@Tentakelgottheit
Man muss mit solchen Kritikern rechnen und leben, gutheißen sollte man sie aber nicht. Ich würde einem Neuling (und nicht nur dem) auf keinen Fall raten, jemanden, der persönlich etwas gegen sein Spiel oder ihn hat, viel Bedeutung beizumessen. Es gibt immer viel mehr Spieler mit gut gemeinten Ratschlägen, an denen sollte er sich orientieren.
...
Es klingt ein bisschen als würdest du sagen, jemand der eine gehässige Review verfasst hat grundsätzlich immer etwas gegen den Entwickler. Natürlich habe ich etwas gegen ein Spiel wenn ich eine negative Kritik verfasse. Ich fand es aus bestimmten Gründen schlecht und daher entwickelt sich eine Abneigung. Das heißt aber nicht, dass meine Kritikpunkte weniger wert sind.
Außerdem woher soll ich wissen, ob jemand was persönlich gegen mich hat oder ob die Person einfach keinen Schimmer hat wie man Kritiken möglichst konstruktiv verpackt?
Ich denke übrigens es gehört zu der Entwicklung eines Spieleerstellers, Künstlers oder was auch immer einfach dazu, zu lernen welche Punkte für einen selber wertvoll sind und welche nicht.
Ich würde jedem Neuling raten, sich jede Kritik intensiv anzusehen und dann anhand der Dinge die man wirklich verbessern will festzulegen was man sich zu Herzen nimmt.
Was ich vorher schon sagte: Warum nimmst du dir die Zeit eine ausführliche Kritik (polemisch oder nicht) zu verfassen, wenn du keine Emotionen mit dem Thema verbindest? Wenn ein Spiel oder ein anderes Medium dich über Stunden frustriert dann kann man wütend werden. Das ist ganz normal und negative Gefühle übertragen sich automatisch auf die Bewertung eines Mediums. Das passiert übrigens auch andersherum. Wenn ich von einer Sache total begeistert bin kann es sein, dass ich negative Aspekte gerne mal unter den Teppich kehre.
Deswegen sind Reviews eben nie objektiv, einfach weil sie die Meinung der entsprechenden Person darstellen. Wenn die Meinung der entsprechenden Person ist "Dieses Spiel hat mich über Stunden wütend gemacht aus den und den Gründen", dann muss man das erst einmal so akzeptieren.
Wenn wir von Reviews reden die speziell zur Unterhaltung gemacht wurden gibt es da noch einen wichtigen Faktor: Wütende Menschen sind unterhaltender. Leute schauen sich lieber Reviews von "schlechten" Dingen an. Entweder um sich zu belustigen oder tatsächlich etwas zu lernen.
Nehme ich als Beispiel mal Linkara der bei Atop the 4th Wall Comics reviewed. Durch Patreon hat er inzwischen auch angefangen Comics zu rezensieren die er selber gut findet und trotz allem macht er sich über Aspekte der Werke, manchmal sogar sehr hämisch.
Kontext ist hier das Zauberwort.
Zitat von Kelven
Zitat Zitat
aber es gibt eben immer Möglichkeiten jemanden mal Betalesen oder testen zu lassen.
Mit Einschränkungen. Je mehr Rechtschreibfehler es gibt, desto länger dauert das Korrigieren. Stell dir eine Demo vor, die fünf Stunden geht und da müsste jeder Dialog überarbeitet werden. Das macht kaum einer mit. Und je unbekannter man ist, desto weniger Betatester findet man. Gerade Neulinge greifen eher auf den Freundeskreis zurück und vielleicht schauen die gar nicht so genau hin. Durchspielbar sollte das Spiel eigentlich schon sein, aber es kommt denke ich öfters vor, dass die Neulinge ihre Spiele nur etappenweise testen und dann einfach glauben, dass es keine größeren Bugs gibt. Das ist weniger Faulheit als fehlende Erfahrung.
...
Natürlich greift jeder zuerst mal auf seinen Freundeskreis zurück, was aber nicht davon abhält Betatester zu finden. Natürlich dauert das korrigieren manchmal lange aber aus diesem Grund stellt man anderen ja auch immer erst mal wieder eine Demo vor.
Rechtschreibfehler und Bugs sind Grund zur Kritik wenn sie das Spielgefühl massiv stören. Es tut mir leid, aber wie ich schon sagte, fallen solche Dinge immer auf den Entwickler zurück weil es für den der kritisiert erstmal total egal ist ob es ein Erstlingswerk ist oder nicht. Die Erfahrung des Entwicklers ist nicht unbedingt am Spiel absehbar. Außerdem habe ich nicht gesagt, dass dort unbedingt Faulheit im Spiel ist, sondern dass es die Möglichkeit gibt.
Außerdem, wenn man speziell Betaleser sucht, dann finden sich immer irgendwann zuverlässige Menschen.
--
Und nun, dreiste Werbung für meinen Webcomic. Lest Strayer hier:
Es klingt ein bisschen als würdest du sagen, jemand der eine gehässige Review verfasst hat grundsätzlich immer etwas gegen den Entwickler. Natürlich habe ich etwas gegen ein Spiel wenn ich eine negative Kritik verfasse. Ich fand es aus bestimmten Gründen schlecht und daher entwickelt sich eine Abneigung. Das heißt aber nicht, dass meine Kritikpunkte weniger wert sind.
Außerdem woher soll ich wissen, ob jemand was persönlich gegen mich hat oder ob die Person einfach keinen Schimmer hat wie man Kritiken möglichst konstruktiv verpackt?
Ich denke übrigens es gehört zu der Entwicklung eines Spieleerstellers, Künstlers oder was auch immer einfach dazu, zu lernen welche Punkte für einen selber wertvoll sind und welche nicht.
Ich würde jedem Neuling raten, sich jede Kritik intensiv anzusehen und dann anhand der Dinge die man wirklich verbessern will festzulegen was man sich zu Herzen nimmt. .
...
Kritik zu üben ist eine fähigkeit die nicht von geburt an existiert es ist ein Skill den man erlernen muss. Wenn man aus gehässige und polemische Kritik zurückgreifen muss dann ist das Mangelhaft, vielleicht im gleichen maße wie derjenige der sein "schlechtes" werk veröffentlich hast.
Frei nach dem Motto : "Das eine Unrecht macht ein anderes nicht Recht".
Du sprichst von negativen kritiken, gegen Negative kritiken hat hier soweit ichd as sehe keiner was einzuwenden, es ist der Stil der kritik der hier zur debatte steht nicht die position des Kritikers.
Du sagst es selbst "Ich denke übrigens es gehört zu der Entwicklung eines Spieleerstellers, Künstlers oder was auch immer einfach dazu, zu lernen welche Punkte für einen selber wertvoll sind und welche nicht." Dem stimme ich zu, eine kritik jedoch aggressiv oder polemisch zu verpacken erschwert dies allerdings ungemein, daher sehe ich den nutzen daran nicht?
