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Mobile Suit Gundam - Iron-Blooded Orphans bis 11
Ich bin kein riesiger Gundam-Fan und war bisher lediglich vom 8th MS-Team wirklich begeistert, aber diese Serie ist verdammt gut. Die Charaktere sind super und in ihren Handlungen auch sehr nachvollziehbar, ohne in genretypische Klischees zu fallen. Ich liebe, dass Orga als Anführer unter all seiner Überzeugung und Bravado sehr verwundbar und auch nicht gleichzeitig ein talentierter Suit-Pilot ist. Die Kämpfe sind spannend und glaubwürdig, weil man sowohl bei den Mechas als auch bei den Angriffe das Gewicht "spürt", im Gegensatz zu den vielen Serien in denen die Mechs entweder unaufhaltsam sind oder aus Pappe bestehen. Zudem sind weder der namensgebenden Gundam noch die anderen Mobile Suits nicht übermäßig OP, sondern sind auch auf Unterstützung durch die Schiffe und kleinere Maschinen angewiesen, so wie es auch realistisch eigentlich sein sollte, aber leider viel zu selten ist.
Richtig beeindruckt habt mich aber vor allem auch der Soundtrack und wie er in den Action-Szenen eingesetzt wurde. Wirklich großartig und teilweise fast schon herzstoppend.
Ich habe die Serie ein Stück weit verflgt und Orga und Mizuki sind die einzigen beiden, die wirklich gut geschrieben sind. Was Gundam angeht, sind die beiden herausragend, aber die Zeit, die in sie investiert wird ging offensichtlich von der Ausarbeitung ALLER ANDEREN handelnden Personen ab. Das fängt offensichtlich bei den erwachsenen Charakteren an, von denen alle motivationslos bösartig und verräterisch sind und Kudelia und mindestens dutzende andere Personen aus den niedersten Gründen ermorden oder tot sehen wollen. Und wenn das nicht der Fall ist, dann bekommen wir Spastis wie den alten CO aus Episode drei, der mit keinem besseren Plan kommen kann, als sich vom Gundam beim Selbstmord helfen zu lassen. Und das, nachdem er eine lange und anscheinend nicht unerfolgreiche Karriere innerhalb der Organisation hinter sich hat und während eine interne Kontrolle der Zweigstelle stattfindet.
Ist natürlich nicht so, als würden jüngere Nebencharaktere besser wegkommen - man sieht das Debakel an Kudelia besonders gut. Sie scheint jahrelang den Zirkus mitgemacht, hat definitiv eine Oberklassebildung genossen und ist die liebste politische Langspielplatte der Oberklasse, aber trotzdem hat sie keine Ahnung von nichts. Nicht wirklich über die Situation der Waisen informiert zu sein ist verständlich, aber sonst absolut keinen Plan und keine Kontakte zu besitzen lässt sie mehr wie einen Point of Self-Insert für Zuschauer als wie eine Figur in diesem Universum wirken. Und das ist sehr schade, denn die Nachkriegs-Situation und die dadurch notwendig gewordenen abweichenden Lösungen sind durchaus interessant (ich meine abgesehen davon das es eher wirkt, als würde der Konflikt zehn anstatt dreihundert Jahre zurückliegen...) doch ertragen will ich den Tanz der Scherenschnitte für das und für Orga/Mika wirklich nicht.