Ergebnis 1 bis 20 von 119

Thema: A movie for every year: Der Vintage-Thread

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Rio Bravo (1959)
    Meine Güte, Style in dem Genre hat sich wohl erst im Laufe der Jahrzehnte entwickelt. Denn das hier empfand ich als sterbenslangweilig. Keine Ahnung, woher die ganzen positiven Bewertungen zu diesem vermeintlichen Klassiker kommen. Hab auf Englisch geschaut und der Film ist so langsam, dass es einem fast wie Zeitlupe vorkommt, was sich auch auf die Dialoge bezieht, von denen gefühlt die Hälfte völlig irrelevant für die Handlung und nur Filler sind. Der peinliche Humor (teilweise wird "Comedy" als weiteres Genre für den Film gelistet, das war mir früher nie klar) ist dümmlich, wie aus einem uralten Cartoon, aber steht wenigstens nicht oft im Vordergrund. Die Kamera starr und theaterbühnenmäßig. Hab nichts gegen charakterorientierte Geschichten, im Gegenteil, aber wenn die Charaktere ausnahmslos alle uninteressant-eindimensional und/oder unsympathisch und/oder hochgradig nervig sind, bringt das auch nichts. Mich kotzt schon die Art und Weise an, wie die reden. Überhaupt zu simpel und ohne echte Spannung oder gar Action. Würd auch nicht so nörgeln, wenn es zu der Zeit oder kurz danach nicht schon weitaus Besseres an filmischen Western-Ergüssen gegeben hätte (vgl. zum Beispiel "Die glorreichen Sieben"). Rio Bravo war einer der wenigen Filme, die ich nach der Hälfte abgebrochen habe, weil es mir wie Zeitverschwendung vorkam und ich bis dahin mit Sicherheit wusste, dass mir das auch nach voller Laufzeit nicht gefallen würde.


    Der schwarze Falke /The Searchers (1956)
    Siehe oben. Etwas besser weil ernsteres Thema und aufgrund von höherem Abenteuer-Faktor sowie schönen Landschaftsaufnahmen (Monument Valley), aber das war es dann im Grunde auch schon. Den hohen Stellenwert verdient dieses Werk imho nicht. Langatmig, keine brauchbaren Figuren dabei, der Protagonist sogar richtig arschig, engstirnig und rassistisch (wie Wayne selbst offenbar im realen Leben, übrigens). Ein Film der sich so stark auf einen zentralen Typen konzentriert, den man aber kein bisschen leiden kann, hat für mich schon verloren. Als wirklich ausgearbeitet (oder gar "vielschichtig", wie manche behaupten) empfand ich seinen Charakter auch nicht, dazu muss man schon einiges zwischen den Zeilen lesen. Die einseitige Darstellung der bösen Comanchen sehr klischeehaft. Manchmal war es schwierig, den Dialogen zu folgen, was bei der simplen Story aber kein wirkliches Problem ist. Ebenfalls hinterher nur noch durchgezappt.

    Mein erster Eindruck von Der Mann der Liberty Valance erschoss (1962) war nur marginal weniger lame, aber technisch für seine Zeit noch wesentlich primitiver, weshalb ich mir das gleich gespart habe :-/ Bestätigt alles generell meine Vermutung anhand von verblassten Erinnerungen, dass ich John Wayne absolut nicht ausstehen kann. Wenn schon Western, so scheine ich aus den hier behandelten Zeiträumen ausschließlich was mit dem härteren und cooleren Italokram anfangen zu können, dessen einzelgängerische Antihelden (die manchmal eben doch irgendwo noch ein Herz haben) ich wesentlich ansprechender finde.