Zitat
Wenn ein Spiel oder ein anderes Medium dich über Stunden frustriert dann kann man wütend werden. Das ist ganz normal und negative Gefühle übertragen sich automatisch auf die Bewertung eines Mediums. Das passiert übrigens auch andersherum. Wenn ich von einer Sache total begeistert bin kann es sein, dass ich negative Aspekte gerne mal unter den Teppich kehre.
...
Warum spielst du es dann stunden? so schlimm kann es dann ja nicht sein :P
nein aber mal Spaß beiseite, Wenn man Wütend ist, egal welcher grund dafür vorliegt, Eine Diskussion oder Kritik ob in einem Forum oder von angesicht zu angesicht profitiert sicherlich nicht davon, weder von Wut noch von totaler begeisterung. Mein Tipp: ne nacht drüber schlafen und runter kommen. Danach kann man eine angemessene, wenn auch negative, kritik bringen.
Geändert von Lord of Riva (19.09.2015 um 15:44 Uhr)
Kritik zu üben ist eine fähigkeit die nicht von geburt an existiert es ist ein Skill den man erlernen muss. Wenn man aus gehässige und polemische Kritik zurückgreifen muss dann ist das Mangelhaft, vielleicht im gleichen maße wie derjenige der sein "schlechtes" werk veröffentlich hast.
...
Ich sagte nicht, dass das Verfassen von Kritiken nicht erlernt werden muss. Ich sagte aber auch, dass man sich auf Kritiken, auch gehässig formulierte vorbereiten muss sobald man sein eigenes Werk online stellt.
Zitat von Lord of Riva
Du sprichst von negativen kritiken, gegen Negative kritiken hat hier soweit ichd as sehe keiner was einzuwenden, es ist der Stil der kritik der hier zur debatte steht nicht die position des Kritikers.
Du sagst es selbst "Ich denke übrigens es gehört zu der Entwicklung eines Spieleerstellers, Künstlers oder was auch immer einfach dazu, zu lernen welche Punkte für einen selber wertvoll sind und welche nicht." Dem stimm ich zu, eine kritik jedoch so aggressiv oder polemisch zu verpacken erschwert dies allerdings ungemein, daher sehe ich den nutzen daran nicht?
...
Leider kann der Übergang sehr schwammig sein und hängt stark vom persönlichen Empfinden ab.
Ich versuche immer Kritiken möglichst sachlich und freundlich zu verpacken, denn wenn ich etwas kritisiere gibt es immer Punkte die ich irgendwie mag und interessant finde. Deswegen spiele ich auch Spiele die mich manchmal zur Weißglut treiben, um deine Frage zu beantworten. Ich kann mir keine ausführliche Meinung bilden, wenn ich nicht alles dazu kenne. Ich kann keine Kritik äußern, wenn mir Punkte fehlen.
Zum zweiten: Ich habe in einem vorherigen Post bereits erwähnt, dass polemische Kritiken das herausfiltern des Kernes sehr schwierig machen. Trotz allem kann man diese meiner Meinung nach nicht komplett abtun.
Ich zeichne und habe in den Jahren in denen ich Bilder und Comics veröffentliche schon viele häßliche, gemeine Kritiken bekommen. Obwohl diese Kritiken geschrieben waren um mich zu reizen, hatten einige von ihnen tatsächlich einen wahren Kern, der als Ausgangspunkt zur Verbesserung dienen konnte.
Also auch wenn polemische Kritiken eventuell aus Gründen geschrieben werden das Ego zu boosten oder sich selber geil zu fühlen weil jemand anderes schlecht ist, sind sie nicht immer komplett wertlos.
Ich gebe dir allerdings recht, dass man versuchen sollte sachlich zu bleiben, wenn man tatsächlich helfen will.
Allerdings steht mein Punkt, dass Reviews immer irgendwie von den Emotionen des Autors getragen sind immer noch.
Was ich auch sehr wichtig finde: Ich habe bisher kaum erlebt, dass Neulinge, es sei denn sie sind besonders ignorant, tatsächlich mit Polemik bombardiert werden. Wenn jemand wirklich um Verbesserungsvorschläge bittet, wird diese Person häufig sehr gut angenommen. Ich selber empfinde die Community hier zum Großteil als sehr hilfsbereit.
Da dieser Thread schon echt lang ist: Was sind denn in euren Augen "polemische Kritiken", denn mir fallen im ersten Augenblick keine ein (also ein konkretes Beispiel wäre gut). Sind das Reviews die absichtlich extremer gefasst sind um zu unterhalten? Oder eher sinnfreies geflame? Weil Sachen wie "Dein Spiel ist schlecht weil du häßlich bist" sehe ich eben nicht als Kritik.
Eine Kritik ist doch eben etwas, was irgendwo eine Basis hat auf der sie beruht und egal wie sie formuliert ist sind bestimmte Argumente eben nicht weniger relevant.
Ein persönlicher Angriff ist für mich keine Kritik.
--
Und nun, dreiste Werbung für meinen Webcomic. Lest Strayer hier:
Mit Einschränkungen. Je mehr Rechtschreibfehler es gibt, desto länger dauert das Korrigieren. Stell dir eine Demo vor, die fünf Stunden geht und da müsste jeder Dialog überarbeitet werden. Das macht kaum einer mit.
...
Wenn man die Zeit hat, fünf Stunden fehlerhafter Dialoge zu schreiben, dann sollte man (selbst) auch die Zeit haben, fünf Stunden fehlerhafter Dialoge korrekturzulesen.
Moved to tumblr ---> WEEPS & WHISPERS
____________________________________________________________________
Konsequenz heißt auch Holzwege zu Ende zu gehen
??? ~ <(OvO<)
@Pinguin mit Brille
Eine schlechte Story macht natürlich keinen Spaß, unzufrieden ist dann fast jeder, aber das ist für mich noch etwas anderes als sich zu ärgern. Warum ärgert man sich über eine schlechte Story? Du sprachst ja die verschwendete Zeit an, doch selbst die ist eigentlich kein Grund, sich so sehr zu ärgern, dass man dem Autor die Geschichte übel nimmt. Auch auf die Gefahr hin, zu sehr ins Philosophische abzudriften, wer ist denn wirklich am Zeitverlust schuld? Der Autor, der die schlechte Geschichte geschrieben hat oder der Leser, der sie gelesen hat? Ich weiß aber auch von anderen und von mir, dass man sich meistens nicht über den Zeitverlust ärgert, sondern darüber, dass jemand "unsere" Regeln gebrochen hat und diese Sicht ist dann doch etwas zu egozentrisch. Geschichten sind nur subjektiv schlecht geschrieben, der Autor sieht das ja vermutlich nicht so und oft hat er auch viele Leser auf seiner Seite. Das spricht nicht gegen die Kritik, gegen den Ärger aber schon.
Zitat
Wie ich schon gesagt habe, manchmal braucht Kritik Kontext. Kritik ist nie voreingenommen. Das wäre gar nicht möglich, denn Kritik ist immer eine Meinungsäußerung und niemand ist komplett neutral.
