Seite 1 von 4 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 75

Thema: MAD MAX: FURY ROAD (Oder der beste Actionfilm des Jahrzehnts)

  1. #1

    MAD MAX: FURY ROAD (Oder der beste Actionfilm des Jahrzehnts)

    Ich verspreche hoch und heilig, dass alles wichtige in dieser Kritik verdeckt ist. Wenn was nicht markiert ist, war es schon in den Trailern zu sehen.

    Heilige Scheiße.

    Hei.li.ge. Scheiße.
    Ähm.
    Okay.
    Jungs.
    Mädels.
    Aufgemerkt. Ich prophezeie jetzt etwas. Es wird in diesem Jahrzehnt, und möglicherweise auch in so manchem folgenden, keinen besseren Actionfilm mehr geben, als Mad Max: Fury Road. Heilige Scheiße. Übrigens, bevor der Fluch noch öfter fällt, und das wird er in diesem Post zu 110%, schlage ich vor, ihr gewöhnt euch besser dran. Also: Keinen besseren Actionfilm mehr in diesem Jahrzehnt, es sei denn, George Miller schafft es auf irgendeine Weise, das, was ich heute Abend gesehen habe, noch zu toppen. Was ich natürlich hoffe, aber ganz ehrlich: Wer Fury Road gesehen hat - im Kino gesehen hat - der wird mir anschließend zustimmen, dass dieser Versuch echt brutal schwierig wird. Wer denkt, er kannte die Filmreihe Mad Max, darf sich jetzt mal selbst eine kleine Ohrfeige geben, denn er kennt gar nichts. Er kennt vielleicht die *alte* Mad Max-Filmreihe, aber mit Fury Road hat Miller etwas erschaffen, was sich in keinem Aspekt in die alte Filmreihe einordnet. Nicht einordnen will, und auch nicht einordnen kann. Auch der Aussage, der Film wäre ziemlich so wie der zweite Teil Road Warrior, muss ich energisch widersprechen. Miller hat etwas komplett neues erschaffen, etwas, das so unglaublich gut ist in dem was es tut und dem was es sein will, dass es keinen Zweifel gibt, dass sich von diesem Moment an JEDE EINZELNE Film-Verfolgungsjagd irgendeiner Art an Fury Road messen muss.

    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Fury Road ist 2 randvolle Stunden der besten Action, die ich jemals sehen durfte. 2 Stunden der kompromisslosesten Inszenierung und 2 Stunden der irrsten Einfälle, die ich je gesehen habe. Das Set Design und das Character Design sind jenseits von Beschreibung oder Erklärung - das muss man gesehen haben. Obwohl die Story so klapperdürr ist - "Eine Verfolgungsjagd in der Wüste, hell yeah, let's go", wird hier eine so reiche Welt geschaffen, die danach brüllt, ausgebaut und weitererzählt zu werden, dass es ein Fest ist. Dabei wird die Welt primär durch das Production Design aufgebaut. Die Welt von Fury Road ist nicht bloß Wüste, Explosionen und Dreck, sondern proppenvoll mit reichhaltiger Geschichte, ich möchte fast sagen, Lore. Und das ist wundervoll. Obwohl nichts davon explizit ausgebaut oder gar erklärt wird - was ja durchaus schade ist - fühlt sich der Zuschauer nach dem Genuss (Und das ist das Schauen dieses Films), als habe er gerade ein Opus vom Schlage eines "Dune" gesehen. Nur in der Atemlos-Version. Fast will ich von Dark Souls in der Wüste sprechen. In schnell. Und als Film.