  2. #2
    Habe vor einiger Zeit beschlossen, die James Bond Reihe durchzugehen, von denen ich diverse der älteren Teile noch gar nicht kannte, und mir jene Filme rauszusuchen, die ich davon gerne für die Sammlung hätte. Nicht alle, dafür sind mir einige zu schwach und die Franchise insgesamt zu umfangreich (zumindest vorläufig). Aber mal gucken. Die ersten paar liegen jetzt schon ein paar Wochen oder gar den einen oder anderen Monat zurück, aber ich bekomm da bestimmt noch was zusammen:


    James Bond 007 – jagt Dr. No /Dr. No (1962)
    Hat mir gut gefallen und meine Erwartungen merklich übertroffen. Hätte nicht gedacht, dass der allererste Bond-Film so unterhaltsam ist. Tolles, exotisches Setting, für Strände bin ich sowieso immer zu haben, ein "Drache" der die Küste heimsucht, und zum Finale noch eine coole Atombasis mit einem over-the-top Schurken in durchgeknalltem Design ^^ Über alledem natürlich Connery in jung, hehe. Wird bei Gelegenheit wahrscheinlich noch auf BD gekauft.


    James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau /From Russia with Love (1963)
    Diesen mochte ich leider weniger. Würde ich als unterlegenes Sequel bezeichnen und finde es ein wenig seltsam, dass der Film bei den Fans durchweg sehr gut anzukommen scheint, ja bei vielen sogar ganz oben bei den Favoriten mitmischt. Der Anfang in der Stadt war noch ganz okay, aber ansonsten ist der gesamte Film praktisch bloß eine Zugfahrt. Seriously, genau so interessant wie sich das bei diesem Begriff anhört >_> Am Ende die Verfolgungsjagd mit den Schnellbooten hat mich auch nicht überzeugt, weil viel zu kurz und eher schwach gefilmt. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Immer wenn ich den Titel des Films las, stellte ich mir eine spannende Cold War Thriller Story vor. Stattdessen per Schiene quer durch den Balkan. Hmpf.


    James Bond 007 – Goldfinger /Goldfinger (1964)
    Hab ich nicht geguckt sondern mir direkt gekauft. Vielleicht bin ich auch nur zu faul, die Disc einzulegen, aber wird auf jeden Fall demnächst noch nachgeholt. Ich kenne diverse Szenen daraus, aber bin mir nach all den Jahren nicht sicher, ob ich den je wirklich geschaut habe, oder das nur im Kopf aus Momenten zusammenstückel, die ich durch Ausschnitte in Dokus usw. aufgeschnappt hatte. Seis drum. Goldfinger gilt als der beste Film der Reihe, oder rangiert zumindest immer in der Top 3 der Leute. Darauf vertraue ich diesmal gerne, denn was ich davon noch weiß, entspricht solchen Eindrücken (die Frau in Gold, die Laser Szene usw. ^^).


    James Bond 007 – Feuerball /Thunderball (1965)
    War nicht so ganz mein Fall. Wirkte so komisch unfokussiert. Aus dem Thema "Tauchen" hätte man mehr rausholen können, und der Bösewicht und seine Handlangerin erschienen mir uninteressant und schwach. Das mit dem Haifischbecken als Todesart immerhin ganz lustig, aber nicht konsequent ausgeführt. Die Hälfte aus dem Film hab ich schon wieder vergessen, was kein gutes Zeichen ist.


    James Bond 007 – Man lebt nur zweimal /You Only Live Twice (1967)
    Der wiederum war toll. Vielleicht nicht ganz so rund wie Dr. No, und ein paar holprige oder unzeitgemäße Szenen zum Fremdschämen waren auch dabei, aber das Japan-Setting brachte mit dem kulturellen Tapetenwechsel viel frischen Wind rein. Geht gleich ganz zu Anfang schon mit der Action zügig los und gönnt sich danach nur noch selten eine Atempause, Respekt. Der Mini-Helikopter, auch nicht schlecht. Aber nach einem eher durchwachsenen Mittelteil war es mal wieder das pulpy Finale, das mich überzeugt hat. Raketenabschussbasis in einem erloschenen Vulkan? Yeah, you betcha! Dazu der legendäre Blofeld. Und Ninjas! Geile Mischung. Nicht mehr wirklich ernst zu nehmen, aber herrlich mit anzusehen. Wäre vielleicht auch was für die Liste.


