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Ergebnis 41 bis 44 von 44

Thema: Fiasco of Tamriel - Episode 1

  1. #41

    Szenen-Eröffnung: Suleka

    „Endlich sind diese nervigen Fellknäule weg“: flüsterte Suleka als sie unter lautem Quietschen die Metalltür vor sich aufstemmte und bevor sie hindurch trat noch einen Blick auf den zerstörten Zenturio warf. Der Kadaver des Skampen, den sie zur Ablenkung gerufen hatte, löste sich gerade erst auf. Der Raum vor ihr war groß. Der Lichtkegel ihrer Leuchtsphäre verlor sich in einiger Entfernung im Dunkel. „Ist das das, wonach ich suche?“: sprach die Ork mit sich selbst und ließ mit einer Handbewegung noch viel mehr Energie in den Zauber fließen. Die Kugel blähte sich auf und enthüllte plötzlich Regale und Stapel von herumliegenden Büchern und Schriftrollen. „Das muss es sein“: keuchte die Grünhaut aufgeregt und stürzte schnell zu einem Stapel Schriftrollen hinüber. Schnell nahm sie ein paar an sich, musterte sie schnell und warf sie dann mit sauertöpfischem Gesicht wieder zu Boden. „Verflucht!“: zischte sie. Sie wandte sich einem anderen Haufen zu und ließ mit einem Fluch auf den Lippen auch von diesem nach gleicher Prozedur ab. „Nur dieser wertlose Dwemer-Müll überall“: stieß sie hervor, knurrte das ihre Zähne zur Geltung kamen und ließ ein womöglich unschätzbar wertvollen in dickes Leder eingebundenen Folianten aus Dwemerhand in Flammen aufgehen. „Nutzlos, völllig nutzlos“: keifte sie und trat die Schriften durch den Raum. Mit zorngesenktem Blick schien sie endlich die Symbole zu bemerken, die in langen Ketten mit Kreide auf den Boden der Kammer gemalt worden waren. Schutz- und Beschwörungskreise, daedrische Symbole und Runen. Soviele das sich die Spur dann schließlich auch auf die nahen Wände erstreckte. „Ich muss hier doch richtig sein“, sprach sie ins Dunkel und trat nun näher an die Regale heran. Mit geübtem Blick fuhr sie die Reihen ab und ihr Gesicht nahm einen wohlwollenderen Ausdruck an, als die Zornesmaske, die sie vorher aufgesetzt hatte. „Sie haben den Abfall der Zwerge aus den Regalen geworfen, um hier ihre Bücher unterzubringen“: stellte Suleka mit großer Befriedigung fest. Im nächsten Augenblick fiel ihr Blick in einem anderen Regal auf Ritualgegenstände und andere unförmige Artefakte.

    „Habt ihr etwas gefunden?“: hörte sie eine Stimme hinter sich, zuckte zunächst zusammen um dann mit einem Knurren herumzufahren. Die Magie knisterte bereits entlang ihrer spitzen, scharfen Fingernägel. Als sie den jungen Ri’Dato erkannte, verlor ihr Gesicht zwar nichts von seinem Unmut aber der Körper die plötzliche Anspannung.
    „Die daderische Bibliothek nach der ich gesucht habe“: knurrte die Ork knapp. Sie mochte dem Katzenwesen nicht böse sein, dass es sie mit Fragen belästigte. Sie hatte ihn ursprünglich als Assistenten aufgenommen, der für sie Zutaten vorbereiten und das Labor sauber halten sollte, aber er hatte sich als erstaunlich pfiffig erwiesen, was die Künste anging. Wenigstens schien keines dieser anderen lästigen Pelzviecher in der Nähe zu sein, die ihn sonst immer umgaben, auch wenn sie bisher in der Ruine recht nützlich waren, um die Bewohner abzulenken.
    „Hmja, Daedra. Dieser Angriff vorhin war schrecklich. Bin froh, dass ich euch wieder gefunden habe. Was machen die denn hier? Ich dachte das wäre eine Zwergenruine“: frage Ri’Dato.
    „Ist es auch. Beschwörer haben sich vor einer Weile hier eingenistet. Sie sind offenbar fort oder tot, aber das, was sie beschworen haben ist noch da“: erklärte die Ork. Was sie nicht aussprach war, dass das auch der Grund war, warum sie in dieser Ruine waren. Das die Bewohner Angst vor einem Monster, angeblich einem Drachen, in der Ruine hatten und jemanden für die Jagd bezahlen wollten, war ein guter Köder gewesen, um mit ein paar anderen Leute hier herunter zu kommen.

