@noRkia: Jawoll, DKC 2 ist definitiv für mich sogar das beste Jump 'n Run. Einfach ein "schönes" Spiel.

Zitat Zitat von Tako
Auch heute kommen regelmäßig fantastische Spiele raus, die den alten nicht nur in nichts nachstehen, sondern natürlich bei weitem überlegen sind, da man mittlerweile einfach viel besser weiß, wie Videospiele funktionieren.
Kann ich so nicht 100% unterschreiben. Das Problem was aktuell vorherrscht ist, dass man immer mehr Menschen braucht, um ein Spiel zu entwickeln, damit man überhaupt der aktuell Technik gerecht werden kann. Bestes Beispiel die neueren Assassin's Creed Ableger: Tolle Spiele, viel Spielspaß, sehr unterhaltsame und spannende Handlung, ABER... man verliert die Motivation. Zu GTA V kann ich nix sagen, aber Dragon Age Inquisition motiviert mich nicht.
Damals... ja, jetzt kommt wieder die Retrobrille, aber vollgas... konnten mich mehr Spiele in ihren Bann ziehen. Heute sind es deutlich weniger. Es könnte schon sein, dass GTA V dazugehören wird, aber ich habe keine Lust mehr, wieder 60-70 Euro hinzulegen um dann nach zwei bis drei Abenden das Spiel beiseite zu legen, weil es mich nicht motiviert. Und ich war jetzt von GTA IV weniger begeistert...
Genauso wie die Mainstreamspiele die "Seele" und "Motivation" vermissen lassen, tun das aber auch diese sog. Indie-Spiele. Die sind keinen Deut besser. Da bekommt man ein "charmantes Spieleerlebnis wie in alten Tagen" geboten und dann ist es das ganz und gar nicht. Wenn ich wieder ein altes Spiel einlege bin ich hingegen total motiviert. Gemerkt, als ich FF X Remaster für die Vita gespielt habe, wo ich FF X eindeutig nicht als Lieblingsteil behalten habe. O Wunder, ich war schon ganz schön überrascht, wie gut ich es dann doch fand.
Dass diese Abstufung von "Ich spiele es gerne durch" bis "Ich breche das Spiel ab" auch serienintern existiert, dürfte seit Final Fantasy XIII bekannt sein. Das Durchspielen von FF XIII war für mich eher ein Durchquälen, FF IX hat sich hingegen von selbst durchgespielt.
Dass auch neuere Titel immer noch faszinierend sind, ist z.B. bei "The Last Story" der Fall gewesen. Dieses Spiel war ziemlich underrated, aufgrund solcher Faktoren, wie Spielbarkeit und Komplexität. Die Spielewelt war sehr klein und Level-Design praktisch nicht vorhanden, außerdem hat es sehr böse geruckelt. Und doch hat es diesen Drang geweckt, es immer und immer weiter durchzuspielen, um dann nach 20 Stunden enttäuscht zu sagen, das Spiel war viel zu kurz. Aber es hatte einen dermaßenen Interaktionsgrad und zwischenmenschlich war es so toll erzählt, dass diese 20 Stunden deutlich besser unterhalten konnten als die 80 Spielstunden eines Xenoblade Chronicles (wenn auch das ein sehr gutes Spiel war).

Wie Ihr seht finde ich kein Patentrezept. Es können Spiele begeistern, die mit einem großen Team gemacht wurden und neu sind, aber es können auch Spiele enttäuschen, die mit einem kleinen Team sehr individuell gestaltet wurden. Nur Herzblut ist es nicht. Es ist die Motivation und Sichtweise seiner Autoren. Dass früher alles etwas besser war zeigt sich trotzdem in dem Fakt, dass früher die Teams generell kleiner waren und somit die Sichtweise des einzelnen Autors noch stärker im Spiel aufgehen konnte. Das muss nicht heißen, dass ein Spiel mit einem großen Team glattgebügelt und trotz seiner ganzen technischen und spielerischen Stärken unmotivierend und seelenlos wird, aber die Gefahr und die daraus resultierende Wahrscheinlichkeit ist einfach um ein vielfaches größer. Und genau dieses Glattgebügele und möglichst einen großen Nenner finden- also diese Marktanpassung - ist meiner Meinung nach bei Dragonage Inquisition passiert. Ein spielerisch und erzählerisch sehr starkes Spiel, das an Motivation einfach unglaublich abspackt und keinen Spaß macht. Es ist einfach seelenlos und genau das enttäuscht mich an dem Spiel so. Und nein, das liegt NICHT am Genre.

