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Thema: A movie for every year: Der Vintage-Thread

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Der Schatz der Sierra Madre /The Treasure of the Sierra Madre (1948)
    Abenteuerfilm über drei abgebrannte Amis, zwei junge und ein erfahrener alter, die 1925 in Mexiko nach Gold graben wollen. Gilt als Abenteuer-Genreklassiker, aber wie so oft erhoffte ich mir mehr davon. Der Anfang war etwas lahm, dauerte lange bis die wirklich mal loslegen. Das Setting später dank Originalschauplätzen in der Wildnis sehr schön, nur schade dass der Film nicht in Farbe war (was zu der Zeit durchaus machbar gewesen wäre). Aber die Handlung, die Charaktere... Ich weiß auch nicht. Fand ich sehr unbefriedigend. Hatte mehr von Drama als von Abenteuer, denn eine der drei Hauptfiguren, im Grunde DIE Hauptfigur da von Humphrey Bogart gespielt, verfällt dem Goldrausch und wird wahnsinnig. Verfolgungswahn, Gier, Misstrauen, das volle Programm. Damals war der Trope sicher noch nicht so ausgelutscht, aber najo, kennt man inzwischen halt schon tausendfach. Wenn sich sowieso fast alles nur um diese drei dreht, dann fänd ich die wenigstens gerne sympathisch und interessant. War aber nicht der Fall, eventuell abgesehen von Curtin (Tim Holt). Immerhin: Ein Texaner, der ihnen auf die Schliche kommt und mitmischen will, sowie eine gefährliche Banditenbande potenzieren die Probleme für die Protagonisten. Letztenendes fehlte mir auch eine weibliche Rolle - in dem Film gibt es (abseits von ein paar Statisten) gar keine Frauen.
    Ich hasse es, wenn man am Ende von solchen Geschichten das Gefühl hat, dass alles umsonst gewesen ist. Versteht mich nicht falsch. Brauche kein klischeehaftes Happy Ending. Aber der Schatz komplett futsch, Goldsand in alle Winde verstreut und der Hauptcharakter beiläufig im letzten Viertel von den Banditen geköpft (!), das ist irgendwie so negativ und zynisch.


    Il mercenario (1968)
    Typischer Zapata Western. Franko Nero spielt einen manipulativen polnischen Söldner, der bei mexikanischen Revolutionstruppen mitmischt. War ganz okay. Vor allem das Hin und Her zwischen den beiden Helden war sehens- und der Soundtrack von Morricone hörenswert (besonders dieses berühmte Stück, erst recht ab 2:00, das Tarantino mal wieder auch für seine Filme entwendet hat). Jedoch gibts einen ähnlichen Knackpunkt wie bei dem obenstehenden Film. Zwar ist der Revolutionsführer Paco Roman (Tony Musante) unterhaltsam und locker, aber die Titelfigur kommt dagegen zum Teil rüber wie ein geldgieriger und total überheblicher Mistkerl (imho nicht auf die angenehme Art, wie bei so vielen anderen Western-Antihelden). Fands in dem Zusammenhang auch seltsam, wie lange sich Paco vom Söldner herumkommandieren lässt, letzterer hatte immer die Zügel in der Hand. Darüber hinaus kann der Kunstgriff mit der Erzählung in Rückblende, die im letzten Drittel des Films eingeholt wird, nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Handlung enorm schlicht aufgebaut ist und kaum irgendwelche spannenden Wendungen und Überraschungen bietet. Kann man sich angucken, muss man aber nicht.

    Geändert von Enkidu (02.05.2016 um 19:29 Uhr)

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