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Thema: Der CGI-Sünden und Uncanny Valley Thread

  1. #21
    klasse video warum CGI suckt (und warum es das eigentlich nicht tut )

  2. #22
    Das Video ist komplett korrekt, sagt jetzt aber auch nichts Neues aus oder irgendetwas, das wir nicht sowieso schon seit Jahren predigen. CGI ist ein nützliches, wundervolles Werkzeug, wenn es richtig eingesetzt wird. Manche Sachen lassen sich im Computer viel besser umsetzen, und digitale Anpassungen oder Set Extensions gehören sowieso aus gutem Grund zum Standard. Zu fordern, dass Effekt-intensive Genrefilme komplett ohne Computer auskommen sollen wäre heutzutage Wahnsinn (ebenso bereits aufgrund digitaler Nachbearbeitung wie Farbkorrektur usw.). Aber es gibt Bereiche, die mit praktischen Effekten viel besser funktionieren, viel glaubwürdiger rüberkommen, in mehrfacher Hinsicht (oft genug ist das Zusammenspiel aus Computerfiguren mit den echten Darstellern irgendwie off, weil letztere ja bloß mit Luft oder Platzhaltern interagieren... immerhin ändert sich auch das langsam durch neue Performance Capture Methoden). Das heißt nicht, dass alles in einer Einstellung echt sein muss, aber es ist schon viel wert, wenn einzelne zentrale Elemente real gefilmt wurden und dann in der Szene zusammengestellt werden wie bei einer Komposition. Die Umgebung vom finalen Lichtschwert-Kampf zwischen Anakin und Obi-Wan in Episode III war für mich zum Beispiel relativ überzeugend, weil vor allem reale Aufnahmen von Vulkanausbrüchen und Lava zum Einsatz kamen, obwohl diese zig Puzzlestücke erst am Computer zusammengesetzt wurden.
    Hier im Thread ist eben die schlechte Art von CGI das Thema. Leider übertreiben es viele Filmemacher, oder gehen den einfachen Weg gleich komplette wesentliche Teile des Films digital zu erstellen. So lange die Illusion, von der im Video die Rede war, erhalten bleibt, ist alles in Ordnung. Aber das kann selbst bei gut gemachten Computereffekten schnell mal daneben gehen, weil man so sehr daran gewöhnt ist und die Unterschiede sofort erkennt. Die beiden neueren Planet der Affen Filme wurden für die Motion Capture Arbeit hoch gelobt, aber ich würde noch immer jederzeit die aufwändigen Masken aus dem Tim Burton Reboot bevorzugen. Und selbst wenn etwas auf einen Blick überzeugend wirkt, ist immer noch die Frage, ob es so auch in Bewegung und Verhalten rübergebracht werden kann. Hier würde ich dem oben geposteten Clip dann doch entschieden widersprechen, Michael Bay auch nur in irgendeiner Weise positiv zu erwähnen - was die Physik angeht, sind alle Transformers Filme eine einzige Katastrophe mit null Verständnis für Trägheit, Gewicht und Größe. Dass auch bei ihm die Basics stimmen, von denen der Otto-Normal-Kinogänger nicht so viel wahrnimmt, tut nicht viel zur Sache, wenn die wichtigsten Figuren und Szenen so daneben sind.
    Unterm Strich würde ich sagen, dass man vor allem als eine Art "Make-up" viel mit dem Computer in Realfilmen machen kann, gerade was die Sets angeht. Aber handelnde und erst recht biologische Figuren (also keine Statisten im Hintergrund, das geht besser) werden schnell zum extrem falsch und unnatürlich wirkenden Problem, das im schlimmsten Fall massiv die Immersion stören kann, erst recht wenn der Uncanny Valley Faktor zum Tragen kommt, wofür hier bereits einige Beispiele genannt wurden. Selbst Maschinen wirken überzeugender, wenn sie wenigstens zum Teil handwerklich gebastelt wurden. Die eckigen Roboter aus Interstellar waren der Wahnsinn imho, und total überzeugend. Waren wirklich da und wurden aber bis auf ein oder zwei Einstellungen ganz simpel von Puppenspielern bedient.
    Insofern kann ich die viele Kritik an CGI schon sehr gut verstehen und in gewisser Weise auch teilen. Klar, manche Zuschauer wissen es nicht besser und übertreiben durch Pauschalisierung, an die wendet sich wohl auch das Video. Der Computer ist aus Hollywood nicht mehr wegzudenken, und das mit Recht. Doch die Filmemacher sollten es besser wissen - den Wunsch nach mehr praktischen Effekten als die bevorzugte Wahl des Publikums halte ich für absolut nachvollziehbar und positiv. Die Regisseure und Produzenten sollten sich zuerst überlegen, wie viel sie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln real bauen können an Sets und Modellen und Puppen, und erst wenn es da tatsächlich keinen anderen Ausweg mehr gibt, groß mit unfreiwillig auffälligem CGI ranklotzen. Oft hab ich allerdings das Gefühl, dass stattdessen von Anfang an mit CGI als Grundlage an die Projekte herangegangen wird, was ich für einen großen Fehler halte. Das alles bezieht sich nicht auf die vielen kleinen Verbesserungen, die man kaum sehen kann.
    Wenn ich heute im Vorfeld was von einem Fantasy- oder Sci-Fi-Film sehe, für den der entsprechende Aufwand betrieben und riesige Sets gebaut werden, dann weckt das in mir aufrichtige Vorfreude. Wenn man schon beim ersten Material sofort sieht, dass ein Großteil davon aus dem Computer kommt, vergeht mir inzwischen bereits die Lust. Selbst die großen Schlachten wie in Avengers 2 und ähnlichem wirken auf mich längst ermüdend. Dazu kommt auch der Zeitfaktor. Die digitale Technik unterliegt starken Schwankungen und entwickelt sich ständig weiter. Was ich 1999 in Star Wars Episode I noch unglaublich beeindruckend fand, sieht heutzutage stellenweise richtig billig und veraltet aus. Dagegen sind selbst uralte Filme mit gebauten Sets zeitlos.
    Ja, CGI ist weder gut noch schlecht, es ist ein Mittel und kommt darauf an, wie die Filme das einsetzen. Leider wird damit nur selten durchgängig feinfühlig und sparsam umgegangen, obwohl das nicht selten die bessere (doch oft leider auch teurere) Alternative wäre. Dass CGI in diesem oder jenem Film sucked, ist jedoch eine legitime Aussage, man sollte nur nicht alle über einen Kamm scheren.


