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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Tag 0 - Rollenspielintro!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Vincent konnte deutlich erkennen, wie Derreck am Fenster stand und nach draußen stierte. Immer Richtung Westen blickte.
    Sich die Nase förmlich platt drückte und von der Warte Vincents aus war ihm klar, dass Derreck die Rufe hören musste, die nun durch die Bar schallten.
    Alleine, er nahm keine Notiz davon und blickte weiterhin ungewohnt still und verbissen nach draußen.

  2. #2
    Spiel kein Spiel. Ich weiß, dass du ein Arschloch bist. Und ich bin nicht freiwillig hier.

    Zu gerne hätte sie dem von Natur aus Unsympathischen diese Worte ins Gesicht gehauen. Doch sie befand sich in der Höhle des Löwen und würde sich sicher nicht als Steak verkleiden. Und so sprachen schon ihre Augen, ihr fast devoter, zutiefst höflicher Blick, eine ganz andere Sprache. Sie war eine stolze Frau, aber sie war keine dumme Frau. Dieser Mann - oder besser seine Gefolgschaft - war brandgefährlich.

    "So sehr es mir selbst auch eine Ehre ist, hier sein zu dürfen... ich komme im Auftrag von Derreck. Er bat mich, eine Botschaft zu überbringen." Eryn sah kurz über ihre eigene Schulter hinweg nach hinten, zur Gestalt, die sie fast aufdringlich in ihrem Rücken spüren konnte, als würde sie nicht wissen, ob die Wache eingeweiht werden sollte. Doch der Wachmann bewegte sich nicht und die Worte Derrecks waren kryptisch genug - der Rahmen schien nicht noch diskreter werden zu müssen. Sie wollte nicht mehr Zeit hier verbringen, dem alten, reichen Kerl keine schönen Augen machen müssen.

    "Derreck lässt ausrichten, dass er hat, was Sie wollen!", sprach sie offenbarend. Noch bevor Floyd-Williams die Möglichkeit hatte, zu reagieren, fiel der Barfrau der Nachtrag ein, den ihr Boss ihr mit auf den Weg gegeben hatte. Ein beruhigender Nachtrag - wies er doch darauf hin, dass ihre Befürchtung, sie könnte das verhandelte Gut sein, nicht zutraf. "Er hat... ihn!", fügte sie hinzu, mit einer ratlosen Miene, als würde sie implizieren, dass der Wirt sie nicht darüber in Kenntnis gesetzt hat, wofür das letzte Wort genau stand.

    Und jetzt lass mich gehen!

  3. #3
    George hatte sie bisher höflich distanziert angesehen, seine Rolle als Unbeteiligter komplett ausgespielt. Doch als er hörte, was Eryn sprach, ruckte eine seiner buschigen, weißen Augenbrauen nach oben und es war offensichtlich, dass sein erster Impuls war, die junge Frau zu packen, zu schütteln und ihr ins Gesicht zu schreien: "Sag das nochmal."
    Doch nichts davon passiert, lediglich sein halb ausgestreckter linker Arm verharrte in der Luft und er sprach mehr zu sich selbst. "Und Derreck macht natürlich seine junge Geliebte zur Botin des Unglücks. Ein Feigling, durch und durch." Er schloß die Augen, öffnete sie und lächelte. "Aber Ihnen ist das egal, nicht wahr, Eryn. Sie sind wahrscheinlich deutlich mehr Mann als es Ihr Freund je sein wird."
    Eryn blieb vor Entsetzen der Mund offen stehen.
    "Natürlich ist mir klar, dass er gelogen hat und sich nur zu gerne mit Ihnen präsentiert hätte.", sprach er wieder sanft und auffallend leise. Wie alles in diesem Haus.

    "Ich nehme an, dass Sie nun von Herzen gerne gehen würden. Warum nur würde eine junge Frau in diesem Haus bleiben wollen?" Die Art, wie er 'Haus' aussprach, ließ sie aufhorchen. Es klang endgültig und verbittert.
    "Doch noch kann ich sie nicht gehen lassen..." offenbarte er und Eryn sah sich schon alarmiert nach einem Fluchtweg um.
    "Nicht, bevor ich Ihnen das nicht gegeben habe." Wieder klang seine Stimme sanft und plötzlich trat der Mann, der vormals hinter ihr stand, seitlich an sie heran. Sie hatte nicht gemerkt, dass er gegangen war, doch nun stand er neben ihr und reichte ihr einen Korb der ihr die Augen übergehen ließ.
    Fast lächerlich albern war der Korb geschmückt, mit einem rotem Schleifchen und einem seidenen roten Tuch. Und darin befanden sich dicke, schwere Stängel von Trauben, einige pralle Orangen, ein ansehnlich großer Batzen von Feigen und zu allem Überdruß flankierten diese Köstlichkeiten eine Wassermelone. Satt grün und verheißend.
    Was ihr gerade in die Hand gedrückt wurde, war an Kostbarkeit kaum zu überbieten. Auf dem Markt würden diese Früchte einen hohen Preis erzielen - wenn sich der Großteil der Siedlung derlei überhaupt leisten würde können. Und solche wasserhaltigen und im Anbau extrem schweren Früchte wie eine Wassermelone waren im Grunde gar nicht zu verkaufen.
    Sie hielt fürwahr einen Korb voll lukullischer Schätze in der Hand.

    "Et voila. Wie vereinbart. Und schon ist das Gespräch vergessen." kam es geschmeidig von George und fast galant öffnete er ihr die Tür nach draußen, wo das Sonnenlicht sie grell empfing. "Ich an Ihrer Stelle würde mich mit dem Korb bedeckt halten." lächelte er milde und schloß schnell wieder die Tür. Doch galt die Milde tatsächlich in diesem Moment ihr, das Umfeld, seine Arbeiter und der Blick auf die Siedlung selbst ließ seinen Blick schnell wieder hart werden.
    Und ehe sich Eryn versah, war sie wieder vor dem Zaun. Es schien, als wäre sie wie in Trance den Pfad an den Feldern vorbei gelaufen und nur vage erinnerte sie sich an das vollkommen fassungslose, fast zornige Gesicht von Georgina, die sie wohl passiert haben musste.

    Und nun wurde der verdammte Korb fast schwer, so vollgepackt er war.
    In welches Hornissennest hatte sie da etwa gestochen?

    Geändert von Daen vom Clan (07.09.2015 um 00:29 Uhr)

  4. #4
    "Was zum...?"

    Eryn war sogar egal, dass Floyd-Williams sie für Derrecks Geliebte hielt, so verwirrt war sie. Sie hielt sich bedeckt - nicht nur, weil sie einen Korb voll wertvoller Güter bei sich trug, sondern weil ihr Entsetzen, die vollkommene Ratlosigkeit über das eben Passierte ihr wohl im Gesicht stehen mussten. So konnte sie sich Niemandem zeigen. Dann ging sie die ersten Schritte, vorerst ahnungslos, wohin diese führen sollten. Hatte sie den Deal abgeschlossen? War irgendetwas doch anders, als man sie glauben ließ? Wer spielte ein Spiel mit ihr? Ihr Boss? Der Alte? Beide? War der Korb nun für den Wirt bestimmt, oder doch nur ein Präsent, das ihre Sympathien erkaufen sollte. Warum sollte er ihre Sympathien haben wollen?

    Das Einfachste war, den Korb nun zu Derreck zu bringen. Ihr war nicht danach, tiefer in das einzusteigen, was soeben passiert war. Der Weg zu ihrem Hüttchen war zu weit, man würde sie sehen. Nicht, dass das im Pub nicht der Fall wäre, doch sobald sie dort war, würde sie die Verantwortung wieder abgeben.

    So schleppte sie den immer schwerer wiegenden Behälter zum Dusty Derreck, schlug einen Teil ihrer Kleidung als Sichtschutz über die Köstlichkeiten und mogelte sich so gut es ging an Gästen und dem Wirt vorbei. Als sie den Raum erreichte, in den sie zuvor schon von ihrem Chef gerufen wurde, stellte sie den Korb mit einer Wucht ab, dass der Tisch vor dem schmierigen Mann fast einbrach. Sie funkelte den Namensgeber der Kneipe finster an. "Fick dich, Derreck. Fick dich einfach!", fauchte sie, schrie fast, was sich nur weiter steigern sollte. "Du kannst mir später erzählen, was das alles sein sollte. Jetzt gehe ich erst mal MEINER EIGENTLICHEN ARBEIT nach und kümmere mich um die Gäste, die VINCENT GERADE ALLEINE BEWIRTEN MUSS, WEIL DU HIER SORGLOS AUF DEINEM FAULEN, VERPICKELTEN DRECKSARSCH SITZT UND MICH IN DIE HÖLLE SCHICKST, DU BESCHISSENER SCHEISS-LOSER!"

    Ihr war egal, dass die Gäste sie womöglich hören konnten. Das musste sein. Und damit verließ Eryn den Raum wieder, ihren Arbeitgeber zurücklassend, lief zurück in das Herzstück der Kneipe und an den Tresen - wie durch einen Schleier gehend, der die seltsamen Sorgen zumindest oberflächlich wegwusch und ihr ermöglichte, vorerst das alte, Charme versprühende Lächeln aufzusetzen, wegen dem die Gäste kamen.

    "Sorry, Vince. Du hast was gut!", ließ sie ihren allein gelassenen Kollegen wissen. Momentan war jeder ein Verbündeter, der unter Derreck und seiner beschissenen Dummheit zu leiden hatte. So - wie durch das tumbe Lächeln und Darbieten von Getränken und Speisen - ließen sich Wut und Verwirrung doch am einfachsten ertränken.

  5. #5
    Es war ein höchst seltsamer Weg über den Markt zum Dusty Derrecks. Es schien beinahe, als würden die Leute sie und ihre Begleitung meiden, was Evi nicht wirklich überraschte, aber doch ein bisschen verwunderte. Was sollte Creep schon machen, sie würde wohl kaum durch eine bloße Berührung jemanden tot umfallen lassen können, und viel mehr konnte auf dem befüllten Marktplatz doch nicht geschehen. Bei diesen Gedanken kribbelte ihre Hand, die sich genau jetzt an die Berührung von vorhin zu erinnern schien. Also bitte, das ist ja lächerlich. Auch der weißhaarige Mann, der diese Haarfarbe sicher nicht aus einer Alterserscheinung heraus hatte - er wirkte ansonsten eher recht jung - zog kurz Evis Aufmerksamkeit auf sich. Wenn er überhaupt zu sehen war, dann nur mit diesem Kind. Also, nicht dass sie Kinder irgendwie hasste, aber die Beziehung der beiden erinnerte sie viel zu sehr an sich selbst und ihren Vater. Viele Leute in der Siedlung hatten Kinder, meistens sogar die eigenen, aber bei niemandem war diese familiäre Harmonie so deutlich zu spüren, wie bei diesen beiden.
    Abgelenkt durch diese Vorkommnisse, konnte Evi also gar nicht merken, wie Raoul ihnen folgte. Aber selbst wenn sie besonders aufmerksam gewesen wäre, was sie innerhalb von Shengs Hope selten war, zumindest potentielle Verfolger betreffend, wäre es schwierig gewesen.

    "Gehen wir?", sagte sie schließlich zu Creep und wollte schon durch die Tür ins Dusty Derrecks schreiten, als sie noch einmal abrupt stehen blieb. "Okay, okay, warte." War es wirklich so eine gute Idee, sie hierhin mitzunehmen? Das hier war fast wie ihre zweite Heimat und ein Ort, der ihr wichtig war. "Was auch immer da drinnen passiert... nimm auf keinen Fall und unter gar keinen Umständen meine Hand."

    Die Bar war schon gut befüllt. Evi nickte grinsend in eine Ecke - die Leute da hinten hatten ihr am Vortag nicht nur ihre Lebensgeschichte, sondern auch ihre brennende Liebe zur Bardame offengelegt - und schritt näher an die Bar. Sie spürte, dass Creep ihr dicht folgte, und auch, dass nun einige Blicke auf sie gerichtet waren. Der alte Suffkopf Stan rieb sich die Augen, als wäre er nicht sicher, ob er einen diffusen Sauftraum hatte. "Bevor du austickst, also, Angst bekommst oder sowas, sag Bescheid, ja?", flüsterte Evi Creep zu. Sie war sicher, dass ihre Begleiterin noch nie hier gewesen war, und fühlte sich mit ihr so ein bisschen wie mit einem Pulverfass, das jederzeit hochgehen konnte. Erst einmal ignorierte sie dieses Gefühl aber, quetsche sich an Jäger und dem alten Doc vorbei an die Bar und grüßte sie mit einem kurzen, freundlichen "Na?". Lancaster bekam ein grinsendes "Hey!", weil sie seinen Geschichten oft und gerne lauschte, und Vincent ein Kopfnicken. Dann wandte sie sich an Eryn, während Creep ihr dicht auf den Fersen blieb und ihre Augen den gesamten Raum abzutasten schienen.

    "Hey Eryn! Du kennst dich bestimmt am besten damit aus-" Sie kramte den Korkenzieher hervor und hielt ihn der hübschen Bardame in angemessenem Abstand hin. Evi wusste, dass man bei der Bardame mit ein bisschen Schleimerei weit kommen konnte, aber es war auch die Wahrheit, dass sie ihr am ehesten zutraute, den Wert einzuschätzen. Zumindest mehr als Vincent - und Derreck, mit dem Evi eigentlich am liebsten gesprochen hätte, weil sie mit so jemandem wie ihm einfach klarkam, war nirgends zu sehen. "Was kannst du mir und Cree..., ich meine, meiner gruseligen Begleiterin, hierfür geben?" Und etwas leiser fügte sie hinzu. "Ich hoffe du kannst mir überhaupt etwas dafür geben, aber für die Kleine lieber nichts mit Alkohol."

    Geändert von Lynx (07.09.2015 um 09:54 Uhr)

  6. #6
    Silvia blickte Frank an und lächelte sanft.
    "Mein Morgen war gut, Schatz. Der Schuss hat uns natürlich alle ein bisschen aufgeregt, ich bin froh, dass du dich der Sache angenommen hast.
    Die Leute sind schon am Tratschen, wie mein heldenhafter Mann sich mit Georgina angelegt hat."
    , schmunzelte sie und nahm ihn liebevoll in den Arm. "Also wenn du mir helfen magst - ich glaube, Sara sucht noch Hilfe wegen irgendeiner Arbeit bei den Feldern oder dem Vieh. Du weißt, ich schulde ihr noch ungefähr einhundert Gefallen, vor allem als sie immer wieder Milch und Extrarationen heimlich abgezwackt hat für den Kleinen. Wenn das Sheng wüsste, wäre er wohl nicht begeistert. Vielleicht fragst du sie mal?"


    Raoul war den beiden Damen recht problemlos bis zur Bar gefolgt und versteckte sich nun hinter einigen Stapeln aus leeren, blauen Trinkfässern, die noch immer auf ihre chemische Reinigung warteten, jedoch als verloren galten, seitdem es unmöglich geworden war, an Chemie zu kommen. Er sah, wie die beiden das Etablissement von Derreck betraten und wieder einmal konnte der junge Mann nicht umhin, festzustellen, wie sehr ihn das raubtierartige, das exotische, das fremdartige von Haile reizte. Ja, faszinierte. Sie war für ihn das wahrscheinlich spannendste, das je in diese Siedlung gekommen war und neben der puren Aufregung, die er verspürte, war sie auch seine Möglichkeit, sich unangefochten an die Spitze seiner Bande zu setzen. Ein für allemal klar zu stellen, dass er der einzig wahre Anführer war. Er musste sie kennenlernen. Er musste sie rumkriegen. Er musste sie in die Bande bekommen!
    Das Problem jedoch war, dass er und seinesgleichen Hausverbot bei Derreck hatten. Es gab einfach zu viele Zwischenfälle mit der Bande. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen! Und vielleicht würde es über Evi gehen. Immerhin schienen die Beiden sich sehr gut zu kennen und sich zu mögen. Eine Eroberung über die beste Freundin war eine Taktik, die ihm schon öfter geholfen hatte...

    Derreck hatte dem Wutausbruch von Eryn still zugehört und verbittert die Lippen zusammengepresst. Als Eryn schließlich nach draußen stürzte, blickte er tonlos auf den Korb und es schien, als würde er es nicht wagen, auch nur eine der Früchte anzufassen. Er wusste tief in seinem Innersten, dass er gerade einen Pakt mit dem Teufel besiegelt hatte, aber eine kleine Stimme versuchte ihm lahm und müde einzureden, dass es das Richtige war. Und er eine Verantwortung gegenüber der Siedlung und seinen Gästen hatte. "Wie tief bist du nur gesunken...", fragte er sich und schüttelte traurig den Kopf.

    Dann erhob er sich ächzend und seine gute Laune des Morgens war wie weg geblasen. Sehnsüchtig blickte er auf die Metalltür, hinter der die Frau verschwunden war, die er verehrte. Er wusste natürlich, dass sie außerhalb seiner Liga spielte, trotzdem fühlte er sich zu ihr hingezogen. Doch weil er wusste, dass er sie niemals würde haben können, hasste er sie. Zumindest etwas in ihm hasse sie und dieses "etwas" war dafür verantwortlich, dass er sie oft mies behandelte. Plötzlich - und das nicht nur, weil er den Korb wieder sah - fühlte er sich noch schlechter und mieser.

    Er würde arbeiten - das hatte ihm immer geholfen und so musste Eryn sich mit ihm abgeben, denn es hatte Abende gegeben, an denen sie zumindest bei der Arbeit gut harmonierten. Er öffnete ungewohnt schüchtern die Tür, als wäre er ein Bittsteller und nicht Besitzer der Bar und gab sich alle Mühe, an Eryn vorbei zu sehen, obschon sein Herz alleine beim fernen Anblick der Frau schon klopfte.
    Und dann sah er Evi und Haile da stehen und Zornesröte schoß in seine Wangen und eine Ader begann zu pochen.
    "RAUS MIT DER MENSCHENFRESSERIN!", brüllte er wutentbrannt und machte Anstalten, auf Haile los zu gehen.

    Geändert von Daen vom Clan (07.09.2015 um 10:12 Uhr)

  7. #7
    Sie staunte nicht schlecht, als Will auf das Thema näher einging. Natürlich hoffte sie, dass er helfen könnte...
    "Ja, ich wohne mit ihnen zusammen... Und meinen Hund hast du vielleicht schon gesehen..."
    Mit etwas besorgtem Blick folgte sie ihm.
    "Er war mit mir letzte Woche am Strand, sah im seichten Wasser einen Fisch und ist auf ihn zugesprungen... Der Fisch ist abgehauen, aber er direkt mit seiner linken Vorderpfote auf einen Felsen drauf... Er hat etwas gehumpelt, ich dachte mir das wird wieder... Aber er zittert auch nachts mit der Pfote wenn er schläft und winselt dabei leise...Ich glaube er hat noch Schmerzen..."
    Ihr war etwas mulmig bei dem Gedanken, jemanden Fremdes an Amon zu lassen. Besonders da er sich auch nicht gerne von Fremden anfassen ließ, erst recht nicht an Stellen, die ihm weh taten. Sie besaß auch keinen Maulkorb oder eine Leine für ihn...hoffentlich würde er ihr gehorchen und es brav über sich ergehen lassen.
    An der Hütte angekommen, meinte sie nur: "Ich gehe zuerst rein. Er lauert hinter der Tür, bereit das Haus und die Einwohner zu verteidigen."

    Geändert von Auratus (07.09.2015 um 19:45 Uhr)

  8. #8
    Ach was Will, sei nicht so bescheiden. Natürlich brauchst du auch etwas und Silvia und ich sind für die Hiesigen Maßsstäbe zwar noch lange nicht reich aber es geht uns gut genug, damit wir uns keine Sorgen machen müssen. meinte Frank und hielt seine Hand auf, in der er eine kleine Tasche hatte. Darin waren einige kleine nützliche Gegenstände, unter anderem eine Pinzette wie ein Arzt sie gebrauchen konnte und andere kleine nützliche Dinge, welche ungefähr den Wert der Behandlung wiederspiegeln durften und die Silvia und er nicht brauchten. Er hatte sie einmal bei einer Patroullie mit Wingman gefunden. Nimm es einfach. versuchte er den Arzt zu überreden, du hast immer gute Arbeit geleistet, darum verdienst du auch eine gute Bezahlung. Außerdem schulden wir Sara einiges, sie hat uns oft geholfen. Hiermit möchten wir einen Teil unserer Schuld ableisten. Wenn du es nicht möchtest gib es Sara sagte er noch abschließend und sah ihn mit einem ernsten Blick an der keinen Wiederspruch duldete. Alternativ kann ich dir das Schießen beibringen oder den Kampf am Schwert.

    Geändert von wusch (07.09.2015 um 18:47 Uhr)

  9. #9
    Während Vincent ihr auftrug, das Ding noch zu behalten und irgendwohin verschwand, wartete Evi auf eine Reaktion des Russen.

    ***

    Jäger starrte sie entgeistert an. Dann warf er seinen Kopf zurück, was ihn leicht aus dem Gleichgewicht brachte und stieß ein langgezogenes Ooooooooooh hervor, so als sei ihm ein Licht aufgegangen.

    "Ich versteh, ich versteh! Korkenzieher für Russen. Damit Russe seine Vodkaflaschen aufmachen und saufen kann wie sibirischer Bär. Russen saufen immer doch, stimmts? Jeden Tag Vodka zum wach werden, jede Nacht Vodka zum schlafengehen. Und wenn Zombie den Russen beißt...", er schnappte laut mit den Zähnen, "...dann wird Zombie betrunken und geht auch schlafen. Ist das was du sagst, häh? Denn wenn du das sagst, so werde ich dir mal was sagen: du hast recht. Aber!"

    Mit einem breiten Grinsen, in dem Überlegenheit und 2.0 Promille lagen, griff er in seine Hosentasche und zog einen kleinen, sympatischen Schweizer Taschenmesser heraus. Er wendete ihn in seinen Händen hin und her, auf der Suche nach der richtigen Stelle. Behutsam zog er dann mit Daumen und Zeigefinger einen metallenen Korkenzieher heraus und hielt ihn Evi schwankend hin. Der Griff des Messers war rot und unerwartet sauber, fast wie neu. Das herausgezogene Metallstück glänze silbern in dem schummrigen Kneipenlicht.

    "Siehst, bin gut gerüstet. Aber danke für Angebot." Er prostete ihr zu, trank in einem Zug den Rest aus seinem Glas und knallte es laut auf den Tresen.

    ***

    Evi konnte ihr unterdrücktes Gackern kaum mehr verbergen, als Jäger ihr sein wunderschönes Wundermesser zeigte. Ihr Gesicht fühlte sich heiß an und eine kleine Lachträne bahnte sich in ihr Auge. "Okay, okay.", sagte sie und atmete dabei tief durch, was nach einem Lachanfall meist dazu führt, dass man immer noch weiter kichern muss. "Ich hätte wirklich wissen müssen, dass du selbst schon tipp topp vorbereitet bist, und das alte Ding einen cleveren Russen nicht beeindrucken kann." Sie klopfte Jäger auf die Schulter und seufzte glücklich. Hoffentlich wurde dieser betrunkene Russe nie von einem Zombie gebissen.

    "Darf ich dann mal bitte? Kannst auch gerne was abhaben,", sagte Vincent mit einem gewinnenden Grinsen und hielt eine makellose Flasche in die Höhe. Evi war ziemlich beeindruckt, bemühte sich aber, sich das nicht ansehen zu lassen. "Weiß dein Chef, dass du ihn beklaust? Sollte ich ihm das nicht lieber sagen?" Sie lächelte unschuldig und ließ den Korkenzieher am hölzernen Griff lose von ihrem Zeigenfinger hängen. Dann grinste sie aber und streckte ihre Hand aus. "Darf ich versuchen?" Diese Flasche war wie eine in die Gegenwart geholte Erinnerung. Evi konnte fast den frischen Wind riechen, der den Gesang der Möwen so oft zu ihnen getragen hatte, während ihr Vater und seine Männer eine Flasche geöffnet hatten und auf das Leben anstießen. Sie selbst war natürlich viel zu jung gewesen, um zu trinken, aber sie hatte das schon damals mit Geborgenheit verbunden. Später hatte es so etwas einfach nicht mehr gegeben, also war sie nun ganz scharf darauf, diese absolut seltene Gelegenheit zu nutzen, ein mal in ihrem ganzen Leben einen Korken aus einer Flasche zu ziehen. "Bitte?" Setzte sie noch einmal nach und Vincent hielt ihr widerwillig die Flasche hin. Es war einerseits vielleicht die Sorge, sie könnte dieses kostbare Gut kaputt machen, aber andererseits wollte er den Fund nun auch nicht mit jedem teilen, weshalb er seine Hände nicht wegnahm. Etwas umständlich legte Evi nun ihre eigene Hand etwas höher an die Flasche und bohrte die Metallspirale in den weichen Korken. "Wie weit muss das Ding denn rein?", fragte sie, als sich das Kork immer mehr sträubte. "Ein bisschen noch." "Dass du immer noch daran rumgrabbelst macht es nicht einfacher."

    Irgendwann war es allerdings geschafft, auch wenn in der Flüssigkeit nun eindeutig ein paar Krümel des Korkens zu sehen waren. "So, dann viel Spaß dabei zu entscheiden, wem du was abgibst, nachdem wir den edlen Tropfen jetzt allen so schön demonstriert haben.", sagte sie an Vincent gerichtet mit herausforderndem Ton. Dann beäugte sie erst die Flasche, und danach den Korkenzieher mit nicht unerheblichem Stolz. Ah, vielleicht behalte ich das Ding ja doch. Oder kennst du noch andere Russen, die das für ihre taktischen Zombie-Vernichtungsmethoden brauchen könnten?", grinste sie Jäger an.

    Geändert von Lynx (07.09.2015 um 19:39 Uhr)

  10. #10
    Chupa...was?

    Raoul, der sie immernoch ein wenig debil angrinste, war vielleicht doch nicht so "normal", wie sie anfangs dachte. Jetzt stand er hier wie der letzte Depp auf einem stück rostigen Metall und erzählte ihr etwas von Jeder-Schwertern, einem gewissen Orthus (was das nicht der Kerl aus der Tempelbibliothek, der Haile immer schön Augen machte und eines Tages einfach weg war?) und pinken Zessinnen. Er musste ihren zweifelnden Blick gemerkt haben, denn Raouls Schultern sackten ein wenig zusammen.

    "Okay, der Name ist Verhandlungsbasis, aber hast du einen besseren?"
    "..."
    "Siehst du?"

    Immernoch streckte Raoul ihr seine Hand hin. Im Kopf ging Haile ihre Möglichkeiten durch. Wenn sie jetzt mit einem einfachen Kopfnicken zustimmen würde, wäre sie die Anführerin einer Bande von Menschen, die sie nicht kannte (und nicht kennen wollte). Und Sheng wäre höchstwahrscheinlich nicht begeistert. Was brachte es ihr, "die Frau an seiner Seite" zu sein? Eigentlich nichts. Im schlimmsten Fall Ärger mit ihrem einzigen Fürsprecher. Aber konnte sie Nein sagen? Also, Nein gestikulieren? Würde er sie dann einfach rausschmeißen und vergessen? Viel zu viele Fragen für Haile. Und immer noch schaute der merkwürdige Junge sie erwartungsvoll an.

    "..."
    "Ach komm, gib dir einen Ruck. Ich, ähm, ich kann dir alles bieten! 'n sorgenfreies Leben. Besser als da draußen!" Er ruckte mit dem Kopf in der generelle Richtung der Siedlung. "Hier wärst du versteckt, sicher vor den Erwachsenen. Wär das nich' was?"
    "..."

    Haile hob langsam ihre Hand und berührte mit den Fingerspitzen die Finger von Raoul. Der zuckte fast unmerkbar zurück. Vielleicht dachte er wirklich, dass das Mädchen per Berührung töten konnte. Dann schüttelte sie langsam den Kopf.

    "Nein?"
    "..."
    "Wirklich? Ich könnte dir alles bieten!"

    Haile hob ihre andere Hand und bedeckte damit die Finger von Raoul und ihre eigenen. Dann lächelte sie - ein ehrliches Lächeln, und damit eine ganze Ecke weniger gruselig als die Version mit den blendenden Zähnen.

    "Du...willst nicht? Aber was willst du dann?"
    "...!"

    Sie verschränkte ihre Finger kurz mit der Hand von Raoul und stupste in seine Richtung.

    "Du....willst mich erst kennenlernen, oder was?"
    Seine Frage wurde mit einem weiteren Lächeln belohnt. Soll ja niemand sagen, wir Kultisten wären nicht romantisch. Raoul war offensichtlich massivst verwirrt. Das Konzept "Kennenlernen" war ihm fremd. Was sollte er denn kennenlernen? Er kannte hier alle anderen seit ihrer Geburt. Die wenigsten Waisenkinder überlebten außerhalb der festen Siedlungen lange genug, um hier irgendwann aufzutauchen.

    Haile dagegen war zufrieden: Entscheidung über die Bandenführung vertagt, schrecklichem Namen entgangen. Jetzt musste sie nur noch irgendwie wieder hier raus kommen.

  11. #11
    "So, dann viel Spaß dabei zu entscheiden, wem du was abgibst, nachdem wir den edlen Tropfen jetzt allen so schön demonstriert haben."
    Vincent beäugte argwöhnisch die auf der Oberfläche des Weins schwimmenden Korkenkrümel. Er hatte zwar seit Jahren keinen Korkenzieher mehr benutzt, war sich allerdings recht sicher, dass er den Korken ohne ihn zu zerstören hätte entfernen können. Beschweren wollte er sich allerdings nicht. Wie sähe das denn aus? "Das erste Glas geht dann wohl an dich," sagte er an Evi gewandt und schnappte sich ein Glas. Eher für Bier als für Wein geeignet, aber was anderes hatten sie nicht im Haus. Von daher füllte er es nur zur Hälfte, sonst wäre die Flasche viel zu schnell leer. "Und mach dir um Derreck mal keine Sorgen. Sollte er urplötzlich hereinschneien werde ich die Beweise schon irgendwie vernichten." Selbst wenn das hieß die Flasche auf dem Boden zerdeppern zu müssen.

    Er schob Evi das Glas zu und machte sich gerade daran ein zweites zu befüllen, als ihm ein eiskalter Schauer den Rücken runterlief. Eine Welle purer Mordlust — nein, Alkohol-Lust — erschlug ihn geradezu. Als würde ihm jemand ein Messer in die Seite rammen. Er drehte den Kopf, sah Stans zerzauste Erscheinung auf ihn zugestürmt kommen, und hob schnell die Flasche sowie Evis Glas in die Höhe. Dann trat er einen Schritt nach hinten. Stan warf sich auf die Stelle wo gerade noch das Glas gestanden hatte und segelte mit einem Aufschrei auf die andere Seite des Thresens, überraschenderweise ohne irgendjemanden mit sich zu reißen.

    Vincent beäugte ihn argwöhnisch und stellte währenddessen Evis Glas wieder hin. "Stan?"
    Der alte Knacker stöhnte vor sich hin und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Vergebens. Von daher drehte er nur den Kopf und starrte Vincent flehend an. "Jib mir ... ein bisschen Wein! Bidde."
    "Frische Luft würde dir vermutlich besser bekommen." Er füllte sich nun endlich sein eigenes Glas und schaute in die Runde. "Wer Stan vor die Tür schleppt darf auch mal kosten!" Natürlich hätte er ihn auch selber rausbringen können, aber dann wäre von seinem Wein vermutlich nichts mehr übrig. An Evi gewandt erhobt er sein Glas und sagte: "Prost!" Und damit kippte er sich das Zeug hinter die Binde.

    Plötzlich würgte er. Sein Gesicht lief rot an. Seine freie Hand wanderte zu seiner Kehle. Gottverdammte Korkenkrümel! Und er dachte immer, dass er irgendwann von einem Zombie zerfleischt oder wenigstens erschossen werden würde. Das hätte zumindest einen gewissen Stil gehabt.

    Geändert von ~Jack~ (07.09.2015 um 20:21 Uhr)

  12. #12
    Lancaster beschaute sich nurnoch ruhig atmend die um sich herum aufbauende Szenerie. Der Laden der sich nach seinem Gefühl immer mehr mit Leben füllte, immer dichter wurde die Atmosphäre und das Gewühl an Stimmen. Menschen kamen, Menschen gingen. Eryn lief herum, Evi kam mit einem kleinen Mädchen, welches er schon desöfteren Mal gesehen hat wenn er gerade mal wieder irgendeinen Blödsinn erzählte um die Stimmung zu heben, in die Bar, das kleine Mädchen verschwand und allgemein... früher hat er sowas noch genossen.

    Mit einem Ruck befand sich Lancaster wieder in der Realität. Wie eine Kanonenkugel schoss ein nach Alkohol stinkendes Etwas an ihm vorbei und segelte im hohen Bogen über die alte McDonalds Theke.
    "Stan?"
    "Jib mir ... ein bisschen Wein! Bidde."
    "Frische Luft würde dir vermutlich besser bekommen."
    Der versoffenste Penner in ganz Shengs Hope. Natürlich, wer auch sonst würde sich so sehr auf ein kleines Gläschen Wein stürzen.
    "Wer Stan vor die Tür schleppt darf auch mal kosten!"
    Lancaster hatte Mitleid mit dem armen Tropf. Er fand es ungerecht so einen Blödsinn auf dem Rücken von Stan auszutragen, ihn vor versammelter Mannschaft zu irgendeinem Objekt zu machen welches es nach draußen zu befördern galt um irgendwas in sich reinschütten zu können.

    Lancaster schob sich vom Hocker herunter und umkreiste den Tresen.
    "Komm schon alter Knabe, hoch mit dir"
    "I will aba ni hoch, 's dreht"
    "Ja, das kommt davon wenn man zu tief in die Pulle guckt"
    "Hab ni zu dief... woll do nurn Schlügchen ham..."
    Lancaster griff nach dem Säufer und zog ihn langsam auf die Knie ehe er ihm unter die Arme griff und ihn ganz auf die Beine brachte.
    "La... la... mi... i gann alli... allen... i kann allene laufn..."
    Nur probeweise löste Lancaster seinen Griff ganz locker. Er hatte es sich bereits gedacht, der Typ konnte garnichts mehr alleine. Stans Beine sackten weg und er wäre fast wieder auf die Seite geklatscht wenn Lancaster nicht wieder beherzt zugegriffen hätte.
    "Kumpel, vor mehr als 30 Jahren hab ich mich auch mal so weggeschmissen... kennst du die Blue Man Group? Ich war blauer als die Drei zusammen."
    "Plu meeen rup?"
    "Ja... Blue Man Group. Ganz tolle Künstler, alle Blau angemalt."
    Langsam schliff der alte Geschichtenerzähler seinen blauen Kameraden Richtung Eingangstür.

    "Prost!"
    Sollte Vincent seinen Spaß haben. Vielleicht würde ihm ein wenig Alkohol die Nerven lockern. Man hat von Ärzten gehört die mit einem Schnaps das Skalpell besser halten konnten. Vielleicht würde es ja auch seinen Finger nicht so schnell zucken lassen.
    Lancaster trat die Türe beherzt auf und schleppte Stan nach draußen.
    "Siehste Stan, frische Luft. Ist doch schon viel besser oder?"
    "Uh... dange Lannister... oder... wie... uh..."
    Stan nahm einen tiefen Zug der frischen Luft... und erbrach sich in einem heftigen Strahl direkt vor den Eingang.
    Lancaster schaute derweil nur über seine Schulter und lächelte verschmitzt in die Bar hinein.
    Kaum wollte er den Daumen heben und leicht grinsen, fing Vincent an heftigst zu husten und zu würgen. Schnell schossen Lancaster einige Gedanken durch den Kopf.
    "Karma ist ne Bitch... und sie ist schnell."

    Geändert von Gendrek (07.09.2015 um 23:04 Uhr)

  13. #13
    Auch wenn Will sich selbst für einen guten Zuhörer hielt war ihm diese Flut an Worten doch ein wenig zu viel. "Könnt... könnt ihr bitte nicht beide auf einmal sprechen." Brachte er nur leicht krächzend heraus. Salma, welche im selben Moment die Tür öffnen wollte hielt inne und Franks Mund, welcher schon dabei war mehr Worte der Überzeugung zu formen, schloss sich ohne einen weiteren Ton von sich zu geben. Will zupfte unruhig am Ärmel seines einst weißen Hemdes und richtete seine Worte zuerst an Frank, der immer noch mit der kleinen Tasche in der ausgestreckten Hand da stand. "Ich weiß du meinst es gut und ich merke schon, dass ein weiterer Protest meinerseits dich nicht glücklich machen wird also nehme ich deine Bezahlung für Saras Behandlung gerne an." Sein Blick huschte kurz zu Salma und dann wieder zurück zu Frank ohne einem der beiden dabei direkt in die Augen zu schauen. "Allerdings habe ich hier noch etwas zu tun." Und er nickte Salma zu. "Wenn du so freundlich wärst, Frank, diese Dinge meinem Vater zu geben. Er kümmert sich um unsere - ehm - Finanzen." Ein wenig verlegen darüber, Frank einfach so weiter zu schicken begutachtete William seine Schuhe.

    Frank fand es zwar ein wenig seltsam so von William abgewimmelt zu werden, war aber froh, dass er sein Angebot annahm. Er versicherte dem Arzt die Tasche zu Henry zu bringen.

    Nachdem Frank sich von ihm und der Tierzähmerin verabschiedet hatte und in Richtung Klinik davon gegangen war deutete er Salma, dass er nun bereit wäre sich um Amon, ihren Hund, zu kümmern. Nachdem sie das Haus betreten hatte und einige Zeit darin verschwunden schien kam sie wieder heraus. "Komm herein." Will folgte ihr in ein spärlich eingerichtetes Zimmer welches wohl das Wohnzimmer war. Er hörte Silvia und Thomas in einem anderen Raum spielen und konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. "Ah da ist ja unser Patient." Salma setzte sich so zu Amon, dass sie ihn zur Beruhigung streicheln und im Notfall auch festhalten konnte falls der Hund anfing zu schnappen. "Hallo mein haariger Freund." Sprach er den Hund an. "Dein Frauchen hat mir erzählt, dass du Schmerzen hast. Ich weiß, es ist unangenehm von Fremden angefasst zu werden." Will sprach in seinem typisch ruhigen Ton, den er immer nur dann benutzte wenn er anfing zu Arbeiten. Salma streichelte Amon langsam und beruhigend das Fell "Amon William ist hier um dir zu helfen." Der junge Arzt fing nach seiner Begrüßung vorsichtig an den Hund an seinem verletzten Lauf abzutasten und seinen Zustand zu begutachten. Erst sah William sich an ob es äußere Verletzungen gab die er ohne Amon zu berühren ausmachen konnte. Als er nichts fand fing er vorsichtig an die Gelenke und Muskeln des Tieres abzutasten und auf Schmerzreize zu achten. Die Pfote, welche Salma ja schon als mögliches Problem beschrieben hatte ließ er vorerst außen vor. Nachdem Amon keine Abwehrreaktionen gezeigt hatte, bat Will Salma dabei die Gelenke ihres Hundes kurz durchzubewegen. Auch hier ließ sich vorerst kein Problem feststellen. "Gut. Falls seine Pfote verletzt ist und ich ihn an einer Stelle berühre an dem es ihm schmerzt vertraue ich dir, dass du ihn zurück hältst Salma." Er sprach dies ohne Angst und voller Überzeugung in seiner Stimme aus als wäre er sich sicher, dass Salma dazu fähig war ihn im Falle einer Abwehrreaktion des Tieres zu beschützen.

    Salma nickte. "Du kannst mir Vertrauen."

    William öffnete seine Tasche und holte sein Notfallset hervor. Er stellte sich eine kleine Flasche mit Alkohol zur Desinfektion, eine Schere zum Entfernen von möglichen Haaren, eine Minitaschenlampe die nicht mehr ganz heile war und ihm ab und zu einen Stromstoß versetzte, eine Pinzette und eine kleine Rolle Verband bereit. Dann desinfizierte er sich gründlich die Hände. Amon schien vom stechenden Alkoholgeruch nicht begeistert zu sein doch Will blieb keine andere Wahl. Vorsichtig untersuchte er die Pfote des Tieres. Auf den ersten Blick war nichts zu sehen doch mit Hilfe der Lampe konnte er relativ schnell den Übeltäter ausfindig machen. "Ich hab es mir ja schon fast gedacht." Murmelte der Arzt gedankenversunken vor sich hin. "Achtung!" Warnte er Salma und auch Amon vor nachdem er die Pinzette zur Hand genommen hatte. "Das wird ihm jetzt sehr wehtun." Salmas Augen weiteten sich. "Was aber- warte!" Es gab einen Ruck, ein Jaulen und dann ein kleines Gerangel zwischen Salma und Amon.

    Seine Halterin konnte den verletzten Hund durch ihr leises sprechen und die Streicheleinheiten schnell wieder beruhigen. Will war währenddessen dabei die Blutung, welche er jetzt in der Pfote des Hundes verursacht hatte zu stillen. "Es tut mir wirklich wirklich leid Amon. Aber in ein paar Wochen bist du wieder fit." Er wusch die Wunde erst mit einer Wasser-Alkohol-Lösung aus und verband sie dann.
    "Es wäre gut wenn du ihm einen Socken oder etwas ähnliches darüber stülpst. Und ich lasse dir ein paar Pflaster und den Rest Verband da." William war dabei seine Werkzeuge wieder zu verstauen und rollte das Verbandsmaterial von dem noch ein kleiner Rest übrig war wieder auf. "Es ist ein ganz leichter Druckverband der alle zwei Tage gewechselt werden sollte. Du solltest ihn auch wechseln wenn er nass oder schmutzig wird." Er stand auf und richtete seine Brille. "Du kannst natürlich auch jederzeit bei mir oder Henry vorbeischauen." Er sah wieder auf seine Schuhe. "Und Amon sollte sich ein paar Tage schonen. Du musst aber seine Gelenke durch bewegen um eine Verkürzung der Sehnen zu verhindern."

    Will fand er hatte gute Arbeit geleistet aber diese ganze Aufmerksamkeit machte ihm langsam wirklich zu schaffen. Wie Salma dort am Boden saß und ihn dankbar und gleichzeitig auf Grund der vielen Informationen verwirrt anstarrte. Er musste hier raus, jetzt sofort. "Ich muss dann wirklich gehen, es ist schon sehr spät und ehm... Henry wartet sicher auf mich. Ja. Bis dann."

    Es war schon eine sehr ungrazile und untypische Flucht die William Doherty Salma und Amon da lieferte. Nicht nur war sie äußerst unhöflich, was für den jungen Arzt etwas wirklich ungewöhnliches war, er schlug auch noch so hart die Tür von Franks Hütte hinter sich zu, dass man auf der Straße die weinerliche Stimme eines ca. 5 Jährigen hörte warum der Doktor denn die Tür so zuschlage und ob er böse wäre. Doch Will war froh der Hölle des Anstarrens vorerst entkommen zu sein. Schnellen Schrittes lief er zur Klinik zurück nur um dann vor der Tür eben dieser seine Meinung aufgrund eines lauten Grummelns zu ändern und doch lieber ins Dusty Derrecks zu gehen, dort wurde er wenigstens in Ruhe gelassen. Hoffentlich.

    Geändert von Kaia (08.09.2015 um 01:13 Uhr)

  14. #14
    Eryns Plan ging auf. Die fordernde Gästeschaft ließ sie das Intermezzo mit Floyd-Williams schnell vergessen. Es war einiges aufzuholen, auch, wenn sie sich eingestehen musste, dass Vincent in ihrer Abwesenheit so manches geleistet hatte. Aber alleine alle zufrieden zu stellen - das wäre wahrscheinlich auch nur ihr vollständig gelungen.

    Wurden also nach und nach die hungrigen Morgenmäuler gestopft und Lebern bewässert, scheute sich das Dusty Derreck nicht davor, noch voller zu werden. Zu den hinzukommenden Gästen zählte auch Evi, die mit ihrer Bestellung nicht lange auf sich warten ließ, sie erwischte, als sich Eryn gerade wieder auf den Weg in Richtung andere Tresenseite machte. Auch die Taucherin zählte zu den wenigen regelmäßig auftauchenden Gestalten, die die Bardame tendenziell eher mochte. Zu Weilen hielt die rothaarige Frau in etwa Eryns Alter ihr aufdringliche Gäste vom Hals, indem sie sich einfach mit ihnen abgab. Das war mehr, als die Voll-Irin jemals vorhatte, zu tun. Nun besah sie sich das pre-apokalyptische Artefakt, das die Liebhaberin von besonders rauen und dreckigen Männern dort in der Hand hielt und ihr als Bezahlung darbot. Die Bardame ließ ihren hübschen Kopf etwas wackeln.

    "Würde hier nur verstauben...", sagte sie. So etwas mag einst Wert besessen haben, gerade in einem Etablissement wie diesem, doch diese Zeiten waren vorbei. Gelagert wurden die Flüssigkeiten nicht luxuriös, in tollen Flaschen, die sich auch noch mit etwas wie Kork verschließen lassen würden. In der Regel war man froh, wenn man überhaupt etwas verschließen konnte. Oft wurden aus den alten, roten Ausgabe-Tabletts passende Deckel geschnitzt oder in die Jahre gekommene Werbeplakate und Burger-Verpackungen so geknüllt, dass sie als Verschluss dienlich waren. Die Gäste merkten es nicht. Oder es war ihnen egal. Denn es war das Beste was sie bekamen.

    Nichtsdestotrotz gab Eryn Evi per Handzeichen zu verstehen, dass sie kurz warten sollte, setzte ihren Weg hinter den Tresen fort, um die Durstige und ihre - selbst für einen Ort wie diesen - überdurchschnittlich seltsame Begleitung kurz darauf mit zwei Drinks, alkoholisch und unalkoholisch, zu beglücken. Evi trank oft wie sie sich verhielt - hemmungslos und wie ein Mann. Fast etwas schade, wie die Schönheit fand. Sie hatte Potenzial. Hätte sie nicht augenscheinlich Jahre ihres jungen Lebens damit verschwendet, Männerarbeit zu leisten und ihren Körper zu stählen sowie die Gesellschaft von Leuten wie Derreck zu genießen, wäre sie ein adäquates Mittel, um dem Ruf des Pubs womöglich noch etwas mehr gut zu tun. Natürlich nicht auf einer Stufe mit Eryn selbst - aber vielleicht auf einer mit Georgina.

    "Aber du solltest Morris fragen... der bezahlt für sow..." - "RAUS MIT DER MENSCHENFRESSERIN!"

    Eryn stutzte einen Moment. Da war Derreck, brüllend. Und dann war da Evis Begleitung. Ihr Blick huschte hin und her, fast ruhelos. Doch nach dem Beginn des heutigen Tages waren ihre Sympathien klar verteilt. Irgendwann war das Maß voll. Und der Geduldsfaden, der noch immer hauchdünn gewesen ist, nachdem sie sich mit der Aufnahme der Arbeit lediglich ablenkte, riss nun. Kurzerhand griff sie nach einem nahe gelegenen, leeren Krug und warf ihn in Richtung ihres Chefs. Glücklicherweise hatte sie keinen talentierten Wurfarm und das Gefäß flog, um drei, vier Meter hinter ihm mit einem fast dumpfen Geräusch am Tresen abzuprallen und erst auf dem Boden zu zerschellen.

    "Sie ist... ZAHLENDE KUNDSCHAFT!", log sie, in hohem Ton schreiend. "Und DU HAST UNS LANGSAM GENÜGEND GÄSTE VERGRAULT!" Sie baute die Distanz zwischen Derreck und sich ab. So ungern sie ihn sonst auch anfasste - ihr Zeigefinger legte sich nun auf seine Brust und bohrte beinahe ein Loch hinein. "Geh zurück in dein scheiß Büro...", zischte sie, nun wieder in gedämpfter Lautstärke. "... oder sei einmal in deinem Leben ein guter Wirt und hilf uns beim Ausschenken, aber sei doch BITTE, bitte, bitte ein mal nicht asozial, verhalte dich wie ein normaler Mensch und lass das arme Mädchen trinken."

    Ihr Finger zog sich wieder zurück und sie drehte sich um, nur um ihn über die eigene Schulter hinweg noch mal anzublicken. "Und wenn sie jemanden fressen sollte, dann weiß ich, wen ich mir wünsche!", sagte sie wieder leiser, doch laut genug, um es ihn hören zu lassen. "GOTT!" Wieder suchte sie ihr Versteck hinter der ehemaligen Burger-Durchreiche auf - dieses Mal nicht aus Angst, sondern um nicht vollends der aufkeimenden Wut zu erliegen. "Beim nächsten Mal treffe ich!", murmelte sie flüsternd zu sich selbst, als sie aus dem Blickfeld der Anwesenden verschwand. Das Mädchen - offensichtlich eine Kultistin - war ihr egal, doch Derreck hörte nicht auf, ihr einen der schlimmsten Tage seit Ankunft in Sheng's Hope zu bescheren.

    Geändert von MeTa (07.09.2015 um 10:33 Uhr)

  15. #15
    Klar, das mache ich doch gern. erwiederte Frank und ging ihr in der Küche ein klein wenig zur Hand Sie ist es leider auch, die das Opfer des Unfalls war. Ein Schuss hatte sich aus einer alten, verrosteten Pistole gelöst, welche ein Mädchen aus der Jugendbande gefunden haben will und sie wurde ins Bein getroffen, sie ist mittlerweile beim Arzt, Will um genau zu sein und wird versorgt. Es sollte ihr also bald wieder gut gehen. klärte Frank seine Lebensgefährtin über die genauen Umstände des Unfalls auf. Ich denke es wäre eine gute Idee wenn ich die Bezahlung für ihre Behandlung übernehme, wenn man bedenkt wie viel Essen sie uns hat zukommen lassen, dann ist das auch nur gerecht. Ich muss nachher so oder so noch zu Wingman, er wollte mit mir sprechen, da liegt die Praxis quasi auf dem Weg.
    Nach einem Moment des Schweigens und des Arbeitens meinte er schließlich: Ich bin froh das sich Thomas so gut entwickelt. Er hatte zum Glück noch keine ernsten Krankheiten und wir hatten keine wirklichen Hungerprobleme. Auch kommt er langsam aus dem kritischen Alter heraus in dem wir uns über Krankheiten ernste sorgen machen müssen. Er ist lebhaft, fröhlich und gesund. Das ist großartig. Sie hatten damals kaum noch daran geglaubt das es nach 2 Fehlgeburten noch etwas werden konnte, vielleicht konnte SIlvia ja einfach keine Kinder bekommen aber dann wurden sie vor nun 5 Jahren eines besseren belehrt und sie wurden erneut Schwanger und es gab keinerlei Probleme. Na gut, es gab welche, ganz einfach war die Schwangerschaft dann doch nicht gewesen und die Geburt hatte Silvia viel abverlangt aber am Ende war dann alles gut geworden.

    Geändert von wusch (07.09.2015 um 10:30 Uhr)

  16. #16
    "Und deswegen liebe ich dich so sehr, Frank. Du hast jeden Funken Menschlichkeit dir bewahrt. Und du hast ein Gefühl dafür, was richtig ist und was falsch."
    Sie schmiegte sich in seine Arme und schien seine Anwesenheit sehr zu genießen. Wie auch er es tat, blickte sie nun ebenfalls Thomas an und ein feines Lächeln überzog ihr Gesicht. "Er ist ganz gut geraten, für ein Kind der Apokalypse, nicht wahr?", meinte sie schmunzelnd und beobachtete ihren Sohn, der gerade verwundert mit einem der Hundespielzeuge von Salmas Hunden spielte, indem er es aufhob und wieder hinlegte.
    "Ich glaube es wäre wirklich eine tolle Geste, wenn du die Behandlung von Sara übernehmen könntest. Ich kenne Will nicht so gut, er wirkt immer, als wolle er keinen Lohn verlangen, aber ich halte es für das Richtige. Menschen, die andere ausrauben wollen, gibt es hier mehr als genug. Da müssen wir uns nicht noch dazu gesellen, oder?"


    Derreck hatte sich weggeduckt, als der Krug an ihm vorbeisauste und als er sich wieder aufrichtete, stand die Frau, nach der er sich verzehrte, direkt vor ihm und bohrte ihm wutentbrannt einen Finger in die Brust. Was sie sagte, verstand er nicht, so sehr rauschten seine Ohren vor Wut und Scham, doch es war unmissverständlich was sie wollte und auf einer seelischen Ebene wusste er tief verletzt sowieso, was sie wollte.

    Er zitterte einen Augenblick vor Unsicherheit und ihm wurde klar, wie sehr sie ihn gerade vor der Belegschaft demütigte und dass ihr Streit sicherlich eines der Tagesthemen werden würde, doch für ihn war das Gewicht der Sorge, die Last des Wissens um das was er heute angestoßen hatte, zu erdrückend und die scharfen Worte von Eryn gaben ihm den Rest.
    Schwer schluckend, das Gesicht hochrot, stakste er an den Gästen vorbei und verließ wie ein gegrügelter Hund seine eigene Bar.
    Kurz vor dem Ausgang drehte er sich noch einmal um und sagte leise: "Den Krug ziehe ich dir vom Lohn ab..."
    Doch klang seine Stimme so hohl und die Drohung so gegenstandslos und schwach, dass selbst der zahnlose Stan lauthals loslachte und ein keckerndes "Darauf trink' ich!" erschallen ließ.
    Wutentbrannt stapfte Derreck dann nach draußen und ballte die Fäuste. "Ich wollte diese •••••••• nur beschützen...!" grollte er im Versuch, alles zu rechtfertigen und weil er ein einfacher Mann war, griff er nach dem nächstbesten Strohhalm in seiner Seele - und das war Rache. An dem Kultistenmädchen, denn schließlich hatte sie ihm diesen Angriff ja durch ihre pure Anwesenheit eingebrockt...

    Geändert von Daen vom Clan (07.09.2015 um 11:08 Uhr)

  17. #17
    "RAUS MIT DER MENSCHENFRESSERIN!"

    Der Schrei war so plötzlich und dermaßen laut, dass Jäger in seinem Stuhl hochschreckte. So wie die beiden Ladies saßen, hatte Jäger den Eindruck Derrick würde nicht sie, sondern ihn mit seinem zornrotem Gesicht und den weit aufgerissenen Augen anstarren. Sein Atem ging auf und ab, wie bei einem Stier, der bereit ist loszupreschen und alles in seinem Weg auf die Hörner zu nehmen.

    Immer noch beschwipst hob Jäger unschuldig die Hände und sagte: "Moment, ich niemanden gefressen. Hühnchen doch kein Mensch..."

    In diesem Augenblick fühlte er einen Stoß unter dem Tisch und hielt inne. Howard sah ihn schweigend an, aber seine Augen sagten du bist nicht gemeint, halt dich raus.

    "Uuuuh.", sagte er dann leise, kratzte sich am Hinterkopf und stierte von oben wieder in sein leeres Glas, erleichtert, dass es ihn tatsächlich nichts anging.

    Geändert von BIT (07.09.2015 um 16:49 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  18. #18
    Evi hatte Creep ihr Getränk etwas forsch in die Hand gedrückt, damit sie es zumindest nehmen würde. Keine Ahnung, ob die Kultistin auch tatsächlich davon trinken würde. Dann wollte Eryn gerade noch etwas sagen, als plötzlich ein donnerndes "RAUS MIT DER MENSCHENFRESSERIN!" ertönte. Evi erschrak so sehr, dass sie sich an ihrem eigenen Gesöff verschluckte und der Alkohol in ihrer Luftröhre brannte. Hustend und nach Luft ringend hörte sie am Rande, wie Eryn Derreck völlig zur Schnecke machte, während Lancaster ihr selbst kräftig auf den Rücken klopfte. Als sie sich allmählich erholte, war das Gröbste schon wieder vorbei, und die Mischung aus dem Überraschungseffekt, Eryns Ausbruch und dem Kommentar von Jäger brachte sie eher zum Lachen, als irgendwie verärgert zu sein. "Danke.", krächzte sie Lancaster grinsend zu, immer noch nicht ganz frei in der Kehle. "Ist wohl nicht sein Tag heute, was?"

    Vorurteile waren für Evi eigentlich nie ein Thema gewesen, sie nahm die Leute so wie sie kamen. Natürlich waren ihr welche sympathisch und unsympathisch, suspekt oder gleich vertraut, aber das waren nur Tendenzen. Sie verstand auch, wenn die Leute sich allgemein eher fern von Creep hielten, aber so ein Ausbruch war schon übertrieben. Bestimmt hatte Derreck einen schlechten Tag, dachte sie so in sich hinein, er war doch ansonsten echt umgänglich. Und Creep war ja nun wirklich völlig harmlos. Gut, in dem Moment, in dem Evi nun zu ihr schaute, durchbohrte sie die Tür, durch die Derreck verschwunden war, mit einem Blick, als würde sie sie augenblicklich in Flammen aufgehen lassen, aber...

    "Jetzt haste gleich zwei Sachen gut bei mir, Eryn.", durchbrach Evi ihre eigenen Gedanken, obwohl die Bardame gar nicht mehr in ihrem Blickfeld war. "Du auch!", wandte sie sich dann an Jäger, dessen Kommentar Evi fälschlicherweise für den Versuch gehalten hatte, etwas Lockerheit in die Situation zu bringen. Sie prostete ihm zwinkernd zu.
    "Siehst du,", sagte Evi dann an Creep gerichtet, die ihre Augen kaum von der Tür abwenden wollte, "deshalb ist das hier der beste Ort in Shengs Hope. Hier ist immer was los, und die Leute sind erste Sahne. Die meisten zumindest." Und sie nahm einen kräftigen Schluck.

    Geändert von Lynx (07.09.2015 um 12:34 Uhr)

  19. #19
    Howard würde gern behaupten, die Tragikomödie die sich vor seinen Augen abspielte sei etwas ungewöhnliches, aber bei Dauercholeriker Derriks Bar bekam man solche Vorstellungen eigentlich die ganze Woche über mit. Wenn auch die Lautstärke diesesmal besonders hoch war, eventuell hatte der Ladenbesitzer noch nichts zu trinken gehabt? Aber solange er seine Aggressionen ausleben konnte, ohne anderen zu sehr auf die Pelle zu rücken, konnte es dem alten Mann eigentlich recht sein. Sein russischer Freund verstand seine Geste auch schnell, und begang nicht dem Fehler sich in diese Angelegenheit einzumischen. Genug Probleme hatte schließlich jeder, da musste man nicht noch den anderer Leute auf seine Schultern laden. Die Redewendung "geteiltes Leid, ist halbes Leid" hatte Howard nie wirklich verstanden. Und gerade in diesen Zeiten hatte es wohl das bisschen an Bedeutung, das es vielleicht in der alten Welt hatte, komplett verloren.

    Derrek, verließ schießlich wütend die Bar, und würde wohl nicht zurück kommen bevor er sich beruhigt hatte, so war diese neuerliche Episode wohl auch überstanden. Auch die junge Bardame verließ ihre Arbeitsstätte, scheinbar war heute hier keiner motiviert.

    Howard richtete sich an Vincent um die Stimmung etwas zu lockern. "Wieder 'ne Schicht für dich ganz alleine, was?"

  20. #20
    Ja, wenn wir uns nicht zu dumm anstellen, wird er gut heran wachsen. meinte er lächelnd und küsste sie erneut. Für noch ein Kind wurden sie wahrscheinlich langsam zu alt wenn sie es ordentlich aufziehen wollten und bei Silvia waren die Wechseljahre nur noch eine Frage der Zeit wenn er sich nicht irrte. Darüber hinaus war es fraglich, ob ihr Körper ein weiteres Kind überhaupt zulassen würde oder sie nicht wieder mit einer Fehlgeburt strafen würde. Daher waren sie mit Thomas vollauf glücklich. Ein einzelnes gesundes Kind war in diesen Zeiten oft genug mehr als ein Paar erwarten konnte. Und ich liebe dich dafür, dass du an mich glaubst und immer zu mir gehalten hast. Es war ein glücklicher Tag, an dem wir uns damals getroffen haben, in dieser Kleinstadt, in der mein Auto zusammen gebrochen ist. Noch eine Weile genoss er die Wärme ihres Körpers und ihren Geruch, bevor er sich langsam wieder von ihr löste. Ich werde mich dann mal langsam um die Rechnung bei Will kümmern und zu Wingman gehen. Wenn ich Sara sehe, bestelle ich ihr alles gute von dir, wenn du es nicht vor mir zu ihr schaffst. versprach Frank seiner Lebensgefährtin, bevor er sich wieder für den Aufbruch fertig machte und sich von Silvia verabschiedete.
    Er war gerade erst wenige Schritte aus dem Haus gegangen, als ihm auch schon Salma und Will entgegen kamen. Wahrscheinlich hatte er schon Sara versorgt und nun hatte Salma ihn gebeten sich um ihren Hund zu Kümmern wie es aussah. Hallo Will, ich war gerade auf dem Weg zu dir. begrüßte er den Arzt, als sie auf einer Höhe waren und begrüßte auch Salma. Ich wollte fragen, was du für Saras Behandlung verlangst. Silvia und ich wollten sie übernehmen. erklärte Frank dem Arzt.

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