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  1. #11
    Zitat Zitat von Enkidu
    Mir schwirrte hierzu noch einiges mehr im Kopf herum, aber habe jetzt schon zu viel Zeit an einen Beitrag verschwendet, den, womit Dio völlig recht hat, wohl sowieso nur die allerwenigsten komplett lesen werden.
    War zwar wohl einer der längsten, die du in letzter Zeit geschrieben hast, aber ich zumindest habe ihn mir ganz durchgelesen. ^^
    Näher drauf eingehen mag ich nicht mehr, weil es zu vielem auch kaum was hinzuzufügen gibt. Aber wenngleich ich deinen Stil manchmal etwas sehr ausufernd finde, war es dennoch schön daran teilhaben zu dürfen, wie du deinem Ärger Luft gemacht hast. Das gibt mir auch die Möglichkeit, mich dem Gesagten ohne allzu große Einschränkungen anzuschließen, ohne dass ich dasselbe nochmal mit anderen Worten sagen müsste.


    Zitat Zitat von Narcissu
    Denke, dieses Modell wird sich in den nächsten Jahren stärker durchsetzen, da Produktionskosten bei gleichbleibenden Absätzen seit Jahren steigen, man den Preis der Spiele aber nicht erhöhen kann, und da man so ein Spiel über einen längeren Zeitraum am Leben erhalten hat, d.h. es wird lange drüber geredet, was marketingtechnisch durchaus Sinn macht. [...] Und das ist ja auch das, was ich seit Jahren denke und weshalb ich es extrem beklagenswert finde, dass RPGs der "alten Machart" nicht neben AAA-Titeln überleben konnten. [...] Ich hätte natürlich am liebsten ein großes AAA-Spiel am Stück, das möglichst in wenigen Jahren marktreif ist und alles bietet, was ich mir wünsche. So etwas gab es aber seit Jahren nicht und ich glaube auch nicht, dass das so schnell wieder passieren wird.
    Die Quotes gehören zwar nicht wirklich zueinander, aber sie winden sich um einen Gedanken, den ich nicht nachvollziehen kann.

    "AAA" ist kein Standard in der Videospieleindustrie. Das ist nur ein Begriff für "hat viel gekostet" und ist oft verbunden mit "soll viel einbringen". Gutwillig kann man noch sagen, es sind die "Mainstream"-Titel. Die Spiele, die jeder so spielt. Aber das sind alles so halbgare Gesichtspunkte, dass man auf dieses vermeintliche Gütesiegel nichts geben muss.
    Je nachdem, wo man die Grenze zieht, sind AAA-Spiele nicht die populärsten. Mit MMOs und MOBAs kann kaum ein Genre mithalten, trotzdem werden sie anders angesehen und vermarktet als ein Uncharted oder Halo oder Fallout. Solche Spiele kommen am Ende auf ein paar Millionen Verkäufe. Klar, das erreicht nicht jeder, aber es ist auch nicht so erschlagend deutlich, um davon auszugehen, dass diese Spiele "jeder" spielt. Gehen wir rein nach Verkaufszahlen, ist (oder war zumindest sehr lange) Wii Sports das erfolgreichste Spiel, und die Wii die erfolgreichste Konsole aller Zeiten. Dabei verbindet man weder das Spiel noch das System mit "AAA" - von Titeln wie Mario Galaxy mal abgesehen.
    Am Ende sind die AAA-Titel diejenigen, deren Marketing sie dahin gebracht hat. Das ist vielleicht nicht das ganze Geheimnis, aber so viel kann zum Einstieg gesagt werden.

    Nachdem das nun geklärt ist: Was meinst du damit, dass RPGs der "alten Machart" dagegen nicht übeleben konnten oder können?
    Zunächst einmal bedeutet "überleben" nur, dass sie wirtschaftlich sind. Und wirtschaftlich ist noch eine ganze Menge, das jenseits von AAA existiert. Je nachdem, was man darunter alles versteht. Und wie etwas wirtschaftlich sein kann, hängt logischerweise davon ab, ob es überhaupt wirtschaftlich ist. Klar, man kann über 200 Mio. in Entwicklung und Marketing stecken und hoffen, dass man so viel nochmal reinkriegt und auch noch Gewinne erzielt mit 5+ Mio. Verkäufen. Man kann aber auch 30. Mio in die Entwicklung stecken, und mit 2-3 Mio. Verkäufen schon mehr Gewinn machen. Sind nichtmal unbedingt kleinere Spiele, oder schlechtere, sie kosten nur weniger.
    Traditionelle RPGs gibt es mit Dragon Quest oder Persona auch immer noch. Wer unter "traditionell" was anderes versteht, kann sich auch Pillars of Eternity anschauen. Das war auch nicht gerade unerfolgreich, gerade für einen Kickstarter-Titel. Wenn also traditionelle RPGs mit AAA nicht mithalten können, heißt das nur, dass sie nicht den ganz großen Hype abkriegen, weil Marketing nicht die eigentliche Entwicklung finanziell in den Schatten stellt. Aber überleben können die durchaus, und mit etwas Glück auch die AAA-Titel überholen.

