Okay, hier kommt das Rezept, auf das ihr zweifelsohne alle gewartet habt. Soumas ultimatives Meisterwerk! Sein Magnum Opus! Das Gericht, dass alles andere in den Schatten stellen wird!!

Episode 3: Oktopus mit Erdnussbutter

- 1 Oktopus
- Erdnussbutter



Na das wird einfach!

Aber ernsthaft, das einzige, was wir ueber dieses Gesicht wissen ist, dass Oktopus drin ist, Erdnussbutter und, dass es so scheisse schmeckt, dass man noch tagelang spaeter Alptraeume davon hat. Wem das reicht, der kann einfach den Oktopus auf den Grill hauen und mit Erdnussbutter bestreichen -- fertig! Ich denke aber, dass man aus dem Rezept was machen kann. Anstatt es genau nachzukochen versuchen wir uns hier also an einer Runde von "Constricted Cooking". Wir haben genau zwei Vorgaben: naemlich Oktopus und Erdnussbutter. Und, man muss sich hinterher fuehlen, als waere man gerade in einem Hentai gewesen. Alles andere laesst Souma offen. Koennen wir was draus machen? Schauen wir mal. Suck it Souma! Mal schauen, was ich noch so alles im Schrank habe ...



Ah ja, das sieht schon besser aus. Erdnussbutter ist salzig, also brauchen wir auf jeden Fall was, um das zu kompensieren. Ausserdem einige Dinge, die gut damit zusammenpassen. Sesam klingt gut. Und nur Oktopus ist langweilig, also brauchen wir noch 'ne Beilage. Mungbohnensprossen klingen doch super ... hmm, ja, das koennte was werden. Also, updated Zutatenliste!

- 1 Oktopus
- 2 EL Erdnussbutter
- 500g Mungbohnensprossen
- 1 TL Zucker
- 2 TL Sichuanpfeffer
- 2 TL grobes Meersalz
- 1/2 TL Shichimi
- 1 Soloknoblauch
- 1.5cm Ingwer
- 1 EL geroesteter Sesam
- 1 TL Koriander
- 2 EL Speisestaerke

- Rapsoel
- Sesamoel
- Chilioel
- Reisessig
- Salz, Pfeffer
- Sojasauce

GUT! DAMIT WAERE DAS GEKLAERT! Wir machen Oktopus in einer Erdnussbuttersauce auf Mungbohnensprossensalat mit Chili-Sesam-Dressing. Klingt gut? Dann koennen wir ja anfangen. Knoblauch und Ingwer hacken! Und zwar fein bitte.



Zur Abwechslung fangen wir mal mit der Beilage an, also dem Salat. Dafuer bringen wir einen Liter Wasser mit 1 TL Salz zum Kochen und blanchieren die Bohnensprossen darin. Und wenn ich blanchieren sage, dann meine ich, dass ich sie eine Minute bis 90 Sekunden in kochendem, aber nicht mehr blubberndem Wasser ziehen lasse, bevor ich sie durch ein Sieb abgiesse und sofort mit eiskaltem Wasser runterkuehle. Waehrend das Wasser aufkocht, machen wir das Dressing. 1 EL Sesamoel, 1 TL Chilioel, 1/3 von dem gehackten Knoblauch und 1 EL geroesteten Sesam in einer Schuessel vermengen. Einen Schuss Reisessig dazu.



Das ist die Marinade. Wenn die Sprossen kalt sind, rein damit und gut durchmengen. Pfeffer, Salz und einen Spritzer Sojasauce dazu, weiter durchmengen.



Zur Seite stellen und ziehen lassen. Jetzt koennen wir uns an den Oktopus machen. Fuer alle die nicht wissen, wie man einen Oktopus zerlegt, hier die Grundlagen. Das Vieh besteht aus drei Teilen: Tentakeln unten, Augenpartie in der Mitte und Kopf oben. In genau die drei Teile zerschneiden wir den Oktopus mit einem scharfen Messer.



Die Augenpartie kann weggeworfen werden. Das will ja keiner essen. In der Mitte der Tentakel sitzt der Schnabel, den kann man jetzt einfach mit der Hand rausdruecken. Den Kopf muessen wir noch ausnehmen. Dazu an einer Seite einschneiden und einfach umstuelpen. Dabei aufpassen, die Tintenblase nicht anzuschneiden, sonst gibt's 'ne riesige Sauerei. Wenn's doch passiert, macht das aber nichts, kann man einfach wieder abwaschen.



Die Tintenblase kann man aufheben und zum Faerben von Nudeln oder Sauce benutzten. Das ist eine tolle natuerliche Lebensmittelfarbe. Ansonsten die Innereien aus dem Kopf holen. Dazu einfach feste zupacken und den ganzen Kram abeissen (ja, kein Witz). Die Innereien haengen an drei/vier Stellen mit duennen Faeden innen am Kopf fest. Kann man einfach mit der Hand entfernen. Dann muss noch die Haut weg. Das geht ebenfalls mit roher Gewalt. Anpacken und ziehen, bis sie abgeht. Danach den Kopf in kleinere Teile schneiden, mit dem Messer ein paar Schnitte machen, das macht den Oktopus zart.

Die Haut an den Beinen kann man, muss man aber nicht abmachen. Ich finde sie farblich schick, also lasse ich sie dran. Ausserdem wird sie pink/lila, wenn der Oktopus gebraten wird, was einfach cool aussieht. Am Ende die Tentakel noch in mundgerechte Stuecke zerteilen. Wir haben dann einen Teller mit Tentakeln und Tintenfischringen bzw. in was auch immer ihr den Kopf geschnitten habt, sowie etwa eine handvoll Abfall (Innereien, Augen, Schnabel).



Wuerzen wir den Oktopus! Ich hatte da so an eine leichte Panade gedacht, an der sich die Erdnussbutter dann hinterher festsetzen kann. Dazu Sichuanpfeffer kurz in der Pfanne heiss machen und dann im Moerser zusammen mit groben Meersalz und Shichimi moersern, bis es eine feine Mischung ergibt. Zusammen mit der Speisestaerke in eine Schuessel geben ...



... und vermengen.



Fertig ist unsere Panade. Den Oktopus kurz da drin waelzen und semi-gleichmaessig panieren. Allzu viel muss davon aber gar nicht ran, wir machen hier ja kein Wiener Schnitzel Oktopus oder so.



Bei allen Sepien ist wichtig, wie man sie kocht. Es gibt zwei Methoden: schnell und mit viel Hitze oder langsam und mit wenig Hitze. Wir nehmen die schnelle Variante. Viel Hitze heisst hier "das Oel muss spritzen" und schnell heisst hier maximal zwei Minuten, eher weniger. Viel Rapsoel und ein wenig Sesamoel heiss machen. Richtig heiss. Und nicht mit Oel sparen, wir wollen hier fast schon frittieren. Den Rest Knoblauch sowie den Ingwer dazu und kurz warten, bis das Oel den Geschmack aufnimmt.



Dann den Oktopus rein und die Pfanne schwenken, so dass er kurz von allen Seiten scharf angebraten wird.



Sobald das Fleisch seine Farbe veraendert (und die Haut pink wird!), was etwa nach 30 Sekunden sein sollte, Oktopus rausholen und auf einem Kuechentuch zwischenparken, damit das Oel abtropfen kann.



Jetzt machen wir uns an die Sauce. Wir brauchen natuerlich Erdnussbutter. Um ein wenig den Geschmack zu unterstreichen nehmen wir Sojasauce dazu. Beides ist sehr salzig, also brauchen wir einen Gegenpol. 1 EL Zucker dazu sowie ein paar Spritzer Reisessig. Und ordentlich Koriander. Ich wollte eigentlich frischen nehmen, aber der war ausverkauft, also musste ich wie ein Pleb den getrockneten nehmen. Fuck it. Geht auch. Das ganze in der Pfanne heiss werden lassen, bis alles eine saemige Sauce ergibt. Falls es nicht fluessig werden will, ein paar EL Wasser dazu. Es sollte in etwa die Konsistenz von Sirup haben, dann ist es gut. Sobald das der Fall ist, kommt der Oktopus wieder dazu.



30 Sekunden hat er oben schon gebraten, heiss war er noch als wir ihn rausgenommen haben, also hat er definitiv nachgegart, goennen wir ihm also noch mal 30 Sekunden in der Pfanne. Schnell schwenken und direkt runter vom Herd. Sepien sind da recht gnadenlos: ein paar Sekunden zu lange und sie haben 'ne Konsistenz wie fucking Gummibaerchen. Und das will ja keiner. Also aufgepasst.

Jetzt ist es Zeit zum Anrichten. Den Salat auf einen Teller, Oktopus drueber. Ein paar Spritzer Zitronen- oder Limettensaft oben drauf sowie eine weitere Prise Shichimi runden das ganze ab. Dazu passt Reis.



So, Souma, nur weil Du's nicht hingekriegt hat, daraus was zu zaubern, heisst das noch lange nicht, dass wir es nicht koennen!



Fragen wir doch mal Mayu, was sie davon haelt.



Tentacle Rape/10, would get groped again!

Aber ernsthaft, das war sogar ziemlich lecker. Am Ende war's doch etwas sehr salzig, also muss ich eventuell noch etwas mehr Zucker hinzugeben oder mit irgendwas anderem kontern. Anstatt echter Erdnussbutter kann man vielleicht besser eine Erdnusspaste, wie man sie aus der chinesischen Kueche kennt, benutzen. Die schmeckt insgesamt neutraler und weniger salzig. Damit funktioniert dieses Rezept auch, und vermutlich besser, aber ich wollte mich an die Vorgaben halten. Abschliessend bleibt zu sagen, dass man daraus definitiv was machen kann. Das Rezept behalte ich mal im Hinterkopf und arbeite dran, bis es wirklich, wirklich gut wird.