    Plötzlich begann Suleka scheinbar grundlos zu lachen. Ri’Dato legte den Kopf schief, aber fragte nicht. Das hatte er sich, zum Wohlgefallen der Ork, längst abgewöhnt. Tatsächlich amüsierte sich die Ork über die unwissenden Dorftrottel am Fuß der Klippen. Sie hatte die Szenerie noch direkt vor Augen wie sie mit ernsten Gesichtern und schreckgeweiteten Augen die Spuren vorgezeigt hatten, die der vermeintliche Drache hinterlassen hatte. Ein kundiger Blick und die Ork hatte alles gewusst. Das war kein Drache. Ein großgeratener Daedroth hatte ihr Vieh gefressen und ihre Hütten in Brand gesteckt.

    Ri'Dato runzelte etwas die Stirn. "Daedrische Bibliothek nach der ihr gesucht habt? Ich dachte wir wären für den Drach-" Seine Stimme wurde leiser als einige Dinge in seinem Kopf klick machten. Schnell hob er schützend die Hände vor sich und sagte: "Ähm. Was für ein glücklicher Zufall, was? Ihr habt die Info doch bestimmt von den Dorfbewohnern. Ja, die haben Euch bestimmt gesagt, dass es hier drinnen Daedra gibt, und ihr habt Eins und Eins zusammengezählt. Sehr klug von Euch, Meisterin."
    "Pfiffig," dachte sich Suleka genervt. "Vielleicht zu pfiffig für sein eigenes Wohlergehen."
    Der Katzenmensch schluckte kurz und schien dann schleunigst zu versuchen, das Thema zu wechseln: "Ähm. Habt Ihr denn schon was brauchbares gefunden?"

    "Würde mich nicht wundern, wenn die Tölpel Drachen für eine Art Daedra halten. Die Geschichten der Nord sind so voll von diesen Biestern, dass die sicher aus jeder zu groß geratenen Eidechse einen Drachen machen": meinte sie dann, vermied aber zuzugeben, dass der Daedroth, mit dem sie es hier zu tun hatten, etwas besonderes sein musste.
    "Einige Traktate und Abhandlungen, die sonst schwer zu bekommen sind, aber bisher nicht das, was ich eigentlich zu finden gehofft hatte": beantwortete Suleka Ri'Datos Frage während sie die Regalreihen absuchte.

    Ri'Dato trat mit etwas Abstand von ihr ebenfalls an das Regal heran. "Was suchen wir denn? Wie sieht's aus?"
    "Schwer zu übersehen. Ein mit langen, scharfen Zinken bestückter Streitkolben aus Ebenerz": sagte sie und zerschlug einen großen Krug mit daedrischen Symbolen doch es kullerten nur einige getrocknete Herzen von unmenschlicher Größe heraus. Sie knurrte.

    "Ebenerz, scharfe Zinken," murmelte ihr Assistent zu sich selbst, wobei er den auf den Boden gefallenen Herzen einen kurzen Blick zuwarf. Dann sah er wieder zu seiner Meisterin herauf, und sagte mit etwas Angst und Ehrfurcht in der Stimme: "Doch nicht etwa der Streitkolben Molag Bals, oder? Was hätte der denn in dieser stinkenden Ruine zu suchen?" Sein Ton ließ es fast klingen, als ob das verderbliche Artefakt ein Eigenleben hätte und vielleicht von alleine auf der Suche nach etwas von sich aus in die Ruine gewandert wäre.