    Neulich habe ich Jack the Giant Slayer /Jack the Giant Killer /Jack and the Giants von 2013 gesehen und das war abseits von anderen inhaltlichen Problemen noch so ein Musterbeispiel für diesen Thread. Besonders die titelgebenden, menschenähnlichen Giganten sahen soo schlecht und falsch und unecht aus, da sie komplett animiert wurden. Hier hätte man mit den ganz simplen optischen Methoden für Größenunterschiede in Kombination mit Makeup, die bereits vor über 60 Jahren bekannt waren, unendlich viel bessere Ergebnisse erzielt. Kaum zu glauben, dass das an die 200 Mio USD gekostet haben soll. Über weite Teile wirkten die Production Values eher wie besseres Fernseh-Niveau!

  3. #23

  4. #24
    Zitat Zitat von Gala Beitrag anzeigen
    Neuer Trailer zu Jet Li und das goldene CGI Baby.

    https://www.youtube.com/watch?v=n8L0...ature=youtu.be
    This. Right there.

    Die scheinen in dem Verleih aber generell einige Rückstände aufholen zu müssen, denn Ähnliches gilt für diverse andere Fantasyfilme aus der Ecke. Zum Beispiel das hier. Die Monster sehen aus wie in einem durchschnittlichen CGI-Animationsfilm, aber in Verbindung mit den realen Sets und Schauspielern sticht das einfach nur grausam hervor. Andererseits sind die zahlreichen Hybrid-Komödien aus Hollywood, wie etwa die unsäglichen Chipmunks-, Garfield- oder Schlümpfe-Filme, auch nicht so viel besser. Bei Monster Hunt & Co ist aber das Problem, dass es sich selbst trotz Humor immer noch ernster zu nehmen scheint und das Fantasy-Setting eigentlich ein umso höheres Maß an Suspension of Disbelieve vom Zuschauer einfordert, weshalb ich es hier hässlicher und schlimmer finde als in den erwähnten westlichen Komödien, die fast alle eine zeitgenössische Welt zeigen und bloß für seichte Lacher bei einem sehr jungen angepeilten Publikum sorgen wollen. Von daher sollte in Zukunft wirklich daran gearbeitet werden, Effekte und Schauspieler besser aufeinander abzustimmen. Bis es soweit ist, sieht der chinesische Kram für mich durchweg zum Fremdschämen aus.

