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Thema: Die 2003ten Maker Games - die Tribune vom RPG-Maker (DAS FINALE)

  1. #21
    Zitat Zitat
    Über wen regt sich Grandy eigentlich hier so auf? Libra ist doch zusammen mit Asgar von Brian getötet worden. Und Don Miguels Kommentar klingt eher nach Valnar, aber der hat von Mackwitz und Vol nur mit Hilfe von gisulf zur Strecke gebracht. Wobei immer noch die Frage bliebe, warum dies Grandy so entsetzt (ich gehe davon aus, dass er die beiden vor den Spielen nicht kannte).
    Och, ich hab mir überlegt, Grandy allgemein Vampirismus als Beleidigung herzunehmen, weil Vampire sein Angriffsziel Nummer 1 sind.

    Zitat Zitat
    Und wo geht's eigentlich zum Wettbüro, wo ich auf meinen Wunschgaul, äh -tribut setzen kann?
    Hinten links und dann gerade aus weiter, nachdem du ein Schild mit "Guardian Forces" siehst. Sämtliche Kapitolverwaltung inklusive offizielle Angebote bezüglich der Makerspiele haben ihren Standort dort.

    Zitat Zitat
    @ Ave (s.u.) So gut wie der Thread bis jetzt ankommt, halte ich eine Fortsetzung für sehr wahrscheinlich. In dem Falle wäre ich ebenfalls für eine Nominierungsrunde im Voraus.
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    Ein schöner Thread, der mich gut unterhält. Kann man auch mit einer zweiten Runde mit neuen Charakteren hoffen? Eventuell auch eine Umfrage mit den Spielen machen?
    Aber es bleibt bei Nominierungsrunden und Votes per Nachricht, da ich immernoch keine Umfragen erstellen darf. ^^


    PHASE FÜNF - NACHT 2:

    "Sie meinen, wie im letzten Spiel?"
    - "Exakt. Geben Sie den Befehl an die Überwachungskräfte weiter."

    Was sich im Kapitol abspielt, ist den Tributen nicht bewusst. Eher die Konsequenz davon, die sich im Spiel zeigen wird...

    * Arson macht es sich auf einem Baum gemütlich, um dort verdeckt von Blättern und Ästen schlafen zu können.

    * Valnar wird von Albträumen aufgeweckt. Lange ist es her, dass er das letzte Mal geträumt hat. Als Vampir kennt man nur die endlose Dunkelheit des Schlafes, in dem sich keine Wünsche, keine Sehnsüchte und auch keine Ängste widerspiegeln. Dieser eine Albtraum, der Widerspruch gegen Valnars Rasse, muss einen Grund haben. Der Traum war kaum mehr als eine Szene, in der Valnar im Todeskampf gegen Asgar von diesem erwürgt wird. Doch mit starken Gefühlen und starkem Schmerz unterlegt, dass er sich sogar schlimmer als die Realität anfühlte. Doch was hat er zu bedeuten?

    * Waldrada kann dagegen garnicht schlafen. Diese "Makerspiele" sind ein einziger gewaltiger Wahnsinn, ein Frevel gegen die Natur, Spucke des Kapitols im Gesicht der Götter. Normale Menschen...und Fast-Menschen werden wie ausgemagerte Tiere aufeinandergehetzt, damit ein einziger als Sieger hervortritt und den Rest seines Lebens Posen reißen darf, ohne auch nur eine Chance zur Rückkehr ins normale Leben zu haben.

    * Alex und Gisulf haben es dagegen leichter. Sie verdrängen ihre Sorgen und schlechten Gedanken, indem sie sich gegenseitig Geschichten von ihren Erlebnissen erzählen. Einige davon sind rein angeberisch - wie Alex den Umhangsdämonen bezwungen und so seine Welt gerettet hat oder Gisulf von den Göttern selbst auserwählt wurde; andere sind jedoch peinlich oder rein witzig gestaltet - Alex' erste vergebliche Versuche, eine Freundin zu kriegen und die Schläge in seinem Gesicht mit brennender Paste zu behandeln, oder Grisulfs erste selbstgebaute Falle, die sein Haar auf Ameisengröße stutzte und zum Gespött des ganzen Dorfes machte.

    * Wieder in einem ganz anderen Winkel der Arena jedoch spielt sich etwas auf persönlicherer Ebene ab: Eleonore war schon seid ihrer späten Jugend klar, dass sie anderen Menschen gegenüber sehr hingebend ist und mit einem harten Äußeren ihren weichen Kern beschützen möchte. Doch unser Haaki, der Kasanova hinter der Axt, weiß das ebenfalls. Und so war es gleich in der zweiten Nacht an der Zeit, dass er die frustrierte Eleonore aufsucht und ihr großen, starken Beistand spenden möchte. Es fielen hin und wieder Schreie der Wut, die aber schnell von Haakis ruhigem empathischen Zusprechen gesänftigt wurden. Es war fast so, als konnte Eleonore ihren schneidigen Offizier in Haaki wiedererkennen, und so ließ sie ihn ein wenig tiefer in ihr Lager...

    * Doch Worte wie "Ich brenne für dich" und "Ich finde dich heiß" sind nicht nur im Bezug auf Sympathie zu verstehen. Brian ist auf der Hut, und schleicht mit einem Speer umher, auf der Suche nach schutzlosen Tributen. Doch er kann seinen Sinnen nicht glauben, als er laute Explosionen hört und Lichter am Himmel sieht: Ein gewaltiges Feuerwerk im tiefsten Dunkel der Nacht reißt jeden aus dem Schlaf, und ist für den ersten Moment schön anzusehen, doch entpuppt sich im zweiten Moment als Feuerregen, der auf den gesamten Wald niederprasselt. Zu seinem Glück hat er genug Zeit, die Lage abzuwägen, und findet sich schnell nah eines Flusses an einer Lichtung wieder, an der er wacker herabfliegenden brennenden Kunststofftrümmern verschiedenster Größen ausweicht, aber von Tributen aus der Nähe nun leicht zu bemerken ist. War diese Vorsichtsmaßnahme es wert?