    "Doch nicht Molag Bals Streitkolben. Was sollte ich damit? Muss ich dir etwa noch einmal den Unterschied zwischen Molag Bal und Malacath erklären?": fragte sie gereizt und ließ ein Ritualgefäß zu Bruch gehen. "Der Streitkolben wurde von den Beschwörern hier heruntergebracht. Du ahnst nicht wie viele Hexen und heimliche Kultisten ich treffen musste, um der Spur des Streitkolbens zu folgen. Er muss hier sein. Er muss": beim letzten Satz leckte sie sich über die Hauer: "Und wenn ich ihn habe, können wir dieses kalte Land verlassen."

    Ri'Dato nickte und hielt dann wieder inne. "Skyrim verlassen?" Er warf einen unsicheren Blick hinter sich. "Ich weiß nicht, ob der Stamm- Eh... Hört mal, Meisterin. Ich finde es hier in Himmelsrand ebenso widerlich kalt wie jeder andere auch, und ich würde meine Lehre bei Euch unglaublich gerne weiter fortsetzen, aber, eh, ich dachte die Lehre- Ich kann meine Familie nicht einfach hier zurücklassen, versteht Ihr? Ich könnte mit meinem Vater darüber reden, aber der Alte ist echt vernarrt in mich, fürchte ich. Er will unbedingt, dass ich in seine Fußstapfen trete."

    Als sie einen Mörser zur Seite schob wirbelte die Ork Staub auf, der sie zum Niesen brachte, was sich jedoch anhörte wie ein tiefes Grollen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen, die ebenso wie eine Gewitterfront über dem mürrischen Gesicht wirkten, drehte sie sich um. "In seine Fußstapfen? In die eines herumirrenden Lumpen, der froh sein kann, wenn seine pelzigen Finger ein paar Goldmünzen zu fassen kriegen, damit er nicht verhungern muss? Ich weis ganz genau, was er und diese beiden anderen Taugenichtse sind. Ich verstehe also nicht": stellte sie klar. Ihr Gesichtsausdruck wurde etwas weicher, aber die Augen behielten ihre Härte. Sie seufzte. "Familie ist das weiche Fleisch, das wir auf dem Altar der Macht opfern müssen": erklärte Suleka und streckte die Hand aus, um einen Skamp zu rufen, der sich im nächsten Augenblick selbst zu zerfetzen begann und sich auf einen weiteren Wink der Ork in Luft auflöste. "Hier in Himmelsrand hält mich nichts mehr. Ich verschwinde sobald wir hier fertig sind nach Summerset": sagte sie und wandte sich dann wieder dem Regal zu. "Er ist gelehrsam. Er wäre ein guter Schüler": überlegte sie und wünschte insgeheim er möge sie begleiten, aber ohne diese Viecher, die ihn nur zurückhielten.

  2. #42
    Hinter sich hörte sie, wie Ri'Dato sich ebenfalls daran machte, den Raum nach dem gesuchten Streitkolben zu durchsuchen. Ab und zu krachte auf seiner Seite der künstlichen Höhle ebenfalls ein Topf zu Boden, und für eine Weile arbeiteten sie sich so weiter. Dann sprach der Gehilfe wieder: "Es ist leider nicht so einfach. Die Beschwöhrung hat man komplett unter seiner Kontrolle, vorausgesetzt, man führt sie richtig durch. Ihr habt mir das beigebracht. Aber Familie ist was anderes." Bevor sie antworten konnte schubste er einen riesigen Topf zur Seite, der zuvor eine Ecke des Raumes verdeckt hatte. Der Anblick und der Krach des zerscheppernden irdischen Gefäßes hätte jeden Tontopf-Enthusiasten vor verzweiflung zum heulen gebracht.
    Der aufgewirbelte Staub brachte ihn zum husten, aber als er wieder klar atmen konnte, rief er freudig auf. "Hier ist eine Kiste, Meisterin!" Etwas mehr zurückhaltent fügte er noch hinzu: "Ein Haufen Runen drauf... Sieht aus wie Fallenzauber."

    Suleka nahte schnell aber mit schweren Schritten, nahm die Kiste mit vorgebeugtem Oberkörper kurz in Augenschein und entblößte lächelnd ihre Zähne. "Das hast du gut gemacht Ri'Dato": meinte sie und unterdrückte den starken Impuls ihrem Schüler über den Kopf zu streichen. Auch sie besah sich die Runen und stimmte brummend zu: "Sieht es als hättest du recht." Sie versuchte die Anordnung der Runen zu deuten, ob sie einen Fluch oder etwas anderes ergaben. Doch auf Anhieb gelang es ihr kein Wort ausfindig zu machen. Sie ging noch etwas näher heran und ließ auch ihre Lichtsphäre etwas näher kommen, damit sie besser sehen konnte. Ein ehernes Schloss war an der Seite eingelassen. Es war sehr massiv und im magischen Lichtschein zeichneten sich auch darauf Runen ab. Vielmehr schienen die Runen geradezu aus dem Innern des Schlüssellochs herauszukriechen. Sie berührte es leicht mit dem Finger und zog diesen schnell zurück, als es bedenklich knisterte. "Eindeutig magisch": befand sie. "Wenn die Runen sich um das Schloss konzentrieren, kann man davon ausgehen, dass sie nicht nur Dekoration sind, sondern mit dem Schließmechanismus zusammenhängen": erklärte sie und versuchte sich das Wissen um magische Schließsysteme ins Gedächtnis zu rufen. Sie hatte leider keine magische Sonde dabei und war alles andere als geübt darin damit einen solchen Zauber im Zylinder auszuhebeln. Da sie auch nicht so recht wusste, welcher Bann auf der Truhe lag, konnte sie ihn auch nicht einfach aufheben. "Das Format und die Größe passen": überlegte sie laut. Die Chancen standen gut, dass sich das Artefakt im Innern befand. Sie schob die Ärmel der Robe hoch, entblößte damit ausgeprägte Muskeln aber auch eine Reihe von verschiedenartigen Narben. Sie drängte Ri'Dato zurück und sammelte Magie in ihren Händen. Sie holte tief Luft und entlud sie gegen die Kiste, in der Hoffnung das Ding würde einfach kaputt gehen.

    Die Luft schien sich vor ihr zu verfestigen. Wie in Zeitlupe verformte sich ihr Gesicht, dellte sich die Nase leicht ein, während sie die Augen schloss und die Hände nach oben zuckten, um sich zu schützen. Mit einem Knall entlud sich die Schutzkraft der Truhe und Suleka wurde gegen eine Wand geschleudert, während die Kiste scheppernd über den Boden schrammte. Die Lichtkugel erlosch und der Raum war für einen Moment in Dunkelheit und das schwache diffuse Licht der Wandleuchten getaucht. Fluchend und zeternd versuchte sich Suleka aufzurichten, kippte zur Seite um. Ihr ganzer Körper zitterte. Sie erschuf eine neue, jedoch stark flackernde Lichtkugel und versuchte sich zu orientieren. Nach einigen Augenblicken ließ das Zittern nach. "Diese beschissene Kiste" keifte sie.

    Irgendwo im Raum hustete Ri'Dato. "Mir geht's gut, danke. Und Augenbrauen brauchte ich sowieso nicht mehr." Er schlurfte zu ihr hinüber und blickte ihr über die Schulter, leicht blinzelnd. "Wir sollten meinen Vater oder Ma'Gatu holen. Die kennen sich mit schlößern viel besser aus. Natürlich nur, um unsere besser zu sichern." Beim letzten Satz verstellte er die Stimme, um wie sein Ziehvater zu klingen, was an der Ork, die die Bande aus Katzenjammer nicht sehr lange kannte, verloren ging.

    "Jaja" Sie richtete sich unter Mühe auf, stützte sich mehrfach an der Wand ab, aber als sie erst einmal wieder stand ging es. Sie schlurfte zur Truhe hinüber. Einige der Runen leuchteten. Sie lachte. Es war ein Geräusch wie das Knirschen von Stein. "Diese Bastarde. Ein zweiteiliger Schutzzauber. Ich hatte gehofft, dass nur das Schloss verzaubert wäre und man die Truhe zerstören könne. Ein magischer Streitkolben würde schließlich keinen Schaden nehmen. Doch die Truhe selbst ist auch geschützt. Jede zweite Rune gehört zum Schutzzauber, jede erste zum Schließzauber. Jetzt kann ich es auch lesen": blaffte Suleka und gab der Kiste einen kräftigen Tritt. "Vater kriegt sie bestimmt auf": wiederholte Ri'Dato seinen Vorschlag, doch Sulekas Augen verengten sich. "Darauf sind wir nicht angewiesen. Es muss einen Schlüssel für die Truhe geben und wir finden den garantiert beim Anführer der Beschwörer. Da die Truhe noch hier ist, nehme ich an, dass noch irgendwo seine Leiche sein muss.

    Sie deutete auf eine Tür in der Nähe, die bedeckt mit Kreidezeichnungen war. "Die Tür dort ist voll mit Schutzrunen. Ich habe den Verdacht, dass es dort tiefer in die Ruine hineingeht. Wir müssen ohnehin den Daedroth finden. Schau dich dort um und erstatte mir Bericht. Ich werde mich hier noch etwas umsehen": wies sie ihn an und warf einen mürrischen Blick auf die Truhe.

    Ri'Dato nickte und klopfte den Staub aus seiner Robe, bevor er sich zur Tür hin aufmachte. Sie sah im Halbdunkel, wie seine Silhouette mit etwas abstand von der mit Kreide umschmierten Tür zu stehen kam und sich hinhockte.
    Die Augenbrauen zogen sich wieder zu getürmten Gewitterwolken zusammen. Und sie atmete sichtbar, um Beherrschung bemüht, aus. "Die Tür öffnet sich nicht von allein, genauso wenig wie sich die Tunnel dahinter von selbst erkunden": rief sie hinüber und griff sich ein Buch.

    Sie hörte wieder Bewegung aus Ri'Datos Richtung, doch als sie merkte, dass seine Schritte wieder näher kamen, klappte sie den alten Schmöker energetisch zu und wirbelte herum, ein Donnerwetter aus Flüchen schon halb auf den Lippen. Doch dann hielt sie inne, als sie die leuchtend rote Wolke vor dem konzentriert dreinblickenden Schüler sah. Kurz danach füllte der bekannte Gestank von Skamp den Raum, von Suleka schon gar nicht mehr als Gestank wahrgenommen, genauso wie ein Stadtbewohner sich an den Gestank der lokalen Kloake gewöhnt.
    Die beschworene Kreatur lief aus der sich auflösenden Wolke glücklich auf die mit Kreidezeichen umgebene Tür zu und verteilte sich dann, nach einem lauten Knall, im Raum.
    Es dauerte etwas, bis Suleka und ihr Schüler nach der plötzlichen und sehr hellen magischen Entladung wieder sehen konnten.
    Die Ork brachte nach einem Husten ein "Was?" hervor.
    "Schutzzeichen," stammelte Ri'Dato, seine Augen auf die sich auflösenden Einzelteile seiner daedrischen Schöpfung gebannt. "Ich hab mir gedacht, Leute, die eine Kiste mit zwei Schichten aus Fallen sichern, werden eine Tür zum nächsten Raum sicher nicht-" Er stöhnte und rieb sich die Augen. Das Licht hatte seinen nachtempfindlichen Kajiitenaugen nichts gutes getan.
    "Sicher würden sie niemanden einfach durchgehen lassen... Oder... oder es war nur ein Schutzzeichen gegen Daedra."