Noch ein Beispiel: Wer kann sich noch an Silver für den PC erinnern (anno 1998)? Spielerisch ein einfaches Hack & Slay mit simplem Zaubersystem und quasi null Abwechslung. Und doch: Mich hat dieses Spiel begeistert und motiviert es durchzuspielen. Die Spielewelt hielt zum Beispiel auch massig ungewöhnliche Orte, wie eine Riesenbibliothek bereit, bei deren Durchkämpfen man sich die ganze Zeit mit einer Kobold-Bibliothekarin unterhalten hat und und und... Das Gegenteil: Diablo 2. Spielerisch und abwechslungstechnisch ne ganze Ecke mehr zu bieten als Silver, aber es hat mich einfach nicht in den Bann gezogen. Es fehlte einfach die Mischung aus Individualität und Spririt. Und das hatten die früheren Spiele wesentlich häufiger. Sogar noch in der PS2-Ära. Heutzutage unterscheidet sich ein Infamous vom Gefühl nicht mehr von einem Watch Dogs. Man führt - zugegeben - sehr detaillierte Missionen durch und trotzdem bleibt dieses gewisse Etwas auf der Strecke. Seit der Generation PS3 ist es so, dass die Spiele immer aufwendiger werden, aber in der Regel immer mehr das breite Publikum ansprechen und so nicht die Motivitation der alten Spiele besitzen.

Dass es auch noch aktuelle Spiele gibt, die in mir Gefühle wecken und meine Spielelust richtig befriedigen, möchte ich an dieser Stelle noch mal zum Ausdruck bringen! Es gibt sie, aber sie erscheinen viel seltener. Deswegen erwarte ich jetzt mit Spannung den 15. Teil von FF - dieses Spiel könnte trotz neuester Spielmechanik wieder unglaublich in den Bann ziehen. Ich hab das so im Gefühl, dass uns hier ein JRPG erwartet, welches alle in den letzten 10 Jahren erschienenen Spiele in den Schatten stellt.

Es gibt auch dieser Tage immer wieder Spiele, die einen fesseln und meiner Meinung nach genauso wie die alten Spiele fesseln, allerdings ist diese Luxuszeitverschwendung sehr selten geworden. Ich zähle hier mal einige meiner Favouriten auf, von denen ich ausgehe, dass sie es mit den alten Spielen richtig aufnehmen können:

2005:
- Metal Gear Solid 3 (war wirklich ein Knaller!)
- Radiata Stories (sehr ungewöhnliche Geschichte von Aufstieg in einem Ritterorden und Abfallen in eine private Söldnertruppe mit einer ordentlichen Prise Humor, ein undurchsichtigen Rahmenhandlung und jeder Menge Nebenmissionen)
2006:
- The Legend of Zelda: Twilight Princess (bestes Zeldaspiel überhaupt für mich, wenn auch schwächeres Level-Design, als in Skyward Sword)
2007:
- Super Mario Galaxy
2008:
- Portal (Kurz und kurzweilig, aber unverwechselbar und sehr schräg)
2009:
- Dragonage Origins (richtig gute Handlung und spannendes Spiel)
- The Whispered World
- Book of Unwritten Tales
2010:
- Die Siedler 7
- Pflanzen gegen Zombies (das Tower-Defense-Abenteuer für unterwegs)
- Heavy Rain
2011:
- Die Viech Chroniken
2013:
- Bioshock 3
- Rayman Legends
- DSA: Memoria
(- Ducktales: Remastered)
(- Zelda: Windwaker 2013)
(weil ALTE Spiele)
2014:
Donkey Kong Country: Tropical Freeze (definitiv das beste 2D-Jump'n Run der letzten 10 Jahre!)

Viele andere Spiele bekommen das meiner Meinung nach nicht so gut hin. Ich möchte einfach mal wieder ein Spiel, das mich, wie die alten Spiele wegballert. Das letzte Mal verspürte ich dieses nostalgische Gefühl bei einem neuen Spiel bei Donkey Kong Country Tropical Freeze für die Wii U...