    Übrigens: Ich hoffe wirklich, dass von Fury Road ein Director's Cut veröffentlicht wird. Nicht, weil ich den Film gerne brutaler hätte oder noch mehr Explosionen und geschrottete Autos, sondern weil ich mir durchaus vorstellen kann, dass das, was hier im Kino läuft, eben nicht schon alles war, was Miller da in der namibischen Wüste zusammengedreht hat. Denn dem Theatrical Release merkt man hier und da an, dass an einigen Stellen gekürzt wurde - nicht bei der Action, von der gibt es bei Fury Road eben 2 knüllharte Stunden lang voll auf die Schnüss. Sondern bei erzählerischen Aspekten, Charaktermomenten, denn natürlich gibt es hier und da auch in diesem Film ein paar ruhige Szenen, sozusagen als Salatbeilage zum fetten Schnitzel mit Pommes und Soße. Diese Unterbrechungen der kreischenden, brüllenden Ur-Definition von perfekter Action sind immer kurz, nicht unnötig, werden aber zugegeben auch fast nie zur Charakterentwicklung genutzt - die größte Veränderung macht bei Fury Road noch Nicholas Hoult's toller Sidekick-Character Nux durch, der die ganze Palette abarbeiten darf: Vom Feind zum Freund zum Supporter zum Lacher zum Ladiesguy zum Rächer. Eine sehr tolle Figur, perfekt porträtiert. Und: manche Kritiken gaben an, Max selbst würde im Film hinter Charlize Theron's Furiosa die zweite Geige spielen, aber das ist mal einfach totaler Bullshit. Der Hauptcharakter ist weder Max noch Furiosa. Sondern die Action. Duh.

    Aber es gibt da einen Knackpunkt: Bei den eigentlichen Figuren (nicht der Action) gibt es weder Haupt- noch Nebencharaktere. Jede einzelne Figur ist gleichzeitig beides. Wie das? Ganz einfach: Selbst die hinterletzte namenlose Nebenfigur mit bestenfalls einer Dialogzeile (Oft weniger, zuweilen gar nichts) erkämpft sich in diesem Film genau so viel Relevanz, Prägnanz und Daseinsberechtigung wie Max, Furiosa und ihr Widersacher Immortan Joe. Genau das meinte ich, als ich von der unfassbar toll designten Welt sprach. Heilige Scheiße. Die Odyssee, die in diesem Film abgefeuert wird, ensteht fließend aus sich selbst, erzählt sich und ihre Action sowohl während als auch abseits der Action ganz von allein. Da müssen keine tiefgreifenden Gespräche über die Vergangenheit eines Charakters wie Max oder Furiosa geführt werden. Auch wenn ich solche Szenen, wie oben erwähnt, in einem Director's Cut durchaus gerne sehen würde, und sei es nur, um dem Zuschauer mal eine Chance zum Durchatmen zu geben, so sind sie bei Fury Road in keinem Fall ein Muss. Wir erfahren nicht, wer das Kind ist, das Max immer wieder in Visionen heimsucht, wir erfahren nicht, wie Furiosa ihren Arm verloren hat, wir erfahren nicht, wie Immortan Joe zu dem monströsen, aufgedunsenen Despot wurde, der er ist. Ist das schlimm? Nein! Denn dafür bekommen wir trotzdem ein unerwartet reichhaltiges Universum. Wie bereits erwähnt: Der Film erzählt sich selbst, und Miller inszeniert dies so routiniert, als hätte er nie was anderes gemacht.

