichen Sorgen nicht teilen, es war schwer genug, in einer Welt am Abgrund, in der es jeden Tag an Nahrung und Munition fehlte, die Autorität zu wahren.

    Er straffte sich und lächelte Frank aufmunternd an. "Wir werden auch diese Krise überwinden. Morgen untersuchst du dne Ort des Verbrechens und findest die Munition. Vielleicht können wir auch Jegor los schicken und mit den anderen Scavengern nach der Karawane suchen lassen. Was meinst du, jetzt, wo Shaun ausfällt, macht es Sinn, Jegor das Kommando zu übertragen?"

    Er blickte sich wieder um, streifte den bewusstlosen Steve und Shaun, der sich gerade mit sichtlich brummendem Schädel wieder aufrichtete und sah dann Will, dessen Hinterkopf ebenfalls rot glänzte. Er schloss kurz die Augen - denn die Probleme nahmen nie ab, das wurde ihm gerade klar....
    Und das Mädchen Haile, für das er sich verbürgt hatte, war noch immer verschwunden während in der Siedlung die Gerüchteküche brodeln musste...


    Eine Barbesucherin, die Al und Lisa flüchtig als "Talia" kannten, stand neben den Beiden und hatte es bisher noch nicht gewagt, sich wieder zu setzen, seitdem die Schlägerei losgegangen war. Talia war ein kräftige, etwas arg dünne und abgemagerte junge Frau, die sich unter Sara um die Hühner kümmerte und einen eigentümlichen Ruf besaß, wirklich alles einer nützlichen Funktion zuführen zu können. Sie roch immer ein wenig strenger und normalerweise fanden sich auf ihrer Kleidung auch Reste von Hühnerkot oder Federn. Hätte sie den Segen von Seife und Wasser erfahren, war sie sicherlich attraktiv, doch davon war sie heute Abend wieder weit entfernt. Als sie Lisas Frage hörte, antwortete sie anstelle und flüsterte: "Es geht um das Kultistenmädchen, das Sheng reingelassen hat. Einige Idioten glauben noch immer, dass sie 'ne Gefahr ist, dabei weiß doch jeder, dass sie keine Kultistin ist, sondern eigentlich hätte gefressen werden sollen. Meiner Meinung nach hat Sheng genau das richtige getan und diese Idioten sind alles Schwachköpfe. Hoffentlich passiert der Kleinen nichts."
    Dann blickte sie zur Seite und schien Lisa und Al überhaupt erst zu erkennen. "Al!", sagte sie dann eine ganze Spur lauter und grinste breit. "Hast du noch was von diesem Styropor?" sprach sie ihn auf eine seiner Waren an, die er vielleicht als Ramsch abgetan hätte, für Talia jedoch ein echter Schatz zu sein schien. Es war außerdem auffallend, wie fehlerfrei sie das Wort aussprach, obschon sie wahrscheinlich noch sehr jung gewesen sein musste, als das 'große Zehren' begonnen hatte. "Und hey, Lisa.", grüßte sie noch fröhlich dazu.

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2015 um 11:36 Uhr)

  11. #11
    "Dummes Kind!", fluchte Eryn sich leise selbst zu, um ihrem Ärger Luft zu machen, doch Wills Vater dabei nicht zu wecken. Dieser Tag nahm wirklich kein Ende. Dass sie sich nach all dem noch von einem kleinen Gör verarschen ließ, setzte der ganzen Sache die Krone auf.

    In der Klinik hielt sie jetzt nichts mehr, weswegen die Bardame sie verließ. Erst warf sie vorsichtige Blicke in Richtung des Pubs, vor dem drei Gestalten standen, die sich miteinander unterhielten, recht entspannt, wie sie fand. Vielleicht war das Massaker drinnen inzwischen ja tatsächlich zu einem Ende gekommen. Hoffentlich zu einem Guten. Gut hieß für sie, dass Evi nichts passiert war, Shaun und sein Affe so schnell nicht wieder aufwachten - vielleicht nie - und Sheng kleine, oberflächliche Wunden besaß, die ihm vielleicht jemand vorsichtig abtupfen musste.

