Ich mag die Elemente des Absonderlichen und Übernatürlichen und dieses Ideal des schöpferischen künstlers vs. eher triste Welt. Die halten für mich viel zusammen. Der Idealismus darin ist gerade das Erfrischende. Hoffmann ist für mich ohnehin der ungeschlagene König der Deutschen Romantik. Alles was ich von ihm bisher gelesen habe und das ist wegen Privatinteresse ne Menge, fand ich gut oder sehr gut (verdammt warum musste er so früh sterben und den Kater Murr unvollendet lassen!). Aber auch bei anderen Autoren z.B. Tieck oder Eichendorff finden sich einige gute Sachen. Zum Beispiel von Eichendorff zuletzt das Marmorbild, das ich grandios fand. An wen ich nicht so recht rankomme ist Brentano. Seine Glaubensseligkeit ist anstrengend und gerade bei ihm findet man so reichlich konstruierten Idealismus.Zitat
Ich betrachte das Ganze wie gesagt als Vorläufer der Phantastik und finde daher wegen der Ähnlichkeit etlicher Elemente große Freude an den Texten so auch bei Goethe. Aber auch die sich mit gesellschaftlich-moralischen Problemen befassen wie den Gesellschaftsstücken von Schiller. Lyrik muss ich dazu sagen, ignoriere ich zumeist, da ist mein Interesse generell nicht dran so groß und das ist leider eine Textart die zu Schwülstigkeit verleitet/ neigt und entsprechend bei mir zu gewissen Abwehrreaktionen führt.
Bei Naturalismus und Realismus kann ich dem Konzept und dem Stil (die detailreichen Betrachtungen oder die Milieu-analyse) für einen sehr guten Beitrag zu Literatur aber bei den Texten bin ich wie bei den meisten "Epochen" bei der Empfindung: Einiges Gutes, und vieles uninteressantes. Hauptmann ist z.B. super. Nach der Jahrhundertwende fasert sich das bei mir dann eher alles so aus. Ich hab noch eine Vorliebe für Brecht und mir wurden vor einer Weile mal Hermann Hesse und Ernst Jünger empfohlen, aber da kam ich noch nicht dazu mal was von denen zu lesen.