    Auch durch die Dialoge definiert sich diese Welt. Max macht dem Terminator ernsthafte Konkurrenz, denn er spricht nur so wenig wie möglich. Wenn, dann ist es meistens ein Grunzen, dem man nur schwer entnehmen kann, ob er einer Sache gerade zustimmt oder nicht. Das wird in einer Szene übrigens sehr witzig auf die Spitze getrieben, in solchen raren Momenten zeigt der Film also sogar Humor, der aber - gemeinsam mit den Dialogen - seinerseits genauso verkrüppelt und entstellt ist wie die Bewohner dieser Welt. Die Verfolger unter Immortan Joe hingegen schreien, keuchen, stöhnen, lachen und lassen auf gut Deutsch so krass die Sau raus, dass man auch dadurch mehr von der Welt erfährt. Sie sprühen sich Chromlack in die Schnüss, um sich gegenseitig bis zur ekstatischen Besinnungslosigkeit aufzuputschen, begehen für Immortan Joe liebend gerne Selbstmord (Gefürchtet ist seine anschließende Benotung: "Mittelmäßig!"), oder faseln von Walhalla und der Tafel der Helden. Zusätzlich stoßen zu Immortans Truppen des Wahnsinns dann noch die Legionen seiner beiden Brüder dazu, die ihrerseits diese Welt noch zusätzlich vergrößern. Hört man am Anfang des Film lediglich von Orten wie Gastown und der Bullet-Farm, nehmen deren Bewohner bald aktiv an dieser unfassbar geilen Giga-Verfolgungsjagd teil. Dazu bekommen dann zwischendurch noch weitere autonome Gruppen wie die gnadenlosen Buzzards und die auf Motorrädern anrückenden Hill-Dweller kräftig auf's Maul - nur für den Fall, dass dem Zuschauer im Saal der Gedanke kommt, schnell mal Pipi machen zu gehen.

    Zu diesem bald zu ungeheurer Größe anwachsenden Pulk von Verfolgern gehören dann auch interessante Nebenfiguren wie Ex-Wrestler Nathan Jones als Immortan's Sohn Rictus Erectus oder Angus Sampson als zynisch-brutaler Organic Mechanic. Riesenprops an dieser Stelle übrigens an Quentin Kenihan, der als Corpus Collossus (Diese Namen!) zwar auch nur eine Nebenrolle einnimmt, dafür aber seiner katastrophalen körperlichen Behinderung hart den Mittelfinger zeigt. Da sage noch mal einer, solche Menschen könnten nicht in Actionfilmen mitspielen, oder gar einen bleibenden Eindruck hinterlassen (Auch wenn er zugegeben nicht an der Action teilnimmt). Sehr großer kleiner Mann.

    Im zweiten Drittel wird es außerdem Nacht, was aus Fury Road noch mal ein ganz neuen Film macht. Die Definition von Gelb / Ocker wird hier durch die Definition von Blau getauscht. Dann, in einer der besten und zugleich kürzesten Szenen des Films wird ein wattähnlicher Sand-Sumpf gezeigt, in dem verkrüppelte Menschen auf langen Stöcken an allen Vieren über die Oberfläche staksen auf der Suche nach Nahrung. Und es gibt nette Omas mit Snipergewehren, die reihenweise böse Dudes mit einer Kugel pro Dude zerficken. Auf Motorrädern. Heilige Scheiße. So geil.

    Ich kann Fury Road gar nicht genug loben, deswegen hör ich jetzt auf. Fest steht aber, dass der Film ein Statement setzt: Dass handgemachte Action, bei der so richtig herrlich was kaputt geht, immer noch die absolut fan-fucking-tastischste ist. Und dass George Miller ein Action-Gott ist. Fertich.

    11/10 Mio-Fäusten.


    PS: Der Soundtrack ist genau so phänomenal wie der Film. Nachdem Junkie XL den zu Rise of an Empire meiner Meinung nach irgendwie versaute, hatte ich ein schlechtes Gefühl. Das verschwand aber sehr schnell als ich vorhin im Kino begeistert feststellen durfte, dass all die nicen Trailer-Themes Teil des Soundtracks sind. Heilige Scheiße, ist das gut.

    Geändert von Mio-Raem (15.05.2015 um 22:39 Uhr)

  2. #2
    Oha, man hört gerade von allen Seiten (selbst auf Twitter! ), dass Mad Max wohl ein perfektes Beispiel für einen feministischen Action-Film geworden ist, wie man ihn früher nie so richtig hingekriegt hat. Hab noch keinen einzigen ernst zu nehmenden Hater gesehen, und das bei dem Thema. Impressive. Bin sehr gespannt!

    Edit: Okay, selbst Schuld, wenn ich es google. Die Men's Right Activists verurteilen den Film natürlich. xD

    Zitat Zitat
    Clarey writes that he is concerned "men in America and around the world are going to be duped by explosions, fire tornadoes, and desert raiders into seeing what is guaranteed to be nothing more than feminist propaganda, while at the same time being insulted AND tricked into viewing a piece of American culture ruined and rewritten right in front of their very eyes."