    Eryn verringerte die Distanz und trat näher. Als sie schließlich auch Stimmen aus der Bar hörte, deren Tür offen stand, nachdem Talia zu Al und Lisa gestoßen war, ging sie weiter, grüßte die Drei mit einem kurzen ""Hallo!" und betrat dann wieder ihre Arbeitsstätte. Es war relative Ruhe eingekehrt. Der Laden war ein Schlachtfeld geworden, doch ihre prüfende Miene hellte sich auf, als sie sah, dass es dem zwar besorgt dreinblickenden Sheng doch verhältnismäßig gut ging. Schnelle Schritte führten die 25-Jährige zum Bürgermeister, nachdem sie noch einen kontrollierenden Blick in Richtung von Will und Vincent geworfen hatte. "Geht's dir -... ist alles in Ordnung?", fragte sie den Gründer der Siedlung. Sie lenkte sich damit auch etwas vom Gedanken ab, das Chaos wieder in Ordnung bringen zu müssen - erst Recht nachdem ihr Kollege wohl vorerst außer Gefecht gesetzt schien und Derreck sich seit den Eskapaden am vergangenen Morgen nicht mehr hat blicken lassen. "Brauchst du irgendwas?", fügte sie noch an und besah sich seine Verletzungen, strich dabei mit den Fingern über eine scheinbar unverletzte Stelle an seinem linken Arm. Dass ihm Howard vermutlich viel eher helfen könnte, war ihr egal. Eryn wollte Sheng zumindest wissen lassen, dass sie für ihn da sein würde, wenn er ihre Hilfe haben wollte. Und wenn diese Hilfe nur daraus bestehen sollte, ihm das Händchen zu halten.

    Geändert von BIT (11.09.2015 um 15:55 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  12. #12
    Evi hatte dem alten Doc ihre Hand hingestreckt, nachdem sie ihn gebeten hatte, sich das kurz anzusehen. Howard hatte sie erst überrascht angesehen - scheinbar überrumpelt, tatsächlich auf eine ärztliche Leistung angesprochen zu werden - und schließlich seine müden Augen auf ihre Fingerknöchel gerichtet. Schon nach kurzer Zeit und ein paar einfachen Abtastungen, die nicht unbedingt angenehm gewesen waren, konnte er feststellen, dass es nicht allzu schlimm war. "Am besten kühlst du die Stelle und schläfst erst einmal eine Nacht darüber. Wenn es schlimmer wird, solltest du nochmal zum Arzt", dabei völlig offen lassend, zu welchem. Wollte er sie loswerden und ihr sagen, sie sollte lieber zum hübschen Doc und seinem Vater gehen? "Danke, ich bring dir morgen was als Entschädigung für die Diagnose. Ich hab ne vielversprechende Stelle gefunden."
    Gerade als sie sich dankend wegdrehen wollte, bemerkte sie, dass Shaun sich das Tuch vom Gesicht genommen hatte und mit seiner Pranke darin herumtatschte - beziehungsweise in dem Blut, das aus seiner Nase zu laufen schien. "Äh, er könnte sicher auch Hilfe brauchen.", sagte Evi zu Howard, weil sie immer noch nicht bemerkt hatte, dass auch Will irgendwo in der Bar war. Sie selbst hatte eher vorbehalte, sich noch einmal in seine Nähe zu wagen.

    Nun bemerkte Evi, dass Eryn plötzlich auch wieder im Dusty Derrecks war, und bei Frank und Sheng stand. Oder schon fast auf Sheng, so nah wie sie an ihn herangerückt war. Ein merkwürdig unangenehmes Gefühl in ihrem Bauch ignorierend, trat sie vorsichtig an das Trio heran. Dass Frank etwas Wichtigeres als Wachpläne mit dem Bürgermeister besprochen hatte, war inzwischen relativ klar, genauso wie die Tatsache, dass der wahre Grund für die Unterredung logischerweise nicht für ihre Ohren bestimmt war. Aber da Frank reichlich abwesend in die Runde sah, während die Bardame mit eher sanftem Blick mit Sheng redete, nahm Evi an, es würde inzwischen um etwas anderes gehen.
    "Hey Erin,", sagte sie mit einem Gesicht, dass der jungen Frau deutete, dass sie eigentlich nicht stören wollte. Mit der Bardame des Dusty Derrecks verscherzte man es sich nicht. "Habt ihr zufällig etwas Kaltes, mit dem ich meine Hand kühlen kann?" Automatisch hob sie ihre Hand, die eine deutlich rötlichere Farbe angenommen hatte, als die andere, und grinste dabei, als wäre es eine stolze Trophäe. Ihr Blick fiel auf Sheng, und das Grinsen wandelte sich in ein etwas rücksichtsvolleres Lächeln, weil er jetzt irgendwie elender aussah, als nach der Schlägerei. "Oh, und übrigens,", sagte sie an ihn gerichtet, bevor sie es wieder vergessen würde. "Ich habe durch einen ganz komischen Zufall heute fast den ganzen Tag mit Haile verbracht. Sie war sogar hier mit mir, wie du vom Duo Sheve ja schon gehört hast, aber es wurde ihr dann irgendwann zu viel. Ich bin sicher, sie hat sich irgendwo zurückgezogen."