  5. #25
    Noch so etwas: Der jetzt startende Spielberg-Film "The BFG" nach Roald Dahl.

    Jeremy Jahns gibt dem Film eine gute Wertung, und storymäßig mag er ja wohl auch gut funktionieren, aber das CGI sieht hier trotzdem absolut katastrophal aus. Noch dazu wirkte schon der Trailer auf mich genau so wie das, was Jeremy in seiner Review sagt: "At times, I wanted something to happen." Kurzfassung: Der Trailer ödete mich an, das CGI des Giant (und der anderen Menschenfresser) wirkte auf mich eher abstoßend-unheimlich als etwas, in das ich kleine Kinder reinsetzen würde. Da hilft auch Jeremy's Aussage nicht, das CGI nähere sich langsam echtem Fotorealismus an, hier scheint für mich persönlich das nicht der Fall zu sein.




    Gott, wenn ich diesen Giant sehe, wird mir speiübel. Uncanny at its finest.

    So wrong.

  6. #26
    Jepp. Erinnerte mich sehr an "Jack the Giant Slayer". Selbst mit Performance Capture und realem Schauspieler als Basis ist mir das immer noch way too unsettling und kommt nicht aus dem Uncanny Valley raus. Man sieht sofort, wie falsch das ist, und ich weiß genau, dass ich mich über die Dauer des Films nicht dran gewöhnen könnte. Von daher habe ich den Big fucking Giant Film () ehrlich gesagt schon nach dem ersten Promo-Material als komplett uninteressant abgeschrieben und vergessen.

  7. #27
    Ich habe meinen Post über CGI in China-Filmen mal hierher verschoben, passt viel besser als im Nae-Nae-Thread:


    ...Das bisherige Maximum an westlichem Interesse hat Hongywood um die Jahrtausendwende und in den ersten Jahren danach generiert, mit Crouching Tiger Hidden Dragon, House of Flying Daggers, Hero und anderen erzählerischen Meisterwerken, bei denen CGI nie, und ich meine wirklich niemals, Mittel zum Zweck war.

    Dazu dann noch 2004 der grandiose Kung Fu Hustle von Stephen Chow, den auch er selbst bislang nicht mal ansatzweise übertroffen hat. Der Film ist zwar CGI-wise ziemlich schlecht gealtert, dafür dass er gerade etwas mehr als ein Jahrzehnt alt ist, aber es geht immer noch klar, weil Chow damals richtig erkannt hat: CGI sollte für Landschaften und Effekte benutzt werden, aber nur so selten wie möglich für Kreaturen und erst recht für Menschen. Ein gutes Drehbuch ist umso wichtiger:





    Leider scheint Chow der finanzielle Erfolg seiner Filme ein bisschen zu Kopf gestiegen zu sein in den letzten Jahren - ich sehe hier massive Parallelen zu Peter Jackson, der vor lauter CGI-Geilheit bei den Hobbit-Filmen vergessen hat, eine gute Geschichte zu erzählen (Auch wenn dort das CGI abgesehen von den Orks top-notch war). Chow selbst hat 2013 diese Interpretation des chinesischen Märchens Journey to the West (Ihr wisst schon... Affenkönig... Dude und und Mädel tun sich zusammen... ja, wir können's nicht mehr hören!) in die chinesischen Kinos gehauen (Ich verlink mal den ganzen Film!) :



