Als ich es vor einem Jahr oder so mal wieder anspielte, hat es mir nach wie vor sehr gefallen und noch immer Laune gemacht (gilt übrigens genauso für FFIV bis VI). Kommt halt drauf an, worauf man besonderen Wert legt. Als zeitgemäß würd ich das auch nicht mehr bezeichnen, was aber eher mit Präsentation und Geschwindigkeit zu tun hat - vom Grundkonzept her ist es nicht veraltet. Mehr Dynamik und Strategie? Gerne, das ließe sich mit einigen vergleichsweise kleinen Anpassungen locker erreichen. Ich bezweifel nur ganz stark, dass sie mit einem zu andersartigen (actionlastigen) Ansatz zu dem selben Ziel kommen können. Habe lieber ein paar betagte und bewährte Konventionen aber dafür ein Remake, das sich wirklich wie FFVII anfühlt, als eines, das total abgehobene Gameplay-Experimente betreibt, die nicht mehr viel mit der Vorlage zu tun haben, selbst wenn sie interessant und "dynamisch" sein mögen.
Dein Bild ist aus Unlimited Saga, nicht aus Romancing SaGa: Minstrel Song. Ich glaub die erwähnte Aussage bezog sich nur auf ersteres.
Absolutes Dito! Das empfand ich damals als sträflich zu leicht und simpel. Das Kampfsystem ließe so schöne strategische Möglichkeiten, aber die kommen im Spielverlauf praktisch nie zum Einsatz. Gegen Grandia 2 hatten imho selbst die PS1-FFs noch einige anspruchsvolle Stellen.
Vielleicht kein guter Vergleich, aber als Beispiel ist FFIII für den DS interessant. Ich kannte das Original zu der Zeit schon und habe mich sehr darüber gefreut, wie nah sie mit dem Remake an der Vorlage geblieben sind. Selbst bei den wenigen größeren Veränderungen (besonders die Story der Charaktere am Anfang), blieben sie zumindest dem Geiste der Urversion treu. Und dabei würde ich genau dieses Remake für einige Altlasten (wie etwa die hohe Rate der Zufallsbegegnungen) kritisieren. Es hätte mit mehr bzw. größeren Änderungen ein besseres Spiel werden können, aber das wäre es nicht wert gewesen, weil es dann immer weniger mit FFIII zu tun gehabt hätte. Zumal es so viele Spieler im Westen noch nicht kannten und zumindest ansatzweise so erleben sollten, wie es war.Zitat
Es liegt definitiv an Square Enix Philosophie, die völlig dem konzeptuellen Innovations- und Experimentierwahn verfallen ist. Sie können die beste und genialste Gameplay-Mechanik erfinden, die von allen Spielern und Kritikern in den Himmel gelobt wird, und trotzdem könnte man sich sicher sein, dass im nächsten Spiel nichts mehr davon zu sehen ist, weil wäre ja dann schon "alt". Und dieser Wahn macht inzwischen offenbar nicht einmal mehr vor Remakes Halt. Ich denke, dass gerade FFVII massiv von dem von dir erwähnten Feinschliff mitsamt Grafik-Upgrade profitieren würde und das auch das ist, was sich ein großer Teil der Fans all die Jahre gewünscht hat. Kein totales Umkrempeln, selbst in Bezug auf grundlegende Spielelemente. Oben schrieb ich, dass die Entwickler bei FFIII zumindest dem Geist der Urversion bei den Änderungen treu blieben. Ich denke, das können wir bei dem sehr viel komplexeren und bedeutenderen FFVII gänzlich ausschließen, nachdem sie bereits mit der Compilation so übel versagt haben. Das Spiel wird nicht in erster Linie moderneren technischen Gegebenheiten unter Beibehaltung der alten Ästhetik angepasst, sondern dem, was sich Square Enix inzwischen unter dieser fiktiven Welt vorstellt, und das haben wir mit Advent Children, Crisis Core & Co bereits gesehen. Ich will damit nicht sagen, dass FFVII nur im Kontext seiner Zeit funktionieren würde, doch glaube ich einfach nicht, dass Square Enix die richtige Einstellung hat, um heute das herüberzubringen, was den Titel damals im Kern ausmachte.Zitat
Das größte Problem habe ich im Grunde mit der Art der Ankündigung, denn die sprach explizit von einem Remake, von dem, was all die Jahre von Fans gefordert wurde. Das ist einfach eine Verarsche. Wenn sie von Anfang an sagen würden, dass es ein völlig neues Re-Imagining, ein Remix, ein anderes Spiel wird, das sich dieser Motive bedient, meinetwegen. Aber bei den Veränderungen, die zu erwarten sind, kann kaum noch die Rede sein von dem, was gemeinhin als "Remake" verstanden wird. Systeme, die so veraltet sind wie in den SaGa-Spielen auf dem GameBoy, da ist es logisch, dass die Anpassungen in den DS-Remakes teils drastisch ausfallen. Final Fantasy VII mag betagt sein, ein Klassiker eben, aber nicht vorsintflutlich. Sie sollten sich überlegen, wie sie die alten Systeme, Ideen und Schauplätze sowohl dem heutigen Publikum zugänglich und schmackhaft machen, als auch die alten Veteranen in Nostalgie schwelgen lassen können, aber nicht den allzu einfachen Weg gehen, indem sie diese Aspekte einfach komplett über Bord werfen und durch andere ersetzen. Veränderungen ja, aber beim Ausmaß ist ein Feingefühl gefragt, das Square Enix schon lange nicht mehr hat. In diesem Zusammenhang halte ich so etwas wie die offizielle Begründung, dass man ja das Original nach wie vor spielen könne und nicht zweimal das gleiche machen wolle, für bekloppt. Eine neue Erfahrung wäre es so oder so, und niemand außer völligen Spinnern würde jetzt noch fordern, dass die Partycharaktere und Gegner während der Kämpfe ruhig in einer Reihe stehen bleiben. Das heißt aber nunmal nicht zwangsläufig, dass man auch gleich die zugrundeliegende Spielmechanik völlig umgestalten muss.

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