    Geändert von Lynx (09.09.2015 um 13:05 Uhr)

  13. #13
    Es war schwer, die Erinnerungen zurück zu drängen. Sie wusste, tief im Inneren, dass ihre Probleme, ihre Gedanken, ihr Dasein im Allgemeinen nichts weiter war als ihre eigene Kreation. Sie würde es niemals in derartigen Worten ausdrücken, aber es war ihr bewusst: sie war ein Wrack. Ein gottverdammtes, dem Tode nur knapp entkommenes Wrack.

    "Meine Güte, siehst du scheiße aus...", murmelte sie ihrem Spiegelbild entgegen. Sie verließ nur ungern die Sicherheit ihrer Hütte. Draußen waren haufenweise Leute, die sie nicht kannte und nicht kennen lernen wollte. Wahrscheinlich wussten diese Menschen nicht einmal, dass Lexi existierte. Aber das war okay. Sie würde sich selbst auch nicht kennen wollen, so wie Unglück und Tod sie überallhin verfolgte. Egal wo, egal wer, egal wie gut die Lage auszusehen schien - Leute gingen drauf in ihrer Gegenwart. Seien es ihre Kumpanen, mit denen sie sich professionell auf Zombiejagd begeben hatte bevor diese komische Frau im Anzug sie erschossen hatte, oder sei es dieses Piratencamp.

    Sie konnte sich selbst nicht vergeben. Sie war mittlerweile in einem Alter, in dem man sich nicht mehr bemühen musste, seine eigenen Fehler großartig zu analysieren. Das Einzige, was im Moment zählte, war dass sie hier war. Hier, in diesem beschissenen Bungalow umgeben von noch mehr beschissenen Bungalows. Als wäre das hier 'ne bekackte Favela-Siedlung in Südamerika. Und da war noch Sheng. Sheng, den sie vielleicht liebte. Oder auch nicht. Es war nur eine kurze, knackige Sache zwischen den beiden. Aber sie war weniger darauf aufgebaut, dass sie irgendwelche Gefühle füreinander hegten. Es war mehr eine Sache von "Ich bin allein, du bist allein, also: wieso nicht?". Sex half, aber es war kein Substitut für irgendeine Art von Erlösung oder Kummerbewältigung. Es war nur...

    Es war nur ein Bliepen auf dem EKG. Eine kurze Aufwärtskurve in einer flachen Linie, die nun Lexi Miller war. Lexi "Zwei Pistolen und eine Shotgun" Miller. Lexi "Ich reise meinem Bruder hinterher" Miller. Lexi "Meine Güte, wo kommen all diese Falten in meinem Gesicht her?!" Miller. Sie wünschte sich so sehr, dass es mit Sheng geklappt hätte, aber die Chance war schon lange breit grinsend und freundlich winkend vorbeigezogen. Sie war alt, sie war mittellos, nur mit einer blöden Machete bewaffnet inmitten eines ekelerregenden, endlos wirkenden Chaos, das einfach kein Ende zu haben schien.

    Doch da war jetzt etwas. Ein funkelnder, kurzer Gedanke, der durch ihren Kopf schoss. Er hatte mit der Bar zu tun. Sie wollte nicht raus, sie wollte niemanden sehen - aber sie wollte jetzt, in diesem Augenblick, was trinken. Oder wenigstens die Illusion was zu trinken. Sie musterte sich kurz im vergilbten Kosmetikspiegel, den sie provisorisch mit Panzertape an die Wand geheftet hatte, schüttelte den Kopf und warf sich den Poncho über,mder sie schon seit ettlichen Jahren als ihre Standardbekleidung begleitete. Sie zog sich die Army-Kappe tief ins Gesicht und trat Das erste Mal seit bestimmt einer Woche vor die Tür. Einen kurzen Fußweg später gelangte sie in die Bar. Die Hütte war voll. Zu voll. Oh Gott, soviele Leute. Und der Erste, der sie anblickte war...

    "H-Hi, Sheng.", murmelte sie, fügte noch ein verhaltenes "Hey." in die Runde und sah sich mit sichtlich verkrampfter Körperhaltung um. Blicke trafen sie wie Millionen kleiner Glassplitter. Anscheinend hatte sie einen peinlichen Moment erwischt, um rauszugehen. Fuck.

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •