Nein.
Man muss hier ganz klar Dinge auseinander halten:
- Daten, die zu Werbezwecken erhoben werden
- Daten, die für die Weiterentwicklung erhoben werden
- Daten, die zur Identifikation erhoben werden
Alle drei Punkte haben erstmal miteinander nichts zu tun.
Zu Punkt 1 muss ich ja nicht unbedingt was sagen.
Punkt 2 sind besonders die Telemetrie-Daten gemeint, die Microsoft sammelt. Das Stichwort lautet hier "Mensch-Computer-Interaktion". Das ist die Wissenschaft, wie Menschen und Computer kommunizieren können. Da ist es besonders wichtig, welche Erwartungshaltung ein Mensch gegenüber ein Computer hat. Es dient dazu die Kommunikation noch intuitiver zu gestalten. Darunter fällt z.B. die RibbonBar, die man in den Office-Produkten findet. Sie wurde aufgrund solcher Daten entwickelt. Früher musste man für die Ermittlung solcher Telemetrie-Daten Beta-Tester einladen. Meist entsprangen diese Tester aber dann schon einer bestimmten Gruppe, aber in Zeiten des Internets kann man solche Daten direkt von den Nutzern erheben und bekommt dann ein breiteres Spektrum an Daten.
Punkt 3 ist noch ein recht neues Thema. Es geht um die Vernetzung und die Personalisierung mehrerer Geräte in unterschiedlichen Netzwerken. Es wird Wege gesucht, wie man sich in unterschiedlichen Netzwerken an unterschiedlichen Geräten mit der selben Identifikation anmelden kann, um dann auch auf seine Daten und seine Konfiguration zugreifen kann. Früher war es so, dass man ein PC, ein Laptop und ein Handy besaß und jedes Gerät individuell angepasst werden musste. Wer Daten von Gerät A nach Gerät B transportieren wollte, musste selbst zusehen, wie er das hinbekommt, entweder per USB, sofern es möglich ist, oder per NAS oder über einen anderen Anbieter. Man versucht inzwischen, so etwas in das Betriebssystem zu integrieren, um das Transferieren leichter zu gestalten. Auch verfolgt man die Idee, dass es in Zukunft egal ist, mit welchem Gerät man unterwegs ist, sodass auf jedem Gerät die selbe Einstellung vorgenommen wird. Dafür müssen aber die Einstellungen zentral gelagert werden, denn ansonsten weiß das Betriebssystem nicht, woher er die Konfiguration herholen soll. Dies steckt aber noch in den Kinderschuhen und die Kranken müssen noch beseitigt werden.
Das Problem an diesen drei Punkten ist aber, dass sie miteinander verknüpft werden können und dass sie ein eindeutiges Nutzerprofil abbilden. Daher bedarf es noch sehr viel Arbeit seitens der Softwarefirmen. Diese Firmen sollten solche Informationen nicht geheim halten bzw. sollte eine Firmen klipp und klar sagen, welche genauen Daten sie für welchen Zweck benötigen. Auch sollte der Nutzer in der Lage sein, diese Daten einsehen zu können und auch konkret einscheiden dürfen, welche Daten über ihn gespeichert werden, aber eben mit der Konsequenz, dass bestimmte Dinge nicht mehr funktionieren. Auch sollte der Nutzer die Möglichkeit haben, diese Daten "löschen" zu können. Löschen habe ich bewusst in Anführungszeichen gesetzt, da die Löschung von Daten ein besonders schweres Thema ist. Denn man kann einfach nicht mal eben so Daten aus einer Datenbank löschen, ohne die Integrität der Datenbank zu gefährden. Daher wird oft einfach ein Gelöscht-Flag gesetzt, um zu zeigen, dass dieser Eintrag virtuell gelöscht wurde, sodass historische Daten weiterhin darauf zugreifen können.
Man sollte also ein wenig anfangen, nicht immer alles pauschalisieren, nur weil eine Firma Daten erhebt, denn die Daten dienen nicht immer für Werbezwecken. Solche Daten für Werbezwecken zu benutzen ist zwar ein gutes Zubrot, ja, aber da Microsoft gerade mit Windows 10 einen neuen Weg einschlagen möchte und Windows 10 als "Windows as a Service" anbieten möchte, sind sie z.B. auf Telemetrie-Daten angewiesen, um den Service verbessern zu können. Ich persönlich bin auch kein Freund davon, wie gnadenlos Microsoft anfängt, solche Daten zu sammeln bzw. wie schludrig sie damit umgehen, aber ich weiß auch, dass sie solche Daten brauchen. Daher wünsche ich mir halt noch mehr Entscheidungsbefugnisse und eine bessere Kommunikation.