...
Das Gefühl hinter einer negativen Kritik ist immer ehrlich, das Spiel hat zu wenig Spaß gemacht. Doch es kommt ziemlich oft vor, dass dieses Gefühl absichtlich falsch oder zumindest übertrieben dargestellt wird. Vielleicht, weil man sich über die Fans ärgert und ihnen eins auswischen möchte, oder weil man fürchtet, dass ein bloßes "fand ich langweilig" nicht akzeptiert wird. Zwar ein anderes Thema, aber trotzdem ein passendes Beispiel: In einer hitzigen Diskussion fangen die Teilnehmer häufig an, irgendwann unehrlich zu werden, weil sie nicht "verlieren" wollen. Sie missverstehen absichtlich, "vergessen", was sie vorher geschrieben haben oder werden persönlich, weil sie insgeheim wissen, dass der andere recht hat. Ich kenne sogar einige, die mir gesagt haben, dass sie bei polarisierenden Diskussionen absichtlich extreme Positionen einnehmen (die sie gar nicht teilen), weil sie es lustig finden, wenn die Diskussion eskaliert. Es ist schon nicht ungewöhnlich, etwas unehrlich zu sein, dazu zählt für mich auch, wenn man etwas viel übertriebener ausdrückt als man es eigentlich empfindet, denn das Bild wird dadurch verfälscht.
Das Beispiel, das du ansprichst, zeigt die Gefahr. Natürlich kann jemand auch wegen sachlicher Kritik niedergeschlagen sein, bei fieser Kritik passiert es aber sehr oft. Die meisten Menschen trifft es irgendwie doch, wenn ihnen jemand mit Feindseligkeit begegnet, ohne dass sie ihm etwas getan haben.
@Tentakelgottheit
Der gehässigte Kritiker jagt nicht immer gleich seinen weißen Wal, aber neben der Unterhaltung der Unbeteiligten verfolgt er mMn meistens eines von zwei Zielen: Entweder will er den Fans eins auswischen oder er will dem Entwickler eins auswischen. Wenn jemandem diese Wirkung wirklich nicht bewusst ist, dann gebe ich die Warnung mit: Es wird immer so aufgefasst und das meiner Ansicht nach auch zurecht. Gehässigkeit ist wie gesagt höchstens bei moralisch fragwürdigen Einstellungen angebracht.
Zitat
Warum nimmst du dir die Zeit eine ausführliche Kritik (polemisch oder nicht) zu verfassen, wenn du keine Emotionen mit dem Thema verbindest?
...
Ja, aber doch nicht unbedingt Ärger. Wenn ich schreibe "Die Stelle musste ich zu oft wiederholen, das war nervig", dann stecken dahinter auch Emotionen, aber nicht immer Ärger. Vielleicht hat man sich über die Stelle sogar wirklich richtig geärgert, aber der Text ist nicht polemisch geschrieben, nur das erreicht den Leser. Wobei ich auch sagen muss, als jemand, der selbst schon eine Menge böser Reviews geschrieben hat (nicht hier), dass Ärger gar nicht mal der Hauptgrund für sie ist. Dafür ist meistens schon zu viel Zeit vergangen, außerdem lass ich mich nicht so leicht ärgern. Und wenn ich mich doch mal bei einem Spiel ärgere (praktisch nur wegen dem Gameplay), dann richtet sich der Ärger selten gegen den Entwickler.
Zitat
Außerdem, wenn man speziell Betaleser sucht, dann finden sich immer irgendwann zuverlässige Menschen.
...
Ich glaub schon, dass der, bei dem die Fehler wirklich ins Gewicht fallen, Schwierigkeiten haben wird. Das wäre eine immense Arbeit. Die üblichen Flüchtigkeitsfehler und Kleinigkeiten hab ich ja nicht gemeint, über die sollte sich nun wirklich niemand ärgern.
Zitat
Was sind denn in euren Augen "polemische Kritiken", denn mir fallen im ersten Augenblick keine ein (also ein konkretes Beispiel wäre gut).
...
Wir haben die Beispiele gelöscht, weil bei uns polemische Kritiken nicht erlaubt sind, Nonsenses Review zur Sternenkind-Saga war aber z. B. so eines. Sicher ist es nicht einfach, eine Grenze zu ziehen, auch darüber könnte man streiten. Andersherum gibt es Entwickler, die eine gut gemeinte Kritik schon (zu unrecht) verletzend finden. Deswegen möchte ich von einer genauen Definition absehen. Ich kann nur sagen, dass es für mich einen Punkt gibt, ab dem ein Review (oder auch eine Meinung) nicht mehr annehmbar ist. In der Hinsicht bin ich auch anderer Meinung als du, selbst wenn ich einigen Punkten aus dem Review zustimme, "heilt" das nicht die Polemik. Schon alleine deswegen, weil ich ja weiß, dass der Kritiker das alles ohne Polemik hätte schreiben können. Doch er hat es nicht getan und die Gründe dafür sind selten lobenswert.
@Liferipper
Ich meine jetzt jemanden, der es nicht besser kann. Rechtschreibfehler könnte der vielleicht noch mit Word beheben, aber spätestens beim Ausdruck helfen solche Programme nicht mehr weiter.
Ich meine jetzt jemanden, der es nicht besser kann. Rechtschreibfehler könnte der vielleicht noch mit Word beheben, aber spätestens beim Ausdruck helfen solche Programme nicht mehr weiter.
...
Ich weiß, wir sind hier im Internet, wo man auf den Hinweis auf einen Rechtschreibfehler üblicherweise mit "Ich bin Legastheniker" antwortet, aber oft ist "Ich kann nicht" eigentlich nur eine Umschreibung für "Ich will nicht".
Wegen einer ungeschickten Formulierung hier und da wird niemandem der Kopf abgerissen, und Flüchtigkeitsfehler wird man vermutlich nie zu 100% ausmerzen können, aber wenn man in einem Spiel die Anzahl der Textboxen ohne Rechtschreib- oder Grammatikfehler an einer Hand abzählen kann, dann deutet das mit ziemlicher Sicherheit darauf hin, dass der Entwickler entweder sein eigenes Spiel nie kontrolliert hat, oder dass die Korrektur ihn einfach nicht interessiert, und das kann man ihm mMn durchaus vorwerfen.
@Pinguin mit Brille
Eine schlechte Story macht natürlich keinen Spaß, unzufrieden ist dann fast jeder, aber das ist für mich noch etwas anderes als sich zu ärgern. Warum ärgert man sich über eine schlechte Story? Du sprachst ja die verschwendete Zeit an, doch selbst die ist eigentlich kein Grund, sich so sehr zu ärgern, dass man dem Autor die Geschichte übel nimmt. Auch auf die Gefahr hin, zu sehr ins Philosophische abzudriften, wer ist denn wirklich am Zeitverlust schuld? Der Autor, der die schlechte Geschichte geschrieben hat oder der Leser, der sie gelesen hat? Ich weiß aber auch von anderen und von mir, dass man sich meistens nicht über den Zeitverlust ärgert, sondern darüber, dass jemand "unsere" Regeln gebrochen hat und diese Sicht ist dann doch etwas zu egozentrisch. Geschichten sind nur subjektiv schlecht geschrieben, der Autor sieht das ja vermutlich nicht so und oft hat er auch viele Leser auf seiner Seite. Das spricht nicht gegen die Kritik, gegen den Ärger aber schon.
