In JRPGs sind die Helden meistens Teenager, weil die Spiele sich auch an Teenager richten. Das wurde von der Maker-Szene übernommen (aber auch nur teilweise), obwohl die Altersverteilung hier anders aussieht. Schlimm? Ich denke nicht. Eine Coming-of-Age-Geschichte mit einem 45-jährigen Kriegsveteranen fühlt sich etwas komisch an, man sollte annehmen, dass jemand in dem Alter schon gereift ist. Es spricht also schon etwas dafür, jugendliche Helden zu nehmen, weil sich gerade in diesem Alter die Persönlichkeit am stärksten entwickelt. Natürlich muss sich eine Geschichte nicht zwangsläufig um die Reifung der Charaktere drehen, soll sie es nicht, ist man ziemlich frei bei der Wahl. Es gibt für mich aber schon eine Altersgrenze, ab der ich die Figuren nicht mehr ästhetisch ansprechend finden würde (was bei der Maker-Grafik natürlich nicht so ins Gewicht fällt) und das wäre für mich schon ein Makel. Außerdem relativiert sich das Alter ziemlich stark dadurch, dass es bei den Spielfiguren nicht unbedingt die großen Persönlichkeitsunterschiede gibt. Das fällt besonders bei Kindern auf und das machen sogar nicht nur (Maker)Spielentwickler, praktisch in allen Kinderbüchern oder -filmen merkt man, dass Erwachsene aus den Figuren sprechen.

Alternde Protagonisten haben in einem normalen RPG keinen großen Nutzen. Was würde sich dadurch konkret überhaupt ändern? Die Figuren würden höchstens optisch anders aussehen, was sich bei der Maker-Grafik wieder relativiert. Charakterentwicklung ist zeitlos, die gibt es in vielen Spielen auch, wenn die Charaktere scheinbar gar nicht altern.

Zitat Zitat
Außerdem erlaubt es dem Entwickler, den Chars Themen zu geben, die für reifere Generationen gedacht sind, die besprochene und durchgespielt werden können
Dann könnte man von Anfang an Erwachsene nehmen. Teenager und "Themen für reifere Generationen" - welche das auch immer sind - schließen sich andererseits nicht mal gegenseitig aus.