    Und nachdem ich das nun angesprochen habe, bleibt die Frage mit dem Preis und den Produktionskosten.
    Du hast ja schon selbst erkannt und auch gesagt, dass es vorwiegend die Blödheit der Entwickler ist, sich auf das schöner-größer-besser-teurer-Karussel einzulassen, wo alles noch und noch und noch detailierter gemacht werden muss, und man statt einem Team aus 60 Leuten plötzlich 200 oder noch mehr braucht, nur um alle Möglichkeiten auszunutzen, die die Technik bietet.
    Aber es sollte doch klar sein, dass die Kosten nicht zwangsläufig steigen und keine Alternative zu diesem Wahn möglich ist. Einerseits gibt es Beispiele genug, die aufzeigen, dass man auch eine Nummer kleiner arbeiten kann, andererseits haben die Entwickler für sich die Möglichkeit zu sagen: Entweder ein Spiel, das 60$ kostet und in einem bestimmten Rahmen bleiben muss, oder ein Spiel, das 70$ kostet, mit dem wir aber auch mehr wagen können. Mag sein, dass sowas erstmal die Kunden verschreckt, aber mit Season Pass und Microtransactions und Special Editions usw. ist schon lange der Weg geebnet, um den Preis für ein Spiel pauschal anzuheben. Ich denke nicht, dass es daran am Ende wirklich scheitern wird.

    Es müsste wirklich erstmal geklärt werden, was AAA sein soll, und was man davon erwarten darf. Und je nachdem, wie offen man ist, wird man, glaube ich, auch heute noch gut fündig. Wenn du es so darstellst, als sei dieses absolut bescheuerte Modell, auf das sich SE mit FFVII jetzt einlässt, die logische Konsequenz aller Entwicklungen in der Branche, sagst du damit doch indirekt, dass in den letzten X Jahren kein einziges, gutes Spiel rausgekommen ist, oder zumindest kein angemessenes Niveau erreichen konnte. Kein Top-Titel der letzten Jahre hatte sich auf sowas eingelassen. Manche haben es vielleicht versucht, sind aber auch keine Präzedenzfälle. Anders gesagt, solange es gute, sehr gute, erfolgreiche, "AAA"- Spiele gibt, die nicht so ein Konzept verfolgen, kann man auch nicht behaupten, dass eine neue Strategie in Entwicklung und Vertrieb das Gebot der Stunde ist. Und ich gehe nicht davon aus, dass FFVII wirklich alles überschattet, was seit 97 erschienen ist. Und selbst wenn, dann ist umso unbegreiflicher, dass das Remake im Moment da ansetzt, möglichst alles vom Original irgendwie umzukrempeln.

    SE ist hier nicht Vorreiter oder Vordenker, und zollt auch nicht bloß den Gegebenheiten des Marktes Tribut. Der Schritt der Aufteilung ist, wenn überhaupt, nur deshalb notwendig, weil die ihr popeliges Prestige-Projekt so lächerlich maßlos aufblähen, dass es nicht mehr anders geht. Mit FFVII kann man es machen, weil sich da die treuherzigen Fans wirklich jeden Scheiß gefallen lassen.
    Damit hast du recht: Es ist finanziell clever. Aber das waren Spiele wie Candy Crush auch. Finanziell war und ist das Spiel wirklich erschreckend erfolgreich. Aber wieso entwickelt nicht alle Welt nur Spiele wie Candy Crush? Weil die Entwickler und Publisher das einfach nicht wollen. Weil die selbst keinen Spaß an solchen Spielen haben (nehme ich an), und wissen, dass es auch genügend Spieler gibt, die ein bisschen höhere Ansprüche haben. SE hat aber offenbar ein größeres Interesse daran, möglichst viel Gewinn zu erzielen, als daran, ein gutes Produkt abzuliefern.