    Im Westen lief der meines Wissens gar nicht, und ich weiß auch warum. Der Film ist keineswegs unguckbar (Sehr geil ist etwa, dass mehrere Darsteller, die auch bei Kung Fu Hustle mitgemacht haben, hier wieder mit dabei sind), aber er hat massive erzählerische Schwächen, und die Dramaturgie versagt so gut wie auf der ganzen Linie. Hier mal ein Action-Setpiece gegen ein CGI-Ungeheuer, dann noch eins, und noch eins, und dann der Kampf gegen den Affenkönig, bei dem ganz dreist chinesische Crazy-Folklore (Mönch mit gigantischem Fuß, what the hell?!) mit Impressionen aus dem Spiel Asura's Wrath gemixt wurde (Es ist wirklich so, der Film klaut einfach den Kampf gegen Wyzen! ). Über all dem tosenden Krach und der CGI-Zerstörung (Die hier zugegeben sehr gut gemacht ist und sich wesentlich besser halten dürfte als die digitalen Bilder aus Kung Fu Hustle) vergisst der Film genau wie die Hobbitfilme eine echte Story zu erzählen, oder auch nur Figuren zu bieten, die den Zuschauer einen Deut scheren. Und Peter Jackson hat auch noch gesagt, hätte er 2000 die selbe Technologie gehabt wie 2011, wäre Der Herr der Ringe wie Der Hobbit geworden. Geht's noch? *Gasp*

    Gerade Chow sollte sich meiner Meinung nach an seine Anfänge zurückerinnern, als er noch gezwungen war, ne gute Story und tollen Witz über Effekte zu stellen. Der Mann hat es drauf, wenn er ein gutes Drehbuch zur Verfügung hat. Ich erwähne da erneut Kung Fu Hustle, nenne im gleichen Atemzug den ebenso tollen Shaolin Kickers, und verweise hiermal auf seine Perle "The God of Cookery" von 1996, den ich auch mal vollständig verlinke:



    Und was echtes Actionkino betrifft, da brauchen wir gar nicht drüber sprechen, ich bin heilfroh, dass das Hongkong Action Cinema mit John Woo's Hardboiled und Konsorten schon unglaublich tolle, bodenständige Streifen abgeliefert hat, die man sich auch noch in 20, 30 Jahren geben kann. Anders als Jet Li und das CGI-Baby. Würg. Die CGI-Krätze scheint deswegen im chinesischen Kino so durch, weil die dortige Industrie auf Teufel komm raus mit Hollywood konkurrieren will, aber halt überall die Erfahrung fehlt. So etwas wie das mit dem Baby ist einfach ein klassischer Fall von begrenztes Budget trifft auf absurdestmögliche Story und Größenwahn in der Produzenten-Etage.

    Bodenständiges Kino in Südostasien scheint dieser Tage hauptsächlich aus Thailand, Vietnam und dem Rest der Region zu kommen, und da fokussiert man sich hauptsächlich auf brutale Actionklopperei á la Ip Man und Ong-Bak. Die haben ihre Daseinsberechtigung, aber bieten halt nur begrenzte Genre-Auswahl, wenn man der CGI-Flut aus Hongkong entkommen will.

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Jepp. Erinnerte mich sehr an "Jack the Giant Slayer".
    Da kommt mir eben ein Gedanke.
    Für mich persönlich wird CGI erst dann richtig schlimm, bzw erzeugt das Uncanny Valley Unwohlsein, wenn Kreaturen simuliert werden, die in wenigstens entfernter Weise Menschen darstellen sollen. Deswegen habe ich zum Beispiel (Du, Enkidu, wirst vielleicht überrascht sein) kein großes Problem mit den Teenage Mutant Ninja Turtles von Bay. Die sehen einfach nicht wie Menschen aus, und dementsprechend habe ich auch beim ersten Teil einen gewissen Spaß gehabt (Die Filme haben halt woanders Schwächen). Ähnlich war es bei diesen Schlümpfe-Filmen, wo ich den ersten regelrecht gefeiert habe wegen dem soliden Drehbuch und vor allem Hank Azaria als Gammelmehl, äh, Gargamel. Da war der zweite einfach nicht soo der Wahnsinn, aber furchtbar sind die beiden Filme nicht. Der erste kann eine Familie mit Kindern großartig unterhalten für zwei Stunden. Weil eben auch die Schlümpfe und Kater Azrael keine menschlichen Figuren darstellen. Da habe ich kein Problem, zuzugucken. Es passt für mich persönlich, aber ich kann durchaus verstehen, wenn andere da empfindlicher sind.

    Wie gesagt, menschliche (Nicht "humanoide"! ) Figuren/Kreaturen sind bei mir die Krux. Alles andere geht üblicherweise, selbst wenn es nicht so gut gemacht ist.

