Zumindest derzeit. Sind die Methoden und die Software erstmal ausgereift, wird sich der Prozess sowohl in der Komplexität als auch im Zeitaufwand erheblich reduzieren.
Das war auf dem 3DS genauso -- als die Homebrew-Szene noch in den Kinderschuhen steckte, konnte das Aufsetzen der Hacks durchaus einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Verfährst du heute nach den inzwischen sehr präzise formulierten Anweisungen, dauert das Ganze vielleicht knapp eine halbe Stunde. (Auf der Wii dauert es übrigens mittlerweile vielleicht fünf Minuten.)
Aus dem Einsatz von Homebrew folgt ja noch nicht unmittelbar das Ziel der Piraterie. Sicherlich vereinfacht eine gehackte Konsole solche Absichten ungemein, und eine nicht zu verachtende Menge von Personen wird sich auch nur aus diesem Grunde für das Hacken ihrer Konsole interessieren.Zitat von N_Snake
Ich schätze aber, dass dies nur einen Bruchteil der Homebrew-Userschaft ausmacht. Viele Leute interessieren sich hauptsächlich dafür, den Funktionsumfang ihrer Konsole um Features zu erweitern, die sie von der hauseigenen Software vermissen, wie etwa Homebrew-Applikationen, -Spiele, -Ports, eigens erstellten Themes o.ä. Ich habe schon häufig von Leuten gehört, dass sie sich nach langer Zeit des Staubfangens wieder ihrem 3DS oder ihrer Wii gewidmet haben oder sich gar speziell eine Konsole zulegten, um sie zu hacken; nicht etwa, um ihre "Backups" spielen zu können, sondern weil sie durch die neuen Möglichkeiten wieder neues Leben in ihre Spielekonsolen gehaucht sahen oder die Konsole allein durch die feature-magere Nintendo-Firmware für nicht attraktiv genug hielten. Die Mentalität scheint daher weitestgehend in die Richtung "Wenn mir die Konsole gehört, möchte ich sie auch so benutzen, wie ich möchte" zu sein. Und daran sehe ich in erster Linie erstmal nichts falsches oder kriminelles. Nintendo kann dich ja auch schlecht daran hindern, mit deinem Eigentum zu machen, was du willst, ob du nun fremden Code darauf ausführst oder die Konsole als Klopapier benutzt oder was auch immer.
Also, okay, können sie natürlich schon irgendwie, und so ist es natürlich auch in ihren Nutzungsverträgen geregelt, dass du keinen fremden Code ausführen darfst; was im Hinblick auf potenzielle kriminelle Nutzung auch durchaus legitim ist, und du somit dadurch gegen ihre Nutzungsbedingungen verstößt. Und das mag oder mag nicht irgendwelche Folgen* haben. Aber, wie gesagt, diese Tatsache an sich würde ich nicht unbedingt als "kriminell" bezeichnen. "Verboten", ja, möglicherweise, kommt auf die Auslegung des Wortes an.
Kurzum wollte ich eigentlich damit nur sagen, dass die Entstehung von Konsolen-Hacks nicht ausschließlich nur schlechte Seiten hat, oder allein Softwarepiraten anzieht, und dass sich der "wirtschaftliche Schaden" dadurch wohl eher in Grenzen halten wird.
* Nintendo hat bislang nicht besonders viel gegen gehackte Systeme oder deren Nutzern unternommen, jenseits von dem Versuch, fremde Software zu löschen und betroffene Bugs zu patchen. Bis kürzlich jedenfalls; als Nintendo merkte, dass trotz ihrer Bemühungen, Homebrew auf dem 3DS zu unterbinden, alle Stricke gerissen sind, haben sie dann auch irgendwann angefangen, in Verdacht stehende betroffene Konsolen massenweise und permanent von ihren Online-Services zu bannen, was wohl eine faire Konsequenz ist, über die sich jene dann auch nicht beschweren können, die ihre Nutzungsbedingungen gebrochen haben, ob sie nun kriminell unterwegs waren oder auch nicht.