Ich muss sagen, so viel anspielen wie gestern auf der Gamescom, konnte ich noch nie.

- Mighty No. 9 stellt sich entgegen den Stimmen aller enttäuschten Fanboys, die das Spiel scheinbar nur auf optischer Ebene bewerten, als absolut würdiger, geistiger Nachfolger heraus, der nicht nur einfach das Mega Man Gefühl transportiert, sondern mit dem Dash-Combofeature auch mal etwas neues probiert. Der Schwierigkeitsgrad war auch schön knackig und ich habe es in den kurzen Anspielsessions nicht geschafft auch nur zu einer Mighty Number zu kommen, zum Glück, ich hatte schon befürchtet das Produkt könnte vercasualisiert werden.
Insgesamt hat mir die extrem hohe Geschwindigkeit, in den umfangreich ausgefallenen Leveln gefallen und ich freue mich schon sehr auf den verschobenen Release Termin.

- Starcraft 2: Legacy of the Void kommt mit einem neuen Spielmodus daher, wo man zusammen mit einem Ko-op Partner an die Kampagne angelehnte Missionen erledigt und dabei gleichermaßen mit seinen Truppen und dem Helden Level steigt. Das Spiel selber war Mindfuck, es hat sich so extrem viel im Gegensatz zur letzten Erweiterung geändert dass ich stellenweise sehr perplex war und ineffektiv gespielt habe, was allerdings kein Problem war, denn die Missionen waren wohl sehr Einsteigerfreundlich gestaltet und damit selbst für meinen unerfahrenen Kollegen leider viel zu anspruchslos.

- Das Ratchet & Clank Reboot spielt sich wie Ratchet & Clank mit schärferer Grafik, Anti-aliasing und gefühlten 15 Frames. Entweder das Spiel spielt sich nun auch in der Vollversion so oder es sieht nicht mehr so gut aus. Die Grafik gehört mit zum Besten was ich auf der PS4 gesehen habe. Scheinbar nehmen die Macher es mit dem Remake auch nicht so ernst, daher spielt es sich eher wie ein Paralleluniversum zum ersten Teil, gibt auch genug Neues für Leute die den ersten Teil selbst 100x durchgespielt haben.

- CrossCode habe ich seit der Tonlosen Tech Demo nicht mehr gezockt, doch diese konnte mich allein schon überzeugen. Es schien wohl kein neuer Build auf der Gamescom gewesen zu sein, nichts was wohl auch die aktuelle Early Access Fassung abdeckt, aber um einen kurzen Glimpse über das generelle Gameplay und dem spielerischen Pacing zu erhaschen hat es allemal gereicht. Ich bin froh das Spiel auf Indiegogo unterstützt zu haben und denke, dass da was ganz Großes auf einen zukommen könnte. Ich konnte immerhin sogar meinen Kollegen vor Ort für das Spiel begeistern.
Sehr schön war es auch mit dem Entwickler (Lachsen) vor Ort ein bisschen reden zu können. Sehr symphatisch.

- Jotun ist ein Bossrush Spiel was außerhalb der Kämpfe viel auf Erkundung in einer eisigen Umgebung setzt, zumindest hat das der Entwickler gesagt. Ich war sehr beeindruckt wie groß die 2D Bossgegner in Relation zum Spielcharakter waren und das man trotzdem noch alles pefekt erkennt. Der Kampf war sehr schön gestaltet, zu Beginn wirkte es noch etwas steril, da man ihn quasi dazu bringen musste seine eigenen (Blitz)attacken in die Blitzableiter(?) zu leiten. Jedoch gewann der Kampf mit zunehmender Spieldauert immer mehr an Dynamik und es gab auch variable Möglichkeiten den Kampf zu beschleunigen, so teilte er sich später in 2 und es war Möglich dass diese sich gegenseitig verletzen können. Es gab sogar einen Schwachpunkt, den ich aber wohl nicht herausgefunden habe. Der Kampf gestaltete sich insgesamt lang und ausdauernd blieb aber konsequent spannend. Damit wurde denke ich alles richtig gemacht, ich finde so ein Bossrushspiel erfordert viel Feingefühl damit es nicht langweilig wird, einfach nur die typischen Boss-Muftis aus Videospielen an den Spieler zu klatschen reicht nicht, es muss schon durch einzigartigen Mechaniken und viel Abwechslung punkten. (So ein Grund warum ich das vielfach gelobte Alien Soldier für den Mega Drive nicht mag)


Es gab noch ein paar Spiele mehr, aber die empfand ich jetzt nicht als so besonders herausstechend dass ich mich darüber auslassen würde.
Ansonsten konnte man noch gut in der Retro Ecke chillen. Smash Bros für N64 zocken oder den absoluten Spielhallenkultklassiker schlechthin: Peng!

Insgesamt hat es mir wieder sehr gefallen und es zeigt mir, dass die Gamescom für einen Videospielbegeisterten doch ein Muss bleibt.
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