Also bitte, auf Kindergartenniveau musst du es jetzt auch nicht ziehen.![]()
Du kennst den Unterschied zwischen Kritik und Zensur, und du weißt auch, dass ich dir deine Meinung nicht verbiete (und auch gar nicht verbieten könnte, wenn ich es wollte). Wenn du dich schon extra provokant ausdrückst, dann beschwer dich nicht, wenn es gegenhagelt. Kein Grund, sich Godwin's Law anzunähern.![]()
So habe ich dich auch verstanden. Ich bin mir schon bewusst, dass du das halb ironisch gemeint hast. Hast ja auch extra den Smiley dazugesetzt. Allerdings denke ich, dass diese Darstellung (mit der du ja auch nicht alleine stehst) einerseits unpassend ist, andererseits geht die damit implizierte Kritik in eine für mich völlig unverständliche Richtung.Zitat
Ich wills nochmal extra ausführlich erklären.
Es geht mir im Wesentlichen um zwei Punkte:
1. Bloodborne als Spin-Off
2. Problematisierung des Fortschritts
Zu 1:
Man schaue sich z.B. Chrono Trigger an. Es entstand in der Zeit, als Square mit Final Fantasy in den USA Fuß gefasst hatte, und international zunehmende Aufmerksamkeit bekam. Es war, ganz allgemein gesprochen, ein JRPG, und auch wenn es sich mehr vom Konzept eines FF löste, hatte Square in der Zeit versucht, zusätzlich mehr JRPG-Reihen zu etablieren als nur FF, wie etwa auch Seiken Densetsu.
Die Unterschiede zwischen CT oder SD und FF sind größer als zwischen BB und DS, keine Frage. Aber die Idee, das Erfolgsrezept ein bisschen zu fächern und in ein neues Gewand zu kleiden, ist dieselbe. Auch was die zeitlichen Abstände angeht, kann man nicht sagen, dass das damals moderater war. Das war zwar auch ne andere Zeit, auch deswegen, weil in den USA manches gar nicht erschien, und in Europa erst recht nicht, allerdings habe ich auch von niemanden bisher gehört, dass Square damals viel zu viele Spiele auf einmal rausgebracht hätte. Im Gegenteil, wenn man sich anschaut, wo SE mit seiner Strategie heute bei FFXV steht, gibt es nicht wenige, die die Frequenz von "alle ein bis zwei Jahre ein FF", die sich bis X gehalten hat, zurückwünschen. Nicht nur, weil die Entwicklungszeiten so ausufern, sondern auch, weil die Qualität damals stimmte, und mittlerweile eine Schieflage hat. Aber die Details dazu sind im XV-Thread ja mehr als ausreichend dargelegt und nachzulesen. ^^
Ich würde Bloodborne als Spin-Off statt als "geistigen Nachfolger" bezeichnen, weil es ganz offensichtlich versucht hat, das Prinzip von Dark Souls bzw. Demon's Souls abzuwandeln. Abschwächung von Defensiv- und Distanztaktiken, Überdenken der Waffen (nicht nur Trick Weapons, sondern auch Feuerwaffen mehr zum taktischen Gebrauch als um Schaden zu verursachen), konsistentes Setting, stilistische Neuausrichtung, Beast-Form usw. sind alles Punkte, mit denen Bloodborne etwas anders machen wollte. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass es ein Exklusivtitel werden sollte, um den sich Sony bemüht hat, aber auch sonst ist es in jeder Hinsicht berechtigt, Bloodborne als eigenständiges Spiel zu bezeichnen, und nicht als das "eigentliche" Dark Souls 3. Hinzu kommt, dass es sich schon abzeichnete, dass Dark Souls eine Reihe sein wird (mit einem bereits so deklarierten zweiten Teil), insofern ein Dark Souls 3 nur eine Frage der Zeit war. Ob Bloodborne einen Nachfolger haben wird, oder ob From Software in zwei oder drei Jahren ein "Project Magic" oder "Project Cyborg" oder sonst eine Neugestaltung ihres Souls-Konzepts rausbringt, wird man dann sehen. Aber Spiele, die offenischtlich versuchen, aus der Reihe auszubrechen, aber immer noch als Spiel eines beliebten Typus wiedererkennbar sein wollen, erfüllen für mich genau das, was ich unter Spin-Offs verstehe. Gerade wenn es vom selben Entwickler kommt. Wenn du die Grenzen anders ziehen würdest, bin ich für Anregungen offen.
