Kirby Spiele waren schon immer einfach, nicht zu verwechseln mit meinem geliebten Wort "trivial". Kirby Spiele waren einfach - aber nicht trivial.
Allerdings kratzte der letzte Teil auf der Switch "Star Allies", schon gefährlich nah an dieser Definition IMO. Ich hatte hier das Gefühl, dass das Spiel unter dem Mehrspieler-Modus eher leidet. Unfassbar öde Levellayouts. Was früher in Kirby als ganz normale Puzzles durchgegangen wären, waren nur noch optional betretbare Bereiche, mit Lösungen die auf der Hand liegen und wartet man 10 Sekunden, zeigt einem ein Pfeil trotzdem was man zu tun hat. Ganz zu Schweigen von den Bossgegnern, die quasi auch dann umkippen, wenn man sich nicht bewegt, vorausgesetzt man hat 2-3 NPC Kameraden um sich herum, welche die ganze Arbeit von alleine machen. Sollte man trotzdem mitwirken kippt jeder Boss in 10-15 Sekunden um.
Allein deswegen kann man ja nur optimistisch sein, denn noch unterfordernder als Star Allies, wäre schon ein starkes Stück!
Das interessante an Kirby Spielen in der Vergangenheit war vor allem immer das "Post-Game" gewesen, was zu großen Teilen aus Boss-Rushes besteht oder alternativen 2. schwierigeren Spieldurchgängen. Dafür wurde man dann vor allem mit neuen geheimen Endgegnern überrascht was von Teil zu Teil immer ausufernder wurde. (auch in der Hinsicht war Star Allies enttäuschend, ein späterer DLC schaffte nur bedingt Abhilfe)
Sofern man nicht mit i-frame Fähigkeiten cheesed, konnten die Boss-Rushes schwieriger sein, als alles andere was du von Nintendo gewohnt bist.
Ich habe es z.B. nie geschafft in Planet Robobot den True Final Boss-Rush "ehrlich" zu schaffen und auch "unehrlich" war es unter anderem durch die Shoot'em'Up Sequenzen immer noch recht ausdauernd.
Besonders cool daran war, dass in den Bossbeschreibungen (immer wenn man Start drückt) eine geheime Lore versteckt war, die in der Regel ziemlich düstere Untertöne geschlagen hat. So konnte man meist in den normalen Bosskämpfen das Oberflächliche erfahren, was einem auch in der Story bekannt ist und dann später bei den EX-Versionen; bzw bei den versteckten Sonderphasen, noch erweiterte Informationen bekommen, die gerne mal einen Twist offenbart haben. Soweit ich weiß, macht es dir durchaus Spaß tiefgründigere Theorien zu Spielinhalten auszudenken, da dürfte das genau deine Kragenweite sein.
Nichtsdestotrotz spielt man Kirby Spiele nicht primär wegen der Herausforderung oder lore, sondern den kreativen Ideen und den Spaß beim Entdecken der Sammelgegenstände oder ausprobieren der Fähigkeiten. In Kirby kann man sich in seiner Spielweise schon recht frei entfalten. Das Post-Game ist dann da noch die Kür. In der Hinsicht wirst du auf jeden Fall mehr Herausforderung als in Breath of the Wild oder Super Mario Odyssey finden. Und gerade ersteres war doch auch IMO schon eher trivial, statt leicht, was dich und viele andere trotzdem nicht davon abgehalten hat, hunderte von Stunden rein zu investieren, da denke ich nicht dass es um Kirby schlechter bestellt ist, sofern Sie denn aus dem Star Allies Debakel gelernt haben.