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Deus
Okay, sorry fuer den Delay. Ich hab irgendwie in den letzten zwei Wochen nichts neues von Souma ausprobiert, aber heute bin ich endlich dazu gekommen, ein Rezept zu testen, was ich schon letzte Woche angreifen wollte.
Episode 5: Chaliapin Steak Don
Mal schauen, ob es wirklich so einfach ist, wie Souma sagt. Wir brauchen:
- 1 Steak
- 2 grosse Zwiebeln
- Butter
- Pfeffer, Salz
- Rotwein
- Sojasauce
Wir fangen an, das Steak etwas zu klopfen und auf beiden Seiten diagonale Schnitte zu machen. Nur oberflaechlich, wir wollen nicht tief ins Fleisch schneiden. Dazu hacken wir die beiden Zwiebeln fein.

Als naechstes marinieren wir das Steak mit den Zwiebeln. Dazu die Zwiebeln ins Fleisch reiben, von beiden Seiten natuerlich, und etwa fuer 30 Minuten durchziehen lassen. In der Zeit kann man Reis kochen (1 Tasse pro Portion).

Wenn das fertig ist, die Zwiebeln entfernen und das Steak mit Pfeffer und Salz wuerzen.

Etwa einen EL Butter in der Pfanne zum Schmelzen bringen und die Zwiebeln auf mittlerer Hitze fuer etwa 5-10 Minuten glasieren.

Wenn sie glasig sind und suess duften, die Zwiebeln aus der Pfanne entfernen, einen weiteren EL Butter rein und diesmal auf hoher Hitze das Steak scharf anbraten. Wie lange, ist eurem persoenlichen Geschmack ueberlassen. Da ich Rindfleisch, was mehr als rare/englisch gebraten ist, nicht ertrage, sind's bei mir etwa 60 Sekunden pro Seite. Fuer medium-rare 90 Sekunden, fuer medium zwei Minuten.

Danach das Fleisch rausnehmen und eine Tasse trockenen Rotwein in die Pfanne geben. Den Bratensatz mit dem Wein vermischen und um etwa die Haelfte reduzieren lassen. Dann die Zwiebeln dazu, fuer ein paar Minuten kochen und einen EL Sojasauce zum Abschluss rein.

Souma mischt den Reis mit einer selbstgemachten Umeboshi-Paste. Umeboshi sind in Deutschland kaum zu finden und wenn, dann inflationaer teuer, aber wir koennen ja improvisieren. Ich nehme stattdessen Yukari aus dem Asiamarkt. Yukari ist getrocknetes Pulver aus roten Shiso-Blaettern, was ebenfalls einen salzig-saeuerlichen Geschmack hat.

Dann das Steak auf den Reis packen, die Sauce mit den Zwiebeln drueber, mit ein paar feingehackten Lauchzwiebeln garnieren und fertig.

Und, wie schmeckt's?

So, dieses Rezept hat definitiv Potential. Die Rotwein-Zwiebelsauce ist ziemlich geil und passt wunderbar zu dem Yukari-Reis. Es ist interessant, wie gut sich Gerichte, die aus vollkommen anderen Ecken der Welt (also hier eben Frankreich und Japan) mischen lassen, wenn man weiss, wie. Souma hatte allerdings versprochen, dass das Fleisch so zart ist, dass man's mit den Staebchen zerteilen kann, und hier stossen wir an das Problem, das dieses Gericht hat. Ich habe bewusst kein extrem teures Nobel-Rindfleisch verwendet, und darum war's natuerlich (wie erwartet) Essig mit dem Traum vom superzarten Steak auf Reis. In weiser Voraussicht hab ich's vorgeschnitten und die Stuecke dann einzeln gegessen. Aber auch hier verliert das Fleisch total im Vergleich zu dem gewuerzten Reis und der Sauce. Es ist einfach langweilig. Ein gutes Steak funktioniert fuer sich alleine, da braucht man keine Tonnen von Sachen dazu packen, und weil ich eben wirklich ein guenstiges Steak im Supermarkt gekauft habe, anstatt beim Schlachter A5-Fleisch zu bestellen, wird das umso deutlicher. Die Eckstuecke waren, obwohl ich's wirklich nur rare gebraten habe, erstaunlich zaeh. Insgesamt war das Steak, welches ja die Hauptzutat hier sein sollte, das schwaechste Glied, und das ist dann irgendwo eine Verschwendung von gutem Fleisch.
Ich nehme an, wenn man wirklich A5-Fleisch benutzt, dann sieht das ganz anders aus, weil es viel zarter ist, deutlich mehr Eigengeschmack hat und eventuell auch mit 'ner noch kuerzeren Bratzeit (ich denke so 20-30 Sekunden) auskommt. Das werde ich ggf. noch mal probieren. So hat mich das Gericht dann leider doch nicht besonders ueberzeugt.
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