    Geändert von Mio-Raem (02.07.2016 um 19:22 Uhr)

  8. #28
    Ist doch normal, dass der Uncanny-Valley-Effekt sich stärker oder hauptsächlich auf menschliche oder menschenähnliche Figuren bezieht. Das ist manchmal einfach zu trennen von crappy CGI. Die Turtles in den neuen Filmen finde ich nicht unangenehm verstörend, sondern einfach nur krass hässlich, aber daran alleine ist der erste Teil bestimmt nicht gescheitert. Hätte es nicht die zehn Millionen anderen inhaltlichen Probleme gegeben, hätte ich über das gewöhnungsbedürftige (und im Übrigen auch viel zu große!) Design der Hauptfiguren locker hinweggesehen.


    Richtig übel, auch wenn ichs nur aus längeren Ausschnitten kenne (das hat echt gereicht, in voller Länge könnt ich mir das nicht antun): Scooby-Doo (2002) und Scooby-Doo 2: Monsters Unleashed (2004).

  9. #29
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Richtig übel, auch wenn ichs nur aus längeren Ausschnitten kenne (das hat echt gereicht, in voller Länge könnt ich mir das nicht antun): Scooby-Doo (2002) und Scooby-Doo 2: Monsters Unleashed (2004).
    Haha, dene rsten Teil hab ich damals als Kind im Kino gesehen, und fand den damals schon schlimm. Also er war unterhaltsam für mich als 12jährigen, aber ich hab trotzdem gemerkt, dass da was total falsch läuft. Echt schlimm. Den zweiten kenne ich nicht.

  10. #30
    Nur fürs Protokoll...


    Schuldig: Rogue One - A Star Wars Story


    Aber sowas von!

  11. #31
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Nur fürs Protokoll...


    Schuldig: Rogue One - A Star Wars Story


    Aber sowas von!
    Fand ich ja gar nicht. Mir ist das irgendwie null aufgefallen. xD

  12. #32

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Sölf Beitrag anzeigen
    Fand ich ja gar nicht. Mir ist das irgendwie null aufgefallen. xD
    Mir auch nicht. Erst nachdem ich darüber gelesen hatte und darauf beim zweiten Mal geachtet hatte, ist es mir auch aufgefallen.

  13. #33
    Zitat Zitat von Sölf Beitrag anzeigen
    Fand ich ja gar nicht. Mir ist das irgendwie null aufgefallen. xD
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Mir auch nicht. Erst nachdem ich darüber gelesen hatte und darauf beim zweiten Mal geachtet hatte, ist es mir auch aufgefallen.
    Allen, die ich persönlich kenne, ist es wie mir selbst sofort aufgefallen. Super distracting. Erst im Nachhinein im Internet hab ich von diversen Leuten gelesen, dass sie das nicht bemerkt haben. Vielleicht ist mein Auge einfach auf sowas geschult, vielleicht achte ich darauf immer automatisch besonders. Aber behaupte, wenn es um menschliche Gesichter geht, kann ich den Unterschied zwischen echt und komplett künstlich ohne Nachzudenken auf Anhieb klar erkennen (das schließt nicht die Verjüngung von aktiv beteiligten Schauspielern per Computer ein, das klappt inzwischen richtig gut, wie man etwa in Ant-Man mit Michael Douglas gesehen hat - selbst den jüngeren Downey Jr. in Civil War fand ich einigermaßen überzeugend). Erst recht in Bewegung und mit Dialog.

    Von daher imho ein gewaltiges No-go. Selbst wenn die Hälfte des Publikums drauf reingefallen sein sollte, war es das für die andere Hälfte, die das irritierend bis erheblich störend fand, nicht wert. Menschliche CGI-Charaktere in einem Live-Action Film, und ohne dass dies wenigstens durch die Story gut erklärt werden könnte (vgl. Terminator Salvation oder Tron: Legacy), sind eine absolut miese Entscheidung. Die Technik ist noch nicht so weit, und es ist fraglich, ob sie jemals so weit kommen wird. Die Animatoren verstehen nicht jedes winzige Detail komplexer, menschlicher Gesichter, vielleicht tut das niemand. Subtile Muskelbewegungen, Nuancen und Licht an Mund- und Augenpartie formen einen ganz individuellen Gesamteindruck. Hier wurde versucht, einen legendären Darsteller zu simulieren, den ich über die offensichtlichsten Aspekte hinaus in der Performance die meiste Zeit aber nicht wiedererkannt habe.

    Und die Uncanny Valley ist nunmal tief und steil, mit dem berühmt-berüchtigten Knick in der Kurve: Selbst wenn es 90% oder 95% überzeugend ist, reicht das für viele nicht aus, denn je näher es einem realen Menschen kommt, desto mehr bemerkt man die Kleinigkeiten, die nicht passen und falsch wirken. Ich bezweifel nicht, dass die Leute da viel Arbeit reingesteckt haben, aber Schauspieler photorealistisch aus dem Computer wieder auferstehen zu lassen, das konnte von Anfang an nicht vollends funktionieren.

    Was mich daran am meisten stört ist, dass daraus doch eine gewisse Arroganz der Macher spricht, die ihr Produkt für besser halten als es eigentlich ist. Man konnte die Ergebnisse schließlich lange vor der Premiere sehen und hätte daran noch etwas ändern können. Ich mein, wenn man das schon machen will, dann sollten sie wenigstens so schlau sein, die Screentime der betroffenen Figuren zu minimieren, und nicht mit der Kamera in Medium Shots und Close-ups voll frontal auf den Kopf draufhalten. Ich dachte, der unangenehme Part wäre nach dem ersten Auftritt abgehakt, aber jedes Mal, wenn Tarkin wieder auftauchte, brach das für mich komplett (!) die Immersion und ich fühlte mich eher wie in einem Videospiel. Wobei ich gerne einräume, dass es Einstellungen gab, in denen er besser rüberkam als in anderen. Naja, und Leia am Ende hat mir dann den Rest gegeben. Das sah richtig übel fake aus, gerade an einer so wichtigen Stelle! Der Schluss des Films, der einen wortwörtlich hoffnungsvollen Ton anschlagen soll, ließ mich deshalb eher mit einem ganz unangenehmen Beigeschmack zurück.

    Experimentieren ist ja schön und gut, das müssen sie auch machen wenn die Technik weiterkommen soll. Aber bitte nicht diese Franchise als Spielplatz bzw. Testgelände nutzen, bevor es perfektioniert ist. Von Star Wars mit Monsterbudget hätte ich da einfach mehr erwartet. Zumal die Entwicklung in dem Bereich kontinuierlich ist. In zehn Jahren sehen die CGI-Puppen aus Rogue One wahrscheinlich schon wieder hoffnungslos veraltet aus, und wir bekommen wieder einen Film, der alle paar Heimvideoveröffentlichungen geupdated werden müsste - wobei ich mir jetzt, wo der Schaden nunmal verursacht wurde, tatsächlich wünschen würde, dass sie noch bis zur Blu-ray weiter daran feilen.

  14. #34
    Ich glaube ein Kompromiss wäre gewesen


  15. #35
    Es ist seeehr krass, wie weit die Meinungen zu beiden auseinandergehen. Hab schon alle Varianten gehört und gelesen, wer was okay oder gut fand oder gemerkt hat oder nicht. Total faszinierend, an den Hintergründen dieser Unterschiede könnten sich die Uncanny-Valley-Forscher mal ernsthaft versuchen.

    Ich persönlich wäre wohl auch eher auf Nummer sicher gegangen, zumal die Charaktere/Szenen in dieser Form wirklich nicht nötig waren, aber hey, es hat im Schnitt funktioniert.

  16. #36
    Wobei es immer noch einen Unterschied gibt zwischen "das ist jetzt Uncanny Valley" und "das sieht nicht gut aus" bzw. "das gefällt mir nicht".
    Uncanny Valley ist doch immer noch ein eher unterbewusstes Unwohlsein bei Anbetracht der betreffenden Figur und hat gar nichts mit ästhetischem Gefallen zu tun , oder irre ich mich?

    Mir wahr z.B. nicht Unwohl, ich mochte sie nur aus ästhetischen Gründen nicht (unpassend zum Rest, nicht für sich stehend schlecht) und weil es mich son bisschen aus der Immersion gerissen hat, nicht, weil ich das pietätslos fand oder optisch nicht ausreichend fotorealistisch, sondern weil ich ab dem Moment drüber nachdenken musste, wie sie das gemacht haben, also hab ich mir einfach son bisschen zu viel Metafragen gestellt.

  17. #37
    Uncanny Valley kann man anscheinend auch absichtlich hervorrufen:



    Hab das Video (fragt besser nicht...) ursprünglich angeklickt, weil ich nicht sicher war, ob das jetzt ein Mensch oder eine Computeranimation ist...

  18. #38




    Alita: Battle Angel. Beabsichtigt oder nicht, das sieht absolut furchtbar, grausam und ekelhaft aus! Ich hasse solche unecht wirkenden, überflüssigen CGI-Effekte, speziell wenn sie die Hauptcharaktere betreffen und wenn es um so vieles einfacher und automatisch unendlich mal besser gewesen wäre, das auf konventionelle Weise umzusetzen.

    Und im Wesentlichen dampft meine Beschwerde hier auch auf Folgendes herunter: Wenn du Rosa Salazar als Hauptdarstellerin für dein Filmprojekt gewinnst, dann bepflasterst und verschandelst du verdammt nochmal nicht ihr Gesicht so lange digital, bis sie aussieht wie eine unheimliche Barbie-Puppe! So etwas tut man einfach nicht. Ihre Beteiligung war einer der Hauptgründe, warum ich mich ursprünglich richtig auf den Film gefreut habe. Jetzt habe ich keinerlei Interesse mehr daran, mir das anzuschauen, und den Titel von meiner Liste für kommendes Jahr gelöscht. Ich wäre die gesamte Spielzeit über kurz vorm Kotzen. Ein Jammer, riesige Enttäuschung auf meiner Seite. Noch eine instantly gescheiterte Anime-Adaption. F*ck you, Robert Rodriguez


    Edit: Alita selbst ist schon schlimm genug, aber dass selbst mehrere Actionszenen aussehen wie aus einer Cutscene eines PS3-Spiels von vor zehn Jahren setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Ich habe deutlich mehr davon erwartet. Irgendetwas greifbareres. Vermute übrigens, dass selbst unter Beibehaltung dieses hybriden Ansatzes der Gesamtlook wesentlich harmonischer und kohärenter rübergekommen wäre, wenn Cameron selbst Regie geführt hätte. Von dem Level eines "Avatar" ist das meilenweit entfernt. Es geht dabei überhaupt nicht um mögliche Storyintentionen, die man anders nicht hätte realisieren können, sondern schlicht um Authentizität und Glaubwürdigkeit. Spezialeffekte sind nur dann gut, wenn man sie im Kontext des jeweiligen Filmes glauben und akzeptieren kann.

    Ich für meinen Teil würde mich aber gewiss niemals an etwas wie das hier gewöhnen können. Es haben schon realistischere CG-Kreationen geschafft, meine Immersion zu zerstören. Von irgendeinem gewagten neuen Ansatz haben die Leute, die das Aussehen irritierend und sonderbar bis abstoßend finden - und das sind den ersten Reaktionen nach zu urteilen alles andere als wenige - auch nichts. Dass Alita so alienhaft-andersartig wirkt ist jedoch nichtmal so sehr das Problem wie der Umstand, dass sie viel zu offensichtlich als eine digital animierte, aber trotzdem relativ menschenähnliche Figur erkennbar ist, die in einen Live-Action-Spielfilm hineinkopiert wurde. Der Uncanny-Valley-Effekt in Kombination mit dem Realfilm-Material intensiviert dies nur bis aufs Äußerste. Soweit ich den Manga und Anime in Erinnerung habe, waren ihre Gesichtsproportionen und alles andere auch nie so wesentlich verschieden von den übrigen Charakteren, vor allem erschien sie nicht verstörend und creepy. Habe mir echt etwas völlig anderes hiervon erhofft :-/

    Geändert von Enkidu (09.12.2017 um 01:48 Uhr)

  19. #39



    Viel Wahrheit verpackt in einer viertelstündigen Analyse. I like. Auch übertriebenes und offensichtliches Color Grading hat mich schon immer tierisch genervt. Die Technologie an sich ist nicht das Problem, aber die Filmemacher sollten endlich lernen, sie behutsam und vorsichtig einzusetzen, anstatt die neueren digitalen Möglichkeiten als Universalantwort auf alle Produktionsfragen heranzuziehen. Natürliche Lichtverhältnisse und erst recht praktische Effekte haben einen heute leider völlig unterschätzten Wert.

  20. #40
    Genau ein Jahr her, dass hier gepostet wurde.

    https://www.inverse.com/article/5328...t-gans-website Leute, zieht euch das rein.

    Hat nur indirekt was mit Film zu tun aber.



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