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Provinzheld
(Negativ; Wecken von Misstrauen gegen Khajiit bei Statthalter und Wachen)
Andeutungsweise bekam er das letzte Fläschchen zu fassen, löste das Lederband um dessen Hals, damit er sie herausziehen konnte. Doch als er es herausziehen wollte, glitt er ab und ließ es fallen. Leise klirrend schlug sie auf den dicken, dunklen Holzdielen auf, entlockte ihm ein entsetztes und furchtsames Fauchen. Doch die Phiole brach nicht, während seine sich seine Sinne rapide einzutrüben begannen – Schrecken und Entzug verstärkten und bedingten sich gegenseitig.
Hastig ging er auf die Knie, grabschte nach der flüssigen Weitsicht. Abermals jedoch griff er ins Leere, stieß das Gläschen zur Seite. Vom klobigen Fuß der Kommode prallte es ab, schlitterte über den Boden bis hinüber zum Bett, unter dem es verschwand. Eilig, sich kaum noch um den schlafenden Statthalter scherend, kroch Ma’Gatu seinem Heilmittel hinterher, stieß hart und dumpf scheppernd gegen den Rahmen der Schlafstatt. Kurz fror er ein, sein Herz bis unter das Schädeldach schlagend wie die Sitzbank einer Kutsche auf holpriger Straße gegen das Gesäß.
Aber der Verwalter blieb liegen. Japste schnarchend, rollte sich auf die Seite und schob einen Fuß unter der zerwühlten Bettdecke in die Richtung der Katze hervor. Mehr geschah zu seiner unendlichen Erleichterung allerdings nicht. Also bückte sich die Seidentatze und fitschelte unbeholfen im Dunkel unter dem Bett herum, um die Phiole zu holen. Er sah das schwache Funkeln, das vom bodentiefen Fenster zerstreutes und gelegentlich bis zu dem Glas hingeworfenes Mondlicht hervorrief. Zu seiner tiefen Entrüstung jedoch, lag das Fläschchen außerhalb seiner Reichweite – und zwar egal von welcher Seite er es versuchte.
In seinem Elend und Verzweiflung, gab es nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder er floh unverrichteter Dinge; oder aber er suchte sich einen Gegenstand, mit dem er sich die verlorengegangene Rettung zurückholen konnte. Kurzsichtig wie er war, entschied er sich für letzteres und begann nach kurzem Umsehen damit, die Vorhangstange zu demontieren.
Doch da geschah das Missgeschick: Seine zitternden Finger ließen die schwere Messingstange fallen! Zeitlupenhaft sah Ma’Gatu die Stange durch die Luft segeln, die Vorhänge zogen sie dem Boden entgegen. Scheppernd und hol widerhallend schlug das erste Ende auf den Dielen auf, ließ den Statthalter senkrecht in seinem Bett hochfahren, noch bevor das zweite Ende irgendetwas traf. Gerade wandte der fette Politiker den Kopf zum Fenster, da durchschlug die Vorhangstange das Glas. Tausende Splitter, groß und klein, umfingen die Katze, die wie angewurzelt vor Entsetzen nichts weiter zu tun vermochte, als dem Treiben zuzusehen.
»Wer zum Geier seid Ihr?«, entfuhr des dem Statthalter in einem Ton, der vermuten ließ, dass sein Rausch noch nicht gänzlich verflogen war. Für Furchtlosigkeit schien es allemal zu sorgen, denn Angst erkannte die bald blinde Katze keine in seinem Ton. »Wachen!«, brüllte er und erst jetzt löste sich Ma’Gatu aus seiner Starre. Torkelnd schritt er durch das Fenster auf den kaum einen halben Schritt breiten Balkon dahinter, mehr eine Kanzel denn irgendetwas anderes. Dumpf stieß er gegen das Geländer, rammte es sich unsanft in den Bauch, dass er würgen musste. »Wachen!«, rief der Statthalter erneut. Doch da fiel das jämmerliche Bildnis von einem Dieb auch schon über die Brüstung und segelte in ein niedriges Gebüsch. Schmerzhaft stach es im Bein, knackte es in der Wade. Aber die Kurzsichtigkeit dämpfte das Empfinden und ließ sich davon auch nicht vertreiben. Benommen versuchte Ma’Gatu sich aus den Zweigen zu wühlen und die Hilfe seiner Kumpanen zu suchen, bevor ihn die Wachen fassen konnten.
Würfel geht an Ra'dul-dar, da Verhältnis gestört durch Fehlschlag und Mangel an Unterstützung
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