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Thema: A movie for every year: Der Vintage-Thread

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  1. #11
    Ich weiß. Ich schrieb, die späteren Sachen wären hierfür eigentlich zu aktuell, aber weil ihr es seid, nun doch noch zumindest die vier Brosnan-Bonds, um das abzuschließen. Hatte die alle irgendwann schonmal gesehen, eventuell mit Ausnahme von GoldenEye, aus dem mir nur noch Bruchstücke bekannt waren. Aber die Auffrischung hat gut getan:


    James Bond 007 – GoldenEye /GoldenEye (1995)
    Gutes Lied. Bösewichte nicht schlecht und persönlicher als sonst. Ein paar ganz nette Storywendungen. Auf der Kehrseite: Durchgehend lahmes und uninteressantes weil einseitiges Setting, nervig-übertriebene Henchwoman-••••••••, eher mäßiges Bondgirl und vor allem cringeworthy Early-90s-Computer-Geek-Talk und -Gehabe, was heute nur noch schwer zu ertragen ist. Unterm Strich okay würde ich sagen, aber verstehe nicht, warum der unter den Fans und Kritikern so gut ankam und immer als bester der Brosnan-Ära hervorgehoben wird. Weil der Held mit nem Panzer fahren durfte?


    James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie /Tomorrow Never Dies (1997)
    Uh, für mich der Tiefpunkt zumindest dieser vier. In einem Review wurde das überaus treffend mit "12 pages of script and 90 pages of storyboards" umschrieben. Story und Handlung sind hauchdünn, und das ist noch untertrieben. Wirkte nur wie eine lose Aneinanderreihung von hirnlosen Action-Setpieces, von denen ein paar in Ordnung und andere unspektakulär oder blöde waren. Inhaltlich hätte das normalerweise für kaum 40 Minuten gereicht und wurde dann maßlos aufgeblasen. Die Sache mit der Macht der Medien wäre eigentlich interessant; hätte man unendlich viel mehr rausholen können. Titelsong schwach.


    James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug /The World Is Not Enough (1999)
    Für mich das Highlight unter den Teilen mit Pierce Brosnan, hat mir damals schon gefallen. Toller, spannender Start, klasse Titellied, ein Plot, den man nicht schon im ersten Moment durchschaut (gelungener Twist), solides, konsequent durchgehaltenes Thema, mit dem auch bei der Action viel angestellt wurde (Öl-Pipelines spielen eine Rolle? Lassen wir Bond doch einfach drin rumfahren und ihn dabei noch eine Atombombe entschärfen xD Überhaupt merkt man hier im Gegensatz zum Vorgänger, wie die Actionszenen wirklich der Geschichte dienlich sind und wie sie den Film voran bringen!) ...außerdem sind Bonuspunkte zu verteilen für schön eingebrachte Nebencharaktere (Zukovsky!), endlich mal eine aktivere bzw. wichtigere Rolle für M, abwechslungsreiche, wenn auch nicht übermäßig exotische Orte, sowie diverse nuancierte, kleine Momente, die ich hier nicht mehr alle aufzählen möchte. Bei so viel Positivem sieht man doch gerne darüber hinweg, dass Denise Richards nicht schauspielern kann. Jedenfalls kapier ich nicht, warum The World Is Not Enough im Gegensatz zu GoldenEye so oft niedergemacht und mit Tomorrow Never Dies entweder auf eine Stufe gestellt, oder sogar darunter angesiedelt wird o_O Ich find den super unterhaltsam und rund.


    James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag /Die Another Day (2002)
    Grausamer Themesong. Unkonventioneller Anfang. War übrigens der erste Bond-Teil, den ich direkt im Kino gesehen habe. Den Film finde ich besser als seinen Ruf, besonders in der ersten Hälfte. Sicherlich sind manche Handlungselemente völlig over-the-top bis hin zur Lächerlichkeit (invisible Car; der Asiate, der sich in einen schicken Briten transformiert usw.), und ein paar CGI-Effekte brutalst billig, aber selbst bei all dieser Cheesiness kann man wenigstens noch herzlich drüber lachen. Perfekt finde ich Die Another Day in Sachen Umgebungen - selten zuvor wurde so viel Abwechslung geboten, selten ist der Protagonist so weit rumgekommen (Nordkorea, Hong Kong, Kuba, England, Island). Die unzähligen Anspielungen auf die gesamte Reihe erscheinen mir amüsant, wobei ich das natürlich erst jetzt so richtig zu schätzen weiß. Außerdem ist Halle Berry als Jinx ultra-sexy und Rosamund Pike als Miranda Frost auch nicht zu verachten. Schwertkämpfe sollten öfters in Bond-Filmen vorkommen. Die Idee mit den zur Waffe gemachten Satelliten wird langsam alt. Das Finale war dann aber irgendwie auch wieder cool. Was soll ich sonst schon noch sagen, außer "Guilty Pleasure".



    Und bevor ichs vergesse, da ich in dem Beitrag nicht näher drauf eingegangen bin, hier noch der Nachtrag zu Goldfinger (1964): Muss Liferipper recht geben, soo toll war der jetzt nicht, oder ist einfach schlecht gealtert. Nach den total überschwänglichen Meinungen, die man überall liest, war meine Erwartungshaltung relativ hoch und wurde leider nicht erfüllt. Der Titelschurke und der Handlanger mit Hut waren gut, der Plan originell, und überhaupt die ganze erste Hälfte ein schönes, wenn auch etwas langweiliges Herantasten. Aber der Schlusspart fällt flach, die Handlung bleibt simpel und ein paar Storystränge führen irgendwie zu nix oder waren komisch undeutlich. Jill ist wenigstens noch stylish gestorben. Als auch Tilly nach so kurzer Zeit schon erhutet wird (xD), war ich mir nichtmal sicher, ob sie wirklich tot ist, weil sie den Körper mitnehmen und keine sichtbare Verletzung zeigen. Hm. Verschwendung, denn im Gegensatz zu den beiden Masterson Schwestern hat "Pussy Galore", die man mit so einem Namen echt nicht ernst nehmen kann, nur gestört. Fands dann auch irgendwie blöde, dass sie off-screen so einen Sinneswandel hat und die Armee usw. warnt. Doch Bonds Versuch mit dem Sender und der Nachricht hat gar nichts gebracht, obwohl darauf einige Zeit verwendet wurde. Wirkte wie eine Sackgasse im Plot, zumal der Hauptcharakter ewig lang bei Goldfinger eingesperrt bleibt. Neben diesen Problemen haben mich die Orte mit am meisten ernüchtert. Da gab es leider gar keine sichtbare Exotik, blieb alles seeehr westlich. Auch die Action hielt sich stark in Grenzen. Von daher begehe ich das Sakrileg und sage, dass der Film für mich letztlich nur ein durchschnittlicher bis schwacher Bond war. Dr. No und You only Live Twice mochte ich viel lieber.


    Meine persönliche Favoritenliste der Reihe von Best to Worst mit den eigenen IMDb-Wertungen dahinter, die zugegebenermaßen teilweise heftig vom etablierten Meinungsbild abweicht (manche davon waren schwierig in eine Reihenfolge zu bringen und könnten demnächst noch ein paar Mal die Position wechseln):

    (8) Skyfall
    (8) The Spy Who Loved Me
    (7) The World Is Not Enough
    (7) Live and Let Die
    (7) Dr. No
    (7) Casino Royale
    (6) You Only Live Twice
    (6) Moonraker
    (6) For Your Eyes Only
    (6) Die Another Day
    (6) The Living Daylights
    (6) Spectre
    (6) Quantum of Solace
    (6) GoldenEye
    (6) Licence to Kill
    (6) On Her Majesty's Secret Service
    (5) A View to a Kill
    (5) Diamonds Are Forever
    (5) From Russia with Love
    (5) Goldfinger
    (5) Thunderball
    (5) Octopussy
    (5) Never Say Never Again
    (4) Tomorrow Never Dies
    (4) The Man with the Golden Gun

    Geändert von Enkidu (19.04.2016 um 04:30 Uhr)

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