    [...]

    Clarey feels Hollywood and Miller tricked him by making a movie that "visually looks amazing."

    "Let us be clear. This is the vehicle by which they are guaranteed to force a lecture on feminism down your throat," writes Clarey. "This is the Trojan Horse feminists and Hollywood leftists will use to (vainly) insist on the trope women are equal to men in all things, including physique, strength, and logic."


    Okay, jetzt muss ich den Film sehen.

  3. #3
    Ich weiß, das beschäftigt und interessiert nicht wenige, aber bin in letzter Zeit schon etwas genervt davon, dass alle möglichen Filme und Serien immer sofort auf die Genderthematik bezogen werden müssen und irgendwelche bekloppten Aktivisten (egal ob für die eine oder die andere Seite... wobei die eine sehr viel häufiger vorkommt) versuchen, einem die Werke madig zu reden, weil sie angeblich nicht "korrekt" oder in jener Hinsicht vertretbar seien.
    Ich würde daher auch nie auf die Idee kommen, so etwas wie Mad Max einen "feministischen Film" zu nennen, selbst wenn darin für die Auseinandersetzung äußerst relevante Dinge angeschnitten werden (was ja schon in einem der Trailer deutlich wurde) - ich glaube kaum, dass Miller da irgendeine bewusste Agenda verfolgt hat sondern sich einfach dachte, dieses Story-Setup und diese Charaktere seien wirklich cool. Folglich werd ich das auch erstmal einfach nur als spektakuläre Actionfilm-Unterhaltung genießen. Wenn er darüber hinaus etwas zum Nachdenken anregen kann, umso besser. Aber für oder gegen das eigene Weltbild einspannen und einen klaren Subtext unterstellen muss man diesen Sachen nun nicht.


    Freu mich schon drauf Mios Enthusiasmus kann ansteckend sein, aber manchmal auch täuschen, zumal ich meist etwas kritischer eingestellt bin und mir eher dahingehend noch ein paar zusätzliche Punkte auffallen ^^ Danke jedenfalls für die Eindrücke

  4. #4
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Mios Enthusiasmus kann ansteckend sein, aber manchmal auch täuschen, zumal ich meist etwas kritischer eingestellt bin und mir eher dahingehend noch ein paar zusätzliche Punkte auffallen ^^ Danke jedenfalls für die Eindrücke
    Oder du hörst halt ausnahmsweise einfach auf, kritisch zu sein und nach irgendwas zu suchen, was dir nicht gefällt, und genießt. Denn ich hab alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt: Character Development gibt es kaum, dafür erzählt der Film sich aus dem Production Design und den irren Einfällen sowie einzelnen Dialogzeilen, die eine reichhaltige Hintergrundwelt erschaffen, in der eben in diesem Film nichts anderes passiert als die monströseste Action dieses Jahrzehnts. Einem Film, der genau das so macht, kann man dann auch nicht vorwerfen, er würde zu wenig Zeit an die Charaktere verwenden oder etwas in der Art - Fury Road ist perfekt in jeder Hinsicht als das was er sein will. Alles, was dafür im Gegenzug fehlt, kann man diesem Film wirklich nicht allen Ernstes ankreiden.

    Zur Feminismus/Maskulinismus-Debatte: Dumme Menschen labern dummes Zeug. Isso

  5. #5
    Ich finde Charlize Theron mit dem Buzzcut und dem Robbodda-Arm sehr sehr sexy!

    Bin schon derbe gespannt auf den Film!