...
Wenn du so argumentierst, macht das Kritik nicht komplett obsolet? Weil es immer Menschen geben wird die das anders sehen und Kritikpunkte vielleicht nicht nachvollziehen können.
Natürlich hat jeder seine eigene Wahrheit, denn die Art ein Werk zu lesen verändert sich mit den eigenen Erfahrungen.
Aber Kritik, gerade an Werken die eventuell gefährliche Dinge romantisieren oder normalisieren (Missbrauch wird als begehrenswert dargestellt solange es nur der richtige Mann ist wie in Twilight oder 50 shades z.B.) ist eben so wichtig. Ein kritischer Zugang ist zu allem möglich und Ärger kann tatsächlich aus dem Inhalt einer Geschichte entstehen und das hat nichts damit zu tun dass jemand "unsere" Regeln bricht.
Als Beispiel: Ich persönlich möchte, dass Figuren in Geschichten einen gewissen eigenen Antrieb haben und nicht nur von einer Situation in die nächste geworfen werden ohne selber zu handeln. Das ist eine meiner "Regeln", aber ich kann so etwas auch komplett verschmerzen ohne mich zu ärgern, wenn die Geschichte mir andere interessante Aspekte liefert.
Außerdem erfordert die kritische Auseinandersetzung mit einem Medium auch den Konsum dieses Mediums. Ich kann nichts kritisieren was ich nicht kenne. Möchte ich also etwas zum Diskurs beitragen muss ich wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und mich damit auseinander setzen. Natürlich ist das wieder eine eigene Entscheidung aber kritisierbar ist der Autor trotzdem, gerade weil meine Intention die Kritik ist.
Manchmal weiß man auch bevor man ein Werk gelesen hat nicht ob man es gut oder schlecht findet. Geld hat man dafür dann vielleicht trotzdem schon ausgegeben oder eine Geschichte macht gegen Ende noch mal eine Kehrtwende die einem den Genuss dieser vermiest.
Der Autor ist für das war er verfasst verantwortlich und wenn dieser Autor Dinge verfasst die Menschen verletzen (wie z.B. misshandelnde Akte wie Stalking romantisiert), dann darf dieser Autor dafür auch kritisiert werden.
Oder gehst du generell vom "Tod des Autoren" aus und betrachtest ein Werk nur über das Werk an sich? Ist auch eine Herangehensweise, die manchmal für die Literaturkritik durchaus sinnvoll ist.
Autor kann hier übrigens mit Entwickler gleichgesetzt werden, weil der ja auch seine eigenen Geschichten schreibt.
Zitat von Kelven
@Tentakelgottheit
Der gehässigte Kritiker jagt nicht immer gleich seinen weißen Wal, aber neben der Unterhaltung der Unbeteiligten verfolgt er mMn meistens eines von zwei Zielen: Entweder will er den Fans eins auswischen oder er will dem Entwickler eins auswischen. Wenn jemandem diese Wirkung wirklich nicht bewusst ist, dann gebe ich die Warnung mit: Es wird immer so aufgefasst und das meiner Ansicht nach auch zurecht. Gehässigkeit ist wie gesagt höchstens bei moralisch fragwürdigen Einstellungen angebracht..
...
Wenn eine "Kritik" nur mit der Intention verfasst wird jemandem zu schaden oder dieser Person eines auszuwischen, frage ich mich ob man das dann noch als Kritik bezeichnen kann. Ist das dann nicht eher ein persönlicher Angriff? Kritik hat für mich wie gesagt immer eine Basis, die irgendwo in dem Werk liegt und deswegen nachvollziehbar ist.
Wenn diese Basis aber die Abneigung gegen einen bestimmten Entwickler ist, dann ist das für mich eben keine richtige Kritik mehr. In dem Punkt stimme ich dir dann sogar zu. Das ist ziemlich sinnlos und kann getrost ignoriert werden weil damit gerechnet werden kann, dass sich einfach Dinge aus der Nase gezogen werden.
Zitat von Kelven
Ja, aber doch nicht unbedingt Ärger. Wenn ich schreibe "Die Stelle musste ich zu oft wiederholen, das war nervig", dann stecken dahinter auch Emotionen, aber nicht immer Ärger. Vielleicht hat man sich über die Stelle sogar wirklich richtig geärgert, aber der Text ist nicht polemisch geschrieben, nur das erreicht den Leser. Wobei ich auch sagen muss, als jemand, der selbst schon eine Menge böser Reviews geschrieben hat (nicht hier), dass Ärger gar nicht mal der Hauptgrund für sie ist. Dafür ist meistens schon zu viel Zeit vergangen, außerdem lass ich mich nicht so leicht ärgern. Und wenn ich mich doch mal bei einem Spiel ärgere (praktisch nur wegen dem Gameplay), dann richtet sich der Ärger selten gegen den Entwickler.
...
Ich sagte ja auch Emotionen und nannte Ärger als eine davon (auch übersprudelnde Begeisterung. Wenn mich das Gameplay in einem Spiel nervt, weil es einfach nicht gut gemacht ist, richtet sich mein Ärger schon etwas gegen den Entwickler weil diese Person dafür verantwortlich ist. Der Entwickler macht das Spiel ergo der Entwickler ist verantwortlich für das was in seinem Spiel falsch läuft.
Das Spiel hat sich ja nicht selber programmiert.
Wenn ein Autor einen Charakter plötzlich komplett anders schreibt als zuvor (ohne Ankündigung oder foreshadowing) nur um die Handlung voran zu treiben, kritisiere ich auch den Autoren und nicht den Charakter.
Warum schreibst du böse (polemische) Reviews, wenn diese in deinen Augen sinnlos sind?
Zitat von Kelven
Ich glaub schon, dass der, bei dem die Fehler wirklich ins Gewicht fallen, Schwierigkeiten haben wird. Das wäre eine immense Arbeit. Die üblichen Flüchtigkeitsfehler und Kleinigkeiten hab ich ja nicht gemeint, über die sollte sich nun wirklich niemand ärgern.
...
Kommt auf den Fall an. Allerdings, wenn ein Fehler wirklich schwer ins Gewicht fällt, dann sollte man diesen doch gerade deswegen fixen auch wenn es Schwierigkeiten bereitet. Ein unspielbares Spiel bei dem sich der Entwickler vielleicht sogar weigert mögliche Gamebreaker zu entfernen fällt eben negativ auf diesen zurück. Kaum ein Spieler freut sich über eine Nachricht im Spiel die sagt: "Ja spiel das spiel nun bitte so und so, weil du ansonsten nicht mehr weiter kommst."
Kleine Fehler wie eventuelle Grafik Glitches oder Rechtschreibfehler sind zu verkraften, solange sie das Spielerlebnis nicht stark negativ beeinträchtigen.
Zitat von Kelven
Wir haben die Beispiele gelöscht, weil bei uns polemische Kritiken nicht erlaubt sind, Nonsenses Review zur Sternenkind-Saga war aber z. B. so eines. Sicher ist es nicht einfach, eine Grenze zu ziehen, auch darüber könnte man streiten. Andersherum gibt es Entwickler, die eine gut gemeinte Kritik schon (zu unrecht) verletzend finden. Deswegen möchte ich von einer genauen Definition absehen. Ich kann nur sagen, dass es für mich einen Punkt gibt, ab dem ein Review (oder auch eine Meinung) nicht mehr annehmbar ist. In der Hinsicht bin ich auch anderer Meinung als du, selbst wenn ich einigen Punkten aus dem Review zustimme, "heilt" das nicht die Polemik. Schon alleine deswegen, weil ich ja weiß, dass der Kritiker das alles ohne Polemik hätte schreiben können. Doch er hat es nicht getan und die Gründe dafür sind selten lobenswert.
...
Ich habe nicht behauptet, dass Wahrheit hinter einer Review die Polemik heilt. Ich sagte, dass man auch aus einer solchen Review positive Ansatzpunkte ziehen kann. Betonung liegt hier auf kann, weil natürlich jeder individuell entscheiden muss, wie er oder sie mit Kritik umgeht oder diese weiterverarbeitet.
Ich finde es auch schwer ein moralisches Urteil über die Gründe abzugeben, weil man sie in den seltensten Fällen kennt. Ich persönlich würde das schon nicht tun, weil ich selber Reviews konsumiere die neben Kritik auch Elemente enthalten die sich eventuell lustig machen über ein Produkt (aber eben ohne das Hauptaugenmerk der Kritik aus den Augen zu verlieren).
--
Und nun, dreiste Werbung für meinen Webcomic. Lest Strayer hier:
Ich weiß, wir sind hier im Internet, wo man auf den Hinweis auf einen Rechtschreibfehler üblicherweise mit "Ich bin Legastheniker" antwortet, aber oft ist "Ich kann nicht" eigentlich nur eine Umschreibung für "Ich will nicht".
Wegen einer ungeschickten Formulierung hier und da wird niemandem der Kopf abgerissen, und Flüchtigkeitsfehler wird man vermutlich nie zu 100% ausmerzen können, aber wenn man in einem Spiel die Anzahl der Textboxen ohne Rechtschreib- oder Grammatikfehler an einer Hand abzählen kann, dann deutet das mit ziemlicher Sicherheit darauf hin, dass der Entwickler entweder sein eigenes Spiel nie kontrolliert hat, oder dass die Korrektur ihn einfach nicht interessiert, und das kann man ihm mMn durchaus vorwerfen.
...
Meinst du nicht das diese Vorurteile nicht komplett unangemessen sind?
es ist schön das ein großteil der Menschen scheinbar perfekt Rechtschreibung und Gramatik beherrschen (tun sie nicht, die wenigsten menschen sind so gut in ihrer Muttersprache).
Ich verstehe nicht warum es okay ist solche Vorurteile zu vertreten während für gewöhnlich Vorurteile stark verurteilt werden.
ganz ehrlich wenn hier jemand ein Sau gutes spiel abliefern würde , auch bezüglich story , es aber unheimlich viele Rechtschreibfehler beinhaltet dann ist das direkt equivalent zu "ich habe keinen Bock" ?
Ich spreche hier natürlich auch von meiner Position, du wirst vielleicht gesehen haben das ich unheimlich viele Probleme habe mit Groß-und Kleinschreibung und Interpunktion habe, nicht desto trotz gebe ich mir mühe diese posts zu verfassen.
Das ist in sich selbst Polemik.
Diese fehler kann man natürlich beheben. Der Anspruch diese zu beheben sollte in einem Machwerk wie einem Videospiel definitv vorhanden sein. Aber genau wie fast jeder Story-writer seinen Coder braucht, kann auch jemand trotz seiner Skills oder Mpühe eine schlechte Rechtschreibung besitzen.
Ich spreche hier natürlich auch von meiner Position, du wirst vielleicht gesehen haben das ich unheimlich viele Probleme habe mit Groß-und Kleinschreibung und Interpunktion habe, nicht desto trotz gebe ich mir mühe diese posts zu verfassen.
...
Bingo. Die Leute mit einer echten Rechtschreibschwäche, die mir bisher untergekommen sind, sind sich ihres Mankos bewusst und geben sich Mühe, das zu kaschieren bzw. zu verbessern. Wer aber sagt: "Ich kann halt nicht, lass mich", der braucht sich nicht wundern, dass er's nicht kann. Man lernt etwas nicht durch permanente Kritikresistenz.
Abgesehen davon, schlägt sich eine Rechtschreibschwäche nicht in der Rechtschreibung nieder und weniger im Ausdruck? Wenn also die ganzen "Ich bin Legastheniker!"-Posts fast durchweg von Jugendlichen kommen, die auch noch dünnhäutig und flapsig sind, ist das schon auffällig. Das geht dann in Richtung der Leute, die meinen "Ich bin nicht in der Schule, s'is' egal wie ich schreibe!" und sich dann wundern, wenn sie sich irgendwann totalen Bockmist eingeprägt haben, der dann in der Klassenarbeit zu Buche schlägt.
Es geht hier ja nicht um die Leute, die ein paar Fehlerchen machen, sondern um solche, die dauernd Tippfehler einbauen, von Interpunktion noch nie gehört haben und ganz offensichtlich nicht einmal versucht haben, einen Duden aufzutreiben (was in Zeiten des Internets kein Mordsunterfangen ist). Auch wenn es vor allem an der Grammatik hakt: Man kann sich auch Korrekturleser suchen. Ich habe noch nie gesehen, dass hier wer angemacht wurde, der jemanden zum Drüberlesen oder Betatesten gesucht hat, ehe er seine Vorstellung postet. In so ein Spiel fließt soviel Arbeit, da sollte es daran dann nicht scheitern.
TL, DR.: Die Vorurteile bestehen, würde ich sagen, nicht gegenüber der Legasthenie, sondern gegenüber der "Ist doch nicht mein Problem, deal with it!"-Einstellung derer, die Legasthenie gerne vorschieben.
Meinst du nicht das diese Vorurteile nicht komplett unangemessen sind?
...
Nein.
Enthält ein Post viele Rechtschreib- bzw. Grammatikfehler, dann ist das eher verzeihlich, denn man kann nicht erwarten, dass da ständig jemand neben einem sitzt/steht und Korrektur liest. Auch posten inzwischen ja viele übers Handy und da ist die Gefahr, solche Fehler zu übersehen, recht groß. Bei einem Spiel ist das aber etwas anderes. Da kann man die Szenen so oft wiederholen, bis man rein theoretisch alle Fehler behoben hat. Außerdem kann man das Spiel von jemanden daraufhin überprüfen lassen.
Edit:
Zitat von BDraw
Die Vorurteile bestehen, würde ich sagen, nicht gegenüber der Legasthenie, sondern gegenüber der "Ist doch nicht mein Problem, deal with it!"-Einstellung derer, die Legasthenie gerne vorschieben.
@Tentakelgottheit
Ich spreche ja nicht über Kritik, sondern nur über die Aggressivität. Die Kritik würde ohne Polemik nicht an ihrer Bedeutung verlieren (sie unterhält nur weniger). Und sobald es um moralische Fragen geht - ich kann Twilight und 50 Shades of Grey nicht beurteilen, weil ich sie zum Glück nicht kenne - kann ich den Ärger verstehen. Auch Satire darf bösartig sein, wenn sie Missstände anprangert. Doch wenn einem Handlung oder Gameplay nicht gefallen haben, finde ich es übertrieben, das dem Autor gleich übel zu nehmen.
Zitat
Der Autor ist für das war er verfasst verantwortlich und wenn dieser Autor Dinge verfasst die Menschen verletzen (wie z.B. misshandelnde Akte wie Stalking romantisiert), dann darf dieser Autor dafür auch kritisiert werden.
...
Das sehe ich genauso, kritisieren darf man das so oder so, aber hier könnte ich auch verstehen, dass sich jemand ärgert, würde ich auch. Das ist eine ganz andere Ebene als langweilige Handlungen oder schlechtes Gameplay. Ich selbst betrachte ein Werk nicht losgelöst vom Autor, ich sehe das also schon so, dass er für Handlung und Gameplay verantwortlich ist, aber ich möchte ihm nicht (mehr, früher hab ich das eher getan) alleine die Schuld daran geben, wenn mir ein Spiel nicht gefallen hat bzw. möchte ich es ihm zumindest nicht übel nehmen.
Zitat
Wenn eine "Kritik" nur mit der Intention verfasst wird jemandem zu schaden oder dieser Person eines auszuwischen, frage ich mich ob man das dann noch als Kritik bezeichnen kann. Ist das dann nicht eher ein persönlicher Angriff?
...
Ja, aber so eindeutig ist wohl keine Kritik. Deswegen kritisiere ich die Kritik schon dann, wenn sie für mich zu viel Persönliches enthält.
Zitat
Warum schreibst du böse (polemische) Reviews, wenn diese in deinen Augen sinnlos sind?
...
Ich hab sie früher geschrieben (nicht über Makerspiele übrigens), heute mache ich es eigentlich nicht mehr, ich versuche es zumindest. Ne, ich mache mich manchmal immer noch über etwas lustig. Wie dem auch sei, ich halte sie nicht für sinnlos, sondern finde sie moralisch fragwürdig. Lustig sind sie natürlich schon, das war einer der Gründe, warum ich damals polemische Kommentare schrieb. Aber nicht der Grund, überhaupt ein Review zu schreiben, das macht ja jeder letztendlich, weil er gerne seine Meinung sagt. Gerade wenn es um Filme, Bücher oder kommerzielle Spiele geht - und der Schöpfer von der Kritik also gar nichts mitbekommt - ist einer der Hauptgründe für Polemik, dass man von den Fans genervt ist, man will ihre Meinung nicht tolerieren. Mit dem boshaften Kommentar "rächt" man sich quasi.
Zitat
Allerdings, wenn ein Fehler wirklich schwer ins Gewicht fällt, dann sollte man diesen doch gerade deswegen fixen auch wenn es Schwierigkeiten bereitet.
...
Ich meinte in dem Fall nur die sprachlichen Fehler. Es wird wegen dem Aufwand schwierig, jemanden zu finden, der sie verbessert. Bekannte Bugs wird der Entwickler immer beheben. Bei einem stark verbuggten Spiel nehme ich erst mal an, dass der Entwickler nichts von ihnen wusste.
Zitat
Ich finde es auch schwer ein moralisches Urteil über die Gründe abzugeben, weil man sie in den seltensten Fällen kennt.
...
Ich bin überzeugt davon, das sagt mir meine ganze Erfahrung, dass es für gehässige Kommentare keinen moralisch guten Grund gibt. Jedenfalls solange wir über technische Fehler oder Handlungsschwächen sprechen - Geschichten, die selbst moralisch fragwürdig sind, sind wie gesagt etwas anderes.
@BDraw
Wobei das aber auch fast schon eine Urban Legend ist, der Spruch "Ich bin Legastheniker, ich kann es nicht besser". Den hab ich hier seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen.
Zitat
Ich habe noch nie gesehen, dass hier wer angemacht wurde, der jemanden zum Drüberlesen oder Betatesten gesucht hat, ehe er seine Vorstellung postet.
...
Ich sprach das ja schon an: Würde jemand das bei einer längeren Demo, in der praktisch jeder Dialog neu geschrieben werden müsste, wirklich machen? Bei einem Neuling?
Wie bereits erwähnt geht es hierbei nicht darum eine Ausrede zu suchen.
Worauf ich hinaus wollte ist das es für viele kein Problem ist das jemand Musikalisch nicht bewandert ist. Wenn jemand Sounds oder Musik braucht findet man sicherlich irgendjemanden mit dem man zusammen arebiten kann. Wenn jemand nicht gut darin ist zu Pixeln kann man auch jemanden finden der einem Hilfestellungen gibt bzw. ein paar Sachen pixeln kann für einnen Credits eintrag oder so.
Aber wehe jemand hat eine Schlechte Rechtschreibung, aus eigener Erfahrung wird man dafür extrem kritisiert, unabhängig vom Ausdruck oder dem eigentlichen Inhalt des Textes. Nach Hilfe bei der Korrektur zu fragen ist nahezu unmöglich.
Es wird so behalndelt als ob Schreiben in sich ein extrem einfacher skill ist, und das ist es definitiv nicht. Letztlich ist der Sinn von Sprache doch einander etwas mitzuteilen nicht wahr? Dabei ist die Rechtschreibung, je nach stärke natürlich das kleinste Problem.
@BDraw: Auch bei deinem schönen Zitat : "Ich bin nicht in der Schule, s'is' egal wie ich schreibe!". Geht es wieder nur um Vorurteile wenn man eine solche Einstellung (deinerseits) an den Tag legt gibt man den menschen die vielleicht das Problem erkennen direkt keine chance.
Ein urteil zu fällen ist okay, ergo wenn sowass kommt. Aber die Grundeinstellung die Ihr hier beide vertretet sind reine Vorurteile.