Zu 2:
Warum ähnliche Sequels keine per se schlechte Sache sind, habe ich ja schon in dem anderen Beitrag erklärt. Auch wenn es langweilig wird, verweise ich nochmal auf die FF-Reihe: Die ständige Überdenkung des Konzeptes mit radikalen Änderungen einhergehend hat der Serie mehr geschadet als geholfen, in vielerlei Hinsicht. Assassins Creed ist seinerseits vielleicht ein gutes Beispiel dafür, dass Sequels irgendwann "zu viel" werden können. Allerdings, wie du ja auch gesagt hast, ist Dark Souls als Reihe noch weit davon entfernt. Und ich denke, es kann auch einen Mittelweg geben zwischen dem einen und dem anderen Extrem. Wohin es mit DS geht, werden wir dann sehen.
Allerdings verstehe ich es überhaupt nicht, wenn nun Leute anfangen, sich darüber zu beklagen, dass die Reihe so erfolgreich ist und fortgesetzt wird, oder in dem Tempo fortgesetzt wird. Ernsthaft, welcher Gedanke steckt dahinter? "Mir gefallen die Spiele viel zu gut, also lasst mich bitte damit für eine Weile in Ruhe"?
Wenn die Qualität deutlich nachlassen würde, oder wenn offensichtlich wird, dass From Software gar keine neuen Ideen mehr hat, oder es zu sehr zu "immer wieder dasselbe" verkommt, könnte ich es so halb verstehen. Halb könnte ich es aber auch nicht verstehen, da ich mir auch denke: Fallls dieser Punkt bereits erreicht ist, was sollte die Alternative denn sein? Sollte From Software die Reihe für zwei Jahre ruhen lassen und statt dessen versuchen, Kings Field wieder populärer zu machen? Oder sollten sie eine komplett neue Reihe anfangen, die gar nichts mit Souls zu tun hat? Oder sollten sie einfach zwei Jahre lang überhaupt nichts machen, oder nur neue Konzepte ausarbeiten? Das Unternehmen ist weder so groß, dass man viel mehr Abwechslung von ihm erwarten kann, noch ist direkt ein Nachteil darin zu erkennen, dass sie das machen, was sie machen.
Wenn jemand an der Reihe das Interesse verliert, weil sie zum Einheitsbrei wurde, wird der was neues finden, oder sollte wenigstens, des Diskurses wegen, eine Idee haben, was man statt dessen mit der Reihe machen sollte/könnte. Wer meint, From Software solle mal wieder was ganz anderes machen, sollte ebenfalls wenigstens schonmal andeuten, in welche Richtung es gehen könnte.
Ich finde es wirklich schön, dass es im Moment überhaupt eine Reihe gibt, die Spaß macht, erfolgreich genug ist um nicht gleich wieder zu verschwinden, und die (bisher) sogar anständig gepflegt wird. Davon gibts so viele auch nicht mehr. Ich habe nichts gegen Innovation und Neuheiten, auch nicht innerhalb der Souls-Reihe, aber warum sollte ich mir jetzt wünschen, dass sie wieder verschwindet oder in den Hintergrund rückt oder für die nächsten ein bis zwei Jahre wenigstens pausiert? Wenn From Software der Meinung ist, dass sie eine Pause brauchen, wirds eine geben. Wenn die Spiele schlechter werden und unattraktiv werden, würde ich es bedauern und das Interesse verlieren. Aber solange alles in Ordnung ist, solange es doch funktioniert und es kaum was gibt, worüber man sich beschweren kann, ist es mir schleierhaft, dass man von "melken" spricht oder anderweitig die Reihe abwerten will. Man fordert damit indirekt, From Software solle Dark Souls wieder begraben, obwohl absolut niemand, in keiner Art und Weise, davon profitieren würde.
Das ist verständlich, allerdings sagst du damit mehr, dass du, für dich selbst, eine längere Pause möchtest. Wenn Dark Souls 3 nun 2017 erscheinen würde, wäre das Spiel nicht automatisch besser, es müsste sich auch nicht so viel verändern, dass ein Jahr mehr notwendig wäre; es würde nur deine Vorfreude steigern und das Erlebnis aufwerten. Die einfachere Lösung wäre, dass du mit dem Kauf ein Jahr länger wartest.Zitat
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Ich erkenne durchaus, worum es dir geht, aber nunja... ich weiß nicht, welche Schlüsse man daraus sonst ziehen soll. Ich habe Bloodborne bisher noch gar nicht gespielt (mangels PS4), insofern geht es mir vielleicht auch gerade einfach anders mit der Ankündigung.
Um an das anzuknüpfen, was ich oben schon zur SNES-Ära der JRPGs gesagt habe: Ich denke, in vier oder fünf Jahren, oder vielleicht in zehn, kann man auf diese Zeit ganz anders blicken. Ich mag zwar nicht darüber nachdenken, wie ich in zehn Jahren lebe, aber ganz neutral gesprochen wäre es doch toll, wenn Dark Souls 6 oder 7 ein grandioses Spiel wäre, neben dem Demon's Souls und Dark Souls die primitiven Anfänge sind. Allein sich das vorzustellen, finde ich reizvoll. Jetzt gerade macht es vielleicht den Eindruck, als ob es nur jedes Jahr wieder einen neuen Teil gibt, aber darin liegt auch die Chance, dass es mit jedem Teil besser und besser wird, worauf man sich freuen kann. Wenn aber nur alle X Jahre mal ein neuer Teil erscheint, sind damit schnell wieder ganz andere Erwartungen verknüpft, und wenn es dann mal enttäuschen sollte, ist es umso schwerwiegender. Lieber wäre es mir, wenn die Reihe sich konstant weiterentwickelt, und vielleicht alle zwei Teile mal danebenhaut, statt nur alle drei Jahre mit jedem Teil immer irgendwie hinter den Erwartungen zurückzubleiben.
Es liegt vielleicht auch daran, dass ich einfach so ein Typ von Spieler bin. Ich gehe gerne ein bisschen in der Zeit zurück, und fange alte Spiele nochmal von vorne an, um sie als solche zu genießen. Dark Souls kam 2011 raus, auch schon wieder vier Jahre her, und ich spiele es immer noch gerne und momentan sogar regelmäßig. Auch Demon's Souls reizt mich noch manchmal ein wenig. Und ich erinnere mich noch, wie ich damals, als Dark Souls 2 angekündigt wurde, auf diesem Event in Köln einem der Leute bei BandaiNamco gesagt habe, dass wirklich gute Spiele sich dadurch auszeichnen, dass man sie später nochmal spielen möchte. Meine Hoffnung ist, dass sich Dark Souls das irgendwie erhalten oder da noch weiter drauf aufbauen kann. Und ich glaube, die Chancen dafür stehen besser, wenn es mehr oder weniger so weitergeht und bei diesem Rhythmus bleibt, die Probleme und Risiken davon mit eingeschlossen.
TL; DR:
Äh... ja, keine Ahnung, wie ich das alles auf zwei Sätze bringen kann. Ich fürchte, falls jemand mitreden will, muss der sich ne Tüte Kekse holen und das meiste davon lesen.