Leichen pflastern seinen Weg /Il grande silenzio (1968)
Uh-oh. Was für ein fieser, zynischer Western. Irgendwie gut, schon. Das Setting im Schnee in den Bergen ist so schön untypisch für das Genre, und zusammen mit der Musik, wieder einmal von Morricone, wird hier eine faszinierend dichte Atmosphäre erzeugt. Die Charaktere zwar vor allem bekannte Archetypen, aber doch mit eigenen Stärken und in drastischer Darstellung. Nur ist die Story letztenendes geradezu deprimierend. Das meine ich nicht unbedingt kritisch. Das Ende ist wie ein Schlag ins Gesicht, aber ohne wäre der Film nicht halb so wirkungsvoll und würde nur noch sehr standardmäßig sein. Bloß kommt das nicht so sehr dem nahe, was ich eigentlich an Unterhaltung und Spaß und Abenteuer suche. Wäre auch kein Film, den ich mir nochmal reinziehen würde.
Sonst keine Western-Fans hier unterwegs? Irgendwelche Meinungen oder Empfehlungen? Ein paar Filme aus dem Bereich hätte ich noch auf der Liste. Hab vor ein oder zwei Jahren auch mal den Original-Django gesehen und fand den nicht übel. Alleine schon das Gimmick mit dem Sarg (und dessen Inhalt), den er ständig hinter sich herzieht, erhebt den instantly zum Kult-Status ^^ Die meisten Sachen, auf die später der Name Django als Teil des Titels geklatscht wurde, scheinen den Bewertungen nach zu urteilen allerdings nicht mehr so viel zu taugen. Ähnliches liest man über die Sabata-Fortsetzungen.
Ein Fressen für die Geier /Two Mules for Sister Sara (1970)
Shirley MacLaine war ja mal jung Ähem, Film war ganz nett, aber nichts, was vom Hocker haut. Eastwood spielt den typischen Eastwood als wortkarger Sprengstoff-Gringo, der zufällig auf die Nonne Sara trifft. Dass sie keine echte Nonne ist, kapiert der Zuschauer praktisch sofort, nur im Film sonst irgendwie niemand. Gemeinsam gehts für Mexiko gegen ein paar Franzosen. Als Genre wird neben Adventure, War und Western auch Comedy gelistet, aber davon merkt man nicht allzu viel. Ergibt sich aus der kuriosen Situation, wie die beiden zuvor genannten Charaktere aufeinander reagieren und zu einem ungleichen Duo werden. Das ist des öfteren mal zum Schmunzeln, aber einen echten Lacher gibt es die gesamte Laufzeit über nicht (worüber ich im Grunde eher glücklich war). Blöd ist, dass die Handlung ein paar mal auffällige Sprünge macht (Protagonist Hogan soll zum Beispiel nach Texas reiten um Dynamit zu besorgen; in der nächsten Szene hat er es plötzlich schon). Soundtrack wieder von Morricone - nicht schlecht, aber zählt leider nicht zu seinen besten. Bin froh, Ein Fressen für die Geier zumindest mal gesehen zu haben.