    Hmm. Bis jetzt erkenn ich ein Muster :3 Bin gespannt wie "Im Geheimdienst ihrer Majestät" ankommen wird, und ob der für mich wieder weniger brauchbar ist. Habt ihr die alten Bond-Filme auch gesehen? Welche mochtet ihr am liebsten, welche könnt ihr aus der Moore-Ära empfehlen?

    Außerdem war da neulich noch das Folgende:


    Der Tag, an dem die Erde stillstand /The Day the Earth Stood Still (1951)
    Jopp, zu Recht ein Sci-Fi-Klassiker. Effektemäßig ging da jetzt nicht so viel, es war eher eine verkopfte aber sehr schön umgesetzte und interessante Geschichte mit starker Antikriegs-Botschaft. Klaatu ist ein fescher Alien. Der Film ist kurzweilig und mit 85 Minuten perfekt für Zwischendurch. Helen sah schick aus, und Bobby aka "das Kind" hat mich nichtmal nennenswert genervt, was bei Werken aus jener Zeit eher eine zu lobende Seltenheit darstellt. Klar war in der Handlung einiges etwas klischeehaft aus heutiger Sicht, und man wundert sich, warum die Charaktere nicht zwei und zwei zusammenzählen, aber hey, das ist schon ein paar Jährchen her. Die BD existiert, auch auf deutsch, ist mir im Moment aber ein bisschen zu teuer, da warte ich auf eine günstige Gelegenheit. Ansonsten bleibt mir hierzu nur zu sagen: "Klaatu barada nikto!"

  3. #3
    James Bond 007 - Im Geheimdienst Ihrer Majestät /On Her Majesty's Secret Service (1969)
    Puh, schwieriger Film. Schwierig einzuordnen. Unterm Strich setzt es das Schema fort: Eher nicht so gut. Die ersten zwei Drittel waren regelrecht furchtbar. Kaum brauchbare Action, und Blofelds Plan mit seinem Harem aus hypnotisierten Gehirnwäsche-Mädels war ebenso grenzdebil wie Bond undercover als Heraldiker im Kilt. Überhaupt gestaltete sich die Handlung diesmal extrem linear und simpel, ohne vertrackte Intrigen, ohne Verwirrspiel und Überraschungen. Seltsames Pacing, denn das letzte Drittel war dann deutlich besser und nur noch Tempo - Verfolgungsjagd per Ski den Berg runter, Verfolgungsjagd im Auto, dann Sprengkommando per Hubschrauber, Geballer auf der Basis, und zum Schluss sogar noch Verfolgungsjagd zwischen Bond und Blofeld im Bob xD Das hielt bei Laune, während ich vorher fast weggepennt wäre. Problem nur, dass die Action bloß halb so viel wert ist, wenn sie nicht von einem guten Plot untermauert wird, der den Szenen Gewicht verleiht. Wirkte viel mehr wie Mittel zum Zweck - eine hauchdünne Geschichte, um diese Setpieces lose miteinander zu verbinden. Sagt diesbezüglich, was ihr wollt, die Bond-Reihe war und ist nicht immer so.
    Lazenby in der Hauptrolle fordert zwar eine gewisse Umgewöhnung beim Zuschauer, aber das geht relativ schnell und er macht seinen Job gut. Finds im Grunde schade, dass er nicht wenigstens noch einen zweiten Film machen wollte. Richtig positiv zugutehalten muss man dem Teil aber das Bondgirl. Kann mich nicht erinnern, dass eine seiner Liebschaften je so wichtig und aktiv war wie hier! Diana Rigg trägt viel dazu bei und die Chemie zwischen den beiden stimmte. Die Liebesgeschichte wurde so entwickelt, dass ich sie ihnen abkaufen konnte. Diese zwei irgendwie kaputten Charaktere passen zusammen. Entsprechend nimmt einen das fiese, tragische Ende in den letzten zwei oder drei Minuten ziemlich mit, selbst wenn es noch so vorhersehbar war. Da haben die Produzenten schon Eier bewiesen, das nicht gegenüber der Vorlage zu schönen.
    We have all the time in the world...
    Oh ja, und der Soundtrack von John Barry machte was her! Vorher verband ich mit den Filmen hauptsächlich das berühmte Titelthema und nur ab und zu den entsprechenden, für jeden Streifen immer wieder neuen Song, aber auf letzteren wurde hierbei zugunsten eines eingängigen Instrumentalstückes verzichtet, das die Bond-Musik wunderbar ergänzt und im Film mehrfach vorkommt. Sollten die öfters machen. Diese Popsongs und Balladen zur Reihe sind häufig sowas von vergessenswert, aber das hier bleibt mir im Kopf hängen.
    Wie gesagt, letztenendes hat es für "On Her Majesty's Secret Service" leider nicht gereicht. Während ich an ein paar der weiter oben erwähnten Filme auch in Zukunft nochmal Spaß hätte, kann ich mir nur schwer vorstellen, mich erneut durch die ersten über 100 Minuten von diesem Teil zu quälen. Was echt schade ist, weil hier einige gelungene Elemente vorkommen, die sonst nur selten in der Serie zu sehen sind, allen voran ein etwas emotionalerer Bond.