    * Chris, der sich einige Äste hoch auf einen Baum kraxelte, wurde schnell aus seinen Träumen von schönen Frauen und brandneuer Markenkleidung gerissen, als er ein "Bei Mutter Turinnia!" hört und sieht, wie etwas durch Äste und Blätter fällt, bevor es am Boden auftritt und davonrennt. Doch als er nach oben sieht, erlebt er einen Schock für's Leben: Eine brennende Metallkugel fliegt auf seine Magengrube zu und fügt ihm einen üblen Treffer zu, dass er nichteinmal den Schmerz davon realisiert. Er stürzt von seinem Ast, schafft es aber adrenalingeladen, sich am letzen Ast noch festzukrallen und so seinen Sturz zu bremsen, bevor er unangenehm, aber ohne zusätzliche Verletzung am Boden ankommt. Er fragt sich nicht einmal, was das überhaupt gewesen ist, da ihm sowieso keiner eine Antwort geben würde. Die Verletzung zu behandeln hat nun Vorrang, aber womit...

    * Grandy, ilmiG und Cibon gehören zu den Tributen, die das Glück hatten, von brennenden Metallkugeln nicht verwundet zu werden. Stattdessen fanden alle drei heraus, dass sich die Kugeln öffnen ließen und Präsente von Sponsoren enthielten: Für Grandy gab es ein deftiges durchgebratenes Kanninchen, während Cibon ein Heilmittel und ilmiG frisches Wasser vorfinden konnten.

    * Und Jesus erweist seiner Hinterhalt mal wieder die Ehre und stolpert über Chris' Metallkugel, die er öffnet, das Wundheilmittel darin an sich reißt und sich dann in Richtung weniger brennende Waldgefilde türmt.

    * Regald nutzt das "Feuerwerks"chaos aus, um ein Lagerfeuer für die Nacht aufzubauen, doch die wenigen Fragmente an seinem Ort brennen nicht gut genug, um seine Holzscheiten zu enfachen, und das einzige brennende Holz in seiner Nähe sind Baumwipfel, an die er nicht rankommt. Er kann sich aber glücklich schätzen, dass er keine Lebensgefahr oder Verletzung in seinem Waldstück fürchten muss.

    * Zu den Tributen mit dem größeren Pech gehören Don Miguel und Gann. Sie durchschauten den Wahnsinn der Makerspiele; sie durchschauten, dass sie den Gelüsten der Organisatoren ausgesetzt sind und alle ihre Mühen, um ihr Überleben zu kämpfen, von den höheren Mächten hinter Monitoren zunichte gemacht werden können. Als Miguel Selbstgespräche führend auf Kento stieß, flehte er ihn für einen Gnadentod an, doch Kento verschohnte sein erbärmliches Leben. Gann dagegen war konsequenter: Er warf sich in den Weg des größten brennenden Trümmerteils und beendete so sein Leiden.

    ~~~~~

    Ein Kanonenschuss kündigt den Morgen an.

    +++++++
    Gann
    Distrikt 10
    +++++++

    Das Kapitol wird sicherstellen, dass persönliche Wertgegenstände an Ganns Familie zurückgeschickt werden, nachdem sie Steuer und Versandkosten aufgewogen haben. Das Kapitol wünscht den verbliebenen Tributen und deren Distrikten viel Erfolg für die nächsten Phasen.


    Anmerkung: Events wie das tödliche Feuerwerk kommen im Simulator nicht vor. Ich konnte es allerdings in diese Phase einbinden, weil der Simulator die Geschehnisse sehr allgemein formuliert (siehe Phase Eins). Events nehmen also keinen regeltechnischen Einfluss auf das Spielgeschehen, sondern nur einen erzählerischen.

    Geändert von relxi (30.06.2015 um 13:30 Uhr)

  2. #22
    Wow, wenn sich die Posts in diesem Tempo weiter in ihrer Qualität und ihrem Umfang steigern, sehe ich in naher Zukunft Updates in Kapitellänge mit Bestsellerqualität voraus. Nicht das mich das stören würde.
    Wenn du diesen Rhythmus durchhälst, wäre das natürlich optimal, aber hier stelle ich Qualität über Quantität (bzw. Frequenz) und habe auch kein Problem damit, wenn du für ein Update mal 1~2 Tage länger brauchst. Mach weiter so!

    Zitat Zitat von relxi
    Hinten links und dann gerade aus weiter, nachdem du ein Schild mit "Guardian Forces" siehst. Sämtliche Kapitolverwaltung inklusive offizielle Angebote bezüglich der Makerspiele haben ihren Standort dort.
    Ok, dann weiß ich ja wohin mit dem Pfandgut, das sich hier häuft.

    Zitat Zitat
    Aber es bleibt bei Nominierungsrunden und Votes per Nachricht, da ich immernoch keine Umfragen erstellen darf. ^^
    Einfach mal lieb fragen, ob jemand mit den entsprechenden Rechten für dich dann den Eröffnungspost übernimmt bzw. die Umfrage hinzufügt. Das sehe ich als keine ernsthafte Hürde an.

  3. #23
    Ich bin selbst gespannt, wie lange ich den Detailgrad aufrecht erhalten kann, bis mir die Ideen ausgehen.
    Zitat Zitat
    Einfach mal lieb fragen, ob jemand mit den entsprechenden Rechten für dich dann den Eröffnungspost übernimmt bzw. die Umfrage hinzufügt. Das sehe ich als keine ernsthafte Hürde an.
    Ich habe zum Beispiel Tako mal gefragt, dass er für mich eine Umfrage im SKS-Forum postet, was er freundlicherweise auch getan hat. Doch irgendwo ist es ein bisschen provokant, dass das Umfragenrecht aus Vertrauensgründen große Postingzahlen erfordert, obwohl ich mich vor der Community in meinen fünf Jahren Karriere oft genug erwiesen habe. Von daher stehe ich zu meiner Überzeugung, dass das Postingminimum reduziert gehört.

  4. #24

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    Caro oder Gendrek macht dir das aber sicher ohne Probleme. ^^ Aber ja, ich geb dir Recht, dass da das System etwas eigenartig ist.

  5. #25
    So ich bin nun raus.... wieso machst du Selbstmord Gann ;(

    Mann er hätte mit dem Hasenskill alles reisen können.

  6. #26
    PHASE SECHS - TAG 3:

    Schwarzer Rauch macht es schwer, den Sonnenaufgang zu realisieren.

    * Noch bevor Eleonore aufwachen konnte, ist Haaki schon aufgebrochen, um nach anderen Tributen zu jagen. Das Feuerwerk hat ein Chaos aus herabgebrochenen Ästen, Asche und zum Husten reizenden Nebel hinterlassen, der sich nach und nach legt und vergangene Spuren in der Asche überdeckt. Diesen Umstand möchte Haaki nutzen, um den anderen Tributen möglichst wenig Vorteile zu geben, ihn aufzuspüren. Und vielleicht hat er auch nicht allzu viel Vertrauen in Eleonore. Er weiß, dass sie eine clevere Frau ist, und Haaki von dem Moment an nie aus den Augen lassen würde, an dem sie diese wieder aufschlägt.

    * Dabei ahnt er nicht, mit welcher Sehnsucht sein Kamerad Arson auf der Suche nach Haaki ist. Keinem Tribut kann er so richtig vertrauen schenken, außer dem Karadonier, mit dem er nahezu eine Ewigkeit lang durch dick und dünn ging. Er konnte Haaki zumindest zu Eleonores Lager verfolgen, doch diese scheuchte Arson in Angst und Zorn weg, als wäre er ein gefräßiges Biest auf der Suche nach saftiger Nahrung. Doch Arson ist nicht auf Morden aus. Er will einfach nur jemanden, dem er vertrauen kann. Er will, dass der ganze Albtraum aufhört, oder er zumindest nicht alleine sterben muss. Auf Bergenthorn hatte er zumindest Kameraden, tausende Seelen mit einem Feind. Doch hier ist er alleine, mit tausenden Feinden, die Seelen haben.

    * In einem anderen Teil des Waldes jedoch weicht die Einsamkeitsstille der Todesstille. Kento hat kein Wort gesagt, nachdem er von Waldrada gestellt wurde. Er wusste, dass sie ihm seit dem Morgen über auflauert. Doch seine Beine fühlten sich zunehmend schwächer an, nachdem er genüßlich das Rehbein verspeiste, welches er am zweiten Tag ergattern konnte. Die Hexe muss etwas in den Fluss geschüttet haben, aus dem das Reh getrunken hat. Es war viel zu leicht, es zu erlegen; es machte sich nichteinmal die Mühe, zu fliehen. Als wäre es der Schatten aus der Zukunft dessen, wass Kento nun in der Gegenwart miterlebt. Und er ist das Reh. Und durch seine Waffe soll er nun seiner Jägerin zum Opfer fallen. Ein verfluchtes Meisterstück. Ein verdammtes Spiel der Launen, oder des Kapitols...

    * Chris hat seit der Mitte der Nacht nichts anderes getan, als dazuliegen und das Schwindelgefühl in seinem Kopf zu beobachten. Er fühlt nichteinmal mehr richtig den brennenden Schmerz, der selbst bei der kleinsten Bewegung einem Messerstich gleicht, aber nun nicht mehr als ein Kitzeln ist, das ihn mit jedem Atemzug zurück in die Realität bringt. Wenn das hier die Realität ist. Für Chris verlief sein ganzes Leben wie ein Traum, eher wie ein Film, in dem er eine Rolle spielte, die niemals sterben konnte. Seit der in den Spielen ist, passierte einfach so viel in so kurzer Zeit, was er einfach nicht richtig begreifen konnte. Nun lehnt er an einem liegenden Baumstamm, ohne zu begreifen, wo er ist, und ob er überhaupt noch lebt oder das blasse Gewirr in seinem Kopf das Foyer der Hölle ist.

    *
    "Ich hab dich stärker eingesetzt, Cibon!"
    - "Dafür nervst du soviel wie du heben kannst. Gefällt mir."
    Cibon und ilmiG, die sich wegen ihres Höhenunterschiedes beim Reden nichtmal in die Augen schauen konnten, legen gemeinsam eine kleine eingestürzte Höhle frei, indem sie Erdklumpen und Steinbrocken beiseite werfen und zur provisorischen Tarnung einige blätterreiche Äste zurechtrücken, die noch nicht zu Holzkohle herabgebrannt sind. Beide dachten nichteinmal daran, sich gegenseitig umzubringen. Cibon sah in ilmiG keine Herausforderung, und ilmiG wollte keine unnötigen Risiken eingehen. Manchen würde von der Friedlichkeit der Situation heraus ein Lächeln im Gesicht erblühen, wenn die verrauchte Umgebung nicht an die Makerspiele selbst erinnern würde.

    *
    Grandy: "Ne fettere Beute als dich gibt's für den Wahnsinn nicht!"

    Tränen fließen Miguels Gesicht herunter, der mehr wie ein Bettlerjunge als ein Don vor Grandy kniet und immer wieder nach Gnade und Erbarmen bettelt.

    Miguel: "Bitte, BITTE, Grandy, ich kann das einfach nicht ertragen! Sie werden dich umbringen, aber davor spielen sie mit dir, lassen dich leiden, das wird für dich kein Ende finden! Begreif' es doch, der Tod ist dein einziger Ausweg! Rache bringt dir nichts!"

    Die Miene in Grandys Gesicht war in diesem Moment eine Mischung aus Fremdschämen und Jähzorn - mehr Emotion, als er in den vergangenen Tagen überhaupt gespürt hat. Eine fragende Leere hat ihn seit Libras Tod begleitet; er hat gehofft, in Laufe der Spiele Antworten zu finden, nach Wegen zu suchen, das alles ungeschehen zu machen. Und nun kniet ein kleiner Spinner vor seinen Füßen und will sterben.

    Grandy: "Die Götter haben dir das Leben geschenkt, damit du was draus machst oder zumindest beim Versuch umkommst! Ich denke nichtmal dran, mich umzubringen, obwohl ich mehr Freunde verloren habe als du überhaupt hattest! Reiß dich gefälligst zusammen!"

