Totschlag-Argument trifft es gut. Ein aufwändiges Top-Titel-Remake mit allem drum und dran, das aber die wesentlichsten Gameplay-Beats und die Grundstruktur auch der Spielwelt beibehält, hätte automatisch mehr als genug völlig neue Eindrücke geboten und wie ein wahrlich "neues" FFVII gewirkt. Nur eines, das mehr verbessert als verändert. Es gibt keine repräsentativen Umfragen, die sicher darstellen würden, was die Fans wollen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten "Verbesserung" wählen würden, wenn die einzige andere Wahlmöglichkeit "Veränderung" wäre. Überhaupt wäre Square Enix auf der sicheren Seite und es ist keine schlechte Idee, sich so gut es geht an die Vorlage zu halten. Ich empfinde es eher als Ausrede von denen, jetzt (und nachdem jahrelang ein Remake gefordert worden ist) zu sagen: "Okay, wir machen es, aber wir gestalten es völlig um selbst bezogen auf die Basics, weil wir den Spielern eine neue Erfahrung bieten wollen." Das ist aber nicht der Sinn von einem Remake. Remakes sind nicht für eine neue Erfahrung da, sondern für eine alte, die unter Beibehaltung der Originaltreue an technischen Möglichkeiten angepasst wurde. Zumal diese Ausrede wohl auch darauf abzielt, später noch klar werdende großzügige Kürzungen wegzuerklären, die die jubelnden Fans dann nicht mehr so geil finden. Aber dann ist es zu spät, weil man das erst beim Spielen richtig bemerkt.
Ich gebe dir recht, dass die Figuren auf den Handhelds (zu) oft so super-deformed und knuffig sind und würde da auch für mehr Abwechslung in beide Richtungen plädieren. That being said, fand ich das Charakterdesign von Final Fantasy IV DS großartig und wie die Faust aufs Auge passend, da sich das sehr nah an dem bewegt, was mit den In-Game-Sprites einerseits (besonders denen im Kampf meine ich) und den Amano-Artworks andererseits vermittelt wurde. Bei IV bin ich auch keineswegs der Meinung, dass die alle wie Sechsjährige mit riesigen Köpfen aussehen würden - dort sieht man, wer erwachsen ist, aber immer verbunden mit einer gewissen Anmut, die sich in dem Format echt rar gemacht hat. Bei FFIII DS würde ich deine Kritik schon eher gelten lassen. Jedoch halte ich es für überzogen zu behaupten, FFIII, IV, DQIX und Bravely Default /Second hätten alle den selben Stil. Gerade Dragon Quest unterscheidet sich doch sehr stark alleine schon durch den anderen Charakterdesigner (Toriyama), der deutlichst erkennbar bleibt, und alle genannten Titel können sich ein Mindestmaß an Eigenständigkeit auf diesem Gebiet bewahren, was daran liegt, dass durch den phantastischeren Ansatz mehr gestalterischer Spielraum gegeben ist.Zitat
Im krassen Gegensatz dazu sorgt die Realismus-Maxime in den Final Fantasy Hauptteilen dafür, dass alle Charaktere zwischen den Spielen geradezu austauschbar und immer irgendwie ähnlich wirken. Das gilt natürlich umso mehr, wenn Nomura am Werk war, aber selbst wenn es jemand anderes wie Akihiko Yoshida ist, werden die Entwürfe bei der Digitalisierung so "glattgebügelt", dass sie sich am Ende nicht mehr großartig von denen Nomuras unterscheiden. Daher finde ich das schon schlimmer als die Sache auf den Handhelds.
Zitat
![]()
![]()
![]()
Zeigt auch nochmal, dass man sich sowas erlauben kann, wenn die Figuren niedlich-vereinfacht-stilisiert dargestellt werden. Was damals crazy-awesome war, wäre mit dem heutigen Charakterdesign nur noch lächerlich ^^
Exakt. Sie rühmen sich mit ihrer Innovation und neuartigen Spielerfahrungen, aber letztenendes ist es doch nur ein lahmes Schwimmen mit dem Strom... oder besser gesagt Hinterherschwimmen. Ein angepasstes, verbessertes ATB in modernem Gewandt und praktischer Handhabung hätte hingegen in sich bereits ein erstaunlich mutiges Statement sein können, auch ohne das Rad neu zu erfinden.Zitat