  4. #4
    Mit James Bond konnte ich persönlich nie was anfangen. Weder mit den neuen noch mit den alten Verfilmungen. Ich stehe mir auf Krimis als auf Agentenfilme

    Deshalb kann ich dir da als unschlagbaren Klassiker Mord im Orientexpress empfehlen sowie Tod auf dem Nil, das Böse unter der Sonne und Rendevouz mit einer Leiche. Das sind alles Verfilmungen einiger der besten Agatha Christie-Romane und gerade die letzteren drei profitieren enorm von Peter Ustinov der jeweils einen herrlich exzentrischen Poirot abgibt. Die liefen im vergangenen Jahr im ARD auf einen Nachmittag am Stück. Mit Krimis muss man einerseits was anfangen können und eben damit rechnen, dass an sich nicht viel passiert aber die Filme hatten für meinen Begriff einen guten Blick für die Charaktere. Selbstredend ist das Millieu das der oberen bornierten britischen Gesellschaftsschichten. Man darf also keine großen Gesellschaftserzählungen erwarten. Aber ich denke sie fangen die Faszination des klassischen Detektivkrimis als Filme enorm gut ein.

  5. #5
    Zitat Zitat
    James Bond 007 – Goldfinger /Goldfinger (1964)
    Wird zwar immer als einer der besten Bondfilme bezeichnet, hat bei mir aber nie wirklich gezündet .

    Zitat Zitat
    James Bond 007 – Feuerball /Thunderball (1965)
    Ich finde das Remake "Sag niemals nie" besser, auch wenn es leider nicht Bestandteil der offiziellen Reihe ist.

    Zitat Zitat
    welche könnt ihr aus der Moore-Ära empfehlen?
    Auch wenn mir vermutlich viele widersprechen werden, weil sie ihnen zu abgehoben sind, gefallen mir persönlich "Der Spion, der mich liebte" und "Moonraker" am besten.

  6. #6
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Ich stehe mir auf Krimis als auf Agentenfilme