    * Er hätte vor Wut fast Miguels verheulten Kopf in die Asche getreten, wenn er seinen Blick nicht von Miguel abgewandt und just in dem Moment gesehen hätte, wie ein blauhaariges Stück Karnickeldreck dem flinken Fangzahn Valnar hinterherrennt. Er hat Brians Speer geklaut und hechtet sich elegant an der Vegetation vorbei, während der noch weniger menschliche Mörder hinter ihm sich hustend und augenreibend schwer tut, die Verfolgung aufrecht zu erhalten.

    Grandy: "Siehst du den Bastard da hinten? Ich werde nicht vor ihm abkratzen. Mach was du willst, aber der gehört jetzt mir."

    *
    Regald: "Wir werden die Wunden ausbrennen müssen."

    Regald sagt Gisulf klar die Wahrheit ins Gesicht. Gisulfs Wunden, die er sich in seinen Kämpfen mit Valnar, von Mackwitz und Vol zuzog, haben sich inzwischen entzündet und öffnen sich zu oft unerwartet. Er zupft sich ein wenig nachdenklich am Bart rum, bevor er die Stille mit einem: "Du hast recht." beendete.

    Gisulf: "Weißt du übrigens, woher der rote Fleck an meiner Stirn kommt?"

    Regald blickt ihm fragend ins Gesicht, während er sich einige Stofffetzen zurecht schneidet, um die Arme und Beine vor dem Ausbrennen abschnüren zu können.

    Gisulf: "Ich hab mir kräftig ins Gesicht geklatscht, als ich dich beim Feuermachen beobachtet habe."

    Nun kam auch ein Lächeln in Regalds Gesicht zustande. Er hat nie ein Lagerfeuer gebraucht, da er sein Handwerk nur im Schatten ausübt und sich sein Frühstück von Reisenden zusammenklaut.

    Regald: "Und der Meister will's mir beibringen?"

    Gisulf neigte seinen Kopf mit der Eitelkeit eines Experten, während ihm gerade eine interessante Idee in den Sinn kommt.

    Gisulf: "Mach' uns mal drei Feuerstellen." Er deutete grob, wo er sie haben möchte.
    Gisulf: "Einen mache ich dir hier in der Mitte vor, und um die anderen drei kümmerst du dich selbst."
    Regald: "Das wird ein wenig dauern, wenn ich mich noch um deine Wunden kümmern muss."
    Gisulf: "Keine Sorge. Die Wunden brenne ich mir selbst aus."

    * Jesus und Alex sitzen an zwei verschiedenen Bäumen nah zueinander, und starren wortlos die vier Rauchschwaden an, die sich durch ihre Schwärze vom gräulich-toten Rußnebel des Waldes abheben. Beide schauen nur ab und an gegenseitig zu sich rüber. Ein stumm geschlossener Waffenstillstand, da beiden die Lust fehlt, anderen Tributen an die Gurgel zu gehen. Außerdem sind sie hungrig, und warten in diesem Waldstück auf einige größere Tiere, die es lieben, sich am nahgelegenen Fluss zu tummeln.

    ~~~~~

    Ein Kanonenschuss samt Fanfaren beenden den Tag und eröffnen die Nacht.

    +++++++
    Kento
    Distrikt 12
    +++++++





    Das Kapitol wünscht den verbliebenen Tributen viel Erfolg, und möchte anmerken, dass die Stromausfälle in Distrikt 10 keine Bedeutung haben und aufgrund von...Ungewittern stattfanden. Es ist alles in Ordnung.

    Geändert von relxi (01.07.2015 um 09:54 Uhr)

  7. #27
    Wieder ein sehr gelungenes Update.

    Mal ein wenig OT: Wo liegt denn die Schwelle für das Erstellen einer Umfrage? Deine ~3k Beiträge sollten auch mMn nach genügen, aber ich kenne weder das System noch die Beweggründe dahinter (Disclaimer: Ich will auch keine Diskussion darüber vom Zaun brechen. Eine PN mit einer kurzen Erklärung wäre mir auch recht, um den tollen Thread hier nicht unnötig zu verschandeln.)

    Notiz an mich selber als Nominierungsideen: Celia und Erin aus Alter AILA Genesis. Ich vermute mal, bei dir unbekannten Spielen müsste man dich mit einigen Hintergrundinfos oder wenigstens Links versorgen?

    Zitat Zitat
    Es ist alles in Ordnung.
    Das klingt wie ein Mantra nach der Art von "1984" oder so, außerdem musste ich dabei unmittelbar an das NERV-Motto denken: "God's in his Heaven. All's right with the world."
    Denn die Stromausfälle haben bestimmt überhaupt nichts mit dem "Ausscheiden" der beiden Vertreter von Distrikt 10 zu tun, nein, nein...

    Geändert von Ark_X (01.07.2015 um 13:17 Uhr)

  8. #28
    PHASE SIEBEN - NACHT 3:

    * Grandy verbrachte den gesamten Abend damit, Brian zu verfolgen und in die Enge zu treiben. Doch er war ihm immer voraus und konnte sich wahrscheinlich irgendwo verstecken, wo Grandy ihn nicht erwarten würde. Seine Kraft war damit umsonst vergeudet, und das Gelaufe hat seine Wut gedämmt - bis ein Sponsor beschlossen hat, Grandy ein wenig Antrieb zu geben, und hat ihm deshalb ein Beil zukommen lassen. Zwar kein Schwert, aber immerhin genauso tödlich.