    Die Ork musste lachen. "Das dort ist ein klassischer Schutzkreis. Ein guter Hinweis auch für dich. Hast du vor komplexere Beschwörungen durchzuführen, richte dir vorher auch so etwas ein": meinte sie. Sie ging zu ihm hinüber und übertrat problemlos die Runen. "Das hier ist ein zweistufiger. Die Runen vor der Tür dienen der Abwehr niederer Daedra, die Runen auf der Tür selbst dienen zur Verstärkung und sollen höhere Daedra am Verlassen des Ortes hindern": erklärte sie und ließ ihren Lichtzauber jetzt wieder etwas mehr aufscheinen. Die Kraft kehrte langsam zurück. "Der innere Schutzkreis ist allerdings beschädigt. Hier läuft scheinbar Kondenswasser von den Wänden und hat einige Runen verwischt. Deswegen kann der Daedroth wohl hinein und hinaus. Wenn man sich ein dauerhaftes Labor einrichtet sorgt man am besten dafür Schutz- und Beschwörungskreise auf Dauer anzulegen, um so etwas zu vermeiden. In meinem ehemaligen... Da wo ich herkomme, war es üblich das ganze in Holz zu schnitzen oder mit flüchtigen Verbindungen in Stein zu ätzen. Die Daedra haben dann auch weniger Möglichkeiten den Schutzkreis trotzdem noch zu schädigen": dozierte sie und schüttelte dann energisch den Kopf. "Wir verschwenden Zeit. Sieh dich jetzt dort in den unteren Bereichen um. Bis dahin treffen die anderen vielleicht auch endlich ein": bestimmte sie und machte mit der Hand eine eindeutige Geste.

    Ri'Dato glotzte die beiden Kreise auf dem Boden kurz an und machte dann einen sehr, sehr vorsichtigen Schritt über die Markierung, und Suleka verdrehte genervt die Augen. Er hatte doch ganz deutlich gesehen, wie sie unbeschadet die arkanen Zeichen überquert hatte.
    Ihr Schüler setzte einen Fuß nieder (Sulekas vielsagendes Räuspern beschleunigte den Vorgang), und nachdem er sich anscheinend vergewissert hatte, dass die Runen ihn nicht in einen Haufen von dampfender Asche verwandeln würden, stieß er die Tür auf und verschwand mit khajiitischer Lautlosigkeit im Gang dahinter.

    Ich habe einen schwarzen Würfel erhalten und gebe ihn an Bahaar weiter
    Geändert von KingPaddy (27.10.2015 um 21:38 Uhr)

  3. #43

    Szeneneröffnung Ri'dato

    Die Ohren angelegt, vernahm Ri’Dato lautes Brüllen. „Wachen!“ „Aber wir sind doch wach“, überlegte er und drückte sich am Baum hoch. Ra’dul-dar war nicht zu sehen. „Wann war er gegangen?“, fragte sich der junge Khajiit. Generell war er sich nicht mehr so sicher, warum er überhaupt hier in dem zugigen Garten der Residenz herumstand. Sie hatten doch nur feiern wollen und dann… Radul’dar hatte für entsprechende Stimmung gesorgt… so süß. „Er hat gemeint wir würden uns unseren gerechten Anteil abholen“, maunzte Ri’dato vor sich hin. Er erinnerte sich an die plötzlich gute Stimmung und wie er dafür gewesen war. Gerechte Anteile klangen immer gut und der süße Geschmack im Mund hatte die Zunge gelockert. „Na klar, bin ich dabei“, maunzte er die Worte von vorhin. Und dann war Ma’Gatu gegangen und sie wollten hier auf ihn warten. Die Erinnerung kam langsam zurück. Nicht aber weshalb sie genau auf ihn warten sollten und wo sein Vater sich eigentlich hingestohlen hatte. Wieder dieser Ruf, „Wachen!“ und plötzlich hörte er wie sich über ihm eine Tür öffnete. Ein schwarzer Schatten purzelte durch die Nacht und landete, von seinen nachtsichtigen Augen nicht unbemerkt ungelenk in einem Busch einige Meter vor ihm. Nicht das er hätte Näheres erkennen können, dazu war sein Blick zu neblig.