  6. #6
    Zitat Zitat
    Ich weiß, das beschäftigt und interessiert nicht wenige, aber bin in letzter Zeit schon etwas genervt davon, dass alle möglichen Filme und Serien immer sofort auf die Genderthematik bezogen werden müssen und irgendwelche bekloppten Aktivisten (egal ob für die eine oder die andere Seite... wobei die eine sehr viel häufiger vorkommt) versuchen, einem die Werke madig zu reden, weil sie angeblich nicht "korrekt" oder in jener Hinsicht vertretbar seien.
    Ich würde daher auch nie auf die Idee kommen, so etwas wie Mad Max einen "feministischen Film" zu nennen, selbst wenn darin für die Auseinandersetzung äußerst relevante Dinge angeschnitten werden (was ja schon in einem der Trailer deutlich wurde) - ich glaube kaum, dass Miller da irgendeine bewusste Agenda verfolgt hat sondern sich einfach dachte, dieses Story-Setup und diese Charaktere seien wirklich cool. Folglich werd ich das auch erstmal einfach nur als spektakuläre Actionfilm-Unterhaltung genießen. Wenn er darüber hinaus etwas zum Nachdenken anregen kann, umso besser. Aber für oder gegen das eigene Weltbild einspannen und einen klaren Subtext unterstellen muss man diesen Sachen nun nicht.
    Muss man nicht. Man muss auch nicht über den Soundtrack reden, oder über CGI, oder über Tom Cruise' Scientology-Liason. Aber man kann, wenn es einen interessiert, oder wenn man es für diesen spezifischen Film irgendwie relevant oder wichtig findet. Eigentlich ist es simpel: Man sieht einen Film. Man sieht etwas, was einem gefällt oder nicht, was den Film besser oder schlechter macht, und man schreibt seine Meinung dazu ins Internet. Das ist natürlich immer subjektiv und immer ideologisch motiviert, aber so ist das halt bei Unterhaltung. Wir können uns nur schlecht von unserer Ideologie und unserer Meinung lösen, selbst bei nem stumpfen Action-Film, und das ist auch okay so. Man muss halt nur akzeptieren, dass das bei anderen anders aussieht.

    Die "Agenda" des Autoren ist, wie immer, egal. Ich hab zwar Gegenteiliges zu deiner Annahme gehört, aber das spielt eigentlich nicht die geringste Rolle. Es wurde ja nur gesagt, es sei ein feministischer Film, nicht dass jemand einen feministischen Film machen wolle oder ein Feminist sei. Ich weiß nicht mal, was dieser Miller noch gemacht hat. Vielleicht ist er Großmeister im KKK. :< Einen feministischen Film kann er trotzdem machen, bewusst oder nicht.

    So, nu aber erstmal Film sehen.

  7. #7
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht mal, was dieser Miller noch gemacht hat.
    Erstaunlicherweise hat der gute Mann zwei "Happy Feet" Streifen und "Schweinchen Babe in der großen Stadt" auf die Leinwand gebracht, bevor er mit Fury Road ordentlich nachgelegt hat. Ich bin gespannt.

  8. #8
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Muss man nicht. Man muss auch nicht über den Soundtrack reden, oder über CGI, oder über Tom Cruise' Scientology-Liason. Aber man kann, wenn es einen interessiert, oder wenn man es für diesen spezifischen Film irgendwie relevant oder wichtig findet. Eigentlich ist es simpel: Man sieht einen Film. Man sieht etwas, was einem gefällt oder nicht, was den Film besser oder schlechter macht, und man schreibt seine Meinung dazu ins Internet. Das ist natürlich immer subjektiv und immer ideologisch motiviert, aber so ist das halt bei Unterhaltung.
    Inwiefern ist es ideologisch, wenn ich einen Filmsoundtrack qualitativ bewerte? Das hat vielleicht was mit persönlichem Geschmack und Fachwissen zu tun, aber rein gar nichts mit Ideologie. Ich denke es macht einen großen Unterschied, ob man nur über Gefallen/Nichtgefallen diskutiert, meinetwegen auch über besondere Themen, die einen in dem Zusammenhang beschäftigen, oder aber ob man sich ein Werk instrumentalisierend auf die Fahnen schreibt bzw. wie bei den Kerlen aus deinem Zitat für den Kreuzzug so tut, als wäre es inhärent etwas, das man im Grunde nur oder weitgehend darauf projiziert und dort in nicht selten übertriebener Weise hineininterpretiert, als ginge damit ein latentes Sendungsbewusstsein einher.