    * Woanders erspähte Arson seinen karadonischen Kameraden zwischen den Bäumen, und konnte seine Lippen aus Erleichterung förmlich beben fühlen. Doch das Gefühl verging schnell, als er auf Haaki zueilte und dicht hinter ihm Jesus und Waldrada sehen konnte. Zwei Personen, denen er nicht trauen konnte, und dazu hat er in Haakis Gesicht nicht die Freude erblicken können, die er nach den vergangenen Tagen erhofft hatte. Arson verkniff sich allerlei Emotion und wollte sich sichtlich keine Schwäche vor der Gruppe anmerken lassen. Doch man hieß ihn willkommen, und erklärte ihm, dass sich Alex laut Jesus in dieser Gegend herumtreiben soll und nach Tieren sucht. Er soll auch Wasservorräte und eine überlebenswichtige Pfanne bei sich haben, die von der Gruppe dringenst gebraucht werden. Und tatsächlich: Mit einem Felsen in beiden Händen holt Alex gerade zum Wurf aus, um den kauernden Hasen an der Lichtung zu erledigen - der richtige Moment, um ihm einen Wurfspeer in den Rücken zu treiben. Arson wird der Speer gereicht, aber er lehnt unter dem erlogenen Vorwand, schon jemanden getötet zu haben, ab und gibt den Speer an jemanden weiter, der noch nicht die Ehre haben konnte - in diesem Fall Jesus. Seine Wurftechnik ist holprig und schlecht, aber das Anfängerglück war an seiner Seite und ließ den Speer in Alex' Nacken versenken, was einen schnellen und lautlosen Tod zur Folge hatte. Doch von Wasserflaschen oder Pfannen keine Spur. Die muss er wahrscheinlich in einem Unterschlupf versteckt haben, die nur er kannte.

    * Äste brachen, verkokelte Blätter rauschten, und Ranken von Sträuchern peitschen zurück, als kräftige Beine durch den Wald rannten, um Brian an einen sicheren Punkt zu bringen. Er klammerte zwei gebratene Schlangen fest an sich und sah sich fast paranoid um, da er von seinen verschiedenen Jägern wusste und nur schätzen konnte, welche Bereiche des Waldes sicher sind und von Tributen gemieden werden. Zu seinem Schreck stoplerte er über die wütende Eleonore, die wegen seines Mörderrufes sofort vor ihm weggerannt wäre, wenn er nicht die Schlangen bei sich und schnell genug um Unterschlupf gefragt hätte. Zusammen hatten sie bessere Chancen, allein weil die jagenden Tribute Eleonore als seinen Verbündeten sehen und somit sofort angreifen würden.

    * Cibon war gerade dabei, einige gute Stöcke für eine Falle zu sammeln, die sich ilmiG selbst einfallen ließ. Doch er wurde von seinem Vorhaben abgehalten, als ein bandagierter Gisulf, ein humpelnder Chris und genervter Valnar einen Pakt gründeten, um angeblich gefährliche Tribute wie Brian auszuschalten. Die Gruppe machte einen schwachen Eindruck auf Cibon, ist dafür kaum eine Bedrohung für ihn und eröffnet in Anbetracht von ilmiGs Fallen, die Cibon "versehentlich" erwischen können, bessere Aussichtschancen, weshalb er dieser sofort zusagte und sich mit ihnen auf den Weg zu deren Lagerplatz machte.

    * ilmiG konnte mit Cibons Verschwinden die Höhle übernehmen, doch er hatte nun niemanden, der leichtsinnig genug ist, draußen Stöcke zu sammeln. Doch zu seinem Glück erhielt er einen Behälter voller Sprengstoffe von einem Sponsor, der begeistert von ilmiGs Kreativität beim Fallenbau ist.

    * An einem anderen Punkt des Waldes zwingen kalte Winde Miguel und Regald, sich aneinanderzuschmiegen, um sich gegenseitig zu wärmen. Regald hätte normalerweise Abstand von anderen Tributen genommen, doch Don Miguel war fertig mit der Welt und von seinem Verstand her mehr tot als lebendig. Er stellte somit keine Gefahr dar, sondern eher einen potenziellen Verbündeten - oder bei dem Geisteszustand eher eine lebende Zielscheibe.


    PHASE ACHT - TAG 4:

    * Chris wurde mulmig von seiner Gruppe, weswegen er nach Ausreden sucht, von der Gruppe abzuhauen. Da kommt ihm das Geraschel im Gebüsch gerade recht, auf das er die Gruppe hinweist und mit dem Vorwand, Rückendeckung geben zu wollen, sich hinter ihnen vom Staub macht. Was im Gebüsch raschelte, war allerdings tatsächlich ein Tribut:

    * Es war Waldrada, die auf der Suche nach irgendetwas Trinkbarem zusammengebrochen ist. Sie setzte alle ihre Karten auf Alex und vergeudete ihre Zeit mit der Suche nach ihm, als dass sie andere Möglichkeiten der Wassergewinnung in Erwägung zog.

    * Dagegen waren Arson und Haaki auf ilmiGs Lager gestoßen, in welchem er sich verzehrbare Beute erhoffte. Doch er war auf der Hut und beobachtete ilmiG heimlich, wie er vorsichtig und mit behutsamen Schritten die Fallen seines Lagers umging. Damit war Haaki klar, dass ilmiG dort was aufgebaut hat, weswegen er einen Stein in Richtung Eingang warf. Blöd allerdings für Regald, der sich genau in dem Moment mit einem Messer in den Eingangsbereich begeben wollte. Eine flammenreiche Explosion war die Antwort auf den Wurf, und schleuderte Regalds zerfetzten Körper quer durch die Lichtung.

    * Währenddessen beobachtete Brian das Theater von einem nahgelegenen Baum aus, dabei das saubere Wasser aus einer Flasche genießend, die ihm ein Sponsor zukommen ließ. Wie besessen kletterte Jesus diesen einen Baum hinauf, um an die Wasserflasche zu kommen, ohne Rücksicht darauf, dass die Erschütterung der Explosion ihn seine Balance verlieren ließ. Was darauf folgte, waren die Geräusche gebrochener Knochen, die auf dem Boden aufkamen.

    * Cibon konnte die Explosion aus der Ferne beobachten, doch er beleibt ieber in Sicherheit.

    *
    Valnar: "Und du bist sicher, dass die Vierergruppe hier gewesen ist?"
    Gisulf: "Ich erkenne Waldradas Stiefelsohlen deutlich im Staubhaufen hier. Und das da sieht für mich wie der Abdruck eines Kopfes aus, der die Nacht über ohne Bewegung schnurstracks zum Himmel blickte. Und in der Gruppe gibt's nur einen, der so schläft."
    Valnar: "Haaki. Gut beobachtet."

    * Eleonores Herz bebte vor Wut, als sie den Namen endlich hörte. Die beiden Idioten werden sie zu ihm führen, und sie wird ihre Rache an dem Karadonier nehmen können, der ihr in dieser Nacht falsche Versprechen machte, sie ausnutzte und am nächsten Morgen einfach abhaute. Dabei ignoriert sie ihre Wut auf sich selbst vollkommen, dass sie ihren Hagebrecht einfach mit einem wildfremden Mann ersetzen wollte.

    * Grandy versucht nun, seine Wut am nächsten beliebigen Tribut auszulassen, und genau jetzt musste ihm Miguel in die Quere kommen.

    Grandy: "Dass du die Eier hast, dich hier wieder blicken zu lassen!"

    Das Beil wurde gezückt, und Miguel einzige Reaktion war nur, dass er diplomatisch seine Hände hebte und mit zittriger Stimme um sein Leben verhandeln möchte.

    Grandy: "Und was war das für eine Szene letztes Mal? Du wolltest abkratzen, und jetzt, wo ich dir die Chance gebe, willst du dich rausreden!"

    Und genau jetzt konnte eine Explosion in der Ferne Grandys Blick ablenken, damit sich Don Miguel abhauen konnte. Grandy schüttelte nur den Kopf, als der Jammerlappen hinter dem Gestrüpp verschwand, und steckte sein Beil wieder weg.

    Grandy: "Diese Makerspiele machen doch jeden hier nur bekloppt."

    ~~~~~~~

    Wir bedauern den Tod folgenden Tributes:

    +++++
    Jesus
    Distrikt 7

    Regald
    Distrikt 11

    Waldrada
    Distrikt 6
    +++++

    Das Kapitol hofft, dass die Achte Phase euch unterhalten hat, und wünscht euch ein gutes Mitfiebern für die Neunte Phase. Wir haben extra für euch, treue Zuschauer, etwas Besonderes vorbereitet.


    Zitat Zitat
    Mal ein wenig OT: Wo liegt denn die Schwelle für das Erstellen einer Umfrage? Deine ~3k Beiträge sollten auch mMn nach genügen, aber ich kenne weder das System noch die Beweggründe dahinter (Disclaimer: Ich will auch keine Diskussion darüber vom Zaun brechen. Eine PN mit einer kurzen Erklärung wäre mir auch recht, um den tollen Thread hier nicht unnötig zu verschandeln.)
    Meiner Kenntnis nach bei 4.000 oder 5.000 Postings.
    Zitat Zitat
    Das klingt wie ein Mantra nach der Art von "1984" oder so, außerdem musste ich dabei unmittelbar an das NERV-Motto denken: "God's in his Heaven. All's right with the world."
    Denn die Stromausfälle haben bestimmt überhaupt nichts mit dem "Ausscheiden" der beiden Vertreter von Distrikt 10 zu tun, nein, nein...
    Sen-Sohts Reaktion hat mich zu diesem Sätzchen angeregt. Ich selbst mag es, wenn ich mit solchen Details ein wenig an die Umstände außerhalb der Spiele anspielen kann.

    Geändert von relxi (27.07.2015 um 20:40 Uhr)

  9. #29
    Die Sponsoren und Veranstalter der 2003ten Maker Games senden diesem unermüdlichen Berichterstatter einen üppig ausgestatteten Präsentkorb als Zeichen ihrer enormen Wertschätzung und als Motivation zum Festhalten an der begonnenen Aufgabe.
    Sie drücken zudem ihre Sorge darob aus, dass die Nähe zu den zuweilen doch recht rohen Ereignissen den Postillion in Mitleidenschaft gezogen haben mag.


    etwas weniger förmlich:
    Ich kann nur meine gesunkene Aktivität erklären. Die ersten Berichte im Telegrammstil machten es mir sehr einfach, ja forderten geradezu eine detailliertere Ausschmückung meinerseits.
    Doch die jüngsten Posts sind vom Stil bereits so qualitativ (und quantitativ) hochwertig, dass ich sie einfach nur noch begeistert lese und mir höchstens denke "Was soll ich da noch hinzudichten bzw. warum?". Und hinter jeden Bericht ein "Klasse!" zu posten ist zumindest nicht meine Art.

  10. #30
    Meine Aktivität liegt im Umzug und einigen Launenumbrüchen begründet. Aber nun ist es an der Zeit, zu beenden, was ich begonnen habe:


    PHASE NEUN - EREIGNIS:

    "Es funktioniert..."
    Die Sonne steht im richtigen Winkel. Orangenes Licht blendet die schwächelnden Tribute, als es langsam aber sicher die Seelen der Spiele in die Nacht begleiten möchte. Doch eben dieses Licht ist es, welches Gisulfs kleine Spielerei, Zündfetzen aus den exotischen und robusten Materialien der "fernzeitlichen" Tribute, wie Chris oder Cibon, zum Brennen zu bringen und so sein kleines Flammenparadies aus drei Feuerstellen entzünden. Er konnte nämlich in der Freizeit, die er in der Arena hatte, viel experimentieren und herausfinden, dass die Textilien der Zukunft nicht gerade natürlich sind, und unter entsprechenden Bedingungen sich selbst entzünden und sogar mit Wasser reagieren würden. Jetzt, wo die feuchten Feuerstellen tatsächlich brennen, würde jede einzelne Feuerstelle sich zu einem Berg der Flammen entwickeln und dann-

    Gisulf sackt in seiner Extase in sich zusammen. Er war unaufmerksam, aber ihm war seine Sicherheit auch nicht wichtig. Es konnte nur einer überleben, und damit hat er sich abgefunden. Hauptsache, eine große Erfindung seinerseits funktioniert und er kann mit einem großen Krawall den Wahnsinn seinerseits beenden.
    Nun hat Arson einen blutigen scharfen Schenkelknochen in der Hand, mit dem er Gisulfs Hals eingerissen hat. Und vor ihm bauen sich riesige Flammenwälle auf, aus denen er einen Wasserbehälter rettet, bevor er sich schnurstracks in Richtung nächstbestes Versteck begibt.

    Erneut wehen Asche und Funken durch den Wald, stecken nachgewachsene Blätter und vertrocknete Pflanzen mit ihrer roten brennenden Pest an und bedrohen das Tribunat auf ein neues. ilmiG fehlte es an Lungenvolumen und an Körpergröße, um dem schweren Kohlenstoffdioxid am Boden zu entkommen, weshalb er von allen Tributen am schnellsten dem heißen Tod nachgab, ehe auch nur eines seiner Haare überhaupt verschmoren konnte. Brian als Baumhechter dagegen bekam den gesamten Rauch ab, der in seine Baumwipfel stieg. In die Tiefe traute er sich nicht - die Gefahr, in dieser Stresssituation zu stürzen war zu immens, weswegen er hoffte, eine sichere Baumkrone zu erreichen. Blöd war es für ihn, dass sein jetziger Baum ein tiefes Knarzen von sich gibt und biegt. Die gebrochene schwarzhaarige Seele mit den Fetzen eines blauen Mantels, die am Erdboden zehn Meter unter Brian kroch, hatte nichtmal nach oben gesehen, als sie den Baum fallen gehört hat. Chris konnte von Glück reden, dass sein Kopf genau im Schatten des Baumes lag, weswegen ihm ein schneller Tod beschwert wurde. Brian dagegen durfte nach seinem Sturz auf den Boden noch mehrere Minuten lang über sein Leben nachdenken, was wahrscheinlich qualvoller war als alle Wunden zusammen, die er sich in den Makerspielen zugezogen hat. Auch Grandy und Valnar, Jäger und Vampir, mussten im Getümmel ihr Ende einsehen, und warfen sich gegenseitig Gründe an den Kopf, sich gegenseitig am Boden liegend die Schädel zu zermatschen, bevor Valnars Kiefer nachgab und Grandy mit einem lauten KNACKS auch sein Bewusstsein verlor.

    "WIE DU ES WAGEN KONNTEST, MICH AUSZUNUTZEN!"
    Man konnte schwer erkennen, ob die Flammen um Eleonore und Haaki roter waren als ihre Prellungen und wutroten Gesichter. Es war keine Schlägerei unter lebenswilligen Tributen - es war ein persönlicher Konflikt aus Hass, Verzweiflung und Verwirrung, der nicht auf einen Tod, sondern auf ein Verdammen bis jenseits des Todes hinauslaufen sollte. Erst Tage zuvor waren sie eng aneinander, unter kühler Mitternachtsluft mit Totenstille, und nun inmitten lodernder gieriger Flammen im Lichtschein der Abendsonne, während Rauch und Dunst ihre Lungen ebenso kräftig brennen lassen wie die Bäume und Büsche, an denen sich die beiden Turtelraben im Todeskampf vorbeiwinden. Von Svenja wusste Haaki, dass Frauen nicht unterschätzt werden konnten, aber dennoch hatte er keinen Respekt für die Wut von Eleonore und hat sich deswegen überlegen gefühlt und den Kampf als Pflicht seiner Ehre angesehen - ein geistiger Nachteil, der ihn nach einem kräftigen Kinnhagen zu Boden fallen ließ und in Rußtränen endlich hinter die Maske der Wut dieser zerstörten Frau blicken konnte. Das Gefühl ihrer Sehnsucht nagte an ihrem Verstand, sie hatte keine Kontrolle mehr über die Selbstverständlichkeiten, die sie vor Mackwitz ausgeübt hat. Sie will Haaki auch nichteinmal umbringen, sie weiß einfach nicht, was sie tun soll. Und dieses Zögern war es, das Haaki die Chance gab, Eleonore mit einem kriegerischen Tritt ins Feuer zu befördern und so eine traumatisierte Gefahr ein für alle Male loszuwerden.

    Ansonsten dürfen Don Miguel und Cibon, beide unter dem gleichen Felsvorsprung wartend, mit Haaki und Arson die anbrechende Nacht miterleben. Es scheint, als würden die Spielmacher die ganze Sache zu einem Abschluss bringen wollen, und haben daher dieses Flammeninferno zugelassen und sich damit selbst Mühen gespart.

    Anmerkung: Es existieren tatsächlich Events wie das obrige entgegen meinen Erwartungen, die wie eigene Tageszeiten funktionieren und ein ganz eigenes Pacing bezüglich der Sterberate der Tribute haben. Und die Events scheinen alle nach Tag 3 stattzufinden, wie ich nach zwei experimentellen Versuchen feststellen musste.


    PHASE ZEHN - NACHT 4:

    Die Flammen gehen ungehemmt weiter und erleuchten die Nacht wie den Mittag eines Sommers; eines höllischen Sommers, welcher geschaffen wurde, um Dämonen auf der Welt willkommen zu heißen und die Menschheit schmerzhaft aus dem Reich der Sterblichen zu verabschieden. Cibon hat es schwer mitgenommen; die Kleidung war ihm fast vollkommen vom Körper gebrannt, und viel Haut blieb ihm nicht übrig. Mit verkrampftem Gesichtausdruck klammert er sich einfach nur an einem Sprengsatz fest, den ihm ein Sponsor vor einer halben Stunde zukommen ließ.

    Haaki und Arson waren alle Gefühle fern geblieben. Es gab keine Geschichten zu erzählen, keine Erinnerungen an Karadon zum Schwelgen, nichtmal ein Blickkontakt zueinander, auch nicht für den Zweck, zu sehen, ob sich jemand an den jeweils anderen heranpirschen möchte. Das einzige, was die beiden noch miteinander zu tun haben, ist Arsons trauriger Versuch, die Karadonhymne vor sich hin zu summen, und Haakis skrupelloser Schlag auf Arsons Hinterkopf, um ihn damit aufhören zu lassen. Ein Schlag, der Tränen hervorbrachte, für die Arson keine Kraft hatte, um sie fließen zu lassen.

    Nur einer war irre genug, das Gute an dieser Lage zu sehen: Don Miguel musste sich nicht mehr wie ein Idiot beim Lagerfeuermachen anstellen, denn überall war Lagerfeuer, weswegen er endlich seinen Magen so ziemlich sofort nach seinem Fund von erstickten Kanninchen stillen konnte.


    PHASE ELF - DAS FINALE:

    Die Cornucopia wurde mit den leckersten Speisen, wohlfühlenden Wundmitteln, stolzweckenden Waffen und Erinnerungsstücken von den Familien der Tribute gefüllt. Sie soll jedoch mehr spotten und entwürdigen als den Tributen noch irgendwas zu bringen. Doch ob die vier noch fähig sind, Würde zu empfinden, ist anzuzweifeln.

    Haaki war der erste, der sich an die Cornucopia wagte. Arson folge ihm, obwohl es sicher war, dass die beiden so verfeindet sind wie er zu Boden vor Thorstor, als sich Arson und Haaki das erste Mal sahen, und schon vom ersten Blick an beste Freunde wurden...waren...

    Don Miguel war der dritte, und auch derjenige, der überhaupt noch zum Grinsen fähig war, wenn auch einem sehr verstörenden und widerwärtigen. Und diese Ausstrahlung brachte Haaki zum Durchdrehen und ließ ihn eine zweihändige Axt ergreifen, mit der er auf Miguel zustürmen wollte - bevor er dann nach dem Umdrehen Arson mit einem jähzornigen und vernichtenden Blick ansah, der eigentlich tiefste Feindschaft bedeuten sollte. Es war also alles vergangen. Es war nicht die Zeit, dass Arson flau wurde, er konnte nur seinen Reflexen folgen und eines der verzierenden Diniermesser nach Haaki schmeißen, die so ironisch schön am Tisch der Cornucopia gelegen waren; und das Messer traf ebenso ironisch dort, wo Arson selbst in den Makerspielen am meisten verletzt wurde - genau im Herzen. Zwei Knie schlugen auf dem Boden auf, und zehn Meter entfernt zwei andere. Man könnte meinen, Arson habe nun Miguel den Tod bereitet, doch es war der kokelschwarze Cibon, der vor der Cornucopia seine Kraft verloren hat und mit dem Blick auf die Heilmittel, leckeren Truthähne und die randvolle Metflasche seinen sterbenden Körper langsam zurückließ.

    Der Kampf zwischen Arson und Miguel war nun abzusehen und nicht sonderlich spektakulär. Miguel wollte nichtmal kämpfen; er versuchte Arson zu überzeugen, sich gemeinsam die Wänste vollzuschlagen und dann mit neuen Kräften den Kampf auszutragen. Doch Arson war nicht nach irgendwelchem kameradschaftlichen Verhalten. Der Kamerad, den er am meisten mochte, wollte ihm den Schädel mit einer Axt spalten. Und selbige Axt durfte nun endlich das Blut des vorletzen Tributes tragen und zu Boden tropfen lassen, dessen kopfloser Hals das Festmahl der offenen Halle vollspritzte und ungenießbar machte. Nur eine Sache blieb unverschont von diesem verbitternden Ende der Makerspiele:
    Die randvolle Flasche Met, die Arson immerhin zu einem leichten, verkrampften Lächeln verholfen hat. Und anscheinend auch Cibon, der mit leicht geöffneten Augen versuchte, Arson ins Gesicht zu schauen und mit letzter Kraft flüsterte: "Einen Schluck nur..."



    So fanden die Makerspiele diesen Jahres endlich ihr Ende, und Arson durfte von nun an jeden Tag an die Grausamkeiten erinnert werden, die er hautnah erleben durfte - Unliebe, Schwäche und Verräterschaft, die drei größten Ängste, denen sich kein Soldat Karadons jemals stellen sollte.


    Das Kapitol bedankt sich bei den werten Zuschauern für ihr treues Einschalten und gratuliert Distrikt 4 für ihren insgesamt fünften Sieg in der Geschichte der Makerspiele. Möge das Glück auch weiterhin stets mit euch sein!



    Geändert von relxi (27.07.2015 um 12:23 Uhr)

  11. #31
    Wie konnte District 10 nach so vielen Erfolgserlebnissen noch so abloosen?

    Ansonsten: Arme Eleonore. Zum Glück hat Arson gewonnen und nicht Haaki!

    Edit: Und danke nochmal für die ganze Arbeit, relxi, war wirklich cool mitzuverfolgen!

    Geändert von Lynx (27.07.2015 um 08:14 Uhr)

  12. #32


    Krass, den Preis gewonnen, aber mit der Freundschaft das Wichtigste verloren.
    Ich kann mir vorstellen, dass der Kriegsherr darob nicht sehr froh oder gar stolz ist.



    Vielen Dank, relxi, für die gute Arbeit!

  13. #33
    Ich muss auch danken, dass ihr begeistert mitgefiebert habt und vorallem selbst etwas beigetragen habt - ich kriege immernoch Gänsehaut von Ark_X wunderbaren und authentischen Beschreibungen. Ihr seid spitze.
    Aber eine zweite Runde werde zumindest ich nicht veranstalten. Schreiberstechnisch war selbst diese Runde hier ein wenig mehr, als ich motivationstechnisch an einem Stück bewältigen kann. Falls also Interesse an einer weiteren Runde besteht, darf die Person Initiative ergreifen, die von sich aus das Darstellen einer ganzen Runde übernehmen kann. Ich hab nämlich schon Runden erlebt, die bis in Phase 22 gingen, also die doppelte Schreibarbeit erfordern.

  14. #34
    Hätte nicht gedacht, dass das so einen Eindruck hinterlässt, aber gern geschehen. Deine Berichte haben sich aber auch von Mal zu Mal enorm gesteigert und ich bedanke mich ebenfalls ganz herzlich für diese gelungene Veranstaltung (ok, die meisten Tribute würden das anders beurteilen, wenn sie es denn noch könnten).
    Zum Schluss haben sich die Ereignisse aber wirklich überschlagen!

    Ich war erst etwas verwundert, dass Waldrada nicht mehr erwähnt wurde, aber sie ist wohl trotz mangelnder Totenmeldung doch in Pahse 8 verschieden.
    Zitat Zitat von Phase 8, Tag 4
    Es war Waldrada, die auf der Suche nach irgendetwas Trinkbarem zusammengebrochen ist.[...]

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