Ein ganz typisches Problem bei langen Serien: Das Finale wird so ausgiebig aufgebaut und bringt so viel zusammen, dass es dem Druck der Erwartungen nicht GANZ standhalten kann. Das liegt auch daran, dass es eigentlich an keiner Stelle so riiichtig überrascht. Ich kann mich tatsächlich erinnern, dass ich meiner Freundin irgendwann in der dritten Staffel gesagt habe: "Steven wird am Ende nach Homeworld gehen und die Anführerin der Gems überreden, nicht mehr so ein Arschloch zu sein, oder?" ... und well, surprise, genau das ist passiert.

Die Mega-Fusion war ja zu erwarten (ich meine ... sie wohnen in einer Statue des Dings? xD) und hat dann eeeigentlich relativ wenig getan. White Diamond war ebenso arschcreepy wie faszinierend, aber auch nicht wirklich überraschend. Und das muss es auch alles nicht sein, weil das Finale so funktioniert, wie es ist und großartig inszeniert ist, aber ja, ich hätte auch nichts gegen etwas echte Spannung oder Überraschung gehabt. Außerdem haben sie natürlich so viele Storystränge offen, dass nicht alles 100% den angemessenen Grad an Aufmerksamkeit bekommt. Keine coole Kampfszene mit Schild-und-Schwert-Stevonnie und Lion etwa ist ziemlich verwerflich (im Film dann vielleicht? oder Time Skip zu Puberty Stevonnie?! *__*), aber auch Lars und seine Leute hätte ich eher erwartet. Selbst Stevens Vater hätte noch mal eine Bedeutung haben dürfen, oder die ganzen Charaktere aus der Stadt. Das ist aber, und das will ich noch mal betonen, Kritik auf einem hohen Niveau. Das habe ich schon in zahllosen Serien und vor allem Cartoons schlechter erlebt (Young Justice S2 und Gravity Falls drängen sich auf), und hier geht die Kritik so ein bisschen in der Epik und den Feels unter. Womit ich gut leben kann.