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Thema: KOTT #19 - All talk, no games

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Fox n Forests ist heute auf sämtlichen Plattformen erschienen
    Das Entwickler Studio Bonus Level Entertainment ist aus München.



  2. #2
    Das sieht ja aus wie ein Super Nintendo Spiel... also ich meine so wirklich! (nicht weil es einfach nur "Pixelartstyle" ist, was ja gerne mal als ein einheitlicher Stil über einen Kamm geschert wird.)

  3. #3
    Zitat Zitat von Mondlichtung
    Fox n Forests ist heute auf sämtlichen Plattformen erschienen
    Bis auf PC, da erscheint es erst morgen.

    Ich habe mir das Spiel jetzt mal auf der Switch gegönnt (warte da schon sehnsüchtig drauf) und schon mal die ersten drei Welten durchgespielt (Was ca. zwei Stunden dauert). Bisher muss ich echt sagen: Hut ab! So ein gutes Spielgefühl hatte ich selten und die Entwickler scheinen definitiv ein ziemlich klasse Level-Design an den Tag gelegt zu haben. Das Spiel ist unglaublich abwechslungsreich gestrickt und erinnert trotzdem entfernt an die Maskottchen-Plattformer der 16-Bit-Ära. Die Levels (hab jetzt erst 6 gespielt) sind angenehm verwinkelt und erfordern, dass man später wieder zurückkehrt und mit neuen Fähigkeiten neue Pfade freilegt, um an Sammelobjekte zu kommen, die weitere Gegenden freischalten.

    Alles in allem geht es um den verstohlenen Fuchs Rick, der mal wieder in seinem Wald wildert und sich an ein Rebhuhn namens Patty anpirscht. Doch Patty ist nicht ohne und redet sich dank ihrer großen Klappe aus der Schlinge. Sie verspricht dem Fuchs Gold und Futter, wenn er sie unterstützt, den Wald zu retten. Eine böse Macht hat vom Vierjahreszeitenwald Besitz ergriffen und will durch die Einführung einer Fünften diesen zerstören. Patty führt Rick zum Hüter des Waldes, einer Art Deka-Baum, der sich dann auch noch mal mit Rick unterhält. Nachdem ihm eine ziemlich saftige Belohnung versprochen wird, macht sich Rick als offizieller Geheimagent des Baumes und des Rebhuhns auf die Mission. Dabei entpuppt sich Patty als äußerst frech und listig und betreibt nebenbei drei Shops in der Hub-Welt, in der der Fuchs beispielsweise neue Moves, neue Mana und Leben und Zaubertränke erstehen kann - für das Geld, das er den Gegnern abnimmt. Bewaffnet mit einer magischen Armbrust erhält er nach jedem Bosskampf vom Baum eine neue Sorte Bolzen, die z.B. Streuschüsse abfeuern können, um an versteckte Schalter in unmöglichen Winkeln zu kommen oder Feuerbolzen, die trockenes Laub und Geäst anzünden können und somit neue Pfade auch in bereits vollendeten Levels freilegen. Daneben gibt es auch ganze neun (!) Tränke, die in Zeldamanier in gefundenen wiederverwertbaren Flaschen abgefüllt werden. Und natürlich kann er sich Spezialmoves kaufen, wie die Stampfattacke und was die macht, weiß jeder von Euch. Zudem gesellen sich verschiedene Jahreszeiten hinzu, in die ich ein Gebiet kurzzeitig ändern kann. Dabei schrumpft meine Manaleiste kontinuierlich, die ich auch für magische Bolzen oder Tränke brauche. Allerdings kann ich durch das Einsammeln von Kristallen die Manaleiste wieder auffüllen, bzw. wenn sie nicht in Verwendung ist, regeneriert sie sich langsam selbst. Die verschiedenen Jahreszeiten-Intermezzi legen dabei versteckte Plattformen frei (der Herbst sorgt für heuabgleitendes Laub, mit dem ich es über Abgründe schaffe) oder der Winter lässt in einem Frühlingslevel den Fluss zufrieren, damit ich diesen überqueren kann. Echt ziemlich cool, wie sich die Levels dabei verändern. Auch die Grafik zieht da komplett mit und es scheint, dass jeder Level mehrmals neu gebaut wurde.

    Insgesamt scheint es dabei vier oder fünf Jahreszeiten mit jeweils drei Levels und einem Boss zu geben. Dabei muss man aber immer wieder ältere Abschnitte besuchen, um andere Sachen freizuspielen, damit man später dann weiterkommt.

    Das ganze Spiel scheint recht kurz zu sein - nur 12 bis 15 Levels klingt erst mal sehr wenig. ABER: Die Levels dauern äußerst lange. Und sie sind sehr abwechslungsreich. Ein Durchgang eines Levels, bei dem man logischerweise nicht alles finden kann, nimmt so 15 bis 20 Minuten in Anspruch. Leben gibt es nicht, aber eine ziemlich coole Rücksetzpunkt-Politik. Retro, ein Dachs, möchte sich eine Retrospielsammlung aufbauen. Er wartet in jedem Level ca. fünf Mal und kann gegen eine Gebühr einen Checkpunkt freischalten. Das ist aufgrund der Länge der Levels dringend zu empfehlen. Man startet dann beim letzten Checkpunkt, wenn man abstürzt oder die Energie zur Neige geht. Dabei gibt es unendlich viele Versuche, aber man verliert alles, was man nach einem Cehckpunkt eingesammelt hat. Somit ergeben dien wirklich Sinn. Außerdem wird der freche Dachs immer teuerer.

    Die Levels sind auch wunderschön designt. Ich störe mich zwar an der Pixelbrei-Optik, dennoch sieht das ganze richtig schön und atmosphärisch aus - wie die Maskottchen-Plattformer der 16-Bit-Ära, z.B. Mr. Nutz. Dazu kommt, dass die Spielewelt endlich mal atmosphärisch ist: Es geht um diesen Vierjahreszeitenwald - die Levels sind mehr oder weniger alle mit dem titelgebenden Forest-Thema versehen. Somit ist alles in sich stimmig und es fühlt sich an wie ein etwas frecheres Kinderbuch. Die Dialoge sind äußerst knapp gehalten (allerdings bekommt man vom Lesen der Textboxen Augenkrebs), dennoch ist alles irgendwie... charmant. Auch die Musik ist an sich ziemlich einzigartig und passt zu dem märchenhaften-abenteurigen Geschehen. Sie erklingt allerdings in den Basisklangfarben des SNES-Soundchips, also die im Super Nintendo bereits vorinstallierten Wavetable-Klänge früher SNES-Klassiker. Das ist ein wenig schade - so haben Spiele wie Plok, Donkey Kong Country 1-3 und sogar Mr. Nutz eigene Sounds mitgebracht, die bereits deutlich mehr aus dem SNES-Soundchip geholt haben. Nichtsdestotrotz ist die Musik von den Melodien und Arrangements her aber atmosphärisch und echt gut geraten.

    Die Steuerung wirkt hingegen etwas schwerfällig. Ich mag es dem Spiel verzeihen, aber wenn es um richtig präzise (Doppel-)Sprünge mit Angriffen geht, dann ist das schon ein schwammiges Vergnügen. Netterweise scheint das Spiel nicht allzuschwer zu sein. Allerdings ist die Steuerung wirklich etwas grob für einen Plattformer. Es wirkt ein wenig indirekt und könnte sich auch flotter spielen. Und dann sind die Gegner oft am Rande von Plattformen platziert und Angriffe gelingen in der Regel nur mit 80%iger Wahrscheinlichkeit. Hier merkt man, dass die Steuerung nicht optimiert wurde, sondern das ganze Spiel um sein Unity-Framework herumgebaut wurde. Während sich die SNES-Plattformer aus den frühen Neunzigern präziser kaum steuern hätten können, so merkt es Fox n Forests letztendlich bei der Steuerung an, dass es doch nicht aus dieser Ära stammt.

    Ansonsten: Ich finde es trotzdem richtig gut und tauche sehr gerne in diesen Wald ein. Das Spiel ist generell etwas kürzer als erwartet (erste Rezensionen sprechen von fünf Stunden - das würde ich auch ungefähr hochrechnen) und hat damit eine Länge, die ungefähr das Wonder Boy Remake matcht. Das finde ich ganz okay, denn die fünf Stunden entführt einen das Spiel wirklich auf eine sehr hochwertige und charmante Reise voller Abwechslung. Es fühlt sich trotz seines Retro-Charmes aufgrund seiner ausgefuchsten (haha^^) Spielmechanik auch frisch an. Wäre das Spiel mit handgezeichneter Grafik in HD und die Musik mit echten Musikern eingespielt worden (so wie bei Wonder Boy) wäre das auch ein richtig "modernes" Highlight. Es ist aber bereits als retro-alike Spiel schon richtig gut und daher werde ich jede Sekunde mit diesem Spiel genießen. Ich glaube auch, dass es sogar nur eine Gruppe von fünf jungen Menschen war, die dieses Spiel in ihrer Freizeit gemacht haben. Das ist eine richtig tolle Leistung. Und so etwas unterstütze ich doch gerne!

    p.s.: Gerade noch erfahren, dass das Spiel für Xbox One erst Ende Mai erscheint. Ist also nur auf Switch und auf PS4 aktuell spielbar. Morgen kommt noch Steam dazu, Ende Mai dürfen dann endlich auch Xbox-Besitzer loslegen.

    Geändert von Cuzco (17.05.2018 um 15:04 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat von Mondlichtung Beitrag anzeigen
    Fox n Forests ist heute auf sämtlichen Plattformen erschienen
    Das Entwickler Studio Bonus Level Entertainment ist aus München.


    Das Spiel ist sowas von gekauft. Nur schade, dass es keine Retail-Version gibt

  5. #5

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Mondlichtung Beitrag anzeigen
    Fox n Forests ist heute auf sämtlichen Plattformen erschienen
    Meine Xbox One widerspricht dieser Aussage.

  6. #6
    Ich habe jetzt mal die erste Welt gemacht und bisher finde ich das Spiel als - 2D Jump'n'run Connaiseur mit viel zu hohen Ansprüchen - OK.

    Ich mag dass das Moveset etwas limitierter ist und man nicht so einfach durch die Level huschen kann, das ist ja schließlich wichtig, bei so einem Sidescroller wo es primär nicht um Plattforming geht.
    Das Gimmick mit den Jahreszeiten verändern haut mich jetzt nicht vom Hocker, wo man doch scheinbar immer nur jeweils Eine willkürlich ausgewählte pro Level nutzt, womit ich auch finde dass das Spiel hier wirklich Potenzial verschwendet, man hätte es so arrangieren können, dass man die Jahreszeitenkräfte nach und nach frei schaltet und man in den vorangegangenen Leveln mit all den neuen Jahreszeiten neue Abschnitte erforschen kann um die Checkliste an Sammelgegenständen abzuarbeiten (man hört wohl schon heraus dass ich auch von der Ausrichtung kein Freund bin)

    Das würde den Leveln dann wirklich sowas wie Wiederspielwert geben. Doch stattdessen schaltet man neue Muniton für seine Armbrust frei, die wohl eine von 3 verschiedenfarbigen Zielscheiben aktiviert, von denen es in jedem Level wohl jede mögliche Sorte gibt. (heißt also es macht nur Sinn die wirklich mit jeder Munition zum Schluss zu erforschen, wenn man sie nicht 3 - 4x erneut spielen möchte) Die Zielscheiben selbst fungieren hierbei nur als eine Art Schalter die irgendwelche Plattformen erscheinen lassen, mit denen findet man dann nicht wirklich neue Abschnitte, sondern meistens direkt schon die noch fehlenden Sammelgegenstände. Statt also den Forscherdrang zu befriedigen und die Experimentierfreude beim Spieler zu wecken, der sich vermutlich fragen würde, welche Jahreszeit wohl jetzt was beeinflussen könnte, hat man mit den Zielscheiben den wohl einfachsten Weg der totalen Spielzeitstreckung gewählt. Den scheint das Spiel mit seiner dann doch wohl eher mickrigen Levelanzahl bitter nötig zu haben. *seufz*

    Doch mal davon ab finde ich es lobenswert dass es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade gibt, ich habe zwar keine Ahnung was jetzt die Unterschiede genau sind, doch ich habe das Gefühl dass die Preise für die Upgrades schon sehr gut angepasst sind und man nicht wie in anderen Spielen wie beispielsweise Shantae viel zu früh, schon viel zu mächtig werden kann. Die meisten Upgrades verlangen ja auch eine gewisse Anzahl an Sammelgegenständen, dadurch konnten die Entwickler vermutlich gut nachvollziehen wie stark der Spieler mit Upgradestufe X zu Zeitpunkt Y wäre.
    Auch bin ich mit den Abständen zwischen den einzelnen Checkpoints sehr zufrieden. Das man Geld zum freischalten brauch gibt dem ganzen ein bisschen Risk vs Reward, wobei das "Reward" hierbei wäre einfach nur sein Geld zu behalten, zugegebermaßen hat das bis hier hin eigentlich nur dazu geführt dass ich mein Geld so gut wie nie ausgebe.

    Leveldesign ist vom grafischen her wirklich ein Augenschmauß, die Architektur muss sich noch beweisen, ich bezweifle eher dass ich sie für mehrmaliges Spielen motivierend finde, wo ich doch eigentlich stets immer nur von Zielscheiben künstlich daran gehindert wurde jeden "geheimen Weg" zu Ende zu gehen, Forscherdrang habe ich jedenfalls nicht. Weil die Jahreszeitenmechanik wie schon angesprochen nicht sonderlich komplex ist, sind auch die Rätsel bisher kaum als solches zu erkennen, aber vielleicht kommen da noch ein paar nette Mechaniken, ich finde es zumindest gut dass man das Wechseln der Jahreszeiten in die Bossekämpfe integriert, ansonsten ist es bisher alles eher ziemlich basic.

    Geändert von Klunky (17.05.2018 um 20:28 Uhr)

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