    „Herrin?“, fragte er, drehte sich um und wünschte sich Suleka wäre gerade hier. Weiter oben erschien eine Fackel und im Licht der Fackel das grimmige Gesicht eines gepanzerten Nords. „Packt den Lump. Er muss im Garten sein. Kreist ihn ein“, brüllte der Mann. So langsam war er froh, dass die Herrin nicht da war. „Sie hätte mich nur gescholten“, überlegte er, stieß sich vom Baum ab, um zu schauen, ob sich der Schatten verletzt hatte. Das dumpfe, leise Klappern von Rüstungen war in der Ferne zu vernehmen. Das Geräusch war ihm nur allzu vertraut. Es wurde wohl Zeit, dass sie sich dünn machten. Vielleicht sich klein machen und durch das Mauseloch dort hinten in der Mauer verschwinden? Ri’dato schwankte zum Busch hinüber und schob die Blätter zur Seite. Er entdeckte die ungünstig zwischen den Ästen eingekeilt oder hängenden Gliedmaßen von Ma’Gatu. Unweigerlich musste er anfangen zu lachen, er wusste selbst nicht so genau warum. Die Pfote des andere langte nach oben, stupste brennend gegen seine Nase und verbot dem Jungen den Mund. Schnell aber fast ebenso schwankend wie Ri’dato selbst, richtete sich der Andere auf, packte mit der Pfote seinen Arm und zog ihn schließlich mit sich. Streitlustig fuhr er die Krallen aus. „Das geht mir zu schnell“, klagte Ri’dato.