    Deshalb kann ich dir da als unschlagbaren Klassiker Mord im Orientexpress empfehlen sowie Tod auf dem Nil, das Böse unter der Sonne und Rendevouz mit einer Leiche. Das sind alles Verfilmungen einiger der besten Agatha Christie-Romane und gerade die letzteren drei profitieren enorm von Peter Ustinov der jeweils einen herrlich exzentrischen Poirot abgibt. Die liefen im vergangenen Jahr im ARD auf einen Nachmittag am Stück. Mit Krimis muss man einerseits was anfangen können und eben damit rechnen, dass an sich nicht viel passiert aber die Filme hatten für meinen Begriff einen guten Blick für die Charaktere.
    Ich hab mit ein paar Freundinnen mal zwei oder drei Miss Marple Filme gesehen, die mit zum DVD-Abend gebracht wurden. Murder She Said, Der Wachsblumenstrauß und Murder Ahoy oder so glaube ich. Die basieren doch auch auf Agatha Christie Romanen, nicht? Fand ich gar nicht schlecht. Aber normalerweise sind Krimis nicht so mein Ding (schon gar keine modernen - die alten Schinken leben wenigstens von ihrer besonderen Atmosphäre). Vielleicht schau ich in ein paar der von dir erwähnten Sachen bei Gelegenheit mal rein.
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Ich finde das Remake "Sag niemals nie" besser, auch wenn es leider nicht Bestandteil der offiziellen Reihe ist.
    Hab ich auch noch nicht gesehen. Finde die Entstehungsgeschichte aber interessant. Faszinierend, was damals noch aus solchen Rechtsstreitigkeiten hervorgehen konnte. Ist der denn viel besser als Thunderball? Denn die Bewertungen tun sich da jetzt nicht so viel, und wenn ich den "offiziellen" Teil schon nicht wirklich mochte...
    Zitat Zitat
    Auch wenn mir vermutlich viele widersprechen werden, weil sie ihnen zu abgehoben sind, gefallen mir persönlich "Der Spion, der mich liebte" und "Moonraker" am besten.
    Au ja, ich mag abgehoben :3 Von Moonraker hab ich mal das letzte Drittel oder so im TV gesehen, wenn das das mit der Raumstation ist. War unterhaltsam.

  7. #7
    Zitat Zitat
    Ist der denn viel besser als Thunderball? Denn die Bewertungen tun sich da jetzt nicht so viel, und wenn ich den "offiziellen" Teil schon nicht wirklich mochte...
    Kann ich gar nicht richtig vergleichen, weil ich Thunderball (im Gegensatz zu SNN) nur ein- oder zweimal gesehen habe, und das auch schon wieder eine Weile her ist. Allerdings kommt meine Vorliebe für SNN zumindest zum Teil wohl auch daher, dass der Originalfilm für meinen Geschmack einfach zu alt ist.


    Geändert von Liferipper (02.04.2016 um 18:20 Uhr)

  8. #8
    Zitat Zitat
    Ich hab mit ein paar Freundinnen mal zwei oder drei Miss Marple Filme gesehen, die mit zum DVD-Abend gebracht wurden. Murder She Said, Der Wachsblumenstrauß und Murder Ahoy oder so glaube ich. Die basieren doch auch auf Agatha Christie Romanen, nicht? Fand ich gar nicht schlecht. Aber normalerweise sind Krimis nicht so mein Ding (schon gar keine modernen - die alten Schinken leben wenigstens von ihrer besonderen Atmosphäre). Vielleicht schau ich in ein paar der von dir erwähnten Sachen bei Gelegenheit mal rein.
    Jo das sind GEschichten von ihr. Agatha Christie schrieb ja auch noch die klassischen Geschichten mit hyperpotenten Detektiven, obwohl sich bei ihr eben schon deutlich die Moderne Bahn bricht. In ein paar ihrer Geschichten tauchen ja auch britische Agenten auf, die sich dann in ihrer Freizeit als Detektive verdingen und nebenbei mal einen Spion ausfindig machen ^^ Kalter Krieg und so. Aber Tod auf dem Nil oder Orient Express verkörpern auch noch das Lebensgefühl des Common Wealth und des ausgehenden Imperialismus/ Kolonialismus.

    Die genannten Filme stechen insofern heraus, da sie ja uA mit Peter Ustinov gut besetzt sind und auch einige ihrer bekanntesten Geschichten aufgreifen. Von ihren Romanen gab es sicherlich etliche Verfilmungen im Laufe der Jahre, aber die genannten würde ich als herausragend ansehen.