Ich bin legastheniker, Die Schulzeit war ein k(r)ampf glaub mir. Bis wir vor gar nicht allzu langer Zeit eine gesetzesänderung hatten war ich dazu gezwungen eine Hauptschul Laufbahn zu machen. Im Abitur jahrgang habe ich Mathe (MATHE!) klausuren zurück bekommen die mit einer 6 bewertet waren dank der Rechtschreib und Interpunktionsfehler bei den Schriftaufgaben. Es tut mir leid wenn ich sowas nicht verstehe aber das ist allerhöchstens Diskriminierend wenn nicht schlimmeres. Mein Abitur konnte ich dann Irgendwann doch noch machen durch die gesetze welche eine maximale Notenabstufung durch Rechtschreibung von einem ganzen Notenpunkt bedeuteten. Und Ich habe TROTZDEM ein gutes.
Menschen haben Stärken und Schwächen, niemand sollte gutheißen wenn jemand auf Kritik Aggresiv reagiert. polemik geht ja auch anders herum. [Sarkasmus]Aber manche Schwächen sind wohl Schlimmer als andere und bedürfen keiner Hilfe oder konstruktiver Kritik wie es scheint.[/Sarkasmus]
Wo wir gerade beim Thema sind: Tentakelgottheit sprach von Emotionen und eure Posts regen mich auf. Ich entschuldige mich falls ich zu ausfallend geworden bin diese Argumentation habe ich einfach schon viel zu oft gehört und ich finde es nicht wirklich nicht amüsant.
Ich bin wohl auch nicht immer die Ruhe selbst.
Ihr vorverurteilt die Schwächen von anderen, in meinen Augen nicht besser als jemanden einäugigen dafür zu Kritisieren das er nicht so gut beim werfen dinge trifft wegen der mangelnden Tiefensicht. Klar kann er üben, Klar kann er besser werden. Aber es ist ein Anstrengender , Nervenaufreibender prozess der nicht vergleichbar ist wie die Mühe die jemand ohne diese handicap hat und da können andere so oft sagen "ja dann musst du dir halt mühe geben" wie sie wollen.
Worauf ich hinaus wollte ist das es für viele kein Problem ist das jemand Musikalisch nicht bewandert ist. Wenn jemand Sounds oder Musik braucht findet man sicherlich irgendjemanden mit dem man zusammen arebiten kann. Wenn jemand nicht gut darin ist zu Pixeln kann man auch jemanden finden der einem Hilfestellungen gibt bzw. ein paar Sachen pixeln kann für einnen Credits eintrag oder so.
...
Ich glaube das liegt daran, dass man im Alltag nicht unbedingt Musikmachen können muss, oder Pixeln können muss, oder Gottbewahre unbedingt eine Programmiersprache können muss, aber schreiben doch für die Mehrheit einfach...naja...man kommt oft nicht drum rum, schon alleine schriftliche Kommunikation wie diese hier ist Alltag und deswegen erscheint es Leuten ohne Legasthenie vielleicht einfach undenkbar, dass jemand einen so Rechtschreib- und Grammatiktechnisch katastrophalen Vorstellungstext und-oder Ingamedialoge hinlegt, wie es bei manch einem Hobbyprojekt der Fall ist. Deswegen ist es vielleicht gar nicht schlecht wenn jemand wie du, der da mehr Ahnung hat, nochmal deutlich macht, dass es eben nicht unbedingt so selbstverständlich ist.
Ich hatte bisher übrigens nicht das Gefühl, dass sich viele Leute an Rechtschreibung aufhängen, mehr an Storys die sie nicht leiden können, oder das unlogische Verhalten von Charakteren. Sowas läd auch gern dazu ein, direkt auf den Ersteller zu schießen, weil der war zu faul/zu blöd/ oder zu realitätsfremd um Charaktere zu schreiben, die mir gefallen.:V Und zwar mir allein!
@Lord of Riva
Das ist ein wichtiger Punkt (auch wenn ich glaube, dass BDraw das nicht so drastisch gemeint hat, wie du es verstanden hast). Menschen haben Stärken und Schwächen und hinter den Schwächen steckt selten Böswilligkeit, auch nicht hinter Bugs oder Rechtschreibfehlern. Auf die Fehler hinweisen sollte man die Entwickler auf jeden Fall, auch auf alles, was einem nicht gefallen hat. Aber man sollte darauf nicht mit Spott oder Polemik oder Gehässigkeit reagieren, das wäre so, als ob man auf die Schwächen noch eintreten würde.
@Lord of Riva
Das ist ein wichtiger Punkt (auch wenn ich glaube, dass BDraw das nicht so drastisch gemeint hat, wie du es verstanden hast). Menschen haben Stärken und Schwächen und hinter den Schwächen steckt selten Böswilligkeit, auch nicht hinter Bugs oder Rechtschreibfehlern. Auf die Fehler hinweisen sollte man die Entwickler auf jeden Fall, auch auf alles, was einem nicht gefallen hat. Aber man sollte darauf nicht mit Spott oder Polemik oder Gehässigkeit reagieren, das wäre so, als ob man auf die Schwächen noch eintreten würde.
...
Jau, tut mir nochmal leid das ich so aus der Haut gefahren bin, alte Kriegswunde aus Vietnam oder so :P (<.<)
Ich möchte allerdings noch darauf hinweisen, das wir hier in Deutschland mindestens 10 Jahre und oft auch mehr regelmäßig das Schreiben üben, verpflichtend. Keiner kommt da wirklich drum herum (nur um mal aufzuzeigen das Schreiben eines der Lern intensivsten Dinge sind die wir so lernen.). Ob es Faulheit, ein handicap oder andere Umstände sind ist doch ersteinmal Irrelevant. kein Mensch möchte ein in der öffentlichkeit abliefern das schlecht ist und dennoch machen sie fehler dabei. Ist es nicht viel besser etwas nach seinen möglichkeiten zu Schaffen und sich der Kritik zu stellen und es zu Verbessern?
gerade in einem Forum wie diesen, Ein forum voller talentierter und fähiger Entwickler sollte genau hier angesetzt werden solange Initiative und willen gezeigt wird hilfe gegeben werden.
Und ja es gibt natürlich Fälle wo Scheinbar kein Interesse gezeigt wird die Fehler zu beseitigen und ich kann jeden verstehen der dann das Interesse verliert und ich kann auch verstehen das gerade bei Rechtschreibung und einem Story lastigen Spiel er aufwand enorm ist. Aber Ich glaube auch das es das manchmal wert ist.
Witzigerweise ist genau diese Sache das was mich immer davon abgeschreckt hat hier etwas zu veröffentlichen (also ein Spiel selbst zu machen). Aber der Zug ist jetzt auch schon 10 Jahre abgefahren :P
Ich seh schon, hier gehen die Sichtweisen zu sehr auseinander, daher werde ich auf deinen Post nicht Stück für Stück eingehen - allerdings würde ich mich freuen, wenn du meinen Post noch einmal lesen würdest, da ich den Eindruck habe, dass du relativ viel völlig anders aufgefasst hast, als so, wie ich es geschrieben habe und da teils sehr viel interpretiert hast.
