Rio Bravo (1959)
Meine Güte, Style in dem Genre hat sich wohl erst im Laufe der Jahrzehnte entwickelt. Denn das hier empfand ich als sterbenslangweilig. Keine Ahnung, woher die ganzen positiven Bewertungen zu diesem vermeintlichen Klassiker kommen. Hab auf Englisch geschaut und der Film ist so langsam, dass es einem fast wie Zeitlupe vorkommt, was sich auch auf die Dialoge bezieht, von denen gefühlt die Hälfte völlig irrelevant für die Handlung und nur Filler sind. Der peinliche Humor (teilweise wird "Comedy" als weiteres Genre für den Film gelistet, das war mir früher nie klar) ist dümmlich, wie aus einem uralten Cartoon, aber steht wenigstens nicht oft im Vordergrund. Die Kamera starr und theaterbühnenmäßig. Hab nichts gegen charakterorientierte Geschichten, im Gegenteil, aber wenn die Charaktere ausnahmslos alle uninteressant-eindimensional und/oder unsympathisch und/oder hochgradig nervig sind, bringt das auch nichts. Mich kotzt schon die Art und Weise an, wie die reden. Überhaupt zu simpel und ohne echte Spannung oder gar Action. Würd auch nicht so nörgeln, wenn es zu der Zeit oder kurz danach nicht schon weitaus Besseres an filmischen Western-Ergüssen gegeben hätte (vgl. zum Beispiel "Die glorreichen Sieben"). Rio Bravo war einer der wenigen Filme, die ich nach der Hälfte abgebrochen habe, weil es mir wie Zeitverschwendung vorkam und ich bis dahin mit Sicherheit wusste, dass mir das auch nach voller Laufzeit nicht gefallen würde.


Der schwarze Falke /The Searchers (1956)
Siehe oben. Etwas besser weil ernsteres Thema und aufgrund von höherem Abenteuer-Faktor sowie schönen Landschaftsaufnahmen (Monument Valley), aber das war es dann im Grunde auch schon. Den hohen Stellenwert verdient dieses Werk imho nicht. Langatmig, keine brauchbaren Figuren dabei, der Protagonist sogar richtig arschig, engstirnig und rassistisch (wie Wayne selbst offenbar im realen Leben, übrigens). Ein Film der sich so stark auf einen zentralen Typen konzentriert, den man aber kein bisschen leiden kann, hat für mich schon verloren. Als wirklich ausgearbeitet (oder gar "vielschichtig", wie manche behaupten) empfand ich seinen Charakter auch nicht, dazu muss man schon einiges zwischen den Zeilen lesen. Die einseitige Darstellung der bösen Comanchen sehr klischeehaft. Manchmal war es schwierig, den Dialogen zu folgen, was bei der simplen Story aber kein wirkliches Problem ist. Ebenfalls hinterher nur noch durchgezappt.

Mein erster Eindruck von Der Mann der Liberty Valance erschoss (1962) war nur marginal weniger lame, aber technisch für seine Zeit noch wesentlich primitiver, weshalb ich mir das gleich gespart habe :-/ Bestätigt alles generell meine Vermutung anhand von verblassten Erinnerungen, dass ich John Wayne absolut nicht ausstehen kann. Wenn schon Western, so scheine ich aus den hier behandelten Zeiträumen ausschließlich was mit dem härteren und cooleren Italokram anfangen zu können, dessen einzelgängerische Antihelden (die manchmal eben doch irgendwo noch ein Herz haben) ich wesentlich ansprechender finde.