  9. #9
    James Bond 007 – Diamantenfieber /Diamonds Are Forever (1971)
    Uuuund erwähntes Schema wurde gebrochen, denn auch diesen Film mochte ich nicht so wirklich. Das Las Vegas Setting hat mich nicht so recht gekümmert, das Diamanten-Thema haben sie komplett verschenkt, weil sie nicht wie angeteasert nach Südafrika gegangen sind, und das Bond-Girl war eher nervig. Immerhin schön, dass sie am Anfang indirekt auf das Ende vom letzten Teil eingegangen sind, indem Bond jetzt fieberhaft nach Blofeld gesucht hat. Umso idiotischer erscheint es mir, dass die am Ende wieder den gleichen Fehler machen. Wenn ich das richtig sehe, endet das Finale nach wie vor mit Blofeld in diesem Mini-U-Boot am Kran, er ist Bond und den guten Jungs, die die Bohrinsel stürmen, praktisch ausgeliefert. Doch nach dem Schnitt zum Ending wird darauf gar nicht mehr eingegangen o_O Haben sie ihn jetzt erwischt oder was? Kein Wunder, dass der immer wieder fliehen und zurück kommen kann, wenn niemand bei solchen Gelegenheiten zupackt und ihn erledigt bzw. wenigstens festnimmt. Das erscheint hier aber umso unpassender, weil es in dem Film im Grunde die meiste Zeit darum ging, den Bösewicht ausfindig zu machen und zu neutralisieren (um nicht zu sagen um Bonds Rache). Als hätten sie dort ne Szene vergessen.
    Während mir die Umgewöhnung von Connery auf Lazenby im vorangegangenen Agentenabenteuer relativ leicht fiel, fand ich es jetzt viel seltsamer, plötzlich doch wieder (und zum letzten Mal in der offiziellen Reihe) Connery in der Hauptrolle zu sehen. Lazenby hätte hier wirklich besser gepasst. Was mir bei dem Film außerdem negativ aufgefallen ist, war die Musik - bzw. das Fehlen derselben. Da finden actionreiche Verfolgungsjagden oder spannende Schusswechsel statt, und alles geschieht ohne Soundtrack, nur mit der Geräuschkulisse :-/ Das kann man ja mal machen, aber auf die Dauer lässt das gerade solche Szenen irgendwie ärmer und weniger interessant wirken.
    Kannte Diamantenfieber übrigens doch schon aus dem Fernsehen, wo ich den vor Jahren mal nebenher gesehen habe. Hatte ich aber offenbar komplett vergessen ^^ Schätze, bei den Moore-Teilen wird mir sowas noch öfters passieren, von denen hatte ich einige früher mehr oder weniger schon abgecheckt.

    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Die genannten Filme stechen insofern heraus, da sie ja uA mit Peter Ustinov gut besetzt sind und auch einige ihrer bekanntesten Geschichten aufgreifen. Von ihren Romanen gab es sicherlich etliche Verfilmungen im Laufe der Jahre, aber die genannten würde ich als herausragend ansehen.
    Ustinov ist natürlich immer ein großer Pluspunkt :3 Schade nur, dass alle erwähnten Filme bis auf den Orient-Express nicht mehr ganz in die Zeit fallen, die ich hier abzudecken versuche (bis 1975). Eine gewisse Neugier besteht natürlich trotzdem, aber am meisten freu ich mich, wenn ich irgendwelche Jahre endlich von der Liste abhaken kann *g* Mord im Orient-Express wäre in dem Zusammenhang natürlich doppelt interessant, weil der aus dem vertrackten Jahrgang '74 kommt, zu dem ich sonst absolut nix finden konnte. Also werd ichs damit bestimmt mal versuchen. Leider ist der Film ebenfalls nie bei uns auf BD veröffentlicht worden, obwohl eine HD-Version existiert (Schweden, ohne deutsche Tonspur). Zum Import greifen würd ich aber nur bei Filmen, die ich wirklich total super finde und unbedingt haben möchte. Schaunwamal.

  10. #10
    Zitat Zitat
    James Bond 007 – Diamantenfieber
    Ich finde das Remake "Die Another Day" (der deutsche Titel ist so sperrig) besser .