  9. #9
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    ...
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    ...
    Leute. Nicht streiten. Max wird nur noch Madder.

    Wenn ihr den Film gesehen habt, werdet ihr feststellen, dass das Aufheulen der Feminismus- und Masulkinismus-Fronten nicht mal ihr eigenes Geräusch wert ist. Wer in dem Film sieht, was diese Leute darin sehen, hat sie ganz einfach nicht mehr alle und gehört eingewiesen. It is that easy.

    Zitat Zitat von Cutter Slade Beitrag anzeigen
    Ich bin gespannt.
    Du hast allen Grund, es zu sein. Wann gehst du rein? Ich sitze heute Abend wieder drin.

  10. #10
    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen

    Du hast allen Grund, es zu sein. Wann gehst du rein? Ich sitze heute Abend wieder drin.
    Muss ich gleich noch bequatschen. Sind nicht alle so mad drauf, wie ich. Die Freaks schrecken leider leicht ab.

  11. #11
    So, falls irgendwer noch glaubt, ich würde irgendwo übertreiben mit meinem kollossalen Lobgesang (besonders Enkidu), der möge sich bitte dies anschauen:



    Chris rastet ähnlich aus vor Begeisterung wie ich, und auch er nennt Fury Road den besten Actionfilm dieses Jahrzehnts.

    Übrigens, ja, ich war vorhin zum zweiten Mal drin. Und dieses Mal war er fast noch besser als gestern.

  12. #12
    Oh mein Gott war das Gut! Einfach Wahnsinn was da abgeht! Der muss als BD gekauft werden..........

  13. #13
    Zitat Zitat von Andrei Beitrag anzeigen
    Oh mein Gott war das Gut! Einfach Wahnsinn was da abgeht! Der muss als BD gekauft werden..........
    Ich warte noch auf die Ankündigung einer Director's Cut-BD, aber other than that - der Film bekommt einen Altar in meiner Sammlung!!

    Geändert von Mio-Raem (16.05.2015 um 10:46 Uhr)

  14. #14
    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Oder du hörst halt ausnahmsweise einfach auf, kritisch zu sein und nach irgendwas zu suchen, was dir nicht gefällt, und genießt.
    Ich kann auch kritisch sein UND genießen Außerdem such ich nie nach Dingen, die mir nicht gefallen, das sind (falls vorhanden) immer Aspekte, die ich direkt bzw. unmittelbar nach der Vorführung bemerke.
    Zu der Bemerkung bezüglich deines Überschwangs zog ich vor allem Age of Ultron heran, von dem du kürzlich unumschränkt begeistert warst, aber ich dann doch in einigen Punkten etwas gemischtere Gefühle hatte, auch wenn ichs noch immer ziemlich gut fand. So oder so ist es imho nicht verkehrt, sich einen skeptischen Geist zu bewahren, so lange es einem nicht grundsätzlich die Freude an den Dingen verdirbt.

    Etwas übertrieben erscheint mir allerdings die Formulierung "bester Actionfilm des Jahrzehnts", da von diesem Zeitraum gerade erst die Hälfte rum ist (wer weiß was noch alles auf uns zukommt) und speziell nach dieser Sache hier Da mag ichs lieber wenn man schreibt "beste seit x Jahren" oder so, damit ist man immer auf der sicheren Seite.

