apropos supergiant games...
Nun hatte ich mir ja vor geraumer zeit pyre gekauft und kurz angefangen. Wegen des sehr un-intuitiven kampfystems habe ich aber sehr schnell wieder aufgehört und irgendwie nicht mehr weitergemacht. Vor ein paar wochen gab es dann den ruck. Ich bin gerade mit den meerschlangen fertig geworden. Ich brauchte wirklich ein paar runden, um mich an das spielsystem zu gewöhnen, es ist sehr fummelig am anfang. Bei Transistor war das kampfsystem vom ersten moment an im blut, und in allen punkten klar, das kann ich hier leider nicht behaupten. Auch jetz noch habe ich das gefühl, das spielsystem nicht wirklich auszureizen, weil ich fortwährend funktionen vergesse oder sie zu fummelig zu nutzen sind, die meisten meiner siege erringe ich durch geschicktes drumrumlaufen.
Vergleiche mit transistor anzustellen ist zwar nicht sinnig, weil transistor ein kleines meisterwerk war und sich beide spiele sehr unterscheiden, aber auch inhaltlich überzeugt mich pyre bisher nicht. Der zauber von transistor war es, an die denkfähigkeit seines spielers zu appelieren, und sich die komplexe und philospohisch-angehauchte geschichte selbst erschließen zu lassen. Dazu kam ein faszinierendes cybersetting mit wunderbaren artworks und unvergleichlichem soundtrack von ashleigh bell.
Pyres geschichte nehme ich bis an diesen punkt als durch und durch klassisch und althergebracht wahr, ohne große tiefen oder einen interessanten roten faden. Den charakteren fehlt es an empathie und komplexität, der soundtrack ist für mich bisher nicht herausgestochen und könnte sich als austauschbar herausstellen, die optik und die artworks gefallen mir mit ausnahme von jodie diesmal überhaupt nicht, was sicher sehr daran liegt, dass mehr diversität und obskure rassenmischungen dabei sind als bei transistor.
Das kampfsystem kann schon spaß machen, aber einen wirklichen fluss hat es bei mir bisher nicht entstehen lassen. Das Transistor-kampfsystem konnte ich nicht weglegen, und das ist auch jetzt, da ich mir das spiel vor kurzem nochmal auf steam geholt habe, immer noch so. Zuletzt waren die dialoge bei transistor raffiniert, mehrschichtig angelegt und meist genau mit der richtigen menge inhalt belegt. Spannend geschrieben. Die dialoge in pyre nehme ich als flach und vergessbar wahr.
Es ist kein schlechtes spiel. Es ist ein gutes spiel bisher, aber auch nicht mehr. Das ist nicht ganz der standard, den ich bei den machern und dem trailer erwartet hatte. Aber vielleicht überzeugt es mich noch, auch wenn das sehr unwahrscheinlich ist, spiele machen nur sehr selten nach einigen stunden noch große sprünge.
Sollte ich mir la cipollas video dazu danach oder jetzt schon ansehen ha?