  11. #11
    James Bond 007 – Leben und sterben lassen /Live and Let Die (1973)
    Endlich wieder ein brauchbarer Teil. Fängt ja schon mit einem der besten Bond-Songs überhaupt an (inklusive Ohrwurm-Faktor, den man nie wieder los wird), der auch im Film selbst noch ein paar Mal vorkommt. Der Name alleine, den ich seit jeher mochte, rockt bereits als cleverer, zynischer Dreher der alten Redewendung. Bei Setting, Atmosphäre und Themen in der Handlung (New Orleans, Voodoo usw.) mal wieder nicht ganz so generisch. Ich mein hey, die haben sogar pseudo-übernatürliche Elemente eingebaut! Dass es teils in einem fiktiven Land spielte, störte mich nicht. Fand es außerdem positiv, dass zum ersten Mal Spectre überhaupt keine Rolle gespielt hat, auch wenn das wohl nur aufgrund von Rechtsstreitigkeiten der Fall war. Wäre doch langweilig, wenn es immer nur um die gleiche Organisation ginge.
    Hatte ganz vergessen, wie hypnotisierend Moore in der Hauptrolle ist. Hat sowas Schelmisches-lockeres an sich, als würde er weit über den Dingen stehen. Aber was diesen Film im Besonderen ausmacht, sind imho die vielen Kleinigkeiten, das Meiste davon so over-the-top, dass es zwar die Glaubwürdigkeit beeinträchtigt, aber dafür umso mehr Spaß macht (den vor allem die aktuellen Filme mit ihrem gritty Realismus irgendwie völlig vergessen zu haben scheinen): Live and Let Die bietet das beste Bond-Auto ever, ein heruntergekommener, blauer Doppeldecker-Bus (Oh, Moment, streicht das mit dem "Doppeldecker" xD), auch wenn sie nicht lange was davon hatten. In einer Szene wird Bond von hungrigen Krokodilen belagert, und rettet sich, indem er auf ihre Rücken springt wie Trittsteine im Wasser - awesome! Der Handlanger des Schurken hat einen mechanischen Kneif-Arm als Prothese. Es gibt eine Verfolgungsjagd mit Schnellbooten, die schon alleine deshalb das lahme Finale aus "From Russia with Love" übertrifft, weil sie währenddessen eine Hochzeit crashen ^^ Und der Oberbösewicht selbst explodiert zum Schluss wie ein Ballon *__* Oh, und dazu noch die grandiose Anfangsszene: "Wessen Beerdigung ist denn das?" "Deine eigene!" Was will man mehr?
    Kann verstehen, wenn der Film nicht für jeden was war, und speziell für modernere Sehgewohnheiten ist er stellenweise nach wie vor eher von der langsamen Art, kam mir aber immer noch deutlich energetischer vor als Diamantenfieber oder die meisten der Vorgänger.

    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Ich finde das Remake "Die Another Day" (der deutsche Titel ist so sperrig) besser .
    Heh, den hab ich damals sogar im Kino gesehen So rein aus der Erinnerung find ich den Film auch gar nicht soo schwach wie alle sagen, von ein paar ganz peinlichen CGI-Effekten und Madonna mal abgesehen. Damals hatte ich aber auch noch nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten was den Rest der Reihe angeht. Und ...Remake? Naja. Gibt da schon ein paar Parallelen.

    Geändert von Enkidu (04.04.2016 um 17:27 Uhr)

  12. #12
    Zitat Zitat
    Und ...Remake?
    Keine AAhnung, ob es offiziell von irgendwem als solches bezeichnet wird (vermutlich eher nicht), aber ich nennen es eben so. Außerdem hätte ich mich sonst ja nicht selbst zitieren können .

  13. #13
    Jetzt kann ich nur noch beten, dass mir auch "The Man with the Golden Gun" gefällt, um endlich dieses verflixte Jahr 1974 loszuwerden

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •