Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
Ich denke auch, dass das Spiel seinen damaligen Medienhype vor allem seiner Hochkarätigkeit zu verdanken hat, mit bekannten Schauspielern, bombastischer Grafik und einem namenhaften Studio, etc. Ich denke aber auch, dass kein Spiel davor diese ganzen Elemente, von denen du gesprochen hast, in einem Spiel mit ähnlichen Produktionswert vereint hat, und deshalb so viel Anerkennung bekam. Wie du sagtest, gibt es (nach subjektivem Empfinden) besser erzählte Storys, bessere Stealth-Shooter, originellere Settings usw., aber auf die schnelle fällt mir kein Spiel ein, dass all diese Dinge zuvor in einer massentauglichen Triple A-Produktion auf solide Art und Weise zusammengetragen hat. Nier ist, finde ich, keine Alternative für jede Person, die gerne TLoU gespielt hat. Zwar gibt es durchaus gemeinsame Elemente, aber TLoU ist mit seiner Lore und Geschichte wesentlich bodenständiger als das weitaus fantastischer angesiedelte Nier, und das ist sicherlich ausschlaggebend für die Greifbarkeit des Settings, mit dem sich ein Gros der Spielerschaft identifiziert hat.
Dass Nier und The last of us nicht unbedingt vergleichbar sind, ist mir bekannt. Es diente lediglich auf narrativer Ebene als Beispiel, wie ein Spiel (mit deutlich niedrigerem Budget) eine bessere Story erzählt, mit interessanteren/tragischeren Charakteren, die nicht so sehr auf - bereits damals etablierten Klischees - fußen. Und zufällig behandeln beide Spiele ein Endzeitszenario. Auch hier: Das eine kreativ und frisch, das andere sicher gespielt und orientiert am Geist der Zeit.

Aber ich gebe Dir Recht in der Hinsicht, als dass Nier die Dinge, die es gut macht, in einem runden Gesamtpaket abgeliefert hat. Es hat sich eben an verschiedenen prominenten Vorlagen verschiedener Spiele- und Filmgenres bedient und einzelne Aspekte aufgegriffen - diese nicht so brillant wie die Vorlagen, aber in einer damals noch nicht bekannten Kombination.