  4. #44
    Er riss sich von seinem Stammesbruder los, der überrascht stehen blieb.
    „Ma'Gatu, was soll das? Warum läufst du weg? Gatu? Ma'Gagagatu?“ Er deutete mit einem Daumen über seine Schultern, dorthin, wo die Männer in Rüstungen gerade in den Hof eilten. „Die wollen doch nur ein Paar Leute aufwecken. Leute!“ Er betonte „Leute“, als hätte das Wort irgendeine wichtige Bedeutung im großen Gefüge der Welt.
    Ri'Dato erkannte gerade noch durch seine getrübten Augen, wie Ma'Gatu ihn leicht schwankend anglotzte, als hätte er einen Vollidioten vor sich. Zeitgleich wunderte sich der junge Khajiit, wo all diese grellen Farben herkamen, und ob sich so der Herzschlag von Nirn anhörte.
    „Wir haben keine Zeit für diesen Unfug!“ schrie Ma'Gatu ihn letztlich an und packte ihn wieder am Arm.
    „Da hinten sind sie, beim Baum!“
    Ri'Dato wand sich zu der Stimme hin um, und die Nähe zu ihnen ließ ihn schnell wieder nüchtern werden. Gezogene Waffen, die den Mondschein reflektieren hatten so einen Effekt auf ihn.
    Ma'Gatu zerrte ihn erneut hinter sich her, doch nach einigen Schritten fing er von sich an zu laufen, und dann überholte er voller Panik den etwas überraschten Mitkhajiiten. Sie gewannen etwas Abstand zu den durch ihre Rüstungen verlangsamten Wachen, und erreichten die Mauer. Ri'Dato lief fast ungebremst dagegen.
    Fluchend hob Ma'Gatu seinen stöhnenden Stammesneffen vom Boden auf. „Weitsicht, zu viel?“
    Ri'Dato beantwortete dies mit einem Nicken während er sich die blutende Nase hielt.
    Der ältere der Beiden warf einen Blick über die Schulter, dann einen die Mauer hoch, und schließlich zu einem Stapel Kisten ganz in der Nähe.
    Das gesamte Anwesen schien mittlerweile auf den Beinen zu sein, dem Lärm und den im Gebäude auftauchenden Lichtern nach zu urteilen. Beiden Khajiit sträubte sich das Fell, als sie wütendes Bellen irgendwo auf dem Gelände vernahmen.
    „Okay, schnell jetzt, Räuberleiter auf den Kisten da, ich zieh dich dann die Mauer hoch,“ entschied Ma'Gatu. Er schwitzte so viel, dass das Fell in seinem Gesicht vor Feuchtigkeit im Licht von Masser und Secunda glänzte.
    Ri'Dato schüttelte mit mäßigem Erfolg die Vielzuweitsicht aus seinen Gliedern und folgte Ma'Gatu schnell zu den Kisten. Dort brachte er sich schnellstmöglich in Stellung, und zeigte dem Anderen mit einem Nicken, dass er bereit war. Die Rufe der Wachen kamen näher, und ebenso das Bellen.
    Ma'Gatu holte kurz Luft und stellte dann einen Fuß in Ri'Dato's Hände, doch als dieser anfing, ihn nach oben zu drücken und er selbst sein Bein ausstreckte, knickte er laut jauchzend ein.
    „Verdammter Misst! Meine Wade!“
    „W-Was ist los?!“
    „Mein Bein! Agh, verdammter- Hatte ich fast vergessen!“
    Ri'Dato überraschte es wenig, dass sein Stammesbruder etwas wie eine Beinverletzung selbst noch beim Laufen einfach vergessen hatte. In einer Bande von Kettenweitsichtlern gewöhnte man sich an so etwas.
    „Verdamm mich eins, Ri'Dato, du musst hoch!“ Ma'Gatu rappelte sich unter größter Mühe wieder auf und lehnte seinen Rücken gegen die Wand, die Hände zur improvisierten Treppenstufe gefaltet.
    „Beeil dich, Kleiner!“
    Der Kleine warf in für Gehetzte typischer Manier seinen Blick über die Schulter. Er konnte die Wachen bereits sehen.
    Aus irgendeinem Grund fühlte er sich an dieser Stelle beleidigt. Er lief weg wie ein typischer kleinkrimineller!
    „Nein!“, dachte er sich, „Ich bin ein Beschwörer!“ Das Gesicht seiner Meisterin schnellte an seinem inneren Auge vorbei. „Diese Würmer sollten vor mir weglaufen!“
    Er hob seine Arme, schloss die Augen und breitete die Finger aus. Zeit sich zu konzentrieren.
    Seidentatzes Verwirrung war fast schon hörbar.
    Ri'Dato bewegte seine Finger mit geübter Präzession, daraufhin erhellte eine rote, pulsierende Wolke die Szenerie. Ein überwältigendes Gefühl der Macht durchströmte seinen Körper. Jetzt war der Moment gekommen, an dem der Intellektuelle seine Bedeutung gegenüber hohlköpfiger Muskelkraft aufzeigte!
    Der beschworene Skamp zog gierig die Nachtluft ein. Ihm fehlten beide Arme und ein Ohr. Ri'Dato spürte, wie er die Kontrolle verlor und starrte verblüfft der missgestalteten Kreatur hinterher, die mit langen Schritten in die Nacht verschwand, jedoch nicht in die Richtung der Wachen.
    Erneut tauchte Suleka vor Ri'Datos geistigem Auge auf. „Unter Drogeneinfluss werden keine Zauber gewirkt, dummer Schüler!“ Warum das Abbild in seinem Kopf ein traditionelles nordisches Beinkleid trug und ihm dabei mit einem Nudelholz drohte wusste er nicht. Er schob es auf das Skooma.

    (Der Würfel ist Schwarz, und ich gebe ihn an Relxi weiter, denn der arme war bis jetzt Weitergabe-Würfellos geblieben.)
    Geändert von Kampfkatze2 (11.11.2015 um 20:31 Uhr)

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