Ich persönlich finde es immer sehr schade, wenn Synchronsprechen wie normales Schauspielern behandelt wird und dementsprechend Schauspieler in Rollen besetzt werden, in denen ein professioneller Synchronsprecher einen besseren Job gemacht hätte. Es gibt Instanzen, in denen das vielleicht gut funktioniert. Im Lego Movie hat es beispielsweise Sinn gemacht, weil so oft betont wird, dass der Protagonist der 0815 dude von nebenan ist. Noch trauriger wird es, da es ein Interview gibt, in welchem Martinet sogar noch sagt er hätte die Rolle auch gern gemacht, aber er wurde wohl nicht mal angefragt.

Insgesamt finde ich es auch etwas unfair zu sagen "Ja, aber Martinets Version von Mario hätte doch keine 2 Stunden am Stück ausgehalten". Der Mann hat ja noch einige andere Erfahrungen in dem Bereich und mit einem kompetenten Regisseur wäre man auf eine Einigung gekommen, dass Martinet seinen klassischen Mario halt etwas anpasst. Insgesamt glaube ich, dass es schon besser gepasst hätte als Chris Pratt. Man merkt auf jeden Fall, dass sie die "Detektiv Pikachu" Formel hier mit Marios Charakter etwas wiederholen wollen: Cartoon Charakter mit eher verspieltem Look, dafür sehr tiefe männliche Stimme. Bei Pikachu hat es sehr gut funktioniert, dementsprechend bin ich auf den Film gespannt, denn der Trailer sieht insgesamt für mich nach etwas aus, was durchaus unterhalten kann.

Auch wenn ich lieber Martinet als Mario gesehen hätte, freue ich mich sehr über Jack Blacks Bowser, das passt wirklich wie auf die Rolle zugeschnitten. Insgesamt denke ich, dass es sich in die guten Videospielverfilmungen wie Sonic und eben Detektiv Pikachu insgesamt einreihen wird, zugegeben in diesem Genre ist der Maßstab zwar eher niedrig, mir gefällt der Trailer im Gesamtbild aber schon und fände es auch unfair von Chris Pratt auf den gesamten Film zu extrapolieren.

Bezüglich Hate: Ich persönlich denke schon, dass es einen meilenweiten Unterschied macht zu sagen "Ich persönlich mag die Richtung nicht" statt einfach flapsig zu sagen "Das sieht kacke/scheiße/etc." aus. Letzteres ist nämlich schon eine Beleidigung und sehe es da auch gut, dass Ron Gilbert sich dahingehend distanziert hat. Es ist eben das Internet, das gibt halt auch eine Plattform für Fans, die eben nicht wissen, wie man Kritik äußern sollte und dementsprechend kann ich es auch absolut verstehen, wenn man dem kein Gehör schenkt. Zudem kommt noch bei Kritik im Internet das gute alte "false balancing" mit rein. Natürlich werden laute butthurt Kritiker eben mal schnell eine flapsige oder eben auch beleidigende Ein-Satz-Rezension schreiben, die Leute denen es gefällt bleiben eher oft ruhig oder haben oft auch gar nicht die Zeit ausführlich zu schreiben, was sie gut fanden. Dementsprechend finde ich es insgesamt gut wenn Ersteller sich beleidigender Kritik entziehen, da sie nicht von wert ist. Und ja, das ist natürlich leider auch beim Chris Pratt Thema aktuell bei Mario zu finden, auch wenn ich selbst auf der Seite stehe, dass ich die Besetzung unpassend finde. Im Endeffekt muss man immer schauen, in welchem Fall sich die Kritik sachlich gut nachvollziehen lässt, im Fall von Ron Gilberts Monkey Island hat man ja gesehen, dass es sehr viele dennoch spielen und es auch insgesamt, vor allem in Fankreisen, gut aufgenommen wurde. Im Fall von Mario wird es sich bestimmt zeigen, sobald der Film ganz draußen ist.