    Zitat Zitat von Cutter Slade
    Ich geh mal nicht davon aus, dass wir es mir mit einer episodischen Geschichte zu tun kriegen, sondern eher mit abgeschlossenen, großen Spielen inklusive Cliffhanger (mit der Option auf Spielstandimport im Nachfolger).
    Ja, für mich klingt es auch eher so als will man ein Spiel auf mehrere Spiele verteilen, nicht so eine Episodengrütze wie After Years. Macht es aber nicht wirklich besser. Und ich gehe davon aus, dass es mehr als zwei Teile werden, denn sonst hätte man auch einfach sagen können "Wir haben uns entschieden, das Spiel in zwei Teilen herauszubringen" statt zu sagen "Wir wussten, wir könnten das Spiel nicht als Ganzes herausbringen". Sie wissen vielleicht selbst noch nicht genau, wie viele Teile es werden sollen, aber tendenziell wohl mehr als zwei.
    Um es mal mit Mass Effect zu vergleichen: Da hatte jeder Teil etwa zwei bis drei Jahre gebraucht. Die Spiele waren in sich relativ geschlossen, hatten eigene Sidequests usw. Wäre jetzt eine spannende Frage, sich zu überlegen, ob man irgendwie hätte alle Mass Effect Teile in ein einziges Spiel bringen können. Vielleicht wäre das bei schlechterer Grafik und anderem Gameplay möglich gewesen, aber die Planung war von Anfang an nicht darauf ausgelegt. Weder die Erzählstruktur, noch sonst irgendwas. Wieso sollte man FFVII überhaupt mit diesem Gedanken angehen, wo es bereits ein fertiges Spiel ist? Vielleicht findet man irgendwo Punkte, wo man solche Grenzen ziehen kann, aber das Spiel insgesamt ist nicht darauf ausgelegt gewesen. Man bestreitet mit denselben Charakteren von Anfang bis Ende das Spiel. Nicht sowas wie zwischen Mass Effect 1 und 2, wo viele Charaktere neu hinzukommen und sich die Ausgangslage komplett ändert.
    Jetzt, im Nachhinein betrachtet, klingt es vielleicht einleuchtend zu sagen, dass nach Midgar oder beim Überqueren des Ozeans ein Schnitt gemacht werden könnte, aber jeder kennt das Spiel, und jeder wird die Einteilung als unnötig und künstlich empfinden.

    Zitat Zitat
    Nach dem Wechsel von Modulen zu Multi-CD Spielen und der jetzigen Ausdehnung von Geschichten auf mehrere Teile (im Zuge der Entwicklungskostenexplosion, um heutigen technischen Erwartungen gerecht zu werden) sehe ich da zumindest eine leicht konsequente Entwicklung
    Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber für mich ist die erste Erwartung an jedes Spiel, dass ich es vollständig habe. Scheiß auf Grafik, scheiß auf Gameplay, es muss ein ganzes Spiel sein, und kein halbes. Meinetwegen kommen später noch DLCs hinzu, meinetwegen gibt es Microtransactions die keiner braucht, meinetwegen ist es ein kleinerer Titel zum kleineren Preis. Aber ein Spiel sollte vollständig sein. Genau dem Anspruch ist es auch geschuldet, dass viele Studios nachträglich ihre Spiele inklusive aller DLCs erneut herausbringen. Die wissen, dass sowas für Spieler noch einen Mehrwert hat. FVII Part 1 wird nicht vollständig sein, egal wie man es dreht und wendet.
    Wenn bei SE die Entwicklungskosten so explodieren, dass sie nichtmal mehr vollständige Spiele rausbringen können, dann machen die was falsch, und zwar gewaltig. Und gerade nach XIII, und XIV, und Versus, und XV kann mir niemand erzählen, dass die FF-Abteilung effizient arbeitet. Also zumindest diese Firma kann sich das Kostenargument in den Arsch schieben. Und da ist die Frage nach der Qualität der Spiele noch gar nicht angeschnitten.
    Ich bin froh, dass diese "Entwicklung" noch nicht beim Großteil der Industrie angekommen ist, und ich hoffe, es wird noch sehr lange so bleiben.
    Geändert von Diomedes (08.12.2015 um 13:33 Uhr)

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