    Ich glaub euch ja, dass der Film toll ist, nicht zuletzt unterstrichen durch die phenomenalen Reviews, die derzeit überall rausgehauen werden. Aber einerseits bin ich jetzt auch nicht gerade der reine Actionfilm-Fan (durch die Craziness /das postapokalyptische Setting hat Mad Max genug otherworldly vibes, um für mich interessant zu sein, aber sowas wie John Wick neulich würd ich mir nie aus eigenem Antrieb heraus angucken) und andererseits wurde ich schon zu oft von vermeintlich grandiosen Meisterwerken enttäuscht, um im Vorfeld blind aufs Hörensagen zu vertrauen. Denn speziell die Sache mit der eigentlich dünnen Story und Charakterzeichnung macht mir noch immer ein wenig Sorgen, weil ich darauf normalerweise mehr Wert lege als auf die Action (natürlich eine umso größere Leistung von Miller & Co, wenn sie einen erstere durch die Qualität letzterer vergessen machen können). Auch hatte der Film ja massive Probleme bei seiner Entstehung, in jeder Hinsicht (schön, wenn man davon im fertigen Werk nichts merkt, was leider eher die Ausnahme ist). Freuen tu ich mich trotzdem drauf, inzwischen sogar sehr.

  15. #15
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    speziell nach dieser Sache hier
    Diese Sache da ist ein müder Furz, ein schlechter Witz gegen Fury Road. Insbesondere da die ach so tolle Kirchenprügelei, die alle so feiern, zu mindestens 70% animiert ist und durch das Tempo allein schon gar keinen Spaß macht, zuzuschauen.

    Nein, wenn du nach Mittwoch das immer noch besser findest als Mad Max, dann ist irgendwas falsch gelaufen.

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Auch hatte der Film ja massive Probleme bei seiner Entstehung, in jeder Hinsicht (schön, wenn man davon im fertigen Werk nichts merkt, was leider eher die Ausnahme ist).
    Tut man nicht.

  16. #16
    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Diese Sache da ist ein müder Furz, ein schlechter Witz gegen Fury Road. Insbesondere da die ach so tolle Kirchenprügelei, die alle so feiern, zu mindestens 70% animiert ist und durch das Tempo allein schon gar keinen Spaß macht, zuzuschauen.

    Nein, wenn du nach Mittwoch das immer noch besser findest als Mad Max, dann ist irgendwas falsch gelaufen.
    Ich meinte eigentlich nicht den Film Kingsman, der mich nur durch niedrige Erwartungen etwas positiv überrascht hat (dürfte ein Leichtes sein, das in my book zu toppen, schon alleine durch tausendmal interessantere Vehicle-Action ), sondern dein Einwand gegenüber der Aussage "(bisher) bester Film des Jahres", obwohl du jetzt so ziemlich das gleiche hoch zehn machst ^^ Aber will dich auch nicht zu sehr auf so eine Kleinigkeit festnageln.

    Tatsache ist: Ich warte schon auf Mad Max Fury Road seit mindestens sechs Jahren, lange bevor der Hype losbrach, verzögert durch die vielen Verschiebungen. Glaube, kein Film steht oder stand je länger auf meiner Kinoliste. Würde also schon behaupten, dass ich heiß drauf bin. Bin außerdem schon gespannt darauf, was eine Freundin von mir sagen wird, die mich in die Vorstellung begleitet und bis jetzt noch kaum eine Ahnung hat, was auf sie zukommt, hehe. Schätze aber, das dürfte in etwa ihrem Geschmack entsprechen.

  17. #17
    Habe den Film gestern gesehen. Ruiniert wurde mir das Erlebnis ziemlich durch die Leih-3D-Brillen. Keine Ahnung, was für eine neue Anschaffung das in meinem Kino war, aber ich (und auch ein Freund, der mitkam) habe dadurch alles recht unklar und mit leichtem Rotstich gesehen, was mich durchgehend sehr gestört hat und quasi das HD-Bild in ein schlechtes SD-Bild umgewandelt hat. Abgesehen davon bin ich eh 3D-blind (zumindest im Kino; beim 3DS geht es) und habe von den 3D-Effekten ohnehin nichts mitbekommen. In der ersten Viertelstunde habe ich mich so darüber geärgert, dass ich beschlossen habe, nie wieder in einen 3D-Film zu gehen. Wirklich nie wieder. Das hatte ich eigentlich auch für Mad Max nicht vorher, aber ich hatte mich vorher nicht informiert und der lief hier nur in HD.

    Anyway, nun zum Film: Ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, warum der so gelobt wird. Ist wirklich ein ziemlich gigantisches, toll choreographiertes Action-Feuerwerk vollgestopft mit verrückten und genialen Ideen in einem ziemlich coolen Setting. Das hätte allerdings noch etwas mehr erforscht werden können, finde ich, denn effektiv bestand der Großteil des Films ja nur aus coolen Action-Fahrten. Leider konnte ich dem Geschehen nicht immer ganz folgen, weshalb bei mir oft außer "whoa" nicht viel zurückblieb. Das schiebe ich zu großen Teilen auch auf die dämlichen Brillen.

    Ich bin kein Fan von reinen Action-Filmen, ist eigentlich nicht mein Genre, aber durch das tolle Setting und die Verrücktheit hätte Mad Max für mich doch ein recht cooles Kino-Erlebnis sein können. Schade, dass es bei mir so blöd gelaufen ist. Künftig werde ich mich von allen Produktionen fernhalten, die nur in 3D angeboten werden. Für mich ist das nur ein Aufpreis für ein erheblich schlechteres Erlebnis.

  18. #18
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Künftig werde ich mich von allen Produktionen fernhalten, die nur in 3D angeboten werden. Für mich ist das nur ein Aufpreis für ein erheblich schlechteres Erlebnis.
    Wenn er bei dir nur in 3D angeboten wurde, ist das natürlich blöd. Ich habe ihn jetzt zwei Mal in 2D gesehen und dazu ja auch noch gar nichts gesagt. Mir persönlich ist nur eine Szene aufgefallen, die durch und durch für 3D konzipiert wurde (Das Ende des Finales nämlich). Ansonsten ist mir beim Schauen nichts aufgefallen, das 3D rechtfertigen würde. Es ist halt einfach alles handgemacht (Bis auf den Giga-Sandsturm) und wurde auch in 2D gedreht.

    Am Dienstag gehe ich noch mal mit meinem lieben Vater rein (Kinotag, der alte Geizhals), auch in 2D. Ich glaube wirklich nicht, dass 3D hier lohnt. Wenn dir das das tolle Erlebnis geschmälert hat, tut mir das natürlich Leid für dich. Vielleicht kannst du ihm ja noch mal auf Blu-Ray eine Chance geben, in 2D

  19. #19
    Ich finde den 3D-Wahn auch von Mal zu Mal ärgerlicher, da ich nur in den aller seltendsten Fällen das Gefühl habe, dass sich der Aufpreis gelohnt hätte, und dem Zuschauer immer seltener die Wahl gelassen wird. Hier im Cinemaxx laufen ein paar der großen Filme zwar theoretisch auch in 2D, aber entweder erst Wochen nach dem Release oder aber zu den unmöglichsten Zeiten, am frühen Nachmittag oder so, und nicht zur Prime-Time. Habe grade mal nachgeschaut und Mad Max wird dort auch ausschließlich in 3D gezeigt >_> Blöd.


    @Narcissu: Das mit dem Rotstich hört sich aber ganz und gar nicht richtig an :-/ Hätte mich beschwert und einen Teil des Eintrittspreises zurückverlangt.

  20. #20
    Das klingt böse. Da lob ich mir unser ~relativ~ kleines Kino, das nur Teil einer ~relativ~ kleinen Kette von 6 Kinos in der weiteren Region ist. Topmoderne Technik und große Säle, aber die Filme laufen trotzdem immer sowohl in 2D als auch in 3D - von Anfang an. Ich würde an eurer Stelle wirklich zusehen, dass ich den Film irgendwie in 2D sehe. 3D lohnt, glaube ich, wirklich nicht (Es gibt halt nur eine Szene wo einem wirklich was ins Gesicht fliegt, und ich weiß nicht, wie der eigentlich beabsichtigte Tiefeneffekt in den unzähligen Weitwinkel-Aufnahmen von Fury Road wirkt bzw. Sinn macht.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •