Zitat
Ach ja, ich möchte noch etwas zur welt sagen. Das spielgeschehen wird ja so könnte man sagen, immer deprimierender und trostloser. Man könnte wie vorhin geschrieben auch sagen, dass das von anfang an die prämisse war. Man kämpft in einer leeren, toten welt gegen selbstbewusste roboter. Ich persönlich aber denke, dass man mit fortschreitender geschichte merkt, dass das spiel am anfang nicht trostlos war und man sich ggf. dahin zurücksehnt. Mit seiner doch recht grünen Stadt, der idyllischen musik und der gemeinsamkeit von 2B, 9S, den Pods, operatoren, NPCs und so ist man weder allein noch hoffnungslos. Und die größte ironie überhaupt ist die mondbasis. Der sterilste, farbloseste und kälteste ort, den ich am anfang am unangenehmsten fand, lässt, sobald er weg ist, ein klaffendes loch entstehen. Weil er nichts anderes als das "Zuhause" der charaktere, mit deren "Familie" war. Dieser trostloseste ort von allen war gleichzeitig der wärmste ort von allen, und ich habe bei mir gemerkt, dass meine wahrnehmung vom spiel nach dem Untergang des bunkers nicht mehr die selbe war, weil es keinen ort mehr gab, an den ich zurückkehren konnte, keine organisation, keine familie. ich war einfach nur allein in der welt, und habe mich in ihr verloren gefühlt. Ein beeindruckender kontrast zum anfang, das merke ich in der kapitelauswahl.
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Einerseits gebe ich dir völlig recht und halte das ein sehr schönes und trauriges Sentiment (

), andererseits finde ich, dass sich die Welt auch deutlich spürbar für die Charaktere (und mit ihnen für die Spieler) öffnet, ihnen mehr Freiheit und echte Chancen gibt. Am Anfang haben sie halt die klare Richtung, sogar eine scheinbare Programmierung und das Gefühl, dazuzugehören, und je mehr das kaputt geht, desto wichtiger werden die Charaktere, ihre Gefühle und Interaktionen selbst. Ihnen steht am Ende des Spiels sozusagen alles offen, während am Anfang alles verschlossen war. Aber klar, dafür ist auch so ziemlich alles kaputt gegangen, was sie vorher gehalten hat. Betonung allerdings auf "so ziemlich", denn ich würde auf keinen Fall die Aussage des Spiels untergehen lassen, dass man da zusammen was geschafft hat, und zwar nicht nur die Androiden, sondern auch die Spieler, verdeutlicht durch die Credits.
U.a. deshalb mag ich auch, wie sie mit A2 umgegangen sind. Sie ist eben nicht einfach ein weiterer Verbündeter, sondern eine Unbekannte (auch für die Spieler), die aber letztlich ganz entscheidend zum positiven Ende beiträgt und geholfen hat, obwohl man so gut wie nichts über sie weiß – genau wie die helfenden Spieler am Ende.
Und ja, die Opernsängerin war hammer.