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Deus
Sabata /Ehi amico... c'è Sabata. Hai chiuso! (1969)
Geht so. Lee Van Cleef ist immer charismatisch unterhaltsam, diesmal war mir die Darstellung seiner Figur aber irgendwie zu überlegen für meinen Geschmack. Hab kein Problem damit, wenn der Protagonist alle Fäden in der Hand hält und die Leute gegeneinander ausspielt, aber das sollte niemals so weit gehen, dass man das Gefühl bekommt, er sei nie wirklich in Gefahr. Die ausgefallenen Sidekicks für den Helden waren mal was anderes, ebenso der Rivale Banjo. Diese gaben dem Film aber auch einen Anflug von Albernheit und Comedy. So richtig ernst schien sich die Geschichte nicht immer zu nehmen, und manche Abschnitte der Handlung plätscherten zu sehr vor sich hin.
Ich finds kurios, wie sehr Sabata deshalb von meiner Erwartungshaltung abwich. Verglichen mit dem, was ich hier sonst schon so an Italowestern behandelt habe, war das hier noch relativ familienfreundlich und ulkig. Hatte mir was erhofft, das ein bisschen edgier ist. Der Film versuchte sich imho tonal an etwas Ähnlichem wie vier Jahre später der deutlich bessere "Mein Name ist Nobody". Letzterer funktionierte auch deshalb so gut, weil die Hauptfigur das Geschehen mit seinen flotten Sprüchen untermalte und die Interaktion zwischen ihr und anderen so viel Spaß machte. Das Paradoxe bei Sabata ist nun, dass zwar vergleichbar augenzwinkernd verfahren wird, aber der Titelheld im Gegensatz zu Nobody ein ziemlich stiller und geradliniger Typ ist. Naja.
Musik war nicht der Rede wert. Bonuspunkte gibts aber für die schönen technischen Spielsachen bzw. getarnten Waffen. Pistole in Tasche mit Zugband eingebaut, Mini-Revolver in Schaft von Revolver (ich bezweifle, dass so etwas damals in der Größe machbar war, aber egal weil abgefahren), Kombination aus Gewehr und Banjo...
Chinatown (1974)
Nein, meinen 74er Film habe ich hiermit nicht gefunden. Ist normal nicht so mein Genre, aber dachte ich versuch es mal, und tatsächlich zog mich die Story von Chinatown anfangs in ihren Bann. Wie der junge Privatdetektiv (Jack Nicholson) immer tiefer in das Gewirr aus Lügen und Vertuschung gerät und dabei diverse Geheimnisse aufdeckt. Aber diese Begeisterung ließ etwa ab der Hälfte nach und das Ende empfand ich als höchst unbefriedigend, weil da irgendwie der Pay-off und ein richtiger Schluss fehlte. Dachte außerdem, die Handlung würde noch ein paar mehr Überraschungen bereit halten, aber die Inzest-Sache war dann im Grunde schon der große Haken. Sehr schade. An sich mag ich im Grunde viele Elemente aus dem Film Noir /Neo-Noir Stil bzw. solche rauchigen Detektivgeschichten, aber Chinatown erschien mir nicht so richtig rund. Jemand sollte diese Tropes und Themen auch heute öfters mal wieder mit ein bisschen gut platzierter Action und gerne auch genreübergreifend mit Science Fiction Kram verbinden, ist bis jetzt fast immer nur Gutes bei rumgekommen.
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