Aber nochmal: Ich verurteile niemanden für seine Schwäche. Ich denke allerdings, dass es nicht okay ist, nicht an sich arbeiten zu wollen und im Gegenzug von anderen Mehraufwand zu fordern (das ist der essenzielle Part). Es gibt fast immer Möglichkeiten, ein durchaus akzeptables bis einwandfreies Ergebnis abzuliefern - gerade in Zeiten von automatischen Korrekturen, die deutlich mächtiger sind als Word. Du bist das beste Beispiel dafür: Orthographisch sind deine Posts absolut in Ordnung (Groß- und Kleinschreibung ist im Internet eh so eine Sache); ich wäre nie darauf gekommen, dass du solche Probleme wegen deiner Rechtschreibung hattest. Und genau deshalb denke ich, dass es eben kein Ding der Unmöglichkeit ist. Und wie gesagt: Zeig mir einen einzigen Post aus dem Forum hier, in dem jemand niedergemacht wurde, weil er darum gebeten hat, dass jemand korrekturliest.
Leute mit Schreibschwächen bedürfen natürlich konstruktiver Hilfe - bei gutem Willen, mit daran zu arbeiten, nicht in Form von, dass jemand anderes die Texte alleine überarbeiten soll. Nochmal: Wenn jemand um Hilfe bittet ist das kein Thema. Wenn jemand aber sagt "Ich kann halt nicht, also find dich damit ab" (sinngemäß, aber so schon gesehen) - äh, ne. Da ziehe ich die Grenze. Das ist wohlgemerkt keineswegs auf dich bezogen, du bist da eindeutig das Positivbeispiel. Es geht explizit um die Leute, die von vorn herein abblocken und Legasthenie als Grund angeben und dann oft auch noch pampig werden.
Wenn du nicht werfen kannst, who cares? Das betrifft ja sonst niemanden, es zwingt dich ja keiner, dann Baseball zu spielen. Wenn man aber aufgrund mangelnder Rechtschreibung einen Schreibstil hat, dass andere alles 3x lesen müssen, um zu verstehen, was gemeint ist, dann kann es, sofern man keine ausgewachsene Sprachstörung hat (was eine völlig andere Schiene ist!), nicht Aufgabe der Umwelt sein, jeden Satz minutenlang umzudrehen.
Und keine Sorge, du bist nicht einmal ansatzweise ausfallend. DANN wären wir wieder bei der Polemik.
Apropos: Dass jemand, der mit Spott oder Aggressivität reagiert, wenn jemand Probleme mit etwas hat, ein Arsch ist, ist keine Frage, wie Kelven schon sagte. Ein "Mir ist aufgefallen, dass du bei xy Probleme hast - kannst du nochmal wen drüberschauen lassen?" sollte aber erlaubt sein. An den Pranger stellen muss man aber definitiv niemand, Schwäche hin oder her.
@Kelven:
Hier nicht, aber der ist immer noch sehr populär - Stichwort Facebook, Youtube oder auch andere Foren - , und dieser Satz fällt eben exakt in so Situationen, in denen meine Klassenkameraden damals ankamen mit "Wir sind nicht in der Schule, lass mich!". Die konnten das sehr wohl (habe ich ja im Unterricht dann sehen können), haben sich aber durch ihr plakatives Falschschreiben natürlich die Worte auf Dauer falsch eingeprägt. Niemand schreibt von Anfang an richtig, bloß wem es dann echt egal ist, wie er schreibt, da ist ein Fortschritt nunmal schlecht möglich.
EDIT:
Zitat
kein Mensch möchte ein in der öffentlichkeit abliefern das schlecht ist und dennoch machen sie fehler dabei. Ist es nicht viel besser etwas nach seinen möglichkeiten zu Schaffen und sich der Kritik zu stellen und es zu Verbessern?
...
Genau DAS ist meine Meinung auf den Punkt gebracht. :P
Stimme dir komplett zu. Sich über Rechtschreibfehler lustig zu machen ist Diskriminierung und man sollte sich keineswegs dazu verleiten lassen anzunehmen, dass jemand "einfach zu faul ist" ohne die Hintergründe zu kennen.
Leider neigen Menschen dazu Dinge die für sie selbstverständlich sind auch für andere als selbstverständlich anzusehen. Deswegen muss man sich vermutlich ab und an bremsen.
Danke, dass du dich zu dem Thema noch einmal so deutlich geäußert hast und falls eines meiner Argumente verletzend oder diskriminierend war entschuldige ich mich dafür.
Das ist ein wichtiger Punkt und ich werde ihn bei dem Thema Spielekritik deutlich im Hinterkopf behalten.
Aber es ist auch richtig, dass man sich eben Hilfe suchen kann.
@BDraw: Ich kann deine Meinung durchaus nachvollziehen und stimme dir auch im Großen zu, aber manche Dinge lassen sich auch durch entsprechende Rechtschreibkorrekturen nicht lösen und das hängt nicht unbedingt damit zu tun, dass man faul ist oder nicht möchte. Ich habe eine Freundin, deren Texte ich regelmäßig korrigiere und sie gibt mir die schon sehr ungern , weil sie sich für ihre Rechtschreibung schämt. Deswegen werde ich hier einmal wieder geben was sie mir zu dem Thema gesagt hat:
Wenn du sowas wie Mathe nicht kannst ist das okay. Das ist etwas was viele nicht können. Wenn du Rechtschreibung nicht kannst dann wirst du als dumm abgestempelt. Das frustriert, führt zu Blockaden und am Ende möchte man sein Geschriebenes vielleicht niemanden mehr zeigen, eben weil man sich schämt. Eventuell möchte man auch deswegen keine Betaleser suchen, obwohl das vielleicht das Beste wäre.
Jemanden direkt anzusprechen und um Hilfe zu bitten, also Schwäche einzugestehen, ist viel schwieriger als sein Werk einfach mal halbwegs anonym ins Internet zu stellen und dann von Unbekannten Feedback zu erhalten, selbst wenn dieses dann spöttisch ist. Zumindest halten dich dann deine Freunde oder guten Bekannten nicht für dumm und unfähig.
Natürlich ist es besser Hilfe anzunehmen/ sich Hilfe zu suchen, aber manchmal ist es extrem schwer über den eigenen Schatten zu springen.
Nicht alle Menschen haben dieselben Ressourcen und nicht alles kann man mit genug Mühe verbessern/ ausmerzen, deswegen ist es vielleicht auch umso wichtiger dieses soziale Stigma zu beseitigen.
Zu dem Thema mal total off-topic, aber wo braucht man in den Sprachwissenschaften Mathe? Ich studier das schon über 2 Jahre und bin darauf noch nicht gestoßen (hängt dann vermutlich von der Uni ab, aber das würde mich gerade brennend interessieren).
--
Und nun, dreiste Werbung für meinen Webcomic. Lest Strayer hier: